Hi, ich habe ein etwas ungewöhnliches Problem, schätze ich. Vorab aber schonmal: Ich habe keine riesen Ahnung von der Materie (außer kleinere Spielereien), versuche es aber mal so gut wie möglich zu erklären. Ich hab ein Akku Spotwelder auf eBay gekauft (https://www.ebay.de/itm/384272837549), welcher scheinbar fehlerhaft war und im boot festhing. Der Verkäufer (China Händler, aber zum Glück sehr kommunikativ) hat mir daraufhin eine neue Hex Datei und das nötige Programm zugeschickt (Anhang BIFRC.zip) die das Problem beheben sollte. Gesagt, getan. Habe versucht das zu tun was in der Anleitung stand. Am Ende war schließlich einfach nur der Flash bereinigt und die bisherige Firmware gelöscht (nehme ich zumindest an, Anhang fehler.png). Gerät ist nun quasi ohne Funktion. Der Verkäufer sendet mir zwar nun einfach ein neues Gerät zu, aber trotzdem wäre es schade das Teil zum Elektroschrott zu werfen. Es hat einmal kurz funktioniert (in vielleicht 1 von 50 Fällen hat das Teil anständig gebootet). Ich habe bisher eine Weile gegoogelt und bin nur häufiger darauf gestoßen, dass möglicherweise der Bootloader neu aufgespielt werden müsste. Mit der Arduino IDE habe ichs aber nicht hinbekommen (Arduino Nano mit Atmega328P ausgewählt). Habe die Bilder der Platine auch mal angehängt (Akku abgelötet). Habs auch mal mit dem Programm (https://blog.zakkemble.net/avrdudess-a-gui-for-avrdude/) versucht, da krieg ich aber auch nur eine Fehlermeldung (Anhang avrdudess). Mache mir zwar keine großen Hoffnungen um das Teil, aber vielleicht kann mir ja einer weiterhelfen. Informationen über das Gerät selbst oder irgendwelche Datenblätter zu finden ist fast unmöglich.
Philipp T. schrieb: > dass möglicherweise der Bootloader neu aufgespielt werden müsste Wenn man eh mit einem externen Programmer rangeht, könnte man auch gleich die Firmware neu aufspielen. Nur: ich sehe da keinen ISP-Anschluss drauf für einen externen Programmer. Dieser "Massduino MD-3248P" ist kein originaler Arduino-Controller, das wäre ein ATmega328P. Dieser hier hat ein TQFP-48 und ein völlig unbekanntes Pinout. Du müsstest also erstmal ein Datenblatt für das Teil auftreiben können um zu sehen, wo man da einen Programmer anschließen kann. (Der ATmega328P hat nur 32 Pins.)
Hab etwas nach dem MD-3248P gesucht, dieser ist wohl baugleich mit dem "LGT8F328P", zumindest wenn der unterste Kommentar (https://github.com/dbuezas/lgt8fx/issues/109) stimmt. Habe dazu ein Datenblatt gefunden (Anhang Seite 3). Hilft mir das irgendwie weiter? Sorry, wie gesagt kaum Ahnung davon bzw. wie was zu genau zu verstehen ist.
Philipp T. schrieb: > Hilft mir das irgendwie weiter? Mein Chinesisch ist leider alles andere als fließend. ;-) Anhand der im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Baugruppen (in lateinischen Buchstaben) kann ich zumindest erstmal kein Kapitel ausfindig machen, welches die Programmierung des Flashs beschreibt. Wenn ich das richtig deute, dann werden diese Teile nicht wie die Atmel-Vorbilder über ISP (SPI mit /RESET als Chipselect) programmiert, sondern die Pins SWC und SWD sind dafür zuständig. Das würde dazu passen, dass es rechts neben dem Controller diese Reihe Testpunkte gibt. Auf die wird vermutlich während der Fertigung ein Nadeladapter gedrückt und damit der Bootloader programmiert. Nur: wenn das ein anderes Protokoll als ISP ist, wirst du hier kaum was finden, was das programmieren kann. Man könnte anhand des Namens SWD/SWC vermuten, dass sie sich das Serial Wire Debug Protokoll von ARM dafür ausgesucht haben, dafür gibt es zwar Programmiergeräte und -algorithmen, aber ich kenne erstmal keine Software in dieser Hälfte der Welt, die SWD auf einem AVR-ähnlichen Controller zu sprechen bereit wäre. Es wird also nicht ohne Bastelei gehen. Dank des exotisch aufgebohrten Chips mit seinem für einen AVR völlig unüblichen TQFP48-Gehäuses hast du nicht einmal die Option, den Controller abzulöten und durch einen ATmega328P zu ersetzen, denn der hat nur 32 Pins.
Nun gut, das übersteigt also bei Weitem wozu ich fähig bin. Vielen Dank für die Mühe und die ausführlichen Erklärungen zu der Sache. Ist nun kein großes Drama für mich, aber trotzdem etwas schade um die theoretisch einwandfreie Hardware. Falls das wer liest und sich wider Erwarten daran versuchen (und evtl. zugeschickt haben) möchte, kann sich gerne hier oder direkt bei mir melden.
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Wer sich das antun will (wäre sicher ein interessantes Projekt), kann mal hier schauen: http://www.inhaos.com/product_info.php?products_id=155 Da gibt es unter "Downloads" eine Menge Dokumente. Und man kann für überschaubares Geld auch Eval-Boards kaufen, vermutlich mit eingebautem Programmer. Entwicklungsumgebung ist wohl AVR Studio, für das ein paar zusätzliche Headerfiles bereitgestellt werden.
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