Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-ION Batterie - ist eine elektronische Batterieüberwachung notwendig?


von M. G. (ixil96)


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Hallo,

ich möchte eine Li-ION Batterie (nicht Akku) für einen Funksensor (die 
Batterie wird mittels Kontaktfahnen auf die PCB gelötet) verwenden. Ist 
lt. EN-Norm bei einer Batterie eine elektronische Überwachung / 
Sicherheitsabschaltung nötig?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da sowas auf jedem Rechner Mainboard verwendet wird, ist sowas sicher 
nicht nötig, es sei denn du möchtest was für Explosion oder fürs Weltall 
herstellen. Da könnte es besondere Vorschriften geben.

von M. G. (ixil96)


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Matthias S. schrieb:
> ... es sei denn du möchtest was für Explosion oder fürs Weltall
> herstellen. Da könnte es besondere Vorschriften geben.

Die PCB wird in einem Gehäuse im Außenbereich hier auf der Erde ;-) 
verbaut

von H. H. (Gast)


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M. G. schrieb:
> Li-ION Batterie (nicht Akku)

Du meinst eine Lithium Pimärzelle, und da gibts verschiedene Chemie. 
Aber eine spezielle Sicherung ist nicht nötig. Die dickeren 
Li/MnO2-Zellen haben sogar eingebaute Sicherungen.

von Normalverbraucher (Gast)


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M. G. schrieb:
> Ist
> lt. EN-Norm bei einer Batterie eine elektronische Überwachung /
> Sicherheitsabschaltung nötig?

Jain.

https://www.din.de/de/ueber-normen-und-standards/normen-und-recht/rechtsverbindlichkeit-durch-normen

Die Anwendung von Normen ist grundsätzlich freiwillig. Normen sind nicht 
bindend, das unterscheidet sie von Gesetzen. Rechtsverbindlichkeit 
erlangen Normen, wenn Gesetze oder Rechtsverordnungen wie zum Beispiel 
EU-Richtlinien auf sie verweisen. Daneben können Vertragspartner die 
Anwendung von Normen auch in Vereinbarungen verbindlich festlegen.

von Bauform B. (bauformb)


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Tadiran und wahrscheinlich auch Renata schreiben für ihre Batterien eine 
Reihenschaltung aus Batterie, Diode, Widerstand vor. Damit soll 
verhindert werden, dass die Batterie durch einen Fehler in der Schaltung 
geladen wird. Und falls die Diode einen Kurzschluss hat, muss der 
Widerstand den Ladestrom begrenzen. Den zulässigen Strom findet man wenn 
nicht im Datenblatt, dann in einer AppNote oder in einer "technischen 
Broschüre".

von M. G. (ixil96)


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Da die Batterie nicht geladen werden kann (die Batterie ist als 
Primärzelle im Einsatz) benötige ich hier keine Schutzbeschaltung gegen 
irrtümliches Laden.

Ich verwende eine 3,6V 3,6Ah SAFT Li-SOCI2 mit folgenden Eigenschaften:

• Lithium-Thionyl-Chlorid Technologie (Li-SOCI2)
• Nicht wieder aufladbar
• Nicht brennbarer Elektrolyt

Temperaturbereich -60°C bis +85°C
• Lithium-Thionyl-Chlorid Technologie (Li-SOCI2)
• Nicht wieder aufladbar
• Nicht brennbarer Elektrolyt

• Non-flammable electrolyte
• Underwriters Laboratories (UL) Component Recognition
• Compliant with IEC 60086-4 safety standard and IEC 60079-11 intrinsic 
safety standard (class T3 assignment)

von Bauform B. (bauformb)


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M. G. schrieb:
> Da die Batterie nicht geladen werden kann (die Batterie ist als
> Primärzelle im Einsatz) benötige ich hier keine Schutzbeschaltung gegen
> irrtümliches Laden.

Doch, gerade deshalb. Sie darf nicht geladen werden, auch nicht bei 
einem Bauteilefehler.

von H. H. (Gast)


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M. G. schrieb:
> Ich verwende eine 3,6V 3,6Ah SAFT Li-SOCI2

Ungefährlich.

Die hast gesehen wie groß deren Innenwiderstand ist?

von Christoph Z. (rayelec)


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>> Ich verwende eine 3,6V 3,6Ah SAFT Li-SOCI2
> Ungefährlich

Keinesweges! Diese oft hermetisch verschweissten Zellen explodieren mit 
viel Wums wenn sie versehentlich aus einer ausreichend niederohmigen 
Quelle geladen werden!
Ist keine Fremdspannungsquelle vorhanden, kann allerdings nicht viel 
schiefgehen (Temperaturbereich muss eingehalten werden)

von H. H. (Gast)


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Christoph Z. schrieb:
>>> Ich verwende eine 3,6V 3,6Ah SAFT Li-SOCI2
>> Ungefährlich
>
> Keinesweges! Diese oft hermetisch verschweissten Zellen explodieren mit
> viel Wums wenn sie versehentlich aus einer ausreichend niederohmigen
> Quelle geladen werden!
> Ist keine Fremdspannungsquelle vorhanden, kann allerdings nicht viel
> schiefgehen (Temperaturbereich muss eingehalten werden)

Nichts ist narrensicher, dafür haben Narren zu viel Phantasie!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Diese Batterietechnologie hat jahrelang in jedem Macintosh die Uhr und 
das CMOS versorgt und da ist nie was explodiert oder anderweitig kaputt 
gegangen.
Völlig unkritisch. Sie war höchstens mal leer nach einigen Jahren.
Ich weiss gar nicht, wann Apple damit aufgehört hat, aber seit dem 128k 
Mac hatten sie so eine Batterie drin - ohne jegliche Überwachung.

von M. G. (ixil96)


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Bauform B. schrieb:
> M. G. schrieb:
>> Da die Batterie nicht geladen werden kann (die Batterie ist als
>> Primärzelle im Einsatz) benötige ich hier keine Schutzbeschaltung gegen
>> irrtümliches Laden.
>
> Doch, gerade deshalb. Sie darf nicht geladen werden, auch nicht bei
> einem Bauteilefehler.

Wie soll sie geladen werden können (auch bei einem Bauteilfehler) wenn 
keine andere Stromversorgung als eben diese Batterie auf dieser PCB ist?

von Bauform B. (bauformb)


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M. G. schrieb:
> Wie soll sie geladen werden können (auch bei einem Bauteilfehler) wenn
> keine andere Stromversorgung als eben diese Batterie auf dieser PCB ist?

TIL: es gibt Geräte ohne externe Stromversorgung :(
Entschuldigen Sie bitte die Störung.

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