Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kündigung Masterarbeitsvertrag


von Marko (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe vor etwa zwei Monaten ein Praktikum mit anschließender 
Masterarbeit in einem Unternehmen gestartet.
Mein Vorstellungsgespräch hatte ich vor etwa einem halben Jahr in dem 
wir kein genaues Thema besprochen haben. Mir wurde der Tätigkeitsbereich 
der Firma erläutert und gesagt, dass wir ein geeignetes Thema für mich 
finden werden.

Nun war es so, dass ich im Unternehmen angefangen habe und immer noch 
kein Thema für mich fest stand. Einige Tage nach meinem Start ging mein 
Betreuer in den Urlaub und kam erst kurz vor vereinbarten Start meiner 
Masterarbeit (1.9.) zurück. Wir haben das Thema besprochen wobei 
auffiel, dass die nötige Software für mein Thema noch nicht gekauft 
wurde.

Das Thema ist alles andere als interessant und entspricht auch nicht 
wirklich dem was ich mir vorgestellt habe. Außerdem hat das Thema nur 
noch wenig mit dem zu tun was ich studiert habe, was zu einer viel 
längeren Einarbeitungszeit führt als erwartet. Dazu hat es noch weitere 
2 Wochen gedauert die Software zu beschaffen.
Geplant war, dass ich jetzt bereits an der Masterarbeit arbeite und 
nicht erst am Start der Einarbeitung stehe.
Da weder Organisation noch Thema der Masterarbeit meinen Vorstellungen 
entsprechen wollte ich das Unternehmen verlassen.

Hat jemand Erfahrung damit, was rechtlich zu beachten ist wenn man den 
Vertrag über Erstellung einer Masterarbeit kündigt?
Muss ich mit Entschädigungen rechnen, da das Unternehmen trotz der 
schlechten Organisation, mich bezahlt hat und nötige Mittel gekauft hat?
Habe ich überhaupt noch Gehaltsanspruch für die bereits gearbeiteten 
Arbeitstage?

Bitte um Erfahrungsberichte,

Danke im Voraus

von Thom (Gast)


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Marko schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich habe vor etwa zwei Monaten ein Praktikum mit anschließender
> Masterarbeit in einem Unternehmen gestartet.
> Mein Vorstellungsgespräch hatte ich vor etwa einem halben Jahr in dem
> wir kein genaues Thema besprochen haben. Mir wurde der Tätigkeitsbereich
> der Firma erläutert und gesagt, dass wir ein geeignetes Thema für mich
> finden werden.
>
> Nun war es so, dass ich im Unternehmen angefangen habe und immer noch
> kein Thema für mich fest stand. Einige Tage nach meinem Start ging mein
> Betreuer in den Urlaub und kam erst kurz vor vereinbarten Start meiner
> Masterarbeit (1.9.) zurück. Wir haben das Thema besprochen wobei
> auffiel, dass die nötige Software für mein Thema noch nicht gekauft
> wurde.
>
> Das Thema ist alles andere als interessant und entspricht auch nicht
> wirklich dem was ich mir vorgestellt habe. Außerdem hat das Thema nur
> noch wenig mit dem zu tun was ich studiert habe, was zu einer viel
> längeren Einarbeitungszeit führt als erwartet. Dazu hat es noch weitere
> 2 Wochen gedauert die Software zu beschaffen.
> Geplant war, dass ich jetzt bereits an der Masterarbeit arbeite und
> nicht erst am Start der Einarbeitung stehe.
> Da weder Organisation noch Thema der Masterarbeit meinen Vorstellungen
> entsprechen wollte ich das Unternehmen verlassen.
>
> Hat jemand Erfahrung damit, was rechtlich zu beachten ist wenn man den
> Vertrag über Erstellung einer Masterarbeit kündigt?
> Muss ich mit Entschädigungen rechnen, da das Unternehmen trotz der
> schlechten Organisation, mich bezahlt hat und nötige Mittel gekauft hat?
> Habe ich überhaupt noch Gehaltsanspruch für die bereits gearbeiteten
> Arbeitstage?
>
> Bitte um Erfahrungsberichte,
>
> Danke im Voraus


Ich würde es machen. Eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben gibts 
nicht.

Dort wirst du öfter unter Zeitdruck an Themen arbeiten die du nicht 
unbedingt in den Vorlesungen gehört hast.

Ich erinnere mich noch gut an meine Anfangszeit damals. Hab 2005 
Maschbau abgeschlossen. Bin in der Entwicklung eines 
Sondermaschinenbauers eingestiegen, mit der eigentlichen Aufgabe der 
Bauteilkonstruktion.

Da zu dem Zeitpunkt aber ein Riesen Projekt am laufen war, und die 
Konstrukteure ihre Arbeit bereits beendet hatten, war jetzt vor allem 
die Elektrik dran. Wurde dann echt ins kalte Wasser geschmissen.
Im Gegensatz zu heute hatten wir alte Maschinenbauer kaum Fächer im 
Bereich Elektrik.
Ich hab mich dann halt durchgebissen und mir das Wissen angeeignet was 
von Nöten war.
War auch nicht das letzte mal

von Marko (Gast)


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Thom schrieb:
> Ich würde es machen. Eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben gibts
> nicht.

Da magst du Recht haben. Bei mir kommt aber noch hinzu, dass es eine 
sehr theoretische Arbeit ist die ich ohne große Betreuung alleine von 
zuhause aus schreiben soll. Das ist nicht wirklich so, wie ich mir die 
Vorbereitung auf das echte Arbeitsleben als Ingenieur vorgestellt habe.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marko schrieb:
> was ich mir vorgestellt habe.
> ....
> das echte Arbeitsleben als Ingenieur vorgestellt habe.
Kann es sein, dass du einen Realitiätsschock hast? Du hast dir irgendwas 
"erträumt" und das echte Leben ist ganz anders?

> das echte Arbeitsleben als Ingenieur
Kann ganz schön trist sein, wenn man in einem Großkonzern gelandet ist 
und letztlich nur die Qualität von Lötstellen oder die Farbechtheit von 
Litzenisolierungen begutachtet. Merke dir diese Art von Unternehmen und 
diese Größe von Unternehmen. Alle ähnlich großen Unternehmen in 
ähnlichen Branchen ticken gleich. Wenn dir eines davon nicht liegt, dann 
solltest du die Anderen bei der Bewerbung ebenfalls ausklammern. Wenn du 
das bei der Masterarbeit gelernt hast, dann hast du mehr gelernt als 
viele Andere.

Marko schrieb:
> Hat jemand Erfahrung damit, was rechtlich zu beachten ist wenn man den
> Vertrag über Erstellung einer Masterarbeit kündigt?
Du solltest zuallererst mit deinem Betreuer an der Schule sprechen.

> Muss ich mit Entschädigungen rechnen, da das Unternehmen trotz der
> schlechten Organisation, mich bezahlt hat und nötige Mittel gekauft hat?
Hast du schon mal in deinen Vertrag geschaut?

: Bearbeitet durch Moderator
von oszi40 (Gast)


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Marko schrieb:
> was rechtlich zu beachten ist

Hier findet keine Rechtsberatung statt. Lehrjahre sind keine Herrenjahre 
sagte man früher. Jedenfalls ist Deine Masterarbeit ein guter Türöffner 
in eine Firma. Ob Dir das Thema gefällt, solltest Du mit Deinem Berater 
und der Schule klären.

Marko schrieb:
> Außerdem hat das Thema nur
> noch wenig mit dem zu tun was ich studiert habe, was zu einer viel
> längeren Einarbeitungszeit führt als erwartet.

Im Studium hast Du Grundlagen gelernt und wie man sich Wissen aneignet. 
Jetzt heißt es, in der wahren Welt eine Lösung zu finden. Du kannst 
gerne fragen, wie Deine Vorgänger einen Weg zum Erfolg gefunden haben. 
Jedenfalls kenne ich kaum einen, der bis zur Rente genau das gemacht 
hat, was er früher mal studiert hat!

von Einfach kündigen (Gast)


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Klingt nach Ausbeutung kündige einfach ohne Frist ist doch bestimmt eh 
nur 450 €.

von funky (Gast)


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Was sind denn die Alternativen? Mal eben eine andere Masterstelle 
suchen? Schneller fertig wirst du so ja sicher nicht

von MarWin (Gast)


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Wenn die Firma an sich gut ist würde ich in den sauren Apfel beißen und 
durchziehen. Wenn du mal nen Fuß in der Tür hast dann findest du zu 99% 
auch eine Stelle in der Firma. Als Absolvent ohne Connections irgendwo 
unter zu kommen ist immer schwer.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Marko schrieb:
> Nun war es so, dass ich im Unternehmen angefangen habe und immer noch
> kein Thema für mich fest stand. Einige Tage nach meinem Start ging mein
> Betreuer in den Urlaub und kam erst kurz vor vereinbarten Start meiner
> Masterarbeit (1.9.) zurück.

Und in der Zeit in der er im Urlaub war hast du Däumchen gedreht, 
intensiv Websurfen betrieben und am Handy rumgespielt? Nicht im 
Unternehmen rumschnüffeln und dir angesehen was hier und dort gemacht 
wird? Keine eigene Idee entwickelt was du als Masterarbeit machen 
kannst?

> Wir haben das Thema besprochen wobei
> auffiel, dass die nötige Software für mein Thema noch nicht gekauft
> wurde.
>
> Das Thema ist alles andere als interessant und entspricht auch nicht
> wirklich dem was ich mir vorgestellt habe.

Wie auch? Der Kerl musste sich schnell ein Thema aus den Fingern saugen 
weil du wahrscheinlich gequengelt hast. Du hast sicher nichts 
vorgeschlagen was in das Unternehmen gepasst hätte und deinen 
Vorstellungen entsprach.

> Außerdem hat das Thema nur
> noch wenig mit dem zu tun was ich studiert habe,

Was hättest du denn gerne gemacht? Ein paar Widerstandsnetzwerke 
durchrechnen, so wie du es studiert hast?

> Dazu hat es noch weitere
> 2 Wochen gedauert die Software zu beschaffen.

Super-Schnell für ein Unternehmen.

> Geplant war, dass ich jetzt bereits an der Masterarbeit arbeite und
> nicht erst am Start der Einarbeitung stehe.

Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.

Heute ist der 15.9. Nach deiner Aussage sollte die Einarbeitung nach 
(nicht am, nach) dem 1.9. starten. Du bist also weniger als zwei 
lächerliche Wochen hinter dem ursprünglichen Zeitplan hinter her.

Ich versteh nicht mal dein Problem. Weniger als zwei lächerliche Wochen 
Verzögerung und du willst einen Affenaufstand machen?

> Da weder Organisation

Oh, Schneeflöckchen hat den Roten Teppich erwartet und dass alles für 
ihn mundgerecht vorbereitet ist. Dein Betreuer hätte selbstverständlich 
seinen Urlaub auf unbestimmte Zeit verschieben müssen weil du anfängst 
...

Mann, Masterarbeiten laufen in Unternehmen so nebenher mit. Die sind in 
erster Linie Zusatzarbeit für den Betreuer. Wenn es gut läuft muss der 
Betreuer die Ergebnisse noch deutlich nachbearbeiten bevor er sie 
verwenden kann. Häufig wird er sie wegwerfen und alles noch mal selber 
machen.

> noch Thema der Masterarbeit meinen Vorstellungen
> entsprechen wollte ich das Unternehmen verlassen.

Tschüss.

> Hat jemand Erfahrung damit, was rechtlich zu beachten ist wenn man den
> Vertrag über Erstellung einer Masterarbeit kündigt?

Lese deinen Vertrag und frag einen Rechtsanwalt.

> Muss ich mit Entschädigungen rechnen, da das Unternehmen trotz der
> schlechten Organisation,

Eine Bestellung die lächerliche zwei Wochen gedauert hat nennt er 
schlechte Organisation. Prust ...

> mich bezahlt hat und nötige Mittel gekauft hat?
> Habe ich überhaupt noch Gehaltsanspruch für die bereits gearbeiteten
> Arbeitstage?

Meine Vermutung als juristischer Laie: Die werden unkommentiert für die 
"gearbeiteten" Tage zahlen und sonst gar nichts machen. Weil sie keine 
Lust haben noch mehr Zeit mit dem Vorgang zu verbringen und sie sich 
sagen werden "gut dass der weg ist, dass hätte was gegeben". Ausgenommen 
du machst einen echten Schneeflöckchen-Aufstand und es wird persönlich.

Nebeneffekte:

Wie viele andere wird sich dein Betreuer gut überlegen ob er jemals 
wieder eine Arbeit betreuen möchte.

Das Unternehmen wird sich gut überlegen ob man grundsätzlich noch 
Bachelor- und Masterarbeiten anbietet.

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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Schwierig schwierig, in (m)einem ähnlichen Fall habe ich gewechselt.

ich habe auch bei einem Konzern mein zweites Praxissemester gemacht - 
mit dem Vorhaben dort meine Diplomarbeit zu schreiben. Bin dann jedoch 
zu einem Mittelständler gewechselt - bei dem ich dann meine Diplomarbeit 
verfasst habe - und dann dort knapp 10 Jahre mit Freude gearbeitet habe.

Grund für den Wechsel waren mehrere Faktoren, das generelle 
Betriebsklima machte mich nicht glücklich, es war eine elende Pendelei - 
und vor allem - in das zu bearbeitende Themengebiet wollte ich nicht 
beruflich dauerhaft hineinrutschen.* Es hat sich also alles nicht gut 
angefühlt. Und wenn man es sich irgendwie erlauben kann - muß man sich 
nicht alles antun - auch wenn man es arbeitsmäßig leisten kann. Im 
Nachgang habe ich dort aber auch fachlich wichtiges gelernt.
Ich bekam dann von meinem Prof auch den Spruch zu hören, das ich hohe 
hohe Ansprüche an mich selbst und andere habe. Ist halt so. Lieber etwas 
mit Freude und sinnstiftend machen - nur dann kann man richtig gut sein.

Da ist aber die Frage: kannst Du dir einen Wechsel leisten (Können, 
Rücklagen, Alternativen).

* Desweiteren brannte dort überall finanziell und personell die Hütte - 
der Vorgesetzte musste so um die 15 -20  Ingenieure und Techniker 
dirigieren - und schrieb seine mails auch noch gegen Mitternacht - und 
hat hoffentlich keinen Burnout bekommen. Und das Produkt war das 
Gegenteil von Nachhaltig.

Im Nachgang wollten die mich trotzdem noch engagieren. Es war mir also 
keiner wirklich böse.

Also - kläre ab- ob es woanders noch etwas gibt, das Dich mehr ausfüllt. 
Nur nochmal wechseln wenn das dann auch nicht passt - das wird dann 
lächerlich.
Von Abschlußarbeiten an der Hochschule halte ich nicht so viel - im 
echten Leben lernt man so viele dreckige Kniffe und macht gleich eine 
große Arbeitsprobe samt vielen Kontakten. Ist besser.

Wegen den 14 Tagen Zeitverzug - "don't panic". Zu meiner Zeit konnte man 
Diplomarbeitszeiträume auf Antrag verlängern. Hat meiner Note auch nicht 
geschadet.

von Sasch4 (Gast)


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>Ich würde es machen. Eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben gibts
>nicht.
Ich seh das genau anders. Ich hatte damals 4 Diplomarbeiten zur Auswahl 
und hab die ausgesucht, die genau zu mit passte - und mich auch sehr 
motiviert hatte. Ergebnis war dann halt auch ne entsprechend gute Note 
und ich konnte im Unternehmen anfangen.

von Marko (Gast)


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funky schrieb:
> Was sind denn die Alternativen? Mal eben eine andere Masterstelle
> suchen? Schneller fertig wirst du so ja sicher nicht

Ich hätte die Möglichkeit sofort in einem anderen Unternehmen zu starten 
mit einem besseren Thema. Logischerweise geht mir dadurch auch etwas 
Zeit verloren (etwa 6 Wochen)

Hannes J. schrieb:
> Und in der Zeit in der er im Urlaub war hast du Däumchen gedreht,
> intensiv Websurfen betrieben und am Handy rumgespielt? Nicht im
> Unternehmen rumschnüffeln und dir angesehen was hier und dort gemacht
> wird? Keine eigene Idee entwickelt was du als Masterarbeit machen
> kannst?

Das war leider nicht möglich, da ich direkt mit einem Laptop nach Hause 
geschickt wurde. Eine Einarbeitung hat leider nicht stattgefunden. 
Arbeitskollegen habe ich dadurch auch noch nicht kennengelernt.

Hannes J. schrieb:
> Du hast sicher nichts
> vorgeschlagen was in das Unternehmen gepasst hätte und deinen
> Vorstellungen entsprach.

Aus oben genannten Gründen. Wie denn auch? Hab leider nichts davon 
mitbekommen wie der Arbeitsalltag dort aussieht.

Hannes J. schrieb:
> Wie viele andere wird sich dein Betreuer gut überlegen ob er jemals
> wieder eine Arbeit betreuen möchte.
>
> Das Unternehmen wird sich gut überlegen ob man grundsätzlich noch
> Bachelor- und Masterarbeiten anbietet.

Das bezweifle ich da aktuell schon etwa 20 Studenten an ihrer 
Abschlussarbeit arbeiten. Alle unter dem gleichen Betreuer.

Maik .. schrieb:
> Da ist aber die Frage: kannst Du dir einen Wechsel leisten (Können,
> Rücklagen, Alternativen)

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Leisten kann ich es mir schon, da 
ich nahtlos in einem anderen Unternehmen starten könnte, dass um einiges 
vielversprechender für eine Abschlussarbeit klingt. Die Bezahlung passt 
auch.
Meine Sorge ist halt nur, dass ich Vertragsstrafen oder Ähnliches zahlen 
muss, da es ja zu keiner Masterarbeit gekommen ist.
Wie war das bei dir als du gewechselt bist?

von Dummer Idiot (Gast)


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Lass dich einfach impfen!

von Maik .. (basteling)


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Bei mir waren keine Vertragsstrafen o.ä. fällig.
Obwohl ich sogar noch auf einem teueren externem Seminar (Matlab 
Codegenerierung für FPGAs) war.
Damals fingen aber zeitgleich noch einige andere Mitarbeiter 
festangestellt als Ingenieure im selben Großraumbüro an. Diese hätten 
ihre Fortbildungskosten aber bei früher Kündigung innerhalb einer 
bestimmten Zeitspanne zurückzahlen müssen. Das war aber soweit ich mich 
erinnere in deren Arbeitsverträgen fest geregelt - ein Verhalten - was 
mir die Firma zum Bleiben auch nicht unbedingt sympathischer gemacht 
hat...

Also - ich würde als erstes Deinen betreuenden Professor fix mit ins 
Boot holen, dann mit der Firma offen kommunizieren - vielleicht gibt es 
da ja eine Art Aufhebungsvertrag der weitere Forderungen diesbezüglich 
sauber ausschließt und gesunden sorgenfreien Schlaf fördert. Im Zweifel 
Fachanwalt.

viel Erfolg

von Marko (Gast)


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Maik .. schrieb:
> Also - ich würde als erstes Deinen betreuenden Professor fix mit ins
> Boot holen, dann mit der Firma offen kommunizieren - vielleicht gibt es
> da ja eine Art Aufhebungsvertrag der weitere Forderungen diesbezüglich
> sauber ausschließt und gesunden sorgenfreien Schlaf fördert. Im Zweifel
> Fachanwalt.

Danke für deine Erfahrungsbericht. Wahrscheinlich muss ich genau diesen 
Weg gehen

von Marko (Gast)


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Sasch4 schrieb:
> Ich seh das genau anders. Ich hatte damals 4 Diplomarbeiten zur Auswahl
> und hab die ausgesucht, die genau zu mit passte

Aus dem gleichen Grund würde ich auch wechseln wollen. Dass man sich mal 
in anderen Bereichen umschaut oder auch mal ein schweres Projekt umsetzt 
find ich ja grundsätzlich gut.
Ob das jedoch in Form einer Abschlussarbeit sein muss bezweifle ich.
Was nützt mir denn die Masterarbeit wenn ich an dem Themengebiet kein 
Interesse habe und ich genau weiß, dass ich nach der Arbeit nie wieder 
damit zu tun haben will.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Marko schrieb:
> dass um einiges vielversprechender für eine Abschlussarbeit klingt.
Pass nur auf, dass du dir da nicht schon wieder was zurechtträumst.
Ich habe da ein Dejavu, denn du warst es,
der schrieb:
>>>> was ich mir vorgestellt habe.
>>>> ....
>>>> das echte Arbeitsleben als Ingenieur vorgestellt habe.

Marko schrieb:
> Die Bezahlung passt auch.
Die Bezahlung ist völlig unwichtig. Mit dem ersten richtigen Gehalt 
holst du das rein, was du beim anderen weniger bekommst.

Marko schrieb:
> Maik .. schrieb:
>> betreuenden Professor fix mit ins Boot holen
> Wahrscheinlich muss ich genau diesen Weg gehen
Ja, was denn sonst? Hast du ihm schon eine Mail geschrieben?

: Bearbeitet durch Moderator
von Marko (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Pass nur auf, dass du dir da nicht schon wieder was zurechtträumst.
> Ich habe da ein Dejavu, denn du warst es,
> der schrieb:

Diesmal würde ein Thema auch schon feststehen. Außerdem weiß ich wie die 
Betreuung durch den Betrieb aussehen würde.

Lothar M. schrieb:
> Die Bezahlung ist völlig unwichtig. Mit dem ersten richtigen Gehalt
> holst du das rein, was du beim anderen weniger bekommst.

Hoffentlich, leider habe ich aktuell auch Fixkosten die gedeckt sein 
müssen.

Danke erstmal für die Antworten!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Marko schrieb:
> Einige Tage nach meinem Start ging mein
> Betreuer in den Urlaub

Standard, wenn man wirklich irgendwelche Leute benötigt.

Urlaub, Krank, zu Tisch etcpp.

Marko schrieb:
> Das Thema (...) entspricht auch nicht
> wirklich dem was ich mir vorgestellt habe

Das passiert auch öfters. Vieles aus dem Studium
oder der Ausbildung braucht man später nicht mehr.
Nur wo man es wieder herholen kann, sollte man es doch mal benötigen,
wäre gut zu wissen.
Du kannst im Grunde froh sein, wenn Du das JETZT schon spürst
als später, wenn alles "durch" ist

von Prokrastinator (Gast)


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Marko schrieb:
> Außerdem hat das Thema nur
> noch wenig mit dem zu tun was ich studiert habe, was zu einer viel
> längeren Einarbeitungszeit führt als erwartet. Dazu hat es noch weitere
> 2 Wochen gedauert die Software zu beschaffen.

Und?
Willkommen in der Realität.
Ist hier irgendjemand anwesend der noch genau das macht was er im 
Studium gelernt hat, ohne steile Lehrnkurve unter permanenten Zeitdruck 
arbeitet und der weniger als 2 Wochen darauf warten muss das 
Informationen und Vorleistungen von irgendwelchen hilfreichen Geistern 
besorgt werden?

Ich habe schon entwicklungen gemacht bei denen ich bis zum letzen Tag 
weder eine Spezifikation noch den direkten Kontakt zum Kunden hatte.
Purer Blindflug mit überforderten und inkompetenten Schwachmaten auf 
allen Ebenen, die nicht mal verstanden haben warum die Dinge wichtg sind 
nach denen ich frage.

Falls Du erwartest hattes das Du als Frischling jetzt zur high society 
der Entwickler creme de la creme gehörst und ein Heer an fleißigen 
Helferlein Dir den roten Teppich ausrollt, damit Du genau das machen 
kannst was Prof xy und ein realitätsferner Lehrplan Dir wärend Deiner 
Grundausbildung ins Hirn geflöst haben, muss ich Dich bitterlich 
enttäuschen.

Der Ing ist das Kamel auf dem der Kaufmann zum Erfolg reitet und als 
genau das sehen die Dich auch.
Ein Kamel.
Dazu ein junges, das noch kaum mehr als nix kann und erstmal in der 
bitteren Realität ankommen muss.
Wenn Du nach einigen erfolgreichen Projekten mehr bist als ein 
ungeliebter Kostenfaktor, hast Du vielleicht genug Reputation angehäuft, 
das man auf Dich hört. Zumindest hin und wieder, weil man schon ein 
paarmal dabei auf die Fresse gefallen ist, das nicht zu tun und auf eine 
weiteres mal gerne verzichten würde.
Bis dahin bist Du nicht viel wert.

Wenn es eng wird, trennt sich die Spreu vom Weizen.
Projekte sind oft derbe unspannend und nervig.
Wolltest Du nur die spannenden?
Und die alten Hasen machen dann das auf das Du keine Lust hast?

Also: Zähne zusammenbeissen und Dich beweisen.
Sei anpassungsfähig, freundlich, produktiv und lebe mit der Realität.
Anders fasst Du nirgendwo Fuss.

von Marko (Gast)


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Prokrastinator schrieb:
> Der Ing ist das Kamel auf dem der Kaufmann zum Erfolg reitet und als
> genau das sehen die Dich auch.
> Ein Kamel.
> Dazu ein junges, das noch kaum mehr als nix kann und erstmal in der
> bitteren Realität ankommen muss.
> Wenn Du nach einigen erfolgreichen Projekten mehr bist als ein
> ungeliebter Kostenfaktor, hast Du vielleicht genug Reputation angehäuft,
> das man auf Dich hört. Zumindest hin und wieder, weil man schon ein
> paarmal dabei auf die Fresse gefallen ist, das nicht zu tun und auf eine
> weiteres mal gerne verzichten würde.
> Bis dahin bist Du nicht viel wert.

Danke für deine Weisheiten aber geht es hier noch um meine Frage?

von Udo S. (urschmitt)


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Marko schrieb:
> Meine Sorge ist halt nur, dass ich Vertragsstrafen oder Ähnliches zahlen
> muss, da es ja zu keiner Masterarbeit gekommen ist.

Bist du wirklich so blauäugig und unselbstständig?
Woher soll dir das jemand hier sagen können ohne auch nur deinen 
Arbeitsvertag gesehen zu haben.
Es geht um DEINE Masterarbeit. Also nimm ein bischen Geld in die Hand 
und gehe zu einem Fachanwalt und lass den Vertrag prüfen.

Noch besser wäre es wenn du die Eier hättest zu deinem Betreuer in der 
Firma oder in die Personalabteilung zu gehen und mal zu fragen. Das 
hinterlässt ggf deutlich weniger verbrannten Boden.

von Prokrastinator (Gast)


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Marko schrieb:
> Danke für deine Weisheiten aber geht es hier noch um meine Frage?

Ja, wieso?
Du bist unzufrieden mit der Realität und willst den Vertrag auflösen.
Ich sage: 'das ist nunmal die Realität also bleib am Ball und schluck es 
ruhter'

Schwierig zu verstehen?
Nicht das was Du hören möchtest?
Tja, das ist nunmal die Realität!

Ansonsten ist es natürlich schwierig, sich erst den Platz zu besorgen 
und dann das Handtuch zu werfen weil man sich aus der Kompforzone 
bewegen muss.
Das wirft ein schlechtes Bild auf Dich und auf die, die Dir geholfen 
haben den Platz zu ergattern.
Man wollte irgendwas für Dich finden, hatte nichts was man erledigt 
haben wollte und hat dann was gefunden.
Das passt Dir aber nicht und nun läßt Du alle im Regen stehe die sich 
für Dich verwendet haben.
Die Software wurde für Dich gekauft, die Firma hat Geld und Recourcen 
geopfert.
Dein Betreuer war aktiv, hatte nur die Frechheit in Urlaub zu gehen und 
darauf zu vertrauen das Du das gebacken bekommst.
Anstatt zu zeigen das Du das trotzdem schaffst, willst Du woanders ganz 
von vorn anfangen.
Ziemlich dumme und sinnfreie Nummer.

von Udo S. (urschmitt)


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Prokrastinator schrieb:
> Willkommen in der Realität.
> Ist hier irgendjemand anwesend der noch genau das macht was er im
> Studium gelernt hat

Mal aufwachen, es geht hier NICHT um die Arbeit nach einem Studium, 
sondern um seine Masterarbeit. Falls du wirklich einen vergleichbaren 
Studienabschluss haben solltest, dann frage ich dich mal:
Hast du dir da ein Thema von irgendwem aufdrücken lassen oder hast du 
dir das Thema zumindest aus einer Reihe von Themen selbst gewählt?

Ersteres ist einfach dämlich für eine Diplom oder Masterarbeit!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Prokrastinator schrieb:
> Purer Blindflug mit überforderten und inkompetenten Schwachmaten auf
> allen Ebenen, die nicht mal verstanden haben warum die Dinge wichtg sind
> nach denen ich frage.

Nicht ein Geisterfahrer, sondern hunderte!

Offenbar warst Du derjenige, der nicht versteht, dass es auch andere 
wichtige Aufgaben gibt, die aus den verschiedensten Gründen höhere 
Prioritäten haben als Dir zuzuarbeiten. Professioneller Umgang mit 
langen "Lieferzeiten" liegt eben nicht jedem. Wer wirklich so wichtig 
und toll ist wie Du, sollte selbst genug andere Aufgaben haben, mit 
denen die Wartezeiten sinnvoll genutzt werden können.

von Benutzer 3 (Gast)


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Vorher das Thema nicht festzulegen ist immer schlecht. Bei meiner 
Diplomarbeit war das auch so. Nicht in einer Firma, sondern am 
Lehrstuhl, allerdings an einer auslaendischen Uni. Vorort dann ein paar 
Themenvorschlaege bekommen und keines hat mir auch nur ein bisschen 
zugesagt. Ich war mir sicher, damit keinen Blumentopf zu gewinnen, auf 
die Noten kommts ja auch an. Also bin ich dann nach 4 Wochen wieder 
heimgeflogen und hab die Diplomarbeit an der Uni geschrieben. Die 
Entscheidung hab ich nie bereut, auch wenn man nie weiss, was man 
verpasst (hat).

Wg. Kosten braucht sich der TE keine Gedanken machen. Wenn im Vertrag 
nichts Explizites und Eindeutiges drinsteht, dann bleiben die Kosten 
beim AG haengen. Gehalt gibts fuer die Stunden, die gestempelt wurden. 
Als Fast-Absolvent sollte man in der Lage sein, einen Vertrag zu lesen 
und grob zu verstehen.

von Prokrastinator (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Hast du dir da ein Thema von irgendwem aufdrücken lassen oder hast du
> dir das Thema zumindest aus einer Reihe von Themen selbst gewählt?

Gemach gemach. Der To hat unterschrieben ohne ein Thema zu haben.
Jetzt ist seine Beschwerde das das Thema nicht interessant ist und ihm 
die Zeit ausgeht.
Bei einem Wechsel geht ihm aber noch viel mehr Zeit verloren und 
langweilige Themen sollten Ihn ja wohl nicht überfordern.
Lieber langweilig als zu hoch.
Dazu ein paar Sympathiepunkte weil er ein Thema unter diesen Umständen 
zum Abschluss gebracht hat und mit dem Master ist doch alles schön.

Andreas S. schrieb:
> Offenbar warst Du derjenige, der nicht versteht, dass es auch andere
> wichtige Aufgaben gibt, die aus den verschiedensten Gründen höhere
> Prioritäten haben als Dir zuzuarbeiten.
Ruhig Brauner!
Es gibt also wichtigere Themen als einem Entwickler eine 
Entwicklungsspezifikation zu geben aus der ersichtlich wird, was das 
Gerät im Detail alles können muss und welche Umwelttests es zu bestehen 
hat?
In unserem Fall hat das dazu geführt das wir erst bei der Inbetriebnahme 
erfahren haben das wir einen 12G Schocktest überstehen müssen, den das 
Gerät von seiner Grundkonstruktion nicht bestehen konnte.
Mit den vorgelagerten Systemen konnten wir nicht kommunizieren weil das 
Protokoll ganz anders war als vermutet. Die RS232 entpuppte sich als 
RS485 und die Mechanik passte nicht in die Halter des Zielsystems, weil 
das auch nur ne hingeschmierte Prinzipskitze war.

Das einzige was wärend 9Monaten Projektzeit wirklich immer wieder ganz 
klar gesagt wurde, war das wir rechtzeitig fertig werden müssen und uns 
keine Fehler erlauben dürfen.
Fertig waren wir, das Gerät funktionierte, aber es lief eben nicht im 
Zielsystem und konnte auch nicht montiert werden.
Erst da wurden alle hektisch und es wurden Unterlagen beschafft die ich 
9Monate früher hätte haben müssen.
Plötzlich bekam ich den direkten Kontakt zum Kunden den ich 9Monate 
nicht haben durfte. Mann, was sahen wir blöd aus bei der Inbetriebname.
Wie die letzten Anfänger.
Also bin ich der Geisterfahrer?
Interesannte Wahrnehmung!

von Maik .. (basteling)


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An den Prokrastinator:
Da stellt sich aber die Frage - warum man sich solch ein Projekt wie Du 
für 9 Monate ohne Spezifikationen mit der sicheren Gefahr einer 
mittleren Bruchlandung antut.

Für den Mülleimer zu entwickeln ist schon verschwendete Lebenzeit - auch 
wenn Geld dabei rumkommt. Ich habe Menschen an solchen Umständen in der 
F&E kaputtgehen sehen. Und Dir hat das  ja anhand Deiner Tiraden nun 
auch nicht gut gefallen  - dann sollte man es nicht unbedingt Anderen 
empfehlen.

Es gibt dann aber auch Berufskollegen die alles - egal wie unethisch - 
Entwickeln würden.

Das muss sich der TO nicht antun - wenn er es sich aussuchen kann.

Natürlich muss er sich hinterfragen, dass er sich nicht alles was im 
Berufleben auf den Tisch kommt aussuchen und bemängeln kann. Man muss 
aber nicht jeden Mist annehmen.

von Internatszögling (Gast)


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Immer diese Mammakinderfragen.

Ingenieure zu 90% unselbständige Waschlappen, aber mit nem Master 
protzen wollen. Mutti wischt euch bevor ihr aus dem Haus geht noch den 
Mund mit Spucke ab weil noch das Nutella im Gesicht klebt.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Internatszögling schrieb:
> Ingenieure zu 90% unselbständige Waschlappen, aber mit nem Master
> protzen wollen. Mutti wischt euch bevor ihr aus dem Haus geht noch den
> Mund mit Spucke ab weil noch das Nutella im Gesicht klebt.

Und Papa bindet mir danach noch die Krawatte

von Dieter H. (kyblord)


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MarWin schrieb:
> Wenn die Firma an sich gut ist würde ich in den sauren Apfel
> beißen und
> durchziehen. Wenn du mal nen Fuß in der Tür hast dann findest du zu 99%
> auch eine Stelle in der Firma. Als Absolvent ohne Connections irgendwo
> unter zu kommen ist immer schwer.

ach was. im moment wird alles genommen. wir haben jetzt so nen holzkopp 
in der firma, der kann nicht mal C xD und mosfet kann der nicht auslegen 
weil er noch nie ein datenblatt gesehen hat von einem. er sagt er macht 
sonst immer alles mit bipolar XDD

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