Mir fällt auf, dass es hier im Forum häufig eine seltsame Ausdrucksweise bei dem Begriff "beschalten bzw. beschaltet" gibt. Viele schreiben z.B.:" ich habe den Transistor wahrscheinlich falsch beschalten". Richtg wäre "beschaltet". Wenn man aber sagt:"Kann man den Transistor auch anders beschalten?" wäre es korrekt. Ist das eine regionale (mir bis dahin nicht bekannte) Ausdrucksweise? Nur mal so aus Neugier...
Einige sagen bei der Mehrzahl von Motor, entweder Motore und andere sagen Motoren. Das muss wohl mit dem Ausbildungsbetrieb zusammenhängen.
schalten - schaltete - geschaltet spalten - spaltete - gespalten https://www.deutschplus.net/pages/Tabelle_starker_Verben
Michael M. schrieb: > Einige sagen bei der Mehrzahl von Motor, entweder Motore und andere > sagen Motoren. In der einen Gegend springen Verbrenner-Motore(n) beim Starten an, in der anderen springen sie weg.
Stefan M. schrieb: > Ist das eine regionale (mir bis dahin nicht bekannte) Ausdrucksweise? Nein. Das ist ein Bildungsproblem.
Thomas E. schrieb: > Nein. Das ist ein Bildungsproblem. Das wäre natürlich auch möglich :-) Das gilt auch für "eingeschalten" oder "ausgeschalten". Diese Schreibweisen gibt es eigentlich niemals.
https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-die-sauna-ist-angeschalten-a-339978.html Sorry für die Werbeschleuder. Der Deutschlehrer der Nation Bastian Sick ("der Dativ ist dem Genitiv sein Tod") hat sich zu dem Thema geäußert. "genaschen, angemalen"
Also in der Schweiz heißt das: Häsch t'heizig i' gschaltä oder als Gegenteil Häsch t'Heizig Usgschaltät und in ZH dann Abgschaltä oder SG dann us gmacht Nur als Beispiel, so denke ich ist dies halt, Sprachräumlich bedingt. Streng nach duden? LMAA Wir sind hier nicht im Rechtschreibeforum. Also verstehe ich die oft, immer wieder kommende "Beschulmeisterung", was das angeht nicht. Insofern verstehe ich deine Frage [Stefan M. (derwisch)]
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Oliver S. schrieb: > fragen - fragte > fragen - frug Das Präteritum ist nicht jedermanns Sache. https://www.youtube.com/watch?v=E5-GI0gURR8
Wos iah wieder für a' Gschies machts, i red und schreib wia i moan.
Patrick L. schrieb: > Wir sind hier nicht im Rechtschreibeforum. > Also verstehe ich die oft, immer wieder kommende "Beschulmeisterung", > was das angeht nicht. Das stimmt, wenngleich mir manche Entgleisungen der Rechtschreibung schon arg auf den Pinsel gehen. Muss man dann eben aushalten... Schlimmer sind da die Texte, die ohne Groß- und Kleinschreibung, ohne Punkt und Komma einfach so ins Forum gerotzt werden. Ich find da darf man schonmal protestieren. Im einfachsten Fall, indem man den Thread ignoriert.
Stefan M. schrieb: > Ich find da darf man schonmal protestieren. Ja sicher da bin ich deiner Meinung. Nur wenn sich einer wirklich mühe gibt, jemandem zu helfen und dann ein anderer anfängt, mit Banalitäten den Thread zu verwässern? Dann schon eher Fragwürdig ;-)
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Georg M. schrieb: > spalten - spaltete - gespalten Letzteres müsste "gespaltet" lauten, da es sich um schwache Flexion handelt. Starke Verbformen kommen hier nicht in Frage wegen der möglichen Koliision mit "spielen". Entsprechend für "schalten" wegen "schielen". Stark hingegen Halten - hielt - gehalten Grenzfall 'falten"; schwach wegen zu großer Nähe zu "fallen". Im tatsächlichen Leben ist mir erst ein einziges Mal jemand untergekommen, der "gespaltet" sagte. Ich war zunächst verblüfft, fand es aber nach ein wenig Überlegung richtig.
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Oliver S. schrieb: > fragen - fragte > fragen - frug Es wäre interessant zu erfahren, ob diejenigen Sprecher, die im täglichen Leben "fragen" stark konjugieren, zB sagen "Er frägt", entsprechend auch sagen "er frug" und "er hat gefragen", was nur konsequent wäre.
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Ist eine regionale Sache. Im Schwäbischen ist "geschalten" definitiv richtig. Es gibt da noch einige starke Verben mehr. Bspw. "Gestern hat es nicht geschnien, die Sonne hat geschinen." "Der Ball hat das Netz gestriffen."
Achim B. schrieb: > Das klingt grausam und ist bestimmt falsch. Es,klingt zumindest ungewohnt; falsch ist es aber nicht. Die Sprache vereinfacht zur Zeit deutlich; man könnte auch sagen, sie verblöde. So findet sich zB in der oben verlinkten Tabelle starker Verben "hehlen". Andererseits wird die eine oder andere Narretei zur Norm erhoben, wie zB wiegen - wiege - wog - gewogen.
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Percy N. schrieb: > Achim B. schrieb: > >> Das klingt grausam und ist bestimmt falsch. > > Es,klingt zumindest ungewohnt; falsch ist es aber nicht. Die Sprache > vereinfacht zur Zeit deutlich; man könnte auch sagen, sie verblöde. > So fehlt zB in der oben verlinkten Tabelle starker Verben > "hehlen". Andererseits wird die eine oder andere Narretei zur Norm > erhoben, wie zB wiegen - wiege - wog - gewogen.
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Boa wenn ich jemanden "Pinne" sagen höre. Da muss ich sofort an Ossi denken. Geht gar nicht. Rangiert in gleicher Kategorie wie "Plaste" und "Kaufhalle". Wer so spricht, spricht bei mir zur Hand.
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Percy N. schrieb: > Die Sprache vereinfacht zur Zeit deutlich Naja, ich würd sagen den Trend (und die dazugehörige Protestbewegung) gibts seit so ca. 2000 Jahren, pi mal Daumen. Veränderungen der Sprache aufhalten zu wollen erinnert etwas an das Unterfangen eines Don Quijotes.
Er schleifte seine Bohrer an. Sie schliff ihn zum Standesamt.
Michael M. schrieb: > Er schleifte seine Bohrer an. > Sie schliff ihn zum Standesamt. De erste Vergangenheit benutz' ich eigentlich nur wenn ich mich über d'Preißen lustig mach'.
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Le X. schrieb: > Veränderungen der Sprache aufhalten zu wollen erinnert etwas an das > Unterfangen eines Don Quijotes. Veränderung muss aber nicht mit Verblödung einhergehen. Das passiert unserer Sprache aktuell aber, um Percy auch mal recht zu geben...
Le X. schrieb: > Michael M. schrieb: > >> Er schleifte seine Bohrer an. >> Sie schliff ihn zum Standesamt. > > De erste Vergangenheit benutz' ich eigentlich nur wenn ich mich über > d'Preißen lustig mach'. Auch im jeweiligen Perfekt wird klar, was Michael meint.
Le X. schrieb: > Veränderungen der Sprache aufhalten zu wollen erinnert etwas an das > Unterfangen eines Don Quijotes. Das versucht nicht einmal die Duden-Redaktion. Die dokumentieren den Status Quo, und mit einiger Latenz geht das dann in die an den Schulen gelehrte Rechtschreibung und Grammatik ein. Die für diesem Artikel interviewte Mitarbeiterin des Duden-Verlages hat das schön dargestellt: https://www.zeit.de/2021/20/duden-sprache-indentitaetspolitik-gendern-debatte-kultur-gesellschaft Leider verschwindet der Artikel regelmäßig hinter der Paywall.
Le X. schrieb: > Veränderungen der Sprache aufhalten zu wollen erinnert etwas an das > Unterfangen eines Don Quijotes. Das bedeutet nicht, dass man jeden Unsinn mitmachen muss. Schon gar nicht den "ganzen" Unsinn, wie heute wohl bevorzugt formuliert wird.
Soul E. schrieb: > Das versucht nicht einmal die Duden-Redaktion. Dafür ist "Indentitätspolitik"[sic!] ein schöner Neologismus. Soll damit ausgesagt werden, dass jemand was in die Kauleiste kriegt?
Percy N. schrieb: > Das bedeutet nicht, dass man jeden Unsinn mitmachen muss. Achim B. schrieb: > Veränderung muss aber nicht mit Verblödung einhergehen. Das passiert > unserer Sprache aktuell aber, Jeder Unsinn setzt sich eh nicht durch. Am Ende wird mit den Füßen abgestimmt. Und zwei Generationen später gibt es ein neues Normal. Ob die Entwicklung momentan dramatischer verläuft vermag ich nicht zu beurteilen, ich halte das für eine reichlich subjektive Privatmeinung.
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Le X. schrieb: > Jeder Unsinn setzt sich eh nicht durch. > Am Ende wird mit den Füßen abgestimmt. Und zwei Generationen später gibt > es ein neues Normal. Ind das führt dazu, dass man so manchen Twxt aus ser Zeit Schillers und Goethes selbst mit Wörterbuch bzw Lexikon "aus alten Tagen" nur schwierig oder unvollständig versteht und bei Luther ohne Germanustikstudium sehr schnell ganz alt aussieht. > Ob die Entwicklung momentan dramatischer verläuft vermag ich nicht zu > beurteilen, Vergleiche einfach veröffentlichte Texte,aus den jeweiligen Zeiträumen, sei es on Printmedien oder alten Nachrichtensendungen oder sonstigen Wortbeiträgen. > ich halte das für eine reichlich subjektive Privatmeinung. Wow, die dreifache Steigerung von "Meinung", also "Meinung trismegistos"?
Achim B. schrieb: > Veränderung muss aber nicht mit Verblödung einhergehen. Das passiert > unserer Sprache aktuell aber Vor einigen wenigen Jahren bei Lidl gesehen: Aushang bei Lidl, man suche Azubis für das nächste Lehrjahr. Zitat: "Bewerbe Dich jetzt!" Ein Jahr später sucht Lidl, ebenfalls per Aushang, Kandidaten für ein duales Studium, Zitat "Bewirb Dich unter ..." Vor langer Zeit hat man in der Pädagogik und verwandten Disziplinen das Konzept entwickelt, "den Klienten dort abzuholen, wo er ist". Heute scheint man ihn dort fixieren zu wollen, eo man ihn vermutet. Das nennt sich dann vermutlich "klientenzentrierte milieuorientierte Kommunikation".
Percy N. schrieb: > Ind das führt dazu, dass man so manchen Twxt aus ser Zeit Schillers und > Goethes selbst mit Wörterbuch bzw Lexikon "aus alten Tagen" nur > schwierig oder unvollständig versteht und bei Luther ohne > Germanustikstudium sehr schnell ganz alt aussieht. Nicht nur Twxte aus Schillers oder Goethes Zeiten sind oftmals schwer zu verstehen. Percy N. schrieb: > Vergleiche einfach veröffentlichte Texte,aus den jeweiligen Zeiträumen Sie sind anders, ja. Besser? Weniger verblödet? Ansichtssache.
Cyblord -. schrieb: > Boa wenn ich jemanden "Pinne" sagen höre. https://de.wikipedia.org/wiki/Pinne_%28Schiffbau%29
Le X. schrieb: > Sie sind anders, ja. > Besser? Weniger verblödet? Ansichtssache Ansichtssache ist dabei, ob man es befürwortet oder ablehnt. Ich wende mich gegen den Verlust an Komplexität; anderen mag es behagen, alles zu vereinfachen. Die deutsche Sorache hat ohnehin keine Zukunft, was soll sie dann mit einem Futur - oder gar zweien davon? Weg damit! Ist es das, was Dir vorschwebt? Man kann "denn" einfach durch "weil" ersetzen, weil, das bedeutet doch eh alles das Gleiche! Richtig? Und warum sollte man "einander" sagen, wenn "sich" doch viel kürzer ist? Le X. schrieb: > Nicht nur Twxte aus Schillers oder Goethes Zeiten sind oftmals schwer zu > verstehen. So langsam scheinst Du zu Deinem Niveau zu finden.
Da gibt es noch einer Variante: Du hast den Transistor wahrscheinlich beschallt. (Klartext: Geblubbert beim Löten, dabei kalte Lötstelle produziert und nix geht.)
Dieter D. schrieb: > Du hast den Transistor wahrscheinlich beschallt. Gilt der dann noch als unbescholten?
Percy N. schrieb: > Gilt der dann noch als unbescholten? Müßte man die anderen Transis fragen, wenn Deine §-Sammlung nichts brauchbares liefert und deshalb unbeschuldigt davon kommt.
Thorsten M. schrieb: > gestriffen ist genau so falsch wie das in Elektronikerkreisen leider sehr beliebte "geschliffen", wenn Signale verteilt werden. Bloß weil man es macht, ist es nicht richtig.
Jens M. schrieb: > ist genau so falsch wie das in Elektronikerkreisen leider sehr beliebte > "geschliffen", wenn Signale verteilt werden. Das dürfte genau so eine Parodie sein wie die "abgelittenen" Funktionen aus dem Matheunterricht. Anders womöglich bei "gestriffen": rs könnte sich um die "hyperkorrekte" Sprechweise bildungsferner Gruppen handeln. Sprachsoziologisch interessant ist das allemal; insbesondere auch im Hinblick darauf, wer definieren darf, was richtig, falsch, hochsprachlich oder derb ist.
Stefan M. schrieb: > dass es hier im Forum häufig eine seltsame Ausdrucksweise > bei dem Begriff "beschalten bzw. beschaltet" gibt. Ich finde den Begriff "Schema" statt "Schaltplan" noch viel, viel seltsamer. Und zudem verwirrend, weil durchaus so mancher vorgelegte "Schaltplan" tatsächlich nicht mehr ist als ein grob hingekritzeltes "Schema".
Stefan M. schrieb: > Mir fällt auf, dass es hier im Forum häufig eine seltsame Ausdrucksweise > bei dem Begriff "beschalten bzw. beschaltet" gibt. Habe gerade deinen Thread entdeckt und will dir dafür danken. Meine Rede seit hundert Jahren! Ich habe es schon oft bemäkelt. Dann wird man von verschiedensten Seiten dafür angegangen. Ich hätte da auch noch was: aus verschiedenen Gegenden (gerne Ruhrpott u.a.) hört man: "Das Auto hat nur xx.xxx km gelaufen" Wie bitte? Ich habe gelaufen? Du hast gelaufen? Er/sie/es hat gelaufen? etc. Ist das korrekte deutsche Ausdrucksweise? Ich kann's manchmal nicht glauben was ich da höre oder lese.
Percy N. schrieb: > Anders womöglich bei "gestriffen": rs könnte sich um die "hyperkorrekte" > Sprechweise bildungsferner Gruppen handeln. Ja, Dialekte waren immer im bäuerlichen Milieu besonders ausgeprägt. Heut ist ja fast nichts mehr davon übrig.
Le X. schrieb: > ich halte das für eine reichlich subjektive Privatmeinung. Du, ich hab da mal dran langsinniert, und bin zu dem Schluss gekommen, dass du recht haben könntest. Denn weil Internet lesen wir ständig irgendwas von welche, wo besser nix geschrieben hätten. Das verzerrt die Wahrnehmung. Solche Spacken gibt es nämlich schon immer, bloß war deren Reichweite früher bedeutend geringer. Fazitär resümiere ich, dass die Menschheit zwar verblödet, nicht aber unbedingt sprachlich.
Ein Signal wird eingespeist außer in der Schweiz, da wird es eingespießen.
Christoph db1uq K. schrieb: > außer in der Schweiz, da wird es eingespießen. Oder im Dialäkt: "i'gspisä" :D
Percy N. schrieb: > Weg damit! Ist es das, was Dir vorschwebt? > [...] > bedeutet doch > eh alles das Gleiche! Richtig? Weder schwebt mir irgendwas vor noch maße ich mir ein Urteil darüber, was richtig und falsch ist an. Weiter nehme ich mich nicht wichtig genug um anzunehmen, das Deutsch auf das ich während der kurzen Zeit meiner prägenden Jahre geeicht wurde wäre das Maß der Dinge und für alle Ewigkeiten erhaltenswert. Die sprachlichen Dinge werden ihren Lauf weiterhin nehmen, so wie sie es die letzten paar tausend Jahre getan haben. Ob zum Besseren oder zum Schlechteren vermag ich nicht zu sagen. Ich behaupte sogar, das ist nicht objektiv messbar. Nehmen wir uns und unsere (sprachliche) Epoche doch nicht so wichtig, wir sind es nämlich nicht. Mal davon abgesehen, du trauerst einer Illusion nach. Die breite Masse hat auch früher nicht dein Ideal der deutschen Sprache gesprochen oder geschrieben.
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Percy N. schrieb: > Ansichtssache ist dabei, ob man es befürwortet oder ablehnt. Ich wende > mich gegen den Verlust an Komplexität; anderen mag es behagen, alles zu > vereinfachen. > > Die deutsche Sorache hat ohnehin keine Zukunft, was soll sie dann mit > einem Futur - oder gar zweien davon? Weg damit! Ist es das, was Dir > vorschwebt? Mir behagen Anglizismen beispielsweise nicht. Aber das ist ein anderes Thema. In England beispielsweise ist hingegen neben dem Futur sogar noch eine Variante für die nahe Zukunft möglich und auch gebräuchlich ("He ist going to swim"). In Deutschland: Besonders beim Sprechen kommen die Deutschen sagenhafterweise mit alleine zwei Zeitformen aus: Mit dem Präsens und dem Perfekt. Selbst das Futur (1) wird mit dem Präesens gebildet und vom Zuhörer als künftiges Ereignis erkannt, alleine weil ein Zeitpunkt es ausmacht ("Gleich gehe ich schwimmen"). Perfekt ersetzt dazu Imperfekt und Plusquamperfekt. Das muss man auch erstmal hinbekommen. Und daran störe ich mich jedenfalls nicht. Wenn Percy fragt "Weg damit! Ist es das, was Dir vorschwebt?", antworte ich darauf, dass die deutsche Sprache einen einfachen und jedem verständlichen Weg gefunden hat, die Zukunft auch im Präsens auszudrücken. Das ist eines der kleineren Probleme, die wir haben.
Da gibt es viele Beispiele, zu DDR-Zeiten gab es den Ausdruck: es ist sinnvoll es ergibt einen Sinn nach der Wende schwappte der Begriff rüber: Sinn machen Auch oft verbreitet ist "das Laptop"
Frank D. schrieb: > nach der Wende schwappte der Begriff rüber: > Sinn machen Nee, das kommt nicht aus der Zone, sondern ist (schlecht) eingedeutschtes Englisch (making sense). Frank D. schrieb: > Auch oft verbreitet ist "das Laptop" Das habe ich noch nie jemanden sagen hören. Nachtrag: Oder meintest du, es schwappte von West nach Ost? Das könnte sein...
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Achim B. schrieb: > Frank D. schrieb: >> nach der Wende schwappte der Begriff rüber: >> Sinn machen > > Nee, das kommt nicht aus der Zone, sondern ist (schlecht) > eingedeutschtes Englisch (making sense). Dieses Gerücht ist, seit es Bastian Sick im "Spiegel" in die Welt gesetzt hat, wohl nicht mehr totzukriegen. Tatsache ist, dass schon der große Dichter Lessing (1729–1781) diesen Ausdruck mehrfach in seinen Schriften verwendet hat, also lange bevor Anglizismen groß in Mode kamen.
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Le X. schrieb: > Die breite Masse hat auch früher nicht dein Ideal der deutschen Sprache > gesprochen oder geschrieben. Schon im alten Rom pflegten die Menschen im täglichen Umgang eine gemeinhin als vulgär bekannte Sprache, einschliesslich der Gebildeten. Aber Rom ist ja, wie sicherlich auch damals beklagt wurde, schlussendlich untergegangen.
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Ab und zu einfach mal hinnehmen... Obwohl es mir manchmal schwer fällt wenn der Kollege sagt: "vorhin hat die LED geblunken". :-/ Der IC, das IC, der/das Laptop? (Wo ist der Unterschied Laptop/Notebook?) Und warum machen in Recklinghausen viele Leute ein Fenster los, wenn sie es öffnen? Ich bleibe bei Dortmunderisch: Mach mir jetzt ne Knifte und lege die Mauken hoch.
Yalu X. schrieb: > Tatsache ist, dass schon der große Dichter Lessing (1729–1781) diesen > Ausdruck mehrfach in seinen Schriften verwendet hat, also lange bevor > Anglizismen groß in Mode kamen. Bist Du sicher und kannst Belege liefern? Mir sindyaus dieser Zeit lediglich ähnliche Formulierungen bekannt, wie "Ich kann mir darauf keinen Sinn machen". Frank D. schrieb: > nach der Wende schwappte der Begriff Das ist kein Begeiff, sondern eine Redewendung. Rainer Z. schrieb: > Das muss man auch erstmal hinbekommen. Das gilt für so manches. Damit ist nichts darüber gesagt, ob es erstrebenswert ist, sich darauf zu beschränken. Ich bestreite nicht, dass es von Vorteil sein kann, bei Bedarf auch nonverbal um eine,Tüte Pommes oder eine Gelegenheit zum Beischlaf verhandeln zu können. Le X. schrieb: > Mal davon abgesehen, du trauerst einer Illusion nach. > Die breite Masse hat auch früher nicht dein Ideal der deutschen Sprache > gesprochen oder geschrieben. Das hast Du falsch verstanden: Ich gehe nicht davon aus, dass jeder irgendwann ideal geschrieben oder gesprochen hätte. Aber "früher" waren zumindest im Bereich der Publizistik wie auch zumeist in der Politik die heute gängigen Wurschtigkeiten eben nicht üblich. Sicherlich kann man es übertreiben. Wer sich einmal alte Aufzeichnungen von Dutschke oder Meinhof anhört, dem wird sofort klarwerden, warum diese rhetorischen Verbalmasturbationen die Massen der geliebten Arbeiterklasse nicht erreichen konnte. Andererseits hat schon in den frühen 70ern Lindenberg seine Beobachtung festgehalten mit dem schönen Satz "Es kommt mal wieder gar nicht so drauf an", meinte dies allerdings umfassender. Christoph db1uq K. schrieb: > Ein Signal wird eingespeist > außer in der Schweiz, da wird es eingespießen. Ohne "ß" dürfte das recht schwierig werden. Dafür sind die Schweizer zu spiessig.
Ingolf G. schrieb: > (Wo ist der Unterschied Laptop/Notebook?) Einer phantasievollen Interpretation nach lag er früher darin, dass Laptops zu gross, zu schwer und zu heiss waren, um sie sicher auf dem Schoss zu betreiben. Dass sei die Aufgabe von Notebooks. Der wichtigste Unterschied, weil an erster Stelle genannt: im Namen. https://praxistipps.chip.de/was-ist-der-unterschied-zwischen-laptop-und-notebook-einfach-erklaert_96601
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Achim B. schrieb: > Frank D. schrieb: > >> Auch oft verbreitet ist "das Laptop" > > Das habe ich noch nie jemanden sagen hören. Doch, das habe ich auch schon oft gehört. Genauso wie "das Notebook" und "das IC".
Achim B. schrieb: > Nee, das kommt nicht aus der Zone, sondern ist (schlecht) > eingedeutschtes Englisch (making sense). Davon gibt es noch mehr, zB "herunterbrechen" oder "geschuldet sein".
(prx) A. K. schrieb: > Einer phantasievollen Interpretation nach lag er früher darin, dass > Laptops zu gross, zu schwer und zu heiss waren, um sie sicher auf dem > Schoss zu betreiben. Bei rund 200 W in einem 15" Gerät ist das mittlerweile auch bei Linux-Notebooks ein Problem: https://www.tuxedocomputers.com/de/Linux-Hardware/Linux-Notebooks/15-16-Zoll/TUXEDO-Stellaris-15-Gen3.tuxedo
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Percy N. schrieb: > oder "geschuldet sein". "Geschuldet sein" finde ich aber schön. Hat was poetisches. Fast wie "wulkföhrig".
Achim B. schrieb: > "Geschuldet sein" finde ich aber schön. > Hat was poetisches. Immer diese Pösië! Die zugehörigen Pöten, die dieses mach Deutschland importierten, waren übrigens Marx und Engels. > Fast wie "wulkföhrig". Habe Spaß und Freude daran!
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Ingolf G. schrieb: > (Wo ist der Unterschied Laptop/Notebook?) Ein Laptop verwendet normale PC-Komponenten in kompaktem Gehäuse. 3,5"-Festplatte, Floppy, oft ein ISA-Slot. Typisches Beispiel: Toshiba T1100. Ein Notebook hat miniaturisierte Komponenten. 2,5"-Platte, Slimline-Laufwerke, etc. Das, was wir heute kennen. Vor den Laptops gab es Portable, das war quasi ein Desktop-PC mit eingebauten Monitor und Griff dran. Typisches Beispiel: Compaq Portable.
Ingolf G. schrieb: > Der IC, das IC Der IC, denn "Circuit" ist männlich. Deutsch würde man "die IS" sagen, da heißt es dann ja wohl "integrierter Schaltkreis", woll? Ingolf G. schrieb: > Laptop/Notebook Ein Laptop ist ein Computer, den man auf den Schoß nehmen kann. Damit sind die Dinger von früher gemeint, die eher Reisekoffer waren, mit einer Fullsize-Tastatur, die die (beiden) 5,25-Zoll-Floppies und den süßen Bernstein-Röhrenmonitor während des Transports als Deckel schützte. Der Notebook dagegen war dann eine Miniaturversion, die wie ein Notizbuch tatsächlich in der Hand und vor allem dank Akku auch im Betrieb getragen werden konnte. Heute ist das synonnym. Und sowit ich weiß sagt man "das Notizbuch" entsprechend "das Notebook", wohingegen es "der Laptop"(-Computer) heißt.
Loocee L. schrieb: > "Das Auto hat nur xx.xxx km gelaufen" > > [...] > > Ist das korrekte deutsche Ausdrucksweise? Ich kann's manchmal > nicht glauben was ich da höre oder lese. Inhaltlich wäre "ist" bei einem Auto, solange es kein Tesla ist, einfach deplaziert. Ein Esel läuft selber, ein Auto nicht.
A. S. schrieb: > Ein Esel läuft selber, ein Auto nicht. Der Motor braucht ein Auto, um zu fahren. Hat er keines, muss er laufen.
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A. S. schrieb: > Inhaltlich wäre "ist" bei einem Auto, solange es kein Tesla ist, einfach > deplaziert. Ein Esel läuft selber, ein Auto nicht. Die regionale Unterscheidung wird nach meinem Eindruck an anderen Kriterien festgemacht. Verben mit Ortsveränderung, wie laufen, rennen, fahren: sein, also bin bzw ist gelaufen, gefahren etc Ohne Ortsveränderung, wie stehen, liegen, sehen, sprechen: haben, also habe bzw hat gestanden, gelegen etc Im Oberdeutschen Bereich aber sitzen, stehen etc mit 'sein". Warum? Weil keine Tätigjeit vorliegt? Warum dann nicht auch "bin geschlafen"?
A. S. schrieb: > Inhaltlich wäre "ist" bei einem Auto, solange es kein Tesla ist, einfach > deplaziert. Ein Esel läuft selber, ein Auto nicht. Besser so? Das Auto wurde x km gelaufen.
Percy N. schrieb: > Warum dann nicht auch "bin geschlafen"? In Westfalen sagen die Leute "Ich bin angefangen", aber "ich habe aufgehört".
Yalu X. schrieb: > In Westfalen sagen die Leute "Ich bin angefangen", aber "ich habe > aufgehört". Hmm. ... liegt das nicht nördlich der Benrather Linie?
Yalu X. schrieb: > In Westfalen sagen die Leute "Ich bin angefangen", aber "ich habe > aufgehört". Ich kenn nur "hab' angefangen". Aber du meinst evtl. das Westfalen, das nicht "Nordrhein" ist, oder eben genau den Nordrhein-Teil. Am Rande von NRW jedenfalls (da wo ich wohne) "hat" man angefangen.
Im Buch "Fröhlich Palz Gott erhalt's" wurde schon im 19.Jh. der Versuch unternommen, eine Pfälzer Grammatik zu schreiben. Ein kurzer Auszug: Declination. A.Substantiva. §. 5. 1) Der Genitiv ist, wenige Ausnahmen abgerechnet (z. B. Goddes Wort, 's Vadders Bruder u. A.) nicht im Gebrauch. Man ersetzt ihn durch den Dativ in Verbindung mit dem pronomen possessivum; (dem Mann sein Hut, der Fraa ihr Mandel, dene Leut ihr Geredd;) und wo der Gen. ein Herrühren, eine Herkunft bezeichnet, auch durch die praep. vun, z. B.- Die Gedichte vum Schiller, das Vermöge vun de Eltre.
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Christoph db1uq K. schrieb: > Ein kurzer Auszug: Köstlich. Mir geläufig sind Parodien wie " dem Peter ihm sein Auto". Im Rheinland sagt man wohl auch "Das Auto ist mir!" statt "Das ist mein Auto" bzw "Das Auto ist mein[e]s".
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Percy N. schrieb: > " dem Peter ihm sein Auto". Da weiß ich auch einen: "Unse Omma ihr Hühnerstall sein Dach."
Christoph db1uq K. schrieb: > Der Genitiv ist, wenige Ausnahmen abgerechnet (z. B. Goddes Wort, 's > Vadders Bruder u. A.) nicht im Gebrauch. Man ersetzt ihn durch den Dativ > in Verbindung mit dem pronomen possessivum Herrlich, "der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", ein Tötungsversuch schon im 19. Jahrhundert, ich bin entzückt.
Rainer Z. schrieb: > Perfekt ersetzt dazu Imperfekt und Plusquamperfekt. Bastian Sick: "erst das Ultra-Perfekt macht das Perfekt wirklich perfekt". https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-das-ultra-perfekt-a-295317.html
Rainer Z. schrieb: > In Deutschland: Besonders beim Sprechen kommen die Deutschen > sagenhafterweise mit alleine zwei Zeitformen aus: Mit dem Präsens und > dem Perfekt. Eigentlich reicht Präsens: " Gestern geh ich ins Treppenhaus, und Du glaubst nicht, was ich da sehe: Da steht doch glatt der Werner und tut mit seiner Tusnelda rummachen ... Wenn ich den nächste Woche sehe, dann kriegt der aber voll die Ansage!" usw Man kann sich sicherlich dermaßen beschränken, wenn man es gern möchte. Ich wurde aber lieber meinen Enkeln die Wahl überlassen, ob sie ihr Sprachinventar derart begrenzen wollen oder nicht. Und diese Wahl verbleibt ihnen nur, wenn sie sich zunächst das volle Inventar aneignen.
Georg M. schrieb: > Rainer Z. schrieb: >> Perfekt ersetzt dazu Imperfekt und Plusquamperfekt. > > Bastian Sick: "erst das Ultra-Perfekt macht das Perfekt wirklich > perfekt". > > https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-das-ultra-perfekt-a-295317.html Hübsch, Danke für Deinen echt interessanten Beitrag! Und der Zwiebelfisch schreibt auch nett. So redet aber in Norddeutschland doch keiner. Ist mir zumindest nicht aufgefallen in meinen Kreisen.
Achim B. schrieb: > "wulkföhrig". Wenn man Google danach fragt bekommt man 2 Treffer. Beide zeigen auf dieses Forum. Das ist dann eher so ein Familienwort. Solche sehr speziellen Bezeichnungen werden in Familien erzeugt und nur Familienmitglieder verstehen sie.
Ich habe vor ein paar Jahren mal die OCR-Software gimagereader drüber laufen lassen, das Original ist in Gothic-Schrift gedruckt. Hier noch ein Beispiel: III. Conjugation §. 15. Das Imperf. Indic. fehlt der Mundart durchaus, mit alleiniger Ausnahme von sein; ich war, du warscht u.s w. Statt dessen wird das Perfect oder Präsens gebraucht- Wenn dies auf der einen Seite eine Unvollkommenheit ist, welche die Darstellung schwierig macht, so ist aus der andern Seite nicht zu verkennen, daß die Rede dabei an Lebhaftigkeit außerordentlich gewinnt. §. 16. Wo das Hülfszeitwort hawwe gebraucht werden müßte, fehlt, weil dieses kein Imperfectum Indic. hat, das Plusquamperfectum Ind. und die Vollendung in der Vergangenheit wird durch das Perf. dieses Hülfszeitworts ausgedrückt: ich habb gsacht ghatt, für ich hatte gesagt; dagegen: ich war ufgschtanne, ich war gange. §. 17. Präsens und Pers. Conjunct. fehlt. Statt des en wird das Imperf. und Plusquampers. Conj. gebraucht. Also nicht: mar sächt, ich sei schlimm, —- ich habe gschlage, sondern: ich wär schlimm, ich hätt gschlage. § 18». Das Imperf. Conj. wird bei den meisten Zeitwörtern durch Umschreibung mit dem Hülfszeitwort dhun gebildet; z. V. ich habb gsacht, ich dhät schreiwe; ich habb gsörchtt, ich dhät gschlage werre. Nur wenige haben eine eigene Form dafür; z. B. ich käm, blieb, dhät, ging, schtünd, wär, möcht, könnt, sollt, wollt, dörst, müßt, hätt, schlief u. A. §. 19. Das Particip Präs· ist meist ungebräuchlich, und wird durch Umschreibungen ersetzt; z. B. anstatt: Die Umstehenden hören es, sagt man: die wo drum rum schtehe, höre’s: die wo angegriffe hawwe, sin Sieger gebliwwe, für: die Angreifenden blieben Sieger. §. 20. Einige Beispiele. dhun, gedhan und gedhun. Gehe oder gehn, gange (eigentlich: gange, entstanden aus gegange). Gewinne, gewunne (gleichlautend ist gewunne, von winne, winden). Gühre (gähren), gegohre. Gichehe- ’s geschicht- ’s gschäch- ’s- is geschehe—· Hawwe, ich habb (haww, bäur. ich hebb, heww), du hosch«t, er hot, mir hawwe (·bäur. hewwe, henn oder hunn), ihr habbt, ich habb ghatt. Henke,(hängen, intransitiv) ich bin ghanke und ghonkcz tranfitiv: ich hab ghenkt, oder auch weich: «ghängt. Kenne, gekennt. Könne, gekönnt. Kumme, ich kumm, du kum«mscht, er kummt, (bäur. kümmscht, kümmt), mir kumme, ich bin kumme, ich käm-- Laufe, du laafscht, oder lääfscht, geloffe. Lände; gelüdde. Liche, geleche (vorletzte Sylbe scharf). Losse, geloßtz in Verbindung mit andern Zeitwörtern, ich habb —- lofse. Müsse, gemsüßt Nemme, genumme, ich nähm oder dhät nemme· Quille (intransitiv, quellen), gequolle, dagegen lautet das Transitivum quelle, gequellt. Reiwe, geriwwe. Rinne, gerunne. Rufe, rufscht und rüfscht, er ruft und rüft. Sage,1 ich sag, du sächscht, er sächt, mir sage, ich habb gsacht; «(bäur. gedehnt: sähcht, gfaht). Schlofe, du schlöffcht, er schlöft und fchlofscht, schloft. Schpinne, gschpunne. Schraie (nur in der Bauernmundart), gschraue. , Schwelle oder schwille (intrans. auf- oder anschwellen), gschwolle. Sschpeiche (fpeien), gschpiche— s Schtecke transitiv: ich hab gschtecktz intransitiv: ich bin gschtocke. « Schteige, gschtiche. Sehe, wie: gschehez hat jedoch kein Imperf. —Conjunct. « Sein, du bischt, er is (b. isch), mir sin; geweßt (niemals: gewese). " Sitze, gsesse und gsotze. Werre (werden), ich bin worrez nicht gewdrre., oder worde. Wisse, ich weeß, du weeschtz gewüßt. Zobbe oder zubbe, zuper; gezubbt oder gezobbt. Hobbe zobbe, Hoper abpflücken, einerntenz dagegen: zöbbe (die Haare), Zöpfe flechten u.s.w. Diese Grammatik ist in neueren Auflagen nicht mehr enthalten.
Google hat mehrere Auflagen digitalisiert, hier von 1881: https://www.google.de/books/edition/Fr%C3%B6hlich_Palz_Gott_erhalts/Vqg5AAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=fr%C3%B6hlich+palz+gott+erhalts&printsec=frontcover ab Seite 252 im "Anhang" ist die Grammatik nachzulesen. Die OCR hatte dieselben Probleme mit der alten Frakturschrift. Der Text zum Genitiv seinem Tod steht auf S.252
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Yalu X. schrieb: > In Westfalen sagen die Leute "Ich bin angefangen", aber "ich habe > aufgehört". Haben/sein bei angefangen ist bei Vorgangs-/Zustandspassiv richtig. Das kann man relativ leicht hier analog so sehen. Von daher wird beides benutzt. Freu Dich, ich bin schon angefangen. Um 5:43 habe ich angefangen. Bei aufhören gibt es den Zustand nicht oder selten. Ich habe mit dem Trinken aufgehört, ich bin trocken.
Percy N. schrieb: > Yalu X. schrieb: > >> Tatsache ist, dass schon der große Dichter Lessing (1729–1781) diesen >> Ausdruck mehrfach in seinen Schriften verwendet hat, also lange bevor >> Anglizismen groß in Mode kamen. > > Bist Du sicher und kannst Belege liefern? Mir sindyaus dieser Zeit > lediglich ähnliche Formulierungen bekannt, wie "Ich kann mir darauf > keinen Sinn machen". Schade, dass Du Dich nicht mehr gemeldet hast. Ich habe inzwischen gefunden 1. "Ein Übersetzer muss sehen, was einen Sinn macht" aus "Briefe, die neueste Literatur betreffend und 2. "Nun ist dies wahr, dass dies eigentlich keinen falschen Sinn macht; aber es erschöpft doch auch den Sinn des Aristoteles hier nicht." aus " Hamburgische Dramaturgie". Damit ist Lessing allerdings allein geblieben, wie es scheint. Ind ich erlaube mir, stark zu bezweifeln, dass alle diejenigen, die voller Begeisterung alees nur Erdenkliche "Sinn machen" lassen wollen, die Milch dieser Weisheit gerade aus dem Euter Lessings gesaugt haben sollen. Btw: dieser Tage wurden mehrere meiner Beiträge ohne Begründung gelöscht; sie bestanden aus Lessing-Zitaten. Besonders beliebt scheint der gute Mann hier ohnehin nicht zu sein, jedenfalls nicht bei allen Mods.
Es gibt statistische Suchmaschinen, die alte Texte nach Suchbegriffen auswerten. Hier finde ich zwar viele Zitate mit "Sinn " und "machen", habe aber keines gesehen, das mit "makes sense" übereinstimmt. https://www.deutschestextarchiv.de/search/ddc/search?ctx=8&q=near%28macht%2CSinn%2C5%29%20%20%20%20%20;start=1;limit=10;fmt=html
Oliver S. schrieb: > Das ist dann eher so ein Familienwort. Nein, das Wort ist eine Erfindung dieses Forums; kreiert von einem gewissen Ycrep (Name verschlüsselt.) Ich versuche, es zu etablieren.
betr. "wulkföhrig" Das Wort entsteht, wenn man auf der Tastatur dreimal daneben haut. Witzigerweise errät es die Google-Suche sofort. Faszinierend. Ja, sehr gelungene Namensverschlüsselung. :)))
Achim B. schrieb: > Nein, das Wort ist eine Erfindung dieses Forums; kreiert von einem > gewissen Ycrep (Name verschlüsselt.) Ich versuche, es zu etablieren. Nun müssen wir nur noch die Bedeutung definieren, denn sonst wärs ja sinnlos. So ein Bisschen daneben hauen, etwas abweichend, wofür man ein neues Wort brauchen kann.
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Ist doch klar: Ein maschine-geschriebenes Wort ist wulkföhrig, wenn es durch äußere oder innere Umstände anders ausgegeben wird als es vom Autor vorgesehen war. Solche äußeren Umstände können bedingt sein durch unruhige Umgebungen wie Erdbeben oder eine Busfahrt auf einem seit 40 Jahren nicht saniertem Kopfsteinpflaster. Innere Umstände können sein Nervosität, Tatter, Alk, Müdigkeit. Die Aufzählung ist nicht vollständig. EDIT: Zur Ergänzung und Präzisierung der Definition wird eingeladen. So kommt Achim seinem Traum näher, das Wort zu etablieren. @ Percy: Interessant, dass der verschlüsselte/umgedrehte Achim sogar einen sinnhaften Namen ergibt...
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Rainer Z. schrieb: > Percy: Interessant, dass der verschlüsselte/umgedrehte Achim sogar einen > sinnhaften Namen ergibt... Petze!
Achim B. schrieb: > Ich versuche, es zu etablieren. Meinst Du, Du findest jemanden, der wulkföhrig mitmacht?
> Perfekt ersetzt dazu Imperfekt und Plusquamperfekt.
Was die grammatischen Tempora betrifft, ist die deutsche Sprache im
Vergleich zum Englischen eigentlich gar nicht so dürftig, wie es auf den
ersten Blick scheint. Das hilft aber nichts, wenn selbst die
intellektuelle Elite diese Ausdrucksmöglichkeiten einfach ignoriert.
Z.B. Futur II Passiv Modal wird bedauerlicherweise äußerst selten
benutzt.
Georg M. schrieb: > Z.B. Futur II Passiv Modal wird bedauerlicherweise äußerst selten > benutzt. In welchen Zusammenhang wird dies von der intellektuellen Elite wohl sinnvoll gebraucht werden können?
Futur 2 Passiv Modal wird von der intellektuellen Elite wohl nicht gebraucht worden sein. Richtig so?
Percy N. schrieb: >> Z.B. Futur II Passiv Modal wird bedauerlicherweise äußerst selten >> benutzt. > > In welchen Zusammenhang wird dies von der intellektuellen Elite wohl > sinnvoll gebraucht werden können? Du kennst Futur III?
(prx) A. K. schrieb: > Du kennst Futur III? Kennen schon, benötigen selten. Bürokräfte reagieren mitunter verstört, wenn man sie anweist "Bedenkem Sie bitte, dass die Ausgangspost vor 16:45 Uhr in den Briefkasten eingeworfen worden sein müssen wird!"
Percy N. schrieb: > ...in den Briefkasten eingeworfen worden sein müssen wird!" "Und schon bisse am Knobeln dran am fangen" würde Tegtmeier jetzt sagen.
Futur III gibt's! Guckst Du hier: https://www.der-postillon.com/2012/08/neue-zeitform-futur-iii-eingefuhrt-um.html
Rainer Z. schrieb: > Guckst Du hier: Na ja ... Die Folge von TBBT, in der über geeignete Zeitformen zur Beschreibung von Zeitreisen räsoniert wurde, fand ich bedeutend unterhaltsamer. (prx) A. K. schrieb: > Du kennst Futur III? Mist, reingefallen! Ich sehe jetzt erst, dass Du nicht von Futur II geschrieben hast.
Percy N. schrieb: > Mist, reingefallen! Ich sehe jetzt erst, dass Du nicht von Futur II > geschrieben hast. Wenn deine Tippsen mit Terminen wie den vom Briefkasten ähnlich umgehen, wie Berlin mit dem Airport, könnte Futur III nützlich sein. ;-)
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Das ist Futur zwei bei Sonnenaufgang (Loriot Jodelkurs) Oder die "Absichtserklärung in der Vergangenheit" (Konrad Beikircher): "wollt ich diese Woche noch erledigt haben" - wenn der Chef am Freitag nachmittags fragt und man noch nichts getan hat.
(prx) A. K. schrieb: > Nun müssen wir nur noch die Bedeutung definieren "Wulkföhrig" ist ein Universal-Adjektiv für alle Tageszeiten. Sowas hat uns nämlich grade noch gefehlt.
Kommt ein Linkshändler in den Bäckersladen, päckt alle Bröte an, frägt doof und käuft nix... Weitermachen...
https://www.deutschestextarchiv.de/search/plot/?query=%27abgeschlafft%27 auf die Suchmaschine ist Verlass. Das Wort "abgeschlafft" wurde erstmals im Film "Zur Sache Schätzchen" 1968 erfunden, die Kurve bestätigt das. https://de.wikipedia.org/wiki/Zur_Sache,_Sch%C3%A4tzchen Wulkföhrig ist dagegen völlig unbekannt.
Stefan M. schrieb: > Kommt ein Linkshändler in den Bäckersladen, päckt alle Bröte an, frägt > doof und käuft nix... Wenn Du dazu etwas frügest, könnte man vielleicht antworten. Da Du aber verhiehlst, was Dein Begehr ist, wird das schwierig.
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