Hallo, Aus Gründen der leichteren und schnelleren Erhältlichkeit bin ich für Aufbauten von Plexiglas auf Polystyrol( Bastelglas aus dem Baumarkt) umgestiegen. Nun habe ich festgestellt das kleinere Löcher nach längerer Zeit (nach Tagen, auch mal erst nach Wochen) manchmal der Ursprung für Sprünge werden die dann über eine große Fläche gehen. Kleinere Löcher mach ich mit dem Spiralbohrer. Größere Löcher die mit dem Schälbohrer gemacht wurden zeigen das Problem nicht. Auch eine Prüfung mit Polfiltern zeigt das an den Rändern der kleinen Löcher Spannungen im Material zu sehen sind, bei den mit dem Schälbohrer gemachten nicht. Nun ist schwierig z.B. 3mm Löcher mit dem Schälbohrer zu machen. Was wären bessere Bohrer (Holzbohrer??) oder hätte tempern einen Sinn. Wenn ja wie lange und bei welcher Temperatur. Hat da jemand schon Erfahrung. Gruß, Thomas
Es gibt Kunststoff-Spiralbohrer mit angepasstem Schneidwinkel. Ob die gehen, müsstest du selbst herausfinden. Normale HSS jedenfalls ziehen sich zu aggressiv ins Material, vor allem zum Ende hin. Dann krachen sie durch, und zerreißen das Bastlerglas gern mal augenblicklich. Habe letztens übrigens genau dasselbe gemacht, 3mm Löcher in Bastlerglas (5mm). Ging mit sehr kleinem Schälbohrer ganz gut, man muss aber von beiden Seiten bohren. Gut, wenn man jetzt ein wirklich zylindrisches Loch braucht, ist das natürlich nichts. Hatte nur 3mm Schräubchen durchgeführt, mit Muttern verschraubt. Funktionierte super.
Segelfam schrieb: > Nun habe ich festgestellt das kleinere Löcher nach längerer Zeit (nach > Tagen, auch mal erst nach Wochen) manchmal der Ursprung für Sprünge > werden die dann über eine große Fläche gehen. Schwierig. Meine Erfahrung ist erst mal, immer bei Plaste ins volle bohren. Und haarscharfe Bohrer. Das weißt du aber sicher. Mach mal Versuch mit Erwärmung. Entweder vorher, oder eine Art tempern danach.
Übrigens, unsere metergroßen Acryl-Platten wurden zwischen Anlieferung und Verarbeitung getempert. Auf der Laser-Maschine.
https://www.feinewerkzeuge.de/acrylbohrer.html Auch Holzbohrer eignen sich, es sollte aber eine Holzplatte als Unterlage verwendet werden...
Handbohren ist schwierig, weil ein Bohrer sich in das Loch hineinzieht. Ich würde eine Ständerbohrmaschine mit hoher Drehzahl und geringem Vorschub verwenden.
Andreas B. schrieb: > Handbohren ist schwierig, weil ein Bohrer sich in das Loch > hineinzieht. Nur wenn man die falschen Bohrer verwendet. Wie schon ganz am Anfang geschrieben wurde haben Spiralbohrer für Kunststoff einen anderen Schneidwinkel (um die 80°) als die üblichen HSS-Universalbohrer aus der Grabbelkiste (118°).
Das Zeug sucht nur gründe zum springen. PS ist gut für einwegverpackungen wie Joghurtbecher, mehr nicht. Nimm PC oder PMMA.
Flip B. schrieb: > Das Zeug sucht nur gründe zum springen. PS ist gut für > einwegverpackungen wie Joghurtbecher, mehr nicht. Nimm PC oder PMMA. Mal eine mir sehr gefallende Antwort :-) und nun ein bisschen OT Obwohl PET oder auch PETG eigentlich gut für Flaschen ist, kann man damit sehr gut solche Sachen machen. PET hat die Eigenschaft nicht dass es sucht nur gründe zum springen zeigt. Ein weiterer Vorteil ist die extrem gute UV Beständigkeit. Transparente Scheiben auch für LCD's fertige ich gerne aus PETG, da es auch nicht so starke Index Änderung(en) auf LCD's (Regenbogen Effekt) gibt wie z.B. Plexi (Acrylglas). Eigentlich kann man mit Polarisationsfilter (aus LCD's) sehr gut solche Spannung's-Linien sichtbar machen ;-) Nachträgliche Bohrlöcher sind auch total Unproblematisch (Wobei bei 3D-Druck meist nicht nötig). Nur als Idee.
:
Bearbeitet durch User
Lösemittel (auch dämpfe) jeder art drückt sich zwischen die ps-teilchen und vergrößert die spannungen. dann reißt das an stellen, die gar keinen grund hatten.
Flip B. schrieb: > die gar keinen > grund hatten. Sagen wir mal "Sichtbaren" Grund ;-) Aber mit dem Polarisationsfilter kann man dann genau die Erkennen ;-)
:
Bearbeitet durch User
Segelfam schrieb: > Was wären bessere Bohrer (Holzbohrer??) Scharfe Nutfräser. > oder hätte tempern einen Sinn. Eindeutig. Auch PMMA aka Acrylglas neigt zu Spannungsrissen. Teo D. schrieb: > Die Kratzer (Mikrorisse) in der Bohrwand mit Lösungsmittel ein > ebnen?! Exakt das fälscheste was man tun kann. Lösungsmittel dringen in den Kunststoff ein und verstärken die Rissbildung.
Danke für die vielen Ratschläge. Früher habe ich immer PMMA verwendet und hatte keine großen Probleme. Nun ist aber der Händler (Röhm) aus der Stadt gezogen aber der Baumarkt ist gleich nebenan. Deshalb der Versuch mit Polystyrol. Es ist ja auch nicht so dass die Risse beim Bohren entstehen sondern nach Tagen oder Wochen. Unter Umständen dann wenn das Gerät schon beim Abnehmer steht. Fazit, wenn ich das alles lese. 1. auch für kleine Löcher Schälbohrer. 2. spezielle Kunststoffbohrer 3. Versuche mit Schaftfräser (welche Schneiden ?) 4, Tempern, welche Temperatur (kurz vor dem Erweichungspunkt?) und wie lange. 5. bringt Alles nix. Doch wieder auf PMMA trotz den längeren Lieferzeiten umsteigen Gruß, Thomas
bei Bruchgefahr kann man auch von 2 Seiten bohren. eine "Vorbohrung" von der einen Seite und von der anderen dann durchbohren Oder auch mit einem dünnen Bohrer vorbohren und dann mit dem gewünschten Durchmesser einmal hinterher. da bricht nix. Viele bohren auch schlicht mit zuviel Druck
:
Bearbeitet durch User
Probier mal Holz bzw Blechbohrer mit Zentrierspitze aus. Die Schneiden zuerst aussen und üben dadurch viel weniger Druck auf die Wandung aus.
Schon witzig, wie die allgemeine Lesekompetenz abgenommen hat: Die meisten geben Tipps wie man Risse beim Bohren verhindert. Doch der Thread-Ersteller hat Probleme mit Spannungsrissen, die erst nach Wochen entstehen!
● Des I. schrieb: > Oder auch mit einem dünnen Bohrer vorbohren > und dann mit dem gewünschten Durchmesser einmal hinterher. Bei einem Bohrer mit falschen Schneidwinkel ist das eine Garantie für's Ausbrechen. Der Bohrer zieht sich in das vorgebohrte Loch und schneidet ein 'Gewinde' das dann mit einer Schlag weggebrochen wird.
Experte schrieb: > Schon witzig, wie die allgemeine Lesekompetenz abgenommen hat: > > Die meisten geben Tipps wie man Risse beim Bohren verhindert. > > Doch der Thread-Ersteller hat Probleme mit Spannungsrissen, die erst > nach Wochen entstehen! Ah, der Experte spricht! Kleine Risse, ohne Lupe unsichtbar und am Rand der Bohrung können Risse genauso weiterwandern wie bei einer Windschutzscheibe mit Steinschlag... Also eine Erscheinung mit der Zeit und vor allem auch der Temperatur- schwankungen, eine "Nachbehandlung" der Ränder mit Lösungsmittel ist eine "Verschlimmbesserung" die man sich nicht antun sollte...
Schon 1984 hatten wir im Schaltschrankbau Abdeckungen aus diesem Material, hunderte davon hatte ich mit Fräse und Bohrer bearbeitet ohne Risse udgl... https://www.s-polytec.de/blog/makrolon-lexan-platten-kaufen.html
Hallo, aus oben genannten Gründen möchte ich kein anderes Material. Natürlich hat Lexan (Polykarbonat)hervoragende Eigenschaften, gibt's aber nicht bei mir um die Ecke. Wenn ich schon mein Material bestellen muss dann nehme ich wieder PMMA. Ich werde mir kleine Schälbohrer besorgen. Das konische Loch spielt keine Rolle. Möglicherweise sind auch garnicht die Löcher an den Sprüngen (obwohl man wie gesagt mit den Polfiltern Verspannungen sieht)Schuld sondern die Schraubenköpfe die auf das Loch drücken. Deswegen werde ich wo möglich ist Nylonschrauben oder bei Metallschrauben Kunststoffunterlegscheiben verwenden. Gruß Thomas
Segelfam schrieb: > Möglicherweise sind auch garnicht die Löcher an den Sprüngen (obwohl man > wie gesagt mit den Polfiltern Verspannungen sieht)Schuld sondern die > Schraubenköpfe die auf das Loch drücken. Deswegen werde ich wo möglich > ist Nylonschrauben oder bei Metallschrauben Kunststoffunterlegscheiben > verwenden. Loriot: Ach?! Langsam kommt die Ursache zum Vorschein, weshalb der Effekt bei den anderen 99 von Hundert nicht auftritt.
Segelfam schrieb: > Nun ist schwierig z.B. 3mm Löcher mit dem Schälbohrer zu machen. 2,9 mm Bohrer heissmachen, langsam durchstoßen und den Rand mit dem Fingernagel abtragen. 3 mm Löcher brauchste für M 3 Schrauben aka 2,8 mm
Mikado schrieb: > 2,9 mm Bohrer heissmachen, langsam durchstoßen und den Rand mit dem > Fingernagel abtragen. 3 mm Löcher brauchste für M 3 Schrauben aka 2,8 mm Das ist die beste Idee, seit es Goldbären gibt! ;-)))
Uwe S. schrieb: > Spiralbohrer Schau dir das mal genauer an. Ist es eine Spirale, also in einer Ebene, oder eine Wendel, nämlich räumliches Gebilde?
Briest schrieb: > Uwe S. schrieb: >> Spiralbohrer > > Schau dir das mal genauer an. Ist es eine Spirale, also in einer Ebene, > oder eine Wendel, nämlich räumliches Gebilde? Der Verstand des Menschen ist meistens recht eindimensional, da ist schon die Bezeichnung Spiralbohrer ein Wunder...
Tja, alle die hier antworten können nat. sofort und gleich Löcher perfekt in alles bohren ohne auch nur kurz nachgedacht zu haben. Wäre die Frage wer hier Löcher in Diamanten bohren kann kämen auch wieder 15 schlaue Typen die damit Erfahrung haben und das besser können als der Rest der Welt. Alle Bereiche werden hier immer von vollkompetenten Nasen abgedeckt, selbst Fragen nach Damenhygiene würden hier erschöpfend behandelt werden von gestandenen Männern die einfach alles können ohne es jemals gemacht zu haben.
Hallo OsA34 schrieb: > Tja, alle die hier antworten können nat. sofort und gleich Löcher > perfekt in... Ich hoffe das du mit den Beitrag wenigstens etwas Frust abgebaut hast. Leider bringt deine vollkommen zutreffende Beobachtung, nicht nur in diesen Forum aber hier halt besonders auffällig, gar nichts. Ähnliches habe nicht nur ich vom Grundprinzip auch schon mehrere Male angesprochen... Ergebnis: Nullkommanichts diese Typen von Menschen verstehen es einfach nicht bzw. wollen es nicht verstehen. Eingebildet bis es nicht mehr geht, manchmal haben sie sogar tatsächlich einiges an Wissen in einen speziellen Gebiet, aber dafür keinerlei Sozialkompetenz und sind Nerds im schlechtesten Sinne bzw. geistig "alte Männer" - wobei das Alter in Jahren eigentlich nicht von Belang ist. Die "Krankheit" ist im technischen Umfeld und bei uns Männern wohl besonders stark vertreten, aber keine Angst: Auch in anderen Bereichen gibt es diese "Mitmenschen" zur Genüge. Was bleibt ? Ignorieren auch wenn es immer wieder schwer fällt (Man hat gegenüber sich selbst Ansprüche und weis das man nicht Perfekt ist und alles weiß - und geht trotz besseren Wissens davon aus das alle anderen auch diese Erkenntnis haben....) Oder beißende Ironie - wobei diese von den Adressaten nicht verstanden wird... Irgendjemand
OsA34 schrieb: > selbst Fragen nach Damenhygiene würden hier erschöpfend behandelt werden bei Toilettenhygiene waren wir erst kürzlich.
Segelfam schrieb: > Möglicherweise sind auch garnicht die Löcher an den Sprüngen (obwohl man > wie gesagt mit den Polfiltern Verspannungen sieht)Schuld sondern die > Schraubenköpfe die auf das Loch drücken. Na also. Plexiglas ist eben extrem bruchgefährdet, es ist SPRÖDE ! Wie die meisten Kunststoffe muß es seeeeeehr vorsichtig bearbeitet werden- das betrifft Schneiden, Fräsen, Bohren, Schrauben ... Ich schraube häufig an Plastikteilen herum, das erfordert eine eigene Technik. Ein bißchen zuviel - und kannste wegwerfen. Schrauben niemals mit mehr als zwei Fingern fingerfest festdrehen. Drehst du deine Schrauben also zu fest, mag sein daß nichts 'springt', aber der geringste Druck irgendwo daneben auf die Platte verursacht Spannungen, die zu Mikrorissen führen. Aus einem Mikroriß wird ein Miniriß und dann gehts schnell. Dann zerbröselt bei einen Schraubenkopf das gesamte Loch. Dasselbe gilt fürs Bohren, Schneiden und 'Fräsen'. Jeglicher Druck ist zu vermeiden. Auch jegliche Wärmeentwicklung. Also -langsam- Bohren. Und immer VORBOHREN . Und mit was Anderem als Holzbohrern (selbstzentrierend) kannst sowieso nicht 'exakt' bohren. Ich bohre Plastik zwar oft auch mit normalen Spiralbohrern bis 5mm, beginne aber (je nach Exaktheit) mit 1,5mm -> 2,5 -> 4 - 6mm. Und das bei geringstmöglicher Drehzahl. Beides mache ich auch bei Holz und Metall, seit Jahren. Über 1000rpm komme ich nicht einmal mit Schleifmops hinaus. Im Gegenzug ist alles exakt und präzise.
Moin zusammen, Hier https://roehmschweiz.ch/fileadmin/Roehm/PDF_Plexiglas/311-3-Fuegen-von-PLEXIGLAS-DE.pdf werden verschiedene Fügeverfahren für Plexiglas/PMMA beschrieben, auch das Bohren weiter hinten. Bereits beim Kleben kann es ohne Tempern Ärger geben, kleine ungetemperte Werkstücke zeigen nach Monaten die Folgen des Wärmeeintrags beim Laserschneiden. Grüße Georg
Segelfam schrieb: > 5. bringt Alles nix. Doch wieder auf PMMA trotz den längeren > Lieferzeiten umsteigen Baumarkt wechseln. Bei Bauhaus gibt's Plexiglas im Zuschnitt
Ich verwende für das Bearbeiten von Plexiglas (Drehbank, Bohren und Fräsen) ein spezielles auf Pflanzenbasis hergestelltes optimiertes Schmiermittel. Risse kommen damit einfach nicht vor und die Werkzeuge schälen sich sauber in das Material. Aber auf alle Fälle Alkohol und Azeton vermeiden. Auch ziehen sich normal geschliffene Bohrer überhaupt nicht in das Material. An sich müssten die Bohrer Schneidewinkel dafür optimiert sein. Die Oberflächenqualität ist nachher so glatt, daß es kaum Arbeit bedarf, alles wieder durchsichtig zu bekommen. Kann ich nur wärmstens empfehlen. Ob es das Bearbeitungsmittel in D gibt ist mir unbekannt. P.S. Das Zeug riecht sogar recht gut und erinnert leicht an Gebratenes und ist komplett umweltfreundlich und ungiftig. https://www.busybeetools.com/products/cutting-compound-buttercut-ipt.html https://aervoe.com/_files/techdata/25040pds.pdf
:
Bearbeitet durch User
Kann man das Problem mit den Rissen umgehen indem man einfach Polycarbonat anstelle von Acrylglas nimmt?
Karius schrieb: > Kann man das Problem mit den Rissen umgehen indem man einfach > Polycarbonat anstelle von Acrylglas nimmt? nein, man kann kein Problem lösen, das es nicht gibt (das machen höchstens Mathematiker). Segelfam schrieb: > Früher habe ich immer PMMA verwendet und hatte keine großen Probleme. > Nun ist aber der Händler (Röhm) aus der Stadt gezogen aber der Baumarkt > ist gleich nebenan. Deshalb der Versuch mit Polystyrol. Segelfam schrieb: > Aus Gründen der leichteren und schnelleren Erhältlichkeit bin ich für > Aufbauten von Plexiglas auf Polystyrol( Bastelglas aus dem Baumarkt) > umgestiegen. und für das bestehende Problem ist es keine Lösung: Segelfam schrieb: > aus oben genannten Gründen möchte ich kein anderes Material. Natürlich > hat Lexan (Polykarbonat)hervoragende Eigenschaften, gibt's aber nicht > bei mir um die Ecke. Wenn ich schon mein Material bestellen muss dann > nehme ich wieder PMMA.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.