Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug [S] ChipQuick für SMD Entfernung


von Marc Z. (marc123454321)


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Hi zusammen,

ich muss auf einer Platine ein SMD Modul entlöten (SPSGRF-868 für die 
dies interessiert :-)). Ich hab allerdings keine rechte Ahnung wie ich 
das für Platine und Modul zerstörungsfrei hinkrieg. Ich verspreche mir 
von dem Entlötlot (oder wie man das nennen will) von Chipquick 
(https://www.chipquik.com/store/product_info.php?products_id=210005) 
eine realistische Chance (bei Erfahrungen bitte gerne mitteilen).
Hätte einer von euch einen kleinen Rest für aufgerundetes Porto damit 
ich das mal ausprobieren kann?

Liebe Grüße Marc

: Verschoben durch Moderator
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Da gibt es auch günstigere Alternativen beim "C....." oder "F......" 
oder RS usw.
Unter Entlötwerkzeug oder Entlötzubehöt.
Als Beispiel:
https://de.farnell.com/c/werkzeuge-werkstattbedarf/lottechnik/entloten/entlotzubehor

oder einfach mal Googeln.

es gibt einige die Schwören auf Heißluftfön. Ich arbeite hauptsächlich 
mit Entlötzange(ausser bei BGA's)

von Flip B. (frickelfreak)


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Amazon z. b. hat eine kleine menge für dich.
Ansonsten klappt das bei dem modul auch problemlos mit viel normalem 
bleizinn, für anfänger mit 2 lötkolben.

von Marc Z. (marc123454321)


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Hey Patrick,

danke für deine Antwort. Ich habe leider keine günstigen Alternativen 
gefunden. Unter deinem Link finde ich auch nur die Chipquick Lösung. 
Außerdem kann ich leider nur privat bestellen (keine gewerblichen 
Distros).

Mit dem Heißluftfön traue ich mir auf Grund der Form keine Entlötung zu 
ohne Bauteil oder Platine zu schädigen.

Grüße Marc

von Marc Z. (marc123454321)


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Hi Flip,

auch dir danke für die Antwort :-).
Nenn mich verrückt aber ich würde es gerne vermeiden bei Amazon zu 
bestellen.
Die Variante mit bleihaltigem Lot und dieser Bauform traue ich mich 
allerdings nicht. Ich befürchte das dabei ein Schaden entsteht.

Marc

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Marc Z. schrieb:
> Mit dem Heißluftfön traue ich mir auf Grund der Form keine Entlötung zu
> ohne Bauteil oder Platine zu schädigen.

Da würde ich dir eine Entlötzange empfehlen die gibt's für ein paar 
Euronen in der Bucht.

Sonnst schau mal den Artikel:
https://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_Löten
Da gibt es ein Absatz "Entlöten"

: Bearbeitet durch User
von Marc Z. (marc123454321)


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Hey Patrick,

durch den Artikel bin ich auf die ChipQuick Methode gekommen :-).
Auf die Gefahr hin wie ein Idiot zu wirken muss ich dich fragen: Wie 
entlötet man mit einer Entlötzange ein Bauteil mit drei gelöteten 
Seiten? Ich hab tatsächlich gar keine Erfahrung mit Entlötzangen. (Und 
in der Bucht habe ich auch keine günstige gefunden)
Eigentlich habe ich überhaupt kein Erfahrung damit solche Bauteile 
auszulöten wenn sie nicht bereits davor kaputt sind :-).

Marc

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Marc Z. schrieb:
> durch den Artikel bin ich auf die ChipQuick Methode gekommen :-).

Es gibt hier im MC ein artikel:
Beitrag "[V] Ersa I-CON 2"
Mit der ähnlichen ICON Station arbeite ich da kann man sogar Aufgelötete 
TO220 oder die SMD Versionen sehr gut und Zerstörungsfrei 
"Runterbruzzeln"

Aber günstigere Alternativen als Beispiel:
https://www.pollin.de/p/loet-entloetpinzette-daytools-lp-48-840218?utm_source=google&utm_medium=fshopping

Da dann einfach 2 Winkel Spitzen aufsetzen und dann kann man auch QFP's 
auslöten ;-)
Gibt es aber Ebenfalls in der Bucht zu Kaufen sogar als Set mit mehreren 
Aufsätzen.

Mit Entlötlize ist das immer so ne Sache die brauche ich höchstens um 
nachher die Pads sauber zu kriegen ;-)

: Bearbeitet durch User
von MWS (Gast)


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Hätte der TE nicht fälschlicherweise in "Markt" geschrieben,
Beitrag "[S] ChipQuick für SMD Entfernung"
dann hätte man ihm zu Ebay 281977241729 raten können*.
Streifen abschneiden und die Lötstellen peu-a-peu unter 
Lötkolbeneinwirkung ablösen.

*Titan geht keine Verbindung mit Lötzinn ein

von Walter T. (nicolas)


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Warum nicht einfach Fühlerlehrenbänder? Die sind billig, steifer als 
Titan und gehen auch keine Verbindung mit dem Lötzinn ein.

von Marc Z. (marc123454321)


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Hey,

ich hatte jetzt eine Weile gesucht aber sowas (weder Entlötpinzette mit 
Winkelspitzen noch Chipquick SMD REmoval Alloy oder Alternative) nicht 
gefunden.
Vielleicht hat ja doch jemand einen Rest für mich übrig oder nen Tipp wo 
ich  was her krieg.
Da es eine einmalige Sache ist würde ich eben nicht viel bestellen 
wollen.

Marc

von Cyblord -. (cyblord)


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Heißluft statt ChipQuik, so viel steht mal fest.

von Uli S. (uli12us)


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Ausdrücklich nicht zur Nachahmung empfohlen. Auf Duröhre gibts Filmchen, 
da benutzt jemand für den Zweck Quecksilber. Das geht sogar mit 
Temperaturen unter 100°. Die Dämpfe, die man dabei einatmet sind aber 
hochgiftig.

Ich hab mal nach dem von dir genannten Bauteil oder was das ist gesucht.
Da entdecke ich bloss ein 4 Pin Bauteil und irgendein graues Kästchen, 
von dem ich nicht erkenne, wie das verlötet ist. Falls dieses 4pol Teil 
gemeint ist.
Das sollte sich auch mit nem normalen Lötkolben entlöten lassen. Einfach 
jeden Pin einzeln erwärmen und mit ner irgendwie gesockelten Nähnadel 
oder ähnlichem dünnen spitzen Teil den Pin nach oben biegen. Das ganze 
halt 3 mal. der verbleibende ist dann kein Problem mehr.

von Marc Z. (marc123454321)


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Hi Uli,

danke für die Antwort. ICh spreche von folgenden Teil 
https://www.digikey.de/product-detail/de/stmicroelectronics/SPSGRF-868/497-15955-ND/5400221.
Bei TQFP Gehäusen hatte ich mit deiner Methode (sogar schon mit 144 
Beinchen) erfolg, wahlweise auch mit dem "durchziehen" eines Drähtchens. 
Auch wenn das Bauteil nachher eher fragwürdig aussieht.
Bei dem aktuellen Bauteil gibt es aber keine Beine zum verbiegen und 
auch keinen Spalt zum "hebeln". Es sitzt flach auf und lässt sich nicht 
lösen.
Meine Sorge bei Heißluft ist, dass ich die empfindlichen Funkbauteile 
die in der Mitte sitzen sehr stark erwärme bevor z.B. der Ground Pin 
sich lösen lässt, immerhin sitz der ja auf einer relativ großen 
Groundplane sitzt. Speziell da ich wenig Erfahrung damit habe.
Die Quecksilbermethode klingt zwar spannend ist mir aber doch etwas 
suspekt :-).

Liebe Grüße und danke für die zahlreichen Antworten

Marc

von Uli S. (uli12us)


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Dann reden wir schon vom 
selben.https://de.farnell.com/stmicroelectronics/spsgrf-868/hf-transceiver-500kbps-870mhz/dp/2762767?mckv=s4F5WRw6Q_dc%20|pcrid||plid||kword||match|e|slid||product|2762767|pgrid|%201364494677321071|ptaid|pla-4588880499679184|&msclkid=88e7153b791d1a2b2298743ae8d148ff&CMP=KNC-MDE-GEN-SHOPPING-SEMICONDUCTORS/ 
Du meinst also dieses graue Kästchen ohne sichtbaren Anschluss. nicht 
das 4Beinige mit Muster, das auf der Rückseite oben liegt.
Da ist leider das einzige was mir einfällt entweder Heissluft oder 
Infrarot.
Ich müsste es mal ausprobieren, ob man das mit nem modifizierten 
Auto-Zigarettenanzünder löten kann. Achja, falls du das probieren 
willst, mal dir das Bauteil mit nem schwarzen Edding an.

Sinnvoll ist ausserdem,die Platine selbst erstmal ordentlich 
vorzuheizen, dann ist der Temperaturunterschied, der durch die Heizung 
von oben aufgebracht werden muss, nicht ganz so gross.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Marc Z. schrieb:
> ICh spreche von folgenden Teil

Also diese Teile hole ich immer mit der Lötzange runter.
Mit dem Heißluftfön, zerstört man diese, da sich alle teile darauf auch 
verabschieden.
Empfehle dir dazu:
https://www.amazon.de/dp/B00HKJP8GU?tag=savemoney08-21&linkCode=ogi&th=1&psc=1
Das ist kleine Menge für wenig Geld.
Damit die Pins benetzen, dann mit einer Lötzange rausholen.
Alternativ kannst du auch wenn du schnell genug bist mit dem Lötkolben 
beide Seiten erwärmen.
Oder 2 Lötkolben nehmen.

von Stefan L. (stefan_l134)


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Die Wärmeleitfähigkeit von Titan ist geringer. Du brauchst also weniger 
Leistung.

von Dave (Gast)


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>Warum nicht einfach Fühlerlehrenbänder?

Ha, interessante Idee!
Kannst Du aus Erfahrung eine bestimmte Stärke/Breite empfehlen?

von Walter T. (nicolas)


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Stefan L. schrieb:
> Die Wärmeleitfähigkeit von Titan ist geringer. Du brauchst also weniger
> Leistung.

Das ist ein guter Punkt. Das wäre einen Versuch wert.

Dave schrieb:
> Kannst Du aus Erfahrung eine bestimmte Stärke/Breite empfehlen?

Die Rollen haben eine Breite von 12,7 mm und je nach Tageslaune greife 
ich zu 0,04 mm oder 0,07 mm Stärke.


----
Edit: Es wurden wohl zwei Threads zusammengeführt. Jetzt ist das 
irgendwie vermischt. Ob das sinnvoll ist, Entlöten durch Nachlegieren 
und Entlöten durch "shimmen" zu mischen? Einige Beiträge sind jetzt arg 
missverständlich. Ein Verweis wäre wohl besser gewesen. Oder kann man 
die Diskussion mit Folie irgendwie in einen Block bringen?

: Bearbeitet durch User
von Marc Z. (marc123454321)


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MWS schrieb:
> Hätte der TE nicht fälschlicherweise in "Markt" geschrieben,

Hi MWS,

ja mittlerweile ist der Eintrag wohl wirklich ncihts mehr für den Markt, 
aber ürsprünglich war ich einfach nur auf der Suche nach etwas ChipQuik 
Entlötlot :-)
Aber so ist mir das noch lieber, jetzt hab ich ne Menge neue Ideen und 
davon wird schon was klappen :-).

Marc

von Marc Z. (marc123454321)


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Walter T. schrieb:
> Die Rollen haben eine Breite von 12,7 mm und je nach Tageslaune greife
> ich zu 0,04 mm oder 0,07 mm Stärke.

Hey Walter,

danke für deine Idee. Die ist einfach nur genial und das werde ich wohl 
ausprobieren.

Einzige Schwierigekeit, das Bauteil liegt absolut plan auf der 
Oberfläche auf, mal sehen ob ich drunter komme. Außerdem sind drei 
Seiten mit Pins vershen, sodass ich das TEil wohl kaum auf einer Seite 
"hochbiegen" kann.

Wird das Lot durch das kalte Fühlerlehrenband nicht wieder hart wenn 
sich das berührt?

Marc

von Walter T. (nicolas)


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Marc Z. schrieb:
> Wird das Lot durch das kalte Fühlerlehrenband nicht wieder hart wenn
> sich das berührt?

Ich denke schon. Aber es geht ja nicht darum, dass es nicht wieder hart 
wird. Es geht ja nur darum, dass die beiden Seiten in dem Moment, in dem 
es hart wird, nicht mehr miteinander verbunden sind.

Es funktioniert ja auch nur, wenn mindestens eine Seite ein wenig 
nachgiebig ist. Bei SOIC geht es gut. BGA würde ich mich nicht trauen. 
Bei den RF-Modulen geht es so la-la, je nachdem wie eng der Lötspalt war 
und wie flexibel die Grund-Leiterkarte ist. (Meine Antwort mit dem 
Fühlerlehrenband bezog sich ursprünglich auf einen anderen Beitrag. Da 
wußte ich noch nicht, dass um diese Module geht.)

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Bei dem Teil wirds sich aber um ein BGA handeln, wenn auch mit relativ 
wenigen Pads. Ich hab da leider nirgendwo ne Bauteilbezeichnung 
gefunden.
Übrigens, Alu verbindet sich, ausser mit Spezialflussmittel auch nicht 
mit Zinn. Ist in der Stärke aber wohl deutlich zu weich für den 
benötigten Zweck.

von MWS (Gast)


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Marc Z. schrieb:
> Einzige Schwierigekeit, das Bauteil liegt absolut plan auf der
> Oberfläche auf, mal sehen ob ich drunter komme. Außerdem sind drei

Es sind zwar 3 Lötseiten, aber an einer ist nur ein Pin und da fängt man 
an. Ich nähme also meinen Titanblechstreifen in eine, den Lötkolben in 
die andere Hand, erwärme die einzelne Lötstelle und fädle das Titanblech 
seitlich ein und verschiebe es so, dass es zwischen die Lötverbindung 
kommt und diese trennt.

Danach nehme ich viel Zinn und fahre die 5 Lötpunkte auf einer Seite hin 
und her, wenn der Titanblechstreifen auf der einzelnen Lötstelle bereits 
ein wenig Spannung auf dem Modul erzeugt hat, werden sich die Lötpunkte 
leicht anheben und es ist ein Leichtes, einen weiteren 
Titanblechstreifen drunter zu schieben, um diese 5 Lötpunkte zu 
isolieren.

Ist keine Spannung vorhanden, dann das Modul während des Lötkolben- hin- 
und herfahrens leicht mit den Fingern anheben, so dass die Lötpunkte 
sich leicht abheben, 0,2mm reicht, so kalt werden lassen.

Dann einen Titanblechstreifen nehmen, den ersten der 5 Lötpunkte 
erhitzen und drunter schieben, durch hin und herfahren der Lötspitze und 
Nachschieben des Blechstreifens alle 5 Lötpunkte isolieren. Ggf. viel 
Zinn nehmen dafür.

Jetzt ist nur noch eine Seite angelötet, diese 5 Pins wie vorher schon 
mit viel Zinn erhitzen und das Modul abnehmen.

von MWS (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bottom

von Walace (Gast)


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Hast du es mal mit Papier versucht? Wenn du genug Zeit hast und es nur 
einer ist:
An einer Ecke anfangen und mit einen Cutter etwas Druck erzeugen. Dann 
nacheinander die Pins in der Gegend immer wieder warm machen bis ein 
Blatt Papier dazwischen passt. Dann einfach das Papier weiterschieben, 
wenn du den Kontakt auflötest.
Hab bei mir schon öfters geklappt. Am schwersten ist der Anfang, das 
dauert weil das Modul nur mikrometerweise nachgibt. Aber zum Endehin 
geht's schneller.

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