Hallo zusammen. Ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich die richtige Kategorie für meine (vielleicht naive) Frage ist (dann bitte verschieben): Ich war neulich mit einer Gruppe wandern und Kanu fahren. Vom Gruppenleiter gab es vorher eine Aufklärung zum Thema "Gefahren bei Gewitter". Dazu habe ich drei Verständnisfragen. 1.) Szenario: Mit dem Kanu auf dem Wasser bei Gewitter Mal angenommen ich bin in der Mitte von einem spiegelglatten See. Ich sitze in meinem Kanu aus Kunststoff (ca. 1cm Wandstärke), mein Kopf ist etwa 1m über dem Wasser. Kein Paddel dabei (über Bord geworfen), Kanu ist nicht mit Wasser benetzt, kein Loch im Boot und keine Hand oder so im Wasser (also kein direkter Kontakt zwischen mir und dem Wasser). Wieso ist das "elektrisch gesehen" so gefährlich? Ich sitze doch auf einem Isolator (Kanu) auf einem Leiter (Wasser), richtig? Schlägt der Blitz ins Wasser ein, sollte mir bzgl. Schrittspannung nichts passieren, oder? Dass der Blitz direkt in mich einschlägt ist möglich (Pech), aber eher weniger wahrscheinlich (Widerstand 1m Luft viel größer als Widerstand ich-Bootplastik-Wasser?)? 2.) Szenario: Unter einem Hochspannungsmast bei Gewitter Unser Gruppenleiter meinte, Hochspannungsmasten sind extrem gefährlich bei Gewitter. Aber warum? Die sind doch aus Metall und "geerdet". Wenn ich also bei Gewitter direkt im Masten unten stehe (also auf dem Betonteil zwischen den Streben), sollte ich doch eigentlich sicher wie in einem Faradayschen Käfig (ja, mit Löchern) sein, oder? 3.) Szenario: Metallgegenstände bei Gewitter Der Gruppenleiter hat uns gesagt, dass man bei Gewitter alle Gegenstände aus Metall wasserdicht verpacken und weit weg von einem verstauen soll, weil eben diese Gegenstände "den Blitz anziehen" wenn man sie in der Hand hält. Ich verstehe aber nicht, warum mein Taschenmesser in der Hand bei Gewitter gefährlich sein soll - elektrisch gesehen! ;) Entstehen da zwischen Hand-Schweiß-Metallteil irgendwelche Spannungen wie bei einer Batterie, die vielleicht relevant sind? Mit meinem gefährlichen Halbwissen aus dem Physikunterricht komme ich hier irgendwie nicht weiter. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Tim
Zum 3ten Szenario erinnere ich mich an eine Mythbusters Episode... da war die zu untersuchende Story dass jemand wegen seiner Piercings vom Blitz getroffen wurde. Der Test zeigte bei einem metallischen Türknauf als "Piercing" zum ersten Mal eine klare Präferenz den Dummy-Kopf zu treffen gegenüber Kopf ohne "Piercings" ;) Ansonsten habe ich zum Thema Hochspannung auch nur viel Halbwissen, vielleicht gibt's ja spannende Antworten. Zu Szenario 1) Wenn man anschaut was ein Blitz mit einem Baum anstellen kann und wie dick Isolatoren an Hochspannungsleitungen sind würde ich erwarten dass das 1cm Plastik keine große Rolle mehr spielt. Immerhin reicht der Blitz um dich rum um die Luft leitend zu machen... Allgemein hätte ich erwartet man bildet eine "Parallelschaltung", also natürlich geht auch viel Energie direkt von der Luft ins Wasser, aber noch mehr als genug durch dich, Blitze verästeln sich ja und nehmen sicher zeitweise auch mehrere Wege gleichzeitig. Zu 2) Wenn ich in der Nähe eines Masten bin würde ich vermutlich versuchen 10-20m von dort weg zu gehen und mich klein/flach zu machen. Der Mast ist hoch genug um tatsächlich präferenziell getroffen zu werden, und sicher gut geerdet, aber direkt drunter würde ich nicht auf den Faradayschen Käfig vertrauen, lieber etwas Sicherheitsabstand. Außerdem kanns danach ja brennen oder was runter fallen oder so...
Ganz wichtig: Wenn man sich bei Gewitter in einem Gebäude aufhält, dann sollte man unbedingt Fenster und Türen geschlossen halten! Sonst könnte nämlich ein Kugelblitz hereinkommen und die Gesundheit von Anwesenden massiv gefährden oder schlimmstenfalls tödlich enden.
Zu 1.) Bevor der Blitz "zündet" passiert elektrisch schon ganz viel. Stichworte sind Influenz und Verschiebestrom. Das ganze Gebiet wird vorher schon elektrisch verändert und es bauen sich Potentiale auf. D.h. Du wirst in Deinem isolierten Kanu schon elektrisch "aufgeladen". Und auf so einer eben Wasserfläche mag Dich der Blitz mitunter mehr, als das Wasser neben dran... Selbst habe ich bis jetzt 2mal in meinem Leben erlebt. Einmal kurz vor einem Blitzeinschlag in ein Gebäude in ca. 50m Entfernung, haben sich meine Haare auf dem Kopf "aufgestellt". Das war nur zwei, drei Sekunden vor dem Einschlag. Das andere mal lief eine Person im heftigen Regen zwischen zwei Gebäuden mit einem Regenschirm, der an der Spitze schon angefangen bläulich zu schimmern. Auf Zuruf kann die Person in's Gebäude rein. Dann hat's bestimmt nochmals 10 Sekunden gedauert und in das Nebengebäude (Halle) schlug der Blitz ein. In beiden Fällen nichts weiter passiert. Zu 2.) Je näher der Blitz bei Dir einschlägt, desto heftiger sind die Wirkungen. Zum einem wären da sicherlich die sehr großen Schrittspannungen und Potentialunterschiede während der Entladung. Aber auch die thermischen (Knall, Blitz, etc.) Wirkungen dürften heftig sein. Und wie schon oben geschrieben wurde, gibt's sicherlich noch sekundäre Gefahren wie herab stürzende Teile etc. Zu 3.) Ist mit Punkt 1 verwandt. In den sich aufbauenden elektrischen Feldern spielen Metalle bzw. elektrische Leiter eine Rolle. Es kommt je nach Form (Spitzen, Kannten, etc.) zu lokal hohen elektrischer Felddichte. Den Effekt kennt man von Hochspannung: Dort wird alles abgerundet. Stichwort Spitzenentladung. Hochspannung ist so ähnlich wie Hochfrequenz. Bei kleinen Spannungen, Strömen und Frequenzen kann man mit sehr einfachen Modellen rechnen und die Physik voraussagen. Bei Hochfrequenz und Hochspannung ist es deutlich komplexer, da viele physikalische Zusammenhänge eine deutlich größere Rolle spielen, die man so im Alltag nicht auf dem Schirm hat.
trekking_tim schrieb: > Der Gruppenleiter hat uns gesagt, dass man bei Gewitter alle Gegenstände > aus Metall wasserdicht verpacken und weit weg von einem verstauen soll, > weil eben diese Gegenstände "den Blitz anziehen" wenn man sie in der > Hand hält. Ich verstehe aber nicht, warum mein Taschenmesser in der Hand > bei Gewitter gefährlich sein soll - elektrisch gesehen! ;) Entstehen da > zwischen Hand-Schweiß-Metallteil irgendwelche Spannungen wie bei einer > Batterie, die vielleicht relevant sind? Grundsätzlich schlägt ein Blitz "gerne" in spitze Gegenstände ein. Das liegt an der hohen Feldliniendichte an der Spitze. Darum sind Blitzableiter auch immer spitz. also wenn man sein Taschenmesser mit der Spitze nach oben hält, könnte das dem Blitz gefallen. Allerdings spielt das wohl im Alltag kaum eine Rolle. Es gibt viel zuviele andere Faktoren die da mit reinspielen.
Eine leichter verständliche Zusammenfassung gab es mal bei "Quarks" im WDR-TV: https://www.wdr.de/tv/applications/fernsehen/wissen/quarks/pdf/Q_Blitze.pdf VDE-Merkblatt: https://www.vde.com/resource/blob/936994/c28684be333bfc5edc6fe36a2210d5bc/merkblatt-camping-download-data.pdf
trekking_tim schrieb: > Mit meinem gefährlichen Halbwissen aus dem Physikunterricht komme ich > hier irgendwie nicht weiter. Spitzen ziehen Blitze an (weil dort die Feldstärke maximal ist). Insbesondere wenn sie metallisch sind (Elmsfeuer). Du bist auf dem See eine Spitze. Das halbe Zentimeter Isolation ist irrelevant Metallteile haben leitfähige Spitzen. Den Mast würde ich zwar als stark gefährdet ansehen, dich selbst unter dem Mast theoretisch als Geschützt, aber wenn in 1m Abstand ein 100000A Blitz vorbeiläuft wird man trotzdem was merken. Obwohl, als ich mal in einem Haus mir das schöne Gewitterspekakel ansah, und nach einem gewaltigen Knall der Blitzableiter neben dem Fenster noch rot nachglühte, hab ich auch nichts gemerkt. Wenn du unter dem Mast also isoliert auf einem Stein stehst, fällst du höchstens vom Knall vom Stein.
Vielen Dank für die ganzen Antworten! Die Sache mit der hohen Felddichte an spitzen Enden leuchtet mir endlich ein. Vielen Dank auch für die PDFs von Quarks und dem VDE - die sind wirklich mal informativ. Also bei Gewitter mit dem Kanu auf dem Wasser zu sein ist keine gute Idee. Das Taschenmesser in der Hand ist auch nicht optimal. Was das Szenario mit dem Strommasten angeht: Die Überlandleitungen haben ganz oben ein geerdetes Kabel so als "Blitzfänger" soweit ich weiß. Wenn ich mich jetzt also bei Gewitter nicht unten im Mast verstecke, sondern zwischen den Masten unter den Leitungen stehe (bzw. hocke), sollte ich da ja eigentlich recht sicher sein, oder? Also sowohl elektrisch als auch wegen der "Sekundäreffekte" (heiß, Knall, fallende Teile), richtig?
trekking_tim schrieb: > Die Überlandleitungen haben ganz > oben ein geerdetes Kabel so als "Blitzfänger" soweit ich weiß. Wenn ich > mich jetzt also bei Gewitter nicht unten im Mast verstecke, sondern > zwischen den Masten unter den Leitungen stehe (bzw. hocke), sollte ich > da ja eigentlich recht sicher sein, oder? Das Erdseil soll als Fangleitung für die Bitzentladung einen attraktiveres Ziel als die Leiterseile anbieten. Ob der Blitz sich immer danach richtet?
trekking_tim schrieb: > 1.) Szenario: Mit dem Kanu auf dem Wasser bei Gewitter Solange der Blitz nicht gleich Dich direkt erschlägt, und auch nicht nur wenige Meter neben Dir, sollte nicht viel passieren. Denn das Wasser schließt ja den Strom einigermaßen kurz, so daß über die Bootlänge keine so große Schrittspannung mehr entsteht, daß dies 1cm Isolator durchschlagen könnte (brauchte ja auch innerhalb der Bootes einen "Weiterleiter" zum anderen Punkt des Spannungsgefälles. > 2.) Szenario: Unter einem Hochspannungsmast bei Gewitter Tja, eine gewisse Ausdehnung haben Deine Füße trotzdem, so daß durch den Spannungstrichter zur Mitte hin durchaus einiges an Schrittspannung zusammenkommen kann (schließlich biste ja direkt an der Stromeinleitung vom Masten in die Erde - also maximale Stromdichte, maximale Schrittspannung). Das beste wäre, sich auf eine waagerechte Querstrebe des Mastes zu setzen, wenn er denn eine hat. > 3.) Szenario: Metallgegenstände bei Gewitter Blödsinn, solange die Metallgegenstände nicht wesentlich weiter rausstehen, als man selbst.
Lenny D. schrieb: > Zum 3ten Szenario erinnere ich mich an eine Mythbusters Episode... da > war die zu untersuchende Story dass jemand wegen seiner Piercings vom > Blitz getroffen wurde. Der Test zeigte bei einem metallischen Türknauf Aha - und bestand der Dummykopf aus leitendem Material? Wenn nicht, dann nicht vergleichbar. > Ansonsten habe ich zum Thema Hochspannung auch nur viel Halbwissen, > vielleicht gibt's ja spannende Antworten. > > Zu Szenario 1) Wenn man anschaut was ein Blitz mit einem Baum anstellen > kann und wie dick Isolatoren an Hochspannungsleitungen sind würde ich > erwarten dass das 1cm Plastik keine große Rolle mehr spielt. Immerhin Das spielt eine sehr große Rolle, denn das Wasser sorgt dafür, daß das Potentialgefälle schon deutlich begrenzt wird (wenn der Blitz nicht gerade unmittelbar neben dem Boot einschlägt). Und ein Blechboot würden den Strom noch deutlich mehr kurzschließen - da wäre man ähnlich sicher wie im Auto (natürlich nicht bei einem Direkttreffer ...)
Krass finde ich das ein Blitz auch 40km entfernt vom Gewitter noch einschlagen kann. 😬
trekking_tim schrieb: > Wieso ist das "elektrisch gesehen" so gefährlich? Weil die gesamte Luft ionisiert ist, inklusive deiner selbst und positionsabhängig ein Potenzial hat. Das ist aber ein ganz anderes, als das was das Wasser hat, wenn der Blitz die Ladung hineindrängt. Da Wasser leider sehr schlecht leitet, möchte die Ladung überall hin, wo sie kann, gfs an der Oberfläche des Wassers durch die Luft als Lichtbogen, oder an deinem Boot entlang oder hindurch. Die 1cm Isolation deines Bootes sind quasi nichts. Das Potenzial verschiebt sich und du kriegst eine Ladung ab. Die allein kann schon zu einem Herstillstand führen. Läuft noch ein Blitz konzentriert (also nicht flächig) durch dich durch oder an dir entlang, sind Nerven hin. Wenn Du auf einem See bist, ist das nicht grundsätzlich gefährlicher, als die berühmte feuchte Wiese. Es ist nur so, dass die Leute von der Wiese abhauen, wenn das Gewitter aufzieht und es kaum noch Dumme gibt, die weiter Fussball spielen oder was weiss ich. Bist du auf dem Wasser, musst du eben schauen, dass du weg kommst, wenn Wolken aufziehen. Ansonsten beten; Du sitzt in einer gewaltigen Badewanne und einer schmeißt einen Riesenfön rein! Der Riesenfön ist 10.000 mal so stark, dafür der See 100.000x größer. Erwischen tut es dich, wenn du im Einschlaggebiet +/- 1km sitzt. Dann kann es dein Ende sein. Uns wurde beigebracht, bei aufziehenden Wolken aus dem Wasser zu gehen. Der Bademeister schmeisst regelmäßig alle raus, wenn es anfängt.
Ex-Perte schrieb: > deines Bootes sind quasi nichts. Das Potenzial verschiebt sich und du > kriegst eine Ladung ab. Die allein kann schon zu einem Herstillstand Klingt schon schwer esoterisch ... > führen. Läuft noch ein Blitz konzentriert (also nicht flächig) durch > dich durch oder an dir entlang, sind Nerven hin. Tja, da liegen die Nerven blank ... > Erwischen tut es dich, wenn du im Einschlaggebiet +/- 1km sitzt. Dann > kann es dein Ende sein. Auch in einem isolierten Boot? > Uns wurde beigebracht, bei aufziehenden Wolken aus dem Wasser zu gehen. > Der Bademeister schmeisst regelmäßig alle raus, wenn es anfängt. Ja, die Badenden haben ja leider kein Plastikboot um sich - sind also etwas im Nachteil ...
Jens G. schrieb: > Das spielt eine sehr große Rolle, denn das Wasser sorgt dafür, daß das > Potentialgefälle schon deutlich begrenzt wird (wenn der Blitz nicht > gerade unmittelbar neben dem Boot einschlägt). > Und ein Blechboot würden den Strom noch deutlich mehr kurzschließen - da > wäre man ähnlich sicher wie im Auto (natürlich nicht bei einem > Direkttreffer ...) Wenn man solche Interpretationen liest, dann versteht man, warum nach wie vor Menschen im Gewitter sterben. Das Boot schließt so ziemlich gar nichts kurz, sondern führt nur dazu, dass sich Strom konzentriert und an der Eintrittstelle sofort wieder raussprint, wegen skin! Das Potenzialgefälle wird durch Wasser kaum limitiert, weil es an der Oberfläche ziemlich sauber ist und wenig salzhaltig - daher kaum leitfähig.
Jens G. schrieb: > Auch in einem isolierten Boot? auch in einem isolierten Boot, weil der Blitz dank Schmutz um das Platik fließt. Das sind zwar keine 20kA aber durchaus 500-1000mA und die reichen, um bei der Spannung den Blitz in die Luft übertreten zu lassen. Das Plastik bietet keinen guten Schutz, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt. Die meisten Menschen die auf Wiesen erwischt werden, haben Kunststoffschuhe an und es reicht die geringe Pozenzialdifferenz zwischen ihren Beinen, die sich bildet, weil es über dem Boden von links nach rechts einen Spannungsabfall gibt. Das sind im Extremfall mehrere kV/m und auch bei großen Enfernungen von über 1km noch mehrere 100V/m. Man bekommt dann 50-100V ab und die reichen schon für Herzstillstand. Auf einem Fussballplatz hatten wir vor 3 Jahren den Fall: Von geschätzt 25 Personen auf und um den Rasen, haben nach eigenen Angaben 16 etwas gespürt, 7 sind umgefallen, 2 mussten wiederbelebt werden, weil sie Stillstand hatten. Die anderen 5 waren teilweise ohnmächtig und kamen von alleine wieder hoch, allerdings hatten auch von denen noch 2 wochenlange Extrasystolen im Kardio. Kunststoff isoliert nur bis zu einer gewissen Spannung und hat immer Kriechstrom. Die Aufnahmekapazität eines solchen Bootes ist auch nur gegenüber irdischen Spannungsquellen ausreichend. Wenn da Ladung reingepresst wird und von außen wirkt genug nach, läuft da auch eine Stromwelle / ein Impuls und die Spannung baut sich auf. Selbst ein Vollmetallboot ist nur ein Kondensator und auch der ist irgendwann mal so weit geladen, dass er Spannung hat.
Junge. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber geh vorsichtshalber rein oder fahre weiter Kanu.
Wenn die Haare zu Berge stehen und es laut knistert sollte man das Weite suchen. Hier im Video schön zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=B3rfUaG3R0Y https://www.youtube.com/watch?v=vSKa3rkGu3M https://www.youtube.com/watch?v=ntJ49lMxP4A
Nachdem der Blitz es mehrere tausend Meter durch die Luft geschafft hat, zähmt ihn eine trockene Folie Kunststoff oder ein fingerdicker Stab. Und nicht zu vergessen die 4 Reifen.
Und unter einer Giraffe Schutz zu suchen, dürfte auch keine gute Idee sein. Mfg
trekking_tim schrieb: > Kanu ist nicht mit Wasser benetzt Nach meiner Lebenserfahrung pladdert es bei einem Gewitter heftig, Du sitzt dann in einer Badewanne!
trekking_tim schrieb: > Mal angenommen ich bin in der Mitte von einem spiegelglatten See. https://youtu.be/WH2-9wrYCeE
@Jens G Die Mythbuster haben so eine Gussmasse verwendet mit angeblich ähnlicher Leitfähigkeit wie ein Mensch, was auch immer das genau heißen mag. Kann aber natürlich nicht beurteilen wie sehr der Gesamtaufbau der Realität entspricht. Sendung gibt's auf YouTube: https://youtu.be/k_GWev2dX5w
Hier gewitter es grad. Aber ätsch, ich geh einfach nicht raus! Der Blitzableiter wirds schon richten!
A. S. schrieb: > Nachdem der Blitz es mehrere tausend Meter durch die Luft > geschafft hat, Schafft er nicht. Je nach "Stärke" schafft er so ab 5 Meter bis 20 Meter. Danach kann man seine "Schutzzonen ausrichten. Kurt
A. S. schrieb: > Nachdem der Blitz es mehrere tausend Meter durch die Luft geschafft hat, > zähmt ihn eine trockene Folie Kunststoff oder ein fingerdicker Stab. Und > nicht zu vergessen die 4 Reifen. Bin mal mit dem Auto an nem Holzmasten vorbeigefahren, in dem gerade der Blitz einschlug. Zumindest ein gut Teil von dem "dachte" sich, warum nich die 1,5m durch die Luft und ab in die Zierleiste am Dach. Bei solchen Spannungen und Ströme, sind die meisten Leiter und Nichtleiter auch alles andere als linear in ihrem Verhalten. Letztens war doch erst ne Diskussion über dieses Thema, "Alles Wissen" oder ne ähnliche Sendung. Der Blitzforscher nannte einen Abstand von 5m (nich wie ich dachte 10-15m) von etwas höherem, zB. Bäumen, als guten "Schutzraum". Natürlich Füße zusammen und nicht den Nachbarn berühren. Dach meiner (vielfachen) Erfahrung auf einem See, bzw. auf einer Insel, da der Aufenthalt auf dem See bei Sturmwarnung nicht "erlaubt" ist. Dort ist es sehr empfehlenswert, sich barfuß mit beiden Füßen in einen frischen, dampfenden Kuhfladen zu stellen. Neeein, nicht weil die Schrittspannung dadurch verringert wird, der Regen ist einfach nur eiskalt und das Gewitter dauert schon mal ne gute halbe Stunde.... :DDD
Teo D. schrieb: > Dort > ist es sehr empfehlenswert, sich barfuß mit beiden Füßen in einen > frischen, dampfenden Kuhfladen zu stellen. Neeein, nicht weil die > Schrittspannung dadurch verringert wird, der Regen ist einfach nur > eiskalt und das Gewitter dauert schon mal ne gute halbe Stunde.... :DDD Lecker...
Rainer Z. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Dort >> ist es sehr empfehlenswert, sich barfuß mit beiden Füßen in einen >> frischen, dampfenden Kuhfladen zu stellen. Neeein, nicht weil die >> Schrittspannung dadurch verringert wird, der Regen ist einfach nur >> eiskalt und das Gewitter dauert schon mal ne gute halbe Stunde.... :DDD > > Lecker... Igitt, wie bist du den drauf?!
Teo D. schrieb: > Igitt, wie bist du den drauf?! Gewiss nicht so wie Du denkst. Ich würde eher frieren, als mich in einen frischen Kuhfladen zu stellen.
Kurt schrieb: > A. S. schrieb: >> Nachdem der Blitz es mehrere tausend Meter durch die Luft >> geschafft hat, > > Schafft er nicht. > Je nach "Stärke" schafft er so ab 5 Meter bis 20 Meter. > Danach kann man seine "Schutzzonen ausrichten. > > Kurt Wolke-Erde-Blitze sind somit nach deiner Meinung pure Einbildung? Mit den Schutzzonen ist offenkundig LPZ 0B gemeint und da liegst du bei den Blitzkugelradien auch daneben.
trekking_tim schrieb: > 2.) Szenario: NICHT Unter einem Hochspannungsmast bei Gewitter Wenn der Blitz wirklich einen gespannten Draht treffen sollte, wird dieser bei Volltreffer glühen und an Festigkeit verlieren. Was dann alles an Hochspannung führenden Drähten herunterfällt wäre zu beobachten ... Außerdem wird sich um die Einschlagstelle des Masts "etwas" Spannung aufbauen...
Rainer Z. schrieb: > Gewiss nicht so wie Du denkst. Ich würde eher frieren, als mich in einen > frischen Kuhfladen zu stellen. Der Herr hat wohl noch nie wirklich gefroren!
3. Kuhfladen als Baumaterial 4. Papier aus Elefantendung 6. Parfum aus Tierkot 7. (Damen-)Binde aus Kuhfladen 9. Kuhfladen als Heizmittel: Das hat auch der Internet-Versandhändler Amazon erkannt und bietet der Bevölkerung in den Städten die Möglichkeit, günstig an die Fladen zu kommen. https://www.genialetricks.de/tierkot-effektiv-nutzen/ https://www.amazon.de/Berk-Agnihotra-Dhoop-kg/dp/B00TJL1GCW/ref=sr_1_12?dchild=1&keywords=Kuhfladen&qid=1631351752&rnid=1703609031&s=garden&sr=1-12
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Teo D. schrieb: > Letztens war doch erst ne Diskussion über dieses Thema, "Alles Wissen" > oder ne ähnliche Sendung. > Der Blitzforscher nannte einen Abstand von 5m (nich wie ich dachte > 10-15m) von etwas höherem, zB. Bäumen, als guten "Schutzraum". Was direkt am Baum passiert, wurde ja vor kurzem hier verlinkt, im Video mit den/4 Männern. Bei zu weit ist man wieder selbst primärziel. Und barfuß damit die Füße enger zusammen sind?
Vielleicht, weil du die Füsse leichter sauber kriegst als die Schuhe.
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A. S. schrieb: > Und barfuß damit die Füße enger zusammen sind? Nö, Sommer, Ruderboot -> Badehose pur :)
Für frische dampfende Kuhfladen im Ruderboot musst du aber auch eine Kuh mitnehmen.
(prx) A. K. schrieb: > Kuhfladen als Heizmittel: Das hat auch der Internet-Versandhändler > Amazon erkannt und bietet der Bevölkerung in den Städten die > Möglichkeit, günstig an die Fladen zu kommen. Ich wohne ländlich, hätte die Rohstoffe quasi vor der Haustür und es scheint, dass mir da etwas entgeht in Sachen nutzbare Rohstoffe zum Heizen und für den Wohlgeruch. Aber schön, dass Amazon den Bedarf der Städter deckt. Und dann sooo günstig.
oszi40 schrieb: > trekking_tim schrieb: >> 2.) Szenario: NICHT Unter einem Hochspannungsmast bei Gewitter > > Wenn der Blitz wirklich einen gespannten Draht treffen sollte, wird > dieser bei Volltreffer glühen und an Festigkeit verlieren. Was dann > alles an Hochspannung führenden Drähten herunterfällt wäre zu beobachten Einschläge in Hochspannungsleitungen passieren laufend und ergeben Ausschmelzungen. Eine Ausschmelzung, welche ein Hochspannungsseil durchtrennt hätte, ist mir unbekannt. 1. Es gibt Blitze mit nur 5 kA Stromstärke aber nach Kachelmann-Jargon auch "Wilde Hausrüttler", welche auch mal < 200 kA haben können. 2. Was es NICHT gibt sind Einheitsblitze (= "der Blitz"). 3. Ab welcher Blitzstromstärke ein Draht durch einen LEMP glüht hängt von seinem Material und seinem Querschnitt ab. Wie stark sich Leiter erwärmen kann man im DEHN Blitzplaner im Kapitel "2.5 Spezifische Energie" nachlesen. Die Tabellen 2.5.1 und 5.2.2.1 basieren auf den Koeffizienten der IEC 62305-1, Table D.3.
Rainer Z. schrieb: > Ich wohne ländlich, hätte die Rohstoffe quasi vor der Haustür und es > scheint, dass mir da etwas entgeht in Sachen nutzbare Rohstoffe zum > Heizen und für den Wohlgeruch. "Bis in die 1960er-Jahre hinein wurden vor allem in den ländlichen Gebieten Deutschland getrocknete Kuhfladen mit Stroh versetzt. Diese wurden dann als Brennstoff für Öfen, zum Heizen und zum Kochen benutzt." https://www.donnerwetter.de/neue-energien/fladen-in-flammen_cid_24920.html
(prx) A. K. schrieb: > "Bis in die 1960er-Jahre hinein wurden vor allem in den ländlichen > Gebieten Deutschland getrocknete Kuhfladen mit Stroh versetzt. Diese > wurden dann als Brennstoff für Öfen, zum Heizen und zum Kochen benutzt." Der Thread entwickelt sich in eine sehr pikante Richtung. Ja, gefällt mir. Leider fehlt es mir am Stroh für den Cocktail mit den Heizfladen. Übrigens wachsen die besten und meisten Champignons auf Weiden, welche durch die Rindviecher gut gedüngt wurden. Auf solchen Weiden bin ich trotzdem gerne unterwegs. Füße wärmen im Gewitter muss ich nicht haben. Bei einem Sommergewitter friere ich jedenfalls nicht an den Füßen. Ja, ich bin unterwegs bereits von Gewittern überrascht worden. Heute geht es mit Regenradar auf dem Schlau-Fon allerdings besser einzuschätzen.
Dipol schrieb: >> Wenn der Blitz wirklich einen gespannten Draht treffen sollte, wird >> dieser bei Volltreffer glühen und an Festigkeit verlieren. Was dann >> alles an Hochspannung führenden Drähten herunterfällt wäre zu beobachten > > Einschläge in Hochspannungsleitungen passieren laufend und ergeben > Ausschmelzungen. Eine Ausschmelzung, welche ein Hochspannungsseil > durchtrennt hätte, ist mir unbekannt. Schon mal so ein Seil in der Hand gehabt?! Die Erdleitung eines Blitzableiter, ist zwar aus Kupfer, hat aber auch nur den Buchteil des Durchmessers der Alu-Seele eines solchen Seiles! Und da sind auch noch ein paar Lagen Stahlseil drumherum! Das is bei den Ammis und Konsorten so, die ihre Trafos je Hausanschluss, draußen auf Holzmasten klemmen. Wenn der irgendwie hochgeht, macht das der Holzmast meist nich mit und wirft selbigen ab. Der natürlich auch die HV Kabel mit nimmt. .... HIER IS NICH HOLLYWOOD!³
Rainer Z. schrieb: > dass mir da etwas entgeht in Sachen nutzbare Rohstoffe zum Heizen und > für den Wohlgeruch. Du kannst den kot von reinen pflanzenfressern nicht vergleichen mit den Fäkalien von Hund, Katze oder Mensch. Und obwohl das seinerzeit spotzeilen waren, bei dem Ärztelied "ich es Blumen ", hatten sie ungewollt rech damit.
Teo D. schrieb: > Schon mal so ein Seil in der Hand gehabt?! Wenn damit ein Hochspannungsseil gemeint ist: NEIN! Ich habe aber ABB-Seminarbilder von wesentlich schlankeren Seilen von Absturzeinrichtungen für Blitzschutzmontagen, an deren Einschlagstellen metallische Tropfen ausgeschmolzen wurden. Teo D. schrieb: Die Erdleitung eines > Blitzableiter, ist zwar aus Kupfer, hat aber auch nur den Buchteil des > Durchmessers der Alu-Seele eines solchen Seiles! Und da sind auch noch > ein paar Lagen Stahlseil drumherum! Erdungsleiter von Antennen bestehen zumeist aus 16 mm² Cu, Ableitungen von Blitzschutzanlagen überwiegend aus 50 mm² Alu-Knetlegierung oder feuerverzinktem Stahl. Medianblitze haben bei uns um 25 kA und selbst seltene Monster-LEMPS der 200 kA-Kategorie durchtrennen weder Sicherungsseile von Absturzeinrichtungen noch Fangleitungen mit 8 mm Durchmesser, egal ob aus St/tZn, Alu oder Kupfer.
Dipol schrieb: > LPZ 0B Dipol schrieb: > Kurt schrieb: >> A. S. schrieb: >>> Nachdem der Blitz es mehrere tausend Meter durch die Luft >>> geschafft hat, >> >> Schafft er nicht. >> Je nach "Stärke" schafft er so ab 5 Meter bis 20 Meter. >> Danach kann man seine "Schutzzonen ausrichten. >> >> Kurt > > Wolke-Erde-Blitze sind somit nach deiner Meinung pure Einbildung? Mit > den Schutzzonen ist offenkundig LPZ 0B gemeint und da liegst du bei den > Blitzkugelradien auch daneben. Es geht hier um Blitzschutz im Freien, nicht in Gebäuden. Und es geht darum was der Blitz als "Luftdurchschlag" schafft. Danach kann man sich seine Aufenthaltszonen, z.B. neben Masten, Bäumen, Türmen usw. herleiten. Zu diesem Zweck wurde die "Blitzkugelmethode" eingeführt, sie zeigt auf wo man direkt vom Blitz getroffen werden kann und wo nicht. Und da gibts halt einen Wert von 5 Metern Radius für "kleine" Blitze (wenige kA) und einen der irgendwo bei/bis 20 m Radius reicht bei "grossen" Blitzen, so bis um die 200kA und mehr. Kurt
Dipol schrieb: > noch Fangleitungen mit 8 mm Durchmesser Es wurden auch schon Seilbahnen vom Blitz getroffen, wo das das dicke Tragseil getauscht werden mußte. https://www.youtube.com/watch?v=rd6GlOIjcUQ
Kurt schrieb: > Es geht hier um Blitzschutz im Freien, nicht in Gebäuden. Das hat niemand bestritten, durchschnittlich 4 Todesfälle pro Jahr sind fast ausschließlich durch Aufenthalte im Freien zu beklagen. Kurt schrieb: > Und es geht darum was der Blitz als "Luftdurchschlag" schafft. Durch welches andere Medium als Luft (mit Koeffizient km = 1 ein recht guter Isolator) dringen denn nach deiner Meinung Blitze von den Wolken zur Erde??? Kurt schrieb: > Zu diesem Zweck wurde die "Blitzkugelmethode" eingeführt, sie zeigt auf > wo man direkt vom Blitz getroffen werden kann und wo nicht. Mit der Blitzkugelmethode wird ermittelt wo GEBÄUDE mit Fangeinrichtungen geschützt werden sollten. Die Schutzzone LPZ 0B und die Anwendung des Schutzwinkelverfahrens setzt nach Norm Blitzschutzsysteme mit niederimpedanter Blitzstromableitung voraus. Auch nahe neben Gebäuden ohne LPS kann man von höherer Sicherheit ausgehen aber bereits bei Bäumen (aller Sorten) stellt sich die Frage ob man lieber nass oder tot sein will. Die Diskussion um Blitzkugelradien ist in diesem Thema eigentlich OT: Normativ beträgt der kleinste Stromscheitelwert 3 kA und daraus resultiert der kleinste Blitzkugelradius von 20 m in BSK 1.
Dipol schrieb: > Die Diskussion um Blitzkugelradien ist in diesem Thema eigentlich OT: Nein, ist sie nicht. Sie spiegelt nämlich den Durchschlag durch die Luft wider. Würde der Blitz direkt von der Wolke aus durchschlagen wäre die Kugelmethode obsolet. Bevor der Blitz die Luft durchschlägt, das sind die Werte des Blitzkugelradius, bildet sich, und das ruckweise, ein leitender Blitzkanal zwischen Wolke und Erde. Erst dann erfolgt der Luftdurchschlag. Die Bitzkugelmethode zeigt wo kein Blitz einschlägt, und zwar deswegen weil es eben keinen direkten Durchschlag zwischen Wolke und Erde gibt, sondern nur von dem Punkt aus der dem Ende des Blitzkanals entspricht. Ab diesem Punkt erfolgt der Durchschlag durch die Luft, bis dahin läuft der Strom im Blitzkanal. Beispiel: nimm einen hohen Turm, lass die "Kugel" 10m Radius haben. Der Blitzkanal komme senkrecht von oben seitwärts des Turms in 12m Abstand zu diesem zustande. Auf 30 Höhe steht aus dem Turm eine leitende Fahnenstange oder ein Antennenausleger weg. Der Abstand zum Blitzkugelradius betrage 8 Meter. Der Blitz schlägt dort ein, denn dort kann er die Luftstrecke überwinden. Nicht oben an der Spitze, nicht unten am Fuss, sondern in den Ausleger. Rollt man gedanklich eine Kugel übers Gelände so kann, überall dort wo sie den Boden, Bäume, Gebäude berührt, der Blitz einschlagen, der Durchschlag durch die Luft erfolgen, ausserhalb nicht. Die Schutzbereiche sind also die Bereiche wo die Kugel nicht hinkommt. Das ist z.B. neben einem Baum der Fall (oder neben dem besagtem Turm). Kurt
Kurt schrieb: > Die Bitzkugelmethode zeigt wo kein Blitz einschlägt, ... Ich halte mich an die Reihe IEC 62305 und Fachliteratur wo es andersherum definiert ist. Zitat aus der VDE-Schriftenreihe 185: > Für die Auslegung von Fangeinrichtungen wird das in der VDE 0185-305-1 beschriebene Blitzkugel-Verfahren verwendet. Für einen bestimmten Blitzkugelradius r kann angenommen werden, dass alle Blitze mit Scheitelwerten höher als der zugehörige minimale Scheitelwert durch natürliche oder oder speziell dafür angebrachte Fangeinrichtungen eingefangen werden. Kleinere Scheitelwerte können ein Versagen der Fangeinrichtung verursachen. VDE-Schriftenreihe 44: > Bild 5.4 zeigt die Ermittlung einschlaggefährdeter Bereiche für eine komplexe bauliche Anlage. Die Blitzkugel mit dem Radius r wird um und über die bauliche Anlage gerollt. Wo die bauliche Anlage berührt wird, kann ein Einschlag auftreten. An diesen Bereichen sind dann Schutzmaßnahmen durch Fangeinrichtungen erforderlich. Basiswerk Hasse/Wiesinger Handbuch für Blitzschutz und Erdung: > Mit dem im Abschnitt 9.2.3 angegebenen "Blitzkugel"-Verfahren kann darüber hinaus der Schutzbereich für beliebige Anordnungen, die z. B. aus metallenen Komponenten eines Gebäudes oder einer Anlage gebildet werden und als Fanganordnung wirken sollen, wie Blechabdeckungen oder -einfassungen, Geländer und Maste, ermittelt werden Armierter Stahlbeton kann den Anforderungen an natürliche Ab/Fang-Leitung entsprechen, Mauerwerk oder Holzwände aber nicht. Kurt schrieb: > Beispiel: nimm einen hohen Turm, lass die "Kugel" 10m Radius haben. Egal ob der kleinste Blitzkugelradius von 20 m nach Gefährdungsklasse 1 mit einem Restrisiko von 1% für stromschwächere Blitze oder deine beispielhaften 10 m Radius angesetzt werden: Mit einer Fangeinrichtung ergibt sich bis zur Höhe des Radius bzw. nach die Grenze zwischen LPZ 0A und 0B und wenn h = r in allen Gefährdungsklassen einen Schutzwinkel von 23°. Dass sich alles darüber in LPZ 0A befindet ist eine blitzschutztechnische Binsenweisheit. Mir beruflich näher stehenden Funktürme werden in LPL 3 mit 45 m Blitzkugelradius eingestuft und wenn der Entwurf der neuen IEC-Blitzschutznormen durchgeht, wird künftig auch Fangstangen, die sich in Höhen oberhalb der Blitzkugelradien befinden, eine beschränkte Schutzwirkung zugestanden.
Dipol schrieb: > Kurt schrieb: >> Die Bitzkugelmethode zeigt wo kein Blitz einschlägt, ... > Ich halte mich an die Reihe IEC 62305 und Fachliteratur wo es > andersherum definiert ist. > Da wird also gezeigt wo er einschlägt. Und somit ist auch klar wo er nicht einschlägt. Ich warte immer noch darauf das du klarlegst ---------------------------------------- >> Nachdem der Blitz es mehrere tausend Meter durch die Luft >> geschafft hat, > > Schafft er nicht. > Je nach "Stärke" schafft er so ab 5 Meter bis 20 Meter. > Danach kann man seine "Schutzzonen ausrichten. > > Kurt Wolke-Erde-Blitze sind somit nach deiner Meinung pure Einbildung? ----------------------------------------- worin diese Einbildung bestehen soll. Es ist halt nunmal so das es keine direkten Luftdurchschläge gibt, ausser denen die hier genannt wurden. Verpackt in der "Kugelmethode" Kurt Das stark vereinfachende "Turmumfeld" steht noch. Also wo kann der Blitz einschlagen: - oben in der Spitze? - da wo die Stange in die "Kugel" reinragt? - Unten am Boden in einem Abstand >5 Metern vom Turm? Nun wird die Stange eingezogen, wo kann jetzt der Blitz einschlagen: - oben in der Spitze? - unten am Boden?
Ob der Blitz die VDE-Schriftenreihe 44 gelesen hat? Die nahen Nachbarhäuser waren höher als unser Schornstein. Trotzdem hat er den direkten Weg zum Schornstein und Eisenzaun gefunden.
Kurt schrieb: > Würde der Blitz direkt von der Wolke aus durchschlagen wäre die > Kugelmethode obsolet. Du irrst dich. Auch wenn es erst mal nicht in den Kopf will, ein Blitz geht von der Erde nach oben.
michael_ schrieb: > Du irrst dich. > Auch wenn es erst mal nicht in den Kopf will, ein Blitz geht von der > Erde nach oben. Was Du meins ist die Fangentladung. https://wandernotizen.com/mischmasch/blitz-zum-ersten-mal-mit-einer-hochgeschwindigkeitskamera-eingefangen/ Hier noch etwas mehr Text zu: https://trift.org/diary/vom-blitz-getroffen
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Bearbeitet durch User
Nur den gemeinen, alltäglichen, vollbioligischen, primitiven ... Blitz. Es ist nicht das, was man optisch sieht.
michael_ schrieb: > Auch wenn es erst mal nicht in den Kopf will, ein Blitz geht von der > Erde nach oben. Hi, es gibt zwei Arten: Wolke-Erde-Blitz und Erde-Wolken-Blitz -> wesentlich gefährlicher. https://www.planet-schule.de/warum/blitze/themenseiten/t7/s2.html Es geht um die Richtungs-Entwicklung eines Leitstrahls. ciao gustav
Karl B. schrieb: > es gibt zwei Arten: > Wolke-Erde-Blitz > und Erde-Wolken-Blitz -> wesentlich gefährlicher. Zur Relation von Abwärts- und Aufwärtsblitzen anbei eine Grafik nach Horvath.
A. S. schrieb: > Du kannst den kot von reinen pflanzenfressern nicht vergleichen mit den > Fäkalien von Hund, Katze oder Mensch. Das wissen alle Drachenflieger, die nicht selten unfreiwillig in sowas landen.
Auf Scienceblogs gibt es aktuell noch einen spannenden Artikel. ".. bei Gewittern wird Antimaterie erzeugt .." https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2021/09/17/sternengeschichten-folge-460-antimaterie-blitze-und-ausserirdische-gewitter/ Außerdem Überlegungen zu Gewitzern auf den anderen Planeten. Spannend!
Wenn er doch das Kanu ankert, ist es auch geerdet!
Solch ein Blitz hat halt eine ganz andere Kategorie, als Strom zu Hause. Z.B. sind Blitzableiter gelegentlich nach einem Direkteinschlag einfach nicht mehr da - hoffentlich wenigstens noch das dranhängende Haus. Zum 1.) Szenario: (Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du verfluchen ...) Ob das Kanu aus dickem Kunststoff oder hochleitfähigem Silber ist, spielt kaum eine Rolle: In einer Fachzeitschrift gab es ein Bild zu folgendem Vorkommnis: Direkeinschlag in ein Haus, Elektroinstallation mit allem Pipapo, Ableiter, alles richtig, gem. VDE, potential-ausgeglichen usw. In diesem Haus schlug es dann ein. Dabei gab es drinnen einen Überschlag mit 50 cm (!) Länge zwischen einer Steckdose und einem Zentral-Heizkörper, wie gesagt, alles "richtig" geerdet. Zum Glück blieb nur ein fetter schwarzen Streifen an der Wand, die Bude brannte nicht ab.
Elektrofan schrieb: > Solch ein Blitz hat halt eine ganz andere Kategorie, als Strom zu Hause. > Z.B. sind Blitzableiter gelegentlich nach einem Direkteinschlag > einfach nicht mehr da - hoffentlich wenigstens noch das dranhängende > Haus. Gebetsmühle an: Blitz ist nicht gleich Blitz! Bis das erste Bild einer durch Blitzschlag aufgelösten Fang- oder Ableitung aus zumeist 8 mm Blitzableiterdraht im Internet auftaucht, sind derartige Thesen als blitzschutztechnische Fabeln einzustufen. Bevor sich Blitzableiterdrähte bei äußerst seltenen Monsterblitzen auflösen könnten sind die Verbinder zerstört. Ich habe in einem halben Jahrhundert Berufspraxis auch keinen Erdungsleiter von Antennen mit früher üblichen 10 mm² oder mit aktuellem Querschnitt von 16 für Antennen erlebt, der durch Blitzschlag aufgelöst worden wäre. Anbei eine Grafik wie sich Leiter abhängig von Blitzstromstärken erwärmen.
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