Bei manchen Diamantscheiben wird ja explizit darauf hingewiesen, daß sie für Nassschnitt geeignet sind. Bedeutet das im Umkehrschluß, daß Nicht-Nassscheiben Schaden nehmen wenn man mit Wasser arbeitet? Drauf kam ich beim flexen einer Feinsteinfliese. Mit ein wenig Wasser staubt es viel weniger, und beim zB Messer schleifen wässert man den Stein ja vorher. So direkt wüsste ich nicht, wie die Scheibe da Schaden nimmt. Die Diamanten werden ja kaum mit wasserlöslichem Kleber auf die Scheibe gepappt. Eventuell wäre Rost ein Problem, aber solange bleibt die Scheibe garnicht nass.
Wenn du eine Bindung für Nassschnitt trocken nimmst hast du höhere Verschleiß. Umgekehrt die Bindung für Trocken Nass nutzten wird sie schnell stumpf weil die Bindung die Diamanten schlecht freigibt. Rost ist hingegen überhaupt kein Problem. Und wenn dann rostet dir nur die Trägerscheibe nicht die Segmente. Nass heißt viel Wasser, im Regelfall wird zuwenig genommen. Kühlen und Staubtransport ist da die Aufgabe. Wenn das Wasser nen Schleiher hat, ist es zuwenig.
Ryven schrieb: > Nass heißt viel Wasser, im Regelfall wird zuwenig genommen. Ich hab nur soviel genommen, daß das stauben ein Ende hatte, also viel zu wenig. Aber danke für die Erklärung!
Flexer schrieb: > Drauf kam ich beim flexen einer Feinsteinfliese. Beim Schneiden von Fliesen halte ich direkt den Schlauch des Werkstattsaugers an die Scheibe und sauge so den Staub an der Entstehungsstelle ab. Das hinterlässt noch weniger Dreck. Aber auf der Baustelle stört das imho sowieso nicht.
Harte Sachen gehören nass getrennt. Platinen schneidet man aber trocken ebenso alle anderen Problem Werkstoffe ähnlicher Kategorie...
Flexer schrieb: > Bedeutet das im Umkehrschluß, daß > Nicht-Nassscheiben Schaden nehmen wenn man mit Wasser arbeitet? G R U N D S Ä T Z L I C H nehmen alle Diamantscheiben argen Schaden, wenn sie nicht gekühlt werden. D I A M A N T E N 'verluftigen' sich bei ?°C sofort zu Kohlendioxid. Darum muß man auch NUR den Diamanten, nicht die Scheibe kühlen . (Grenzflächen-Temperaturen). Es ist also unerheblich, was genau auf der Scheibe steht : Ohne Kühlung ist die Scheibe hin .
Nein, man sollte schon die Scheibe so nutzen, wie es dafür vorgesehen ist. Also Nasscheiben nur nass und Trockenscheiben nur trocken. Die Bindung ist auf den Einsatzzweck ausgelegt. Es wird jetzt nicht zum sofortigen Ausfall führen, wenn man mal eine Scheibe kurzzeitig anders nutzt als vorgesehen, aber es beeinträchtigt stark die Lebensdauer. Man sollte sich halt vor dem Kauf überlegen, für was man das teure Teil braucht. Andrerseits, solange man nicht aufm Bau arbeitet, wird man ausschliesslich Trockenschaueben benötigen. Ich kenn Nassscheiben jedenfalls nur zum Trennen von Beton, Fliesen und ähnlichen grossen Teilen, die man auf dem Bau verwendet.
Für Platinen brauche ich aber keine Diamant-Trennscheibe. Da geht auch eine normale Stein- oder Stahl-Millimeterscheibe prima durch. Mache ich fast immer bei Glasfaserplatinen, weil die jedes Sägeblatt in kürzester Zeit ruinieren.
Platinen mit der Flex ? Danke für den Tip, Funkenflug. Uli S. schrieb: > Die Bindung ist auf den Einsatzzweck ausgelegt. Ich habe mich viel mit Schleifmitteln beschäftigt, weil ich viel 'Klingspor' beim ama aufgekauft habe. Wie das bei Diamanten genau funktioniert weiß ich nicht, aber das Bindemittel ist nur dazu da, die Schleifkörner festzuhalten und zur richtigen Zeit ausbrechen zu lassen. Unabhängig von der Dichte der Streuung (Metall:dicht; halboffen; Holz:offen) damit es sich nicht 'zusetzt', oder Härte und Zähigkeit des Korns. Meistens wird Kunstharz eingesetzt, das überdies wärmeempfindlich ist . Bei Diamanten kenne ich nur so ein keramisches Bindeverfahren, für Schleifscheibenabzieher, weiß nimmer wie das heißt, da steckt ein 'Stein' in einer Hülle. Gibt aber auch billige mit aufgestreuten Diamanten, die sind vermutlich 'geklebt'. Ich persönlich würde Diamanten nie (nie mehr) ohne Kühlung betreiben. Die Diamant-Schleif-Flächen glühen (bei 80m/s) in kürzester Zeit, bis sich diese Hitze auf die 'kühlende' Scheibe überträgt, das dauert ... also wenn die Scheibe endlich heiß ist, ist es schon längst zu spät.
> Platinen mit der Flex ? Danke für den Tip
Geht wunderbar, musst nur gerade schneiden und/oder mit wenig Tiefe,
sonst gibt's schnell ungesunden blauen Dunst und die Kanten der Platine
werden schwarz.
Rudi Ratlos schrieb: > Es ist also unerheblich, was genau auf der Scheibe steht : Ohne Kühlung > ist die Scheibe hin . Ich würde mal sagen schneller hin. Es ist, zumindest beim Trockenschnitt, wichtig zu beachten wofür die Scheibe bzw deren Bindung konzipiert ist! Du kannst mit vermeintlich weichem Material eine Scheibe für harte Werkstoffe in kürzester Zeit runterarbeiten. Die hält dann nur einen Bruchteil von dem was sie in hartem Beton oder Stein durchhalten würde. Ich sehe es prinzipjell auch so, dass jede Scheibe für Nassschnitt geeignet ist. Dann bitte aber mit reichlich Wasser damit ein Spüleffekt im Schneidespalt eintritt. Ich habe einen alten Winkelschleifer den ich mir rudimentär als Nassschneider umgerüstet habe. Mit dem hatte ich, ohne nennenswerten Verschleiß an der "für Nassschnitt geeigneten" Scheibe, viele Meter alte Gehwegplatten geschnitten. Irgendwann wurde das Getriebe lauter. Dann gabs ein neues Lager und frisches Fett... Mit dem 125er Winkelschleifer habe ich die Erfahrung gemacht, dass es beim Treffen harter Kiesel schon mal zum kurzzeitigen anglühen der Scheibe kommen kann. Dann hilft es die Scheibe kurz in Sandstein zu halten um neue Diamantkörner freizulegen. Sandstein ist einer der "weichen" Werkstoffe die Scheiben für hartes Material den Garaus machen weil diese, vermutlich durch zu großen Arbeitsfortschritt und einhergehend viel Staub im Schnittspalt, den Bindungswerkstoff gut und schnell ausschleifen. MfG
Armin X. schrieb: > Ich würde mal sagen schneller hin. Freilich. Aber man kann das gar nicht drastisch genug formulieren. Gute Schleifmittel kosten sehr viel Geld. Da ist man mit bißchen technischem Wissen finanziell gut beraten . Is´ ja nich´ unser Geld ...
Rudi Ratlos schrieb: > Gute Schleifmittel kosten sehr viel Geld. Da ist man mit bißchen > technischem Wissen finanziell gut beraten Das technische Wissen lehrt uns aber auch, dass eine Flex sich mit Wasser NICHT verträgt. Normale Winkelschleifer haben IP20 oder ähnlich, für Wasserkühlung sollte es aber eher IP67 sein.
Udo S. schrieb: > > Das technische Wissen lehrt uns aber auch, dass eine Flex sich mit > Wasser NICHT verträgt. > Normale Winkelschleifer haben IP20 oder ähnlich, für Wasserkühlung > sollte es aber eher IP67 sein. Ich weis. Und wenn ein Tropfen Wasser auf die IP20- Maschine kommt fällt der Benutzer augenblicklich tot um weil der FI 2 Minuten voher nach dem Prüfen mittels Prüftaste ausgefallen war.
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Bearbeitet durch User
Armin X. schrieb: > Und wenn ein Tropfen Wasser du widersprichst dir gerade massiv: Armin X. schrieb: > Dann bitte aber mit reichlich Wasser damit ein Spüleffekt > im Schneidespalt eintritt. Wenn auf eine Scheibe, die an der Aussenkante mit 80m/s rotiert, Wasser kommt hast du erheblich mehr als "einen Tropfen". Und ich kenne genügend Bestandsanlagen wo noch kein FI verbaut ist. Aber echte harte Männer brauchen täglich ihre Elektrostimulanz, sonst geht nix mehr ;-)
Ich muss mal kurz den Thread kapern, da wir gerade beim Thema sind :) Könnt ihr gute Trennscheiben empfehlen? Ich bräuchte aktuell eine, um damit 4-5cm dicken Stahlbeton zu schneiden. Zusammengerechnet ein ca. 120m oder 240m langer Schnitt (je nach dem wie es klappt muss ich zwei mal schneiden). Zum Vorhaben: Es sind knapp 200m² Schalungsdecke abzureißen. Auch bin mir aktuell nicht sicher, ob ich dass mit meinem 230er Winkelschleifer machen, oder extra eine Motorflex (Benzin) kaufen soll. Leihen geht nicht, so schnell wir der Abriss nicht klappen. Daher die Frage: Welche Scheiben taugen was? Das die 20€ Scheibe nicht reicht ist klar, aber worauf sollte man achten? Und macht man sowas grundsätzlich als Nassschnitt wegen der Armierung? Mit der elektrischen Flex geht's ja nur trocken. Bevor ich 500€ für Scheiben ausgebe, kann ich auf was richtiges (mit Motorflex) kaufen :) Danke an euch, ich hoffe auf euer Fachwissen. Denn solches Wissen hier anzutreffen, erstaunt mich immer wieder: Armin X. schrieb: > Sandstein ist einer der "weichen" Werkstoffe die Scheiben für hartes > Material den Garaus machen weil diese, vermutlich durch zu großen > Arbeitsfortschritt und einhergehend viel Staub im Schnittspalt, den > Bindungswerkstoff gut und schnell ausschleifen.
Marian schrieb: > Zum Vorhaben: Es sind knapp 200m² Schalungsdecke abzureißen. Auch bin > mir aktuell nicht sicher, ob ich dass mit meinem 230er Winkelschleifer > machen, oder extra eine Motorflex (Benzin) kaufen soll. Leihen geht > nicht, so schnell wir der Abriss nicht klappen. Da würde ich mir eine Motorschneider mit Wasserkühlung leihen. Damit machst du den Schnitt in einem Tag. https://www.boels.de/mieten/stein-und-betonbearbeitung/asphalt-betonsaegen/asphalt-betonsaege-450-mm
Marian schrieb: > Könnt ihr gute Trennscheiben empfehlen? Ich bräuchte aktuell eine, um > damit 4-5cm dicken Stahlbeton zu schneiden. Da würde ich nach einem Gerät schauen mit dem man Nassschneiden kann. Egal ob elektrisch oder Benzin. Wenn die Schutzhaube eines Winkelschleifers so eingestellt ist, dass der Auswurf nach vorne weg gerichtet ist kommt fast nix an die Maschine. Ich meine,es gibt sogar auch Maschinen für Nassschnitt. Bei der zu schneidenden Strecke würde ich mich an die Blattempfehlung der Hersteller halten und auf jeden Fall ein Blatt das einen besonders hohen Diamantbesatz verspricht kaufen. Beispiellink: https://www.dronco.com/metall-trennscheiben-schruppscheiben-und-diamant-trennscheiben/droncoproduct/u7-speed/
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