Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie kommt das Innengewinde in den Bolzen?


von Bauform B. (bauformb)


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Dieser Distanzbolzen
https://www.ettinger.de/p/abstandsbolzen-messing-vernickelt-i/a-sw4x6-i-m2-5x4-2-a-m2-5x6-m.-freistich/005.12.063
ist schon fast das Richtige. Ich müsste "nur" das Außengewinde kürzen 
und eine Mutter anlöten. Dann könnte ich eine Platine mit Schlüsselloch 
daran aufhängen.

Es gibt zwar jede Menge Online-Drehteile-Verkäufer, aber die wollen alle 
eine DXF-Zeichnung oder eine STEP-Datei und ich habe nach einigen 
Stunden FreeCAD aufgegeben. Es ist sogar eine STEP-Datei dabei 
rausgekommen, aber da fehlt wohl das Innengewinde. Eine Zeichnung mit 
Maßen schaffe ich nicht.

Das krasse Gegenteil ist der "Frontplatten Designer" von Schaeffer, 
damit komme ich gerade noch zurecht. Gibt es so ein CAD für Dummies 
vielleicht auch für Drehteile?

Edit: Oder gibt es evt. einen Service/wasauchimmer, der 
Papier+Bleistift-Skizzen in normgerechte Zeichnungen konvertiert?

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Was wollst du jetzt wissen. Wie man das Gewinde malt, oder wie man das 
Gewinde in das Teil reinmacht?

von michael_ (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Ich müsste "nur" das Außengewinde kürzen

Absägen geht nicht?

von Heiner (Gast)


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Was willst du denn eigentlich haben? Das gleiche Teil nur mit 
Innengewinde an beiden Enden? Gibt es fertig zu kaufen, auch in Messing 
vernickelt, M2,5 und 6 mm lang:

https://www.ebay.de/itm/223698243355?hash=item3415744f1b:g:vF4AAOSwknpdnYhB

Einziger Schönheitsfehler: Schlüsselweite 5 statt 4. Mit ausreichend 
langer Suche aber wohl auch lösbar.

Bauform B. schrieb:
> Edit: Oder gibt es evt. einen Service/wasauchimmer, der
> Papier+Bleistift-Skizzen in normgerechte Zeichnungen konvertiert?

Wenn du hier vernünftige Informationen anlieferst, sehe ich gewisse 
Chancen, dass dir das jemand für umme macht. Ein Sechskant mit zwei 
Gewinden ist kein Hexenwerk.

Bauform B. schrieb:
> Es gibt zwar jede Menge Online-Drehteile-Verkäufer

Die bieten das auch als Service. Du musst nur schauen, dass du bei einem 
Fertiger landest, nicht bei einem der diversen Marktplätze, die nur 
Aufträge vermitteln. Das kostet aber Geld, außerdem ist ein 
Außensechskant kein Drehteil ...

Ich glaube nicht, dass es viele sinnvolle Bauteile zur 
Platinenbefestigung gibt, die niemand im Sortiment hat und bei denen 
deshalb tatsächlich eine Kleinserie erforderlich wäre.

von Sebastian S. (amateur)


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Vielleicht spendierst Du uns mal eine Papierskizze? Via Handy.
Wie so etwas bemaßt wird kannst Du Dir ja von dem oben angegebenen 
Katalog abgucken.

von michael_ (Gast)


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Heiner schrieb:
> Was willst du denn eigentlich haben? Das gleiche Teil nur mit
> Innengewinde an beiden Enden? Gibt es fertig zu kaufen, auch in Messing
> vernickelt, M2,5 und 6 mm lang:
>
> Ebay-Artikel Nr. 223698243355

Auch mit M3 oder in Plaste-Ausführung.
Oder auch mit Zoll-Gewide.

von michael_ (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Dann könnte ich eine Platine mit Schlüsselloch
> daran aufhängen.

???

Bauform B. schrieb:
> Edit: Oder gibt es evt. einen Service/wasauchimmer, der
> Papier+Bleistift-Skizzen in normgerechte Zeichnungen konvertiert?

Ja, CAD-Programme wie ACAD u.ä.
Mittels Tablett (Nicht so ein neumodisches Online-Ding) kann man Skizzen 
digitalisieren.
Kostet aber.

von Flip B. (frickelfreak)


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innengewinde und zylinderkopfschraube reicht doch für die 
schlüssellochmethode.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wie kommt das Innengewinde in den Bolzen?
Ist doch nur ein einfaches Innengewinde...
Loch vorbohren und dann Gewindeschneider, fertig.

von Bauform B. (bauformb)


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Uli S. schrieb:
> Was wollst du jetzt wissen. Wie man das Gewinde malt, oder wie man das
> Gewinde in das Teil reinmacht?

Ja, fragen ist schwieriger als antworten :( Erstens kann ich mir nicht 
vorstellen, wie ein Werkzeug für so kurze Gewinde aussieht. Zweitens 
will ich einen ganz speziellen Bolzen. Für Leute mit Drehbank und 
diesem magischen Werkzeug dürfte das kein Problem sein. Drittens bin ich 
zu doof, FreeCAD zu bedienen und suche ein einfacheres Programm. Dann 
könnte ich besagten Leuten eine Zeichnung schicken.

Heiner schrieb:
> Ebay-Artikel...
> Einziger Schönheitsfehler: Schlüsselweite 5 statt 4. Mit ausreichend
> langer Suche aber wohl auch lösbar.

Geheimtipp: www.ettinger.de - was es da nicht gibt, muss man eben machen 
lassen.

> außerdem ist ein Außensechskant kein Drehteil ...

wie heißt es denn dann? Früher konnte man Sechskantstangen praktisch 
genau wie runde bearbeiten. Aber das könnte das nächste Problem werden, 
bei den Online-Drehern hab' ich nur Rundmaterial gesehen...

michael_ schrieb:
>> Ebay-Artikel...

Was wollt ihr immer bei Ebay? So triviale Teile gibt's doch bei 
Reichelt, Bürklin, TME...

Flip B. schrieb:
> innengewinde und zylinderkopfschraube reicht doch für die
> schlüssellochmethode.

Wenigstens einer, der meine Aufgabe versteht ;) Aber jetzt dasselbe in 
elegant...

Ben B. schrieb:
> Ist doch nur ein einfaches Innengewinde...
> Loch vorbohren und dann Gewindeschneider, fertig.

Nicht. Wirklich nicht.

von MaWin (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Ich müsste "nur" das Außengewinde kürzen und eine Mutter anlöten.

Einfacher wäre es, wenn man eine Drehbank hat,  das Ding etwas länger zu 
kaufen, auf Länge abzudehen, und 3mm vor dem Ende eine 2mm Nut 
hineinzustechen.

Das geht nachträglich natürlich bei nicht-vernickelten aus Messing 
besser, und noch besser bei runden statt sechseckigen.

von Udo S. (urschmitt)


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Bauform B. schrieb:
> Ich müsste "nur" das Außengewinde kürzen
> und eine Mutter anlöten. Dann könnte ich eine Platine mit Schlüsselloch
> daran aufhängen.

Dann male doch mal eine (technische) Skizze wie du dir das genau 
vorstellst.
Vieleicht hat ja jemand eine Idee wie das ohne extra Drehteil genauso 
elegant zu lösen ist.
Es reicht ja Papier Lineal und BLeistift. Und ein Scanner oder Foto.
Aber bitte nicht hochkant oder auf dem Kopf einstellen, das nervt.

Beitrag #6771779 wurde vom Autor gelöscht.
von Stefan M. (derwisch)


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Bauform B. schrieb:
> Dann könnte ich eine Platine mit Schlüsselloch
> daran aufhängen.
Was ist damit gemeint?

Es ist jetzt schon so viel geschrieben worden und trotzdem ist zumindest 
mir nicht klar, wie das Teil nun eigentlich aussehen soll.
Diese Abstandsbolzen mit (und ohne) Gewinde gibt in tausend Varianten.
Was genau passt an den fertigen Teilen nicht? Und was könnte man durch 
absägen nicht passend machen?

von RWTH2212 (Gast)


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Hi,

du nimmst den Abstandhalter mit Innengewinde und schraubst/klebst da 
eine Schraube mit passender Länge rein.
Fertig.

Wenn du da eine schöne Linsenkopfschraube o.ä. nimmst dann sieht das 
auch optisch garicht mal so grausam aus.




mfg

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Ja, fragen ist schwieriger als antworten

An welcher Stelle des oben verlinkten Bolzens soll denn die Mutter 
angelötet sein? Welche Schlüsselweite soll die Mutter haben? Wie lang 
soll das Außengewinde des Bolzens sein? So schwer ist das doch nicht ;-)

von Bauform B. (bauformb)


Angehängte Dateien:

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also gut, nach 1000 Worten endlich ein PDF. Es ist schon erstaunlich, 
was mit Eagle geht und vor allem, was nicht geht. Mal mal einen 
gestrichelten Kreis :(

von Walter T. (nicolas)


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Bauform B. schrieb:
> Mal mal einen
> gestrichelten Kreis :(

Arc - geht leider nur nicht auf den Info- und Drucklayern.

von michael_ (Gast)


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Endlich kriegt das Kind einen Namen.

Alles habe ich mir vorgestellt, nur sowas nicht.
Stino Drehteil.

Wieviel Stück und welcher Preisrahmen ist angedacht?

von Bauform B. (bauformb)


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michael_ schrieb:
> welcher Preisrahmen ist angedacht?

schwierig, wenn man sowas noch nie gekauft hat. Nachher heißt es wieder, 
ich verderbe die Preise ;) Also, wenn ich auf Kaffee und Kuchen 
verzichte, 1.50€/St bei 100 Stück?

von michael_ (Gast)


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Weißt du, was Schnappathmung ist?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Doch das ist ein einfaches Drehteil. Das Material gibt's als 
Sechskant-Stange, dazu passende Aufnahmen für die Drehspindel.

Wahrscheinlich wird das Teil in zwei Arbeitsschritten hergestellt 
(einmal Außengewinde und einmal Innengewinde). Entweder in getrennten 
Maschinen oder mit automatischem Umspannen zum Bearbeiten der anderen 
Seite. Letzteres geht prima mit einer Gegenspindel, dann kann man das 
Teil mit dieser fertigstellen während mit der Hauptspindel schon das 
nächste Teil begonnen wird.

von Kolja L. (kolja82)


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Warum nicht 3D drucken?
Oder muss es aus Metall sein?

von W.S. (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> ich habe nach einigen
> Stunden FreeCAD aufgegeben

Das wundert mich nicht.
Das ist wie Austern: Die teilen die Menschheit in exakt 2 Gruppen: 
Diejenigen, die Austern essen mögen und diejenigen, die überhaupt keine 
Austern mögen. tertium non datur.

W.S.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> wie heißt es denn dann? Früher konnte man Sechskantstangen praktisch
> genau wie runde bearbeiten. Aber das könnte das nächste Problem werden,
> bei den Online-Drehern hab' ich nur Rundmaterial gesehen...

Dann sind die Stangenlader meist nicht dafür geeignet oder man hat es 
schlicht vergessen. Praktisch all diese "Sechskantdinge" wie bei Dir 
werden aus Sechskantstangen hergestellt, das ist gängige CNC-Praxis: 
passende Sechskantspannzange rein, Spindelreduzierung angeschraubt und 
dann gib ihm.

Noch eine Idee zur Selbstherstellung (100 Stück sind nicht wirklich 
viel):
Passende Gewindebolzen M2,5 kaufen und dann von unten eine Schraube 
passend mit Loctite eindrehen. Die Maße wären dann natürlich noch leicht 
zu ändern.

Ben B. schrieb:
> Wahrscheinlich wird das Teil in zwei Arbeitsschritten hergestellt
> (einmal Außengewinde und einmal Innengewinde). Entweder in getrennten
> Maschinen oder mit automatischem Umspannen zum Bearbeiten der anderen
> Seite. Letzteres geht prima mit einer Gegenspindel, dann kann man das
> Teil mit dieser fertigstellen während mit der Hauptspindel schon das
> nächste Teil begonnen wird.

Zum Beispiel. Ich würde auf unserem Einspindelautomaten erst den Knauf 
drehen und dann Abstechen. Bei 100 Stück danach dann einen passenden 
Anschlag in die Spannzange, von Hand einsetzen und den Rest 
abdrehen/Gewinde schneiden. Ab 1000 Stück dann mit passendem Fänger und 
Greifer arbeiten und das Ding vollautomatisch umdrehen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bauform B. (bauformb)


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michael_ schrieb:
> Weißt du, was Schnappathmung ist?

Ich sag' doch, ich kenn mich nicht aus. Mach halt einen realistischen 
Vorschlag...

Chris D. schrieb:
> Ich würde auf unserem Einspindelautomaten erst den Knauf
> drehen und dann Abstechen.

Ohne Umspannen geht wohl nicht? Also erst das Gewinde, solange das Teil 
noch massiv ist, dann die Nut und die Fasen und dann einfach abstechen?

Kolja L. schrieb:
> Warum nicht 3D drucken?
> Oder muss es aus Metall sein?

Ein so kurzes M2.5-Gewinde? Warum sind wohl die normalen Distanzbolzen 
aus Messing oder Stahl?

von michael_ (Gast)


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Warum so eine fette SW-7 ?
Nicht gerade üblich.

Konstruiere um mit Teilen aus dem Sortiment.

von MaWin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wahrscheinlich wird das Teil in zwei Arbeitsschritten hergestellt
> (einmal Außengewinde und einmal Innengewinde).

Eher nicht, Abstandsbolzen sind centartikel, die müssen vollautomatisch 
aus der Maschine fallen.

Innengewinde macht ein Gewindeschneider vom Ende her, das Aussengewinde 
wird per Drehstahl geschnitten, vorher dünner drehen, dann abdrehen, 
dann rutscht das nächste Teilstück aus dem Futter..

Chris D. schrieb:
> Passende Gewindebolzen M2,5 kaufen und dann von unten eine Schraube
> passend mit Loctite eindrehen.

Genial. Bloss ist sein gezeichnetes Stück bloss 6mm lang, und hat 2.4 
statt 2.5mm Halsdurchmesser.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich würde auf unserem Einspindelautomaten erst den Knauf
>> drehen und dann Abstechen.
>
> Ohne Umspannen geht wohl nicht? Also erst das Gewinde, solange das Teil
> noch massiv ist, dann die Nut und die Fasen und dann einfach abstechen?

Das geht auch - aber natürlich hast Du dann immer einen Rest vom Abstich 
am Teil. Wenn das nicht stört, dann: ja.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:

> Chris D. schrieb:
>> Passende Gewindebolzen M2,5 kaufen und dann von unten eine Schraube
>> passend mit Loctite eindrehen.
>
> Genial. Bloss ist sein gezeichnetes Stück bloss 6mm lang, und hat 2.4
> statt 2.5mm Halsdurchmesser.

Daher "Die Maße wären dann natürlich noch leicht zu ändern."

Es dürfte ihm klar sein, dass er Schrauben, die genau seiner Zeichnung 
entsprechen, nicht bekommen wird.

von Bauform B. (bauformb)


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michael_ schrieb:
> Warum so eine fette SW-7 ? Nicht gerade üblich.

Ich dachte, M4 wird aus dem Sechskant gemacht? Das eine Ende muss 
ziemlich fett sein, damit es beim Einfädeln nicht durchs Schlüsselloch 
passt.

MaWin schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Passende Gewindebolzen M2,5 kaufen und dann von unten eine Schraube
>> passend mit Loctite eindrehen.
>
> Genial. Bloss ist sein gezeichnetes Stück bloss 6mm lang, und hat 2.4
> statt 2.5mm Halsdurchmesser.

Chris D. schrieb:
> Daher "Die Maße wären dann natürlich noch leicht zu ändern."

über ein paar Zehntel kann man bei jedem Maß verhandeln. Aber wenn es 
sowieso eine Sonderanfertigung ist, sollte das ziemlich egal sein.
Es ginge sogar ohne Loctite, nämlich Schraubenkopf - Trägerplatte - 
Sechskant - Nut - Stopmutter. Zufällig passt sogar eine M2.5x12 ganz 
genau. Aber wie sieht das aus? Denkt denn keiner an die Kinder?

Chris D. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Ohne Umspannen geht wohl nicht? Also erst das Gewinde, solange das Teil
>> noch massiv ist, dann die Nut und die Fasen und dann einfach abstechen?
>
> Das geht auch - aber natürlich hast Du dann immer einen Rest vom Abstich
> am Teil. Wenn das nicht stört, dann: ja.

Egal, ob mich das stört, die Feinheit muss ja auch noch in die 
Zeichnung :(

von GeraldB (Gast)


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> Wie kommt das Innengewinde in den Bolzen?

Das wird von Metallläusen da reingefressen. Die Metalllaus ist entfernt 
mit der Steinlaus verwandt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Eher nicht, Abstandsbolzen sind centartikel,
> die müssen vollautomatisch aus der Maschine fallen.
Da gebe ich Dir prinzipiell Recht, aber es kommt halt auf den 
Maschinenpark an. Da zwangsläufig beide Seiten bearbeitet werden müssen, 
muß man das Werkstück einmal umspannen.

Theoretisch ginge zwar auch ohne Umspannen, dann muß das Innengewinde 
zuerst gefertigt werden (weil man an dieser Seite nicht abstechen kann), 
danach das Außengewinde und als letzten Arbeitsschritt abstechen direkt 
am Gewinde. Ob das noch einen sauberen Gewindeanfang gibt steht dabei in 
den Sternen.

Praktisch würde ich sagen geht das nicht, weil kein Platz für das 
Werkzeug ist oder ich mir dafür Platz schaffen müsste, damit ich z.B. 
mit der Gewindeschneidplatte für das Außengewinde nicht in die 
unbearbeitete Sechskant-Stange hineinfahre. Vielleicht möglich, aber man 
verwandelt dabei unnötig viel Rohmaterial in Metallspäne. Das wird dann 
wieder eine Rechnung, ob Bearbeitungszeit oder 
Rohstoffeinsatz/Werkzeugverschleiß billiger ist.

Wenn man das mit einer Maschine ohne automatisches Umspannen oder mit 
zwei Maschinen macht, fertigt man zuerst "eine Kiste" voll 
Zwischenprodukt, bei dem eine Seite fertig bearbeitet ist und die 
Gesamtlänge schon recht genau stimmt. Dieses fällt problemlos fertig und 
automatisch aus der Maschine. Von Zeit zu Zeit nimmt man diese Kiste und 
schmeißt sie in einen Autolader für die zweite Maschine, welche die 
andere Seite bearbeitet und aus der das fertige Endprodukt automatisch 
herausrieselt. Von Zeit zu Zeit dann noch Qualitätskontrolle, ggf. 
Werkzeuge nachstellen oder austauschen...

Da gibt's soooooooooooooo viele Wege nach Rom.

von michael_ (Gast)


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Was machst du dir für einen Kopp?
In einer Automatendreherei werden die schon wissen, wie es geht.

Aber 100Stck?
Da macht er nicht mal den Kugelschreiber scharf.
Bei 1Mio springt er vom Sessel auf.

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> In einer Automatendreherei werden die schon wissen, wie es geht.
> Aber 100Stck?
> Da macht er nicht mal den Kugelschreiber scharf.
> Bei 1Mio springt er vom Sessel auf.

Gier ist selten ein guter Berater.

Derjenige,  der schon bei 1 Stück seine Maschine anwarf, protolabs.com , 
macht auch 100 und ist inzwischen gross geworden, grösser als dein 
fauler Sack der erst bei 1 Mio vom Sessel hochkommt.

von michael_ (Gast)


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Aber nur, wenn er den Auftrag von der Marsraketen-Konstruktion bekommt.

von Maxe (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> also gut, nach 1000 Worten endlich ein PDF.

Ist denn das Innengewinde zwingend? Vielleicht kannst du auch auf der 
Seite ein Außengewinde vorsehen. Dann bräuchtest du nur eine lange 
Schraube mit Zylinderkopf, eine Abstandshülse und eine Mutter in 
passender Größe.

von michael_ (Gast)


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Das hast du gelesen?

Bauform B. schrieb:
> Aber wie sieht das aus? Denkt denn keiner an die Kinder?

von Bauform B. (bauformb)


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Also gut, ihr habt mich überredet. Distanzbolzen aus dem Lager plus 
Schraube muss reichen. Die Nut wird damit unnötig breit, aber dafür 
lässt sich die Platine leichter einfädeln. Als Kompromiss spendier ich 
Torx im Knopf.

Und wenn es doch zu scheußlich aussieht, probier ich es mal hier:
MaWin schrieb:
> Derjenige,  der schon bei 1 Stück seine Maschine anwarf,
> protolabs.com, macht auch 100

Dankeschön

von Uli S. (uli12us)


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Wieviel der Dinger brauchst du denn eigentlich? Ein paar wenige sind ja 
schnell mal gemacht, wenns über 100 geht, wirds halt doch schon recht 
mühsam.
Ich hab  ein 8er MS 6kt liegen. Das reicht vielleicht für 100 Teile. 
Kommt jetzt drauf an, wieviele beim Einstellen und Gewinden kaputt 
gehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> michael_ schrieb:
>> In einer Automatendreherei werden die schon wissen, wie es geht.
>> Aber 100Stck?
>> Da macht er nicht mal den Kugelschreiber scharf.
>> Bei 1Mio springt er vom Sessel auf.
>
> Gier ist selten ein guter Berater.

Das hat weniger mit Gier zu tun als mit der Maschinenauslastung.
Üblicherweise laufen auf solchen Stangenautomaten Serien von vielen 
tausend Stück. Da unterbricht man nicht für 100 Stück eines Privatmannes 
- zumindest nicht für €1,50 das Stück.
Mehr als laufen können die Maschinen halt nicht und da werden 
Stammkunden - natürlich - vorgezogen. Und die Auslastung der Betriebe 
ist einfach im Moment sehr hoch. Letzten April hätte er deutlich bessere 
Karten gehabt ;-)

> Derjenige,  der schon bei 1 Stück seine Maschine anwarf, protolabs.com ,
> macht auch 100 und ist inzwischen gross geworden, grösser als dein
> fauler Sack der erst bei 1 Mio vom Sessel hochkommt.

Wobei man auch dort schauen muss, ob und wie die Sechskantmaterial 
verarbeiten können.

Und von deren Website:
"Typically, Protolabs can maintain a machining tolerance of +/- 0.005 
in. (0.13mm)."

Tut mir leid, aber ein Toleranzband von 0,26mm bei CNC-Bearbeitung auf 
einem Drehautomaten? Das wäre hier Ausschuss, es sei denn, man braucht 
eine Wurfpassung.

Bauform B. schrieb:
> Und wenn es doch zu scheußlich aussieht, probier ich es mal hier:
> MaWin schrieb:
>
>> Derjenige,  der schon bei 1 Stück seine Maschine anwarf,
>> protolabs.com, macht auch 100
>
> Dankeschön

Dann berichte hier bitte, was die für Deine 100 Stück haben wollen. Das 
würde mich wirklich interessieren :-)

von Bauform B. (bauformb)


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Uli S. schrieb:
> Wieviel der Dinger brauchst du denn eigentlich? Ein paar wenige sind ja
> schnell mal gemacht

Das ist total nett, dankeschön. Aber ich muss leider zugeben, dass es 
mit Teilen aus dem Lager genauso gut funktioniert. Und objektiv ist das 
natürlich die bessere Lösung.

Die ganze Idee stammt daher, dass ich Platinen und Frontplatten bzw. 
Bleche einfach so am PC gestalten und mit einem Mausclick bestellen 
kann. Wenn das mit Drehteilen nicht so einfach geht, geht es eben ohne.

Chris D. schrieb:
> Dann berichte hier bitte, was die [protolabs.com] für Deine
> 100 Stück haben wollen. Das würde mich wirklich interessieren :-)

Wie gesagt, es hat sich erstmal erledigt. Während meiner erfolglosen 
Suche hat ein Online-Kalkulator mal ca. 230$ geschätzt. Aber das war 
eine grobe Schätzung nach Durchmesser und Länge und kein Sechskant.

von MaWin (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Wenn das mit Drehteilen nicht so einfach geht, geht es eben ohne

Geht es, siehe protolabs (und Dutzende anderer, die Industrie 2.0 
begriffen haben).

von Uli S. (uli12us)


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Vor allem sind bei den Stangenautomaten noch häufig rein mechanisch 
gesteuerte unterwegs. Da vernichtet man, bis die ganzen Nocken 
gewechselt sind und alles eingestellt, schon mal mehrere Stunden und 
Dutzende Teile.
Dafür ist die Stückzeit unschlagbar schnell, weil der längste 
Einzelvorgang
die Prozesszeit bestimmt. Für solche Sachen hatten wir früher bei 
mechanischen Maschinen einfach unterschiedlich starke Anschläge und 
machten mitm Edding Markierungen auf die Skala.

von MaWin (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Vor allem sind bei den Stangenautomaten noch häufig rein mechanisch
> gesteuerte unterwegs. Da vernichtet man, bis die ganzen Nocken
> gewechselt sind und alles eingestellt, schon mal mehrere Stunden und
> Dutzende Teile.

Ja, Deutschland ist technologisch arg rückständig, aber das ist nicht 
der Stand der Technik.

von Uli S. (uli12us)


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Das hat nichts mit Rückständig zu tun, wenn da in ner Halle vielleicht 
100
Stück Stangenautomaten stehen, die rund um die Uhr zuverlässig ihre 
Arbeit machen, warum sollte man die gegen tendenziell langsamere neue 
CNC ersetzen.
Es gibt halt mal simple Arbeiten, wo diese Dinger vollkommen ausreichen.

von Andre (Gast)


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Grundsätzlich gibt es die Dinger sogar zu kaufen, nur halt nicht mit 
Innengewinde:

https://www.mcmaster.com/keyhole-standoffs/
https://www.irwin-ind.com/news-detail.htm?article_id=72

von my2ct (Gast)


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michael_ schrieb:
> Weißt du, was Schnappathmung ist?

Was soll das sein - "athmung"?

von michael_ (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Die ganze Idee stammt daher, dass ich Platinen und Frontplatten bzw.
> Bleche einfach so am PC gestalten und mit einem Mausclick bestellen
> kann. Wenn das mit Drehteilen nicht so einfach geht, geht es eben ohne.

Mein Vorstellungsvermögen streikt immer noch, was die Bolzen mit seiner 
Aussage zu tun haben.
Und der Schönheit für Kinderaugen.

von Ryven (Gast)


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Naja der CNC Drehe kann das durchaus in ohne umspannen. Dafür muss man 
nur beim Abstehen die richtige Platte einsetzten. Alternativ den 
angetrieben Greifer nehmen.
Aber Problem ist halt die Stückzahl. Die Einrichtkosten schlagen da so 
rein dass dir kaum einer ein Angebot schreiben wird.
Und die 100 manuell zu machen ist halt Zeit. Wenn ich jetzt 2 Minuten 
pro Teil ansetzt bin ich bei 200 Minuten. Sprich 300 Euro plus Material.

Zahlt auch kaum einer.

von Uli S. (uli12us)


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Der Greifer muss jetzt nicht unbedingt angetrieben sein, es schadet aber 
auch nicht. Jedenfalls braucht man einen dafür, dass kein Abstechbutzen 
stehenbleibt. Es gibt aber auch spezielle Maschinen dafür, die den 
Butzen wegfräsen. Ich würde da die Amiteile nehmen und dann halt 
zusätzlich ein Gewinde reinmachen.  Ist zwar auch noch viel Arbeit, bei 
der entsprechenden Stückzahl, aber geht jedenfalls ohne CNC deutlich 
einfacher. Dafür reicht jede, noch so simple Drehbank.

von Bauform B. (bauformb)


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michael_ schrieb:
> Mein Vorstellungsvermögen streikt immer noch, was die Bolzen mit seiner
> Aussage zu tun haben.

Bei einer Platine weiß ich dank Online-Kalkulator nach 2 Minuten den 
genauen Preis und welche Sonderwünsche gleich viel teurer sind. Und ich 
kann korrekte maschinenlesbare Daten liefern (ok, das konnte ich vor ein 
paar Jahren auch noch nicht). Diese Möglichkeiten fehlen mir für 
Drehteile. Vor zwei Tagen dachte ich noch, dass das genauso einfach 
geht.

> Und der Schönheit für Kinderaugen.

Über Schönheit kann man schlecht streiten. Manche Leute brauchen 
vergoldete Radmuttern.

Ryven schrieb:
> Und die 100 manuell zu machen ist halt Zeit. Wenn ich jetzt 2 Minuten
> pro Teil ansetzt bin ich bei 200 Minuten. Sprich 300 Euro plus Material.

Naja, das wäre doch garnicht so weit weg von meiner 1.50/Stück 
Schätzung, also nicht völlig utopisch. Man muss es ja auch im Verhältnis 
zur Elektronik drum herum sehen. Aber seid ihr jetzt alt genug, um die 
ganze Wahrheit zu erfahren? Man kann diese Bolzen überhaupt nur sehen, 
wenn man die Kiste komplett auseinander baut. Also doch etwas 
übertriebener Luxus.

von MaWin (Gast)


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Ryven schrieb:
> Die Einrichtkosten schlagen da so rein dass dir kaum einer ein Angebot
> schreiben wird.

protolabs und ähnlich moderne Anbieter machen das, die sind sich nicht 
zu fein und haben natürlich den Prozess ausreichend automatisiert im 
Griff.

> Und die 100 manuell zu machen ist halt Zeit. Wenn ich jetzt 2 Minuten
> pro Teil ansetzt bin ich bei 200 Minuten. Sprich 300 Euro plus Material.
> Zahlt auch kaum einer.

Dumme Handwerker mit unzureichend veralteten Maschinen beauftragt halt 
keiner mehr. 2 Min mag es ja dauern, aber kein Mann steht dabei. 300 EUR 
könnte es trotzdem kosten, protolabs als Platzhirsch ist kein 
Dumpinganbieter.

https://youtu.be/MwgobIVj4fU

von Uli S. (uli12us)


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Komm mal runter von deinem hohen Ross, dumme Handwerker. Die sind viel 
schlauer, weil die rechnen können. Es lohnt sich für eine kleine Firma, 
die voll mit Aufträgen ist nicht, sich da auch nur die Mühe zu machen, 
ein Angebot zu schreiben. Wenns um Riesenstückzahlen geht, dann laufen 
solche Teile Tag und Nacht auf uralten mechanischen Maschinen. Wie sonst 
sollte Reichelt, der jetzt nicht der Billigheimer ist, pro Stück solch 
ähnlicher  Teile im Bereich 30ct verlangen. Was maximal 20ct Einkauf 
heisst.   Alles zwischen 10 und 100.000 hat halt das Problem, nen 
Lieferanten zu finden.
Die 10 sind auch mal schnell, notfalls in der Mittagspause auf der 
Mechanikerdrehbank gemacht, drüber wirds lästig.
Ausserdem wärs schön, wenn sich der TO mal dazu äussern würde, wieviele 
der Teile er jetzt tatsächlich braucht.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Billig werden solche Teile immer erst durch Großserienfertigung.

Wenn ich nur 100 davon brauche und die alle von Hand fertigen soll, bin 
ich damit auch 'ne ganze Weile beschäftigt. Man erreicht ja manuell 
nicht die Geschwindigkeit einer CNC-Maschine, schon gar nicht wenn eine 
hohe Wiederholgenauigkeit gefordert wird. Diese Arbeitszeit muß man halt 
bezahlen.

Bei CNC-Fertigung ist der Anfang immer sehr teuer, weil jemand das 
Programm schreiben und die Maschine(n) einrichten muß. Das ist erstmal 
Zeitaufwand, ohne daß nur ein einziges Teil fertig wird. Wenn das 
erledigt ist, schiebt man nur noch die Stangen durch, ab und an mal 'ne 
Qualitätskontrolle und Werkzeug nachstellen oder tauschen.

Wenn man beides gegeneinander abwägt liegt irgendwo ein Punkt, bei dem 
die CNC-Fertigung schneller bzw. wirtschaftlicher wird. Vorher ist die 
manuelle Fertigung wirtschaftlicher. Es gibt nur ganz wenige Teile, wo 
sich die Programmierung und Einrichtung einer CNC-Maschine schon bei 
2..3 Teilen rechnet.

von MaWin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Es gibt nur ganz wenige Teile, wo sich die Programmierung und
> Einrichtung einer CNC-Maschine schon bei 2..3 Teilen rechnet.

Wenn man rückständig ist.

Moderne CNC können Stück für Stück gänzlich unterschiedliches fertigen.

Und wenn man die Datenaufbereitung aus 3d-CAD mit der CAM so im Griff 
hat, wie chinesische Leiterplattenhersteller a la JLCPCB ihre Fertigung, 
dann lässt sich auch mit Einzelstücken ein gutes Geschäft machen.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht halt mit der Zeit. Es kauft ja auch 
keiner mehr Platinen bei pcbpool ein seit dem es jlcpcb gibt.

von Percy N. (vox_bovi)


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MaWin schrieb:
> Moderne CNC können Stück für Stück gänzlich unterschiedliches fertigen.

Nach eigenem Gutdünken? Erstaunlich!

von Uli S. (uli12us)


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Nach dem was Mawin da schreibt, hat er noch nie in seinem Leben auch nur 
ne Drehbank in natura gesehen. Die Geschichten, alles vollautomatisch 
ohne menschlichen Eingriff kenn ich seit 40 Jahren. Das war damals 
genauso falsch wie heute.

von MaWin (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Nach dem was Mawin da schreibt, hat er noch nie in seinem Leben auch nur
> ne Drehbank in natura gesehen

Tja, so kannst du dich irren.

Es steht sogar eine im Keller, neben der CNC Fräse (zwar nix dolles, 
eine Wabeco unter Mach3).

Also Uli, wenn man keine Ahnung hat ...

von MaWin (Gast)


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Percy N. schrieb:
> MaWin schrieb:
>
>> Moderne CNC können Stück für Stück gänzlich unterschiedliches fertigen.
>
> Nach eigenem Gutdünken? Erstaunlich!

Erstaunlich ist eher, dass dein Aufmerksamkeitsdefizit offenbar 
verhindert, nach dem von dir zitierten Anfangssatz weiter zu lesen.

Oder kannst du mit Worten wie CAM und 3d-CAD nichts anfangen ?

von Troll 3 (Gast)


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Zumindest ist hier mal der echte MaWin unterwegs...

So wie bei Leiterplatten geht das natürlich bei Drehteilen nicht. Bei 
Leiterplatten fängt das Problem ja auch schon bei der Bestückung an. JLC 
mit der quasi kostenlosen Bestückung ist extrem eingeschränkt, nur 
einseitig, nur SMD, eine Handvoll Bauteile sonst Umrüstkosten usw.
Also für die Serienproduktion schon nicht möglich.

Die Drehbearbeitung wird sich auch dorthin bewegen, aber halt nicht so 
schnell und dauerhaft. Wohl auch nicht so billig wie jetzt die 
Platinenfertigung. Beim Laserzuschnitt hat sich auch einiges getan, aber 
selbst dort hat man bei den günstigsten Anbietern Rüstkosten von ~30EUR, 
obwohl ja nur ein Blech auf die Maschine geschmissen werden muss...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Es gibt nur ganz wenige Teile, wo sich die Programmierung und
>> Einrichtung einer CNC-Maschine schon bei 2..3 Teilen rechnet.
>
> Wenn man rückständig ist.
>
> Moderne CNC können Stück für Stück gänzlich unterschiedliches fertigen.

Das gilt nur äußerst eingeschränkt.

> Und wenn man die Datenaufbereitung aus 3d-CAD mit der CAM so im Griff
> hat, wie chinesische Leiterplattenhersteller a la JLCPCB ihre Fertigung,
> dann lässt sich auch mit Einzelstücken ein gutes Geschäft machen.

Damit vergleicht man Äpfel und Birnen.

Platinen werden gebohrt und gefräst - also ein paar Bohrer und meist 
eine Fräsergröße. Ein mehr an Werkzeugen benötigt man nicht. Natürlich 
lässt sich solch eine 2D-Bearbeitung problemlos vollautomatisieren.

Gänzlich anders stellt sich die Sache allerdings beim Drehen dar. Das 
beginnt bei vollkommen verschiedenen Materialien der Halbzeuge und 
natürlich deren Geometrie. Der eine Kunde möchte Rundmaterial, der 
nächste Sechskant, der übernächste Vierkant. Schon wird es schwierig. 
Sechsbackenfutter scheiden schon wegen der erreichbaren Drehzahlen 
(Zyklenzeit) und oft auch wegen der Präzision aus, also müssen 
Spannzangen gewechselt und Reststangen aus dem Automaten entnommen 
werden.

Dazu kommen die vielen verschiedenen Werkzeuge, die benötigt werden. 
Schon wir hier haben mit unseren paar Eigengewächsen fast 80 
verschiedene Werkzeuge, die alle eingemessen, verwaltet und montiert 
werden wollen.
Bei beliebigen Geometrien benötigt man auch entsprechend viel mehr 
Werkzeuge, also ein entsprechendes Magazin mit entsprechenden schlechten 
Wechselzeiten. Dazu kommt dann noch das Material, also das Ganze bitte 
extra für NE-Metalle, Guss, Stahl, Edelstähle.

Und dann klappt das alles nur bis zum maximalen Spindeldurchlass. Den 
kann man aber nicht beliebig groß werden lassen, weil dann die Umax 
massiv in den Keller geht und die Bearbeitung dünner Stangen 
unwirtschaftlich wird.

Von unsymmetrischen/teilbearbeiteten Halbzeugen oder exzentrischer 
Bearbeitung, bei denen die Aufspannung gewuchtet sein muss, rede ich da 
noch gar nicht. Da ist nichts mit ein Teil so und das nächste so - da 
muss die Aufspannung gewechselt werden, sonst zerlegt es die Spindel.

Es gibt nicht umsonst so viele verschiedene Drehautomaten: bspw. welche 
mit kleinem Durchlass und auf Spannzangenbetrieb ausgelegt, die dann 
solche Teile wie hier im Thread mit Höchstdrehzahl und zu 100000en 
produzieren.

Und dann gibt es echte Klopper, bei denen jedes Teil per Kran auf die 
dafür ausgelegte Spannvorrichtung aufgespannt werden muss.

Jede dieser Maschinen hat Ihr Einsatzgebiet und nur in diesem können 
dann wirklich mehrere Geometrien vollautomatisch hergestellt werden. Und 
das sind längst nicht alle, weil die Werkzeugkosten für ein großes 
Spektrum viel zu hoch und die Zyklenzeiten viel zu groß würden.

Niemand, der kalkulieren muss, wird all diese Teile auf einem 
Maschinentyp fertigen. Das wäre schlicht unwirtschaftlich.

Wie dann "beliebige Geometrien" in der Realität aussieht, kann man schön 
bei Protolabs sehen: unter 4mm geht nix, maximaler Drehdurchmesser sind 
100mm, maximale Länge 228mm

Und die Toleranzen sprechen für sich:
"Typically, Protolabs can maintain a machining tolerance of +/- 0.005 
in. (0.13mm)."

"Typically" - mit anderen Worten: Protolabs kann noch nicht einmal diese 
unterirdischen Toleranzen garantieren. Sorry, aber das kann wirklich 
jede Hinterhofbude hier in DE besser. Teile mit Protolab-Toleranzen 
würde die allerdings nur ein einziges Mal abliefern.

Das CAM-Modul kann viele tolle Versprechungen auswerfen - aber sehr oft 
scheitern die dann an der Realität/Wirtschaftlichkeit.

Einfach mal eine Maschinenbaumesse besuchen (wenn es denn wieder geht) 
und anschauen, was wirklich vollautomatisch machbar ist. Viel ist es 
nicht.

: Bearbeitet durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und dann klappt das alles nur bis zum maximalen Spindeldurchlass.

Daher haben grosse Firmen wie protolabs mehrere Maschinen, jeweils mit 
einer (hydraulischen) Spannzange für einen Durchmesser, und Stangen 
genau dieses Durchmessers im Feeder. Nicht jeden Durchmesser, man dreht 
ggf. mit mehr Materialabtrag, fräst 6-kant (gute Maschinen können den 
gar drehen weil der Obersupport so schnell verschoben werden kann, auch 
um Exzenter zu drehen) erstens wird dort das Material recycelt, zum 
anderen zahlt der Kunde den Mehrverbrauch, ist ja keine Pfennigfuchserei 
wie bei >1000. Und Materialwechsel bzw. Umrüstungen wird minimiert, in 
dem man Aufträge passend einreiht.

Die CAM wählt auch die Maschine und ggf. Fertigungsstätte aus.

von Percy N. (vox_bovi)


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MaWin schrieb:
> Erstaunlich ist eher, dass dein Aufmerksamkeitsdefizit offenbar
> verhindert, nach dem von dir zitierten Anfangssatz weiter zu lesen.
Nur für den, der nicht weiter denken kann als seine Nasenspitze entfernt 
ist.

> Oder kannst du mit Worten wie CAM und 3d-CAD nichts anfangen ?
Doch, ich schon. Und so schön diese Geräte bzw Technologien auch sein 
mögen, bisher hat noch keine Anlage es geschafft, zu erraten, was sie 
eigentlich tun soll. Das meinte Ben auch mit

Ben B. schrieb:
> Bei CNC-Fertigung ist der Anfang immer sehr teuer, weil jemand das
> Programm schreiben und die Maschine(n) einrichten muß.

Bei neuen Konstruktionen werden entsprechende CAD/CAM-Dateien in der 
Regel vorliegen, bei älteren hingegen nicht. Und wenn dann ein Teil 
benötigt wird.  das in keiner Bibliothek vvorhanden st, dann muss zur 
Erstellung dieser Dateien erst einmal Arbeit geleistet werden. Ob dies 
nin der Besteller erledigt oder der Fertiger, ist letztlichcegal: der 
Kostenfaktor entsteht immer.

Dies gilt sogar dann, wenn man eine Wabeco im Keller stehen hat. Du 
hättest also darauf kommen können.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Und dann klappt das alles nur bis zum maximalen Spindeldurchlass.
>
> Daher haben grosse Firmen wie protolabs mehrere Maschinen

Eben. Deswegen kannst Du da kleineren Unternehmen keinen Vorwurf machen, 
wenn sie diese ganzen Maschinen nicht vorhalten bzw. dann die nächste 
freie umrüsten (müssen).

> jeweils mit
> einer (hydraulischen) Spannzange für einen Durchmesser, und Stangen
> genau dieses Durchmessers im Feeder.

Und an jeder Maschine müssen alle Werkzeuge vorgehalten werden.

D.h. man muss auch die permanenten Aufträge für genau diese 
eingerichtete Maschine haben, sonst rechnet sich das nicht, weil die 
Maschinen mit etwas Pech Stunden still stehen, obwohl man andere 
Aufträge hat, die man mit Umrüstung auf diesen abarbeiten könnte.

> Nicht jeden Durchmesser, man dreht
> ggf. mit mehr Materialabtrag, fräst 6-kant (gute Maschinen können den
> gar drehen weil der Obersupport so schnell verschoben werden kann, auch
> um Exzenter zu drehen)

Für einen Prototypen kann man das machen, aber schon für wenige Stück 
rentiert sich der Spannzangenwechsel, der nur wenige Sekunden dauert. 
Damit spart man sich das (langsame) Abdrehen/Fräsen und die 
Spindelbelastung, d.h. Maschinenkosten.

> erstens wird dort das Material recycelt,

Das ist überall der Fall, auch hier. Rohstoffe bringen richtig Geld.

> anderen zahlt der Kunde den Mehrverbrauch, ist ja keine Pfennigfuchserei

Jepp, es wird also teurer. Dann kann man auch den (manuellen) 
Spannzangenwechsel zahlen, der dann auch gehärtetes Material so belässt, 
wie es ist.

> wie bei >1000. Und Materialwechsel bzw. Umrüstungen wird minimiert, in
> dem man Aufträge passend einreiht.
>
> Die CAM wählt auch die Maschine und ggf. Fertigungsstätte aus.

Natürlich. Aber siehe oben: ohne Mindestauslastung aller Maschinen 
funktioniert diese Rechnung nicht.

Und offenbar auch nur leidlich mit Einschränkungen in den Abmessungen 
und mit Billigstautomaten ohne Werkzeugein-/nachmessung, denn sonst kann 
ich mir diese angegebenen Toleranzen nicht erklären.

: Bearbeitet durch Moderator
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> Moderne CNC können Stück für Stück gänzlich unterschiedliches fertigen.
> Nach eigenem Gutdünken? Erstaunlich!
Ja, das geht in der Serienfertigung schneller als man denkt wenn man 
z.B. zum Zeitsparen auf sowas wie Bohrerbruchkontrolle oder Anpassung 
der Kraftgrenzwerte verzichtet. Bis das Problem an "ungewöhnlichen 
Geräuschen" erkennbar wird, hat eine schnell arbeitende Maschine schon 
recht viel gänzlich unterschiedlichen Ausschuss produziert...

Beitrag #6776854 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Uli S. (uli12us)


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Sowas kenn ich höchstens mal von Mazak Integrex und ähnlichen Maschinen 
von unterschiedlichsten Herstellern. Es geht zwar, aber auch nur mit 
einem sehr eng begrenzten Teilespektrum. Aber kein Mensch, wenigstens 
solange er bei klarem Verstand ist, wird so einmn simples Teil, wie 
angefragt auf so nem halbe Mio Klopper herstellen. Obwohl möglich, wär 
das vollkommen unwirtschaftlich. Wobei Drehen, wenn es nur um 
Aussenbearbeitung, Einstiche mit Mindestbreite 3mm, wenn Gewinde dann 
bloss 60° Teilprofil, erstaunlich wenige Werkzeuge benötigt. Aber selbst 
dieses Simpelteil fällt schon nicht in diese Kategorie.

Eine automatische Bearbeitung völlig unterschiedlicher Teile ist eher 
auf nem Fräszentrum möglich. Dort gibt es Maschinen, die einen 
Werkzeugspeicher mit mehreren 100 Werkzeugen haben, seit fast 
Menschengedenken. Da kenn ich schon welche aus den 50er Jahren, die über 
100 Werkzeuge hatten. Es gibt im übrigen auch Fräsmaschinen, die auch 
Drehen können, aber das sind halt auch Teile, die wenigstens so ab 300k 
in der Grundausführung kosten.

Übrigens, der TO sollte sich endlich mal dazu äussern, wieviele Teile 
gebrauacht werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uli S. schrieb:
> Übrigens, der TO sollte sich endlich mal dazu äussern, wieviele Teile
> gebrauacht werden.

Mindestens sind es wohl 100 Stück:

Bauform B. schrieb:
> schwierig, wenn man sowas noch nie gekauft hat. Nachher heißt es wieder,
> ich verderbe die Preise ;) Also, wenn ich auf Kaffee und Kuchen
> verzichte, 1.50€/St bei 100 Stück?

von Uli S. (uli12us)


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Nur weil irgendjemand was von 100 Stück geschrieben hat, heisst das 
jetzt nicht, dass die Menge gebraucht wird. Mag durchaus sein, dass ichs 
überlesen hab. Am Anfang hat ers jedenfalls nicht genannt, und auf meine 
Nachfragen kriegte ich keine Antwort. Dabei ist das das entscheidende. 
100 Stück, die lassen sich auch noch schnell mal mit HSS machen, wenns 
1000 oder mehr werden, geht nur HM, nicht wegen der Geschwindigkeit, 
sondern der Lebensdauer und der Austauschbarkeit, falls verschlissen. 
lediglich Bohren würd ich mit HSS, bei dem kleinen Durchmesser bringt HM 
wenig.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ben B. schrieb:
>>> Moderne CNC können Stück für Stück gänzlich unterschiedliches
> fertigen.
>>
>> Nach eigenem Gutdünken? Erstaunlich!
>
> Ja, das geht in der Serienfertigung schneller als man denkt wenn man
> z.B. zum Zeitsparen auf sowas wie Bohrerbruchkontrolle oder Anpassung
> der Kraftgrenzwerte verzichtet. Bis das Problem an "ungewöhnlichen
> Geräuschen" erkennbar wird, hat eine schnell arbeitende Maschine schon
> recht viel gänzlich unterschiedlichen Ausschuss produziert...

Dann habe ich Dich wohl falsch verstanden. Mein  Einwurf bezog sich 
darauf, dass irgend jemand dem lieben Maschinchen zunächst einmal 
mitteilen sollte, was es mit dem Halbzeug überhaupt anfangen soll. 
Hellsehen können meines Wissens bisher auch die modernsten Anlagen noch 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Andre (Gast)


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Hat sich eigentlich mal jemand meine Links angeschaut, oder wird hier 
inzwischen nur noch gepöbelt? :(

von michael_ (Gast)


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Wenn ich mir sein Teil ansehe, kommen mir andere Befestigungen in 
Erinnerung.

Als Abstandshalter/Befestigung von Hauptplatinen.
Nur oben ist kein Gewinde, sondern so ein Federzapfen, der in das Loch 
der Platine gesteckt wird.
Messing ist es nicht, nur Nylon.

Was es nicht gibt, wird auch nicht gebraucht.
Nur wenn man dickköpfig auf Messing, 2,5mm, SW7 usw. besteht, kriegt man 
Probleme.

Natürlich kann man das neumodisch mit 3D-Druck machen.
Oben ohne 2,5mm Gewinde, sondern ein Loch für eine Plastetreibschraube.
Fertig der Lack!

von Uli S. (uli12us)


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Andre (Gast)02.08.2021 22:57;  Ich hab von dir nur 2 Links von 
irgendwelchen grob ähnlichen Teilen gesehen. Da jedes einzelne mehrmals 
in die Hand zu nehmen, aufs gewünschte Mass zu ändern dauert deutlich 
länger, wie das gewünschte Teil komplett von der Stange zu machen. Dazu 
ist der Aussendurchmesser kleiner wie gewünscht. Es wär einfacher, wenns 
entsprechendes Rundmaterial auch tun würde. 6kt geht halt massiv auf die 
Lebensdauer der Drehplatte. Es ist ohnehin müssig, der TO hat sich seit 
längerem ncht mehr gemeldet und sagt er hat die vorgeschlagene Lösung 
mit Gewindemuffe und entsprechend langer Schraube benutzt.

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