Hallo, bei einem Magnetventil muss ich die defekte Spule tauschen. Diese ist auf eine Achse aufgesteckt und eigentlich nur mit einer Mutter befestigt. Die Spule lässt sich auch sehr leicht auf der Achse drehen und hat sogar ein kleines Spiel in Achsrichtung. Dennoch lässt sie sie auch mit grober Gewalt nicht entfernen. Anhand der Konstruktionszeichnungen lässt sich erkennen, dass die Achse mit einer kleinen Nut versehen ist, in der offenbar ein Federring o.ä. eingerastet ist. Nun die Frage: Wie bekommt man die alte Spule entfernt? 1. Noch mehr Gewalt; mögliche Folge: verbogene oder abgebrochene Achse 2. Betätigen des von mir noch unentdeckten Entriegelungsmechanismus 3. Hinunterfeilen Produkttyp: - AVS Römer EGV Baureihe 100 o.ä. - alte Spule AVS E22-220/50-MO, Artikelnr. 720011 Datenblatt: https://www.avs-roemer.de/media/produkte/ventiltechnik/-AVS-Roemer-GAMMA-Membran-Magnv.pdf
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Merkwürdig, fällt bei anderen Ventilen normalerweise von allein ab (wenns andersrum montiert wäre). Wenn von oben kein Seegerring erkennbar ist, vielleicht mal vorsichtig von zwei Seiten mit zwei Schlitzschraubendrehern zwischen Ventilkörper und Spule hebeln?
Genau! Habe schon sehr viele Spulen dieser Art (verschiedene andere Hersteller) gewechselt, immer Mutter ab, Spule abziehen, fertig. Alles andere wäre ja auch unsinnig. Viel Erfolg!
Könnte sein, dass die Kunststoffisolation durch Hitze aufgequollen ist. Diese dann in der Nut festhängt.
Du hast Doch genug massives Material unter der Spule: Schraubenzieher rein, beherzt drehen und raushebeln.
Andreas B. schrieb: > Du hast Doch genug massives Material unter der Spule: Schraubenzieher > rein, beherzt drehen und raushebeln. Das habe ich natürlich schon ausprobiert. Bei noch mehr Kraft befürchte ich, dass die Achse verbiegt oder bricht.
Wenn es sich um eine massive Achse handelt: ventilkörper mit Wasserpumpenzange quetschen, bis das Gehäuse aufplatzt. Dann in Einzelteilen runterpulen. VG
Andreas B. schrieb: > Udo S. schrieb: >> Gut aufgelöstes Bild von oben? > +1 > Mach mal. Das Foto kann ich erst heute Abend machen. Auf der Oberseite erkennt man einen Metallring, der offenbar zum Spulenkörper gehört. Er ist leicht vertieft, so dass die (auf dem Foto entfernte) Mutter darin teilweise versinkt. Es befindet sich an der Oberseite kein Sprengring o.ä., und man kann auch nicht in den Spalt zwischen Achse und Spule hineinschauen. Das minimale mechanische Spiel kann man nur fühlen, aber kaum sehen.Das spricht auch dagegen, dass der Spulenkörper geschmolzen ist und auf der Achse festklebt. Allerdings kann ich nicht ausschließen, dass irgendein Material in die Nut gelaufen und dort erstarrt ist. Hier ist ein Foto einer sehr ähnlichen Spule, bei der die Vertiefung an der Oberseite zu erkennen ist: https://az343058.vo.msecnd.net/productlargeimages/c1766b9b0c124a52bfca5b970b094621.jpg In den nächsten Tagen wird (hoffentlich) die Ersatzspule geliefert, so dass ich dort schauen kann, ob bzw. was in die Nut einrastet. Möglicherweise hat der Hersteller zwischenzeitlich auch bemerkt, dass der ursprüngliche Sprengring vielleicht doch etwas zu fest in der Nut sitzt, und bei neueren Modellen dann ein anderes Material verwendet. Oder die Nut ist bei meinem Ventil etwas zu tief, so dass der Sprengring tiefer an den halben Drahtdurchmesser hineinrutscht und deswegen immer tiefer hineingedrückt wird.
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turboholics schrieb: > Wenn es sich um eine massive Achse handelt: Normalerweise sitzt die Spule auf einer recht dünnwandigen Hülse in der sich der eigentliche Anker bewegt. Deshalb mit zwei Schraubendrehern simultan hebeln um seitliche Kräfte zu minimieren. So in etwa sieht ein Ventil ohne Spule aus: https://www.mader-shop.de/shop/de/ventile/elektromagnetisch-betaetigte-ventile/32-wege-magnetventil-mini-monostabil-mit-federrueckstellung.html Eventuell kann (und muß) man auch das ganze Teil raus schrauben. Habe ich aber noch nie erlebt und wäre auch eine reichlich sinnlose Konstruktion, da dabei im allgemeinen das Medium austritt. Worum handelt es sich eigentlich? Hart gelötetes Kupferrohr sieht man häufig bei Propan oder Erdgas.
Andreas S. schrieb: > In den nächsten Tagen wird (hoffentlich) die Ersatzspule geliefert, so > dass ich dort schauen kann, ob bzw. was in die Nut einrastet. > Möglicherweise hat der Hersteller zwischenzeitlich auch bemerkt, dass > der ursprüngliche Sprengring vielleicht doch etwas zu fest in der Nut > sitzt, und bei neueren Modellen dann ein anderes Material verwendet. > Oder die Nut ist bei meinem Ventil etwas zu tief, so dass der Sprengring > tiefer an den halben Drahtdurchmesser hineinrutscht und deswegen immer > tiefer hineingedrückt wird. Wenn man nicht mehr sieht wie du sagst dann brauch man auch kein Bild. Ich gehe jetzt mal davon aus du meinst einen Runddraht-Sprengring nach DIN-7993. Eigentlich sollte der so sitzen, dass er beim Abziehen etwas zusammengedrückt wird. Ich würde ggf. da mal Ein Rostlösespray draufsprühen und dann wie schon gesagt wurde von unten vorsichtig symmetrisch hebeln, so dass die Hülse möglichst nicht quer belastet wird.
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Anbei ein Foto von oben in voller Größe. Ich habe mittlerweile mit zwei mittelgroßen Schraubendrehern symmetrisch an der Spule herumgehebelt, was man mittlerweile auch an den glänzenden Stellen des Ventilkörpers sieht. Die Spule hat ordentlich Spiel und lässt sich sehr leicht drehen, aber entfernen lässt sie sich nicht. Zwischenzeitlich habe ich die Versandbestätigung für die Ersatzspule erhalten und werde mir diese mal genauer anschauen, sobald sie eingetroffen ist. Und dann geht es der alten Spule an den Kragen. Zuerst werde ich wohl mit dem Multimaster ein paar Schlitze einbringen und sie anschließend mit einem Schraubendreher spalten. Ich bin gespannt, ob sie innen ein Metallrohr hat oder nur die Metallschreibe an der Stirnseite. Trotzdem schon einmal vielen Dank an die Diskutanden. Zwar war leider kein "Geheimtipp" dabei, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass rohe Gewalt wohl doch der richtige Weg ist.
Andreas S. schrieb: > Zuerst werde ich wohl mit dem Multimaster ein > paar Schlitze einbringen und sie anschließend mit einem Schraubendreher > spalten. So ähnlich hätte ich als letzte Möglichkeit auch vorgeschlagen. Flex/Dremel/Multimaster und Gefühl Es wäre nett wenn du Ursache und Lösung des Problems hier dann posten könntest. Viel Erfolg
Einen Universal-Abzieher der passen würde hast du nicht? Diese "Hülse" / Achse auf der die Spule sitzt sieht oben so aus als könnte da die Kugel/Kegel eines Abziehdorns draufpassen Du könntest ggf. auch bei Roemer mal nachfragen was beim Tausch zu beachten ist Hier im Link kann man Anfragen senden: https://www.avs-roemer.de/de/produkte/ventiltechnik/zubehoer-ventiltechnik
Andreas S. schrieb: > Anbei ein Foto von oben in voller Größe. >Und dann geht es der > alten Spule an den Kragen. Zuerst werde ich wohl mit dem Multimaster ein > paar Schlitze einbringen und sie anschließend mit einem Schraubendreher > spalten. Ich bin gespannt, ob sie innen ein Metallrohr hat oder nur die > Metallschreibe an der Stirnseite. > > Trotzdem schon einmal vielen Dank an die Diskutanden. Zwar war leider > kein "Geheimtipp" dabei, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass rohe > Gewalt wohl doch der richtige Weg ist. Grobian, Du!
Evtl. Ist da auch ein festgerosterer Federring drin. Mal WD40 reinsprühen und wackeln.
Zwischenzeitlich habe ich eine ausführliche und sehr kompetente Antwort eines Mitarbeiters von AVS Römer erhalten, inklusive einer hochaufgelösten Konstruktionszeichnung der relevanten Teile. Dieser Kundensupport ist als wirklich vorbildlich zu beschreiben! Eine schon von Vorrednern und mir vermutete Ursache wurde von AVS bestätigt, nämlich dass der Wickelkörper der Spule angeschmolzen sein könne. Ich habe daher die Spule mit einem Multimaster und roher Gewalt zerlegt, was sich als wesentlich schwieriger als erwartet erwies, da sich die Spule in einem Käfig aus zwei punktgeschweißten Blechen befand. Auf einem der Fotos ist sehr gut der geschmolzene Wickelkörper zu sehen, genauer gesagt der Teil, der die Nut fast vollständig ausfüllte. Auf einem Foto ist zudem zu erkennen, wie großvolumig die Windungen der Spule miteinander untrennbar verschmolzen sind. Ich erspare es mir, im Stil der Bravo eine Fotodokumentation der Montage der neuen Spule vorzunehmen, sobald sie hoffentlich in Kürze eingetroffen sein wird.
Andreas S. schrieb: > Ich erspare es mir, im Stil der Bravo eine Fotodokumentation der Montage > der neuen Spule vorzunehmen, Brauchst Du nicht: Spule reinfallen lassen und zuschrauben. ;-) Was die Nut da allerdings für einen konstruktiven Sinn hat, erschließt sich mir irgendwie nicht (Außer verbrannte Spulen festzuhalten).
Andreas S. schrieb: > Auf einem der Fotos ist sehr gut der geschmolzene Wickelkörper zu sehen, > genauer gesagt der Teil, der die Nut fast vollständig ausfüllte. Auf > einem Foto ist zudem zu erkennen, wie großvolumig die Windungen der > Spule miteinander untrennbar verschmolzen sind. Danke für die Bilder. Andreas B. schrieb: > Was die Nut da allerdings für einen konstruktiven Sinn hat, erschließt > sich mir irgendwie nicht Ich könnte mir nur vorstellen, dass das Teil noch für andere Arten der Betätigung genutzt wird. Ist aber so nicht glücklich gelöst, wie Andreas S. erleben musste.
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