Ich habe eine solargespeiste 12V-Gartenbeleuchtung. Als Leuchtmittel verwende ich 12V/6W LED Lampen mit E27-Schraubsockel. Nun ist eine Lampe ausgefallen, sie leuchtet nur noch flackernd und sehr schwach. Die Lampe wurde selten genutzt, sie war insgesamt weniger als 100 Stunden in Betrieb. Ich vermutete zunächst Korrosion am Lampensockel. Dies stellte sich als falsch heraus, tatsächlich liegt der Defekt an den LED-Chips selbst. Die Birne enthält eine Konstantstromquelle mit BP1601 und eine Alu-Platine mit 2 Strängen à 5 LED-Chips in Reihe, die beiden Stränge sind ohne Vorwiderstände parallel geschaltet. Ein Strang ist komplett tot, der andere flackert noch leicht. Könnten die fehlenden Vorwiderstände die Ursache für das Versagen sein? Wenn eine LED geringfügig wärmer ist als der Rest steigt der Strom durch den Strang, wodurch sie noch heißer wird. Schließlich fällt die LED aus und der gesamte Strom fließt durch den noch intakten Strang, bis auch dieser durch die Überlast versagt.
Mike schrieb: > Könnten die fehlenden Vorwiderstände die Ursache für das Versagen sein? Ja, richtig erkannt. (auch folgendes)
Das ist mittlerweile üblich. Auch daß der Kram dann stirbt.
Mike schrieb: > Könnten die fehlenden Vorwiderstände die Ursache für das Versagen sein? Sicher. Wenn beide Stränge sich den Strom nicht zufälligerweise genau gleich teilen, bekommt einer mehr ab. Da man die LEDs im Design sicher ausreizt, werden sie dann überlastet. Irgendwann geht eine zuerst kaputt, der Strang fällt aus, der andere bekommt den ganzen Strom ab und wird gegrillt. Besser wären 2 BP1601 gewesen.
Mike schrieb: > Als Leuchtmittel verwende ich 12V/6W LED Lampen mit E27-Schraubsockel. Wie warm wird diese Lampe im Normalfall? Hat die Lampe einen brauchbaren Kühlkörper? Denn um 6W auf eine für LEDs angenehme Dauertemperatur zu bringen, ist schon ein gutes Stück Alu nötig. > Wenn eine LED geringfügig wärmer ist als der Rest steigt der Strom durch > den Strang, wodurch sie noch heißer wird. Und dann wäre es irgendwann wichtig, dass der Kühlkörper dafür sorgt, dass sie nicht noch heißer wird...
Mike schrieb: > Als Leuchtmittel > verwende ich 12V/6W LED Lampen mit E27-Schraubsockel. Nun ist eine Lampe > ausgefallen, sie leuchtet nur noch flackernd und sehr schwach. Da man solche Lampen bereits ab ca. 2€ neu kaufen kann, lohnt sich ein Reparaturversuch hier nicht. Du könntest höchstens die LEDs ausbauen und sie für andere Zwecke einzeln verwenden.
Lothar M. schrieb: > Wie warm wird diese Lampe im Normalfall? Hat die Lampe einen brauchbaren > Kühlkörper? Denn um 6W auf eine für LEDs angenehme Dauertemperatur zu > bringen, ist schon ein gutes Stück Alu nötig. Im Betrieb bringen die es auf geschätzte 40°C am Sockel. Im Sockel sitzt ein massiver Aluring, der mit der Platine durch reichlich Wärmeleitpaste verbunden ist. Insofern nichts anderes als bei klassischen 230V-Lampen. Dort gibt es aber i.a. nur einen Strang. Interessanterweise ist mir bei letzteren noch nie eine ausgefallen, wogegen es schon die zweite 12v-Version ist. Harald W. schrieb: > Da man solche Lampen bereits ab ca. 2€ neu kaufen kann, lohnt sich > ein Reparaturversuch hier nicht. Du könntest höchstens die LEDs > ausbauen und sie für andere Zwecke einzeln verwenden. Wo gibt es die für diesen Preis? In den mir bekannten Ladengeschäften gar nicht zu bekommen, Im Internet in Einzelstückzahlen zwischen 6 und 10€. Beim Ali direkt aus China mag es zunächst günstiger sein, nach MWSt, Zoll und eventueller Beschlagnahme wegen fehlender oder gefälschter CE-Kennzeichnung vermutlich nicht mehr.
Harald W. schrieb: >> Wo gibt es die für diesen Preis? > > Aldi, Lidl und andere Billigläden vor Ort. Mike schrieb: > 12V/6W LED Lampen mit E27-Schraubsockel Wirklich für 12V?
Billiger schrieb: > Mike schrieb: >> 12V/6W LED Lampen mit E27-Schraubsockel > > Wirklich für 12V? Ja 12V DC. Beim Discounter habe ich die noch nie gesehen. Vermutlich wäre das Risiko zu hoch, dass Otto Normalverbraucher die Dinger in seine 230V-Lampenfassung einschraubt.
Harald W. schrieb: > Da man solche Lampen bereits ab ca. 2€ neu kaufen kann, lohnt sich > ein Reparaturversuch hier nicht. Meistens sind die Gehäuse auch noch undicht oder zerfallen unter dem Sonnenlicht. Mike schrieb: > Insofern nichts anderes als bei klassischen 230V-Lampen. > Dort gibt es aber i.a. nur einen Strang. Interessanterweise ist mir bei > letzteren noch nie eine ausgefallen, wogegen es schon die zweite > 12v-Version ist. Der Unterschied liegt in der Parallelschaltung versus Reihenschaltung. Wenn dich das weiter interessiert, dann lies meinen Aufsatz dazu: http://stefanfrings.de/LED/index.html
Mike schrieb: > Vermutlich > wäre das Risiko zu hoch, dass Otto Normalverbraucher die Dinger in seine > 230V-Lampenfassung einschraubt. Also ehrlich, wo verbaue ich denn Fassungen für E27-Schraubsockel mit 12V DC??? Irgendwelche ominösen Balkon-Solaranlagen? Sachen gibts... Gruß Rainer
> Also ehrlich, wo verbaue ich denn Fassungen für E27-Schraubsockel mit > 12V DC ? Auf Planeten, die nur 12 V kennen und nutzen. mfg
Billiger schrieb: > Harald W. schrieb: >>> Wo gibt es die für diesen Preis? >> >> Aldi, Lidl und andere Billigläden vor Ort. > > Mike schrieb: >> 12V/6W LED Lampen mit E27-Schraubsockel > > Wirklich für 12V? Entschuldigung, die 12V habe ich übersehen. Bei E27 habe ich automaisch an 230VAC gedacht. Solche 12V/E27-Speziallampen sind wegen Seltenheit natürlich deutlich teurer.
> Solche 12V/E27-Speziallampen sind wegen Seltenheit natürlich deutlich teurer. Ich würde fast vermuten, daß Niederspannungsverbraucher mit E27-Sockel nicht nur wegen Seltenheit teurer, sondern vor allem mangels Zulassung in Europa so selten sind. Hat irgendwer mal einen Link zu einem (legalen) Produkt dieser Art? Würde mich wirklich mal interessieren... Das LEDs parallel geschaltet werden wollte ich auch erst nicht glauben, aber selbst bei teuren Markenprodukten wie Osram etc. findet man das. Ich bin aber immer davon ausgegangen, daß die die Kennlinien ihrer LEDs schon genau genug kennen werden und als global Player in ihrem Kerngeschäft und mit Jahrzehnten Erfahrung schon keine Anfängerfehler machen werden. Immerhin findet man seit jeher auch Parallelschaltungen von Dioden, bei denen 2 Stck. auch wenn sie aus derselben Charge stammen zwar nicht gemeinsam 200% Strom abkönnen, aber da eben keine Kennlinie strikt senkrecht ist immerhin noch 150% o.ä. Bei einem Hersteller, der 12V-LEDs mit E27-Sockel verkauft ist Skepsis natürlich angebracht, prinzipiell muß das aber nicht unbedingt die (einzige) Ursache sein. Wie (genau) werden denn die 12V Solar geregelt? Könnte mir vorstellen, daß knapp dimensionierte LEDs schneller aussteigen, wenn sie je nach Ladezustand der Akkus auch mal ein paar 100 mV mehr als 12V abbekommen, oder daß die auf einen zusätzlichen Innenwiderstand ihres (mitgelieferten) Netzteils vertrauen, den Deine Solarelektronik unterbietet.
Algernon M. schrieb: >> Solche 12V/E27-Speziallampen sind wegen Seltenheit natürlich deutlich teurer. > > Ich würde fast vermuten, daß Niederspannungsverbraucher mit E27-Sockel > nicht nur wegen Seltenheit teurer, sondern vor allem mangels Zulassung > in Europa so selten sind. Es wird so viel Zeug's, bei dem man sich fragt, ob "der" "das" verkaufen darf. Bei irgendeinem Discounter gibt's jährlich wiederkehrend Unterbau-Ledlampen, die man reihen kann. Beigelegt ist ein Käbelchen, das beidseitig Buchsen hat. Man entfernt an der Lampe ein Deckelchen und es kommen zwei Stifte zum Vorschein. Keine Ahnung, ob da schon mal jemand mit dem Finger getestet hat, ob da 230V drauf sind. Ich habe mal keine Lampe gekauft, damit ich erst gar nicht in Versuchung komme. > Hat irgendwer mal einen Link zu einem (legalen) Produkt dieser Art? > Würde mich wirklich mal interessieren... Amazon kaputt? Ich mag jetzt keine raussuchen, hatte aber mal aus Versehen fast eine gekauft. Zu der Zeit gab's genügend billige Angebote. Und unter manchen Beschreibungen stand in der Bewertung auch was von "Explosion". Wundern würde es mich nicht.
Mike schrieb: > Vermutlich > wäre das Risiko zu hoch, dass Otto Normalverbraucher die Dinger in seine > 230V-Lampenfassung einschraubt. Algernon M. schrieb: > Ich würde fast vermuten, daß Niederspannungsverbraucher mit E27-Sockel > nicht nur wegen Seltenheit teurer, sondern vor allem mangels Zulassung > in Europa so selten sind. Was für ein Blödsinn! Es gab schon immer E27 Leuchtmittel in verschiedenen Spannungen. Muss man halt mal seinen Wirsing einschalten bevor man einfach was irgendwo reinschraubt. Selbst heute bekommt man noch Glühlampen in folgenden Abstufungen: 12V, 24V, 48V, 60V, 130V, (230V = verboten) bzw. eben nicht EEK A++ Typische Industrieanwendung in Maschinenlechten: https://www.reichelt.de/allgebrauchslampe-e27-40-w-stossfest-matt-24-v-el-agl024-40-p74854.html?&trstct=pol_8&nbc=1 Grüße, Serge
Algernon M. schrieb: > Hat irgendwer mal einen Link zu einem (legalen) Produkt dieser Art? https://www.gluehbirnebillig.de/standard-gluhbirne-12v-matt-60w-e27.html und 127V~ Produkte gibt es auch, obwohl man in den USA gar kein E27 Sockel hat, sondern A19/E26, versehentliches Reinschrauben also verhindert wäre. https://www.beleuchtungdirekt.de/standard-gluhlampe-klar-a55-e27-60w-127v-8719157999762
Beitrag #6821611 wurde von einem Moderator gelöscht.
Danke für die Aufklärung, hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich habe vor 30 Jahren Elektroniker gelernt, ein Niederspannungsleuchtmittel mit E27 ist mir aber über all die Jahre noch kein einziges mal über den Weg gelaufen. Man lernt halt nie aus! Gibt's eigentlich auch Niederpannungsanwendungen mit Schuko-Steckdosen? (ist jetzt keine ironisch gemeinte Frage)
Algernon M. schrieb: > Gibt's eigentlich auch Niederpannungsanwendungen mit Schuko-Steckdosen? Ja. Da auch 230VAC Niederspannung ist, gibts da ne Menge Anwendungen. :-)
Harald W. schrieb: > Ja. Da auch 230VAC Niederspannung ist, gibts da ne Menge Anwendungen. Oh Mann. Ich muß bei Euch hier wirklich aufpassen was ich schreibe. Und Du hast natürlich Recht, hab' gerade unter dem Schreibtisch nachgeguckt und kann das bestätigen. Und wie sieht es mit Kleinspannung aus?
Algernon M. schrieb: > Das LEDs parallel geschaltet werden wollte ich auch erst nicht glauben, > aber selbst bei teuren Markenprodukten wie Osram etc. findet man das. > Ich bin aber immer davon ausgegangen, daß die die Kennlinien ihrer LEDs > schon genau genug kennen werden Der Trick ist, dass die Produkte überwiegend lange genug durch halten, so dass man dem Hersteller keine böse Absicht unterstellen kann. Die versprechen z.B. 10.000 Stunden für eine LED Lampe, die bei etwas besserer Konstruktion durchaus 100.000 Stunden halten könnte. Aber dann würden sie ja 10x länger halten und die Umwelt weniger belasten. Wer will das denn schon? Nur die falschen, die nichts zu sagen haben sollen.
M.M.M schrieb: > Es wird so viel Zeug's, bei dem man sich fragt, ob "der" "das" verkaufen > darf. Mir fallen da spontan die Hanf Kekse von Lidl ein. Die kamen mir sehr suspekt vor weil sie eine deutliche Wirkung hatten. Wenige Monate später wird nun offiziell wegen Drogenhandel ermittelt.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Mir fallen da spontan die Hanf Kekse von Lidl ein. Die kamen mir sehr > suspekt vor weil sie eine deutliche Wirkung hatten. Aha, aber probiert hast Du sie trotzdem. ;-)
Andreas B. schrieb: > Aha, aber probiert hast Du sie trotzdem. ;-) Na klar, ich war neugierig wie Hanf schmeckt. Kannte ich noch nicht, aber da Lidl sie anbot dachte ich mir: Why not mal probieren? Ich habe auch Brot mit Hanf-Samen gebacken, die hatten allerdings keine unerwünschte Wirkung.
Stefan ⛄ F. schrieb: > die hatten allerdings keine > unerwünschte Wirkung. Was soll da denn eine unerwünschte Wirkung sein?? Böser Durchfall :-) Rainer
Serge W. schrieb: > Was für ein Blödsinn! Es gab schon immer E27 Leuchtmittel in > verschiedenen Spannungen. Muss man halt mal seinen Wirsing einschalten > bevor man einfach was irgendwo reinschraubt. > > Selbst heute bekommt man noch Glühlampen in folgenden Abstufungen: > > 12V, 24V, 48V, 60V, 130V, (230V = verboten) bzw. eben nicht EEK A++ Kann ich gerne bestätigen, hier bei mir wegen Langfristversorgung lagern noch 24V und 42V E27 "leuchtmittel" in 60W Ausführung.
Andrew T. schrieb: > Kann ich gerne bestätigen, > hier bei mir wegen Langfristversorgung lagern noch 24V und 42V E27 > "leuchtmittel" in 60W Ausführung. Das lustige ist ja, dass alle o.g. Leuchtmittel mit Ausnahme 230V nicht vom "Glühlampenverbot" betroffen sind, weil Sonderleuchtmittel oder Spezial... jedenfalls nicht vom Mainstream erfasst und daher auch weiter erhältlich. Hab das auch so in meiner Schreibtischleuchte. Als es keine matten E27 Glühlampen mehr gab (Vorrat anlegen hab ich verpasst) bin ich eben auf 48V umgestiegen, einen passenden Trafo hatte ich noch. Schukosteckdosen für Niederspannung (ich meine dann SELV, nicht alles unter 1000V) wurden zum Teil in der Industie genutzt, aber weite Verbreitung haben die nie erfahren. Verwechlungsgefahr und nur wenige Ampere machen dies uninteressant. Grüße, Serge
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