Forum: PC Hard- und Software RS232 Isolator


von Holger D. (hodoe)


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Hallo, ich bin auf der Suche nach einem RS232-Isolator. Das Problem ist, 
dass das eine Gerät nur über drei Anschlüsse verfügt. Dies sind eben RX, 
TX und GND. Das zweite Gerät könnte auch 5V zur Verfügung stellen. Ich 
habe hier einen W&T 88001, der funktioniert leider nicht.
Gibt es da was am Markt? Möglichst kompakt und sagen wir mal so in der 
30 EUR-Preisklasse.

Gruß
Holger

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Holger D. schrieb:
> Hallo, ich bin auf der Suche nach einem RS232-Isolator. Das Problem ist,
> dass das eine Gerät nur über drei Anschlüsse verfügt. Dies sind eben RX,
> TX und GND. Das zweite Gerät könnte auch 5V zur Verfügung stellen. Ich
> habe hier einen W&T 88001, der funktioniert leider nicht.
> Gibt es da was am Markt? Möglichst kompakt und sagen wir mal so in der
> 30 EUR-Preisklasse.

Auf ebay gibts da durchaus was, mit Speisung via "Bus Power von RS-232: 
TXD, RTS oder DTR".
https://www.ebay.de/itm/373382155065

von Holger D. (hodoe)


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Hallo, ich vergaß. Das eine Gerät, welche RX, TX und GND über einen 3,5 
mm Klinkenstecker bereit stellt, macht auch nur TTL-Pegel. Also 5V, 0V 
bei TX. RX ist kompatibel zum Standard.


Holger

von MaWin (Gast)


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Na  ja, es gibt da MAX250+MAX251 plus ein Trafo 
https://www.mouser.de/new/Murata/Murata78250J/
Ist klein, aber nicht billig, und fertige Platinen finde ich nicht.

von QQ (Gast)


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Holger D. schrieb:
> Hallo, ich vergaß. Das eine Gerät, welche RX, TX und GND über einen 3,5
> mm Klinkenstecker bereit stellt, macht auch nur TTL-Pegel. Also 5V, 0V
> bei TX. RX ist kompatibel zum Standard.

Du hast also ein Gerät, das 5V TTL Pegel an TX ausgibt, aber RS232 Pegel 
an RX erwartet???

von Manfred (Gast)


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Holger D. schrieb:
> Das zweite Gerät könnte auch 5V zur Verfügung stellen.

Dann mußt Du die andere Seite extern versorgen oder einen galvanisch 
getrennten Spannungswandler einsetzen.

Nur Rx und Tx klingt nach Eigenbau und ist nicht beliebig aufwendig.

von Holger D. (hodoe)


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QQ schrieb:
> Du hast also ein Gerät, das 5V TTL Pegel an TX ausgibt, aber RS232 Pegel
> an RX erwartet???

Jo.

von Manfred (Gast)


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Holger D. schrieb:
> QQ schrieb:
>> Du hast also ein Gerät, das 5V TTL Pegel an TX ausgibt, aber RS232 Pegel
>> an RX erwartet???
>
> Jo.

MAX232 oder seine Kumpels machen das per Ladungspumpe aus ihrer 
5V-Speisung.

von A. S. (Gast)


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Gehen tut das alles. Wenn Du ein wenig zu den Signalen und den 
zusätzlichen Anschlüssen sagen kannst.

Es gibt Optokoppler oder Lichtleiter mit LED/Photodiode.

Aber vorweg: Es geht Dir um eine Trennung der Masse? Bei den bisherigen 
Angaben ist nicht klar, ob Du irgend was anderes meinst.

von Holger D. (hodoe)


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Genau. Masse muss auch getrennt sein. Das Teil hat nur TTL-Pegel an der 
RS232 Tx. Kann sowohl mit TTL als auch richtigen Pegeln einer RS232, 
also dann Rx, umgehen.

von A. S. (Gast)


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Holger D. schrieb:
> Das Teil hat nur TTL-Pegel an der
> RS232 Tx. Kann sowohl mit TTL als auch richtigen Pegeln einer RS232,
> also dann Rx, umgehen.

Was spricht denn dagegen, konkrete Angaben zu machen:

Also z.B:
Gerät A:
 * Masse und 5V@100mA
 * TX: Ruhepegel(1) = -6V, Aktiv(0)=6V, Ri=1k
 * RX: Umschaltschwelle bei 1,5V, Ri=10k, Ruhepegel <1,5V

Gerät B
 * Masse
 * TX: Ruhepegel(1) = 0V, Aktiv(0)=5V, Ri=1k
 * RX: Umschaltschwelle bei 1,5V, Ri=10k, Ruhepegel <1,5V

Oder können die Signale wirklich mal invertiert sein, mal nicht?

Wenn man bei Gerät B wirklich 150µA treiben muss, und regelmäßig keine 
Speisung zur Verfügung steht, dann brauchst Du einen DC-DC-Wandler zur 
Versorgung. Wenn es deutlich weniger ist oder das TX einen 
High-Ruhepegel hat, geht es auch so. Wenn es Halbduplex ist und Du beide 
Geräte unter Kontrolle hast, geht es auch ohne. Oder wenn Gerät B 
dauerhaft sendet.

Also einfach mal beschreiben, was Du hast, bzw. was Du davon schon 
weisst.

von Georg (Gast)


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Holger D. schrieb:
> Das eine Gerät, welche RX, TX und GND über einen 3,5
> mm Klinkenstecker bereit stellt, macht auch nur TTL-Pegel. Also 5V, 0V
> bei TX. RX ist kompatibel zum Standard.

Das stimmt so ziemlich sicher nicht, weil TTL gegnüber RS232C logisch 
invertiert ist. Rx kann also auch RS232C-Signale empfangen, aber die 
haben die falsche Polarität. Und generell kann man eine 
TTL-Schnittstelle nicht mit einer "echten" RS232C-Schnittstelle 
verbinden - ob dein anderes Gerät auch TTL ist oder RS232C sagst du ja 
nicht (oder weisst es nicht).

Treiber für RS232C invertieren das Signal, aber sie brauchen natürlich 
eine Stromversorgung. Eine Schnittstelle, die nur TTL und keine 
Stromversorgung zur Verfügung stellt ist eigentlich für allgemeine 
Zwecke unbrauchbar, oder deine Angaben stimmen nicht.

Georg

von QQ (Gast)


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Holger D. schrieb:
> QQ schrieb:
>
>> Du hast also ein Gerät, das 5V TTL Pegel an TX ausgibt, aber RS232 Pegel
>> an RX erwartet???
>
> Jo.

ungewöhnliche Schnittstelle.. Du bist dir bewusst, das sich die Standard 
RS232 Pegel zwischen +/-15V bewegen dürfen, jedoch mindestens +/-3V 
betragen müssen (Typ.+/-12V) und bereits prinzipiell mit TTL 
inkompatibel sind.

von QQ (Gast)


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Georg schrieb:
> Eine Schnittstelle, die nur TTL und keine Stromversorgung zur Verfügung
> stellt ist eigentlich für allgemeine Zwecke unbrauchbar,

Doch ist sie. Signale und GND genügen und das ist beim TO verfügbar. 
Bus-Powered Geräte wie dein USB Stick oder die Webcam sind Ausnahmen, 
die dem "Consumer" das Leben erleichtert.

von Holger D. (hodoe)


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Hallo, so ich habe jetzt mal was zusammengesteckt. Versorgung > 5V, ich 
nehme 9 V. Der grüne Klinkenstecker ist das eine Gerät. Es handelt sich 
übrigens um einen Kurzwellen-Transceiver, bei dem das Gehäuse und GND 
der seriellen Schnittstelle direkt verbunden sind. Und das führt zu 
Störungen.

Spitze RX, Mittelring TX. Mittels DC/DC-Wandler stelle ich für einen 
ADUM1201 die zweite Versorgungsspannung zur Verfügung. Dann jeweils ein 
MAX232CPE mit 1µF Elkos. Läuft.

Lasse ich den MAX232 transceiverseitig weg, dann funktioniert keine 
Kommunikation.

Beim Originalzubehör-Kabel ist der Klinkenstecker ganz einfach mit der 
D-SUB-Anschluss verbunden. Von dort aus geht es dann an eine "richtige" 
Schnittstelle oder einen RS232/USB-Wandler mit FTDI-Chip. Also auch, 
wenn es dem Standard nicht entsprechen sollte, funktioniert es 
zumindest. Und das tausendfach.

Ich habe mir auch einen DELOCK 62921 besorgt. Der funktioniert 
allerdings nicht. Bei einem anderen Funkgerät mit "richtiger" RS232 
funktioniert der wiederum ohne Probleme.


Holger

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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Georg schrieb:
> weil TTL gegnüber RS232C logisch invertiert ist

BTW:
Jein, die "Pegel" sind Invertiert, aber die Logik bleibt gleich, nämlich 
so wie sie definiert ist! Du kannst z.B. 0V als logisch 1 definieren!

Gruss Chregu

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Dan nimm ein ADuM Typ der trennt die Schnittstelle, und wenn du mit 
Integrierter Speisung nimmst, hast du das Problem vom Tisch.
Der speist dir dann die Seite des Transceiver, da du ja dort keine 5V 
zur Verfügung hast.

Wichtig Blockkondensatoren Keramisch und Ferritperle sonnst saut dir der 
ADuM in Transceiver rein!
Kann dir bei Bedarf mal heute Nacht eine Schaltung zeichnen, da aber 
grad unterwegs kann ich jetzt grad nicht.
Sonnst darf auch ein anderer ein Schaltungsvorschlag machen.

: Bearbeitet durch User
von Holger D. (hodoe)


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Patrick L. schrieb:
> Wichtig Blockkondensatoren Keramisch

Moin, sind ja auf dem kleinen Board drauf. Ferritperlen allerdings 
nicht. Allerdings ist der Aufbau so auch nicht im TRX vernehmbar. Aber 
ich bin für jeden Verbesserungsvorschlag dankbar.

>Dan nimm ein ADuM Typ der trennt die Schnittstelle,

Hatte halt noch ein paar ADUM1201 Bastelbords in der Kiste. Es gibt wohl 
ADUMs mit integriertem DC/DC-Wandler?


Holger

von Soul E. (Gast)


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Früher gab es den MAX252 im handlichen DIL-40 Gehäuse. Auf der einen 
Seite +5 V, RxD und TxD mit Logikpegel rein, auf der anderen Seite 
isolierte RS-232 raus. All inclusive, ohne externe Beschaltung: 
http://www.tautec-electronics.de/Datenblaetter/Schaltkreise/MAX252.pdf

Irgendwo müsste ich noch so einen rumliegen haben. Wenn ich ihn finde 
wäre er gegen Portoerstattung abzugeben.

Beitrag #6822320 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. S. (Gast)


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QQ schrieb:
> ungewöhnliche Schnittstelle.. Du bist dir bewusst, das sich die Standard
> RS232 Pegel zwischen +/-15V bewegen dürfen, jedoch mindestens +/-3V
> betragen müssen (Typ.+/-12V) und bereits prinzipiell mit TTL
> inkompatibel sind.

Ist zwar grob richtig, aber nicht zielführend. Du beschreibst, welche 
Signale am Eingang anliegen dürfen bzw. müssen im Sinne von garantiert 
werden.

Die Auswertung darf jedoch innerhalb von +/-3V am Eingang beliebig 
gemacht werden. Und meist ist es halt so um die 1,5V. Damit läuft ein 3V 
oder 5V TTL-Ausgang mit 99% aller PCs reibungslos. Das das Signal 
"invertiert" sein muss, hat erstmal nichts mit TTL oder 0/5V was zu tun, 
auch wenn "TTL" meist mit "nicht invertiert" assoziiert wird.

Problemlos ist auch der RX: Ob an einem 3V-Gatter nun 0V oder -15V 
anliegen, ist ihm egal, solange der Strom entsprechend der RS232-Norm 
begrenzt ist. Das sind weniger als die meist erlaubten 20mA.

Hier gibt es aber öfter ein Problem: Bei Laptops und 3V-Devices mit 
"echter" RS232 wird ja nur mit etwa -5V gearbeitet und daher fehlt oft 
der Serienwiderstand. Wenn der Eingang dann gegen 0V climbt, gehen die 
Wandler ins Pulsen und liefern nur noch misst.

hier reicht es meist, 1k in Serie (zum Eingang) zu spendieren.

von A. S. (Gast)


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Holger D. schrieb:
> Es handelt sich
> übrigens um einen Kurzwellen-Transceiver, bei dem das Gehäuse und GND
> der seriellen Schnittstelle direkt verbunden sind. Und das führt zu
> Störungen.

bist Du sicher? Also mit Oszi geprüft? Falls es normalerweise mit einem 
PC läuft, einfach mal mit einem Serien-Widerstand 1k vom TX der 
Gegenstelle zu RX am Klinkenstecker probieren. Erklärung im Beitrag hier 
drüber.

von Holger D. (hodoe)


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A. S. schrieb:
> bist Du sicher?

Na klar. Ich hätte noch erwähnen sollen, dass dies beim Sendebetrieb 
passieren kann. Bei dem Transceiver mit dem Klinken-RS232 reichen 10 W. 
Bei einem anderen, bei dem RS232-Masse und Gehäuse-Masse nicht verbunden 
sind, gehen auch 100 W. Das haben wir sauber analysiert.

Das Problem der Störungen tritt auch nicht an einem PC auf (es wird 
keiner eingesetzt), sondern an einem Zusatzgerät, welches über RS232 mit 
den Transceivern verbunden ist. Dort ist auch eine isolierte 
Schnittstelle mit ADUM1400 eingebaut. Sind nun Transceiver-Masse und 
RS232-GND miteinander verbunden, dann bringt die isolierte RS232 im 
Zusatzgerät nichts. HF kommt über RS232-GND ins Zusatzgerät und die 
Kommunikations ist gestört.

Macht es Sinn, so etwas zu verbauen? 
https://www.reichelt.de/de/de/emi-suppression-filter-smd0603-blm18-600-ohm-blm18ag-601-p89680.html?search=BLM18AG601&&r=1


Wenn es morgen nicht regnet, dann probiere ich mal mein Steckbrettaufbau 
aus.


Holger

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Moin  Holger D.
wen du deiner Schaltung mit dem ADUM1201 noch einen ADuM5028 spendierst, 
sparst du dir die externe Einspeisung. Damit verhinderst du Einstreueng 
durch die "Antenne" welche sich durch die Fremdeinspeiung bildet.
Alternativ kannst du auch direkt den ADUM6201 verwenden.
Dieser hat die Speisung mit integriert und mit 80mA kann er dir auch 
gleich deinen Maxim Pegelwandler versorgen.

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