Diese Thermistoren sind aus einer aufgelösten Reparaturwerkstatt. Vermutlich ist der Hersteller tot und an Daten/Typen zu kommen ein Problem. Ausmessen könnt ich sie vielleicht noch wenn ich wüßte, wie? Mit ach und Krach fand ich im Museu wenigstens ein Bild von einem: https://www.radiomuseum.org/forum/heizkreisregelroehren_ew_u_eu.html unter Abschnitt 5. Bauelemente für P-Heizkreise im Bild dort unten soetwas, also vermute ich wie im Abschnitt darüber ein Kaltleiter PTC-Widerstand. (3.a giftiger Urdox: schwarzer Stabzylinder im Glasakolben mit echtem Uran.) Der PTC(?) ist wohl ungefährlich, aber sinnvoll verwerten?
Urdox ist der aus Urandioxid, einem Bestandteil dieser Keramikmasse gebildete Markenname. Das Verhalten entspricht einem NTC-Widerstand, die Temperaturabhängigkeit aber ist nicht so hoch wie bei den heutigen NTCs. Wurde bei "besseren" Radios im Heizkreis von P-Röhren verwendet. Der kalte Heizfaden war wie bei einer Glühbirne relativ niederohmig. In der Kathode blieb beim Einschalten ein großer Teil des Heizfadens kalt während das wenige mm lange Zuleitungsstück hell aufleuchtete und eine verkürztere Lebensdauer der Röhren verursachte. Der Urdox bremste den hohen Einschaltstrom sodass die Zuleitungsstücke etwas geschont wurden. Wegen des Urans darf so etwas heutzutage garnicht mehr hergestellt werden.
Halbmetall schrieb: > Vermutlich ist der Hersteller tot und an Daten/Typen zu kommen ein > Problem. Seit 2014. Die Schaltverzögerer-Bauteile gibt es aber noch, jedoch nur mit anderen Werten. Vielleicht mal nachfragen http://meyer-hartwig.de/de/home/sv_halbleiter/sv_halbleiter.html
Das sind alles Siliciumcarbid-NTCs aus ganz alten TV-Heizkreisen mit der PL36. P-Röhren haben 0,3 A Heizstrom. Wenn die Summe der Heizspannungen nicht an 220 V herankam, erledigten die NTCs den Rest. Mit Aufkommen der PL500 gab es das Problem nicht mehr. Diese Widerstände sind NICHT radioaktiv. Urdox-Widerstände sind viel feinkörniger und immer am Umfang mit Blechstreifen kontaktiert. Die Radon-Ematation war auch damals schon lange bekannt, deshalb waren die immer in Glaskolben untergebracht. https://www.cdvandt.org/ATMJ117-3.pdf Meist waren sie im Kolben von Eisen-Wasserstoff-Widerständen mit eingebaut und wurden dann aus Kostengründen durch SiC-NTC ersetzt. Diese Widerstände waren in den selten verkauften Allstrom-Radios (110/220 V AC oder DC) für die Heizung der U-Serie-Röhren (100 mA) eingebaut zur Stromstabilisierung. Bei den Volksempfänger-Röhren der V-Serie mit 50 mA Heizung verzichtete man auf die Stabilisierung und nahm einen Widerstand zum Ausgleich.
Danke an Werner H. für die Richtigstellung. tut mir leid, schon vor Urzeiten habe ich diese SiC-NTCs mit Urdox-Widerständen verwechselt. Von der Anwendung her sind sie ja ähnlich. Es handelt sich also um SiC- NTC-Widerstände, nicht um Urdox-Exemplare.
Peter R. schrieb: > vor Urzeiten habe ich diese SiC-NTCs mit > Urdox-Widerständen verwechselt. Nichteinmal falsch. Im Bleistift ist auch schon lange kein Blei. Urdox war schon "Brandmarke" und die Nachfolger darunter vermaktet.
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