Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gibt es diesen Drehencoder noch (1991, Marquardt?)


von Wollvieh W. (wollvieh)


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Das M im Quadrat ist wohl das alte Logo von Marquardt? Aber in einem 
japanischen Gerät?
Die Zahlen links sind 0203 / 12B, rechts steht 8805 / 180.
Die Baureihe könnte also 0203 heißen, während 8805 das Datum sein wird 
(ICs um 1990.)

Falls noch Details nötig sind:

Der Schalter ist in einem Kenwood-Labornetzteil PWR 18 mit 
Mikrocontroller verbaut, wo er der zentrale Regler für das Mäusekino 
ist, ähnlich wie bei HP-Geräten aus der Zeit. Er muß fest auf der 
Platine sitzen, da der Drehknopf durch ein Loch in der Frontplatte 
direkt aufgesteckt wird. Die Schraubbefestigung des Schalters wird nicht 
verwendet und wegen des riesigen Lochs wäre ein anderer, anschraubbarer 
Schalter nur schwer und häßlich zu befestigen.

Der Schalter kann nur drehen, keine Drückfunktion. Er ist an zwei 
Stellen unterseitig mit einer Blechzunge in die Platine eingelötet, bei 
den verzinnten rechteckigen Leiterflächen. Kaputt ist er, weil die Achse 
mal einen Schlag abbekommen hat und sich nun im Lauf der Jahre  die 
Blechkappe von der Pertinaxplatte gelockert hat. Im Notfall wäre 
Nachbiegen der Haltenasen noch eine Option. Die dann aber evtl. nicht 
mehr lange hält, weil ich das schonmal machen mußte.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:
> Das M im Quadrat ist wohl das alte Logo von Marquardt?

Matsushita, heute Panasonic.

von Lukas E. (lukas_e147)


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Das scheint mir ein absoluter Encoder zu sein, wo der Controller also 
die absolute Position des Encoders feststellen kann. Wie viele Rastungen 
hat deiner denn?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lukas E. schrieb:
> Das scheint mir ein absoluter Encoder zu sein

Dann hätte der aber maximal 16 Positionen. Ich vermute entweder einen 
Dual Encoder oder einen Typ, der bei einer Drehrichtung was anderes 
kodiert als bei der anderen. Der TE muss also wahrscheinlich das 
Schaltverhalten beim Drehen nochmal messen.
Bilder des Netzteils lassen jedenfalls vermuten, das es kein 
Absolutencoder ist.

von Soul E. (Gast)


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Tektronix hat früher Absolutencoder verbaut, die aus zwei 180° 
versetzten Potentiometern bestanden. Das passt zu sechs Anschlußpins.

von Georg A. (georga)


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Die Nähe ausgerechnet zu einem 7474 spricht aber schon eher für einen 
reinen Inkrementalencoder...

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Er läßt sich endlos drehen und gibt nur Impulse für hoch und runter. 
Also wahrscheinlich nur die üblichen zwei Kanäle. Ich dachte das wird 
aus der Funktionsbeschreibung deutlich: Man kann einen von einem Dutzend 
Parametern aktivieren, Strom, Spannung etc. und der wird dann mit dem 
Drehgeber verändert.

Sechs Anschlüsse braucht man dafür ja nicht, aber damals hat man 
unbenutzte Beinchen noch drangelassen. Ich glaube sogar auf dem Foto zu 
sehen, daß vom ganz linken Anschluß keine Leiterbahn in das Gehäuse 
weitergeht.

Wenn ich mir die Panasonic EVQ-Reihe anschaue, könnte die vom Fußabdruck 
her passen. Wenns nach gerade mal 30 Jahren schon die Ursprungsfirma 
nicht mehr gibt, werde ich wohl kaum noch einen original passenden 
Schalter finden. Was dann doch heißt, das Ding elektrisch und mechanisch 
zu vermessen.

In der Anleitung steht sogar, daß der Schalter durch intensiven Gebrauch 
verschleißt und beim Kennwood-Service ersetzt werden soll. Mal beim 
Autoradiohändler meines Vertrauens anrufen. :)

Edit: Wenn ich das richtig abschätze, dürfte meiner um die 20 mm Abstand 
der Lötzungen haben, während die heutigen üblichen Winzlinge 11 mm 
haben.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Die Lösung scheint "EC16" bei Aliexpress zu sein.

Die Lötzungen haben ca. 16 mm Abstand, und es gibt im Land des 
Reisanbaus auch diesen Abstand als Massenware. Lediglich die Pins 
stimmen gar nicht, da die neuen Encoder 3 Pins in mittenzentriert haben 
und bei den 6 Pins vom Alten zwar nur jeder zweite belegt ist, die Reihe 
aber um ein halbes Loch verschoben ist. Die Codierung dürfte dieselbe 
sein, aber da habe ich dann endlich mal eine sinnvolle Anwendung für 
wenigstens zwei Kanäle meines Vierkanal-Oszis. :)

Conrad hätte hier ein Bombengeschäft machen können, aber man führt 
lieber nur die 11mm-Verianten. Selbstverständlich nichtmal die in 
vorrätig, sondern bestellbar. Da ich aber welche rumliegen habe, konnte 
ich ausschließen, daß die passen.

: Bearbeitet durch User
von blubblub (Gast)


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pollin.de, reichelt.de, sanders.de, elv.de, ebay.de, aswo.de, 
oppermann.de, kmelektronik.de, westfalia.de, conrad.de, amazon.de, 
sparkfun.de, radioquelle.de, tesla.cz, tehoton.ro, unitra.pl, semi.ch, 
natinalsemiconductor.com, techfon.nl, usw.

von decoder (Gast)


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Wollvieh W. schrieb:

> Die Zahlen links sind 0203 / xx, rechts steht 8805 / xx

w02-0388-05  Kennwood Teilenummer.

~ ebay.de/itm/333744250255

von decoder (Gast)


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von Wollvieh W. (wollvieh)


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decoder schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>
>> Die Zahlen links sind 0203 / xx, rechts steht 8805 / xx
>
> w02-0388-05  Kennwood Teilenummer.
>
> ~ ebay.de/itm/333744250255

Wow, da muß man auch erstmal draufkommen. Erstens, daß die Teilenummer 
so ein komisches Format hat, und zweitens, daß man das noch getarnt auf 
das Teil druckt. Die obere Zeile ist ja 0203 8805. Durch die komische 
Trennung hat natürlich auch keine Suchmaschine eine Chance.

35 Öcken mit Versand, gibt auch teurere Angebote. Da schau ich mal, in 
welchen Kenwood-Geräten das Teil noch verbaut hat und und kaufe dann den 
passenden Verstärker o.ä. auf dem Flohmarkt.

decoder schrieb:
> http://www.rfsystem.it/shop/product_info.php?products_id=62

Witzigerweise habe ich eine ähnliche Lösung gefunden wie die 
Adapterplatine in diesem Link. Ich habe nämlich in meiner Bastelkiste 
einen SMD-Encoder in 11 mm gefunden. Die Bedrahteten passen nicht durch 
die Befestigungslöcher, weil zu schmal, aber die SMD-Version ließ sich 
genau auf die Lötflächen anbringen. Dann noch drei fliegende Drähte und 
eine kleine Raterei wegen der Anschlußbelegung und es funktioniert.

Fehlt noch der Dauertest, obs mechanisch hält. Wenn nicht spendiere ich 
beim nächsten Versuch eine ordentliche Portion Heißleim.

: Bearbeitet durch User
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