Forum: Platinen EAGLE - Platinen Abbrechlinie


von Dennis (Gast)


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Hallo,
leider habe ich nach einiger suche bei Google nicht dazu gefunden.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Software: EAGLE 9.6.2.

Ich möchte eine Platine erstellen im EAGLE PCB LAYOUT, die ich an einer 
definierten Linie später abbrechen kann (ähnlich dem Anhang). Wie kann 
ich das im PCB Layout erzeugen ? Was ist dafür der Fachausdruck?

LG Dennis

von Gtx F. (gtx-freak)


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in deinem Bild sieht man eine kombination aus Fräsungen und an die 
verbleibenden Haltestege sind mit Bohrungen zum brechen perforiert.

Frässungen zeichnest du als "Striche" im layer 46 "Millin". Am besten 
nimmst Du als Stärke von dem Strich den gewünschten Durchmesser des 
Fräsers, bzw Zeichnest Du einfach die Striche so wie der Fräser die 
Stelle abfahren soll. Welchen Durchmesser dein Hersteller hat wird er 
die verraten. 2,0 und 2,54mm für außen sind aber gute Standradgrößen. 
0,8 1,0 1,2mm gib es auch, aber damit sollte man nicht unnötig lange 
strecken fahren (außen) -man will den Hersteller ja nicht unnötig 
quälen.

Als Bohrungen zum leichteren brechen setzt du einfach normale "holes" 
(undurchkontaktierte löcher), so irgenwie 0,5-0,8mm Durchmesser.


Alternativ gibt es auch noch das sogenannte Ritzen (V-Score), da wir die 
Platine (in aller regel über die komplette Länge) von beiden Seiten mit 
einer V-Förmigen Klinge (Sägeblatt, ähnlich kreisssäge) um ca 1/3 
angesägt. An dieser Kannte kann Sie später getrennt werden (sollte man 
aber wegen der mechanischen Spannung von aufgelöteten Bauteilen nicht 
einfach zu brechen, sondern einen entsprechenden Nutzentrenner 
verwenden)

Weitere Erklärungen zu all diesen arten der "Nutzenanbindung" findest Du 
unter den genannten begriffen bei Google bzw. bei vielen 
Leiterplattenherstellern.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Man kann sich auch entsprechende Bauteile für die Nutzenstege anlegen, 
in denen Dimension (Board-Kontur) und die Löcher drin sind.

Gibt verschiedene Möglichkeiten, ich bevorzuge, den Nutzenaufbau mit 
definierten Nutzenstegen im Dimension-Layer zu haben, dann kann ich 
sicher sein, dass PCB-Lieferanten nichts übersehen oder in den 
Gerber-Daten Informationen fehlen.

von Georg (Gast)


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Gtx F. schrieb:
> Alternativ gibt es auch noch das sogenannte Ritzen

Beim Ritzen, aber auch bei den anderen Versionen gilt: um brechen zu 
können, muss die Brechkante auf gerader Linie durch das ganze Panel 
verlaufen, das ist im rechten Teilbild gut dargestellt. Beim Ritzen ist 
das alternativlos, beim Fräsen kann man auch, wenn das nicht geht, kurze 
Stege mit dem Seitenschneider abknipsen, aber das ist mühsame 
Handarbeit.

Brechkanten sind nicht besonders schön, z.B. schlecht geeignet zum 
Stecken in Führungen, es sei denn man arbeitet mit der Feile oder einem 
Bandschleifer nach.

Georg

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Georg schrieb:
> Brechkanten sind nicht besonders schön, z.B. schlecht geeignet zum
> Stecken in Führungen, es sei denn man arbeitet mit der Feile oder einem
> Bandschleifer nach.

Oder man macht es korrekt mit einem Nutzentrenner. Nutzenstege brechen 
ist eigentlich immer eine schlechte Idee, da das zu Delamination oder 
gerissenen Lötstellen in Randbereichen führen kann.

Es gibt auch extra Zangen dafür:
https://www.buerklin.com/de/Reststegtrenner-DP-Trennbreite-25-mm/p/10L6326?gclid=Cj0KCQjwpreJBhDvARIsAF1_BU1j67Uc8jjrPuzMDOffoHn1lMERC-ppNqNCr28wqnlPpCtKm8IO7usaAqvDEALw_wcB

Die schneiden den Nutzensteg bündig zur Board-Kante heraus, ohne das PCB 
zu "flexen"

von Georg (Gast)


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Georg schrieb:
> Beim Ritzen, aber auch bei den anderen Versionen gilt:

Ergänzung: es gibt verschiedene Methoden zum Ritzen, z.B. mit einen 
Sägeblatt mit V-Schneide. Das geht nur gerade durch das ganze Panel.

Man kann auch einen Fräser mit V-Spitze auf der gleichen CNC-Maschine 
verwenden und beliebige Formen ritzen, z. B. einfach einmal um den 
Einzelnutzen. Damit kann man sich auch wunderbar ins Knie schiessen, 
weil man dann den Nutzen nur noch mit einem Hammer vereinzeln kann. 
Kreisförmige Ritzen sind auch keine gute Idee.

Georg

von Gerald B. (gerald_b)


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Über die Abbrechlinie kann man immer noch Leiterzüge führen und so z.B. 
den ISP Anschluss später entfernen.
Bei V-Cut ist der zwar noch vorhanden, aber nicht mehr kontaktiert. Das 
ist eine ganz böse Falle, wenn der Chinese dir was Gutes tun will und in 
vorauseilendem Gehorsam dir V-Cuts auf Mehrfachnutzen draufzimmert, die 
du nicht bestellt hast.
Hatte ich z.B. auf LED Konstantstromquellen. Ich habe die 100x100 voll 
ausgenutzt und 3 oder 4 Stromquellen auf einem Board. Ich hatte Linien 
im Aufdruck, um dort später per Handhebelschere optional die Boards 
vereinzeln zu können, die Stromversorgung aber durchgebrückt, um auch 
RGB(W) mit mehreren KSQs, aber nur einer Einspeiseklemme realisieren zu 
können.
Damit war's dann Essig, da die Leiterzüge der Spannungsversorgung 
durchgeritzt waren.

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