Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Smart-Multimeter bei Pollin


von Korax K. (korax)


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Hi Folks,

Pollin bietet ein sogenanntes "Smart-Multimeter" an.
https://www.pollin.de/p/smart-multimeter-enovalab-ms0135-true-rms-830963

Was haltet ihr von diesem Teil? Könnte das was taugen? Hat jemand schon 
Erfahrungen damit?
Es klingt jedenfalls interessant..

von W.S. (Gast)


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Ach, mal wieder ein Super-Alleskönner?

Bei solchen Dingern braucht man zuerst ne halbe Ewigkeit, bis man den 
richtigen Bereich herausgesucht hat und dann stellt man fest, daß der 
noch immer nicht so recht paßt.

Naja, zumindest sieht es nett aus.

W.S.

von Horst (Gast)


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Korax K. schrieb:
> Was haltet ihr von diesem Teil?

>Multimeter der Spitzenklasse

>Gleichspannung: 0...600 V (±0,5 % +3 Digit)
>Wechselspannung: 0...600 V (±1,0 % +3 Digit)
>Gleichstrom: 0...600 mA (±1,2 % +5 Digit)
>Wechselstrom: 0...600 mA (±1,5 % +5 Digit)


Abstand!

von ... (Gast)


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Das dieses Ding bis 10 MHz misst, halte ich fuer ein Geruecht.
Das werden eher 10 kHz sein...

Und:

> 2x CR 2032

Klares K.O.

von Flip B. (frickelfreak)


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diese automatische messbereichserkennung wirst du direkt verteufeln, die 
macht immer genau das, was du nicht willst.

von ROTFL (Gast)


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Horst schrieb:
>>Gleichspannung: 0...600 V (±0,5 % +3 Digit)
>>Wechselspannung: 0...600 V (±1,0 % +3 Digit)
>>Gleichstrom: 0...600 mA (±1,2 % +5 Digit)
>>Wechselstrom: 0...600 mA (±1,5 % +5 Digit)

Display: 2000 Counts ???

von (prx) A. K. (prx)


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Als Zweitgerät ok, schön klein zum mitnehmen. Als Hauptgerät lieber 
nicht. An Netzstrom eher nicht, oder sehr vorsichtig

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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... schrieb:

>> 2x CR 2032
>
> Klares K.O.

Wieso? Ich habe ein anderes Multimeter mit solchen Zellen.
Sie halten viele Jahre.

von (prx) A. K. (prx)


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Zwetgmultimeter mit Maxibatterien geht halt nicht. CR2032 sind außerdem 
Standardware.

von Rainer D. (rainer4x4)


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ROTFL schrieb:
> Display: 2000 Counts ???
Auf dem Gerät steht 6000

von Harald W. (wilhelms)


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ROTFL schrieb:

> Display: 2000 Counts ???

Das ist wohl ein Druckfehler von Pollin.
Siehe "Download Beschreibung".

Ein Problem solcher Billig-TRMS-Multimeter ist m.E.
das sie keine Umschaltung "AC" -> "AC+DC" bieten.

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Als Zweitgerät ok, schön klein zum mitnehmen
Sehe ich auch so.

(prx) A. K. schrieb:
> Als Hauptgerät lieber
> nicht.
Kommt darauf an was der TO für Ansprüche an solch ein Gerät hat. Für 
gelegentliches Basteln ist es bestimmt ausreichend.

(prx) A. K. schrieb:
> An Netzstrom eher nicht, oder sehr vorsichtig
Die zum Gerät, lt. Beschreibung, mitgelieferten Messkabel werden so 
brauchbar sein, wie bei fast allen Messstrippen. Die sind so sicher, das 
man eigentlich schon gar nicht mehr messen kann.
Man wird vermutlich auch keine gewischt bekommen, wenn man mit dem Gerät 
230V misst. Aufpassen muß man eh immer wenn man in Schaltungen mit 
Netzspannung misst.

Andererseits für 34€ macht man da ganz bestimmt nicht viel falsch, man 
darf halt keine Wunder erwarten.

von Heiner (Gast)


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... schrieb:
> Das dieses Ding bis 10 MHz misst, halte ich fuer ein Geruecht.

Für reine Frequenzmessungen? Bei den angegebenen 1 % Toleranz sehe ich 
da kein großes Problem.

TRMS gibt es allerdings nur von 40 bis 1000 Hz. Wie bei praktisch jedem 
Werkzeug muss man sich fragen, was man eigentlich erreichen will, und 
vielleicht passt das ja für den TE. Für mich wäre das zu wenig und eine 
TRMS-Messung, der ich nicht trauen kann und bei der ich jedesmal mit dem 
Oszi nachmessen muss, hat für mich keinen Wert.

Multimeter ähnlicher Art ohne TRMS gibt es für weniger als die Hälfte.

von Smartmüll (Gast)


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https://www.ebay.com/itm/193629111494?hash=item2d1531c4c6:g:9lYAAOSwERtfO9EF

15$

Schätze, die gibts schon ab 5$ - mehr wäre ja draufgezahlt.

von Smartmüll (Gast)


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von Georg M. (g_m)


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von Dieter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Aufpassen muß man eh immer wenn man in Schaltungen mit
> Netzspannung misst.

Bei solchen Geräten kann man sich auch verschalten z.B. in den 
Ohmbereich. An Netzspannung sind solche Geräte in dem Falle danach 
Schrottwert.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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(prx) A. K. schrieb:
> Als Zweitgerät ok, schön klein zum mitnehmen.

Als Viertgerät für 4,95€ zum noch besser Mitnehmen ist auch dieser Zwerg
ok (mit klassischem Drehschalter und ohne jegliche Automatismen):

  https://www.radiomuseum.org/r/conrad_digitalmultimeter_vc_555.html

Ich fand den damals so süß, dass ich sofort zuschlagen musste. Mit
Messerabatt hat er wimre sogar nur 3,95€ gekostet.

Keine Ahnung, ob man so etwas in ähnlicher Form heute noch irgendwo
kaufen kann.

von René F. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Keine Ahnung, ob man so etwas in ähnlicher Form heute noch irgendwo
> kaufen kann.

VOLTCRAFT VC-11 dürfte das gleiche Gerät sein, soll 7,99€ kosten, ist 
aber im Conrad Online Shop ausverkauft, keine Ahnung ob das Gerät 
eingestellt wurde oder noch produziert wird. Für mich gehören aber alle 
Multimeter mit festen Messleitungen zur Kategorie „Spielzeug“.

von Manfred (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Als Viertgerät für 4,95€ zum noch besser Mitnehmen ist auch dieser Zwerg
> ok (mit klassischem Drehschalter und ohne jegliche Automatismen):
>
>   https://www.radiomuseum.org/r/conrad_digitalmultimeter_vc_555.html
>
> Ich fand den damals so süß, dass ich sofort zuschlagen musste. Mit
> Messerabatt hat er wimre sogar nur 3,95€ gekostet.
>
> Keine Ahnung, ob man so etwas in ähnlicher Form heute noch irgendwo
> kaufen kann.

Beim Chinesen, 2017 für knappe 4 Euro und bei DC erschreckend genau. Die 
AC-Messung taugt nichts.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:

> Die AC-Messung taugt nichts.

Bei solchen Multimetern mit kleinstem AC-Messbereich 200V wird
wohl nur eine 1N400x-Diode als Gleichrichter verwendet.

von foobar (Gast)


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> eine TRMS-Messung, der ich nicht trauen kann

TRMS wird mMn überbewertet (hauptsächlich ein Marketing-Feature).  Wenn 
du die Signalform nicht kennst, ist der angezeite Wert eh nichtssagend. 
Der einzige Fall, in dem man einen aussagefähigen Wert bekommt, ist, 
wenn man die Signalform genau kennt und zusätzlich weiß, dass sie in das 
Profil des TRMS-Chips fällt (brauch ich dann überhaupt noch TRMS?  Ich 
hätte dann lieber Vss!).

Ich hab in den letzten 40 Jahren kein *einziges* Mal TRMS gebraucht 
- das DMM ist für DC oder 50/60Hz-Sinus, für alles andere hift eh nur 
ein Oszi.

von ... (Gast)


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Ich habe hier ein "RS-PRO RS-960" das scheinbar aus dem selben Holz
gedrechselt wurde. U.a. auch mit TRMS beworben.
Da ist die 6 dB Bandbreite, also Abfall auf 50 % bei ca. 4 kHz.
Bei 6 kHz werden noch 10 % des Wertes angezeigt.
Fuer NF-Messungen also voellig unbrauchbar und wohl eher
fuer den 50 Hz Elektriker gedacht.

> TRMS wird mMn überbewertet
Das sehe ich genauso. Wenn ich die Verstaerkung/Daempfung im
NF-Bereich messen will, benutze ich als Testsignal einen Sinus.
Der mag vielleicht ein wenig klirren, dass beeinflusst die
Messung aber nur unwesentlich.
Und ein "Messgeraet" das bei 4 kHz schon "zumacht", ist fuer
TRMS auch irgendwie am Thema vorbei.

Der einzige Lichtblick: Frequenzen bis 10 kHz werden ueber
die Periodendauer gemessen und entsprechend genau angezeigt.
Und oberhalb von 10 kHz ist natuerlich Schluss.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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foobar schrieb:
> TRMS wird mMn überbewertet (hauptsächlich ein Marketing-Feature).

... schrieb:
> Das sehe ich genauso.

Es freut mich, dass nicht nur mir der Sinn und Zweck dieser Funktion
verborgen bleibt. Ich bin seit einiger Zeit stolzer Besitzer eines
Multimeters mit TRMS¹, dessen Genauigkeit sogar bis 50 kHz spezifiziert
ist. Aber ich weiß immer noch nicht so richtig, was ich damit Sinnvolles
anstellen könnte.

Um mal nachzuschauen, ob die Spannung in einer Steckdose oder am Ausgang
eines Trafos grob stimmt, tut es für mich auch ein ganz gewöhnliches
Multimeter. Auch wenn der Messwert 10% daneben liegt und irgendwelche
Oberwellen nicht berücksichtigt, ist das für mich immer noch in Ordnung.
Hohe Genauigkeiten brauche ich nur bei DC-Messungen.

> - das DMM ist für DC oder 50/60Hz-Sinus, für alles andere hift eh nur
> ein Oszi.

Eben. Das Oszi brauche ich ja schon alleine dafür, um sicherzustellen,
dass die höchsten Signalfrequenzen nicht außerhalb der Spezifikation des
DMM liegen. Wenn ich das Oszi aber sowieso schon eingeschaltet habe,
kann ich damit auch gleich den Effektivwert bestimmen, und das bei einer
Bandbreite bis 100 MHz, was wohl kaum ein DMM schafft.

Kann man das TRMS vielleicht für Audioanwendungen sinnvoll einsetzen?
Die Bandbreite von 50 kHz (relativ ungenau) bzw. 20 kHz (ziemlich genau)
würde ja dazu passen. Aber auch da arbeite ich eigentlich lieber mit dem
Oszi, denn was bringt mir ein schnöder Effektivwert, wenn ich nichts
über die Verzerrungen weiß, durch die er beeinflusst wird?

─────────────
¹) Nein, ich habe es nicht wegen des TRMS gekauft, konnte aber diese
   Funktion bei der Bestellung auch nicht weglassen.

von ... (Gast)


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> Kann man das TRMS vielleicht für Audioanwendungen sinnvoll einsetzen?

Das einzige was mir einfaellt, waere eine Klirrfaktormessung
hinter einem Filter das die Grundwelle aussperrt.
Das Messfilter das ich regelmaessig benutze (Wandel & Goltermann),
arbeitet anders herum. Das filtert genau eine Oberwelle aus.
Dazu brauche ich also kein TRMS.

Ansonsten, wenn man als Mess/Testsignal fuer Verstaerkungs-/
Daempfungsmessungen einen Sinus benutzt, ist TRMS eher nutzlos.
Da ist mir ein weiter AC-Frequenzbereich wichtiger.
Weil: Mit dem Oszi will ich sowas eigentlich nicht messen (wollen).

Ein Multimeter das TRMS einigermassein richtig kann, habe ich auch.
Das hat dazu noch die Moeglichkeit Versteerkung/Daempfung auch
direkt in dB anzuzeigen. Den Referenzpunkt darf man per Knopfdruck
selber festlegen.

von Georg M. (g_m)


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ANENG-619A: 2xCR2032
ANENG-620A: 2xAAA

https://www.youtube.com/results?search_query=ANENG+620A

von Teo D. (teoderix)


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... schrieb:
> Das einzige was mir einfaellt, waere eine Klirrfaktormessung

Ihr denkt dauern nur an die Spannungsmessungen! Was is mit dem Strom?!-O

von Eppelein V. (eppelein)


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Georg M. schrieb:
> ANENG-619A: 2xCR2032
> ANENG-620A: 2xAAA
>
> https://www.youtube.com/results?search_query=ANENG+620A

Für unterwegs (Baustellen) ist das Ding mehr als ausreichend. Kann 
nichts negatives sagen.

MfG
Eppelein

von Korax K. (korax)


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Hi,
Danke für eure Meinungen. Werde mir keins kaufen.

von F. F. (foldi)


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Zum angeben bei Leuten die keine Ahnung haben.

von Heiner (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Ihr denkt dauern nur an die Spannungsmessungen! Was is mit dem Strom?!-O

Ja, habe ich letztens probiert. Bekannt periodische Schaltung, ich 
wollte den mittleren Stromverbrauch wissen, geschätzt wenige µA, einige 
hundert Hz Grundfrequenz, allerdings mit einigen steilen Flanken, eine 
grobe Schätzung auf vielleicht 10 % hätte mir gereicht. Kanäle am Oszi 
waren belegt, also das TRMS-Multimeter benutzt. Genauigkeit bis 10.000 
Hz ist 1,2 % + 40 Digits bei 10 nA Auflösung, ein stabiler Messwert hat 
sich nicht eingestellt, plausibel war die Anzeige auch nicht.

Also Messaufbau umgestöpselt, damit ein Kanal am Oszi frei wird, 
tatsächlicher Strom war etwa eine Größenordnung über der Anzeige des 
Multimeters, in der Nähe meiner Schätzung.

Für den persönlichen Erkenntnisgewinn war das ganz lustig, aber wenn man 
zuverlässig messen muss, ist das mit dem Humor nicht mehr so einfach.

von Manfred (Gast)


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[Sinn von TRMS]
Teo D. schrieb:
> Ihr denkt dauern nur an die Spannungsmessungen! Was is mit dem Strom?!-O

Da kann ich aus Erfahrung sagen, dass mein Fluke77 (ohne) deutlich mehr 
neben der Realität liegt als das Fluke87 mit TRMS.

Wie weiter vorne schon gesagt: Solange die Kurvenform nicht bekannt ist, 
besteht auch mit TRMS die Gefahr falscher Werte. Interessant wird das 
schon bei einfachen Trafonetzteilen, niederohmiger Ringkern mit großem 
Ladeelko = sehr kurzer Stromflußwinkel.

von Teo (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wie weiter vorne schon gesagt: Solange die Kurvenform nicht bekannt ist,
> besteht auch mit TRMS die Gefahr falscher Werte.

Ahhh ja, man muss als wissen was man tut. Soll ich ich jetzt lachen oder 
weinen?!

von Zeno (Gast)


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Dieter schrieb:
> Bei solchen Geräten kann man sich auch verschalten z.B. in den
> Ohmbereich. An Netzspannung sind solche Geräte in dem Falle danach
> Schrottwert.

Ja kann man! Im Ohmbereich wird man wohl ohne Schutz so ziemlich jedes 
Multimeter mit 230V ins Nirwana schicken.
Ja es gibt Geräte die können da bis zu 1000V ab, z.B. das CA5292 von 
Chauvin Arnoux. Allerdings hat dieses Gerät einen Schönheitsfehler, denn 
für das was man für das CA5292 hinlegen muß bekommt man 20 solcher 
Smartmeter.

Im Übrigen ist das Teil diesbezüglich gar nicht so schlecht. Hättest Du 
Dir mal vor dem Aufstellen Deiner Behauptung die Bedienungsanleitung des 
Gerätes durchgelesen, dann hättest Du gewußt daß das Gerät bei 
Widerstandsmessung bis zu 600V (AC/DC) an den Eingängen ab kann. 
Läppische Netzspannung sollte da also kein Problem sein.

Also so schlecht ist das Gerät nun auch wieder nicht, wie Du uns hier 
weis machen willst. Für den schmalen Geldbeutel und wenn man keine 
übertriebenen Forderungen an das Gerät stellt ist es sicher für's Hobby 
gut geeignet. Man wird wohl mehr als 90% dessen was man mit so einem 
Multimeter misst messen können und das auch hinreichend genau.

von Wühlhase (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wie weiter vorne schon gesagt: Solange die Kurvenform nicht bekannt ist,
> besteht auch mit TRMS die Gefahr falscher Werte.

Dann mißt das Teil aber keine RMS-Werte. (Der Begriff True RMS ist 
sowieso ein Marketingwitz, entweder das Teil mißt den Effektivwert oder 
nicht.)

von Heiner (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Dann mißt das Teil aber keine RMS-Werte.

Das ist prinzipiell unmöglich, denn dazu müsste der Analogteil eine 
unbegrenzte Eingangsbandbreite haben. Willst du das der 
Marketingabteilung anlasten?

Wühlhase schrieb:
> Der Begriff True RMS ist
> sowieso ein Marketingwitz

Wenn das so ist, verstehe ich ihn nicht. Ein Multimeter mit AC-Messung 
ohne TRMS misst den Effektivwert von Sinusspannungen. Das ist RMS - aber 
nicht "so richtig", sondern nur in einem bestimmten Anwendungsfall. Und 
TRMS erweitert das auf eine Bandbreite, deren Nützlichkeit man 
diskutieren kann, aber da sowieso bei irgendeiner Frequenz die 
versprochene Messtoleranz nicht mehr eingehalten wird, sehe ich nicht, 
warum man das in Abgrenzung zu dem Multimeter, das nur Sinus kann, nicht 
als TRMS bezeichnen sollte.

Wühlhase schrieb:
> entweder das Teil mißt den Effektivwert oder
> nicht.

Ja, entweder falten Zitronenfalter Zitronen oder die Weltverschwörung 
versucht schon wieder, uns alle zu bescheißen.

von Wühlhase (Gast)


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Heiner schrieb:
> Das ist prinzipiell unmöglich, denn dazu müsste der Analogteil eine
> unbegrenzte Eingangsbandbreite haben. Willst du das der
> Marketingabteilung anlasten?

Nein. Die Eingangsbandbreite kann man angeben, aber dann sehen viele 
Multimeter plötzlich richtig schlecht aus.

Ansonsten würde ich das unter Meßtoleranz verbuchen. Ist nicht ganz 
sauber, aber für die Praxis durchaus brauchbar. Nach der zehnten 
Oberwelle tut sich ja normalerweise nicht mehr allzuviel.


Heiner schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Der Begriff True RMS ist
>> sowieso ein Marketingwitz
>
> Wenn das so ist, verstehe ich ihn nicht. Ein Multimeter mit AC-Messung
> ohne TRMS misst den Effektivwert von Sinusspannungen. Das ist RMS - aber
> nicht "so richtig", sondern nur in einem bestimmten Anwendungsfall. Und
> TRMS erweitert das auf eine Bandbreite, deren Nützlichkeit man
> diskutieren kann, aber da sowieso bei irgendeiner Frequenz die
> versprochene Messtoleranz nicht mehr eingehalten wird, sehe ich nicht,
> warum man das in Abgrenzung zu dem Multimeter, das nur Sinus kann, nicht
> als TRMS bezeichnen sollte.

Weil der Effektivwert eines Signals eben nicht nur für sinusoidale 
Signale definiert ist, sondern für alle Signale. Und in diesem Sinne 
gibt es keinen echten oder unechten Effektivwert.

Wie bereits gesagt: Die Eingangsbandbreite würde da weitaus mehr Sinn 
ergeben, aber dann sehen sehr viele Multimeter plötzlich so richtig 
schlecht aus.

von MaWin (Gast)


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Korax K. schrieb:
> Was haltet ihr von diesem Teil?

Nichts.

Korax K. schrieb:
> Könnte das was taugen?

Der Ramsch von Pollin kann nie etwas taugen.

von Korax K. (korax)


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MaWin schrieb:
> Ramsch von Pollin

Die schreiben doch aber „Spitzenklasse“.😛
Nee, hab‘s ja eingesehen.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der Ramsch von Pollin kann nie etwas taugen.

Ist doch nur Neid des Besitzlosen.

In 5 Jahren ist alles Smart.

von W.S. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der Ramsch von Pollin kann nie etwas taugen.

Na, du wirfst mal wieder mit Absolut-Bewertungen bzw. 
General-Verdammnissen um dich.

Die recht billigen DMM von Pollin (Preisregion unter 20€) taugen 
durchaus. Man darf davon keine Wunder erwarten und es sind auch keine 7 
1/2 stelligen Geräte (wie anno dunnemals von Schlumberger), die man 
wenigstens halbjährig ins Eichamt bringen mußte - aber für den 
gewöhnlichen Gebrauch am Basteltisch tun sie allemal ihren Dienst. Also 
bitte etwas weniger generalisieren.

W.S.

von F. F. (foldi)


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W.S. schrieb:
> Die recht billigen DMM von Pollin (Preisregion unter 20€) taugen
> durchaus.

Ist doch bei allem so.
Nimm nur einmal so einen blöden Lattenhammer. Da sehen die billigen alle 
auf den ersten Blick gleich den teuren aus.
Wenn du Tag für Tag damit arbeiten musst, dann weißt du wieso der vom 
Dachdeker doppelt oder dreimal so viel kostet.
Ist auch bei Küchenmessern schön zu sehen. Nachdem ich mir einen 
sündhaft teuren Messerblock gekauft hatte (war runter gesetzt immer noch 
fast 400 Euro), habe ich eigentlich fast alles nur noch mit dem 
eigentlichen Kochmesser gemacht. Liegt einfach anders in der Hand.
Natürlich kann man auch mal günstig gute Sachen bekommen und auch teuren 
Mist kaufen, aber grundsätzlich gilt immer noch "Ware nach Geld".

von W.S. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Nachdem ich mir einen
> sündhaft teuren Messerblock gekauft hatte (war runter gesetzt immer noch
> fast 400 Euro)

Du gibst 400€ für einen Holzklotz aus? Ist das Erwähnen hier nun Protzen 
oder nur schiere Unbedachtsamkeit? Also bevor ich 400€ für ein Stück 
Holz ausgeben sollte, würde ich das Selberbauen in Betracht ziehen. Und 
obwohl ich mehrere Kochmesser (in verschiedenen Gewichtsklassen) nebst 
einem Santoku in der Küche habe, arbeite ich beim Kochen doch lieber mit 
einem Nakiri. Es muß nicht ein stinketeures sein, eines für wenig Geld 
tut es auch. Genauso geht es mit den DMM.

W.S.

von (prx) A. K. (prx)


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Immerhin hatte Pollin beim Import eines bestimmten Messgerätes explizit 
darauf geachtet, die Spannungsgrenzen der 5x20 Feinsicherung nicht zu 
überschreiten. Auf der offensichtlich für Pollin angepassten 
Produktversion prangt ein anderer restriktiverer Aufdruck, als auf dem 
von einem deutschen Spezialisten für Messgeräte vertriebenen 
China-Original.

PS: Mittlerweile haben sie statt des früheren OWON B35T ein OWON OW18B 
im Programm, mit Absicherung 6x32.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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W.S. schrieb:

> die man wenigstens halbjährig ins Eichamt bringen mußte

Mutimeter können nicht geeicht werden. :-(

von W.S. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Mutimeter können nicht geeicht werden.

Du bist ja sowas von schlau... da vermute ich mal, daß du ein 7 1/2 
stelliges Schlumberger (Stand 80er Jahre) noch nie gesehen hast.

Das gehört aber nicht zum Thema.

W.S.

von Harald W. (wilhelms)


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W.S. schrieb:

> Du bist ja sowas von schlau... da vermute ich mal, daß du ein 7 1/2
> stelliges Schlumberger (Stand 80er Jahre) noch nie gesehen hast.
>
> Das gehört aber nicht zum Thema.

..und Du hast vermutlich nie ein Eichamt gesehen. Übrigens habe
ich auch schon mit genaueren Multimetern als 7 1/2 stelligen
Schlumbergern gemessen.

von Fluki (Gast)


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Wie gut das ich ein 8020A habe. Seit 1978 übrigens.
Das sind flockige 43 Jahre. Und immer noch im Topzustand.

Da kann ich über "Smart" doch nur lachen.
In 5 Jahren ist das "smarte" Teil nur noch klebriger Plasteschrott.

von Harald W. (wilhelms)


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Fluki schrieb:

> Wie gut das ich ein 8020A habe. Seit 1978 übrigens.
> Das sind flockige 43 Jahre. Und immer noch im Topzustand.

Ein solches Multimeter hatte ich auch mal. Leider war dort nach
wenigen Jahren das LC-Display kaputt.

von W.S. (Gast)


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Fluki schrieb:
> Da kann ich über "Smart" doch nur lachen.

Lieber nicht. Denn so ein DMM ist mobil (kann man in die Tasche stecken) 
und die Kisten, die ich weiter oben mal als Vergleich genannt hatte, 
sind ausgewachsene Geräte mit Netzkabel, die am ehesten im Regal stehen. 
Da ist nix mit mobil.

W.S.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald W. schrieb:
> Fluki schrieb:
>
>> Wie gut das ich ein 8020A habe. Seit 1978 übrigens.
>> Das sind flockige 43 Jahre. Und immer noch im Topzustand.
>
> Ein solches Multimeter hatte ich auch mal. Leider war dort nach
> wenigen Jahren das LC-Display kaputt.

Das war wohl ein typisches Problem bei den frühen Fluke-DMMs.

Praktisch fand ich aber die Bedienung über die seitlichen Tasten. Leider
wurde diese Tasten schon bald durch billiger herzustellende Drehschalter
verdrängt.

Ich habe aus dieser Zeit noch ein Hung Chang herumliegen, das ebenfalls
solche Tasten (und keine Displayprobleme) hat. Leider saugt es den
9V-Block fast schneller leer als man die Messleitungen anlegen kann :)

W.S. schrieb:
> Fluki schrieb:
>> Da kann ich über "Smart" doch nur lachen.
>
> Lieber nicht. Denn so ein DMM ist mobil (kann man in die Tasche stecken)
> und die Kisten, die ich weiter oben mal als Vergleich genannt hatte,
> sind ausgewachsene Geräte mit Netzkabel, die am ehesten im Regal stehen.
> Da ist nix mit mobil.

Das 8020A von Fluki braucht kein Netzkabel und passt auch gerade noch so
in eine Hosentasche (wenn diese nicht zu einer Designer-Hose gehört).

von Fluki (Gast)


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> Leider war dort nachwenigen Jahren das LC-Display kaputt.

Das kann man reparieren! Wenn die sakralen Überreste noch
im Schrank mumifizieren, solltest du das unbedingt mal tun.
Musste ich auch, und es ist kein Hexenwerk dabei.


> und die Kisten, die ich weiter oben mal als Vergleich genannt hatte,
> sind ausgewachsene Geräte mit Netzkabel, die am ehesten im Regal stehen.

So ein Dana in 19" mit Nixies habe ich auch noch :-).
Da die 19"er alle bequem stapelbar sind, kein Problem.
In die Höhe habe ich noch Platz.
Ausserdem braucht man keine Batterien wechseln.

von Harald W. (wilhelms)


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Fluki schrieb:

>> Leider war dort nachwenigen Jahren das LC-Display kaputt.
>
> Das kann man reparieren! Wenn die sakralen Überreste noch
> im Schrank mumifizieren, solltest du das unbedingt mal tun.
> Musste ich auch, und es ist kein Hexenwerk dabei.

Und wo gibts das passende Ersatz-LCD?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald W. schrieb:
> Und wo gibts das passende Ersatz-LCD?

Echte Frickler schaffen es, auch ein LCD, das nicht ganz dem Original
entspricht, hineinzufrickeln:

  https://www.sbprojects.net/repair/fluke8020a/index.php

von Fluki (Gast)


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> Und wo gibts das passende Ersatz-LCD?

Mein Display ist auch liebevoll handverdrahtet angeschlossen.

LCD-Spender war ein Kemo-Sortiment "Displays".
Man muss natürlich ein wenig Glück haben, ein passendes
dabei zu erwischen.
Nachdem die LCD-Backplanes ausgeklingelt und angeschlossen waren,
wurde mit dem "Brummfinger" die Segmentanschlüsse ermittelt und
angeschlossen. Das war ein iterativer Prozess...

Äusserlich sieht man den Umbau natürlich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Yalu X. schrieb:

> Echte Frickler schaffen es, auch ein LCD, das nicht ganz dem Original
> entspricht, hineinzufrickeln:
>
>   https://www.sbprojects.net/repair/fluke8020a/index.php

Interessant. Aber ob es sich wirklich lohnt, soviel Zeit zu
investieren für ein Multimeter, was im Endeffekt auch nicht
mehr kann, als ein modernes Billigmultimeter? Zumal ich in-
zwischen einen recht grossen "Zoo" an diversen Multimetern
habe.

von Fluki (Gast)


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> was im Endeffekt auch nicht mehr kann, als ein modernes Billigmultimeter?

Du solltest wirklich einmal die Spezifikation des 8020A mit der
eines "Billigmultimeters" vergleichen.
Noch interessanter ist ein Vergleich mit den "China-Flukes".

> soviel Zeit zu investieren

Der Wechsel des LCD war nun nicht besonders aufwendig.

von Manfred (Gast)


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Yalu X. schrieb:
>>> Wie gut das ich ein 8020A habe. Seit 1978 übrigens.
>> Ein solches Multimeter hatte ich auch mal. Leider war dort nach
>> wenigen Jahren das LC-Display kaputt.
> Das war wohl ein typisches Problem bei den frühen Fluke-DMMs.

Kannte ich bei den Tischmultimetern wie 8010A / 8050A, bei den 
Handgeräten zum Glück noch nicht gesehen.

> Praktisch fand ich aber die Bedienung über die seitlichen Tasten. Leider
> wurde diese Tasten schon bald durch billiger herzustellende Drehschalter
> verdrängt.

Der Kollege und ich hatten in der Firma je ein Fluke 8060A anschaffen 
lassen, weil es weitaus mehr Möglichkeiten als z.B. das beliebte 87 
hatte. Die konnte man unbesorgt auf dem Tisch liegen lassen, genau wegen 
der "unpraktischen" Bedienung ohne Autorange wollte die niemand außer 
uns haben.

Das vom Kollegen hat dann irgendwann doch einen Liebhaber gefunden, so 
dass leider nur eines in meine Heimwerkstatt umziehen durfte. Das ist 
mal gerade 20 Jahre alt, eines der letzten, und noch immer in 
Bestzustand.

Mein Tischgerät 8050A müsste etwa 35 Jahre haben, das hat noch kurz vor 
dem Abschied aus der Firma ein neues Display bekommen.

Das waren noch Zeiten, als der Abteilungsleiter Torscheine 
unterschrieben hat "Wegen Umzug ausgesonderte Gegenstände und Geräte" 
und praktisch alles aus dem Werk damit legal umsiedeln durfte. Ich 
denke, dass viele der Leute hier auf ähnliche Weise an ihre alten 
Schätze gekommen sind.

von Brauer (Gast)


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Manfred schrieb:
> Das waren noch Zeiten, als der Abteilungsleiter Torscheine
> unterschrieben hat "Wegen Umzug ausgesonderte Gegenstände und Geräte"
> und praktisch alles aus dem Werk damit legal umsiedeln durfte. Ich
> denke, dass viele der Leute hier auf ähnliche Weise an ihre alten
> Schätze gekommen sind.

japp. Zur rechten Zeit die Richtigen getroffen, beim Umzug, bei der 
Werkstattauflösung, den richtigen Nachlass {entsorgt} usw.

Torschein kannte ich nicht. Passierschein fürs Gepäck?

Ist das auch ein Eigentumsnachweis aka Schenkungsvertrag?

von Manfred (Gast)


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Brauer schrieb:
> denke, dass viele der Leute hier auf ähnliche Weise an ihre alten
>> Schätze gekommen sind.
>
> japp. Zur rechten Zeit die Richtigen getroffen, beim Umzug, bei der
> Werkstattauflösung, den richtigen Nachlass {entsorgt} usw.
>
> Torschein kannte ich nicht. Passierschein fürs Gepäck?

Größere Firmen haben einen Werksschutz, wo man nicht mal eben so aufs 
Gelände fahren darf und der auch mal wissen will, was man so im Auto 
hat. Der will dann ein Papier mit einer laut Berechtigungsliste 
zugelassenen Unterschrift sehen.

Ich habe es auch andersherum erlebt, beim Kunden bei der Einfahrt ins 
Gelände auflisten müssen, was ich so alles mitbringe. Zum Glück war ich 
nie bei VW, die sollen besonders kleinlich sein.

> Ist das auch ein Eigentumsnachweis aka Schenkungsvertrag?

Auch früher, als wir noch keinen Werksschutz, nur Pförtner, hatten, war 
das der Weg, dem Risiko der Bezichtugung eines Diebstahles aus dem Wege 
zu bleiben.

von Zeno (Gast)


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Manfred schrieb:
> Zum Glück war ich
> nie bei VW, die sollen besonders kleinlich sein.
Die wollen eine komplette Werkzeug- und Ersatzteilliste haben. An 
einigen Standorten werden die dazu noch itzig, wenn Du nicht mit einem 
VW vorfährst.

von F. F. (foldi)


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W.S. schrieb:
> Du gibst 400€ für einen Holzklotz aus?

Natürlich mit Messern. Das geht aus dem Rest meines Postes doch hervor.
Ist das Polemik oder hast du das einfach nicht kapiert?

Ich habe sowieso einige Messer die mehrere 100 Euro kosten.
Ich denke zumindest ein Messer dürfte mittlerweile einen Wert von um die 
1000 Euro haben.
Da ich Messer sammel, bin ich auch bereit für ein gutes Messer etwas 
mehr auszugeben.
Allerdings muss ich dir in einem Punkt recht geben.
Heute würde ich das für die Küche nicht wieder so machen. Da würde ich 
Messer aus dem Schlachter- und Metzgerbereich nehmen. Die kannst du ohne 
Schmerzen in die Spülmaschine packen. Das machst du mit solchen Messern 
natürlich nicht.

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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F. F. schrieb:
> Ich habe sowieso einige Messer die mehrere 100 Euro kosten.
> Ich denke zumindest ein Messer dürfte mittlerweile einen Wert von um die
> 1000 Euro haben.
> Da ich Messer sammel, bin ich auch bereit für ein gutes Messer etwas
> mehr auszugeben.

Naja, jeder hat eben einen Fetisch.

von Harald W. (wilhelms)


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Korax K. schrieb:

>> Da ich Messer sammel,
> Naja, jeder hat eben einen Fetisch.

Die Menschen in diesem Forum sammeln eher Messer
für Spannungen und Ströme. :-)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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> Kapazität: 0...6 mF (±4 % +5 Digit), 6...60 mF (±5,0% + 5 Digit)

kann das stimmen? Das wäre sensationell.

Da hat doch eher jemand das "µ" nicht gefunden und dann "m" für "mikro" 
genommen?

Hätte nur gefehlt, das große "M" zu schreiben, also Megafarad...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

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Laut Anleitung scheint es zumindest kein Schreibfehler zu sein (s.
Anhang). Prinzipiell ist es ja kein Problem, große Kapazitäten zu
messen, das ist nur eine Frage der Messdauer. Deswegen steht in der
Anleitung auch:

"Bei höheren Kapazitäten kann es einige Sekunden dauern, bis ein
stabiles Messergebnis angezeigt wird – dies ist normal."

Da wird dann eben die angegebene Messrate von 3/s nicht mehr
eingehalten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Yalu X. schrieb:
> Laut Anleitung scheint es zumindest kein Schreibfehler zu sein

Danke Dir!!

Weil ich viel Altes repariere und Elkos ein häufiges Problem sind, 
interessierte es mich wegen der hohen Kapazitäten sehr.

Werde trotzdem nach einer Alternative mit Drehschalter schauen bzw. weiß 
jemand spontan ein DMM mit großem Kapazitätsmessbereich und Drehschalter 
zu empfehlen?

von F. F. (foldi)


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Harald W. schrieb:
> Die Menschen in diesem Forum sammeln eher Messer
> für Spannungen und Ströme. :-)

Ja, die meisten.
Ich nicht.
Ich bin Jäger und bei mir dreht sich nicht alles um die Jagd. Messer 
habe ich schon vorher gesammelt.
Ich bin Surfer und trotzdem bin ich nicht nur noch surfen.
Ich fahre Motorrad und sogar BMW und trotzdem habe ich keine 
Besserwisserweste an.
Genauso wie ich mich mit Elektronik und mit Mikrocontrollern 
beschäftige, nähe ich auch. Zwar selten.
Bin auf nichts festgelegt und lasse mich auch nicht festlegen.

von Klaus H. (nikolaus10)


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Hallo

Das Multimeter hat eine schoen grosse unkonventionelle Anzeige

Gruesse

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Ich nun auch mal....
Ich gebe zu, ich habe eine ganz kleine Messgerätemacke, mir kann es nie 
genau genug, aber auch praxistauglich sein. Deshalb haben sich in den 
Jahrzehnten einige Dutzend MM und DMM angesammelt.
Genau und praxistauglich klein ist meistens ein Widerspruch, doch 
möglich. Neulich wollte mir ein Bastelkumpel sein neues "Smartmeter" 
vorführen, es sollte einfach ein Motorkondensator (ca. 7uF) gemessen 
werden. Ehe er das Ding zum smarten metern gefummelt hatte, hatte ich 
die bereitgestellte Pulle Hopfenkaltschale intus. Irgendwann hatte er 
den Bereich eingestellt und bei jeder Messung kam was Anderes raus.
Mein Fluke (87v) lebte damals noch (inzwischen durch Überspannung 
gekillt) und zeigte bei jeder Messung etwa 4uF an. Klar, dieses 
Smartmeter (fast identisch zum Pollinmodell) ist schön klein und 
superpraktisch, doch wenn man sich auf die Ergebnisse nicht verlassen 
kann, ist es Schrott. Vielleicht hatte er nur ein Montagsmodell, doch 
zumindest bei Kapazitäten war das Ding nicht zu gebrauchen.

Old-Papa
Nachtrag: Mein gehimmeltes Fluke werde ich sehr wahrscheinlich wieder 
herrichten können, eins dieser "Smartmeter" wäre bei HV-Impulsen mit 
Sicherheit hingerichtet worden.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Ehe er das Ding zum smarten metern gefummelt hatte, hatte ich
> die bereitgestellte Pulle Hopfenkaltschale intus. Irgendwann hatte er
> den Bereich eingestellt...

Irgendwie erinnert mich das an den 2. Beitrag in diesem Thread.

Oder anders gesagt: genau DAS stört mich auch bei all diesen tollen 
Smart-Metern.

W.S.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Old P. schrieb:
> Ich gebe zu, ich habe eine ganz kleine Messgerätemacke, mir kann es nie
> genau genug
Mal so gefragt: Wozu benötigt man denn überhaupt ein genaues Multimeter 
in der Praxis? Wenn ich das zur Fehlersuche benötige, sind mir 5% 
Abweichung i.A. ziemlich egal.

von µm-Schraube (Gast)


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Ja, ein kurzer Schniedel wird auch mit der Mikrometerschraube
gemessen nicht grösser.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Andreas B. schrieb:
>
> Mal so gefragt: Wozu benötigt man denn überhaupt ein genaues Multimeter
> in der Praxis? Wenn ich das zur Fehlersuche benötige, sind mir 5%
> Abweichung i.A. ziemlich egal.

Tja, jeder hat so seine Macke. Einer geht segeln, ein anderer springt 
mit nem Tuch über dem Kopf aus Flugzeugen, wieder andere rennen über 
42km durch die Gegend oder krabbeln auf Berge. Die Liste ließe sich 
unendlich fortsetzen, alles Tätigkeiten die relativ sinnlos erscheinen. 
Ich freue mich an hochgenauen Messmitteln wie andere an Bildern.

Und ja, man benötigt das durchaus. Wenn Du nur Geraffel mit 5% 
Abweichungen reparierst, dann reicht ein Durchgangspieper vielleicht 
auch. Wenn Du hochkomplexe und hochgenaue Messmittel restaurierst dann 
eben nicht.

Und nö, Schniedel ist in Normalgröße, nervt aber auch so schon in 
Badehosen.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Mal so gefragt: Wozu benötigt man denn überhaupt ein genaues Multimeter
> in der Praxis? Wenn ich das zur Fehlersuche benötige, sind mir 5%
> Abweichung i.A. ziemlich egal.

Fehlersuche OK. Ich, vermutlich auch andere, haben aber auch 
Anwendungen, wo etwas gemessen und vielleicht noch protokolliert werden 
soll. Da wäre es doch nett, wenn das zur Justage verwendete Meßgerät 
eine deutlich höhere Genauigkeit aufweist.

µm-Schraube schrieb:
> Ja, ein kurzer Schniedel wird auch mit der Mikrometerschraube
> gemessen nicht grösser.

Im Gegensatz zum Zollstock kann man ihn damit aber überhaupt messen!

In einem anderen Thread hatten wir neulich Thermoelemente, da bin ich 
doch ganz zufrieden, die paar mV mit zwei Nachkommastellen messen zu 
können.

Hier fliegen zwei China-DMM der Preisklasse 3,85€ herum, die nutze ich 
relativ oft. Am Basteltisch gibt es aber deutlich besseres, und ich weiß 
recht genau, wann ich deren Genauigkeit brauche.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Ich gebe zu, ich habe eine ganz kleine Messgerätemacke, mir kann es nie
>> genau genug
> Mal so gefragt: Wozu benötigt man denn überhaupt ein genaues Multimeter
> in der Praxis? Wenn ich das zur Fehlersuche benötige, sind mir 5%
> Abweichung i.A. ziemlich egal.

Genau, "back to the roots". Ich werde in Zukunft mit meinem
ererbten "Multimeter" aus den 1930er-Jahren messen.
Im Ernst: Wenn ich Li-Akkus laden will, hätte ich es gern
etwas genauer (besser 1%).

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Wenn ich Li-Akkus laden will, hätte ich es gern
> etwas genauer (besser 1%).
Dazu habe ich Ladegeräte.
Aber ok, einige (wenn auch nicht viele) Anwendungsfälle gibt es schon.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Andreas B. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Wenn ich Li-Akkus laden will, hätte ich es gern
>> etwas genauer (besser 1%).
> Dazu habe ich Ladegeräte.

Du ja, andere User bauen sich welche oder reparieren diese nötigenfalls.
Warum hält jeder immer den eigenen Horizont für das Ende der Welt?

> Aber ok, einige (wenn auch nicht viele) Anwendungsfälle gibt es schon.

Doch, bei mir z. B. mehr als einige. ;-)
- Reparatur von Messtechnik
- Experimente mit Sensoren (im Mikrovoltbereich)
- Ladetechnik
- Funktechnik (analoge)
- Overclocking (Prozessoren und Grafikkarten)
.....

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Old P. schrieb:
> Du ja, andere User bauen sich welche oder reparieren diese nötigenfalls.
Dazu gibt es tausende von Chips bei denen die Ladespannung bereits 
vorgegeben ist. Oder baust Du so etwas noch mit OPs auf? Also Laderegler 
ist wirklich ein schlechtes Beispiel.
Aber selbst wenn man Laderegler als Beispiel nimmt: 1% (ok, vom Endwert) 
bekommt ja mittlerweile fast jedes Billig China Meßgerät hin.
Worauf ich eigentlich hinauswollte: Mögliche Meßbereiche, Handling, 
Geschwindigkeit und Sicherheit wären mir weitaus wichtiger als 
Genauigkeit.
Was o.a. Smartmeter betrifft, kann ich den Vorteil eines graphischen 
Displays auch nicht so recht erkennen.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Andreas B. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Du ja, andere User bauen sich welche oder reparieren diese nötigenfalls.
> Dazu gibt es tausende von Chips bei denen die Ladespannung bereits
> vorgegeben ist. Oder baust Du so etwas noch mit OPs auf? Also Laderegler
> ist wirklich ein schlechtes Beispiel.

Und Du nimmst Deinen Eigenbau mit diesen Chips  ohne Prüfung/Messung in 
Betrieb?
Mutig! (eher diletantisch)

> Aber selbst wenn man Laderegler als Beispiel nimmt: 1% (ok, vom Endwert)
> bekommt ja mittlerweile fast jedes Billig China Meßgerät hin.

Na dann mal los....

> Worauf ich eigentlich hinauswollte: Mögliche Meßbereiche, Handling,
> Geschwindigkeit und Sicherheit wären mir weitaus wichtiger als
> Genauigkeit.

Auch wichtig, ja. Doch ohne Genauigkeit sind diese Eigenschaften 
nebensächlich. Ein supersicheres und mit mördervielen Funktionen 
ausgestattetes Schätzeisen ist eben doch nur ein Schätzeisen. Ein 
stumpfes Messer kann noch so stabil und schick sein, es ist nicht zu 
gebrauchen.

> Was o.a. Smartmeter betrifft, kann ich den Vorteil eines graphischen
> Displays auch nicht so recht erkennen.

Nette Spielerei, wenns auch vorhanden ist, dann ok. Wenns der 
Selbstzweck (Kaufsanreiz) ist, dann gaga.

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Du ja, andere User bauen sich welche oder reparieren diese nötigenfalls.
> Dazu gibt es tausende von Chips bei denen die Ladespannung bereits
> vorgegeben ist.

Da gilt für mich: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

von W.S. (Gast)


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Manfred schrieb:
> In einem anderen Thread hatten wir neulich Thermoelemente, da bin ich
> doch ganz zufrieden, die paar mV mit zwei Nachkommastellen messen zu
> können.

Das ist aber eher ein Fall für einen 19.9mV Bereich als für mehr Stellen 
in der Anzeige. OK, mehr Stellen sind da auch etwas hilfreicher als 
weniger Stellen ;-)

Andreas B. schrieb:
> Was o.a. Smartmeter betrifft, kann ich den Vorteil eines graphischen
> Displays auch nicht so recht erkennen.

Erstens kann man damit "schönere" Ziffern darstellen als mit einem 
schnöden 7 Segment Display und zweitens kann man ohne Kopfstände zu 
machen auch verschiedene Meßbereiche anzeigen, indem man verschiedene 
Maßeinheiten etc. hinschreibt. Bei einem 7 Segment Display ist man da 
weitaus unflexibler, da helfen nur verschiedene Quasi-Icons neben- oder 
übereinander und das wird für ein Super-Universal-Dingens recht schnell 
unübersichtlich.

Allerdings neige auch ich dazu, lieber 3 Geräte zu haben, die ihre 
jeweilige Aufgabe gut lösen, als 1 Gerät, was zwar alle 3 Aufgaben 
irgendwie (angeblich) kann, selbige aber nur schlecht löst. Zwei 
typische Fälle: Kapazitätsmessung und Frequenzmessung.

W.S.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Old P. schrieb:
> Und Du nimmst Deinen Eigenbau mit diesen Chips  ohne Prüfung/Messung in
> Betrieb?
Ja, tue ich. Ich glaube den Datenblättern einfach. ;-) Ich mache eine 
Funktionsprüfung, aber ich verlasse mich dabei auch auf die 
Spannungsreferenzen in den Chips. Und nein, mir ist dabei noch kein 
LiIon explodiert.

> Na dann mal los....
Gerade mal eine Batterie mit 3 Messgeräten parallel zusammengeklemmt 
nachgemessen:
1. TDX-200 <10€ Chinateil: 1.341V
2. 30 Jahre altes Voltcraft M36500B (Metex): 1.343V
3. Mastech M68265: 1.3405V

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Andreas B. schrieb:
>
> Gerade mal eine Batterie mit 3 Messgeräten parallel zusammengeklemmt
> nachgemessen:
> 1. TDX-200 <10€ Chinateil: 1.341V
> 2. 30 Jahre altes Voltcraft M36500B (Metex): 1.343V
> 3. Mastech M68265: 1.3405V

Brauchbar! Doch das sind keine der weiter oben genannten 5% Abweichung. 
;-)

Old-Papa

von Andreas B. (bitverdreher)


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Old P. schrieb:
> Brauchbar! Doch das sind keine der weiter oben genannten 5% Abweichung.
> ;-)
Die gibt es auch nicht mehr. Deswegen achte ich auch gar nicht mehr auf 
die Genauigkeit. Wie gesagt, das TDX-200 war aus dem Baumarkt hier, 
deshalb teurer als 10€. Das habe ich mir gekauft weil es schön klein 
war.
https://www.amazon.co.jp/-/en/TDX-200-Digital-Multi-Tester-Popular/dp/B005BE4XZS/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=tdx-200&qid=1632134985&sr=8-1
Hat in CN vermutlich eine andere Bezeichnung.
Die 5% kamen auch nur aus der Überlegung heraus, daß mich eine solche 
Abweichung in 90% aller Fälle gar nicht stören würde.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ein supergenaues Messgerät nützt eigentlich nur dann etwas, wenn man
bereit ist, es regelmäßig zu kalibrieren oder kalibrieren zu lassen. Von
den Hobbyelektronikern tun das aber wohl die wenigsten.

Harald W. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Old P. schrieb:
>>> Du ja, andere User bauen sich welche oder reparieren diese nötigenfalls.
>> Dazu gibt es tausende von Chips bei denen die Ladespannung bereits
>> vorgegeben ist.
>
> Da gilt für mich: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Das gilt aber auch für Messgeräte: Woher weißt du, dass die angegebene
Genauigkeit wirklich stimmt? Du müsstest zur Kontrolle eines Messgeräts
immer noch ein besseres dazukaufen, dem du aber genauso wenig vertrauen
kannst, so dass das ein rekursiver Vorgang ohne Ende ist.

Am Ende bleibt also nur ein aufwendiger physikalischer Aufbau, der für
die betreffende Messgröße ein Normal nach SI-Definition bereitstellt :)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Yalu X. schrieb:
> Am Ende bleibt also nur ein aufwendiger physikalischer Aufbau, der für
> die betreffende Messgröße ein Normal nach SI-Definition bereitstellt :)
Na ja, er mißt ja auch die Spannungsreferenzen der Chips nach. Warum muß 
ich da jetzt an die Henne und das Ei denken? ;-)

von µm-Schraube (Gast)


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> und das Ei
Das ist bestuemmpt auch winzig.

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