Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Raspberry und DMX


von Dominic S. (Firma: Privat) (dominics)


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Guten Tag zusammen,

mein neustes Projekt befasst sich mal wieder mit dem Pi und DMX.

In der Vergangenheit habe ich schon mit MAX485e DMX (auch Modbus) am RPI 
und an AVRs realisiert. Diesmal such ich aber nach einer fertig Lösung, 
um vielleicht nicht wieder das Rad neu zu erfinden.

Was ich bräuchte wäre ein AddOn für einen Pi welches aber nicht auf den 
UART des Pi zugreift. Da ich mehr als ein DMX Universum haben möchte, 
bräuchte ich ein AddOn welches Stapelbar ist und SPI oder I2C nutzt.

Leider gerade bei AddOn´s welche so aufgebaut sind, das sie nicht den 
gesamte GPIO Socket versperren habe ich bisher nichts gefunden. Oder bin 
ich auf dem Holz weg und sollte es eher mit einer DMX/IP Lösung 
versuchen. Da gibt es ja fertige Produkte zu Hauf (sehen auch alle nicht 
besser aus als meine Basteleien). Wobei ich aber Angst habe, dass die 
Einbindung von einem Modul das ArtNet oder sowas verwendet in mein C# 
Projekt wieder ein ganzes Projekt für sich wäre.

von fop (Gast)


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Schonmal versucht was für USB auf DMX zu finden, wofür es Raspi 
kompatible Treiber gibt ?

von Hmmm (Gast)


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Dominic S. schrieb:
> Diesmal such ich aber nach einer fertig Lösung, um vielleicht nicht
> wieder das Rad neu zu erfinden.

USB-RS485-Adapter? Gibt's auch mit mehreren Ports.

von Dominic S. (Firma: Privat) (dominics)


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fop schrieb:
> Schonmal versucht was für USB auf DMX zu finden, wofür es Raspi
> kompatible Treiber gibt ?

Die Idee ist eigentlich ziemlich gut. Google liefert dazu auch genug 
Produkte und es gibt wohl auch einige welche Treiber für Debian und Pi 
haben. Um ehrlich zu sein, ich hab keinerlei Idee wie man so einen 
Adapter über ein C# Projekt nutzt.

Ich mein für ArtNet gäbe es n genug Bibliotheken. Einen I2C Chip würde 
ich auch noch direkt angesprochen bekommen. Aber USB Hardware...

Danke ;)
Ich werde mich in jedem Fall, dazu einlesen.

von Hmmm (Gast)


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Dominic S. schrieb:
> Um ehrlich zu sein, ich hab keinerlei Idee wie man so einen Adapter über
> ein C# Projekt nutzt.

Solange der Adapter keine eigene "Intelligenz" mitbringt, wie jeden 
anderen seriellen Port.

von Dominic S. (Firma: Privat) (dominics)


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Hmmm schrieb:
> Solange der Adapter keine eigene "Intelligenz" mitbringt, wie jeden
> anderen seriellen Port.

Das würde die Sache sehr einfach gestalten.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Gibt von FTDI auch USB auf 4x UART (FT4323H oder so), die tauchen im 
Filesystem dann auch unter /dev/ttyUSBx auf und können dann genau so wie 
die internen UARTs genutzt werden.

Mit dem Begriff "enttec" finden sich sicherlich auch ein paar fertige 
Libraries.


Manchmal wünschte ich mir auch, ein USB würde auf dem Expansion Header 
liegen...

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (Gast)


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Dominic S. schrieb:
> Das würde die Sache sehr einfach gestalten.

Bei Amazon finde ich direkt welche mit FTDI-Chip, bei denen ist es so. 
Aber achte auf eine seriöse Quelle, der FT232 wird gerne gefälscht.

von Stefan F. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Solange der Adapter keine eigene "Intelligenz" mitbringt, wie jeden
> anderen seriellen Port.

Wie funktioniert denn da die Umschaltung der Übertragungsrichtung?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie funktioniert denn da die Umschaltung der Übertragungsrichtung?

Einer der GPIOs ist beim FTDI standardmäßig genau dafür konfiguriert 
(TXDEN, CBUS2 beim FT232)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Einer der GPIOs

Ja aber dann kann man sie vermutlich doch nicht wie normale serielle 
ports ansprechen, denn deren API weiß nicht, was GPIO sind.

von Hmmm (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ja aber dann kann man sie vermutlich doch nicht wie normale serielle
> ports ansprechen, denn deren API weiß nicht, was GPIO sind.

Wenn der FT232 richtig konfiguriert ist (was bei einem fertigen Adapter 
der Fall sein sollte), muss man sich um gar nichts kümmern. Wenn er 
etwas zum Senden bekommt, schaltet er den Treiber am Anfang ein und am 
Ende zuverlässig wieder aus.

Habe ich seit vielen Jahren ohne jegliche Probleme im Einsatz.

von Stefan F. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Wenn er etwas zum Senden bekommt, schaltet er den Treiber
> am Anfang ein und am Ende zuverlässig wieder aus.

Klingt gut. Worauf soll ich beim kauf achten, damit das so funktioniert. 
Reicht FT232 oder geht das wiederum nur bei bestimmten Varianten davon?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> Einer der GPIOs
>
> Ja aber dann kann man sie vermutlich doch nicht wie normale serielle
> ports ansprechen, denn deren API weiß nicht, was GPIO sind.

Die API muss das auch nicht wissen, der FT232 macht das ganz von allein. 
Immer, wenn ein Byte das Haus verlässt, wird der GPIO auf Senden 
geschaltet und hinterher wieder auf empfangen. Im Prinzip "komplett in 
Hardware" - Softwareseitig ist es nur ein ttyUSB

von Hmmm (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Worauf soll ich beim kauf achten, damit das so funktioniert.
> Reicht FT232 oder geht das wiederum nur bei bestimmten Varianten davon?

Soweit ich weiss, beherrschen das alle Varianten, im Zweifelsfall ins 
Datenblatt gucken, Stichwort TXDEN.

von Dominic S. (Firma: Privat) (dominics)


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Ok, der FT232 kann am PI mehr zusätzliche Uart Bereitstellen.

Sebastian R. schrieb:
> Gibt von FTDI auch USB auf 4x UART (FT4323H oder so),

Aber man kann keinen davon direkt auf den Pi drauf stecken, zumindest 
diesen nicht.

Es wäre zwar nicht extrem schwer einen UART/RS422 Adapter zu machen, 
aber das wäre wieder selbst gemachte Hardware.

Ich hatte mit für dieses Projekt etwas erhofft, das ich wirklich nur 
zusammenstecken brauche.


-----
Ich arbeite für das Projekt schon seit Herbst 2020. An 3 Dmx Platinen 
(Led Treiber  Servo Treiber  Relay Karte) und einem Webservice über 
welchen man Ablaufsteuerungen erstellen kann. Daher würde ich gerne 
zukaufen was es fertig gibt. Fertige USB/DMX Adapter klingen daher sehr 
gut. 4x USB hat der Pi ja ohnehin schon.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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von fop (Gast)


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Ich habe hier einen Adapter von Thomann. Der ist bühnentauglich 
trittsicher im Metallgehäuse. Da ist etwas Eigenintelligenz drinne. Aber 
vom PC her wird die Eigenintelligenz auch über eine serielle 
Schnittstelle angesprochen, wobei das Protokoll dankenswerterweise 
dokumentiert ist.

von Stefan F. (Gast)


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Danke für eure Hilfe

von Dominic S. (Firma: Privat) (dominics)


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Hey Leute,

danke für eure Zahlreichen Antworten und Ideen.

Ich denke fürs erste werde ich es mal mit einem fertig USB Adapter 
versuchen. Die kosten ja quasi fast nix.

Aber die Idee selber n AddOn zu machen um sehr viel mehr DMX Universen 
unterstützen zu können ist auch noch nicht vom Tisch. Das heb ich mir 
aktuell aber mal auf.

von Marco H. (damarco)


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Würde ich nicht empfehlen. Das Timing über dem USB oder Serial Port ist 
so ziemlich bescheiden. Es gibt zwei Möglichkeiten..

A: Artnet
B: eigenständiger Adapter der das DMX Signal erzeugt.

Über die UART/ USB das DMX Signal zu erzeugen ist keine gute Idee.

von Hmmm (Gast)


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Marco H. schrieb:
> Das Timing über dem USB oder Serial Port ist
> so ziemlich bescheiden.

DMX ist nicht so kritisch wie Modbus RTU, für das Break-Signal und die 
Pause danach sind nur Mindestwerte vorgegeben.

von Marco H. (damarco)


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In der Praxis haben solche Dinge immer schlecht funktioniert. Der 
Adapter von Thomann scheint ja einen eigenen µP drin zu haben. Von der 
Hardware ist der Aufwand auch nicht sehr groß und das Signal wird 
unabhängig von der Task des OS erzeugt.

Artnet ist auch nicht wirklich schwer und hier gibt es schon genug 
Projekte.

: Bearbeitet durch User
von Dominic S. (Firma: Privat) (dominics)


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Ja bei den USB Übersetzten gibt es verschiedene. Manche haben n kleinen 
uC drinne mit dem sie alles selbst machen. Die schreiben das DMX Signal 
auch weiter wenn der PC kein Update schickt. Man sagt dem Adapter dann 
quasi nur an welcher Kanal seinen Wert verändert.

Bzgl. ArtNet ist schon richtig da gibt es n ganzen Haufen Zeug. Das geht 
so ab 40€ los. Aber wenn man was will das nach einem richtigen Produkt 
mit Gehäuse und Zuverlässig ausschaut. Dann ist es wohl unterm strich 
billiger zu dem zweck n Pi irgendwo hin zu hängen. Gerade die 1er kosten 
ja inzwischen garnix mehr.

von Christian (Gast)


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Ich würde einfach ein Artnet Interface per Netzwerk an den Pi hängen. 
Dann hast du massenhaft Universen... Gibt ja günstige 8fach Artnet 
Interfaces. Läuft dann bei Bedarf auch mit anderen Lichtpulten.

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