Ich bin dabei, einen Simulator für einen fiktiven Mikrocontroller zu schreiben, der vor allem didaktischen Zwecken dienen soll. Das Ergebnis soll dann als Freeware veröffentlicht werden. Der Controller ist an die PIC-Architektur angelehnt und verwendet den PIC16-Befehlssatz. Das hat den Vorteil, dass man mit dem entsprechenden Compiler bzw. Assembler Code erstellen kann. Ich frage mich jetzt, ob die Verwendung des Befehlssatzes gegen Urheberrechte verstossen könnte. Wenn ich mich recht erinnere, gab es einmal einen Rechtsstreit zwischen Intel und AMD deswegen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass ein Simulator irgendwie Microchip in die Quere kommen könnte, würde aber trotzdem ungern eine Abmahnung oder Klage riskieren. Kennt sich hier im Forum mit solchen Dingen aus?
Verklagt wirst du allerhöchstens, wenn's um viel Geld geht. Sonst: Mach einfach. Aus der eigenen Erfahrung: Ich habe mal aus den USA eine Art Abmahnung erhalten (takedown notice), betr. Verwendung eines patentierten Kniffs. Wurde einfach ignoriert, da in Europa nicht durchsetzbar, inzwischen ist das Patent abgelaufen. Die Mnemonics als solche sind sowieso nicht schutzfähig. Solange du nicht zu frech mit registrierten Begriffen (Markennamen) zum Zweck eigener Promotion trittbrettfährst, hast du ziemlich viele Freiheiten.
Mike schrieb: > Mnemonics/Opcodes urheberrechtlich geschützt? > mit dem entsprechenden Compiler Und an welcher Stelle kommst Du/Dein Simulator mit dem Opcode in Berührung???
Mike schrieb: > Ich bin dabei, einen Simulator für einen fiktiven Mikrocontroller zu > schreiben, der vor allem didaktischen Zwecken dienen soll. Das Ergebnis > soll dann als Freeware veröffentlicht werden. Der Controller ist an die > PIC-Architektur angelehnt und verwendet den PIC16-Befehlssatz. Das ist ein Widerspruch in sich. Entweder ist es ein fiktiver µC oder ein PIC16, egal was du an Pripherie dabei vorgesehen hast. Und gerade die PIC16-Architektur ist für alles außer Assembler nicht gerade gut geeignet. Schau dir mal die ganze Diskussion um die Controller der chinesischen Firma Padauk an. W.S.
Mike schrieb: > Wenn ich mich recht erinnere, gab es einmal einen Rechtsstreit zwischen > Intel und AMD deswegen. Aber nicht wegen der Namen. Da ging es um Patente und Namen sind nicht patentierbar. Intels Copyright-Anspruch und Sorge vor Ärger führte aber in den 70ern dazu, dass die Z80 vorsorglich lädt wenn sie speichert.
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Mike schrieb: > ...vor allem didaktischen Zwecken dienen soll... > Der Controller ist an die PIC-Architektur angelehnt und verwendet > den PIC16-Befehlssatz. Das hat den Vorteil, dass man mit dem > entsprechenden Compiler bzw. Assembler Code erstellen kann. Ist PIC16 nicht ein wenig exotisch für den Zweck? Sollte das nicht lieber mit gcc/binutils funktionieren? Idealerweise sogar mit dem MMIX statt PIC? http://mmix.cs.hm.edu/examples/hellognu.html https://de.wikipedia.org/wiki/MMIX
Bauform B. schrieb: > Ist PIC16 nicht ein wenig exotisch für den Zweck? Vielleicht gibt's sogar einen Zuschuss von Microchip, weil man eine vom Rest der Welt deutlich abweichende Architektur lernt. ;-) > Idealerweise sogar mit dem MMIX statt PIC? Noch besser wäre die ursprüngliche MIX Architektur. Damit hat man vor 40 Jahren Assembler beigebracht. ;-)
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Ich versuche mal Josef zu erreichen. Der kennt sich mit zeitgemäßen Opcodes am besten aus.
W.S. schrieb: > Und gerade die PIC16-Architektur ist für alles außer Assembler nicht > gerade gut geeignet. In welcher Zeit lebst Du denn? Auch die PIC16 Architektur entwickelt sich weiter. Schau Dir mal z.B. den PIC16F18426 an. Gruß Anja
Anja schrieb: > Auch die PIC16 Architektur entwickelt sich weiter. Schon, bloss wann wird sie brauchbar ? Und wie kommt man auf abstruse die Idee, noch im Jahr 2000, also 30 Jahre nach Erfindung von C und Pascal, eine für Hochsprachen ungeeignete Architektur zu implementieren ? Ich meine, so ein Chipdesign macht ja Mühe, wer ist da so blöd und nimmt irgendeine CPU Architektur und macht sich keine Gedanken um deren Brauchbarkeit ?
MaWin schrieb: > Schon, bloss wann wird sie brauchbar ? Die PIC16 waren und sind eine durchaus brauchbare Architektur. Aber eben bevorzugt für Assembler. Schließlich ist ein µC nicht dazu da, einem ungebildeten Programmier-Eleven das Nichtdenken zu erleichtern, sondern sie sollen in einer Schaltung zuverlässig eine Funktion ausüben. Das ist der entscheidende Punkt. > Und wie kommt man auf abstruse die Idee, noch im Jahr 2000, also 30 > Jahre nach Erfindung von C und Pascal, eine für Hochsprachen ungeeignete > Architektur zu implementieren ? Jetzt übertreibst du aber. Es gibt C-Compiler für die PIC16, obwohl deren Architektur dem Grundgedanken von C nicht wirklich entgegenkommt. Also, es geht zwar, aber nicht wirklich gut. Genauso könnte man sich fragen, ob man einen Traktor auch für die Formel 1 fahren kann. Natürlich geht das, aber die Aussicht auf einen der vorderen Plätze ist doch recht gering. Dafür kann man aber mit diesem Traktor weitaus besser seinen Acker pflügen als mit einem Rennwagen. > Ich meine, so ein Chipdesign macht ja Mühe, wer ist da so blöd und nimmt > irgendeine CPU Architektur und macht sich keine Gedanken um deren > Brauchbarkeit ? Der TO hat sich vermutlich die PIC16 Architektur ausgesucht, weil die auf den ersten Blick so schön einfach aussieht. Und die Frage nach der Brauchbarkeit zieht sofort die Frage nach dem "brauchbar zu welchem Zweck?" nach sich. W.S.
Bauform B. schrieb: > Ist PIC16 nicht ein wenig exotisch für den Zweck? Sollte das nicht > lieber mit gcc/binutils funktionieren? Idealerweise sogar mit dem MMIX > statt PIC? Nun, ich habe die PIC16-Architektur aus den folgenden Gründen gewählt: 1. Die Hardware soll möglichst einfach sein, um sie übersichtlich auf dem Bildschirm darstellen zu können. MMIX wäre da schon zu komplex. 2. Der Befehlssatz soll so einfach wie möglich sein. PIC 16 ist da meiner Meinung nach eine gute Wahl. 3. Es soll eine Architektur sein, die es auch in Hardware gibt, um einen Bezug zur Praxis herzustellen. 4. Es sollen Assembler für alle gängigen Betriebssysteme (Win, Mac, Linux) verfügbar sein.
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