Moin, ich versuche mich gerade in Altium einzuarbeiten. Nun habe ich mir einige Bauteilmodelle bei Oktopart runtergeladen. Diese möchte ich in einer eigenen Bibliothek sammeln sodas ich sie in jedem Schaltplan zur Verfügung habe. Wer weis Rat?
Peter M. schrieb: > Diese möchte ich in einer eigenen Bibliothek sammeln sodas ich sie in > jedem > Schaltplan zur Verfügung habe. Erstmal werden Bibliotheken in Altium allgemein installiert oder nur Projekt spezifisch installiert. Die Bibliothek kannst du selbst erstellen indem du eine Integrated Library(Schematic&PCB noch erstellen) erstellst mit dieser du einer Kompilierte Datei erstellst damit du die in Altium einbinden kannst. Ich empfehle dir die Bibliotheken ordentlich und bedacht zu machen. Also bei den Parametern einheitlich durch die ganze Bibliothek bleiben. Value=10k, Footprint=0805, Rated Voltage=25V, etc.. Wichtige Informationen für Bestücker berücktsichtigen? Der Inhalt von einen Parameter wird im Schaltplan geändert. Peter M. schrieb: > Nun habe ich mir einige Bauteilmodelle bei Oktopart runtergeladen. Kann man machen davon nutze ich meistens nur das 3D-Modell der Rest wird selbst gemacht. Würth hat Bibliotheken die man direkt installieren kann: https://www.we-online.com/katalog/de https://resources.altium.com/p/component-parameters https://www.4pcb.de/altium-designer/altium-library-grundlagen.html
Du solltest dir ganz am Anfang überlegen, wie du arbeiten willst. Altium gibt die mehrere Möglichkeiten zur Auswahl: Du kannst mit sog. integrierten Libraries arbeiten (oder diese z.B. von Würth downloaden oder woher auch immer). Diese kannst du Projektbezogen (wenn du viele Fremdprojekte machst sinnvoll) oder als Eigen gepflegte Lib nutzen. Dann gibt es die Möglichkeit nicht mit integrierten Libraries zu arbeiten. Das bedeutet: Du hast 3 Libraries: eine für die Schematic Symbole, eine für die Footprints und dann noch eine, die die beiden vorgenannten verheiratet und um spezifische Daten ergänzt. Das kann im einfachsten Fall eine Excel liste sein. Ich arbeite mit letzterem auf Access DB Basis. Diese Variante macht in der Erst-erstellung deutlich mehr arbeit als die integrierten Libraries aber man spart später dann Zeit. Ich muss z.B. nur ein Schematic Symbol für einen Widerstand anlegen und nur ein Footprint für einen entsprechenden Widerstand. (Ich kann aber auch mehrere Anlegen, z.B. für Wellenlöten oder Handlöten) Dann muss man in der Datenbank noch die jeweiligen Werte eintragen und die Libraries verlinken. Das geht aber relativ einfach. Beim 2. gleichartigen Bauteil muss ich nur noch den Datenbankeintrag kopieren und editieren und bin fertig. Die dort eingetragenen Werte werden bei der Datenausgabe neu übernommen. Wenn du also wegen Lieferproblemen den Hersteller eines Widerstandes durch einen anderen überschreibst und ein Altes Projekt mit neuer Revision ausgibst, wird automatisch der geänderte Wert herangezogen. Dies impliziert natürlich ein wenig Disziplin bei der Pflege. So darfst du obsolete Bauteile, für die du keinen Nachfolger definieren kannst oder willst nicht überschreiben, da sie sonst später möglicherweise zu Problemen führen. Deshalb haben wir Firmenintern vereinbart derartige Bauteile mit einem o- vor dem Bauteilwert zu kennzeichnen, sodass man sieht, dass das Bauteil Obsolet ist. Das gilt dann direkt auch für erneut ausgegebene Produktionsdaten und fällt bei der Kontrolle der BOM dann auf. Wie gesagt: Du solltest dir die Für und Wider der unterschiedlichen Möglichkeiten gut anschauen. Auf jeden fall würde ich vermeiden die Libraries blind herunterzuladen und zu verwenden. Ich persönlich möchte ein Einheitliches Erscheinungsbild der Schematic Symbole und nicht je nachdem, woher die entsprechende Lib kopiert wurde ein anderes. Das stört die Lesbarkeit eines Schaltplanes unnötig.
Christian B. schrieb: > Auf jeden fall würde ich vermeiden die > Libraries blind herunterzuladen und zu verwenden. Ich persönlich möchte > ein Einheitliches Erscheinungsbild der Schematic Symbole und nicht je > nachdem, woher die entsprechende Lib kopiert wurde ein anderes. Das > stört die Lesbarkeit eines Schaltplanes unnötig. Das kann man gar nicht laut genug sagen. Ob dir Altium hilft oder dir Knüppel zwischen die Beine wirft steht und fällt mit deinen Bibliotheken. Schaue dir alle Möglichkeiten in Ruhe an, probiere sie auch einfach mal aus, und entscheide dann. Nimm dir auf jeden Fall ein Zeitfenster vor, vor dem du damit NICHT fertig bist. Die Organisatin einer Bibliothek sitzt beim ersten Schuß. Wenn du das einmal aufgezogen hast, wirst du es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ändern. Du solltest dich fragen, ob du arbeiten oder dich quälen willst.
Wühlhase schrieb: > Das kann man gar nicht laut genug sagen. Ob dir Altium hilft oder dir > Knüppel zwischen die Beine wirft steht und fällt mit deinen > Bibliotheken. Hier muss ich uneingeschränkt zustimmen. All die tollen Features für Dokumentation, BOM und Co funktionieren NUR mit einheitlich aufgebauten Bibliotheken wirklich brauchbar. Hier wird auch schnell klar, weshalb die Angebote von Würth und Co nett sind, aber leider auf Dauer nur als Copy/Paste-Vorlagen taugen. Damit kann man die komplexen Footprints für mechanische Bauteile schneller bauen, weil man weniger zwischen Datasheet und Footprinteditor wechseln muss. Selbst die Bibliotheken von Würth sind nicht einheitlich aufgebaut. Mal findet sich der Bauteilwert in einem Feld, mal ist dort die Bestellnummer hinterlegt... Man sollte für jedes Projekt mindestens 10% Arbeit als Bibliothekar einplanen. (Natürlich nicht, wenn man immer mit den gleichen 300 Bauteilen arbeitet, dann ist man selbstverständlich irgendwann fertig mit seinen Bibliotheken.
Philip S. schrieb: > Natürlich nicht, wenn man immer mit den gleichen 300 > Bauteilen arbeitet, dann ist man selbstverständlich irgendwann fertig > mit seinen Bibliotheken. Auch in dem Fall gibt es Abkündigungen und es müssen Bauteile ersetzt werden. Wie Aufwändig das wird hängt ebenfalls von der gewählten Bibliothek ab. Nimmst du integrierte Bibliotheken musst du alle betroffenen Bauteile in Altmodellen vorm Datenaustausch ändern. Daran muss man denken! Erfahrungsgemäß rutscht dir da aber etwas durch, darauf kannst du wetten. Nutzt du eine Datenbank kannst du die Werte einfach überschreiben und das gilt dann auch für alte Projekte. Allerdings musst du da auch aufpassen, was du tust. Das Bauteil in der Datenbank lib würd über einen zu definierenden eindeutigen Wert bestimmt. Änderst du diesen, weil du z.B. nach 2 Jahren merkst, dass dein Library Aufbau an der Stelle nicht gut war führt das fast unweigerlich zu Problemen. Ich hab das durch, ich habe die Steckverbinder wahllos eingetütet, wie ich sie gebraucht habe, habe ich sie angelegt. Da konnte man nach einer Weile nichts mehr finden. Deshalb habe ich diesen Teil der Datenbank nach einiger Zeit reorganisiert und alle damals aktiven Projekte umgestellt. Es kam wie es kommen musste: einige Jahre später wurde auf einer alten, aber immer noch in Nutzung befindlichen Platine ein Bauteil abgekündigt und musste durch eines mit anderem Footprint ersetzt werden. Im Schaltplan und Layout kein Problem. Aber bei der Datenausgabe hat er dann die Werte frisch gezogen und so hatte auf einmal ein SMD SVB die Bauteildaten eines THT DSUB9. Als der Bestücker anrief hat es eine Weile gedauert das herauszufinden, da ich zu dem Zeitpunkt immer noch nicht an die Datenbankänderung gedacht habe und im Schaltplan alles weiterhin korrekt war, auch die Verlinkung zum Datenblatt im Schaltplan und im ausgegebenen PDF war identisch und korrekt. Nur der Eintrag in der BOM war falsch. Nimm dir daher wirklich Zeit und schau dir Beispiele an. Wenn du mit Bauteillibraries vorher noch nichts zu tun hattest empfehle ich dir dringend, dich dahingehend beraten zu lassen. Die Library macht in jedem Fall am Anfang die meisste Arbeit, egal für welche du dich entscheidest aber sie nachträglich zu ändern ist teilweise extrem problematisch. Während man in einer Datenbank z.B. auch nachträglich noch eine neue, benötigte Spalte einfügen kann (Ich hab z.B. auch die SAP Nummern des Bestückers in der Lib, bei einem neuen Bestücker brauchts daher eine neue Spalte, das ist aber relativ problemlos machbar, man braucht also keine Leerspalten vorhalten. Allerdings habe ich halt nach einfügen diesen Eintrag sofort bei jedem Bauteil zur Verfügung und in der BOM sofort wirksam. Wie ich schon Schrieb: Die Datenbanklibrary ist die mächtigste Art der Library aber auch die, die am meisten Arbeit bei der Ersterstellung macht und vor allem: Am meisten Know How erfordert. Änderungen an Footprints oder Schematic Symbolen z.B. sind weniger problematisch. Ich hab angefangen indem ich die vorher verwendeten Eagle Projekte teilweise konvertiert habe und die Footprints weiter nutzte, da die beim Bestücker funktioniert haben. Das führte aber ab und an zu Problemen mit Thombstoning, weil die Eagle pads einfach riesig sind. nach einer IPC Schulung stellte ich die daher um, vor allem für Kondensatoren und Widerstände. Das ist dann aber nur in Neuprojekten oder bei aktiver Änderung wirksam. Altium ändert von sich aus keine Schaltplan / Layoutdaten.
Und noch ein Tipp: Ein Altiumprojekt unter Versionsverwaltung zu stellen (git ist hipp, aber SVN bietet sich m.M.n. für Hardware besser an) kann einem manchmal den Arsch retten.
Was auch sehr nützlich ist was ich noch nicht genutzt habe, aber es gerne hätte, das man die BOM hochlädt und die Bauteile passend angezeigt werden. dazu müsstest du paar Sachen berückstichtigen. Einen Parameter als Artikel-Nummer ist sehr wertvoll. https://www.mouser.de/bomtool/
Rainer S. schrieb: > Was auch sehr nützlich ist was ich noch nicht genutzt habe, aber es > gerne hätte, das man die BOM hochlädt und die Bauteile passend angezeigt > werden. Ich kann dir versichern, daß das unheimlich praktisch und zeitsparend ist. Man muß zwar auf jeden Fall nochmal drüberschauen, manchmal errät der Mouserserver den falschen Artikel trotz eindeutiger Artikelnummer, aber es ist um längen besser als am Ende einen kompletten Tag die Teile selber rauszusuchen. Gut gehegte und gepflegte Bauteilbibliotheken sind allerdings unverzichtbar. Im Übrigen bieten Digikey und Farnell (und sicher auch alle anderen Distries) diesen Dienst ebenfalls an. Ach ja...Altium kann dir auch Preise raussuchen und vergleichen. Du kannst z.B. drei Distris festlegen, und Altium sucht dir den günstigsten raus. Altium nimmt die Preise auch nach Stückzahlen, falls du wissen willst was das Material kosten soll wenn du die Platine 5.000 mal produzieren willst. Aber auch hier: Gut gehegte und gepflegte Bauteilbibliotheken...
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