Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sicherung Schaltnetzteil fliegt sofort wie kann ich trotzdem messen


von Herbert Z. (aliubaba)


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allo Community,

Am 10.10.2012 wurde von euch bereits die Fehlerbehebung eines Behringer 
Xenix Schaltnetzteils besprochen. (Titel: Schaltplan Netzteil).

Aufgrund dieser Hinweise konnte ich den defekten Chip TOP245YN 
austauschen.
Nach dem Austausch leuchtete die LED der Speisespannung auf, 
anschließend ging die Beleuchtung kurz an und die Sicherung flog wie 
gehabt raus.

Das Mischpult vom Netzteil getrennt, Lüfter angeschlossen an + und - 15V 
und 5 Volt. Speisespannung 48 ausgeschaltet.

Ergebnis Lüfter liefen an, gemessene Spannung + und - 15V.
Der 12V Lüfter an 5 Volt lief natürlich nicht an, aber die Spannung 
stimmte.
Leider geschätzt nur eine Sekunde, dann war die Sicherung durchgebrannt.
Heiß geworden ist kein Bauteil.

In einem anderen Fall hatte jemand empfohlen eine 40 Watt Lampe in Serie 
zu schalten um mehr Zeit für Messungen zu haben. Funktioniert das auch 
bei einem Schaltnetzteil das mit 115 - 250 Volt läuft ? Was gibt es für 
Möglichkeiten den Zeitraum zu verlängern ohne dadurch einen größeren 
Schaden zu verursachen?

Da die Spannungen ziemlich exakt passen bin ich ratlos, was die Ursache 
sein könnte. Habt ihr ein paar Tipps für mich?

Ich habe zwar früher schon Hobbymäßig Verstärker repariert und 
Mischpulte umgebaut, aber das ist alles ziemlich lange her und vor 
Schaltnetzteilen habe ich ungeheuren Respekt.

Oszilloskop habe ich und trotz langem Nichtgebrauch funktioniert es 
sogar noch. Auch Multimeter mit Dioden und Transistormessung sowie 
Temperaturmessung ist vorhanden.

Da die Sicherung ja immer gleich fliegt, konnte ich bisher nur am C7 
kurz mit 320V messen.

Kann jemand anhand der Schaltung erkennen ob es sich um ein 
leerlauffestes Schaltnetzteil handelt. Da es ja intern eingebaut ist 
gehe ich mal davon aus, dass man sich das gespart hat.

Ich hoffe ihr seid jetzt nicht alle empört, weil jemand als 
Nicht-Fachmann ein solches Teil reparieren möchte. Aber ich hänge an dem 
Teil und mit einem Alter von 75 Jahren denkt man halt schon, rentiert 
sich das noch ein neues Mischpult zu kaufen oder es von einem 
Fachbetrieb reparieren zu lassen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Herbert Z. schrieb:
> Aufgrund dieser Hinweise konnte ich den defekten Chip TOP245YN
> austauschen.

Das war schon keine schlechte Idee, aber der kleine Kerl wird noch 
andere Bauteile in die Hölle geschickt haben, wie z.B. den Optokoppler 
und die Dioden D2/D3.

Herbert Z. schrieb:
> In einem anderen Fall hatte jemand empfohlen eine 40 Watt Lampe in Serie
> zu schalten um mehr Zeit für Messungen zu haben. Funktioniert das auch
> bei einem Schaltnetzteil das mit 115 - 250 Volt läuft ?

Das klappt schon, aber trotzdem muss man vorher alles mal durchmessen. 
Da dieses Netzteil einen Feedback Kreis hat (mit dem Optokoppler), ist 
es leerlauffest. Aber sowohl die Bauteile primär als auch auf der 
Sekundärseite müssen in Ordnung sein, insbesondere der Sekundärkreis, 
der den OK speist. Kommt da keine Spannung, weil z.B. die 
Gleichrichterdiode D6 einen Kurzschluss hat, will der TOP aufdrehen, bis 
der Arzt kommt. Das geht dann schief.
Also alle Dioden sekundär testen.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Es wäre noch zu prüfen, ob es einen Windungsschluß im Trafo gibt. Die 
Strombegrenzung mittels Glühbirne kann ich nur empfehlen.


mfG

von Peter R. (pnu)


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Wie kann man bloß?

Ein Schaltnetzteil nach einem Reparaturversuch direkt ans Netz 
anschließen.

Das begrenzt man mit einem Vorwiderstand ( oder Glühbirne) den Strom für 
den Fall eines noch bestehenden Fehlers.

von A-Freak (Gast)


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Ich kann der Empfehlung mit der Glühlampe als Vorwiderstand zur 
Strombegrenzung nur völlig zustimmen.

Es könnte vielleicht noch klappen miteinem Labornetzteil eine 
strombegrenzte Spannung statt der Netzspannung einzuspeisen, manche von 
den ICs laufen schon bei irgendwo 20 bis 50V an daß man zumindest die 
grundsätzliche Kurvenform messen kann und weit genug von der neuen 
Zerstörung weg bleibt.

Diese TOP... und TNY... sind leider schon zu hochoptimiert als daß man 
da noch die Funktionen an kleinspannung einzeln testen kasnn.

von A-Freak (Gast)


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Ich hab mal das Datenblatt etwas studiert, unter so etwa 120V 
Gleichspanung wird der wegen ULO nicht alaufen, sorry. Bei dem Netzteil 
gibt es dann keine schonendere Möglichkeit es langsam hochzufahren

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Manche dieser TOP/TNY laufen auch schon mit 20..30V an, sogar ziemlich 
zuverlässig. Wichtig ist, daß das Netzteil nach dem Start weiterläuft, 
sonst schalten die Dinger sofort wieder ab weil sie keine 
Betriebsspannung aus dem Trafo bekommen. Die Leistung reicht nicht aus, 
um irgend eine Last mit so geringer Betriebsspannung versorgen zu 
können.

Und Vorsicht vor falscher Sicherheit: Wenn so ein Netzteil an 20..30V 
läuft, entstehen am Snubber der Primärwicklung trotzdem so 250..350V, 
die einem so richtig auf die Finger hauen können.

von Michael M. (michaelm)


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A-Freak schrieb:
> Bei dem Netzteil
> gibt es dann keine schonendere Möglichkeit es langsam hochzufahren

.... und...

Ben B. schrieb:
> Wichtig ist, daß das Netzteil nach dem Start weiterläuft,
> sonst schalten die Dinger sofort wieder ab weil sie keine
> Betriebsspannung aus dem Trafo bekommen.

Wie wäre es, die Ur = Versorgung der LED im OK extern bereitzustellen 
und umsichtig (zwischen 25 V = "TOP runterfahren" und ca. 18 V = "TOP 
hochfahren") zu manipulieren?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Da ist die Frage, inwieweit man das in der Schaltung erledigen kann. 
Manche ICs finden es dann "komisch", daß sie keinen Stromfluß 
feststellen können, manchmal ist die Regelung dermaßen empfindlich 
aufgebaut, daß man zwischen "alles ok" und "Auweia-Notabschaltung" 
händisch gar nicht schnell genug umsteuern kann. Oder wenn der 
Übertrager in der Schaltung ohne Last mitläuft, weil man die 
Regelschleife aufgetrennt hat. Das hat mitunter hochspannende Stimmung 
beim Sperrwandler zur Folge. Manchmal findet man in den Datenblättern 
Testschaltungen, damit kann man das PWM-IC ansich testen, aber nicht die 
Funktion der kompletten Schaltung. Also alles nicht so einfach.

von Herbert Z. (aliubaba)


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Danke an alle, jetzt habt ihr mich erstmal gut mit Informationen 
versorgt.

Ich hatte vorher die Dioden überschlägig im eingebauten Zustand gemessen 
auf Kurzschluss und Durchgang.

Warum ich das im eingebauten Zustand gemacht habe? Das entlöten auf 
dieser Platine (Mehrschicht) ist eine Katastrohe. Weder mit meiner 
normalen noch mit der elektrisch beheizten Entlötpumpe lässt sich das 
Lötzinn vollständig absaugen und die Bauteile hängen fest 
(möglicherweise sind aber auch die Bohrungen zu eng dimensioniert). Bei 
dem TOP245YN half nur die PINs abschneiden, die Pins einzeln zu erwärmen 
und mit einer Spitzzange heraus zu ziehen. Der Wiedereinbau des TOP245YN 
gelang mir nur indem ich die Leiterplatte mit einem 1mm Bohrer 
aufgebohrt hatte.
Gottseidank war dieser dünn genug so dass ich die Mittelleiterschicht 
nicht weggebohrt habe. Mit Gewalt reindrücken wollte ich das Bauteil 
nicht weil das ursprüngliche Bauteil vermutlich unter mechanischer 
Spannung stand und der rechte Pin weggeplatzt war. Mit dem Netzteil 
hatte Behringer wohl selbst schon Probleme wie an den brutalen 
Lötstellen des 7805 und des TIP31 zu sehen ist. Ich vermute mal, dass 
die Verbindung zur mittleren Leiterplatte bei diesen ICs gerade noch 
geklappt hat weil die Füße oberhalb der Platine so dick mit Lötzinn 
bedeckt sind (hat man wohl versucht das Lötzinn durch die Schwerkraft 
hinein zu treiben). Wenn Behringer schon Probleme hat mit 
professionellem Equipment, wie wird's dann mir erst gehen beim Einbau.

Deshalb meine bitte an euch, welche Bauteile lassen sich  einigermaßen 
zuverlässig im eingebauten Zustand messen.

Ich bin mir nämlich fast sicher das die meisten beim Ausbau zerstört 
werden und eventuell sogar die Leiterplatte beschädigt wird.

Wie misst man den Optokoppler PIN 1 und 2 wie eine normale Diode ? Pin 
4-6 wie einen Transistor ob die Sperrschichten stimmen oder geht das 
nicht? Im eingebauten Zustand messbar?

Zu der Vorschaltung einer Glühbirne gibt es wohl unterschiedliche 
Meinungen, hilft wohl nur ausprobieren.

Eine Beobachtung noch beim Test mit den Lüftern. Nach dem abschalten 
durch die Sicherung waren -15 Volt und +5V schlagartig weg. +15 Volt 
ging dagegen nur langsam zurück, geschätzt eine Minute bis auf 0 Volt. 
sagt das jemand von euch etwas.

von (prx) A. K. (prx)


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Herbert Z. schrieb:
> Nach dem abschalten
> durch die Sicherung waren -15 Volt und +5V schlagartig weg. +15 Volt
> ging dagegen nur langsam zurück, geschätzt eine Minute bis auf 0 Volt.
> sagt das jemand von euch etwas.

Geladener Kondensator, keine Last.

von Helge (Gast)


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schlagartig weg deutet auf schlechten Elko (oder schlechte Diode, 
seltener)

von Ludger (Gast)


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Welchen Wert hat denn die Sicherung ?

Ludger

von Toxic (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Es wäre noch zu prüfen, ob es einen Windungsschluß im Trafo gibt.

Ich hatte - kein Witz - tausende von Monitoren repariert.Viele 
verschiedene Fabrikate und ich hatte noch nie einen defekten 
Schaltnetzteil-Trafo gehabt.Nur in einem Fall lief es mal auf einen 
vermeintlichen Trafo-Windungsschluss hinaus,was mich widerwillig dazu 
bewegt hatte ihn auszubauen weil es eine Hundearbeit war:
War er defekt? Nein,aber ueberschuessiges Loetzinn hatte im Laufe der 
Zeit dazugefuert, dass benachbarte Pins miteinander verbunden 
wurden.Dass bei der Produktion uebergeschwappte Loetzinn(zwischen 
Platine und Trafo) war von aussen nicht zu erkennen.
Waere ja schon mal interessant zu wissen inwiefern andere hier sich 
tatsaechlich mit echten Windungsschluessen herumaergern 
mussten.Vielleicht war ich ja nur ein "Hans im Glueck"

Meine "Beobachtung" gilt nur fuer das oben gesagte.Bei billigen 1€ 
Chinanetzteilen fuer Smartphones z.B. ist es Standard nicht nur einem 
Windungsschluss zu begegnen sondern auch mit Verbindungen zwischen 
Primaer und Sekundaerwicklung zu rechnen hat was dazu fuehrt,dass der 
Phone-User standesgemaess waehrend eines Telefongespraeches zusammen mit 
dem Smarty sein Leben aushaucht.

von Michael M. (michaelm)


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Ben B. schrieb:
> Da ist die Frage, inwieweit man das in der Schaltung erledigen kann....

Ich dachte auch nicht an eine reale Trennung, sondern eher, über einen 
Widerstand etwa der gleichen Größenordnung (vlt. ein wenig größer, 1k?) 
die Regelung parallel zu beeinflussen.

Herbert Z. schrieb:
> Wie misst man den Optokoppler PIN 1 und 2 wie eine normale Diode ?

Ja, ist eine LED, eben mit etwas mehr Flussspannung (s. DB) als eine 
normale Diode.

> Pin
> 4-6 wie einen Transistor ob die Sperrschichten stimmen oder geht das
> nicht? Im eingebauten Zustand messbar?

Versuchen und berichten... ;-)

Ludger schrieb:
> Welchen Wert hat denn die Sicherung ?

Die dürfte T 1,6 A H sein.

von Herbert Z. (aliubaba)


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Ja die Sicherung hat 1,6A träge.

Zum Trafo: ja das ist das einzige Bauteil wo ich mir nicht sicher bin, 
dass er noch perfekt ist. Zumindest ist es das einzige Bauteil auf dem 
ein leichter Film ist als wenn Flüssigkeit ausgetreten wäre. (Mit großer 
Wahrscheinlichkeit ist das aber kein Elektrolyt das von anderen 
Bauteilen darauf gespritzt wäre).

Wie misst man den einen Hochspannungstrafo? Habe im Hinterkopf, dass das 
gar nicht so einfach mit einem Multimeter geht. Kann ja vom Widerstand 
im richtigen Bereich sein und doch bei Spannung durchschlagen oder ? Bei 
einem Windungsschluß könnte der Trafo ja trotzdem noch einen Ohmschen 
Wert aufweisen halt nur den falschen?

Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass ein defekter Trafo noch 
die richtigen Spannungen am Ausgang erzielen kann.

Habe jetzt zur Sicherheit die Anschlüsse des eingebauten TOP245YN 
nachverfolgt, ob ich durch das ausbohren nicht doch die innere 
Leiterbahnschicht zerstört habe, war aber nicht der Fall. Dabei habe ich 
festgestellt dass der Schaltplan nicht 100% mit meinem Netzteil 
zusammenpasst.
R10 = auf meiner Platine R13, R5 = R6.  Kommt also noch dieses Problem 
hinzu, solange man die Leiterbahnen noch verfolgen kann geht es ja noch 
ganz gut.

Jetzt lacht mich bitte nicht aus, beim Optokoppler bin ich noch nicht 
drauf gekommen wo die +Ur (Ureferenz?) herkommt (wo wird die 
abgegriffen) und was am PIN 6 anliegt. Beim Starten hat man ja noch 
nicht die 5Volt die dieser braucht oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Toxic schrieb:
> Waere ja schon mal interessant zu wissen inwiefern andere hier sich
> tatsaechlich mit echten Windungsschluessen herumaergern

In 35 Jahren Praxis waren es genau 3 Fälle, davon 2 kurz hintereinander 
im Standby Netzteil zweier ATX Netzteile des gleichen Herstellers. 
Leider kamen da statt der nominellen 5V dann 11V raus und zerstörten bei 
der Gelegenheit gleich die Mainboards.
Der dritte Fall war ein Standby Netzteil einer Denon Schicki-Micki 
Anlage (DR-CXA3).

Herbert Z. schrieb:
> wo die +Ur (Ureferenz?) herkommt

Hinter D6 auf der Sekundärseite. Es sollen also die +15V überwacht 
werden.

Herbert Z. schrieb:
> und was am PIN 6 anliegt.

An welchem Chip? Der TOP245 hat keinen Pin 6.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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Herbert Z. schrieb:
> ...beim Optokoppler bin ich noch nicht
> drauf gekommen wo die +Ur (Ureferenz?) herkommt (wo wird die
> abgegriffen) und was am PIN 6 anliegt. Beim Starten hat man ja noch
> nicht die 5Volt die dieser braucht oder?

UR ist die Regelspannung der ganzen Geschichte. Die wird aus der 
Sekundär-Rohspannung von der analogen 15 V-Schiene (Knoten D6, R2, R6, 
C12 usw.) geholt.

Solange dort keine ca. 16,5 V anliegen, gibt der TOP Vollgas und regelt 
zurück, wenn diese überschritten werden.

Daher mein Vorschlag (s.w.o.), mit einer zusätzlich extern zugeführten 
"UR" über ca. 1k (nötigenfalls etwas weniger) einen Sanftanlauf zu 
erzwingen, was mit 25 V ziemlich sicher funktionieren sollte.
Den Test würde ich mit ohmscher Last ( keinen Lüfter) an den analogen 
+/- 15 V, so ca. max. 50 mA @ Nennspannung machen.
Mehrere Multimeter wären natürlich hilfreich. ;-)

An Pin 6 (B des Trans. im OK) liegt nichts, muss auch nicht unbedingt.

von Herbert Z. (aliubaba)


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Danke Michael, eigentlich hätte ich +UR aufgrund früherer Hinweise von 
Matthias S. finden müssen. Na ja war ein bisschen viel Information auf 
einmal.
In der Optokopler Schaltung sieht es ja so aus als wäre ein Transistor 
eingebaut, deswegen dachte ich dass an PIN 6 eine Spannung anliegen 
müsste. Kann ich das so verstehen, dass man das ganze wie eine 
elektrisch getrennte Regelung ansehen kann. Brennt die Diode heller 
kommt mehr Strom/Spannung aus dem Transistor. Stellt sich mir die Frage 
warum nimmt man nicht gleich UR direkt in den TOP.

Thema Sanftanlauf:
Ich habe ein Netzeil mit 30V das hat aber keine Regelmöglichkeit, da ja 
keine hohen Ströme fließen könnte ich versuchen mit einem 100 kOhm Poti 
die 25V Spannung herunter zu regeln, meinst du das funktioniert?
3 Multimeter hätte ich. Kannst du mir eine Größenordnung für die 
Lastwiderstände nennen. Ich habe zwar 10 Ohm Widerstände die einiges an 
Last abkönnen, aber das ist sicher zu Niederomig. Widerstände im 100 
Ohmbereich habe ich auch noch belastbare, aber darüber habe ich nur noch 
0,5 Watt Typen.

Dioden und Kondensatortest
Vorerst habe ich jetzt mal alle Dioden durchgemessen (eingebauter 
Zustand) und bis auf die D4 scheinen alle in Ordnung zu sein. Die D4 hat 
Durchgang sperrt aber nicht. Der C6 läßt sich im eingebauten Zustand 
nicht messen da die 2 paralelen Widerstände das verhindern. Da der Wert 
1,1 KOhm beträgt liegt zumindest kein Kurzschluss vor.
Die anderen Kondensatoren zeigen das übliche Verhalten wenn man sie mit 
dem Multimeter misst.

Da die 12V in meinem Mischer nicht verwendet werden, dachte ich schon 
daran die D4 zu entfernen, aber das könnte vermutlich dem Trafo schaden 
die 1,1 Kohm sind wahrscheinlich nicht umsonst als Abschluss vorhanden.

Ausbauen, messen und ggf. ersetzen werde ich die D4 auf jeden Fall, aber 
viel verspreche ich mir aufgrund der Schaltung an dieser Stelle hiervon 
nicht.

von oszi40 (Gast)


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Herbert Z. schrieb:
> hat 1,6A träge

Silizium schmilzt schneller als Deine dicke Sicherung. Glühbirne 
vorschalten spart Rauch und Sicherungen. Erfahrungsgemäß dreht man sich 
bei solchen Schaltnetzteil-Fehlersuchen öfter im Kreis wenn man nicht 
genügend Teile wechselt und misst. Der Schalttransistor ist bestimmt 
wieder kaputt und hat noch Einiges mitgerissen?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Herbert Z. schrieb:
> Stellt sich mir die Frage warum nimmt man nicht gleich UR direkt in den
> TOP.

Weil Ur sekundärseitig ist und damit netzgetrennt. Der Optokoppler 
überträgt die Rückregelinformation wiederum potentialgetrennt zurück auf 
die netzverbundene Primärseite. Darum...

Der im OK gezeichnete Transistor ist ein Phototransistor und wird von 
der elektrisch isolierten, weit genug entfernten IR-LED angestrahlt.

von Michael M. (michaelm)


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*Herbert Z. schrieb:
> Stellt sich mir die Frage warum nimmt man nicht gleich UR direkt in den TOP.

Ähmmm.... --> *Potentialtrennung?!!*

> .... da ja
> keine hohen Ströme fließen könnte ich versuchen mit einem 100 kOhm Poti
> die 25V Spannung herunter zu regeln, meinst du das funktioniert?

Du brauchst da nur ca. 10-20 mA. Das sollte mit dem NT irgendwie gehen. 
Aber nicht mit 100k, das musst du niederohmiger machen, evtl. plus 
Z-Diode.

Ca. 300 oder 330R mit 1 W Gesamtbelastbarkeit pro Sp.-Schiene sollte 
gehen; nötigenfalls auf mehrere Rs verteilen...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Herbert Z. schrieb:
> Brennt die Diode heller
> kommt mehr Strom/Spannung aus dem Transistor.

Sagen wir mal lieber, es kann bei hellerer Diode mehr Strom durch den 
Transistor fliessen und die Spannung über ihm nimmt ab. Der ist ja keine 
Solarzelle, sondern nur ein Phototransistor. Mit höherer Spannung an Ur 
fängt der TL431 zu leiten an und lässt die LED leuchten. Es steigt dann 
die Spannung am Anschluss C des TOP und regelt ihn ab.
Dafür ist es übrigens wichtig, das der kleine Hilfskreis auf dem Trafo 
mit D7 und C13 funktioniert. Falls da was kaputt ist, will der TOP 
nämlich auch voll aufdrehen.
Falls noch nicht geschehen, miss also mal diese Diode und den Elko.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Da müsste man nun mal ins Datenblatt schauen, kann auch sein, daß der 
TOP merkt er kriegt dort keinen Strom und dann in shutdown/auto-restart 
geht.

von Herbert Z. (aliubaba)


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Nachdem ich die D4 und den C6 ausgebaut und gemessen habe und diese auch 
in Ordnung waren, habe ich jetzt einmal, wie vorgeschlagen eine 40 Watt 
Lampe vor das Netzteil geschaltet. Um einen Vergleich zu haben habe ich 
wieder an alle Ausgänge Ventilatoren angeschlossen (12V, 1W)

Jetzt bin ich wieder von der Rolle den mit der vorgeschalteten Lampe 
werden alle Spannungen korrekt erzeugt und die Sicherung fliegt nicht.

Das Mischpult könnte ich damit nicht betreiben, am Anfang pumpt die 
Schaltung etwas dann regelt sie sich stabil ein.  Bei Lastwechsel Z.B. 
+5V Last weg und wieder drauf pumpt sie kurz und regelt sich wieder ein.

Wie jetzt den Fehler finden, die Regelung funktioniert offensichtlich 
und die übrigen Bauteile scheinbar auch.

Könnte natürlich noch eine mechanische Verspannung sein. Momentan 
betreibe ich die Platine ausgebaut und ohne Kühlkörper oder gibt es 
dafür eine andere Erklärung?

von Herbert Z. (aliubaba)


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Nachtrag:
Natürlich gibt es außer Verspannungen von Leiterplatte/Bauteilen noch 
die Möglichkeit dass die Bauteile auf der Primärseiten nicht die 
notwendige Spannungsfestigkeit haben, wie kriege ich das raus?

Falls es der Trafo sein sollte, wo kriege ich sowas her? Ich weiß ja 
nicht einmal die Trafowerte!

Kann es sein dass die vorgeschaltete Lampe das Pumpen verursacht. Wenn 
das Netzteil längere Zeit in Betrieb war und aus und wieder angeschaltet 
wird sind die Ausgangsspannungen sofort da.

von Ludger (Gast)


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wenn Du Pin 7 vom TOP isolieren kannst, kannst Du 230V anschliessen und 
sehen ob alle Bauteile die Spannung aushalten. Der Tafo wird's nicht 
sein.

Wie viel Spannung steht denn hinter der Lampe über dem Netzteil an 
,wenn's läuft ?
Gut
Ludger

von Michael M. (michaelm)


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Herbert Z. schrieb:
> Um einen Vergleich zu haben habe ich
> wieder an alle Ausgänge Ventilatoren angeschlossen (12V, 1W)

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass sich in einer Bastelkiste 
keine (genügend) Widerstände - z.B. 100R- finden lassen, so dass du dem 
NT eine konstante ohmsche Last bieten kannst. :-/


> Jetzt bin ich wieder von der Rolle den mit der vorgeschalteten Lampe
> werden alle Spannungen korrekt erzeugt und die Sicherung fliegt nicht.

...ist eine ungenügende Aussage.
Wieviel Spannung (AC) lag denn am NT im Betrieb hinter der Lampe an?
Wie hoch ist dann Ur?

> Das Mischpult könnte ich damit nicht betreiben, am Anfang pumpt die
> Schaltung etwas dann regelt sie sich stabil ein.  Bei Lastwechsel Z.B.
> +5V Last weg und wieder drauf pumpt sie kurz und regelt sich wieder ein

Bitte das Pumpen näher beschreiben, wenn möglich auch Spannungswerte, 
zumindest die Geschwindigkeit, ob Subsekundenbereich oder ob es ein paar 
Sekunden lang anhält.

Mit so spärlichen Angaben kann keine Einschätzung/Beurteilung 
vorgenommen werden, denn wir können ja deinen Basteltisch nicht sehen; 
bitte etwas kommunikativer... ;-)

von Herbert Z. (Gast)


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Die Spannung hinter der Lampe beträgt 79 Volt.
Aber nur wenn die Last von 5 Volt fehlt. Wenn die 5 Volt am Lüfter 
anliegen,
tanzt die Netzspannung wild zwischen 50 und 96 Volt. Auch die + - 15 
Volt schwanken dann.

Also doch nicht alles normal. Die Spannung an 5 Volt geht dabei kurz 
herunter bis 3 Volt stabilisiert sich dann wieder ca. 1/2 Min und bricht 
dann wieder kurz ein. Die Gleichspannungen folgen den Netzspannungen 
also nicht direkt.
Der Lüfter (12 Volt-280 mA) dreht sich an 5 Volt äußerst flott und steht 
den Lüftern die 15 Volt bekommen in der Drehzahl (gefühlt) nicht nach. 
Taucht die Frage auf zieht der Lüfter an 5 Volt zu viel oder ist der 
7875 defekt. Hat da jemand Erfahrung wie sich das bei niedrigen 
Spannungen auswirkt. Es haben ja wohl schon einige eine Lampe 
vorgeschaltet zum Reparieren!



Andere Frage, wie kriegt ihr den die Schrift farbig

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Das ist doch ziemlich dilettantisch als Lasten für die verschiedenen 
Kleinspannungen ausgerechnet elektronisch kommutierte Lüfter zu 
verwenden.

von Herbert Z. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass sich in einer Bastelkiste
> keine (genügend) Widerstände - z.B. 100R- finden lassen, so dass du dem
> NT eine konstante ohmsche Last bieten kannst. :-/

100 Ohm die ein paar Watt aushalten hätte ich schon, habe nur Angst, 
dass ich dann die ICs zu stark belaste. Ich hätte mindestens 300 Ohm 
genommen aber da habe ich für eine Reihenschaltung dann zu wenige 
belastbare Typen.

von Michael M. (michaelm)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich hätte mindestens 300 Ohm genommen.....
----->>
Michael M. schrieb:
> Ca. 300 oder 330R mit 1 W Gesamtbelastbarkeit pro Sp.-Schiene sollte
> gehen; nötigenfalls auf mehrere Rs verteilen...

Also bitte auch lesen! :-)

Der 7805 geht nicht soo schnell über den Jordan; ohne zu rechnen liefert 
er bei 300R Last auch ohne Kühlung anstandslos.
Die Längs-Transen halten das wohl auch aus; kannst bei den 15 V auch die 
Rs etwas größer machen, so 470R oder 560R.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Das ist doch ziemlich dilettantisch als Lasten für die verschiedenen
> Kleinspannungen ausgerechnet elektronisch kommutierte Lüfter zu
> verwenden.

Meine Rede.... bitte ohmsche Lasten!

Immer noch die Frage: Wie groß ist Ur im Betrieb?

Hast du eine zweite Glühlampe (parallel zur anderen), damit du im 
nächsten Anlauf mit ohmscher !! Belastung etwas mehr Netzspannung 
bekommst?
_______
Die grüne Schrift entsteht beim Zitieren automatisch.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (Gast)


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Nachdem ich wegen meiner Lüfter so geschimpft worden bin, habe ich mir 
jetzt aus verschiedenen Werten 3 stück 300 Ohm Widerstände gebastelt*). 
Das Ergebis ist das gleiche wie mit den Lüftern.

Da keine Ausreiser nach oben auffielen (mit Oszilloskop) habe ich das 
Netzteil ans Mischpult angeschlossen. Hier war das Ergebnis doch etwas 
anders, jetzt brach die Spannung wesentlich schneller ein. Pulsierend 
geschätzt 1/4 Sekunde. Offensichtlich belastet der Mischer die 5 Volt 
wesentlich stärker als meine Widerstände. Auch die Lampe flackerte im 
selben Takt. Die 5 Volt entfernt blieb +/-15Volt konstant, wie schon bei 
den Widerständen.

Da die Regelung für +-15 Volt funktioniert und auch die 12 Volt 
belastbar sind ohne dass es zum Pumpen kommt, gehe ich davon aus dass es 
im 5 Volt Schaltkreis passieren muss. Da die 5 Volt eingehalten werden 
kann es eigentlich der 7805 nicht sein. Die Diode ist meßtechnisch OK, 
der Kondensator C9 auch, der Kondensator C2 hatte im eingebauten Zustand 
500 statt 20 µF im ausgebauten Zustand stimmte der Wert.
Werde ich halt doch mal den 7805 ersetzen was meint Ihr?



*(ich bin tatsächlich nicht mehr gut bestückt, im Alter von 75 Jahren 
schmeisst man halt schon manches weg, wenn man weis das die Erben das 
nicht brauchen)

von Herbert Z. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Hast du eine zweite Glühlampe (parallel zur anderen), damit du im
> nächsten Anlauf mit ohmscher !! Belastung etwas mehr Netzspannung
> bekommst?

Nein ich war froh noch eine 40 Watt Glühbirne zu finden. ich hätte noch 
eine 60 und eine 100 Watt Glühbirne. Wahrscheinlich nicht so ideal?

Michael M. schrieb:
> Immer noch die Frage: Wie groß ist Ur im Betrieb?

An die Ur bin ich nicht rangekommen, weil ich aus lauter Angst die 
Bauteile könnten durchbrennen alle wieder ins Gehäuse und damit auf die 
Kühlkörper gesetzt habe. Nach deiner Aussage, dass diese das aushalten 
werde ich sie wieder ausbauen und demnächst die Ur messen.

Ist meine Idee, dass der Fehler im 5 Volt Regelkreis sein muss verkehrt, 
denn wie gesagt ohne Last an 5 Volt stimmen alle Spannungen. Auch die 12 
Volt die am gleichen Trafokreis hängen sind belastbar. Könnte man den 
7805 entfernen und E mit A verbinden um zu sehen ob die dann natürlich 
höhere Spannung (geschätzt 12 V) belastbar ist ohne dass es zum pumpen 
kommt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Herbert Z. schrieb:
> Nein ich war froh noch eine 40 Watt Glühbirne zu finden. ich hätte noch
> eine 60 und eine 100 Watt Glühbirne. Wahrscheinlich nicht so ideal?

Je mehr Leistung die Lampe hat, umso mehr Spannung kommt am Netzteil an. 
Klar ist, das keine deiner Lampen leuchten darf, wenn das Netzteil mit 
so geringer Last betrieben wird - höchstens mal kurzes Aufblitzen beim 
Einschalten, um den Elko zu laden.
Wenn nach der 40W Lampe nur noch 80V am Eingang des Netzteiles stehen, 
deutet das schon auf höheren Verbrauch hin, denn es scheinen ja schon 
fast 30W da rein zu fliessen.
Wenn du die Anleitung zum Pult hast - verkauft Behringer das als 
Weitbereichsnetzteil ?

Beitrag #6813370 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nichtverzweifelter (Gast)


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Speise doch einfach mal "nur" den Eingang des 7805 Festspannungsreglers 
mit externen 8 bis 11 Volt. Ganz ohne Netzspannung für das 
Schaltnetzteil.

Wenn die Gleichrichterdiode davor nicht defekt ist, und der 5 Volt 
Ausgang unbelastet ist, dann sollte lediglich der Eigenverbrauch des 
7805 in der Grössenordnung 2 bis 5 Milliampere zu messen sein.

Es genügt also eine 9 Volt Batterie und ein Multimeter für diesen 
Versuch.

von Michael M. (michaelm)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn nach der 40W Lampe nur noch 80V am Eingang des Netzteiles stehen,
> deutet das schon auf höheren Verbrauch hin, denn es scheinen ja schon
> fast 30W da rein zu fliessen.

a) ist eine Unterspannung in solcher Höhe auch kein normaler 
Betriebsfall; relativ logisch, dass bei geringerer Spannung der Strom 
größer ist.
b) liegen an der Glühlampe 150 V an; bedeutet einen AC-Strom i.H.v. ca. 
0,13 A bzw. es werden 17 W "verbraten".

Das ist also weit vom Punkt Überlastung (Auslösen der Sicherung) 
entfernt.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Speise doch einfach mal "nur" den Eingang des 7805 Festspannungsreglers
> mit externen 8 bis 11 Volt.

Das wäre ein denkbarer weiterer Schritt, um einen Teildefekt 
ausschließen zu können.

Ebenso möglich: Einfach mal den 7805-Zweig komplett "totlegen"...

40W-Glühobst gegen 60W-Glühobst tauschen und dann prüfen. Saubere 
Dokumentation nicht vergessen.

An die Ur kann Herbert ja ein Stückchen Schaltlitze anlöten, so dass sie 
außerhalb des Platinenbereichs zum Messen zugängig ist.
Ich weiß, das ist jedes Mal viel Schrauberei mit diesem NT, weil die 
Platinenunterseite weg. des Blechs nicht erreichbar ist... :-(
_____

Matthias S. schrieb:
> Wenn du die Anleitung zum Pult hast - verkauft Behringer das als
> Weitbereichsnetzteil ?

Laut Aufschrift (QX1222) 100-240 V; das NT ist identisch mit dem 
gezeigten Schaltbild.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Speise doch einfach mal "nur" den Eingang des 7805
> Festspannungsreglers
> mit externen 8 bis 11 Volt. Ganz ohne Netzspannung für das
> Schaltnetzteil.

Das funktioniert. Unmittelbar nach dem Anschluss fließen 15 mA, fällt 
dann schnell auf 3,5 mA und bleibt dort stehen. Kann man dann einen 
Defekt des 7805 ausschließen.

Herbert Z. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Immer noch die Frage: Wie groß ist Ur im Betrieb?

Bei +-15 Volt an Last, 5 Volt ohne Last,
UR =2,5V Spannung am Netzteileingang 90,5 Volt

Bei +-15 Volt an Last, zusätzlich 5 Volt an Last,

UR zwischen 0-1,5 Volt pulsierend, Takt ca. 1/2 Sekunde,
Spannung am Netzteileingang pulsierend 37-60 Volt

Sicherheitshalber möchte ich noch anmerken, das ich den Masse Anschluß 
des Netzteils für die Messung verwendet habe (Schukostecker Erdung). 
Hätte ich eventuell den Massepunkt des +- 15 Volt Kreises verwenden 
müssen?

Was mir noch aufgefallen ist bei der Messung der Anschlüsse rund um den 
7805 die Trafowindungen sind extrem Niederohmig mit dem Multimeter 
gemessen. Meines zeigt als untersten Wert immer 0,4 Ohm an und den 
selben Wert erhalte ich bei den Trafospulen des 5 und 12 Volt Kreises.

Michael M. schrieb:
> Ebenso möglich: Einfach mal den 7805-Zweig komplett "totlegen"...

Wie meinst du totlegen?
7805 ausbauen und mit Draht überbrücken ? müsste ich dann wie im 12 Volt 
Kreis einen 1,1 KOhm Widerstand auf Ground legen?
oder meintest du ganz was anderes?

von Tippgeber (Gast)


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Mein Tipp: die Elkos auf der Sekundärseite sind stark 
Ripplestrom-belastet.
Sie werden warm und trocknen aus --> ESR steigt.
Also die vier Elkos 470/16 und 1000/25 tauschen (oder die neuen einfach 
parallelschalten).

von Toxic (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Mein Tipp: die Elkos auf der Sekundärseite sind stark
> Ripplestrom-belastet.

Womit wir wieder am Anfang ds Threads angelangt waeren.🙄

von Herbert Z. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> 40W-Glühobst gegen 60W-Glühobst tauschen und dann prüfen. Saubere
> Dokumentation nicht vergessen.

Nach dem einsetzen einer 60 Watt Birne ergab sich:

Alle erforderlichen Spannungen sind auch unter Last vorhanden (+-15V, + 
5 Volt)

Auf der Primärseite liegen 88 Volt an, am UR 16 Volt (konstant).

Wäre wohl das einfachste mit der Fehlersuche auf zu hören und künftig 
eine Glühbirne mit zu nehmen. Leider zieht der Mischer wohl zu viel 
Strom.

Kann sich jemand aufgrund dieses Verhaltens vorstellen welcher 
Fehler/Bauteil das sein könnte.
------------------------------------------------------------------------ 
--

Zu der 40 Watt Birne möchte ich noch nachtragen, dass bei Belastung 
aller Sekundärspannungen die UR 11-16 Volt beträgt (schwankend) nun 
gemessen am Massepol des 15 Volt Schaltkreises, statt an der 
Schukodose). Die UR verharrt ca. 1/2 Sekunde auf 16 Volt geht herunter 
auf 11 Volt und steigt sofort wieder an usw., die Primärseite verhält 
sich analog dazu.

Kann mir jemand erklären warum 2,5 Volt weniger Netzspannung dazu führen 
dass die 5 Volt nicht zusammenbricht

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Weil damit gerade so der Stromgrenzwert des TOPSwitch nicht gerissen 
wird.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Probiere doch mal die 100Watt Glühbirne, im heissen Zustand spielt sich 
die auf etwa 0,5 A ein, weit weg von der Si 1,6 AT. In der Fortführung 
dann 100W parallel mit 60W.

Prüfe vorher gründlich und freigelötet, oder Leiterbahnen durchgekratzt:

Die 3 Widerstände je 680k in Serie, und die Beschaltung des Drains des 
FETs, also die Bauteile parallel zur Primärwicklung: Den 10n C, die 
schnelle Diode, die Zenerdiode.

von Herbert Z. (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Prüfe vorher gründlich und freigelötet, oder Leiterbahnen durchgekratzt:
>
> Die 3 Widerstände je 680k in Serie, und die Beschaltung des Drains des
> FETs, also die Bauteile parallel zur Primärwicklung: Den 10n C, die
> schnelle Diode, die Zenerdiode.

Wie du schon richtig vermutet hast sind die Widerstände SMD Bauteile und 
da es eine 3 Schicht Leiterplatte ist konnte ich nicht einmal die 
Leiterbahn trennen. Einzeln gemessen sind sie in Ordnung. Die übrigen 
Bauteile habe ich ausgebaut und ausgemessen, diese waren alle OK.

Sicherheitshalber habe ich am TOP die Spannungen geprüft:

Pin 7,= 10,1 Volt die mindest Spannung von 4,8 Volt ist somit erreicht 
(unter 4,8 V wird der TOP in den Sleep Mode versetzt. Lägen keine 4,8 V 
an wäre der TOP defekt.


Am Kondensator C10 (Auto-Restart-Kondensator) wird 5,8 V erreicht, das 
Minimum  4,8 V wäre somit auch erreicht. Ab 4,8V fängt das IC zu 
arbeiten an.


R5 der den Maximalstrom auf 1,35 A einstellt stimmt auch mit gemessenen 
10 K

Diese ganzen Werte stammen nicht von mir sondern aus dem bassic.de 
Forum. der Beitrag stammt aus 2012.

Was mich wundert ist dass das Netzteil die Primär-Steuerspannungen und 
Sekundär Ausgangs-Spannungen bei dieser reduzierten Eingangsspannung von 
88 Volt erzeugen kann.

von Ludger (Gast)


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weiter oben sprach jemad von einem Weitbereichs-Netzteil :
Was steht denn auf dem Netzteil drauf ?
Wie wäre es mal mit schönen scharfen Fotos der Platine ?

Ludger

von Michael M. (michaelm)


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von Herbert Z. (aliubaba)



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Ludger schrieb:
> weiter oben sprach jemad von einem Weitbereichs-Netzteil :
> Was steht denn auf dem Netzteil drauf ?
> Wie wäre es mal mit schönen scharfen Fotos der Platine ?

Ich versuche mal Fotos anzuhängen. (Seit 14 Tagen funktioniert mein 
Internet nicht mehr normal-Vodafone Problem) Es ist ein Behringer XENIX 
Mixer 1832FX
und nicht der 2424 FX. Auf der Sekundärseite stimmt der Schaltplan 100% 
auf der Primärseite auch, aber die Bauteilebezeichungen stimmen hier 
nicht mit dem Plan überein. man kann jedoch über die Anschlüsse und 
Leiterbahnen feststellen, dass die Schaltung identisch ist. Bsp: Am PIN 
2 des TOP sind 3 Widerstände eingezeichnet Auf der Platine gibt es 
anstelle des R10 einen R11 und die Reihenfolge der Bauteile ist anders. 
R5 ist auf der Platine R6, R16=R17, C10 =C13, C13 = C14.

Tippgeber schrieb:
> Mein Tipp: die Elkos auf der Sekundärseite sind stark
> Ripplestrom-belastet.
> Sie werden warm und trocknen aus --> ESR steigt.
> Also die vier Elkos 470/16 und 1000/25 tauschen (oder die neuen einfach
> parallelschalten).
Ich habe jetzt mal aus meiner Bastelkiste die entsprechenden Elkos 
parallelgeschaltet. Da diese höhere Spannungswerte hatten und dadurch 
größer waren mit Drähten. Ohne Erfolg, ob die Bastelkiste C's Low 
ESR-Typen sind weis ich nicht, aber die vorhandenen C's hatten ohnehin 
die volle Kapazität, sodass ich nicht an ausgetrocknete Elkos glaube. 
Auf C7 habe ich ebenfalls einen Elko gleicher Kapazität parallel 
geschaltet weil man bei diesem nicht so leicht sehen würde ob er 
aufgebläht wäre. Ebenfalls ohne Erfolg.

Um auszuschließen dass der 7805 die Probleme verursacht habe ich diesen 
ausgebaut und Pin 1 und 3 mit einer Drahtbrücke versehen, ebenfalls 
keine Erfolg. Das Netzteil pummt wenn Last an den dann vorhandenen 10 
Volt anliegt. Sicherheitshalber habe ich ihn am normalerweise nicht 
benutzten 12 Volt Kreis angeschlossen, dort liefert er auch brav die 5 
Volt die er liefern soll, das Netzteil pummt aber wie gehabt.


In so einem Schaltkreis müßte ja irgendeine Referenz Spannung existieren 
die auch stabil bleibt wenn alles andere schwankt. Kanditaten wären D2 
eine Zenerdiode oder IC3 sollten doch ein stabile Spannung liefern, 
leider Fehlanzeige die selben Spannungsschwankungen wie in der 
Sekundärseite Austauschen ?
Beim Optokopler 4N35 reagiert Pin 5 etwas anders als das gesamte 
Pulsieren der Sekundärseite Pin 4 fast gar nicht. Ein Kandidat zum 
Austauschen ?

Die Dioden 303 sind scheinbar auch OK, aber wenn ich sie austauschen 
wollte weiß ich nicht was ich bestellen soll. Kann mir jemand einen Tip 
geben was ich bestellen müsste.

von Ludger (Gast)


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also das Netzteil ist mit 100-240V angegeben, so läuft auch schon mit 
88V.
So eng sind die Grenzen nicht.
Die Referenz ist TL431, die Spannung ist 2.5V an pin 3, ab diesen Punkt 
fliesst Strom durch den Optokoppler.
Die Spannung UR kannst Du über den Spannungsteiler R15 / R17 berechnen,
also ca 16,5V. Die müsstem im eingeregeltem Zustand zu messen sein.
Was ist denn auf den Dioden aufgedruckt ?

Ludger

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Sind die "88 Volt" gemessene DC nach Brückengleichrichter oder AC davor 
(nach Glühlampe)?

von Kater brummt - sehr gut ! (Gast)


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Ludger schrieb:
> Die Spannung UR kannst Du über den Spannungsteiler R15 / R17 berechnen,
> also ca 16,5V. Die müsstem im eingeregeltem Zustand zu messen sein.

Die 16.5V = Ur passt auch genau zur Eingangsspannung der Darlington
Schaltungen für -15VA und + 15VA. Keine Zdioden über C3 und C4 bedeutet,
daß diese Nachregelung nur ca. 1,5V wegnimmt und den Ripple glättet.


Der MOSFET des TOP245 fängt seinen Softstart mit f = 135 kHz
 und t/T = 4% an. Im Fehlerfall ( = keine Rückmeldung im low impedance
C Eingang) probiert er das 8 mal, und schaltet dann ab.
Einen nicht kurzgeschlossenen Mosfet vorausgesetzt,
bringt das schon mal keine Sicherung um.
Die Energie im Sekundärkreis des Sperrwandlers verteilt sich  - 
richtiges Wicklungsverhältnis vorausgesetzt- bei mehreren 
Sekundärspannungen so, daß die Ausgangsspannungen automatisch stimmen. 
Alle Sekundärspannungen sind alle da. Wir sehen,daß die Regelung 
funktioniert.
Ein defekter Speichertrafo (Sperrwandler) erklärt das Phänomen auch 
nicht..
(Kern gebrochen, Luftspalt verrutscht, Primär L geändert .. ?)
Ich glaube eher, der Fehler liegt primärseitig außerhalb des 
Regelkreises.

hmmm.....
Läuft die Chose über einen 230- 110 V Trafo (=stabile Eingangspannung
ca 160V am Zwischenkreis über C7) ?
Was macht der Zwischenkreis an 230V AC bzw.320V DC ohne Schalt IC/Mosfet 
?
Ist vielleicht der Varistor VT1 schadhaft ?
Ist C7 noch in Ordnung ?
Whisker zwischen Lötstellen ?

Sehr seltsam.

ist die Platine wirklich ein Dreifachlayer ? Leuchte mal von hinten
mit einer Taschenlampe durch.

RRRR  =^..^=   RRRR  ???

von Herbert Z. (aliubaba)


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Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> hmmm.....
> Läuft die Chose über einen 230- 110 V Trafo (=stabile Eingangspannung
> ca 160V am Zwischenkreis über C7) ?

Wenn ich so einen Trafo hätte, würde ich das probieren, habe ich aber 
nicht deswegen nur Glühbirne vorgeschaltet. Ich weis wenn ich eine 25 
Watt Lampe vorschalte muss ich die Last an den Ausgängen reduzieren 
damit die Schaltung läuft. Dann komme ich auf 95 Volt vor dem 
Gleichrichter.
Bei einer 60 Watt Lampe kann ich 300 Ohm Widerstände an den 
Sekundärausgängen anschließen. Bei einer 40 Watt Lampe muss ich den 
Widerstand bei 5 Volt trennen. Bei der 25 Watt Lampe alle Widerstände, 
sonst pumpt die Schaltung. Stabil wie ein Trafo ist das natürlich nicht.

Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> Was macht der Zwischenkreis an 230V AC bzw.320V DC ohne Schalt IC/Mosfet
> ?
Das habe ich noch nicht probiert, weil das Auslöten auf dieser Platine 
nur durch Zerstörung des Bauteiles gelingt. Ich müsste alle Beinchen des 
Bauteiles gleichzeitig erwärmen damit das herausziehen gelingt. Beim 
defekten TOP245Y musste ich die Pins abschneiden, damit ich Sie 
herausbekommen habe. Mit einer Entlötpumpe ist es nicht möglich das 
Lötzinn aus der Bohrung zu saugen. Habe mir eine elektrisch beheizte 
gekauft aber mit der geht es auch nicht. Den 7805 habe ich nur 
herausbekommen weil ich hier alle 3 PINs auf einmal erwärmen konnte.

Wenn ich zu keinem Ergebnis komme mache ich das natürlich ich, habe mir 
extra 5 Stück gekauft.

Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> Ist vielleicht der Varistor VT1 schadhaft ?

Gute Frage wie misst man einen Varistor ? Sieht zwar absolut OK aus, 
könnte aber schon bei höherer Spannung durchschlagen. Was kann passieren 
wenn ich diesen probeweise entferne?

Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> Ist C7 noch in Ordnung ?

Ausgebaut zeigt er mit dem Multimeter volle Kapazität und keinen Schluss 
auch keine Auswölbung oder ausgelaufenes Elektrolyt. Sicherheitshalber 
habe ich auch noch einen mit der gleichen Kapazität paralell geschaltet.

Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> Whisker zwischen Lötstellen ?

Sagt mir nichts, wenn du Zinnspuren oder leitende Verbindungen meinst. 
Ich habe mit einer Lupe die Platine auf beiden Seiten abgesucht. Weil 
ich mir nicht sicher bin ob sich im Colofonium Zinnspritzer verbergen, 
habe ich das auch sehr sorgfältig entfernt.

Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> ist die Platine wirklich ein Dreifachlayer ? Leuchte mal von hinten
> mit einer Taschenlampe durch.

Eher nicht ich kann nur 2 Schichten erkennen, die 3 Schichten habe ich 
aus einem anderen Forum zu diesem Netzteil übernommen ohne es nach zu 
prüfen. Trotzdem ist Löten bei dieser Platine eine Katastrophe.

Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> RRRR  =^..^=   RRRR  ???

Ich nehme an das heißt "Hallo schläfts du". Ich gehöre mit 75 Jahren 
halt doch zu denen die das Handy aus Angst vor Hodenkrebs etc. nicht in 
der Hosentasche tragen und ihre Mails nur am PC anschauen. Heute wollte 
ich einmal Pause machen und mir die 3 Kanzlerkandidaten anschauen.

Andere Frage, habt ihr zur Zeit auch Probleme mit dem Internet. Zur Zeit 
heißt es extrem oft sie haben keine Verbindung zum Internet oder wenn 
ich Vorschau anklicke, der Server antwortet nicht bitte prüfen Sie Ihre 
Einstellungen.
Wahrscheinlich blockiert Vodafone die 100 Mbit Leitungen weil sie 
unbedingt ihre 1000 MBit an den Man bringen wollen. Oder Microsoft 
pfuscht wieder mit Updates und will unbedingt WIN11 verkaufen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich bin auch bei Vodafone, meine 100Mbit liegen an und machen derzeit 
auch keine Probleme.

</OT>

von Kurt A. (hobbyst)


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Herbert Z. schrieb:
> Auf C7 habe ich ebenfalls einen Elko gleicher Kapazität parallel
> geschaltet weil man bei diesem nicht so leicht sehen würde ob er
> aufgebläht wäre. Ebenfalls ohne Erfolg.

Nach all deinen Tests und Versuchen bin ich der Meinung, dass C7 ab 
einer bestimmten Spannung einen Kurzschluss erzeugt. Ersetze diesen. 
Nicht nur den Ersatz parallel schalten.
Das Problem hatte ich schon in anderen Schaltnetzteilen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn C7 hochgeht, interessiert das aber den TNY Schaltregler nicht. Der 
läuft zwar hinterher vielleicht nicht mehr korrekt wegen der fehlenden 
Siebung, aber er sollte davon nicht gleich den Deckel aufklappen.

Andere Frage: Mal die Kapazität von C7 gemessen?

von mixta duplici (Gast)


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Herbert Z. schrieb:
> In einem anderen Fall hatte jemand empfohlen eine 40 Watt Lampe in Serie
> zu schalten

Christian S. schrieb:
> Die
> Strombegrenzung mittels Glühbirne kann ich nur empfehlen.

Das ist sogar mitsamt Stelltrafo empfehlenswert, weil dieser einzig
über die verringerte Spannung "schützt" - mit Glühlampe hingegen
hat man eine Strombegrenzung, und sogar eine auffällig sichtbare
Anzeige im Kurzschlußfall.

Deswegen habe ich immer noch Glühlampen div. Nennleistung in petto
(sogar einige Typen mit geringerer Nennspannung, z.B. 65VAC).

Einen Stelltrafo haben viele nicht. Man hat ihn auch nicht immer
dabei, wenn man mal auswärtig arbeitet, ganz im Gegenteil sogar. Bei
so einer Gelegenheit (Baustellenfassungen waren greifbar, und meine
Lampen waren wie immer im großen Koffer dabei) hatte ich die Idee,
zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen:

Zwei Glühbirnen seriell (resistiver Teiler) haben so einige Vorteile,
man muß dazu aber deren Nennleistung halbwegs aufeinander abstimmen.

Zu beginn sind Glühlampen (egal ob klassisch oder Halogen-) noch
kalt und ihr Widerstand klein, Strom wird nur wenig begrenzt.

Das "erleichtert" zwar die Aufladung der Elkos, aber dieser nur
schwächer abgemilderte Einschaltstrom ist oft unerwünscht.


Zwei seriell hingegen (z.B. eine 100W seriell, und dazu eine 40W
parallel zu den Netzanschlüssen des SNT) sorgten für etwas besser
definierte Verhältnisse.

Zuallererst mal ist hierbei der Einschaltstrom doch weit geringer,
weil (und das hat eben weitere schützende Vorteile) die Spannung
am SNT Eingang nicht mehr allein Netzspannung minus stromabhängiger
Spannungsabfall der einen Lampe ist, also stabiler ein gutes Stück
unterhalb der Netzspannung verweilt - und doch immer oberhalb der
UVLO Grenze solcher TOPswitches.


Diese Bemerkung sollte unter der Prämisse "wer eine Glühlampe hat,
hat vielleicht auch zwei" erlaubt sein, auch wenn der TO bestimmt
keinen Servicekoffer mit mehreren Glühlampen incl. Fassung hat.



Zum Auslöten div. Vielbeiner benutzen viele ein Heißluftgebläse mit
kleiner Düse. Gibt es mit kleinen, schmalen Düsen, die man schnell
abwechselnd auf beide Pinreihen eines solchen ICs richten kann -
am bequemsten sind wohl Heiz- wie Gebläse-Leistungs-regulierbare
Geräte, vermute ich mal (es geht bei mir auch ganz gut ohne).

Dazu kann und darf man sich auch Schablonen aus hitzefestem Material
anfertigen, welche nur an gewünschter Stelle den Luftstrom passieren
lassen - falls keine passende Düse, oder noch zusätzlich.

Das ist im Grunde einfacher bei THT, weil man da die PCB "verkehrt"
haltend (und "von oben auf die Unterseite blickend wie auch blasend")
die betr. Teile einfach "rausfallen lassen" kann.

Bei SMD, wenn man da selbst mit drunter steht, weil Bauteil- zugleich 
Lötseite ist, könnte das in dieser Art glatt mal "ins Auge gehen".

Da wäre eher der Verbleib der PCB auf dem Tisch, und eine gute, lange
Pinzette (gehalten mit z.B. weichem Lederhandschuh), mit der man das
BE fasst, die wohl bessere Entscheidung.

Aber dazu sollen bitte andere etwas sagen, meine Erfahrungen mit dem
Ablöten von SMD Bauteilen sind arg begrenzt.

von Herbert Z. (aliubaba)


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Kater brummt - sehr gut ! schrieb:
> (Kern gebrochen, Luftspalt verrutscht, Primär L geändert .. ?)
> Ich glaube eher, der Fehler liegt primärseitig außerhalb des
> Regelkreises.

Aufgrund der Vermutung von "Kater brummt-sehr gut" dass das Problem im 
Primärkreis liegen könnte, habe ich mal alle Lastwiderstände aus dem 
Sekundärkreis entfernt und an 220 V angeschlossen. Sicherung fliegt.

Nach vorschalten einer Lampe mit 15 Watt (vom Nachbarn) liegen 150 V an 
den Anschlussklemmen aber auch nur 150 Gleichstrom am C7. Upps, heißt 
normalerweise Brückengleichrichter defekt. Den hatte ich aber als erstes 
geprüft, noch bevor ich den geschmolzenen TOP245Y gesehen hatte. 
Entweder falsch gemessen oder später passiert. Da die Schaltung mit 
reduzierter Spannung auch lief nicht mehr nachgemessen!

Gleichrichter aus altem Netzteil ausgebaut und angeschlossen, Heureka es 
funktioniert!!!!!!!Jetzt muss ich nur noch Einen finden der ins Netzteil 
passt.

Herzlichen Dank an alle, die mir beigestanden haben !!!!!!!!!!!!!!

Besonderen Dank auch an "mixta duplici (Gast)" für seine Tipps zum 
auslöten, das war sehr hilfreich!!!!

von mixta duplici (Gast)


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Herbert Z. schrieb:
> Besonderen Dank auch an "mixta duplici (Gast)" für seine Tipps zum
> auslöten, das war sehr hilfreich

Freut mich, wenn das geholfen hat.

Herbert Z. schrieb:
> Gleichrichter aus altem Netzteil ausgebaut und angeschlossen, Heureka es
> funktioniert!!!!!!!

Mit der Ersatz-Brücke voll funktional jetzt? Gemessen u. getestet?
Die Brücke "zwischendurch abschießen" ist natürlich schon möglich.
Ist gar nicht schwer, einfach kurz...schließen.

> Jetzt muss ich nur noch Einen finden der ins Netzteil passt.

Und dessen Daten passen. Vermutlich hast Du da original irgendeinen
DIP4 1A 600VDC-1000VDC Typen. Wg. Ladestrom-Inrush des 150µF Elkos
empfehle ich Dir einen Austauschtyp mit I_FSM >=30A.

(Gäbe ja auch welche mit deutlich weniger, glaube ich mich dunkel
zu erinnern. Und die sind imho einfach zu knapp bemessen für 150µF.

Und keine Kurzschlüsse (mehr)...)

Oder hast Du da etwas anderes drinne, sowas wie KBPF (alle Pins in
einer Reihe, hinterseitig für evtl. Kühlkörpermontage)? Würde mich
zwar wundern (weil das dann auch mind. 2A Type wäre), es wird bei
solchen Netzteilen kaum mal überdimensioniert, aus Preisgründen...
aber wer weiß.

Zeige Deine ausgesuchte(n) Type(n) am besten erst mal vor hier.

von Herbert Z. (aliubaba)


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mixta duplici schrieb:
> Zeige Deine ausgesuchte(n) Type(n) am besten erst mal vor hier.

Ich konnte bei Ebay den Originaltyp KSP206 kaufen. Dieser hat 2A. 
Bekomme ich aber erst am 18.9. Der Platz zum Einbau ist knapp bemessen 
einen größeren oder dickeren würde ich nicht unterbringen.

Ich bin guter Dinge, die Spannungen stimmen und brechen auch nicht ein 
wenn ich 100 Ohm statt 300 Ohm an die Sekundärseite anschließe. Habe 
auch die Mischpultelektronik schon angeschlossen. Läuft, allerdings habe 
ich noch keine Signale darauf gegeben, ist mir zu unsicher mit dem an 
Drähten hängenden Gleichrichter und ohne Kühlkörper.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gratuliere erstmal zur erfolgreichen Reparatur bzw. zum gefundenen 
Fehler! Ich freue mich jedenfalls für Dich. Das Einsetzen des bestellten 
Gleichrichters ist nun die kleinste Übung.

Eigentlich ein Klassiker, dieser Fehler. Ärgerlich war, dass die 
Spannung ohne Strombegrenzung mit dem Glühobst 320 V am C7 betrug, wie 
Du im Startposting mitgeteilt hast. Dies ließ den Gleichrichter erstmal 
aus dem Kreis der Verdächtigen ausscheiden.

Wollte sagen, aus Deinem Fall habe ich Interessantes dazugelernt.

Wenn bei mir in Fernseh-Netzteilen Sicherungen immer sofort flogen, habe 
ich zuerst mit dem Analog-Ohmmeter die Hauptverdächtigen wie 
Schalttransistor und Brückengleichrichter angesehen und dann ggfls. zum 
Messen ausgelötet. Das waren in den alten Geräten aber THT-Bauteile auf 
einlagigen Platinen, die sich flugs ein- und ausbauen ließen. Dies 
wolltest Du hier verständlicherweise vermeiden.

Nun viel Freude mit dem Gerät!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ein stärkerer Gleichrichter ist immer gut, kommt halt drauf an, was man 
da montiert bekommt. Aber beim nächsten Mal wirklich den Gleichrichter 
durchmessen, das sind nur vier Dioden und man kann jede einzeln prüfen. 
Sorry, aber dabei wäre das Problem ohne das ganze Glühlampen-Geraffel 
aufgefallen.

von Hennes (Gast)


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Hallo

Ben B. schrieb:
> ber beim nächsten Mal wirklich den Gleichrichter
> durchmessen, das sind nur vier Dioden und man kann jede einzeln prüfen.
> Sorry, aber dabei wäre das Problem ohne das ganze Glühlampen-Geraffel
> aufgefallen.


Eine nachvollziehbare Begründung warum das in der Praxis auch mal nicht 
gemacht wird hat Rainer Z. direkt in den Beitrag vor deinen gegeben.
Bei mehrlagigen Platinen, enger Bauweise, SMD THT Gemisch und 
ausgerechnet in den Bereich nicht seltenen vorhanden "Klebe-Anti 
Vibrations -Verstärkungs Pampe" (so lautet doch das Fachwort?) lötet man 
den Brückengleichrichter eben nicht unbedingt mal eben so aus.
Wenn die Platine selbst auch auf keinen Fall beschädigt werden darf - 
weil halt all die Tricks und Behelfe die bei der zweilagigen und 
aufgräumten "Vielplatz Platine" problemfrei funktionieren nicht möglich 
sind ist auch ein Argument erst mal "nur" die Spannungen bzw. das 
Bauteil im eingebauten Zustand (mit all den bekannten Einschränkungen) 
zu konrollieren und wenn die dann (scheinbar... böse Fallen gibt es 
immer wieder wie der Fall des TO beweist)stimmen hat man schon mal so 
einige potentielle Arbeit und neue Fehler (Platine, Leiterbahnen 
beschädigt,...)vermieden.

Klar mit den richtigen Werkzeug (und da reicht die Lötstation manchmals 
eben bei weiten nicht aus wenn es einfach gehen soll) und einiger 
Erfahrung dürfte das auch kein Problem sein - aber beides muss man erst 
mal haben, bezahlen wollen und den Platz dafür (spätestens nach zwei mal 
räumt niemand den ganzen Kumplatsch in die Schubladen zurück und baut 
ihn zum Gebrauch  auf den Küchentisch, die Hobbyecke,...neu auf - es ist 
halt so) haben.

Ja die Realität ist manchmal wenig erfreulich und zwingt einen geradezu 
umständlich und in  Augen derer die eine perfekt ausgebauten 
Bearbeitungsplatz und großen Werkzeugpool haben (welchen sie auch durch 
jahrelange Übung beherrschen) fehlerbehaftet zu arbeiten...

von Herbert Z. (aliubaba)


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Hennes schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> lieber beim nächsten Mal wirklich den Gleichrichter
>> durchmessen, das sind nur vier Dioden und man kann jede einzeln prüfen.
>> Sorry, aber dabei wäre das Problem ohne das ganze Glühlampen-Geraffel
>> aufgefallen.

Ich konnte das ganze jetzt nachvollziehen.
1. Ich habe den Gleichrichter wirklich nachgemessen und er hat 
funktioniert.

2. Bei der Sichtprüfung auf der Platine konnte ich keine defekten Teile 
feststellen deswegen wollte ich testen ob das Netzteil läuft wenn es vom 
Mischer getrennt wird.

3. Keine gute Idee wenn der TOP defekt ist, es hat geknallt und den TOP 
hat es sichtbar zerlegt. Bei dieser Gelegenheit ist wohl auch der 
Gleichrichter zu Bruch gegangen.

4. Da der TOP defekt war habe ich in diesem Kreis gesucht. Leider habe 
ich bei allen Versuchen immer nur entweder die vor dem Gleichrichter 
anliegenden Spannungen gemessen oder die am C7 anliegenden 
Gleichspannungen und da auf der Primärseite alles OK war gerätselt.

5. Da mich jemand nochmals eindringlich gefragt hatte ob der C7 auch 
wirklich in Ordnung ist, hatte ich diesen ausgebaut und durch einen 
100er ersetzt (150er hatte ich nicht mit 400V). Aus diesem Grunde habe 
ich dann die Eingangsspannung und die Kondensatorspannung gemessen. 
Hurra

Wenn jemand einen TOP245Y brauchen kann, ich habe derzeit 7 Stück, das 
sind 5 Stück zu viel, die bei mir nutzlos herumliegen. Schicke sie gerne 
kostenlos per Briefpost.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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An Schaltnetzteile habe ich mich noch nie herangetraut aber Dein Bericht 
macht Mut. Ist ja im Prinzip auch ganz logisch aufgebaut.

Notfalls hättest Du die benötigten Spannungen (+5V, +12V, +/-15V & +48V) 
auch mit Linearreglern (bei 48V mit Längstransistor) neu aufbauen können 
um Dein geliebtes Mischpult nicht aufgeben zu müssen. Vermutlich müssen 
auch nicht alle Spannungen geregelt sein oder eine einfache 
Stabilisierung mit Z-Diode hätte gereicht.

mixta duplici schrieb:
> Zwei seriell hingegen (z.B. eine 100W seriell, und dazu eine 40W
> parallel zu den Netzanschlüssen des SNT) sorgten für etwas besser
> definierte Verhältnisse.

Glühlampe schalte ich vor wenn ich ein altes Gerät erstmals in Betrieb 
nehme aber den Trick mit 2 unterschiedlichen kannte ich noch nicht. 
Macht Sinn.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also sorry Jungs, die Netzgleichrichter gehen in den seltensten Fällen 
so kaputt, daß das Gehäuse beschädigt wird. Meistens stirbt das Ding 
nach dem Zwischenkreis-Kurzschluß als Opfer, dabei legiert eine oder 
zwei Dioden durch und dann fliegt die Sicherung bevor Schlimmeres 
passiert.

Um das zu messen muß ich das Ding auch nicht ausbauen. Erstmal muß ich 
sowieso den Kurzschluß im Zwischenkreis auflösen (ein TNY ohne Deckel 
ist ein guter Kandidat dafür) und danach kann man alle vier Dioden des 
Gleichrichters messen ohne das Ding dafür extra auszubauen. Einmal 
Sperrrichtung und einmal in Durchlassrichtung (dabei sieht man eine 
intakte Si-Diode mit etwa 0,5V Flußspannung). Findet man irgendwas wie 
OL in beide Richtungen oder einen glatten Durchgang (0,0V in beide 
Richtungen), dann war's das für den Gleichrichter und erst dann muß man 
sich Gedanken machen, wie man ihn aus der Platine gepopelt kriegt.

von Herbert Z. (aliubaba)


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Ich hätte noch eine letzte Frage. Der TOP steckt in einer Plastikhülle 
und ist mit einer Klammer am Kühlblech befestigt. Muss da jetzt innen 
und außen Wärmeleitpaste drauf oder besser nicht?

Ich frage deswegen weil beim TIP31 und TIP32 dünne Plastikpads (ca. 0,3 
mm dick) untergelegt sind, die auf der Kühlerfläche zugewandten Seite 
keine Wärmeleitpaste hatten, zwischen IC und Plastikpad aber schon.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bei den Silikonhüllen oder -Pads wird üblicherweise keine Wärmeleitpaste 
gebraucht, weil die sich durch den Anpressdruck selbst an das Bauteil 
anlegen. Wärmeleitpaste bringt nur was bei harten Materialien (z.B. die 
Glimmerscheiben von früher oder heute ggf. Keramikplatten um den Abstand 
zwischen Bauteil und Kühler zu vergrößern) oder vollisolierten 
Plastik-Gehäusen, die man ohne Pad auf den Kühler schrauben kann.

Nachtrag: Kommt aber auch auf die Dicke der Pads an, es gibt so dünne 
Glasfaser-verstärkte Pads, bei denen schmiere ich auch lieber 
Wärmeleitpaste drunter, vor allem wenn ich die wiederverwende. Die 
Silikonpads sind aber normalerweise recht dick und entsprechend 
flexibel.

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