Ich brauche einen Dipol für 433 MHz, also 2 Drähte ca 17,5 cm (ungefähr
Lamda/4) genommen und eine Verbindung aus Kunststoff gebaut. Nun ist ja
da, wo das Kabel angelötet wird, eine kleine Lücke, wie gross darf diese
Lücke denn sein - 1mm, 5mm, 10mm?
1
|
2
V
3
----------------+ +----------------
4
| |
Wie lang müssen die Drähte sein, jeder Lambda/4 plus Lücke oder beide
zusammen einschl. Lücke Lambda/2
Die Lücke gibt es ga nicht wirklich, weil Du das vermutlich einen
Empfänger anschließt.
Viel wesentlicher ist auch die Frage, wie Du die Stäbe befestigst. Was
zu lesen findest Du hier:
http://dg7ybn.de/BC_numbers/BC_DE.htm
Die aufgedröselten Enden des Koaxkabels zählen auch zur Dipollänge dazu
bis zu dem Punkt, wo die Koaxialität anfängt. Insofern gibt es keine
Lücke. Und die Länge der Dipolschenkel hängt auch von der Dicke des
Drahtes ab.
Helmut -. schrieb:> Und die Länge der Dipolschenkel hängt auch von der Dicke des> Drahtes ab.
der Schlankheitsgrad ist nur akademischer Natur. Der Schlankheitsgrad
beim Dipol wird hier wohl keine Rolle spielen, ist absolut
vernachlässigbar/unwichtig.
Michael schrieb:> Die Lücke gibt es ga nicht wirklich,
genau richtig, aber nicht weil da ein Empfänger angeschlossen wird,
sondern:
Helmut -. schrieb:> Die aufgedröselten Enden des Koaxkabels zählen auch zur Dipollänge dazu
So isses
Was ja aufs gleiche hinausläuft...
Mit dem Schlankheitsgrad liegst Du aber gerade bei 400MHz krass falsch.
Der spielt keine kleineren Wellenlängen eine zunehmende Rolle. Hier
kommt man kaum noch über 100.
Michael schrieb:> Mit dem Schlankheitsgrad liegst Du aber gerade bei 400MHz krass falsch.
Dann rechne mal vor!
Müsste ja gemäß deiner Wortwahl ein krasses Ergebnis dabei heraus
kommen.
Phasenschieber S. schrieb:> der Schlankheitsgrad ist nur akademischer Natur. Der Schlankheitsgrad> beim Dipol wird hier wohl keine Rolle spielen, ist absolut> vernachlässigbar/unwichtig.
Nein! Kommt drauf an, wie breitbandig die Antenne werden soll. Je
dicker, desto breitbandiger. Hier mal kurz gegoogelt:
Vk Tabelle ohne Schlankheitsgrad
Vk = der Verkürzungsfaktor er unterscheidet sich je nach Durchmesser des
verwendeten Drahtes oder Rohres hier eine kleine Tabelle zur
Orientierung :
Durchmesser Vk-Faktor (Multiplikator)
Strahler-Dm Vk
1.. 6mm 0,96
7..15mm 0,95
16..22mm 0,94
23..30mm 0,93
31..40mm 0,92
Draht Vk = 0,98
Rohr dünn Vk = 0,95
Rohr dick Vk = 0,91
Koaxialkabel Vk = 0,59 .. 0,66 z.B RG-58/U Vk=0,66 (laut Kabeldaten)
Helmut -. schrieb:> 1.. 6mm 0,96> 7..15mm 0,95
Dann rechne diesen V mal auf die Lambdaviertel pro Schenkel eines Dipols
für 433MHz um!
Phasenschieber S. schrieb:> Der Schlankheitsgrad> beim Dipol wird hier wohl keine Rolle spielen...
mit hier sind keine exorbitanten Durchmesser gemeint, deshalb zitiere
ich nur mal deine ersten beiden Beispiele.
Der krasse Schlankheitsgrad liegt im mm-Bereich welcher alleine schon in
der handwerklichen Toleranz der Abmantelung des Koaxkabels liegt.
>> 1.. 6mm 0,96> mit hier sind keine exorbitanten Durchmesser gemeint, deshalb zitiere> ich nur mal deine ersten beiden Beispiele.
ich dachte an 2mm Messingstab, das lässt sich gut löten
ich denke, ich habe genug Informationen
Danke
Lückenbüsser schrieb:> ich dachte an 2mm Messingstab, das lässt sich gut löten>> ich denke, ich habe genug Informationen> Danke
Ja und wenn du das von Helmut angeführte krasse Beispiel mal genauer
anschaust, dann kannst du daraus folgern, daß sich V von 1mm bis 15mm
Durchmesser, gerademal um Faktor 0,01 verändert, krass, nichtwahr?
Helmut -. schrieb:> Die aufgedröselten Enden des Koaxkabels zählen auch zur Dipollänge dazu
Ähm, die Impedanz fes Koax (75 Ohm ?) passt wohl nicht zum Dipol (hat
der nicht 130, bzw. bestimmt frequenzabhängig und ggf. abhängig von eben
diesem Spalt), die Asymmetrie des Kabels (aussen ist Abschirmung also
Erde somit Groundplane, eigentlich das Potential von
Yagi-Direktoren/Reflektoren und eben nicht des Dipols) auch nicht,
eigentlich wurde ich einen Balun zur Symmetrierung und Impedanzanpassung
erwarten.
MaWin schrieb:> Ähm, die Impedanz fes Koax (75 Ohm ?) passt wohl nicht zum Dipol (hat> der nicht 130, bzw. bestimmt frequenzabhängig und ggf. abhängig von eben> diesem Spalt), die Asymmetrie des Kabels (aussen ist Abschirmung also> Erde somit Groundplane, eigentlich das Potential von> Yagi-Direktoren/Reflektoren und eben nicht des Dipols) auch nicht,> eigentlich wurde ich einen Balun zur Symmetrierung und Impedanzanpassung> erwarten.
Ist ja kein Schleifendipol, sondern ein gestreckter. Da passt das schon
ungefähr. Und beim Empfänger brauchts keine Symmetrierung. Wenn du eine
Mantelwellensperre brauchst, nimm ein paar Klappferrite, das funzt auch.
Hallo,
Lückenbüsser schrieb:> ich dachte an 2mm Messingstab, das lässt sich gut löten
da wir ja die geplante Verwendung Dipols nicht kennen:
Messing sollte man lackieren, es bildet eine Oxidschicht die wegen des
Skineffektes stört. Alu macht das auch, diese ist aber sehr dünn und
bleibt es, deshalb wurde gern Alu für Antennen genommen.
Gruß aus Berlin
Michael
Lückenbüsser schrieb:> und eine Verbindung aus Kunststoff gebaut
Schau dir auch mal die Berechnungen und Messungen von DG7YBN an:
http://dg7ybn.de/BC_numbers/BC.htm
Der ist auf dem Gebiet sehr erfahren und seine Daten sind zuverlässig.
Habe mal im Google nachgesehen DUP Band-LPDA 2m+70 cm,bei dem kann man
den Abstand zwischen unterem + oberen Trageholm einstellen.
Allerdings braucht man eine kleine Werkstatt.
Habe die Antenne leider bisher nicht hergestellt,das Material für eine 5
er Antenne ist jetzt vorhanden.Um die richtige Anpassung einzustellen
muss man den Abstand zwischen unterem und oberen Holm einstellen.Zum
Glück ist die Antenne sehr kurz.
Gruß Hans
Hans K. schrieb:> Habe die Antenne leider bisher nicht hergestellt,das Material für eine 5> er Antenne ist jetzt vorhanden.
Gute Idee!
Mach dich an die Arbeit, es lohnt sich.
Anbei ein Bild meiner 15Elem. LogPerDuo.
Nebenbei: Wenn du ein paar Tipps brauchst, bezüglich Befestigung der
Strahler, da kann ich dir ein paar gute geben.
Phasenschieber S. schrieb:> Nebenbei: Wenn du ein paar Tipps brauchst, bezüglich Befestigung der> Strahler, da kann ich dir ein paar gute geben.
Für den TO würde ein Dipol einer alten UHF-Antenne reichen.
Und in der Plastehalterung ist auch gleich noch das Symmetrierglied
enthalten.
Das Rad muß man nicht neu erfinden.
Helmut -. schrieb:> Vk = der Verkürzungsfaktor er unterscheidet sich je nach Durchmesser des> verwendeten Drahtes oder Rohres hier eine kleine Tabelle zur> Orientierung :> Durchmesser Vk-Faktor (Multiplikator)> Strahler-Dm Vk> 1.. 6mm 0,96> 7..15mm 0,95> 16..22mm 0,94> 23..30mm 0,93> 31..40mm 0,92
Jaja, aber wieviel macht dieser Fehler von nicht einmal 10% beim SWR
aus, wenn man statt dessen einfach mit Vk=1,0 rechnet?
michael_ schrieb:> Für den TO würde ein Dipol einer alten UHF-Antenne reichen.
Der TO hat sich bedankt dafür, daß seine Fragen beantwortet sind,
weshalb ich es in Ordnung befinde, hier etwas vom Thema abzuschweifen
Hans K. schrieb:> Deine Befestigung würde mich sehr interessieren.> Gruß Hans
Ich habe verschiedene Methoden zur Befestigung ausprobiert, u.a. die
Kalteinpressmethode, mit Gewinde und Muttern und letztendlich die
Befestigung mit Hohlnieten, welche am beständigsten ist.
Die beiden erstgenannten Methoden haben nicht lange gehalten, Aluminium
ist einfach zu weich und wenn es mal angefangen hat ein bisschen zu
wackeln, dann geht es ganz schnell bergab.
Geht so: Die Strahler sind hohl und haben einen Durchmesser von aussen
6mm, innen 4mm. Du bohrst erstmal 4mm-Löcher durch jeden Boom, also
durch und durch.
Jeweils die gegenüberliegenden Löcher auf jedem Boom, gegenüber einem
4mm-Loch, bohrst du zu 6mm auf.
Da passt dann ein Strahler rein und stößt an der Innenwand des Booms
gegen das 4mm-Loch. Niete durch das 4mm-Loch in den Strahler,
festziehen, fertich.
Sitzt, passt, wackelt nicht und trotzt bei mir schon seit Jahren Wind
und Wetter.
Welche Sorte von Hohlnieten?
Es gibt Sp.Hohlnietenzangen aber diese Spreizen sehr stark.
Eine UHF Antenne habe auf der Bühne aber es ist ein Gitterreflektor also
nicht geeignet.Es gab mal früher sogenannte Spreiznieten für
Typenschilder aber kaum in 4 mm und die hatten nur 3 oder 4 Kerben.
Das beste könnte sein im Boom ein 5 und 6 er Loch und die Elemente mit
M5
Edelstahlschrauben festschrauben.
Kann man Alu nicht mit Lötzinn löten?
hast du deine Antenne mal vermessen im Netzwerkanalyser?
Bin ein UNLIS HF Freak.
Gruß Hans
Hans K. schrieb:> Welche Sorte von Hohlnieten?
Ganz hundsgewöhnliche Alu-Hohlnieten, 4X20mm.
Bekommst in jedem Baumarkt nachgeschmissen.
Hans K. schrieb:> Das beste könnte sein im Boom ein 5 und 6 er Loch und die Elemente mit> M5> Edelstahlschrauben festschrauben.
Habsch ebenfalls ausprobiert, mit selbstschneidenden Dielenschrauben aus
Edelstahl. Da musst du schon beim Festsziehen aufpassen, daß du den
richtigen Drehmoment nicht überschreitest, sonst bekommst du den
Strahler garnicht erst fest. Hält nicht lange.
Letztendlich, nach vielen Fehlversuchen, ist mir die Idee mit den Nieten
gekommen, was bisher das Beste war.
Wenn du diese 20mm lange Niete in den Strahler steckst, 4mm in 4mm, dann
sitzt die per se schon satt, wenn dann aber angezogen wird, dann wird
sich die Niete erstmal auf ihrer ganzen Länge und dann irgendwo in der
Mitte stauchen, sosehr, daß der Strahler sich zwangsläufig um die
Stauchung herum dehnen muß.
Das bekommst du nichtmehr gelockert,
Hans K. schrieb:> Kann man Alu nicht mit Lötzinn löten?
Nö, keinesfalls!
Hans K. schrieb:> hast du deine Antenne mal vermessen im Netzwerkanalyser?> Bin ein UNLIS HF Freak.
Ja, habsch mit meinem NanoVNA abgeglichen.
Im 2m-Band habe ich ein SWR von 1,1 und auf 70cm 1,2.
Bei meinem SWR-Meter von Maas, RS1000, hebt sich die Nadel des
Instrumentes gerademal um Nadelbreite über die Null.
Leider habe ich nurnoch den 2m-plot zum Vorzeigen und mittlerweile
befinden sich ca. 20m Koax Hiflex7 an der Antenne, sodaß ich bei einem
erneuten Plot erstmal das Kabel rauskalibrieren müsste, was mir im
Moment zu aufwendig ist.
Phasenschieber S. schrieb:> Nö, keinesfalls!
Doch, mit absoluter Sicherheit!
Sieht man des öfteren bei "Möbelantennen"!
Hans K. schrieb:> Kann man Alu nicht mit Lötzinn löten?
Geht, stelle abschleifen, mit Kolophonium bedecken, löten.
Das Kolophonium ist wichtig um den Sauerstoff von den abgeschliffen
Stellen fern zu halten, sonst bildet sich erneut eine oxidschicht. Im
link wird Motoröl verwendet, spielt aber keine Rolle. Kolophonium geht
genauso und der gemeine Bastler hat es meist griffbereit stehen.
https://elektronikbasteln.pl7.de/loeten-von-aluminium-in-der-elektronik
Okay, Danke Leute, ich lerne gerne noch dazu.
Also kann man Aluminium auch löten, das ist mir ganz neu, aber ich
schaue mir das mal genauer an. Da eröffnen sich mir ganz neue Wege.
Metallverarbeitung ist und war noch nie so mein Ding, da bin ich eher
ein Bruzzeler.
Wichtig ist vor allem eines, schnell arbeiten!
Am besten hat man schon etwas flüssiges heißes Kolophonium (oder Lösung
mit Isopropanol) bereitstehen.
Sonst oxidiert das ganze so schnell das man nochmal abschleifen muss.
Kilo S. schrieb:> Wichtig ist vor allem eines, schnell arbeiten!> Am besten hat man schon etwas flüssiges heißes Kolophonium (oder Lösung> mit Isopropanol) bereitstehen.>> Sonst oxidiert das ganze so schnell das man nochmal abschleifen muss.
Während des Lötens mit der Drahtbürste rubbeln.
Kurt
Vielen Dank nochmal an Helmut (dc3yc), das war die relevante Info.
Hier mein Dipol, eine F-Verlängerung in einer POM-Buchse, 2 Messingstäbe
2 mm. Anpassung ist nicht optimal, Empfangsstärke ist ungefähr wie bei
einer Groundplane, das reicht mir. Wichtig war mir eine gewisse
Richtwirkung, aber so stark wie bei einer Yagi war gar nicht nötig.
Kilo S. schrieb:> Am besten hat man schon etwas flüssiges heißes Kolophonium (oder Lösung> mit Isopropanol) bereitstehen.
Und dazu Unerschrockenheit und eine gute Feuerversicherung
Isopropanol:
Flammpunkt 12°
Zündtemperatur 425°
Lizenzzumloeten schrieb:> Und dazu Unerschrockenheit und eine gute Feuerversicherung> Isopropanol:> Flammpunkt 12°> Zündtemperatur 425°
Du bist ein ach so toller Schlaumeier. Bis du anfängst zu löten ist das
Isopropanol längst verdunstet! Sonst würde meine Bude fast täglich in
flammen stehen!
Isopropanol als Lösungsmittel für Kolophonium ist hier im forum für
Leute sie selbst ihre Lösung herstellen oder Platinen reinigen täglich
in Gebrauch, genauso wie Spiritus das ebenfalls als Lösungsmittel
verwendet werden kann.
Mal was anderes. Das Wort 'Boom' irritiert mich immer etwas. Hat dieses
Wort den Weg aus dem Platt ins Englische gefunden und ist als
Anglizismus zurückgekommen?
Martin L. schrieb:> Mal was anderes. Das Wort 'Boom' irritiert mich immer etwas. Hat dieses> Wort den Weg aus dem Platt ins Englische gefunden und ist als> Anglizismus zurückgekommen?
Langenscheidts Wörterbuch:
boom = Baum, Spiere
Martin L. schrieb:> Hat dieses> Wort den Weg aus dem Platt ins Englische gefunden und ist als> Anglizismus zurückgekommen?
Ist Englisch nicht eine Art von Platt? Man spricht doch auch von den
Angelsachsen. Und Angeln und (Nieder-)Sachsen liegt nun ja in
Norddeutschland.
Martin L. schrieb:> Mal was anderes. Das Wort 'Boom' irritiert mich immer etwas. Hat dieses> Wort den Weg aus dem Platt ins Englische gefunden und ist als> Anglizismus zurückgekommen?
Englisch ist eine germanische Sprache und die vielen Anglizismen suchen
nur den Weg zurück zu ihrem Ursprung ;-)
Phasenschieber S. schrieb:> Okay, Danke Leute, ich lerne gerne noch dazu.> Also kann man Aluminium auch löten ...
Dazulernen sollte man ständig, ich staune auch immer wieder.
Alu löten geht nur wenn man es schafft, die Bildung der Oxidschicht zu
verhindern. Also vorher schmirgeln/bürsten und dann (schnell) Öl
darüber. Dann löten, zügig arbeiten.
Ist mühsam und ich habe es bisher nur für kleine Lötstellen ausprobiert
(Draht an Alublech).
Phasenschieber S. schrieb:> Metallverarbeitung ist und war noch nie so mein Ding ...
Dafür ist Deine LogPerDuo-Antenne aber klasse geworden. Gute Tipps mit
dem Nieten, danke dafür.
Danke Mohandes, bin auch sehr zufrieden mit der Leistung der Antenne.
Durch die vielen Strahler hat sie unzählige Resonanzen auf den höheren
Frequenzen, sodaß du sie quasi bis 1000MHz gut einsetzen kannst.
In den Bildern mal Beispiele meiner Nachbarschaft, auf 433MHz die vielen
privaten Funk-Wetterstationen und auf 865MHz den TV-Kopfhörer eines
Bewohners der Straße.
Ist also eine All(a)roundantenne.