Hallo zusammen, ich muss im Rahmen meiner Masterarbeit Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera machen. Es ist so, dass mich eigentlich nur die Temperatur von den auf einer Platine befindlichen Bauteilen (im Wesentlichen nur µC, LDO und DC-DC Wandler) interessiert, also die Temperatur der Platine selber nicht wichtig ist. Die Gehäuse der Bauteile sind allesamt schwarz, sodass man Annehmen kann, dass der Emissionsgrad nahe 1 liegt. Bei der Platine ist das allerdings nicht der Fall (grün, FR4 Material). Beeinflusst die Platine, also die Transmissions und Emission der Platine, die Messungen der schwarzen Bauteile. Vielen Dank schon mal im Voraus!
Die Zahlenwerte der Gehäusetemperaturen werden dadurch nicht verfälscht. Es kann nur sein, dass die Reflexionen auf den Bildern dann komisch aussehen oder Rückfragen liefern. FR4/Lack spiegelt IR recht gut und verzinnte Pads sind auch für IR wie ein Spiegel, entsprechend kann man dann auf den Bildern vielleicht Hotspots sehen, die eigentlich keine sind, weil sich der Lötkolben auf dem Schreibtisch im Board spiegelt und dessen Temperatur angezeigt wird. Wenn dir das nicht wichtig ist oder es bei deinen Aufnahmen nicht auffällt, dann reichen die Marker auf den Bauteilen und die Temperaturen stimmen dann auch. Für den Fall, dass man auch metallische Bauteile und Pads/Leiterbahnen sehen/messen will, muss man das Board mattschwarz lackieren. Es gibt zwar extra Lacke dafür, aber einfacher Acryllack tut es erfahrungsgemäß auch.
Super, danke für die schnelle, aufschlussreiche Antwort und den Tipp mit dem Acryllack!
Statt Lack müsste auch Kreidespray funktionieren, z.B. https://www.sbj-sportland.de/de/Kreidespray-weiss-500-ml.html Hat den Vorteil, dass es viel schneller trocknet und sich rückstandsfrei mit Wasser entfernen lässt.
Markus E. schrieb: > Hat den Vorteil, dass es viel schneller trocknet und sich rückstandsfrei > mit Wasser entfernen lässt. Sollte aber für einen optimalen Emmissionsgrad auch wieder schwarz sein. Ansonsten vielleicht keine schlechte Idee, wenns abwaschbar ist. Dann muss man keinen Prototypen dafür opfern.
Sebastian R. schrieb: > Sollte aber für einen optimalen Emmissionsgrad auch wieder schwarz sein. Das liest man immer wieder, aber es stimmt selten. Aus der Farbe, die ein Material im Sichtbaren zeigt, kann man so gut wie nichts über seine Emissionseigenschaften bei den 10..30 Mal grösseren Wellenlängen des hier interessierenden IR ableiten. Die meisten Materialien -ausser blanken Metallen- sind im mittleren IR ziemlich schwarz. Auch Wasser, Fensterglas, Glimmer, weisses Papier, Lacke jeglicher Farbe, ... Gewisse Ausnahmen machen sehr einfach aufgebaute Kunststoffe wie PTFE oder PE, die im IR einigermassen transparent sind. Deshalb verwendet man für Infrarotoptiken entweder Oberflächenspiegel, die mit Kupfer, Silber oder Gold bedampft sind, oder Linsen aus exotischen Materialien wie Steinsalz (NaCl), Kaliumbromid (KBr), Zinkselenid (ZnSe), Silizium, Germanium, oder das sehr giftige KRS-5 https://de.wikipedia.org/wiki/Thalliumbromidiodid
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Bearbeitet durch User
Wenn du es genau brauchst, dann Kreide Spray, und dann die Platine bei 50°C in den Ofen. Danach ein Bild machen. Aus disem Referenzbild kannst du alle Emissionsgrade für die eigentliche Messung bestimmen. Wen dir die Metallpads egal sind, kannst du dir den Spray auch sparen. Habe diese Genauigkeit aber erst einmal zur Kontrolle einer Simulation gebraucht. Die Werte der Gehäuse schwanken minimal. Spannend sind Zb Kühlfahnen von To220 die schlecht angebunden sind. Da wird das Gehäuse heiß (hohe Emmision), die Fahne erscheint kalt ( geringe Emmision) und der Kühlkörper entweder sehr kalt ( Alu blank mit geringer Emmision) oder leicht warm (Alu schwarz ). Sg
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