Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ethernet Killswitch ohne Bandbreite einzuschränken


von Algernon M. (Gast)


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Ich will einen physikalischen Ethernet-Totschalter für einen einzelnen 
RJ45-Anschluss bauen, d.h. einen einzelnen Port hardwareseitig trennen 
bzw. totlegen.

Nun habe ich mir aber keine Mühe gegeben überall geschirmte CAT6 
Anschlussdosen, entsprechende Hardware und geeignete Kabel zu verbauen, 
um mir dann an einem zusätzlichen Killswitch durch parasitäre 
Kapazitäten / Induktivitäten konventioneller Relais die Bandbreite zu 
versauen.

Da ich ja im totgeschalteten Zustand nun keine hohe Bandbreite brauche, 
erscheint es am einfachsten einen 1:1 Patch-Adapter mit kurzen 
Leiterbahnlängen zu layouten und statt Leitungen zu trennen per Relais 
einen Kurzschluss draufzuschalten - sofern aktuelle Router/Switches 
damit leben können und andere Ports nicht gleich mit abschalten.

Wenn das nicht geht wäre es hilfreich zumindest nicht beide Datenpaare 
per Relais unterbrechen zu müssen, sondern evtl. nur ein anderes Signal, 
das mit geringeren Frequenzen arbeitet bzw. nicht so kritisch bzgl. 
Flankensteilheit ist.

Ich bin nur konventioneller Elektroniker und alles im HF-Bereich ist für 
mich quasi Metaphysik. Ich hoffe einer von Euch hat einen Tip für mich, 
wie ich das am einfachsten aufbauen kann.

Danke schonmal vorab!

von Ingo (Gast)


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Ich schlage einen kleinen 5port GB-Switch vor, dessen Stromversorgung 
geschaltet wird :)

von Paul (Gast)


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Algernon M. schrieb:
> Ich hoffe einer von Euch hat einen Tip für mich,
> wie ich das am einfachsten aufbauen kann.

Kleinen 4-Port-Switch dazwischen hängen und die Versorgungsspannung 
schalten.

von Gerd E. (robberknight)


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Alternative wäre ein einfacher managebarer Switch bei dem man dann per 
Software steuern kann ob die Ports aktiv sind oder nicht.

U.a. Mikrotik baut einfache und günstige Switche die sowas können.
Der RB260GS für etwa 35 EUR reicht dafür schon aus.

von Lord Whopper (Gast)


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Wir haben in der Firma auch einen (professionellen) Switch, dessen 
Stromversorgung durch einen dicken roten Schalter im Pult aktiviert 
wird. Wenn man den Kontrollraum verlassen muss, kann man bei aktiviertem 
Switch relativ wichtige Systeme aus einem anderen Gebäudeteil per 
Netzwerk erreichen. Im Regelfall ist der Switch stromlos und wird 
natürlich regelmäßig getestet.

von Algernon M. (Gast)


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Danke schonmal für die Antworten!

Aber es ist leider etwas komplizierter und ein zusätzliches Gerät kommt 
leider nicht in Frage, da ich das schon hatte und es sich quasi um ein 
Wettrüsten zwischen mir und meiner (pubertierenden) Tochter handelt:

D.h. ich (als fürsogliches Elternteil) beschränke die Online- bzw. 
Spielezeit meiner Tochter (gemäß Absprache) als Strafe bei Verstößen 
gegen familiäre Vereinbarungen.

Gelingt es meiner Tochter meine Sperren zu umgehen, dann muß ich mir 
wenig Sorgen um Ihre beruflichen Perspekiven machen. Deshalb wird das 
nicht bestraft, sondern ich muß mir ggF. einfach was Besseres einfallen 
lassen.

Wie sie die Sofwaresperren aushebelt hatte sie mit 11 raus, wie sie den 
geschalteten Switch umgeht mit 13. Jetzt will ich eine kleine Platine in 
der Anschlussdose installieren.


Notfalls probiere ich erstmal mit konventionellen Relais.
Würden eingentlich Coax-Relais was helfen?
Twisted-Pair-Kabel hören sich für mich NF-Fuzzie immer erstmal nach 
Strom- statt nach Spannungssignalen aus und ich habe da meine Zweifel ob 
das was bringt, abgesehen davon, daß die meist recht groß sind und sich 
scheiße layouten und in einer Anschlussdose unterbringen lassen.

Aber wie gesagt: für HF fehlt mir jeder intellektuelle Zugang, habe ich 
Jahrzehnte lang probiert und gar nichts kapiert. Kurzschlüsse direkt am 
Signalausgang sind da oft kein Problem, aber bloß keine Leitungen ohne 
Abschlußwiderstand offen hängen lassen...

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Algernon M. schrieb:
> Aber es ist leider etwas komplizierter und ein zusätzliches Gerät kommt
> leider nicht in Frage, da ich das schon hatte und es sich quasi um einen
> Wettbewerb zwischen mir und meiner (pubertierenden) Tochter handelt:
[...]
> Wie sie die Sofwaresperren aushebelt hatte sie mit 11 raus, wie sie den
> geschalteten Switch umgeht mit 13. Jetzt will ich eine kleine Platine in
> der Anschlussdose installieren.

Soziale Probleme technisch zu lösen ist eine schlechte Idee...

Du wirst immer verlieren.

: Bearbeitet durch User
von Kevin M. (arduinolover)


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Ein Seitenschneider am LAN Kabel.

von Algernon M. (Gast)


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100Ω W. schrieb:
>
> Soziale Problem technisch zu lösen ist eine schlechte Idee...
>
> Du wirst immer verlieren.

Das sehe ich komplett anders!
Ich verliere nicht, wenn ich meine Tochter inspiriere mit 11 im 
abgesicherten Modus erfolgreich Scripte laufen zu lassen, oder sie zu 
befähigen, mit 13 den Routerschrank funktionsfähig umzustöpseln.

D.h. statt nur dumb zu gamen liest sie jetzt Foren über Netzwerke und 
das sehe ich für beide Seiten als Erfolg an.
Also alles gut.

Ich habe aber vor ca. 40 Jahren meine erste Platine layoutet und weigere 
mich zu früh aufzugeben!

Beitrag #6821476 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerd E. (robberknight)


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Algernon M. schrieb:
> Wie sie die Sofwaresperren aushebelt hatte sie mit 11 raus, wie sie den
> geschalteten Switch umgeht mit 13.

Ich verstehe das so, daß sie physischen Zugriff auf den Switch hat und 
der nicht z.B. in einem abgeschlossenen Netzwerkschrank steckt?

Das bedeutet Du kannst auf lange Sicht damit nur verlieren, aber auf 
jeden Fall bietet es jede Menge Möglichkeiten für sie neue Fähigkeiten 
zu erlernen...

> Jetzt will ich eine kleine Platine in
> der Anschlussdose installieren.

Halte ich nicht für eine gute Idee. Die Platine ist schnell gefunden und 
das Relais fremdgespeist. Oder halt ein Patchkabel durch den Flur in 
einen anderen Raum gezogen wenn Du nicht da bist.

Mein Vorschlag ist weiterhin der managebare Switch. Bei diesem Szenario 
würde ich jetzt den bisherigen Switch komplett durch einen managebaren 
ersetzen. Über die Port-Security-Funktion kannst Du jetzt genau 
festlegen auf welchem Port welche MAC-Adresse Zugriff hat. Bei der 
Verbindung zwischen Router und Switch natürlich genau so.

Wenn sie raus hat wie man bei ihrem Rechner die MAC-Adresse ändert, 
kannst Du als nächste Stufe die Ports auf Authentifizierung mit 802.1x 
umstellen. Sie könnte dann z.B. bei Dir nen Keylogger zwischen die 
Tastatur hängen um an Dein Passwort zu kommen oder den Switch 
aufschrauben und das Flash umprogrammieren. Alternativ den Router statt 
dem Switch angreifen wenn das nur ne billige Fritzbox und keine echte 
Firewall ist und damit das einfachere Ziel darstellt.

von (prx) A. K. (prx)


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Klingt wie ein intrafamiliäres Adventure-Game.

von Gerd E. (robberknight)


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(prx) A. K. schrieb:
> Klingt wie ein intrafamiliäres Adventure-Game.

jepp. Ich hätte da meinen Spaß dabei.

von Björn W. (bwieck)


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einfach nen modifizierten DNS zwischenlegen. früher "tm" war das einfach 
die "hosts" datei von diesem windows

von (prx) A. K. (prx)


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Björn W. schrieb:
> einfach nen modifizierten DNS zwischenlegen. früher "tm" war das einfach
> die "hosts" datei von diesem windows

Obige Historie des bisherigen Spielablaufs legt nahe, dass du gegen 
seine Tochter nicht den Hauch einer Chance hättest. ;-)

: Bearbeitet durch User
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Klingt wie ein intrafamiliäres Adventure-Game.
>
> jepp. Ich hätte da meinen Spaß dabei.

Ich auch.

Wie schon weiter oben geschrieben, du wirst das Spiel immer verlieren.

von (prx) A. K. (prx)


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100Ω W. schrieb:
> Wie schon weiter oben geschrieben, du wirst das Spiel immer verlieren.

Wobei ich den Eindruck habe, dass ihn das nicht wirklich stört. Er will 
nur noch ein Weilchen weiterspielen und braucht Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von Nero (Gast)


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Ich Frage mich nach dem technischen Hintergrund zu “ ohne Bandbreite 
einzuschränken”…?!

von Gerd E. (robberknight)


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Nero schrieb:
> Ich Frage mich nach dem technischen Hintergrund zu “ ohne Bandbreite
> einzuschränken”…?!

Denk an die ursprüngliche Idee des TO die Leitung physisch zu trennen, 
mit einem HF-Relais oder ähnlichem. Wenn Du das nicht richtig machst, 
verschlechterst Du die Leitungsparameter so, daß da kein 1000Base-T mehr 
drüber läuft. Das will er vermeiden.

: Bearbeitet durch User
von Algernon M. (Gast)


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Schön, daß zumindest einige versuchen zu verstehen was das soll und auf 
aktive Lebensberatung verzichten.

Klar ist das eine Art Spiel und macht Spaß sich neue Quests auszudenken 
und sie freut sich wenn ich erst nach ettlichen Tagen feststelle, daß 
sie längst einen Workaround gefunden hat. "die Platine ist schnell 
gefunden und das Relais fremdgespeist" wäre ein absolut 
zufriedenstellendes Resultat, dann hat das wegen mir auch ein Ende.

Das Netzwerk läuft nach einigen Problemen jetzt stabil und endlich 
meckert niemand mehr im Haushalt über Latenzen bei Spieleservern. Ich 
würde die vorhandene Hardware also nur ungern tauschen, nur um die 
Option zu haben 1-2 mal im Monat die vereinbarten Spielzeitbegrenzung zu 
Mitternacht sicherzustellen.
Eine Zeitsteuerung oder bequeme Aktivierung/Deaktivierung einzelner 
Ports bzw. Mac-Adressen ist nicht verfügbar (bzw. nur für W-Lan 
Clienten) und andere Firmware aufzuspielen wäre zwar eine Option, bringt 
aber schnell andere Probleme. Einen abschließbaren Serverschrank haben 
wir hier in der Privatwohnung nicht und die hosts-Datei liegt lokal... 
da komme ich bei Bedarf nicht ran. Die per Script zeitgesteuert zu 
manipulieren wäre nochmal eine Idee, die aber vermutlich nur 1-2 Tage 
funktionieren wird.

Ein passiver Hardware-Switch, der nicht 24/7 zumindest Standby-Strom 
zieht kann ja aber eigentlich nicht zu kompliziert sein.
Wirklich niemand eine konkreten Vorschlag dazu?

von Daniel (Gast)


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Wenn es 100MBit Ethernet ist, könnte das mit guten Reed Relais und 
sauberem Layout vielleicht noch funktionieren. Bei Gigabit eher nicht 
mehr. Die nötigen HF Relais passer eher nicht mehr in die Dose. (Und 
sind sauteuer).
Die Leitungen entweder durchzuschalten oder Kurzzuschliessen (über 100 
Ohm) also keine "offenen" Leitungen am Relais. Die PHYs der 
Netzwerkgeräte sollten einen Kurzschluss verkraften, aber ich würd 
sicherheitshalber mal eine billige Netzwerkkarte für den Rechner der 
Tocher in Reserve halten :-)

von Daniel (Gast)


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P.S: Wie wolltest du die Relais mit Spannung versorgen ?

von Algernon M. (Gast)


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Daniel schrieb:
> Wenn es 100MBit Ethernet ist, könnte das mit guten Reed Relais...

Reed-Relais ist doch schonmal eine neue Idee...

Erscheint mir erstmal plausibel, Umschaltung brauche ich nicht und vom 
Aufbau her sind die ja eher wie ein linearer Leiter, könnten also bzgl. 
parasitärer Kapazitäten und Induktivitäten besser sein als abgewinkelte 
Federblech-Kontakte an ferromagnetischen Hebeln.

Speisen könnte ich problemlos über ein ungenutztes (altes) DSL-Kabel das 
noch im Kabelkanal liegt, aber gibt's Reed-Relais eigentlich auch als 
Öffner?

Ich kenne die bisher nur als NO und 24/7 bestromen will ich wie gesagt 
eigentlich nicht...

von Daniel (Gast)


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Ja, gibts auch als Öffner oder Wechsler (z.b. bei Reichelt)

von Algernon M. (Gast)


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Daniel schrieb:
> Ja, gibts auch als Öffner oder Wechsler (z.b. bei Reichelt)

Also Reedrelais gibt's auch bei Reichelt ausschließlich als Schließer, 
aber Du liegst trotzdem insofern richtig, als das es lose Reedkontakte 
als Öffner (und Umschalter) gibt. Und die sogar als recht schlanke 
Printversion. Also danke für den Tipp, hätte sonst garnicht danach 
geguckt.

D.h. ich müßte zwar eine eigene Anregungsspule basteln, aber könnte so 
recht platzsparend auch mehrpolig schalten.

Jetzt müßte ich nur noch wissen welche Leitungen ich am effizientesten 
schalte um nicht unnötig viel Aufwand zu betreiben.

von Egon D. (Gast)


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Daniel schrieb:

> Wenn es 100MBit Ethernet ist, könnte das mit guten
> Reed Relais und sauberem Layout vielleicht noch
> funktionieren. Bei Gigabit eher nicht mehr.

Naja.

100MBit-Ethernet braucht ungefähr 30MHz Bandbreite,
das ist Pillepalle. 1GBit-Ethernet sind immer nur
reichlich 60MHz, das geht auch noch. Sportlich wird
es bei 10GBit-Ethernet, das braucht über 400MHz.

Nur mal zum Vergleich: Es gibt (gab?) so kleine
Zuckerwürfel von Matsushita oder wem, die waren bis
über 1GHz spezifiziert.
Ich habe mal für einen Messstellenumschalter bis
100MHz mit den Dingern experimentiert; die Verluste
und Fehlanpassung konnte ich nicht messen, aber die
Isolation war so wie vom Datenblatt versprochen.


> Die nötigen HF Relais passer eher nicht mehr in die
> Dose. (Und sind sauteuer).

Mag sein; das ist ein anderes Problem.


> Die Leitungen entweder durchzuschalten oder
> Kurzzuschliessen (über 100 Ohm)

Über 100 Ohm sind die Leitungen nicht kurzgeschlossen,
sondern abgeschlossen.


> Die PHYs der Netzwerkgeräte sollten einen Kurzschluss
> verkraften,

Rein signalmäßig kann der Sender nicht zwischen einer
sehr langen Leitung und einer kurzen Leitung mit
Abschlusswiderstand unterscheiden. Das geht physikalisch
nicht.

von Algernon M. (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Rein signalmäßig kann der Sender nicht zwischen einer
> sehr langen Leitung und einer kurzen Leitung mit
> Abschlusswiderstand unterscheiden.

Ja aber wenn ich einen Abschlusswiderstand in der Nähe des 
Switches/Routers zuschalte, kriegt dann der Client am anderen Ende einer 
15-20m Leitung noch was mit?

Du scheinst ja genau einer der HF-Spezis zu sein, bei denen ich immer 
kein Wort verstehe, wenn sie loslegen.... ;o)

Wie sollte ich am effektivsten (wenig Schaltungsaufwand) vorgehen, um 
kurz hinter einem Switch die Kommunikation für einen entfernten Clienten 
zu ruinieren, ohne mir einen der beiden zu zerschießen oder andere Ports 
des Switches zu beeinflussen?

von Egon D. (Gast)


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Algernon M. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Rein signalmäßig kann der Sender nicht zwischen einer
>> sehr langen Leitung und einer kurzen Leitung mit
>> Abschlusswiderstand unterscheiden.
>
> Ja aber wenn ich einen Abschlusswiderstand in der Nähe des
> Switches/Routers zuschalte, kriegt dann der Client am
> anderen Ende einer 15-20m Leitung noch was mit?

Kann man schlecht aus dem hohlen Bauch heraus abschätzen.

HF-technisch korrekt ist es, wenn im betrachteten Punkt
ENTWEDER die Leitung einfach weitergeht ODER die Leitung
endet und einen Abschlusswiderstand bekommt. Anschaulich:
Die vom ankommenden Leitungsstück gelieferte HF-Energie
muss ENTWEDER von der abgehenden Leitung abtransportiert
ODER im Abschlusswiderstand vernichtet (=in Wärme umgesetzt)
werden.

Abgehende Leitung UND Abschlusswiderstand gibt eine
Fehlanpassung; das kann ich nicht vorhersagen, was da
passieren wird. Ich würde befürchten, dass die Verbindung
trotzdem noch funktioniert.


> Du scheinst ja genau einer der HF-Spezis zu sein, bei denen
> ich immer kein Wort verstehe, wenn sie loslegen.... ;o)

Na, das hoffe ich doch nicht... :)


> Wie sollte ich am effektivsten (wenig Schaltungsaufwand)
> vorgehen, um kurz hinter einem Switch die Kommunikation
> für einen entfernten Clienten zu ruinieren,

Ich kenne mich mit Ethernet zu wenig aus, um Dir einen
verlässlichen Rat geben zu können. Die rein HF-technische
Seite ist nicht so kompliziert, aber da gibt es auch noch
so Dinge wie "Power over Ethernet"...


> ohne mir einen der beiden zu zerschießen oder andere
> Ports des Switches zu beeinflussen?

Naja, sagen wir so: Es kann jederzeit vorkommen, dass
das Patchkabel nur auf der einen Seite eingesteckt ist,
auf der anderen aber nicht. Daraus würde ich folgern:
Eine allpolige Unterbrechung muss die Technik aushalten.
Schlecht wird das nur bei Gewitter, da hat man dann eine
wunderbare Antenne...

von Anselm (Gast)


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Wenn ich bloß wüsste wo ich das fand...

Vor ein paar Jahren suchte ich einen umschaltbaren Y-Netzwerkadapter um 
2 Netzwerke wahlweise auf den PC zu legen.
Ich fand sogar einen der mit einerm Spannung oder elektr. Schalter 
geschaltet wurde.

So etwas in der Art würde dir auch helfen.


o/
Anselm

von Brxxxxx (Gast)


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Muss es unbedingt Unterbrochen werden, oder reichen nicht sogar 
"sporadische Netzwerkprobleme", bei denen das Spielen keinen Spaß mehr 
macht? Du müsstest nur irgendwie Störungen auf die (ungeschirmte) 
Leitung aufbringen.

von Adventure (Gast)


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Ist doch super, bring deiner Tochter noch mehr bei und bau den Switch in 
einen Schrank mit Schloss.
Schenke ihr dann ein Pickset ;-)))

von LOL (Gast)


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Ganz abgesehen davon, dass ich den Sinn des Projektes anzweifele[1]:

Wird hier nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
Es geht darum, "geht/geht nicht" zu realisieren.

Für "geht" notwendig bei 10/100Mbit: Pin 1,2,3,6

Alle schnelleren Standards andere brauchen diese Pins bzw. diese 2 
Adernpaare ebenfalls zwingend.
Fehlt ein Pin davon, geht nix mehr. Schirmung braucht keiner der 
Standards bis einschließlich 10GBase-T.

Und was das HF-Voodoo (ich hab keine Ahnung davon) angeht:
Wer schon mal gesehen hat, wie deutsche Elektriker Ethernet in EFH 
verlegen, verbauen und ggf. Kabel reparieren, dem wird klar, dass die 
modernen Switches und Karten ordentlich was ab können. Dito für diverse 
Adapter und Dosen, die am Markt sind - Buchse-Buchse Adapter z.B. haben 
8x2cm lose, unverdrillte Litzen drin.

Sprich: Relais rein in 1-2 Adern und gut ist. Für die anderen Drähte ein 
bisschen die Längen ausgleichen, damit es keine zu großen 
Laufzeitunterschiede gibt.

10Mbit funktioniert sogar über Telefonkabel, und wenn bei der 
vorgeschlagenen Lösung nur 100Mbit statt 1Gbit geht (wegen HF...) wird 
das nur bei Glasfaser überhaupt auffallen.

Meine 0.02€ dazu...



[1]
Korrekte Lösungen:
- Fritz!Box Kindersicherung/Zeitbudget
- smart/managed Switch mit abgeschaltetem Port oder besser 
MAC-Sperre/MAC-
  Whitelist
- MAC/IP/DNS-Filterung auf anderem Wege
- Softwareseitig: Störung durch doppelte MAC oder Pakete, die 
Verbindungen abbrechen

Man macht Infrastruktur-Hardware nicht kaputt, weder zum Spaß noch aus 
versehen - das fällt einem immer irgendwann auf die Füße.

von Nero (Gast)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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LOL schrieb:
> Und was das HF-Voodoo (ich hab keine Ahnung davon) angeht:
Man muss sich nur mal käufliche RJ45-Buchse-Buchse Adapter ansehen, um 
zu erkennen, dass das Layout völlig unkritisch ist.

Und wenn man das für einsfuffzig selber mal ausprobiert und ein 
Netzwerkkabel aufschneidet und mit den einzelnen Adern mal 
herumspielt (Verdrillung auflösen, eine Ader kürzen/verlängern, Adern 
tauschen, ...) dann erkennt man, dass da gaaaaannnnz viel Spielraum für 
Unsauberkeiten ist.
Ich bin mir sicher, dass man so ein 100M Netzwerk mit jedem beliebigen 
Relais schalten kann. Und dabei ist es egal, ob man die Adern auftrennt 
oder irgendwie kurzschließt.

von Andre (Gast)


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LOL schrieb:
> HF-Voodoo

Können wir wohl unbesorgt ignorieren.
Ich habe für meine Hardware Firewall so einen kleinen Barebone PC 
gekauft, der 4 Intel NICs auf dem Board mitbringt. Die ersten beiden 
Ports kann das Board mit Relais zusammenschalten, wenn eine direkte 
Verbindung ohne laufendes System notwendig ist.
Auf der Platine sind ganz "normale" hochwertige Kleinsignal Relais 
drauf, ein Ethernet Pärchen verschwindet jeweils in einem Relais. Das 
Layout wurde natürlich sorgfältig erstellt (diff. pairs), aber HF Relais 
sind das nicht.

von TestX (Gast)


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@TO

Besorg dir einen managed Switch (zB Aruba 1930) und darauf lässt du eine 
portbasierte Authentifizierung via 802.11X laufen (Zertifikate und 
dynamische vlans). Als Firewall/Router ein APU4 Board mit opnsense. 
Alles andere ist doch wirklich Kindergarten..

von Sulivan D. (Gast)


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Kleinen Switch dazwischen hängen und die Versorgungsspannung
schalten.

von Stefan F. (Gast)


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Es wurde alles schon gesagt (und die Ablehnung des TO ignoriert), nur 
noch nicht von jedem.

Mal was anderes: Wie wäre es Switch, dessen Stromversorgung man 
abschaltet?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mal was anderes: Wie wäre es Switch, dessen Stromversorgung man
> abschaltet?
Wenn ich der TO wäre und da meine Lebenszeit in einen Techbattle mit der 
Jüngsten vergraben wollte (statt die selbe Zeit für deren Erziehung 
aufzuwenden), dann würde ich die Versorgung innen im Router an 
geeigneter Stelle auftrennen, so dass die Versorgungs-LED noch 
leuchtet...

: Bearbeitet durch Moderator
von Nero (Gast)


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LOL schrieb:
> 1]
> Korrekte Lösungen:
> - Fritz!Box Kindersicherung/Zeitbudget
> - smart/managed Switch mit abgeschaltetem Port oder besser
> MAC-Sperre/MAC-
>   Whitelist
> - MAC/IP/DNS-Filterung auf anderem Wege
> - Softwareseitig: Störung durch doppelte MAC oder Pakete, die
> Verbindungen abbrechen
>
> Man macht Infrastruktur-Hardware nicht kaputt, weder zum Spaß noch aus
> versehen - das fällt einem immer irgendwann auf die Füße.

Bestens zusammengefasst!

von 2aggressive (Gast)


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Algernon M. schrieb:
> neue Quests
LOL.


Script auf deinem Rechner:
-pollendes Ping auf Zielrechner
-sobald Zielrechner Pingbar einen 120-Sekunden-timer starten
-bei abgelaufenem Timer den Zielrechner (via ssh) herunterfahren
-zurück zum Anfang

Wird eine Weile dauern bis deine Tochter (die hier mitliest???) merkt 
das bei abgezogenem Netzwerkkabel ihre Kiste wenigstens nicht mehr 
ausgeht :D

von MeierKurt (Gast)


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LOL schrieb:
> - Softwareseitig: Störung durch doppelte MAC oder Pakete, die
> Verbindungen abbrechen

Oder einfach einen zweiten DHCP-Server ins Netz hängen.
Natürlich nur, wenn man nicht selber dranhängt...
Die Fehlersuche bringt dann einen gewissen Lerneffekt...

von quotendepp (Gast)


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pihole mit blacklisting

von gfdgd (Gast)


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Ich hab das immernoch recht simpel in der Fritte gelöst

Normalerweise landen alle neuen LAN geräte ( MAC wechsel  ) auf dem 
Profil "standard".
Das hab ich aber komplett gesperrt.
Dafür ein neues erstellt " Internet"
Meine standardgeräte bekommen dieses profil zugewiesen.

Neue Geräte ( oder die der Gäste )  landen prinzipiell auf "Standard" 
also können nix tun.

Den PC der Tochter  also hinzufügen mit einem Profil "tochter"
Zeit einstellen und limit festlegen - ggf Gäste Netz sperren + blacklist 
+ portsperren

Ändert sie ihre MAC oder steckt mal in einen anderen Port passiert nicht 
viel ... Das ding bekommt kein Internet.

Wenn du Angst hast das sie im LAN rumfummeln könnte und ggf die MAC 
kapern
Ins Gäaste Netz stecken und abschotten ^^

von Klaus W. (mfgkw)


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Geht das über eine Fritzbox ins Internet?
Da kann man für Nutzer bzw. Rechner Profile einrichten, und die einen 
unbegrenzt ins Internet lassen und andere beschränkt oder gar nicht.

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