Kleine Frage: wenn man sich Batterie Datenblätter anschaut, findet man ja meist, dass eine kleinere Depth of discharge zu mehr möglichen Zyklen führt. Halbe Tiefe, doppelte Zyklenzahl. Aber es bedeutet dass wirklich? Ist das bezogen auf eine volle Entladung oder auf die reduzierte Entladung? Also ist ein Zyklus einmal 100% und einmal 50% oder ist es immer auf 100% bezogen?
John schrieb: > Kleine Frage: wenn man sich Batterie Datenblätter anschaut, findet man > ja meist, dass eine kleinere Depth of discharge zu mehr möglichen Zyklen > führt. Halbe Tiefe, doppelte Zyklenzahl. Aber es bedeutet dass wirklich? > Ist das bezogen auf eine volle Entladung oder auf die reduzierte > Entladung? Also ist ein Zyklus einmal 100% und einmal 50% oder ist es > immer auf 100% bezogen? Wenn Du nach jedem Zyklus halbierst, näherst Du Dich ganz schnell der Nullnutzung.
John schrieb: > Batterie Eine Batterie hat nur einen Entladezyklus. Nur Akkus haben mehrere Zyklen. Li-Akku nach Datenblatt kann bei 100% 500 Zyklen, aber bei 60% sind es 6000 Zyklen.
John schrieb: > Ist das bezogen auf eine volle Entladung Auf die Nennkapazität John schrieb: > Halbe Tiefe, doppelte Zyklenzahl. Das wäre ziemlich sinnlos, weil dann die gesamte Ladungsmenge über die Lebensdauer konstant wäre. Tatsächlich erreicht ein mit flachen Zyklen betriebener Akku aber einen höheren Gesamtdurchsatz. Das Lebensdauerende ist nicht "kaputt", sondern bei z.B. 80% der Nennkapazität festgeschrieben. Manche Hersteller verwenden andere Definitionen. Eine 100Ah Zelle hat also am Ende ihrer Lebensdauer immer noch 80Ah, egal ob sie mit 60Ah Zyklen oder mit 10Ah Zyklen betrieben wurde. Große Entladetiefen beanspruchen die Platten mechanisch sehr stark, wodurch die aktiven Massen ihren Zusammenhalt und Kontakt verlieren. Dadurch verschleissen die Zellen schneller. Beim Bleiakku z.B. wird bei der Entladung an der positiven Elektrode Bleidioxid PbO2 in Bleisulfat PbSO4 verwandelt, und an der negativen Elektrode verwandelt sich metallisches Blei Pb in Bleisulfat PbSO4. Die Dichte von Blei beträgt 11,3 g/ccm, die Dichte des daraus entstehenden PbSO4 nur 6,2g/ccm. Das Volumen der aktiven Masse wächst dort bei der Entladung also um 80%. Bei der Ladung wird diese Volumenänderung rückgängig gemacht, wodurch die aktive Masse allmählich zerbröselt. Bei der positiven Platte ist die Volumenänderung nicht ganz so gravierend, da die Dichte des PbO2 nur 9,4g/ccm beträgt. Dafür gibt es dort noch andere Verschleissmechanismen, wie die Korrosion des bleiernen Stützgitters.
Danke für den einen hilfreichen Beitrag! Kann man das eigentlich irgendwo nachlesen, dass "cycle" sich auf die Nennkapazität bezieht? >Eine 100Ah Zelle hat also am Ende ihrer Lebensdauer immer noch 80Ah, >egal ob sie mit 60Ah Zyklen oder mit 10Ah Zyklen betrieben wurde. Naja gut, weil das Ende der Lebensdauer so definiert wurde. Aber es kann ja sein, dass in beiden Fällen X Wh rausgeholt wurden, oder bei 10 Ah Zyklen viel mehr als bei 60 Ah...
John schrieb: > Aber es kann > ja sein, dass in beiden Fällen X Wh rausgeholt wurden, oder bei 10 Ah > Zyklen viel mehr als bei 60 Ah... Diese grössere Lebensdauer, in Ah gemessen, ist der Sinn von flachen Zyklen bzw. Überdimensionierung. Starterbatterien von Autos halten nur ca. 80 volle Zyklen aus, wären also in 3 Monaten am Ende, aber da bei der üblichen Benutzung ein Zyklus nur wenige Ah umfasst (ein Startvorgang eines gesunden Benzinmotors braucht vllt. 1 Ah), und weil sie meist auch bis "kaputt" benutzt werden, sind Gebrauchsdauern von 7 bis deutlich über 10 Jahre nicht selten.
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