Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transistor TFK S1 39T


von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Ich suche Transistoren TFK S1 39T.
Kann jemand weiterhelfen?
Was wäre ein passender Ersatztyp?
Sind in einer alten Motorraduhr Baujahr 1978 eingebaut.
Danke für Ihre Info.
Grüße berndsig

von (prx) A. K. (prx)


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Ich tippe auf den Allerweltstyp BC239.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Danke für die Info.
Ich prüfe das.
Gruß berndsig

von Andreas B. (bitverdreher)


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Guck mal, ob der dahinter der gleiche ist. Es wäre evtl. interessant zu 
wissen ob das ein Komplementärpaar ist.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Ja, es sind die gleichen Typen lt. Aufdruck.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Vermutlich ist das ein Allerweltstyp wie A.K. schon sagte. Ob BC239 oder 
ein anderer wäre jetzt nicht so wichtig. Wichtig ist aber die 
Anschlußbelegung. Ein Bild der Platine von unten und oben und die Angabe 
der äußeren Anschlüsse (GND, +12V) wäre hilfreich.

von (prx) A. K. (prx)


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Die BC237/238/239 waren damals das, was heute die BC547/548/549 sind und 
davor die BC107/108/109 waren.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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+12 Volt über den Flachsteckerkontakt
GND über Gehäuse

von Andreas B. (bitverdreher)


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BC239 passt. Es ist ein npn mit EBC Anordnung.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Ich danke.
Melde mich nach Reparatur.
Muss erst mal die Bauteile beschaffen.
Vermutlich sind eher die Kondensatoren das Problem.

von H. H. (Gast)


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Bernd S. schrieb:
> Vermutlich sind eher die Kondensatoren das Problem.

Der Elko.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich würde mir die Spulendrähte mal genau unter die Lupe nehmen (wörtlich 
gemeint!).

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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H. H. schrieb:
> Bernd S. schrieb:
>> Vermutlich sind eher die Kondensatoren das Problem.
>
> Der Elko.

Solltest Du unbedingt ansehen bzw. wegen des Alters in jedem Fall 
tauschen.

In meinem früheren Stern W124 hatte ich im Armaturenbrett eine 
elektrische analoge Uhr, die nach über 20 Jahren nicht mehr wollte. Ein 
Tipp aus dem Netz wies für das Vorgängermodell W123 auf zwei Elkos à 
100µF als häufige Ursache hin. So war es bei mir auch. Ausgetauscht und 
die Uhr lief wieder bestens.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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TFK war die Abkürzung von (AEG-)Telefunken in Heilbronn, teilweise 
später auch mal zu Atmel gehörend. Die Datenbücher sind im Web recht 
selten zu finden.
S139 ist eine ungewöhnliche Bezeichnung, normalerweise hielt man sich an 
die Pro-Electron-Norm, mit AC (Germanium) oder BC (Silizium) beginnend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kennbuchstaben_von_Halbleiterbauelementen

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6812413 wurde vom Autor gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Ich habe den jetzt in den alten Unterlagen auch nicht gefunden.
Könnte evtl auch ein Thyristor, FET o.ä. sein.

Mal auslöten und die Grundfunktion durchklingeln.

Warum sollen die ersetzt werden?

von H. H. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Könnte evtl auch ein Thyristor, FET o.ä. sein.

Ganz sicher nicht.

Halt doch endlich mal die Finger still.

von (prx) A. K. (prx)


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michael_ schrieb:
> Ich habe den jetzt in den alten Unterlagen auch nicht gefunden.
> Könnte evtl auch ein Thyristor, FET o.ä. sein.

Was fängst du mit zwei Thyristoren in einer an Gleichstrom hängenden Uhr 
an? Damals verbreitet waren mechanische Uhren mit Unruhe, bei eine sehr 
einfache Elektronik per Spule die Verluste ausglich.

: Bearbeitet durch User
von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Wollte mir die Frachtkosten sparen......
Ich habe die Kondensatoren und Transistoren bestellt.
Sollte es nicht an den Kondensatoren liegen, werde ich die Transistoren 
tauschen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Bernd S. schrieb:
> Sollte es nicht an den Kondensatoren liegen, werde ich die Transistoren
> tauschen.
Warum habe ich irgendwie das Gefühl, das wird nichts?

von (prx) A. K. (prx)


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Nimm ihm doch nicht die Hoffnung. ;-)

Wenn das allerdings die vermutete Unruh-Uhr ist, dann sollte es möglich 
sein, die Mechanik vorsichtig zu stupsen und sie sollte dann ein paar 
Sekunden laufen. An der Elektronik rumzubasteln bringt nichts, wenn die 
Mechanik nicht will.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hier hat jemand dasselbe Problem:
http://www.tsf-radio.org/forum/forum.php?show=250755
"Schema pendule électrique Kienzle"
die deutsche Übersetzung mit Deepl:

Hallo, Ich habe eine Autouhr (12V), die kaputt gegangen ist. Es handelt 
sich um einen Typ, bei dem zwei Spulen ein Unruhrad mit zwei Magneten 
synchron bewegen. Die beiden Spulen werden von einer sehr komplexen 
Schaltung gespeist: 2 Transistoren, ein 150 nF-Element, ein 
3,3µF-Element und ein 330 K-Widerstand.
Ich vermute, dass einer oder beide Transistoren tot sind. PB: sie sind 
nicht gekennzeichnet (doch, TFK S139T) Frage: Können Sie mir sagen, 
welche Art von Transistor ich einbauen soll? (natürlich wird die 3,3 
µF-Kapa ausgetauscht, weil sie nicht schön ist). Ich danke Ihnen im 
Voraus für Ihre Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Vielleicht hilft die Schaltung weiter, es ist ja eine 2-Spulen Unruh und 
trotzdem 2 Transistoren, müsste also einer als Spannungsregler genutzt 
wrrden

http://www.hwynen.de/uhren-elek1.htm

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Vielleicht hilft die Schaltung weiter,

Mit brauchbaren Fotos wäre die längst aufgenommen.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Hier hat jemand dasselbe Problem:
> http://www.tsf-radio.org/forum/forum.php?show=250755
> "Schema pendule électrique Kienzle"
> die deutsche Übersetzung mit Deepl:
>
> Hallo, Ich habe eine Autouhr (12V), die kaputt gegangen ist. Es handelt
> sich um einen Typ, bei dem zwei Spulen ein Unruhrad mit zwei Magneten
> synchron bewegen. Die beiden Spulen werden von einer sehr komplexen
> Schaltung gespeist: 2 Transistoren, ein 150 nF-Element, ein
> 3,3µF-Element und ein 330 K-Widerstand.
> Ich vermute, dass einer oder beide Transistoren tot sind. PB: sie sind
> nicht gekennzeichnet (doch, TFK S139T) Frage: Können Sie mir sagen,
> welche Art von Transistor ich einbauen soll? (natürlich wird die 3,3
> µF-Kapa ausgetauscht, weil sie nicht schön ist). Ich danke Ihnen im
> Voraus für Ihre Hilfe.

Attached Picture: So sieht bei mir der Widerstand mit dem 
Folienkondensator aus.
Könnte das gleiche oder ähnliche Uhrwerk sein.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Bernd S. schrieb:
> So sieht bei mir der Widerstand mit dem
> Folienkondensator aus.
Das sind die beiden Teile, bei denen ich Dir mit Sicherheit sagen kann, 
daß sie nicht kaputt sind.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe mal nachgeschaut, meine ältesten Telefunken-Datenbücher zu 
Kleinsignaltransistoren sind von 1971, 1974 und 1977. Da gibt es nichts 
was der Bezeichnung irgendwie ähnlich wäre.

Ich vermute, das ist eine kundenspezifische Beschriftung. Ich könnte nur 
ähnliche Typen im gleichen Gehäuse nachschlagen, ich vermute das wäre 
TO-92. Auch andere Vergleichstabellen aus der Zeit haben nichts ähnlich 
lautendes.

Ist es sicher, dass es npn-Typen sind? Das sollte aus der Beschaltung 
herauszufinden sein.

Der Herstellername Kienzle taucht in Uhrenforen oft auf, meistens noch 
älter. vor der Transistorzeit.

: Bearbeitet durch User
von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Auf dem Ziffernblatt steht Motometer. Scheint aber ein Werk von Kienzle 
zu sein. Den Namen habe ich unter dem Etikett auf dem transparenten 
Deckel entdeckt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ist es sicher, dass es npn-Typen sind? Das sollte aus der Beschaltung
> herauszufinden sein.

Im Bild LP-US_DSC_1407.jpg sieht man ziemlich eindeutig, daß beide 
Emitter an GND geschaltet sind. Das Blechteil daneben wird wohl GND 
sein.

von MaWin (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Im Bild LP-US_DSC_1407.jpg sieht man ziemlich eindeutig, daß beide
> Emitter an GND geschaltet sind.

Na ja, da es Bernd offenbar unzumutbar aufwändig erscheint die 6 
Bauteile mit ihrer Lage auf den Leiterbahnen mal als Schaltplan 
aufzuzeichnen (ein Bauteil fehlt auch noch, wohl herstellerseitig), 
bleibt halt alles im Dunklen.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Was Schaltpläne betrifft bin aus der Übung. Außerdem ist die Uhr im 
Moment provisorisch wieder zusammengesetzt. Die Kondensatoren und 
Transistoren sind bestellt. Wenn ich die Kondensatoren getauscht habe, 
werde ich die Schaltung skizzieren sofern es Probleme gibt mit der 
Funktion.

- Also die Füße und Finger stillhalten. Am 10.9. sollen die Bauteile 
eintreffen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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MaWin schrieb:
> Na ja, da es Bernd offenbar unzumutbar aufwändig erscheint ...
Im Prinzip hast Du Recht. Mit diesen lieblos hingeknipsten Bildern 
(gruselige Tischdecke übrigens) mache ich keinen kompletten Schaltplan, 
aber das sieht man hier schon.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas B. schrieb:
> (gruselige Tischdecke übrigens)

Passt doch zum Baujahr der Uhr und ist m.E. noch das beste an den Fotos. 
Aber warum man eine Platine nicht mal genau von oben und von unten 
fotografiert, kann ich auch nicht sagen. Die Spule scheint drei 
Wicklungen zu haben: roter CuL, grüner CuL und kupferfarbener CuL.
Gegentakt?

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Der Zusammenhang zwischen Schaltung und Tischdecke liegt in den 
angedeuteten Leiterbahnen. Die Kommentare sind jedenfalls sehr 
sachlich....
Ich finde die Tischdecke ist passend zum Problem.
Also danke nochmal für alle bisherigen und event. weitere Tipps.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>beide Emitter an GND geschaltet
Das alleine ist kein Beweis, damals war noch oft Plus auf Masse, dann 
könnten sie auch pnp sein.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Das alleine ist kein Beweis, damals war noch oft Plus auf Masse, dann
> könnten sie auch pnp sein.

Guter Hinweis! Ojeh, nun hat der TO schon bestellt und ohne die BC307...

von michael_ (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich habe mal nachgeschaut, meine ältesten Telefunken-Datenbücher zu
> Kleinsignaltransistoren sind von 1971, 1974 und 1977. Da gibt es nichts
> was der Bezeichnung irgendwie ähnlich wäre.

Ja, mit 139 gibt es in der Bauform nichts.
Deshalb sollte man über den Tellerrand schauen.
Und hatte Thyristor und FET genannt.
Ist für manche hier außerhalb des Horizontes.

Evtl. auch ein Unijunctiontransistor?

Nur weil es ein TO-92 ist, muß es noch kein Transistor sein.
Vielleicht auch eine Spezialschaltung für den Uhrenhersteller.

von H. H. (Gast)


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michael_ schrieb:
[weiteren Unsinn]


Einfach die Finger still halten!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrschwinger#Elektrische_Uhren
hier ist eine typische Schaltung gezeigt, die Transistorschaltung soll 
nur die Dämpfung der Unruh ausgleichen. Die Schwingfrequenz wird von der 
Unruh bestimmt.
Ein UJT, Thyristor oder FET wäre sehr ungewöhnlich.

>trotzdem 2 Transistoren
wie MaWin schon schrieb ist eigentlich nur ein Transistor nötig.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>>beide Emitter an GND geschaltet
> Das alleine ist kein Beweis, damals war noch oft Plus auf Masse, dann
> könnten sie auch pnp sein.
Nö.

Bernd S. schrieb:
> +12 Volt über den Flachsteckerkontakt
> GND über Gehäuse

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wenn er das so genau weiß und nicht nur vermutet - das hatte ich 
überlesen.

von Bernd S. (Firma: STEHLE Industrievertretung) (berndsig)


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Elko getauscht. Uhrwerk läuft wieder.
Bleibt abzuwarten, ob das nach Zusammenbau und im Betrieb so bleibt.
Danke an alle für Ihre Kommentare.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Na prima.
Hier noch die beiden Inhaltsverzeichnisse der TFK-Bücher von 1974 und 
1977.

Damals gab es noch die Unterscheidung Transistoren für 
Unterhaltungselektronik und für Industrieelektronik, das ältere Buch 
zeigt speziell Industrietypen.

1974 zähle ich nur acht Typen im TO-92, 1977 sind es 56.

Für Michael: es ist auch beide Male ein UJT darunter, BSV57B.
In meinem Hameg 207 wurde ein UJT für den Sägezahngenerator benutzt, das 
war der typische Einsatzfall. Als Konstantstromquelle für den 
Kondensator wurde einfach ein hochohmiger Widerstand an eine der 
Bildröhren-Hochspannungen gelegt, das war genügend linear.

: Bearbeitet durch User
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