Das Arduino-Team arbeitet daran, seine Produkte nicht als reine Maker-Boards zu präsentieren. Man strebt mit der Arduino Pro-Serie nach dem industriellen Turn Key-Bereich. Mit dem Arduino Edge Control steht nun ein erstes Board zur Verfügung, das sich auf die Bedürfnisse intelligenter Farmen konzentriert.
von Tam Hanna
Die als Teil der Arduino Pro-Familie vorgesehene Platine vertieft die Zusammenarbeit zwischen Arduino und uBlox. Als Hauptprozessor kommt diesmal ein Nina B306 zum Einsatz - der mit 64 MHz laufende Cortex M4F-ARM-Prozessor ist über die Arduino IDE programmierbar, für die drahtlose Kommunikation steht Bluetooth LE zur Verfügung. Interessant ist, dass das Board zusätzliche Kommunikationsschnittstellen erlernt: dabei kommen, wie in der Abbildung gezeigt, entweder ein oder zwei zusätzliche Arduino MKR-Boards zum Einsatz, die als eine Art Plug-In eingebaut werden. Die Kommunikation zwischen ihnen und der Hauptplatine erfolgt dann per I2C oder UART.
Eingabe-Ports für den Agrarbetrieb.
Arduino sieht den Edge Control als ausschliessliches Agrar-Werkzeug. In der dazugehörenden Dokumentation fühlt man als Soll-Anwedungsfall neben der Kultivation von Pilzen (kann extremst (!!!) lukrativ sein) und der Automatisierung von Glashäusern explizit auch die hydroponische Erzeugung von Pflanzen an. Für die eigentlichen Agrar-Anwendungen sind laut dem unter https://content.arduino.cc/assets/AKX00044-Datasheet.pdf bereitstehenden Datenblatt dedizierte“ I/O-Subsysteme vorgesehen.
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Acht 5V-IO-Sensoren |
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Sechzehn hydrostatische Sensoren |
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Vier Halbleiterrelais |
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Sechzehn generische Ausgänge mit Latching-Fähigkeit |
Allen I/O-Subsystemen ist gemein, dass sie unter Nutzung eines TCA6424-Expanderbausteins aus dem Hause Texas Instruments entstehen. Dies dürfte die maximal erreichbare Performance stark limitieren - Farming ist allerdings, was man in aller Ehrlichkeit zugeben muss, keine Aufgabe, die hohe Echtzeit-Anforderungen stellt.
Weitere neue Hardware.
Der Edge Control ist nicht die einzige „Neuerung“ im Hause Arduino. Im für die Ankündigung verwendeten Newsletters findet sich auch die folgende Grafik, die auf weitere, neue Hardware hinweist.
Lohnt es sich?
Der in Ungarn ansässige Autor dieser Zeilen bekommt permanent Agrar-Anfragen vorgelegt: wer nicht im Großbauern-Bereich tätig ist, findet dabei als Konstante das extrem geringe Budget. Mit dem um 169 Euro erhältlichen Board lässt sich der „elektrische“ Teil der Lösung mit wenig Mannstunden realisieren - ein durchaus positiver Aspekt. Ob man das Board allerdings in Großserie einsetzen möchte, ist eine andere Frage.