Hallo! Momentan versuche ich mich am Bau eines einfachen Fabry-Perot-Interferometers. Ein Michelson-Interferometer vorwiegend aus Teilen eines geschlachteten DVD-Laufwerk habe ich vor vielen Jahren schon erfolgreich gebastelt. Ich habe 2 unterschiedliche Aufbauten des Fabry-Perot-Interferometers geplant: Einmal zur Beobachtung der klassischen konzentrischen Kreise und dann noch ein Aufbau mit veränderbaren Spiegelabstand zur Wellenlängenbestimmung einer Laserdiode. Im ersten Fall habe ich als Lichtquelle an meine Natriumdampflampe gedacht. Die für das Interferometer notwendigen Spiegel habe ich hier wirklich ausgesprochen günstig gekauft (werde nicht gesponsert!): https://astro-didaktik.de/astromedia/lenses-mirrors-foils/mirror.html Mal schauen, ob ich es erfolgreich umsetzen kann. Ein fertige Fabry-Perot-Etalon kostet im Schulmittelhandel schnell einmal 1300 Euro und mehr. Hier der Link zu meiner ausführlicheren Homepage: https://stoppi-homemade-physics.de/fabry-perot-interferometer/
Da du ja keine konkrete Frage gestellt hast und ich deine Homepage so interpretiere, dass das Experiment keinen rein didaktischen Charakter hat, sondern zum Ziel hat, möglichst monochromatisches(kohärentes) Licht mit hoher Leistung zu erzeugen? Also dann solltest du dich mal mit ECDL(External Cavity Diode Laser) beschäftigen. http://hololaser.kwaoo.me/laser/ECDL.html#refdesign
Das Filter ist um so besser, dh schaerfer, wie die Reflektivitaet der Spiegel hoch ist. Ohne Angaben zur Reflexivitaet wird das nichts Gescheites. Ich wuerd mal empfehlen zB : https://www.thorlabs.com/newgrouppage9.cfm?objectgroup_id=139 Mit mehr als 99.5%. Der Rest wird transmitiert. Schliesslich kommt beim Durchlass alles durch das Fabry-Perot, aber die Leistung im Resonator ist dann 200 fach ueberhoeht.
Mir ist schon klar, dass die Finesse mit dem Reflexionsgrad R zusammenhängt bzw. mit steigendem R auch zunimmt. Habe heute einige Messungen mit dem Oberflächenspiegel und dem starken Laser (ca. 200 mW) durchgeführt. Als Lichtdetektor kommt meine Photodiode SFH203 + Tranzimpedanzverstärker zum Einsatz. Ergebnisse: Auf niedrigster Stufe (gain = 100) erhalte ich ohne Spiegel Spannungen um die 3V. Mit Oberflächenspiegel (ich gehe einmal von einem R = 0.95 aus) und gain = 100 sinkt die Spannung auf Nullniveau. Mit gain = 1000 erhalte ich U = 9 mV. Mit gain = 10000 erhalte ich U = 77 mV. Wenn ich bei gain = 10000 und mit Spiegel den Laserstrahl unterbreche, sinkt die Spannung wieder auf Nullniveau (ca. 2 mV). Wenn ich nun die Spannungen mit und ohne Spiegel vergleiche, so beträgt das Messsignal ohne Spiegel das 3000/(77:100) = ca. 3900-fache. Das kann natürlich nicht stimmen bei einem R = 0.95 bzw. T = 0.05, auch wenn man die Reflexion an der Austrittsglasfläche (ca. 4%) noch mit berücksichtigt. Die Oberflächenspiegel möchte ich wie schon erwähnt beim Versuch mit der Veränderung der Länge des Fabry-Perot-Interferometers mittels Piezosummer verwenden. Da werde ich nach den heutigen Messungen mit Sicherheit auf den starken Laser (200 mW) zurückgreifen müssen. Für den Aufbau mit den konzentrischen Kreisen verwende ich dann die teildurchlässigen Oberflächenspiegel (laut Angabe im Internet mit R = 0.5). Da ist es mir egal, dass dadurch die Finesse sinkt. Aber würde ich hier die Oberflächenspiegel mit R = 0.95 verwenden, könnte ich wohl niemals die Ringe sehen oder doch? Das führt mich zur abschließenden Frage: Bei Interferometern ist es ja so, dass die eingestrahlte Intensität irgendwo rauskommen muss. Sprich besitzt das Interferometer gerade eine Transmission von z.B. 0.03, so muss die Reflexion entsprechend 0.97 betragen. Was ich aber nicht ganz verstehe ist folgender Punkt: Wenn bzgl. Transmission die Bedingung für konstruktive Interferenz gegeben ist, so müsste (wie auch Purzel schon angedeutet hat) scheinbar sämtliche Intensität durch das Interferometer gehen. Dies kann aber niemals die gesamte eingestrahlte Intensität sein. Denn der erstmals einfallende Lichtstrahl wird ja schon zu 95% reflektiert. Da hilft es mMn auch nichts, dass bei konstruktiver Interferenz des Interferometers für die Transmission es ja zu einer destruktiven Interferenz für die Reflexion kommt. Denn der zweite Strahl, der mit dem ersten, reflektierten interferieren kann hat ja nur noch eine Intensität von 0.05*0.95*0.05. Die Reflexion in Richtung des einstrahlenden Lasers kann dann doch niemals auf 0 runtergehen, nur weil das Interferometer auf Durchlass/konstruktive Interferenz eingestellt ist.... Zur Veranschaulichung habe ich eine Skizze gemacht, was ich meine. Irgendwie stehe ich da auf den Schlauch. Bei den Newtonschen Ringen ist es ja so, dass dort in Transmission ein dunkler Ring ist, wo in Reflexion ein heller Ring ist. Aber bei den Newtonschen Ringen habe ich ja nur normale Reflexion an den Glas-Luft-Grenzschichten im Bereich von eben 0.04 und nicht 0.95 wie bei meinen Oberflächenspiegel. Nachtrag: Habe mir nochmals Gedanken zur Transmission gemacht. Ich denke, dass bei auf Transmission abgestimmten Interferometer nur die erstmals in den Zwischenraum eindringende Intensität I0 * 0.05 komplett hindurchgeht. Nur die zweiten, dritten usw. Reflexionen zurück zum Laser löschen sich bei destruktiver Interferenz aus, aber nicht der erste reflektierte Strahl mit I0 * 0.95... Demnach beträgt die Transmission bei einem auf Durchlass abgestimmten Fabry-Perot-Interferometer wohl 1 - R, also bei R = 0.95 eben 0.05
:
Bearbeitet durch User
Wenn du mit dem Auge durchschaust, gegen das Sonnenlicht muss ja was durchkommen. Ich denke deine spielel sind nicht parallel. Die muessen aus die Wellenlaenge genau, heisst auf mikrometer genau parallel sein. Das wird schwierig mit ein paar M3 Muttern auf einer Gewindestange.
Purzel H. schrieb: > Ich denke deine spielel sind nicht parallel. Die muessen > aus die Wellenlaenge genau, heisst auf mikrometer genau parallel sein. > Das wird schwierig mit ein paar M3 Muttern auf einer Gewindestange. 1 um ist ca. 1 Grad drehen bei M3, also so komplett unrealistisch ist das jetzt nicht. Die Investition in so eine Thorlabs-Spiegelmontierung mit ordentlichen Mikrometerschrauben lohnt sich vermutlich trotzdem, vor allem weil die nicht soo teuer sind. 36 Euro zb ... https://www.thorlabs.de/thorproduct.cfm?partnumber=KM100#ad-image-0
@Purzel: Die Bilder oben waren ja nur mit einem Spiegel um zu sehen, wieviel Licht da noch durchkommt bzw. welche Werte mein Lichtdetektor liefert. Da war noch nichts mit parallel ausrichten. @Sven: Danke für den Link. Das ist in der Tat überraschend günstig. Habe gerade eben das erste Fabry-Perot-Interferometer mit den halbdurchlässigen Spiegel provisorisch zusammengebaut und die Spiegel an der Sonne parallel ausgerichtet. Einfach durchgeschaut und die Schrauben so lange verdreht, bis ich keine Mehrfachbilder der Sonne hatte! Danach schnell zum Plastiktisch im Wohnzimmer und einen ersten Testaufbau mit dem 5 mW Laser gestartet. Um eine diffuse Lichtquelle zu erhalten, habe ich mit dem Laser einfach so eine milchige PVC-Platte bestrahlt. Dahinter den Kollimator mit f = 39.5 mm und dann das Interferometer. Und schaut nun, was ich nach kurzen Justierungen sehen konnte.... Fühle mich gerade wie Robert Millikan, als er die Elementarladung entdeckt hat ;-) Bin überrascht ob der wirklich guten Ergebnisse und dies im Grunde gleich im ersten Anlauf. Jetzt verbaue ich alles stabil auf einer Lochplatte und dann gehe ich den zweiten Versuch mit dem Piezosummer an. Heureka...
:
Bearbeitet durch User
Hier noch ein Bild meines Michelson-Interferometers vorwiegend aus Teilen eines DVD-Laufwerks aufgebaut...
Mit einer Differentialschraube M4/M5 justiert es sich leichter (Steigung 0,1 mm)
Purzel H. schrieb: > Ich denke deine spielel sind nicht parallel. Die muessen > aus die Wellenlaenge genau, heisst auf mikrometer genau parallel sein. Ich würde sagen, sie müssen deutlich genauer als aufs µ genau parallel sein. Solche Justagen aufs Nanometer genau sind aber möglich. Man macht das mit Dreipunktjustage. Entsprechende Spiegelhalterungen haben wir aber fertig gekauft und auf opti- schen Tischen aufgebaut. Im Endeffekt hatten wir dann ein Inter- ferrometer (den Typ weiss ich nicht mehr) zur Längenmessung mit Auflösung im Subnanometerbereich.
Werner H. schrieb: > Mit einer Differentialschraube M4/M5 justiert es sich leichter (Steigung > 0,1 mm) Da hätte ich noch den Vorschlag, Feingewinde einzusetzen, evtl. als Differenzgewinde https://www.gewinde-normen.de/iso-feingewinde.html
So, ich habe den Aufbau nochmals durchdacht und geändert. Das Interferometer befindet sich nun nicht auf den gleichen Gewindestangen wie die restlichen Teile (Laser, Milchglas und Kollimator). Dies hat den Grund, dass ich beim Justieren viel flexibler bin und bei Fehljustage nicht immer den ganzen Aufbau zerlegen muss. Zudem besteht die Gefahr, beim Befestigen der restlichen Teile die Justage des Interferometers wieder zu zerstören. Meine Söhne besorgen mir heute die notwendigen Lochplatten beim Baumarkt, dann kann ich das erste Fabry-Perot-Interferometer final aufbauen. Zu den Tipps mit den Feintriebschrauben: Danke dafür, aber es ist ja gerade mein Ziel, den Aufbau mit möglichst einfachen Mitteln (aus dem Baumarkt) umzusetzen. Mit (teuren) Spezialteilen ist dies mit Sicherheit einfacher umzusetzen, aber dies ist eben absolut nicht meine Intention. Zumal dann alles auch um ein Vielfaches teurer wird. Eventuell kommt auch mein ausrangierter 6x30 Sucher zur besseren Beobachtung der Interferenzringe zum Einsatz. Da habe ich einst ein Spiegelteleskop geschlachtet, um den Hauptspiegel für meine Schlierenfotografie zu verwenden. Feintriebschrauben von Newport habe ich zum Beispiel bei meinem Rastertunnelmikroskop im Einsatz (siehe Abbildung).
> Feinjustage... > den Aufbau mit möglichst einfachen Mitteln (aus dem > Baumarkt) umzusetzen Falls 3D-Druck noch zu den einfachen Hausmitteln zählt wären selbstgedruckte Flexure ein Möglichkeit. https://www.thingiverse.com/thing:1424169
@K.M.: Danke für den Hinweis. Aber das wird einfach zu sperrig, denn ich bräuchte ja 3 Stück auf einer Seite des Interferometers. Und scheinbar funktioniert ja meine Idee mit den M4-Schrauben auch und diese ist eben viel kompakter. Die beiden Aufbauten sind soweit fertig. Jetzt warte ich nur noch auf einen schönen Sonnentag, damit ich die Interferometer wieder justieren kann. Ein erster Test mit den hochreflektierenden Spiegeln zeigte aber, dass dies bei diesem Interferometer sehr schwer werden wird. Denn die Sonne und ihre Mehrfachreflexionen waren kaum zu sehen. Das geht beim Interferometer mit den halbdurchlässigen Spiegeln um ein Vielfaches einfacher. Wenn die Sonne tatsächlich nicht ausreichen sollte, versuche ich es mit dem 200 mW Laser. Ich habe auch noch keinerlei Erfahrung, welche Längenänderung der Piezos bei welcher Spannung erfolgt. Ich gehe einmal davon aus, dass Spannungen im Bereich von 5V Längenänderungen im µm-Bereich bewirken. Da ich Verschiebungen im Bereich von 100 nm benötige, werde ich es zuerst mit mV versuchen und hoffen, am Ausgang der Photodiode scharfe Maxima zu erhalten...
:
Bearbeitet durch User
Piezos.. Spannungen von vielleicht 100V machen je nach Typ vielleicht 3um
Ich habe den ersten Aufbau für die Interferenzringe nochmals überprüft, indem ich mit dem Finger eine Kraft auf das Interferomter ausgeübt habe. Überraschenderweise sind die Interferenzringe stabil geblieben. Dies widersprach meinen Erwartungen, da ja schon Verschiebungen im Nanometerbereich eine Änderung des Musters hervorrufen müssten. Aus diesem Grund untersuchte ich das Bild der Interferenzringe genauer. Wenn man genau hinsieht bemerkt man zwei sich überlagernde Muster aus konzentrischen Kreisen. Eines mit größerem Ringabstand und eines mit näher beisammen befindlichen Ringen. Die Länge L der interferenzverursachenden Schicht bedingt ja die Nähe der Interferenzringe. Für den Wegunterschied delta_s gilt ja: delta_s = 2 L cos(alpha) Wenn L wächst, benötige ich für eine bestimmte Änderung von delta_s nur einen kleineren Winkel alpha! Eine größere Länge L bewirkt enger beisammenliegende Interferenzringe. Deshalb vermute ich nun, dass die weiter auseinander liegenden Ringe durch Interferenz innerhalb eines Spiegelträgers zustande kommen. Die halbdurchlässigen Spiegel besitzen eine Dicke von rund 1 mm. Der Spiegelabstand L beträgt rund 4 mm. Daher müssten die Interferenzringe bedingt durch die Dicke des Glasträgers einen größeren Abstand voneinander haben als die gewünschte Interferenz durch den Spiegelabstand L. Dies würde auch begründen, warum das größere Interferenzmuster nicht auf den Fingerdruck reagiert. Denn durch diesen verändere ich eigentlich nicht wirklich den Glasträger an sich, nur den Abstand L zwischen den beiden Spiegeln. Ich habe deshalb das gesamte Interferometer nochmals genauestens justiert. Diesmal habe ich aber nicht die Sonne dafür herangezogen, sondern den 5mW Laser. Fokusiere ich diesen auf die Milchglasplatte, so erkenne ich im Interferometerbild einzelne schwache Lichtreflexe, die sich wie bei der Sonne in einer Reihe auffädeln. Durch die Justage brachte ich diese Mehrfachreflexe wieder genauestens in Deckung. Dadurch wurde nun das enger beisammen liegende Interferenzmuster (durch den Spiegelabstand L) besser sichtbar. Dieses reagiert nun wie erwartet auf den Fingerdruck. Auf dem angehängten Bild schaut nun das "feinere" Interferenzmuster fast so aus wie das "größere" von den ersten Messungen. Dies ist aber dadurch begründet, dass ich das feinere Interferenzmuster nun durch das Fernrohr mit 6-facher Vergrößerung aufgenommen habe. Dadurch erscheinen seine Abstände natürlich viel größer als mit dem Auge betrachtet. Das zweite Interferometer mit dem Piezo und den hochreflektierenden Spiegeln werde ich nun ebenfalls nicht mit der Sonne, sondern dem Laser (in diesem Fall der 200 mW Laser) justieren. Wenn es Neuigkeiten gibt, melde ich mich wieder...
:
Bearbeitet durch User
Hier der fertige Aufbau vom Interferometer 1. Die Justage blieb jetzt trotz einiger Bewegungen und Erschütterungen stabil, wie ein nochmalige Blick durchs Fernrohr zeigte. Die Finesse ist jetzt nicht gerade umwerfend, aber dies war bei Verwendung von halbdurchlässigen Spiegeln mit R = 0.5 auch nicht anders zu erwarten... Als nächstes wartet Interferometer 2.
:
Bearbeitet durch User
Gestern habe ich mich sehr lange mit dem zweiten Interferometer gespielt, welches ja die Spiegel mit R = 0.95 und den Piezosummer verwendet. Ich hatte gehofft, dass ich durch den hohen Reflexionsgrad eine deutlich bessere Finesse erhalte und ich am Ausgang eigentlich nur Dunkelheit und bei erfüllter konstruktiver Interferenz eben eine Transmission erhalte. Leider war dem nicht so. Ich habe wirklich einiges probiert: Laserstrahl mit minimaler bzw. größerer Divergenz, Blenden mit verschiedenen Durchmesser am Eingang des Interferometers usw. Die Justage des Interferometers konnte durch die Mehrfachreflexe des Laserstrahls eigentlich ohne größere Schwierigkeiten erfolgen. Nur ich erhielt eben auch nach mehreren Justageversuchen nicht oben erwähntes Wunschresultat. Indes beobachtete ich Interferenzringe wie beim ersten Interferometer, deren Abstände und Zentrum durch die Justage des Interferometers nicht zu ändern waren. Sie waren auch in keinster Weise schärfer, was eigentlich durch den deutlich höheren Reflexionsgrad der Spiegel zu erwarten wäre. Nur Dunkelheit und bei Ansteuerung des Piezosummers in regelmäßigen Abständen Transmission des Laserstrahls konnte ich also in keinster Weise erzielen. Den Versuch, diese scharfen Transmissionsmaxima mit der Photodiode zu erfassen, musste ich daher auch ad acta legen. Was ich aber mittels der sich bewegenden Interferenzringe bestimmen konnte, war der sinnvolle Ansteuerbereich des Piezosummers. Ungefähr 1 V war notwendig, um die Interferenzringe um einen Schritt weiterwandern zu lassen, was ja einer Verschiebung der Spiegel um eine halbe Wellenlänge entspricht. Demnach beträgt die Verschiebung des Piezos rund 650 nm : 2 = 325 nm pro Volt. Mittels Analyse eines Videos konnte ich den Wert auf 375 nm/V festlegen. Aufgrund der ernüchternden Ergebnisse werde ich also das zweite Interferometer ebenfalls mit halbdurchlässigen Spiegeln ausstatten. Denn die damit erzielten Interferenzringe waren beim Interferometer 1 sehr deutlich zu sehen und auch ihre Bewegung bei Ausübung von Druck auf das Interferometer war schön zu beobachten. Ich werde dann einfach mittels Handyteleobjektiv (8-fache Vergrößerung) die Wanderung der Interferenzringe in Abhängigkeit von der Piezospannung erfassen.
So, das zweite Interferometer mit dem Piezo ist fertig aufgebaut und hat seine Feuertaufe bestanden. Heute ist nämlich das 8x-Teleobjektiv für das Smartphone angekommen. Bei der Handyhalterung besteht aber das Problem, dass diese genau den seitlichen Ein-Aus-Taster klemmt und somit das Handy ständig runterfährt. Daher habe ich seitlich Distanzhalter aus dickem Klebeband anbringen müssen. Am Piezo kann ich mittels Spannungsteiler eine Spannung zwischen 0-9 V anlegen. Die damit erzielte Änderung des Spiegelabstands bzw. der Interferenzringe reicht mir eigentlich. Wenn ich das Video auf youtube hochgeladen habe, füge ich hier den Link dazu ein...
Hier wie versprochen das Video zum Fabry-Perot-Interferometer: https://www.youtube.com/watch?v=ZiONVGrQ72s
Also. 95% Spiegel sind nun nicht grad der Hammer. Und wenn man's gut machen will nimmt man Keilspiegel, dass die Ruckseite des Spiegels nicht auch noch einen Reflex hinzufuegt. Dann. Die durchlass linien sind umso naeher beieinander, je weiter die spiegel voneinander weg sind. Wenn die Quelle mehrere dieses Durchlasslinien enthaelt, wird das Ganze wieder nichts.
Das Fabry-Perot-Interferometer möchte ich ja zum Nachweis des Zeemaneffekts nutzen. Hierfür habe ich mir günstig einen alten Helium-Neon-Laser besorgt. Diesen umwickle ich mit Draht zur Erzeugung eines Magnetfelds. Jetzt habe ich einmal das Ganze grob rechnerisch überschlagen. Ich komme auf folgende Flussdichte: B (in Tesla) = 0.003 * Stromstärke I. Bei einem Strom von 10 A sind dies nur 30 mT. Die Wellenlängenverschiebung aufgrund des Zeemaneffekts ist aber leider extrem gering. Bei einer sehr hohen Flussdichte von 1 T beträgt die Wellenlängenverschiebung bescheidene 0.012 nm. Umgerechnet auf mein viel schwächeres Magnetfeld ergibt sich eine zu erwartende Wellenlängenverschiebung von 4 * 10^-4 nm. Dies kann durch die hohe Anzahl an Ordnungen beim Fabry-Perot-Interferometer (teilweise) kompensiert werden. Gehe ich von einer Ordnung n = 10000 aus, so beträgt die "effektive" Wellenlängenverschiebung 4 nm. Dies ist unmöglich mit meinem Setup nachzuweisen, zumal ja die Güte meines Fabry-Perot-Interferometers auch sehr bescheiden ist. Deshalb dachte ich gleich an Plan B, die Verwendung eines Permanentmagneten. Bei der Berechnung der spezifischen Elektronenladung e/m habe ich einmal einen solch großen Ferritmagneten benötigt und vermessen. Im Inneren herrschte eine Flussdichte von 50 mT. Berücksichtigt man noch die Nachbarmagnete so komme ich schätzungsweise auf 90 mT. Dies ist auch nur die 3-fache Flussdichte verglichen mit dem Elektromagneten. Ich befürchte, dass der Nachweis des Zeemaneffekts für mich somit ins Wasser gefallen ist. Denn im Idealfall bräuchte ich eine effektive Wellenlängenverschiebung von einer halben Wellenlänge, also ca. 300 nm. Diese würde ich aber erst bei einer Flussdichte von über 2 Tesla erreichen. Dann lägen die neuen Interferenzringe genau in der Mitte der anderen Ringe.
Die Interferenz der beiden Wellenlängen könntest Du ggf mit einer schnellen Photodiode messen. SFP Module für 850nm s chaffen für wenig € viele GHz und haben schon Verstärker drin. Ggf muss der Filter ausgebaut werden... Den SDR haste ja schon.
Neben dem Fabry-Perot-Interferometer habe ich auch schon ein Jamin-Interferometer und das berühmte Michelson-Interferometer gebastelt. Es fehlte also noch das Mach-Zehnder-Interferometer. Dieses konnte ich innerhalb weniger Tage mit weitestgehend Teilen aus dem Baumarkt umsetzen. Die Basis bildet eine 300x200 mm Lochplatte und eine 40x3x1000 mm Aluminiumleiste für die Spiegelhalter. Die Druckfedern, welche die M3-Schrauben umschließen, habe ich auf aliexpress geordert. Die Spiegel (halbdurchlässig und Oberflächenspiegel) bekommt man sehr günstig und in sehr guter Qualität von PGI-Skarabäus (https://pgi-shop.de/astromedia/lenses-mirrors-foils/mirror/). Sie kommen zusammen mit den angebotenen Linsen von Astromedia in mehreren meiner Projekte zum Einsatz. Die Justage des Mach-Zehnder-Interferometers war gar nicht so kompliziert. Nach wenigen Minuten konnte ich die ersten Interferenzmuster auf dem Schirm sehen. Als Aufspaltungslinse verwende ich eine kleine Linse eines Lasermoduls. Für diese muss ich noch eine Halterung basteln und ein Schirm fehlt auch noch. Die Gesamtkosten belaufen sich auf nicht einmal 60 Euro inklusive Laser. Also durchaus finanzierbar für den Hobbyphysiker... Hier noch die Links zu meinen Interferometern: Jamin-Interferometer: https://stoppi-homemade-physics.de/jamin-interferometer/ Das Jamin-Interferometer eignet sich durch seinen äußerst simplen Aufbau sehr gut auch als kurze Experimentiereinheit im Physikunterricht. Michelson-Interferometer: https://stoppi-homemade-physics.de/michelson-interferometer/ Einige Teile für das Michelson-Interferometer (Strahlteiler, Laserdiode, Linsen) stammen aus einem geschlachteten, alten DVD-Laufwerk. Mach-Zehnder-Interferometer: https://stoppi-homemade-physics.de/mach-zehnder-interferometer/
:
Bearbeitet durch User
So, nun habe ich das Experiment zum Zeeman-Effekt mit dem HeNe-Laser und dem Fabry-Perot-Interferometer auch im Kasten. Wie zu erwarten war, konnte ich leider keinerlei Veränderungen im Interferogramm feststellen, wenn ich die Spule um den Laser mit Strom versorgte. Dabei ging ich auf rund 24 A hoch, was einer Flussdichte von rund 60 mT entsprechen sollte. Eine rechnerische Abschätzung zeigte aber bereits im Vorfeld, dass da wohl nichts zu beobachten sein wird. Hier habe ich noch ein Video hochgeladen: https://stoppi-homemade-physics.de/zeeman-effekt/ Daher werde ich jetzt versuchen, den Zeemaneffekt mittels Natriumflamme im Magnetfeld zu beobachten...
Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, hätte aber noch einen Vorschlag für die Spiegel: Beim Schlachten von alten Flachbettscannern/Fotokopierern fiel mir auf, daß die Spiegel doch noch teilweise durchsichtig sind, also wurde sehr sparsam Aluminium aufgedampft. Die Extinktion kann ich gerade nicht bestimmen. Überwiegend habe ich Spiegelstreifen, aber auch größere (ca. 4x10 cm) eingelagert. Falls Interesse daran besteht, bitte Kontaktieren. Gruß - Werner
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.