Forum: Offtopic Pfund pro Quadratzoll und ähnliches


von Bernd G. (Gast)


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Ich fassse es nicht:
> https://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-115077.html
Leider momentan nur als Audio verfügbar.

von Falk B. (falk)


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So what! Freiheit heißt auch, Unsinn machen zu dürfen. Die Briten machen 
das auf EIGENE Rechnung und drücken das niemandem aufs Auge. Außerdem 
geht es hier BESTENFALLS um Alltagsmaße, die bis heute in UK parallel 
genutzt wurden, nicht nur die Meilen auf der Straße. Die Industrie wird 
einen Teufel tun, ihre metrischen Einheiten wie abzuschaffen, sooo 
doooof sind die nicht.

Ein Nicht-Problem.

Außerdem, wo war in dem Beitrag von Pfund pro Quadratzoll die Rede? Du 
willst doch wohl keine fake news verbreiten?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Die Amis sind im Alltag auch nicht metrisch, wohl aber hinter den 
Kulissen. Selbst Harley Davidson baut seit über 10 Jahren mit metrischen 
Schrauben! SHOCKING!

Die Australier haben in den 1970ern auf metrische Maße umgestellt, wohl 
auch deshalb, weil sie wirtschaftlich und politisch klein sind, da kann 
man sich keine Starallüren leisten. Sie haben dadurch in Summe massiv 
profitiert. Es gab da einen Typen, der bei der Umstellung dabei war und 
das alles dokumentiert hat. Da gibt es einige witzige und manchmal auch 
interessante Artikel!

http://www.metricationmatters.com/

Ach ja, und hier der Klassiker ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=EUpwa0je6_Y

von Klaus W. (mfgkw)


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Falk B. schrieb:
> Außerdem, wo war in dem Beitrag von Pfund pro Quadratzoll die Rede?

Auch wenn es nicht im Artikel steht, einen Reifendruck messen die 
tatsächlich in psi (pounds per square inch).

Und dann nicht mal einheitlich, apropos Reifen. In einer schnöden 
Reifenbezeichnung wie 195/65R16 sind schon mal 3 Längenwerte mit 3 
unterschiedlichen Einheiten verwurstet (1: mm, 2: % von 1., 3: Zoll). 
Viel bescheuerter geht es nicht.

von Klaus W. (mfgkw)


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von A. S. (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Auch wenn es nicht im Artikel steht, einen Reifendruck messen die
> tatsächlich in psi (pounds per square inch).

und wir in hekto-Pascal... Einer Einheit, die jeder zweite 
Reifenauffüller noch nie gehört hat, gescheige denn versteht. Selbst 
wenn er hekto-Liter vom Bier kennt.

von Egon D. (Gast)


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Klaus W. schrieb:

> 
https://www.zmescience.com/other/map-of-countries-officially-not-using-the-metric-system/

Das stimmt doch gar nicht, soweit ich weiss. Die Amis
haben die Meterkonvention unterzeichnet, und das SI gilt
bei ihnen -- aber es gilt halt nicht AUSSCHLIESSLICH,
sondern die imperialen Einheiten sind AUCH zugelassen.

Und da es dort auf dem flachen Land offenbar zum guten
Ton gehört, gegen alles zu sein, was "die korrupte
Regierung in Washington" ausheckt, sind eben die Leute
auch im dritten Jahrtausend noch sechs Fuß groß und
kaufen fünf Unzen Leberwurst...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Es war für mich interessant mitzuerleben wie die Umstellung auf Metrisch 
in den 70ern sich in Kanada entfalten würde.

https://en.wikipedia.org/wiki/Metrication_in_Canada

In der Firma entwickeln und produzieren ausschließlich in Metrisch weil 
wir international konstruieren.

In der "normalen" Welt hinkt noch viel Nicht-Metrisches mit.

Die Häuser werden immer noch nicht-metrisch gemessen und Baumaterialien 
(z.B. Trockenbauplatten) sind immer noch Imperial. Die Abstände der 2x4" 
oder 2x6" Holzsparren sind also auch noch immer 16".

Reifen, Klempnermaterialien, Bodenplatten, Kacheln und vieles andere 
sind immer noch Imperial.

Viele Lebensmittel (aus USA) sind Amerikanisch gemessen, aber in 
Metrisch gekennzeichnet. Also man kauft 454g für halbes Kilo. Milch ist 
in Liter. Kanadisch hergestellte Lebensmittel sind je nach Marktmeist 
metrisch. Ärgerlich ist, daß bei uns alles zweisprachig beschriftet 
werden muß und man oft nur die französische Seite am Regal sieht;-)

Auch Treibstoffe und Schmiermittel sind in Liter.

Also ist Vieles etwas Kraut und Rüben;-)

Industrie hält sich wo es geht an Metrisch.

von Egon D. (Gast)


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A. S. schrieb:

> und wir in hekto-Pascal... Einer Einheit, die
> jeder zweite Reifenauffüller noch nie gehört hat,
> gescheige denn versteht.

Die Zahlenwerte sollten ihm aber bekannt vorkommen,
denn das sind genau dieselben wie bei Millibar als
Einheit. Deswegen verwendet man ja auch Hekto- und
nicht Kilopascal...

von Jens G. (jensig)


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Falk B. schrieb:
> Die Amis sind im Alltag auch nicht metrisch, wohl aber hinter den
> Kulissen. Selbst Harley Davidson baut seit über 10 Jahren mit metrischen
> Schrauben! SHOCKING!

Die NASA scheint das aber noch nicht mitbekommen zu haben ...

von Jens G. (jensig)


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A. S. schrieb:
> Klaus W. schrieb:
>> Auch wenn es nicht im Artikel steht, einen Reifendruck messen die
>> tatsächlich in psi (pounds per square inch).
>
> und wir in hekto-Pascal... Einer Einheit, die jeder zweite
> Reifenauffüller noch nie gehört hat, gescheige denn versteht. Selbst
> wenn er hekto-Liter vom Bier kennt.

Aha - und was stört Dich daran? Im Gegensatz zu psi ist es eine ganz 
normale metrische Einheit, nur daß die beim Reifndruck sicherlich nicht 
ganz üblich ist, aber dafür in der Meteorologie (damit die Leute sich 
nicht an andere Zahlenwerte anpassen müssen).

von Christoph Z. (rayelec)


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Ich frag‘ mich auch, was der Johnson und seine Regierung geraucht hat, 
damit die auf solche Ideen kommen, zumal auch bei den Amis steter 
Tropfen den Stein aushöhlt. Softdrinks werden seit einigen Jahren in 
2-Liter Flaschen verkauft und nicht mehr „1/2 Gallon“. Milchkanister 
sind aber weiterhin in Gallonen wie auch fast alles ander im Alltag un 
Unzen, Fluid Unzen, Pfund, Inch, Miles etc gemessen wird. Ganz besonders 
schön (umzurechnen) ist der Verbrauch von Autos von Miles per Gallon zu 
l/100km :-P

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Ich hoffe, dass das Zoll sich gegen das Meter durchsetzt.
Wegen der traditionellen Zweier-Teilung ...

von Manfred P. (pruckelfred)


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Egon D. schrieb:
> Die Amis
> haben die Meterkonvention unterzeichnet, und das SI gilt
> bei ihnen -- aber es gilt halt nicht AUSSCHLIESSLICH,
> sondern die imperialen Einheiten sind AUCH zugelassen.

Im Unterschied zu Deutschland, da MÜSSEN im Handel alle Maße metrisch 
angegeben werden. Wer kennt noch den Quatsch mit Disketten "8.89cm" und 
daneben "3 1/2"". Komischerweise verstehe ich bei Fernsehern cm-Angaben, 
während mir diese bei PC-Monitoren suspekt sind, Gewohnheit.

Es ist viele Jahre her, dass ich in GB unterwegs war, sowohl per 
Motorrad als auch mit dem PKW. Es gab moderne Tankstellen mit 
Literanzeige, an der Kasse lagen Umrechnungskarten Liter nach Gallonen 
aus. Später nicht mehr gesehen, da war Liter allgemein üblich.

An niedrigen Bücken sah man zum Teil zwei Höhenschilder, Yard - Fuss - 
Zoll und daneben in Metern.

Der Elektroniker solte zumindest mit Zoll (Inch) kein Problem haben, 
fast alle ICs und Baugruppenträger basieren darauf. Kauft man eine Rolle 
Flachbandkabel 30 Meter, hat diese normalerweise 48 cm mehr, nämlich 100 
Fuss.

In der Kneipe ein Brown Ale bestellt, habe ich kein Problem, dass da 
etwas mehr als ein halber Liter im Glas ist. Eine Tüte Milch aus dem 
Kaufladen mit 568ml bereitet auch kein Problem.

Dusselig ist, dass einige imperiale Maßeinheitem zwischen GB und USA 
unterschiedlich sind.

Eine ältere Dame in Schottland schimpfte auf metrisch:

Für einen Rock brauche ich 6 yard Stoff, jetzt soll ich 6 Meter kaufen 
und habe anschließend zwei Fuss übrig :-)

Der Autobastler (US-Cars) hat einen 350er-Motor ... ähmm, wie jetzt, ach 
ja, Kubikzoll, 5,7l-BigBlock.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Vielleicht sollte man noch den metrischen Zoll mit 25mm einführen, den 
metrischen Fuß mit 30cm (=12 metrische Zoll), den metrischen Mil mit 
25µ, die metrische Meile mit 1500m (=60000 metrische Zoll oder 5000 
metrische Fuß).

Lässt sich auch Material sparen, bzw. hört sich bei gleichen Maßen nach 
mehr an. Eine 50"-Diagonale wird gerundet schon zur 51"-Diagonalen!

;-)

von Dieter H. (kyblord)


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Gerhard O. schrieb:
> Viele Lebensmittel (aus USA) sind Amerikanisch gemessen, aber in
> Metrisch gekennzeichnet. Also man kauft 454g für halbes Kilo. Milch ist
> in Liter. Kanadisch hergestellte Lebensmittel sind je nach Marktmeist
> metrisch. Ärgerlich ist, daß bei uns alles zweisprachig beschriftet
> werden muß und man oft nur die französische Seite am Regal sieht;-)
>
> Auch Treibstoffe und Schmiermittel sind in Liter.
>
> Also ist Vieles etwas Kraut und Rüben;-)
>
> Industrie hält sich wo es geht an Metrisch.

Wie ist es so in Kanada? Für mich ist es nach wie vor ein Traumziel. Ich 
würde sofort rübergehen. Brauche dafür aber eine Firma die mich 
rüberschickt.

von Egon D. (Gast)


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Manfred P. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Die Amis
>> haben die Meterkonvention unterzeichnet, und das SI gilt
>> bei ihnen -- aber es gilt halt nicht AUSSCHLIESSLICH,
>> sondern die imperialen Einheiten sind AUCH zugelassen.
>
> Im Unterschied zu Deutschland, da MÜSSEN im Handel alle
> Maße metrisch angegeben werden.

Richtig.


> Wer kennt noch den Quatsch mit Disketten "8.89cm" und
> daneben "3 1/2"".

Naja. Gravenreuth halt.

Die Ironie dabei: Die Disketten haben einen Durchmesser
von 90mm . Die üblichen Zollangaben stimmen nur
ungefähr; die "supergenauen" 8.89cm sind schlicht falsch,
weil 1.1mm zu klein.

Aber das müssen weder Abmahn-Anwälte noch Händler wissen...

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Manfred P. schrieb:
> einige imperiale Maßeinheitem zwischen GB und USA unterschiedlich sind.

Vor allem bei US- und UK-Gallonen.

Was mich auch verwirrt, sind Meilen in Dokus. Bei der Luftfahrt weiß man 
oft nicht, wird von Statue (1,609km) oder Nautic (1,852km) Meile 
geredet.

Oft wird auch falsch gerechnet von cm² bzw. mm² in inch² - da wird gerne 
das Quadrat vergessen.

Ansonsten komme ich mit den imperialen Einheiten ganz gut zurecht.

Körpergewicht in stone + pounds (14 pounds = 1 stone) hört sich für uns 
ziemlich umständlich an, ist in England aber immer noch üblich. Wie auch 
Größe in feet + inches. In Irland habe ich Straßenschilder gesehen, die 
falsch umgerechnet waren (mal 1,6 statt durch 1,6).

von Joachim B. (jar)


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früher hatten wir Bildschirmdiagonalen in cm z.B. 66cm 42cm und 
Fahrradreifen in 24" 26" 28" das konnte man sich locker vorstellen. dann 
kamen die 19" 40" 55" flatTV  und kaum hat man ein Gefühl für die neuen 
Größen entwickelt dürfen " Angaben nicht mehr sein, nun sind es 143cm 
165cm, z.k. (zum k*tzen) nichts gegen Veränderungen, aber nicht ständig 
hin und her!

Wann werden die Fahrradreifen umbenannt?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Egon D. schrieb:
>> Wer kennt noch den Quatsch mit Disketten "8.89cm" und
>> daneben "3 1/2"".
>
> Naja. Gravenreuth halt.

RIP! Der hatte aber auch ein echtes Problem. Der hat ne Nische gefunden, 
die ihn ins Grab brachte.

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Freiherr_von_Gravenreuth

Naja, immerhin hat zu einem VIP für Arme gereicht.

Amen!

von Falk B. (falk)


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Josef G. schrieb:
> Ich hoffe, dass das Zoll sich gegen das Meter durchsetzt.
> Wegen der traditionellen Zweier-Teilung ...

Jaaaaa! Er ist wieder da! Hex-Bome!!!!!!

von (prx) A. K. (prx)


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Thorsten M. schrieb:
> Vielleicht sollte man noch den metrischen Zoll mit 25mm einführen, den
> metrischen Fuß mit 30cm (=12 metrische Zoll),

Das würde die Amerikaner auch nicht weiter verwirren, denn sie 
jonglieren sowieso schon mit langen (1016 kg), kurzen (907 kg) und 
metrischen Tonnen.

von Falk B. (falk)


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Thorsten M. schrieb:
> Vielleicht sollte man noch den metrischen Zoll mit 25mm einführen,

Den Scheiß gab's im Ostblock, DIL ICs im 2,5mm Raster ;-)

von Guido B. (guido-b)


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Egon D. schrieb:
> Das stimmt doch gar nicht, soweit ich weiss. Die Amis
> haben die Meterkonvention unterzeichnet, und das SI gilt
> bei ihnen -- aber es gilt halt nicht AUSSCHLIESSLICH,
> sondern die imperialen Einheiten sind AUCH zugelassen.

Das ist nicht so ungewöhnlich, km/h sind auch nicht SI-konform.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Den Scheiß gab's im Ostblock, DIL ICs im 2,5mm Raster ;-)

Noch nie Sub-D Stecker mit ihren 2,5mm in Lötpunktraster gelötet?

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Abstände der 2x4"
> oder 2x6" Holzsparren sind also auch noch immer 16".

Aber die 2x4" Holzsparren selbst messen keine 2x4". Sondern 1,5x3,5". 
Angeblich gelten die 2x4" vor dem Trocknen des Holzes. Sehr praktisch.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Mohandes H. schrieb:
> Oft wird auch falsch gerechnet

=> Gimli Glider.

von Uli S. (uli12us)


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Zumindest beim basteln mit Zollwerten sollte  man sich nicht sklavisch 
an diese 25,4mm Konvention halten sondern 25,6 benutzen.

von Oliver S. (phetty)


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Egon D. schrieb:
> Naja. Gravenreuth halt.

Waren es schlussendlich dann 9mm oder .223?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gimli Glider

Da ist ja einiges schief gelaufen. Aber alle sind heil angekommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143

Hingegen die Climate Orbiter ist wegen eines simplen Umrechnungsfehlers 
auf dem Mars zerschellt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Climate_Orbiter

von U. B. (Gast)


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Zoll oder Zentimeter?

Wie oft werden Millionen, Milliarden, Billionen ... verwechselt?

(Nicht nur bei der Übersetzung aus dem Ami-Engisch:
https://kaltesonne.de/grunen-vorsitzende-annalena-baer%C2%ADbock-liegt-um-faktor-eine-milliarde-falsch-in-deutsch%C2%ADland-emittiert-jeder-burger-9-giga%C2%ADtonnen-co2/
)

Die Geschwindkeitseinheit  " Ångström/Woche "  ist im Gegensatz zu
den Maßen für Indianergewinde; AWG, PSI (für Druck) uvm. wenigstens
noch metrisch.
Ausserdem sollte man diese praktische Einheit für den rasanten
-Fortschritt in Deutschland-
unbedingt beibehalten: Dann sind die Zahlenwerte handlich ...

Beitrag #6822794 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DANIEL D. (Gast)


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Also ich stell mir das total anstrengend und nervig vor, wenn alle 
Materialien irgendwelche Zoll dicken haben, ist ja ultra nervig bei der 
Planung von irgendwas. Die machen sich echt das Leben schwer.

von (prx) A. K. (prx)


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DANIEL D. schrieb:
> Die machen sich echt das Leben schwer.

Gelernt und gewöhnt. Unsereins fragt sich ja auch, wie man es schafft, 
gleichzeitig mit 4 Schriftsystemen umzugehen. Genau das ist aber in 
Japan Routine, wo eines davon obendrein noch in der Komplexitätsklasse 
von Chinesisch liegt. Allein schon die Eingabe von Schrift auf der 
Tastatur mutet uns bizarr an, mit Eingabe in ASCII, automatischer 
Umsetzung in eine der Silbenschriften und anschliessender manueller 
Auswahl vorgeschlagener Schriftsymbole. Der entstandene Text enthält 
alle 4 Schriften, auch abhängig davon, was jeweils ausgedrückt wird und 
wer ihn lesen soll.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Beliebter Übersetzungsfehler auch: 'Silicon' = 'Silikon'. Wenn ich das 
in einer technischen Doku lese oder höre dann frage ich mich, wie weit 
der Übersetzer mit der Technik überhaupt vertraut ist.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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DANIEL D. schrieb:
> wenn alle Materialien irgendwelche Zoll dicken haben, ist ja ultra
> nervig bei der Planung von irgendwas.

Ist eine Frage der Gewöhnung. Zoll ist ja auch kein 'krummes' Maß. Wer 
sein Leben lang in Inches und Feet denkt, für den ist das sehr 
übersichtlich. Auch daß bei imperialen Einheiten Nachkommastellen 
unüblich sind: 1/2, 3/8, usw.

von Dieter J. (fossi)


Angehängte Dateien:

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Joachim B. schrieb:
> früher hatten wir Bildschirmdiagonalen in cm z.B. 66cm 42cm und
> Fahrradreifen in 24" 26" 28" das konnte man sich locker vorstellen. dann
> kamen die 19" 40" 55" flatTV  und kaum hat man ein Gefühl für die neuen
> Größen entwickelt dürfen " Angaben nicht mehr sein, nun sind es 143cm
> 165cm, z.k. (zum k*tzen) nichts gegen Veränderungen, aber nicht ständig
> hin und her!
>
> Wann werden die Fahrradreifen umbenannt?

Die Anbieter von TV's haben einem das damals erleichtert, indem Sie ihre 
Preisschilder entsprechend angepaßt haben. (Stammt irgendwo aus dem 
Netzt)

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Am schlimmsten ist es im Bereich "Druck", die haben auch so tolle 
Einheiten wie inch HG. Diese Einheit gibt es bezogen auf 4 und 20 Grad 
Celsius. Selbstverständlich verschweigt fast jeder Hersteller welche 
Einheit er eigentlich meint.

von Richard H. (richard_h27)


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Dieter J. schrieb:
> Die Anbieter von TV's haben einem das damals erleichtert, indem Sie ihre
> Preisschilder entsprechend angepaßt haben.

Wir sind doch blöd: 40cm = 102"

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Mohandes H. schrieb:
> Auch daß bei imperialen Einheiten Nachkommastellen
> unüblich sind: 1/2, 3/8, usw.

1/2 = 0.8, 3/8 = 0.6 (hex)

von (prx) A. K. (prx)


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Und jetzt bitte noch 2+1/2 Fuss, ausgedrückt in der nächsthöheren 
gängigen Einheit, also in Yard.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Schlimm finde ich die Unart, mittelgroße Flächen in Fußballfeldern 
anzugeben. Das zwingt mich dann jedesmal nach der Allianz-Arena oder 
irgendeinem anderen Stadion zu gugeln, um dann 105*68 m² mit dem 
Taschenrechner auszurechnen, um festzustellen, daß ein FIFA-gerechter 
Bolzplatz 0,714ha groß ist.

von Christian M. (christian_m280)


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(prx) A. K. schrieb:
> Noch nie Sub-D Stecker mit ihren 2,5mm in Lötpunktraster gelötet?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/D-Sub
"Die Stiftreihen haben einen Abstand von 2,84 mm, nebeneinanderliegende 
Stifte haben den Abstand 2,74 mm ±0,1 mm bei Größen A und E, sowie 2,77 
mm ±0,1 mm bei den anderen Größen."

Gruss Chregu

von Richard H. (richard_h27)


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Thomas E. schrieb:
> Schlimm finde ich die Unart, mittelgroße Flächen in Fußballfeldern
> anzugeben.

Wäre dir das Saarland lieber?

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gelernt und gewöhnt. Unsereins fragt sich ja auch, wie man es schafft,
> gleichzeitig mit 4 Schriftsystemen umzugehen.

Hatte wir auch mal, wenn gleich nicht so extrem.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Schrift#Schreibschriften
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift

> Genau das ist aber in
> Japan Routine, wo eines davon obendrein noch in der Komplexitätsklasse
> von Chinesisch liegt. Allein schon die Eingabe von Schrift auf der
> Tastatur mutet uns bizarr an, mit Eingabe in ASCII, automatischer
> Umsetzung in eine der Silbenschriften und anschliessender manueller
> Auswahl vorgeschlagener Schriftsymbole. Der entstandene Text enthält
> alle 4 Schriften, auch abhängig davon, was jeweils ausgedrückt wird und
> wer ihn lesen soll.

Einer der vielen Gründe, warum Sprachen wie Japanisch, Chinesisch etc. 
nicht weltweite VErbreitung finden werden, wie es Englisch geschafft 
hat. Die jeweiligen Länder sind mit ihren Kunstwerken der Sprache selber 
mehr als genug beschäftigt. (Da sag mal einer, die Deutschen wären zu 
kompliziert und hätten zuviele Regeln)

von Falk B. (falk)


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Mohandes H. schrieb:
> Auch daß bei imperialen Einheiten Nachkommastellen
> unüblich sind: 1/2, 3/8, usw.

Eines der vielen Probleme dabei, siehe mein Video ;-)

Beitrag "Re: Pfund pro Quadratzoll und ähnliches"

Denn die 1/2, 1/4, 1/8 etc. muss man zum Addieren und Subtrahieren 
erstmal gleichnamig machen. Das vermeidet man, wenn man gleich bei EINER 
Basiseinheit bleibt, z.B. nur 1/64 oder so. Oder halt metrisch, wie der 
Rest der Welt . . .

von Klaus W. (mfgkw)


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Richard H. schrieb:
> Wäre dir das Saarland lieber?

Ist das nicht dasselbe?

von Werner H. (werner45)


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@ Frank D.:
Eigentlich nur bei Vakuum üblich, weil die Amis nichts mit mm 
Quecksilbersäule bzw. Torr anfangen konnten. Da war es dann inch Hg.

Blöd wird es dann, wenn nur "Vacuum" auf dem USA-Manometer steht, mit 
Zahlen von 0 bis 30. Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich darauf 
gekommen bin (das war vor der Internetzeit).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. S. schrieb:
> und wir in hekto-Pascal... Einer Einheit, die jeder zweite
> Reifenauffüller noch nie gehört hat, gescheige denn versteht.

Aber nur beim Luftdruck.
Und der ist betraglich gleich millibar.
Hätte man also bei millibar belassen können,
Nachdem man ja schon einmal umgestellt hat.
Von mmHg

: Bearbeitet durch User
von Egon D. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:

> Hätte man also bei millibar belassen können,

Natürlich NICHT -- man wollte ja die kp/cm^2
loswerden. Das war ja der Witz bei der ganzen
Sache.

von Thomas E. (thomase)


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Richard H. schrieb:
> Wäre dir das Saarland lieber?

Daran hatte ich noch nie gedacht. Aber gute Idee.

2,56969E9mm². Das kann man sich wenigstens vorstellen.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Denn die 1/2, 1/4, 1/8 etc. muss man zum Addieren und Subtrahieren
> erstmal gleichnamig machen. Das vermeidet man, ...

indem man 0.8, 0.4, 0.2 statt 1/2, 1/4, 1/8 schreibt und in hex rechnet.

von Richard H. (richard_h27)


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Josef G. schrieb:
> ... und in hex rechnet

Du hättest mit einer Hex-Partei zur Bundestagswahl antreten sollen.

von (prx) A. K. (prx)


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Richard H. schrieb:
> Du hättest mit einer Hex-Partei zur Bundestagswahl antreten sollen.

§ 11 PartG legt fest, dass der Vorstand einer Partei aus mindestens 3 
Mitgliedern bestehen muss. Das könnte knapp werden.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Hätte man also bei millibar belassen können,

Das Bar darf in der EU nach wie vor offiziell verwendet werden. Speziell
beim Luftdruck sehe ich darin gegenüber dem hektoifizierten Pascal auch
keinen Nachteil. Aber die Meteorologen scheinen Spaß daran zu haben, die
Konsumenten der Wetternachrichten hin und wieder mit etwas Neuem zu
überaschen. So wurde die Einheit der Niederschlagsmenge irgendwann
einmal ganz frech vom einfachen mm zum äquivalenten, aber komplizierter
auszusprechenden l/m² umgestellt, was dazu führte, dass viele Leute die
Literproquadratmeter zu Liter vereinfachen, was natürlich nicht korrekt
ist.

Egon D. schrieb:
> Natürlich NICHT -- man wollte ja die kp/cm^2 loswerden.

Das kp und andere damit zusammenhängende Einheiten wurden ja auch
(zurecht) abgeschafft, Das Bar basiert aber nicht auf dem Kilopond,
sondern genauso wie das Pascal auf dem Newton.

von Roland E. (roland0815)


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Manfred P. schrieb:
> ...
> Der Autobastler (US-Cars) hat einen 350er-Motor ... ähmm, wie jetzt, ach
> ja, Kubikzoll, 5,7l-BigBlock.

Richtig bunt wirds, dass in dem Block ab den späten 80ern metrische 
Gewinde geschnittten werden. Bis auf die Kopfschrauben. Die sind auch 
'81 noch zöllig...

Die Umstellung von imperial zu metrisch war im GM-Konzern schon ziemlich 
lustig...

von Roland E. (roland0815)


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Joachim B. schrieb:
> ...
>
> Wann werden die Fahrradreifen umbenannt?

Sind schon. Gugg mal drauf. Die imperialen Maße stehen nur noch zu 
Infozwecken drauf. Aus 28" werden dann 722..724. Je nach dem ob Fahrrad 
oder Hollandrad...

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> § 11 PartG legt fest, dass der Vorstand einer Partei aus mindestens 3
> Mitgliedern bestehen muss. Das könnte knapp werden.

Mit Bomes Schizophrenie kein Problem . . .

von Egon D. (Gast)


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Yalu X. schrieb:

> Speziell beim Luftdruck sehe ich darin gegenüber
> dem hektoifizierten Pascal auch keinen Nachteil.

Mein Vater war beim Wetterdienst. Soweit ich mitbekommen
habe, war den Wetterfröschen völlig wurscht, ob da "hPa"
oder "mBar" dahinterstand, weil
1. der Zahlenwert derselbe war und
2. beim Absetzen der Wettermeldung sowieso nur Zahlenwerte
   ohne Einheit übermittelt werden.
Für sie hat sich also nix geändert.


> Aber die Meteorologen scheinen Spaß daran zu haben, die
> Konsumenten der Wetternachrichten hin und wieder mit
> etwas Neuem zu überaschen. So wurde die Einheit der
> Niederschlagsmenge irgendwann einmal ganz frech vom
> einfachen mm zum äquivalenten, aber komplizierter
> auszusprechenden l/m² umgestellt, [...]

Das betrifft m.E. nur die "Populär-Meteorologen", weil
sich ein Normal-Konsument nix unter "7mm Niederschlag"
vorstellen kann, unter "7 Liter je Quadratmeter" aber
sehr wohl.
Ich habe nix davon gehört, dass intern im Wetterdienst
die Einheit umgestellt worden wäre.

Das ist dasselbe wie "kWh/Jahr": Mir rollen sich dabei
die Fußnägel auf, weil das einfach "Watt" mit einem
krummen Vorfaktor sind -- aber das ist für einen
Normalkonsumenten offenbar nicht verständlich. Zumindest
glaubt man das wohl.


> Das Bar basiert aber nicht auf dem Kilopond,
> sondern genauso wie das Pascal auf dem Newton.

Ja -- heutzutage!
Ich glaube mich zu erinnern, dass früher das Bar als
1kp/cm^2 definiert war.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Mich wundert, daß hier noch keiner das fachlich passende Amerikanische 
Weiher Gautsch (AWG) erwähnt hat, ein imperialistisches Kabelmaß der 
Extraklasse.

Wie dick muß die Zuleitung zu drei 8 AWG und zwei 12 AWG-Kabeln sein?
Im Gegensatz dazu die Querschnittsberechnung für 3x 2,5 und 2x 1,5 qmm.

Da zeigt sich auch das Hauptproblem des Amisystems: Es ist zum Rechnen 
völlig ungeeignet. Die Leute lernen stattdessen einfach die Zahlen 
auswendig. Ähnlich wie ein Analphabet Buchstaben abmalt.

Die Chirurgen hats noch schlimmer erwischt: Ihr Katzendarm (Cat Gut) 
wurde immer dünner, und dann war leider die 0 erreicht. Also nimmt man 
so praktische Maßeinheiten wie 00, 000 und 0000.

Erinnert an die EU mit ihrem AAAA++++-Schwachsinn.

: Bearbeitet durch User
von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Es gibt eine Fülle von imperialen Maßeinheiten.
https://www.ohse.de/uwe/articles/imperial.html

von Bernd G. (Gast)


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Der Chirurg hat auch so seine Späßchen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charri%C3%A8re_%28Einheit%29

Kanülendurchmesser je nach Vorliebe in Gauge oder Pravaz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kan%C3%BCle

von Matthias S. (dachs)


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Egon D. schrieb:
> Normal-Konsument nix unter "7mm Niederschlag"
> vorstellen kann, unter "7 Liter je Quadratmeter" aber
> sehr wohl.

Einspruch: eine 7mm dicke Wasserschicht halte ich für sehr anschaulich.

Egon D. schrieb:
> Das ist dasselbe wie "kWh/Jahr": Mir rollen sich dabei
> die Fußnägel auf, weil das einfach "Watt" mit einem
> krummen Vorfaktor sind -- aber das ist für einen
> Normalkonsumenten offenbar nicht verständlich. Zumindest
> glaubt man das wohl.

Einspruch: ich glaube, dass der Hintergrund hier ist, dass der Konsument 
diese xxx kWh/a einfach in EUR/Jahr umrechnen können soll, das geht mit 
Watt Dauerleistung nicht.

Wollvieh W. schrieb:
> Da zeigt sich auch das Hauptproblem des Amisystems: Es ist zum Rechnen
> völlig ungeeignet. Die Leute lernen stattdessen einfach die Zahlen
> auswendig. Ähnlich wie ein Analphabet Buchstaben abmalt.

Das war auch mein Eindruck, als ich dort gearbeitet habe. Wir haben mal 
in der Amizeichnung das Gesamtmass abgedeckt, sie haben es nicht hin 
bekommen, die Einzelwerte korrekt zu addieren.

Matthias

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Egon D. schrieb:
>> Das Bar basiert aber nicht auf dem Kilopond,
>> sondern genauso wie das Pascal auf dem Newton.
>
> Ja -- heutzutage!
> Ich glaube mich zu erinnern, dass früher das Bar als
> 1kp/cm^2 definiert war.

Ich glaube, du verwechselst das mit at (technische Atmosphäre, je nach
Kontext auch atü, atu oder ata genannt).

Das Bar wurde m.W. ursprünglich im CGS-System als Mdyn/cm² definiert,
was exakt 10⁵ pa im SI entspricht. Da hat sich also nichts geändert.

von Icke ®. (49636b65)


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Im Vereinigten Königreich hat das "metrische Martyrium" der EU 
ausgedient. Ab jetzt wird wieder in Pfund und Unzen gewogen und statt CE 
prangt die königliche Crown-Stamp auf den Pint-Gläsern. Die Briten 
jubeln.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brexit-grossbritannien-fuehrt-alte-gewichts-und-massangaben-wieder-ein-17542187.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Beitrag #6824243 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Das eigentliche Ziel dieser und ähnlicher Ankündigungen könnte der 
ungeliebte Brexit-Vertrag zwischen GB und EU sein. Denn m.E. gelten in 
Nordirland EU-Regeln, um aus der inneririschen Grenze keine 
Wirtschaftsgrenze zu machen. Weshalb ausschliesslich nichtmetrisch 
gekennzeichnete Waren nicht von UK nach NI dürften.

von Christian M. (likeme)


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Bald auch wieder die dämlichen Zollmaulschlüssel die selbst der Azubi 
nach vielen Jahren nicht auswendig gelernt bekommt? 1/4", 5/16", 3/8", 
7/16", 1/2", 9/16" 5/8", 11/16", 3/4", 13/16", 7/8", 15/16" statt 
5,6,7,8,9,10...

von Jack V. (jackv)


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Matthias S. schrieb:
> Einspruch: ich glaube, dass der Hintergrund hier ist, dass der Konsument
> diese xxx kWh/a einfach in EUR/Jahr umrechnen können soll, das geht mit
> Watt Dauerleistung nicht.

Nutzt man’s Gerät dann doppelt so häufig wie vom Hersteller bei der 
Berechnung angenommen (etwa Waschmaschine im Haushalt mit mehr Leuten), 
verbraucht es halt im Jahr mal eben doppelt soviele kWh wie draufstehen, 
und entsprechend kostet der Betrieb doppelt soviele Euro wie anhand der 
Angabe ausgerechnet wurde – wenn es also darum gegangen sollte, die 
Verbrauchswerte vergleichbar oder nachvollziehbar zu machen, hat man 
hier so richtig versagt, und das Gegenteil erreicht.

von Richard H. (richard_h27)


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Christian M. schrieb:
> dämlichen Zollmaulschlüssel die selbst der Azubi
> nach vielen Jahren nicht auswendig gelernt bekommt?

Wenn ein Azubi viele Jahre braucht, um endlich ausgebildet zu sein, 
dann...

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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A. S. schrieb:
> Klaus W. schrieb:
>> Auch wenn es nicht im Artikel steht, einen Reifendruck messen die
>> tatsächlich in psi (pounds per square inch).
>
> und wir in hekto-Pascal...

Nein. Reifendrücke misst man in (milli)bar.
1 hPa entspricht zwar genau einem Millibar, aber hPa verwendet man, wenn 
man absolute Drücke angeben will. Daher wird der barometrische Luftdruck 
bei Wetterberichten auch in Hektopascal angegeben und nicht in Millibar 
für relative Drücke.

Ist physikalisch identisch, aber es gibt die Konvention, um deutlich zu 
machen, ob ein Druck absolut oder relativ ist.

von Εrnst B. (ernst)



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Nur der Vollständigkeit halber...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Einheit "fathom" ist heute noch bei der Länge von Ankerketten 
üblich.
Naja und dann Knoten als Geschwindigkeit...

Ich finds nur interessant, warum man nicht überall
von selbst darauf kommt, die Finger als Zählsystem zu nutzen.
Damit drängt sich einem das Dezimalsystem
für alle Einheiten regelrecht auf.

von DANIEL D. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Ich finds nur interessant, warum man nicht überall
> von selbst darauf kommt, die Finger als Zählsystem zu nutzen.
> Damit drängt sich einem das Dezimalsystem
> für alle Einheiten regelrecht auf.

Na ja oft hält man Dinge welche man selbst gut beherrscht für 
selbstverständlich. Nur weil man selbst bis zehn zählen kann, müssen das 
ja nicht alle anderen auch können.

von Klaus W. (mfgkw)


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Εrnst B. schrieb:
> Nur der Vollständigkeit halber...

Lese ich das zweite richtig?

<unsinn>12 Troy ergeben 1 Troy?</unsinn>
jetzt habe ich es verstanden...
12 troy ounce = 1 troy pound


●DesIntegrator ●. schrieb:
> Naja und dann Knoten als Geschwindigkeit...

Bei aller Häme: Knoten macht sogar halbwegs Sinn in der Seefahrt.
Das ist eine nautische Meile/Stunde, und die nautische Meile ist eine 
Bogensekunde (am Äquator in W-O-Richtung, sonst praktisch auch eine 
Bogensekunde in N-S).
Dadurch hat man einen leichten Bezug zu den Gitterlinien auf der Karte.

Von allen kranken Einheiten ist das noch die gesündeste.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Klaus W. schrieb:
> und die nautische Meile ist eine
> Bogensekunde (am Äquator in W-O-Richtung, sonst praktisch auch eine
> Bogensekunde in N-S).

ich fahre nur nicht immer am Äquator entlang

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Sebastian R. schrieb:
> Nein. Reifendrücke misst man in (milli)bar.

Für Reifen finde ich das Atü viel cooler, auch wenn es sich geringfügig
vom Bar bzw. Hektokilopascal unterscheidet und offiziell nicht mehr
zulässig ist ;-)

> 1 hPa entspricht zwar genau einem Millibar, aber hPa verwendet man, wenn
> man absolute Drücke angeben will. Daher wird der barometrische Luftdruck
> bei Wetterberichten auch in Hektopascal angegeben und nicht in Millibar
> für relative Drücke.

Auch hier sind die alten Einheiten vorteilhaft: Da geht das schon aus
den Einheitennamen hervor:

- at: allgemeine Druckangabe
- ata: absoluter Druck
- atü: Überduck (relativ zum umgebenden Luftdruck)
- atu: Unterduck (relativ zum umgebenden Luftdruck)

Aber sonst bemühe ich mich schon, für alles nur noch SI-Einheiten (beim
Druck also Pascal) zu verwenden und Zusatzinformationen wie absolut,
relativ, über- oder unter- nicht im Einheiten- sondern im Größennamen
auszudrücken.

●DesIntegrator ●. schrieb:
> Klaus W. schrieb:
>> und die nautische Meile ist eine
>> Bogensekunde (am Äquator in W-O-Richtung, sonst praktisch auch eine
>> Bogensekunde in N-S).
>
> ich fahre nur nicht immer am Äquator entlang

Deswegen wurde der Meter ursprünglich als ein Zehnmillionstel der
Distanz vom Äquator bis zum Nordpol definiert, so dass auch die
Querdenk^H^H^H^Hfahrer auf ihre Kosten kommen :)

von Percy N. (vox_bovi)


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Klaus W. schrieb:
> Bei aller Häme: Knoten macht sogar halbwegs Sinn in der Seefahrt.
> Das ist eine nautische Meile/Stunde, und die nautische Meile ist eine
> Bogensekunde (am Äquator in W-O-Richtung, sonst praktisch auch eine
> Bogensekunde in N-S).
> Dadurch hat man einen leichten Bezug zu den Gitterlinien auf der Karte.

Der Name "Knoten" hat aber einen anderen Ursprung: Zur 
Geschwindigkeitsbestimmung wurde früher ein Stück Holz, das "Log", über 
Bord geworfen, das an einer langen Leine befestigt war, in die in 
gleichmäßigen Abständen Knoten geknüpft waren. Die Anzahl der Knoten, 
die während einer bestimmten Zeit ausrauschten, waren ein Maß für die 
Geschwindigkeit, die das Schiff im Wasser - nicht über Grund(!) - 
zurücklegte. Die Zeitmessung erfolgte mit einer Sanduhr.

Man hätte sicherlich auch Farbmarkierungen nehmen können, aber Knoten 
verblassen nicht so schnell,  und sie lassen sich auch bei Dunkelheit 
ertasten.

Wie man die "Knoten" in der Luftfahrt bestimmt, gibt insoweit vorläufig 
Rätsel auf ;-)

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Yalu X. schrieb:
> Für Reifen finde ich das Atü viel cooler, auch wenn es sich geringfügig
> vom Bar bzw. Hektokilopascal unterscheidet und offiziell nicht mehr
> zulässig ist ;-)

Diese geringe Differenz spielt bei Reifen ja auch absolut keine Rolle.

Percy N. schrieb:
> Der Name "Knoten" hat aber einen anderen Ursprung ...

Die Abstände der Knoten wurden natürlich so gewählt, daß da eine 
sinnvolle Zuordnung entstand: 1kn = 1sm/h. Die Nautische Meile 
(Seemeile) war schon vorher definiert.

●DesIntegrator ●. schrieb:
> die Finger als Zählsystem zu nutzen.

Ich stelle mir gerade einen Planeten vor, auf dem alle Bewohner 8 Finger 
haben ... die hätten auch kein Dezimalsystem.

von Falk B. (falk)


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Mohandes H. schrieb:
> Ich stelle mir gerade einen Planeten vor, auf dem alle Bewohner 8 Finger
> haben ... die hätten auch kein Dezimalsystem.

Octopolis?

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Bald auch wieder die dämlichen Zollmaulschlüssel die selbst der Azubi
> nach vielen Jahren nicht auswendig gelernt bekommt? 1/4", 5/16", 3/8",
> 7/16", 1/2", 9/16" 5/8", 11/16", 3/4", 13/16", 7/8", 15/16" statt
> 5,6,7,8,9,10...

Also alle Angaben in Sechzehntel-Zoll? Gute Idee.

von Percy N. (vox_bovi)


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Josef G. schrieb:
> Also alle Angaben in Sechzehntel-Zoll? Gute Idee.

Du meinst sicherlich 1/10 oder 0.1 Zoll, nicht wahr?

von Richard H. (richard_h27)


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Mohandes H. schrieb:
> Ich stelle mir gerade einen Planeten vor, auf dem alle Bewohner 8 Finger
> haben

In Regensburg soll es einen geben, der 16 Finger hat.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Richard H. schrieb:
> In Regensburg soll es einen geben, der 16 Finger hat.

Das gibt es tatsächlich und ist gar nicht so selten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Polydaktylie

> Der Comiczeichner Uderzo (1927–2020) wurde mit zwei sechsten Fingern
> geboren, die operativ entfernt wurden.

Wer weiß wie sonst Asterix geworden wäre?

Ganz selten gibt es auch asymmetrische Mutationen, z B. 13 Finger. Auf 
Dekatripolis würden sie also in einem 13er-System rechnen ...

von DANIEL D. (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Richard H. schrieb:
>
>> In Regensburg soll es einen geben, der 16 Finger hat.
>
> Das gibt es tatsächlich und ist gar nicht so selten:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Polydaktylie

Sowas finde ich immer faszinierend, da sieht man dass die Gene in 
Kombination mit den sich teilenden Zellen, wie ein Programm 
funktionieren müssen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich kann mir gut vorstellen, daß das Zoll System euch ungewohnt ist ind 
teils frustrieren kann. Auch die erwähnten Norm-Bruch Bezeichnungen.

Für mich ist das nach so vielen Jahren imAusland lebend natürlich kein 
Thema mehr, man gewöhnt sich daran und glaubt mir, es funktioniert ganz 
gut. Ich bin der Ansicht, daß man, solange man damit noch unerfahren ist 
und ohne ersichtlichen Grund nicht die Nase über das Zoll System rümpfen 
sollte.

Ich ertappe ich oft dabei Hobbyprojekte im Dezimal Zoll System 
auszulegen. Praktisch gesehen sind die 1/8, 1/4" usw. Abstände für 
Schraubenlöcherabstände recht praktisch. Auch 0.1" Abstände sind recht 
angenehm. Im realen Leben passen Zoll Maßeinheiten recht gut in die 
Projekt Praxis.

Auch was Schraubengewinde betrifft, haben die Zoll Norm Gewinde manchmal 
praktische Vorteile. Z.B. möchte man Gewinde in halbhartes Alu 
schneiden. Es ist so, daß 40 Gänge per Zoll bei 4-40er Schrauben in Alu 
haltbarer sind wie M3 Schrauben mit 0.5mm Gewindegang. Unsere 
Schraubenreihen sind eigentlich recht brauchbar und nicht so übermäßig 
verschieden.
~M2.5 = 2-56
M3 = 4-40
M4 = 8-32
M5 = 10-32

Abschließend finde ich, daß in unserer Arbeitspraxis Raum für mehr als 
das SI ist und meine langjährige Konstruktionspraxis bestätigt es.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Gerhard O. schrieb:
> daß 40 Gänge per Zoll bei 4-40er Schrauben in Alu haltbarer sind wie M3
> Schrauben mit 0.5mm Gewindegang.

Aber genau das war ein ewiges Problem als RS232 noch weit verbreitet 
war: es gibt M3- und 4/40-Gewinde, jeweils als Schraube und als 
Innengewinde, also 4 mögliche Kombinationen. Und M3 und 4/40" sehen sehr 
ähnlich aus.

Ansonsten bin ich auch Deiner Meinung, daß Zoll/Inch in der Praxis sehr 
handhabbare Einheiten sind. Z.B. bei Holzarbeiten denke ich auch oft in 
Zoll und habe auch Zollstöcke mit cm und inch.

Hingegen das Körpergewicht in stone & pound anzugeben kommt mir doch 
sehr 'sperrig' vor. Ist aber in England immer noch weit verbreitet.

Oder wenn ich daran denke, daß praktisch jedes Land früher seine eigene 
Meile hatte, die auch noch sehr unterschiedlich waren, da ist die 
Einführung des Kilometers schon sehr übersichtlich.

Insgesamt bin ich schon ein Fan des metrischen Systems. Wenn in UK 
tatsächlich wieder die imperialen Einheiten eingeführt werden, so ist 
das ein absoluter Rückschritt.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Mohandes H. schrieb:
> Hingegen das Körpergewicht in stone & pound anzugeben kommt mir doch
> sehr 'sperrig' vor. Ist aber in England immer noch weit verbreitet.

Offiziell verwendet Kanada das SI System und von "Stones" habe ich noch 
nicht einmal bis heute gehört. Alle Waren sind bei uns metrisch 
gekennzeichnet. Allerdings sind Platten für den Hausbau immer noch 
zöllig. Aber das ist ja aus praktischer Hinsicht verständlich. Gewicht 
mißt der Arzt in kg und Höhe in cm;-)

Lustigerweise sind viele Lebensmittel nur umgerechnet. Da gibt es z.B. 
454g anstatt 0.5kg oder 252ml anstatt 0.25 Liter weil der Hersteller 
seine alten Maschinen weiterverwenden möchte.

Das mit den RS232 Gewinde ist mir aus eigener Erfahrung auch ein 
Begriff. Ähnliche Probleme gab es ja auch mit IEC625/IEE488 Verbinder. 
Ich habe da ein RS Meßgerät mit IEC-625 drauf und meine HP Kabel lassen 
sich nicht anschrauben. Ich sollte die Gewindestutzen auf Zoll umändern 
da IEC-625 Kabel nicht leicht beziehbar sind.

Ja, ja, die vielen Systeme und Normen...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Alle Waren sind bei uns metrisch gekennzeichnet.

Das müsst ihr aber ändern, wenn der Handelsvertrag mit den Briten ohne 
unnötige Hürden funktionieren soll. ;-)

von Falk B. (falk)


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Gerhard O. schrieb:
> Lustigerweise sind viele Lebensmittel nur umgerechnet. Da gibt es z.B.
> 454g anstatt 0.5kg oder 252ml anstatt 0.25 Liter weil der Hersteller
> seine alten Maschinen weiterverwenden möchte.

Weil Kanada eine Enklave der Amis ist?

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Alle Waren sind bei uns metrisch gekennzeichnet.
>
> Das müsst ihr aber ändern, wenn der Handelsvertrag mit den Briten ohne
> unnötige Hürden funktionieren soll. ;-)

Das ist lustig - Daran dachte ich auch;-)

Passiert aber bestimmt nicht. Wenn die Briten exportieren wollen, müssen 
sie sich an unsere Regeln halten. Wir sind ja kaum noch mit UK 
verbunden. Die Königin wollen sie bei uns offiziell auch abschaffen 
(Nicht, daß ich etwas gegen sie hätte)

Im technischen Bereich sind wir SI verpflichtet. Meine Firma hält sich 
fast 100% daran. Nur Leiterplattenlochabstände halten sich meist nicht 
daran weil das ECAD meist in Zoll eingestellt ist und den CNC Maschinen 
das Hose wie Jacke ist. Und bis jetzt hat sich noch keiner bei mir 
beschwert...

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Weil Kanada eine Enklave der Amis ist?

Eher der 51. Bundesstaat.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Wenn die Briten exportieren wollen, müssen sie sich an unsere
> Regeln halten.

Ging es beim Brexit denn nicht darum, sich nicht mehr fremdbestimmen zu 
lassen, sich nicht mehr an unsinnige Regeln Anderer halten zu müssen? 
Wie zu Zeiten des Imperiums sollen sich die Anderen dran halten! 
Grossbritannien hat fast doppelt so viele Einwohner wie Kleinkanada.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Gerhard O. schrieb:
> Abschließend finde ich, daß in unserer Arbeitspraxis Raum für mehr als
> das SI ist und meine langjährige Konstruktionspraxis bestätigt es.

Aber kein Mensch will das, wenn es vermeidbar ist. Und das nicht nur, 
damit nicht so viele Raumsonden abstürzen, sondern weil der Kauderwelsch 
unnötig bis nervig ist. Vorteile bringt es keine, man hat nur gelernt, 
mit der Zweigleisigkeit zu leben.

von Falk B. (falk)


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Gerhard O. schrieb:
> Im technischen Bereich sind wir SI verpflichtet. Meine Firma hält sich
> fast 100% daran. Nur Leiterplattenlochabstände halten sich meist nicht
> daran weil das ECAD meist in Zoll eingestellt ist und den CNC Maschinen
> das Hose wie Jacke ist. Und bis jetzt hat sich noch keiner bei mir
> beschwert...

Sicher, die Bohrungen für die Komponenten sind vollkommen egal. Aber 
Außenabmessungen und Montagebohrungen platziere ich immer im metrischen 
Raster. Denn das sind auch die, welche auf mechanischen Zeichnungen 
auftauchen, und dort sin komische Kommazahlen usinnig und nervig. Ebenso 
bei Abmessungen von Platinen, wo ich schon mehrfach irgendwas mit 2 
Nachkommastellen gesehen habe, z.B. 47,15mm. Jaja.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Wenn die Briten exportieren wollen, müssen sie sich an unsere
>> Regeln halten.
>
> Ging es beim Brexit denn nicht darum, sich nicht mehr fremdbestimmen zu
> lassen, sich nicht mehr an unsinnige Regeln Anderer halten zu müssen?

Was überaus verständlich udn richtig ist. Was geht die EU das Eichmaß 
der Gläser im Pub an? Die hätten denen wenigsten die Krone Auf den 
Gläsern lassen sollen, auch wenn statt einem Pint ein halber Liter drin 
steckt.

> Wie zu Zeiten des Imperiums sollen sich die Anderen dran halten!

Nö. Nur dort, wo es zum Warenaustausch kommt. Dort braucht es Standards. 
Damit kann man es aber auch übertreiben.

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Weil Kanada eine Enklave der Amis ist?
>
> Eher der 51. Bundesstaat.

Wir lassen sie nur in dem Glauben weil es so einfacher ist;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Grossbritannien hat fast doppelt so viele Einwohner wie Kleinkanada.

Regeln sind Regeln. Da hilft nichts. Die Amis müssen sich ha auch daran 
halten. Wer hier verkaufen will muß sich an SI halten. Ist eben so und 
das muss auch die U.K einsehen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falk B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Abschließend finde ich, daß in unserer Arbeitspraxis Raum für mehr als
>> das SI ist und meine langjährige Konstruktionspraxis bestätigt es.
>
> Aber kein Mensch will das, wenn es vermeidbar ist. Und das nicht nur,
> damit nicht so viele Raumsonden abstürzen, sondern weil der Kauderwelsch
> unnötig bis nervig ist. Vorteile bringt es keine, man hat nur gelernt,
> mit der Zweigleisigkeit zu leben.

Das stimmt schon. Aber bei der Konstruktion hat man oft freie Wahl 
welche Maßeinheiten verwendet werden sollen.

Bei den besagten Unglücken wäre es in der Tat besser gewesen sich auf 
ein Maßsystem zu bestehen um niemals unnötig umrechnen zu müssen.

Beim "Gimli Glider" war es genau so. Zum Glück ließ sich ein Absturz 
Dank erfahrener Piloten und Flugzeugkonstruktion vermeiden. Vielleicht 
sollten kritische System mit Plausibilitäts-SW ausgestattet werden. Wenn 
der Zielpunkt schon eingegeben ist kann man ja vorrechnen ob genug 
Treibstoff zugeladen wurde. Genauso wie beim HAL9000;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Vielleicht sollten kritische System mit Plausibilitäts-SW
> ausgestattet werden.

Das bringt aber nichts, wenn man das System fürs Treibstoffmanagement 
abschaltet, weil defekt, wie beim Gimli Glider geschehen. Oder wo 
würdest du das einbauen? Ein zusätzliches Überwachungssystem fürs 
Treibstoffüberwachungssystem?

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Falk B. schrieb:
> auftauchen, und dort sin komische Kommazahlen usinnig und nervig

Ja. Das ist wahr. Nur gibt es dann beim LP gewisse Umstände weil 
Komponenten zum Teil zöllige Abmessungen haben. Bei Steckbuchsen an den 
Rändern hat man viel extra Arbeit. Ich behelfe mir manchmal das Datum 
des Designs in die Mitte zu legen weil dann die Umschaltung zwischen SI 
und Zöllig weniger Rechenarbeit bedarf. Da kann man dann auch leicht 
Bordabmessungen und Besfestigungslöcher im SI festlegen.

Ja, die ganze Umrechnerei ist schon manchmal eine Landplage...

Ganz gerne habe ich bei der Erstellung von Footprints die Benaßung der 
Details. Da werden bei SMD oft nur die Pad externen Dimensionen 
angegeben wenn dagegen ECAD mit Padzentren arbeitet. Da ist dann immer 
eine Menge extra Rechenarbeit notwendig das alles richtig umzustellen 
damit ECAD etwas damit anfangen kann. Es gibt nur wenige Hersteller die 
ihre mechanischen Details ECAD freundlich bereitstellen. Die MCAD und 
ECAD Faktionen scheinen oft nicht miteinander zu kommunizieren, sonst 
würde es nicht so viele weltfremde Bemaßungen geben.

Welcome to the world of CAD;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Vielleicht sollten kritische System mit Plausibilitäts-SW
>> ausgestattet werden.
>
> Das bringt aber nichts, wenn man das System fürs Treibstoffmanagement
> abschaltet, weil defekt, wie beim Gimli Glider geschehen. Oder wo
> würdest du das einbauen? Ein zusätzliches Überwachungssystem fürs
> Treibstoffüberwachungssystem?



Oh. Dieses Detail war mir nicht bekannt. Wer überwacht jene die 
überwachen? Naja, vielleicht ist das menschliche Gehirn doch besser 
geeignet solche Probleme zu erkennen.

War das nicht auch ein Thema beim Film "Enemy of the State"?

Hier ist wieder ein Pferdefuß der Digitalanzeigen zu bemerken: wenn am 
Armaturenbrett ein Zeiger Analog Meßgerät oder digitale Simulation 
vorhanden gewesen wäre, hätte man alleine durch die Position des Zeigers 
merken müssen, daß da etwas nicht stimmte. Die numerische Anzeige ohne 
Grenzwert ist weniger intuitiv.

Es ist ganz gut und schön am Bildschirm eine graphische Darstellung des 
Tanksystems mit Messwerten darzustellen. Aber ohne Grenzwerte oder 
Plausibilitätsüberwachung werden Größenordnungsfehler vom Gehirn 
vielfach nicht rechtzeitig erkannt.

Bei Ansicht einer Analogskala sind die Grenzwerte intuitiv sofort vom 
Gehirn erfaßbar um Plausibilitätsprobleme sofort zu erkennen. Das sollte 
auch bei Bildschirmanzeigen so gemacht werden anstatt nur numerischen 
Werte ohne Zusammenhang darzustellen.

Allerdings weiß ich nicht wirklich von was ich beim Gimli Glider rede 
weil ich keinen Zugang zu moderner Avionik mehr habe. Ich habe nur 
praktische Flugerfahrung mit der Technik von Kleinflugzeugen der 70er 
Jahre und da war noch alles intuitiv analog.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Hier ist wieder ein Pferdefuß der Digitalanzeigen zu bemerken:

Jede Art von Anzeige und jede Heuristik ist völlig für'n Arsch, wenn das 
System nicht weiss, wieviel wirklich im Tank ist, sondern sich darauf 
verlassen muss, dass die Piloten es mit den richtigen Ausgangswerten 
füttern.

"Die aus dem Tankinhalt am Ende falsch errechnete Zahl von (12.589 l * 
1,77 lb/l = 22.283 kg) 20.400 kg wurde wie vorgegeben ohne 
Einheitsangabe in den Bordcomputer eingegeben. Dieser errechnete daraus, 
dass der Tankinhalt bis zum Zielflughafen ausreichen würde. Tatsächlich 
waren jedoch nur (12.589 l * 0,803 kg/l = 10.109 kg) 9.144 kg Treibstoff 
in den Tanks, etwas weniger als die Hälfte der benötigten Menge." 
[Wikipedia]

Deine Heuristik war also in diesem System drin, konnte aber keine 
Einwände erheben, weil es aus seiner Sicht stimmte. Es hatte mangels 
Tankmanagementsystem eben nur die falschen Daten der Piloten, nicht die 
echten aus dem Tank.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Jede Art von Anzeige ist völlig für'n Arsch, wenn das System nicht
> weiss, wieviel wirklich im Tank ist, sondern sich darauf verlassen muss,
> dass die Piloten es mit den richtigen Ausgangswerten füttern.

Ich habe keine Ahnung wie man den Tankinhalt bei modernen Flugzeugen 
misst. Andrerseits wäre ein fundamentales Prozentuales Anzeige System 
realitätsnäher als Z.B. hydrostatischen druck in Inhalt und gewünschten 
Maßeinheiten umzurechnen. Als Pilot wäre mir 80% Sprit im Tank angezeigt 
zu bekommen lieber als 245kg Sprit im Tank weil ich da erst das 
Tankinhaltsfassungsvermögen wissen muß um vergleichen zu können. Aber 
wie gesagt habe ich vom moderner Avionik Designpraxis keine aktuellen 
Erfahrungen.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Anzeige war schlichtweg aus, weil ebendieses System abgeschaltet 
war. Und dann ist es herzlich egal, ob die Anzeige digital nichts 
anzeigt, oder analog nichts anzeigt. ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Anzeige war schlichtweg aus, weil ebendieses System
> abgeschaltet
> war. Und dann ist es herzlich egal, ob die Anzeige digital nichts
> anzeigt, oder analog nichts anzeigt. ;-)

Und mit solchen Fehlern fliegt man?

Hmmm. Ob ich mich jemals gutgläubig wieder in ein Flugzeug setzen 
soll;-)

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Christian M. schrieb:
> Bald auch wieder die dämlichen Zollmaulschlüssel die selbst der Azubi
> nach vielen Jahren nicht auswendig gelernt bekommt? 1/4", 5/16", 3/8",
> 7/16", 1/2", 9/16" 5/8", 11/16", 3/4", 13/16", 7/8", 15/16" statt
> 5,6,7,8,9,10...

Da haben die Amis ja wenigstens noch ein meßbares Maß, auch wenn man 
nicht damit rechnen kann. Aber z.B. Torx ist wieder so ein frei 
erfundener Ordnungszahlenrotz wie AWG. Es gibt keine Möglichkeit, an 
einer Mutter zu messen, welcher Schlüssel paßt. Und ich kenne z.B. 
Autos, wo effektiv Torx 33 verbaut ist, weil der Hersteller das Loch 
nicht tief genug macht, daß Torx 30-Schlüssel reinpassen. Denn die 
Dinger sind ja auch noch angespitzt, und damit treten wieder axiale 
Hebelkräfte wie bei Kreuzschlitz auf.  Wobei das wieder nix mit metrisch 
zu tun hat, sondern nur mit blöd.

Ich würde ja bei Laptops und anderer EDV-Elektronik gerne Schrauben oder 
Schraubenlöcher vermessen. Das wäre ja schon bei nur metrisch schwierig 
genug, weil Innen- und Außenmaß. Aber die ganzen Zollgrößen und die 
verschiedenen Gewindesteigungen fügen sich so nahtlos ein, daß es völlig 
unmöglich ist.

Und wer schonmal mit Wasser- oder Heizungsrohren zu tun hatte ... Da 
gibt es schon gar keine Dichtungen zu kaufen, sondern man braucht Hanf 
und Sputum. :)

von (prx) A. K. (prx)


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Aber zu missverständlichen Anzeigen und Einstellungen gibts auch was. 
Eine Airbus rammte auch deshalb die Vogesen, weil die gleiche 
Einstellung und Anzeige des Autopiloten für wahlweise Gleitwinkel oder 
Sinkgeschwindigkeit zuständig war, umschaltbar. Der Unterschied in der 
Anzeige war sehr subtil.
https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Inter-Flug_148#Ursachen

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Und mit solchen Fehlern fliegt man?

Eigentlich nicht. Aber es war ein Bisschen komplizierter. Da kam eins 
zum anderen: https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wie groß ist eigentlich ein eins Schrägstrich eins Punkt sieben Zoll 
Sensor?

Es ist ja schon bescheuert, "thau" einzuführen, die zwar Tausendstel 
sind, aber selbstverständlich Zoll und nicht mü. Aber davon auch noch 
Kehrwerte zu bilden?!

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Und mit solchen Fehlern fliegt man?

Das Risikomanagement (nicht nur) der Flugbranche fusst auf dem Prinzip 
des Schweizer Käses. Wenn alle Löcher im Käse in einer Linie liegen wird 
es ernst. Und das kommt ab und zu vor.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer-Käse-Modell

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber zu missverständlichen Anzeigen und Einstellungen gibts auch
> was.
> Eine Airbus rammte auch deshalb die Vogesen, weil die gleiche
> Einstellung und Anzeige des Autopiloten für wahlweise Gleitwinkel oder
> Sinkgeschwindigkeit zuständig war, umschaltbar. Der Unterschied in der
> Anzeige war sehr subtil.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Inter-Flug_148#Ursachen

Ich habe den Bericht gelesen. Danke.

Nimmt sich eigentlich jemand die Zeit Avionik unabhängig für sichere 
Bedienung auf Herz und Nieren zu prüfen? Ohne den Entwicklern zu nahe 
treten zu wollen frage ich mich ob die Konstruktionen und deren SW auf 
Bediensicherheit geprüft wird. Wie die Vorfälle zeigen scheint doch 
nicht alles perfekt zu sein wie man es gerne hätte.

Einerseits will man die unzähligen Anzeigen und Bedienungseinheiten 
früherer Flugzeuge vereinfachen, andrerseits hat man vielleicht weniger 
Überblick weil vieles nur noch bei Bedarf angezeigt wird oder nur noch 
durch Fehleralarme dem Piloten zur Kenntnis gebracht werden.es hat alles 
seine Vor- und Nachteile. Informationsüberlast ist genauso schlecht wie 
zu wenig.

Ich schaute mir mal das IT Manual des Space Shuttle an. Da blickt man 
ohne gehöriges Training auch als Techniker ohne Kenntnisse der ganzen 
Sensortechnik überhaupt nicht mehr richtig durch. Diese kryptischen 
Bildschirmformate hatten es wirklich in sich. Ähnlich wie altes SAP;-) 
Das erinnerte stark an IBM Mainframe Technik wo nur noch die 
Spezialisten klarkamen. Überhaupt alles sehr unintuitiv. Es würde mich 
wirklich interessieren was sich die Piloten damals dabei dachten.

Naja, genug von alledem. Ging ja eigentlich nur um Meßsysteme;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Und mit solchen Fehlern fliegt man?
>
> Eigentlich nicht. Aber es war ein Bisschen komplizierter. Da kam eins
> zum anderen: https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143

Oh. Danke. Werde es mir gleich ansehen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Und mit solchen Fehlern fliegt man?
>
> Das Risikomanagement (nicht nur) der Flugbranche fusst auf dem Prinzip
> des Schweizer Käses. Wenn alle Löcher im Käse in einer Linie liegen wird
> es ernst. Und das kommt ab und zu vor.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer-Käse-Modell

Danke. Sehr interessant.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Nimmt sich eigentlich jemand die Zeit Avionik unabhängig für sichere
> Bedienung auf Herz und Nieren zu prüfen?

Eigentlich schon. Aber es wird immer Fälle geben, in denen man erst 
hinterher weiss, was man vorher übersehen hat.

von Gerhard O. (gerhard_)


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(prx) A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Nimmt sich eigentlich jemand die Zeit Avionik unabhängig für sichere
>> Bedienung auf Herz und Nieren zu prüfen?
>
> Eigentlich schon. Aber es wird immer Fälle geben, in denen man erst
> hinterher weiss, was man vorher übersehen hat.

"Hindsight is always 20/20" sagt man bei uns.

von Percy N. (vox_bovi)


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Gerhard O. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>
>> Falk B. schrieb:
>>> Weil Kanada eine Enklave der Amis ist?
>>
>> Eher der 51. Bundesstaat.
>
> Wir lassen sie nur in dem Glauben weil es so einfacher ist;-)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_51st_State

scheint anderes nahe zu legen, auch wenn der Film eine 
kanadisch-britische Koproduktion ist.

von Egon D. (Gast)


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Yalu X. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>>
>> Ja -- heutzutage!
>> Ich glaube mich zu erinnern, dass früher das Bar als
>> 1kp/cm^2 definiert war.
>
> Ich glaube, du verwechselst das mit at (technische
> Atmosphäre, je nach Kontext auch atü, atu oder ata
> genannt).

Hmm. Jetzt werde ich unsicher...


> Das Bar wurde m.W. ursprünglich im CGS-System als
> Mdyn/cm² definiert,

Tatsächlich?! Hmm. Dann habe ich mich wirklich geirrt,
und ich meinte atü/ata etc.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Gerhard O. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Gerhard O. schrieb:
>>> Und mit solchen Fehlern fliegt man?
>>
>> Eigentlich nicht. Aber es war ein Bisschen komplizierter. Da kam eins
>> zum anderen: https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143
>
> Oh. Danke. Werde es mir gleich ansehen.

Das war wirklich informativer Lesestoff über die Umstände die zu diesem 
Malheur führten. Das war wirklich eine hübsche Demonstration der 
angereihten Käselöcher Theorie;-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Interessant ist auch wie der Ami den Spritverbrauch
von Autos angibt.

Hier sind es Spritmenge pro 100 Kilometer

Im Gallonen-Land gleich 3-fach anders:

Strecke (Meilen) pro Gallone.

von Percy N. (vox_bovi)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Interessant ist auch wie der Ami den Spritverbrauch
> von Autos angibt.
> Hier sind es Spritmenge pro 100 Kilometer
> Im Gallonen-Land gleich 3-fach anders:
> Strecke (Meilen) pro Gallone.

Das ist halt der Unterschied zwischen "Was kostet es mich?" und "Was 
bekomme ich dafür?".

Und da die Usamiter eine Schwäche für große Zahlen haben, bietet sich 
letzteres an. Konsequent wäre dabei allerdings die Angabe "km pro 
Gallone".

von Falk B. (falk)


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Percy N. schrieb:
> Und da die Usamiter eine Schwäche für große Zahlen haben, bietet sich
> letzteres an. Konsequent wäre dabei allerdings die Angabe "km pro
> Gallone".

Inch pro Gallone! ;-)

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Falk B. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Konsequent wäre dabei allerdings die Angabe "km pro
>> Gallone".
>
> Inch pro Gallone! ;-)

Oder neu: Metrische Inch (25mm) pro metrische Gallone (5L).
Damit kommt man  n o c h  weiter!
:)

von (prx) A. K. (prx)


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Zur Verwirrung braucht man keine metrische Gallone, wenn die Briten nun 
auf imperiale Masse umschwenken. Denn die britische Gallone entspricht 
4,5 Litern, die amerikanische 3,8.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> imperiale Masse

Da hätte ich jetzt long bzw short ton erwartet ...

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Da hätte ich jetzt long bzw short ton erwartet ...

Auf dem PC pflege ich in dieser Hinsicht die Rechtschreibung der 
benachbarten Schweiz, weshalb es bei mir ß nur gibt, wenn der Beitrag 
auf dem Handy entstand.

Mit der unterschiedlichen Bedeutung kommt man dort ja offensichtliche 
klar. Dein Wirkungskreis ist zwar recht weit davon entfernt, aber 
vielleicht gehts ja trotzdem.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten M. (pappkamerad)


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(prx) A. K. schrieb:
> Zur Verwirrung braucht man keine metrische Gallone, wenn die Briten nun
> auf imperiale Masse umschwenken. Denn die britische Gallone entspricht
> 4,5 Litern, die amerikanische 3,8.

Hm, ich haette auch noch die metrische britische Gallone mit 5L und die 
metrische amerikanische Gallone mit 4L im Angebot...

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mit der unterschiedlichen Bedeutung kommt man dort ja offensichtliche
> klar.

Sofern sich das aus dem näheren Textzusammenhang ergibt, sollte das 
einfach sein, genau wie die "Mass" auf der Wies'n. Allein für sich 
genommen ist "imperiale Masse" jedoch mehrdeutig.

von (prx) A. K. (prx)


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(prx) A. K. schrieb:
> Denn die britische Gallone entspricht 4,5 Litern, die amerikanische 3,8.

Interessant ist die Herkunft. Die Briten sind zwar summarum eher als 
Bier- denn Weintrinker bekannt, weshalb deren Gallone einstmal ein 
Biermass war. Aber die von der Mayflower hatten es anscheinend mehr mit 
Wein.

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Allein für sich genommen ist "imperiale Masse" jedoch mehrdeutig.

Richtig. Aber wie ich bei Gelegenheit schon schrieb, gibt es für manche 
Schweizer Busse weder Führer- noch Fahrschein, aber trotzdem ein Loch im 
Geldbeutel.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Briten sind zwar summarum eher als Bier- denn Weintrinker bekannt,
> weshalb deren Gallone einstmal ein Biermass war.

Das ruft Erinnerungen wach: vor Jahrzehnten habe ich im Berner Oberland 
Bier gekauft, "Rugenberger Pilsener" oder so ähnlich. Die Flasche war 
ausweislich des Etiketts befüllt mit 0,52 Litern (oder 0.58?).
Was ist das für ein Mass, bzw Maß?

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber die von der Mayflower hatten es anscheinend mehr mit Wein.

Und je näher es nach Amerika kam, umso kleiner wurde die Gallone Wein 
...

von Klaus W. (mfgkw)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber die von der Mayflower hatten es anscheinend mehr mit
> Wein.

Die waren ja auch sehr religiös.
Vielleicht braucht man dazu härtere Drogen als Bier?

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Was ist das für ein Mass, bzw Maß?

"In der Schweiz waren bis in die 1990er Jahre Pfandflaschen von 0,58 
Liter üblich." [Wikipedia]

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Was ist das für ein Mass, bzw Maß?
>
> "In der Schweiz waren bis in die 1990er Jahre Pfandflaschen von 0,58
> Liter üblich." [Wikipedia]

Ja, aber warum? Entspricht das irgend einem alten Hohlmaß?

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus W. schrieb:
> Vielleicht braucht man dazu härtere Drogen als Bier?

Beim christlichen Abendmahl pflegt man Wein zu trinken, kein Bier, sogar 
in Bayern. Und traditionell (also vor Corona) kriegte bei Protestanten 
jeder was davon ab. Der Bedarf war also gegeben.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> genau wie die "Mass" auf der Wies'n

Auch ein Beispiel wie eine Einheit verschiedene Volumina (von 0, 53l bis 
0,78l) bezeichnet.

Dafür darf man mit ministerieller Erlaubnis 2 davon trinken und noch 
Auto fahren.

von Udo S. (urschmitt)


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(prx) A. K. schrieb:
> Denn die britische Gallone entspricht
> 4,5 Litern, die amerikanische 3,8

Die Briten waren schon immer die größeren Säufer :-)

von Udo S. (urschmitt)


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Das ist ein lustiger und trotzdem lehrreicher Thread für mich. Das mit 
den metrischen Gallonen oder Inchs wusste ich noch gar nicht.

Grüße an Kanada, Gerhard, immer schön von dir zu hören.

von Falk B. (falk)


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Udo S. schrieb:
> Das mit
> den metrischen Gallonen oder Inchs wusste ich noch gar nicht.

Die gibt es nicht, das war ein Witz!

von Udo S. (urschmitt)


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Falk B. schrieb:
> Die gibt es nicht, das war ein Witz!

Sch...
Nachdem es auch Neugrad (gon) gibt habe ich euch auch das geglaubt.
Jetzt könnt ihr mich auslachen :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> das war ein Witz!

In der Wikipedia und mancher Umrechenseite im Web gibts den Witz auch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cup_(Raummaß)#Metrisches_Maßsystem

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Metrische Gallone ist ein Oxymoron!

von Le X. (lex_91)


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Thorsten M. schrieb:
> die metrische amerikanische Gallone mit 4L im Angebot

Nachdem der Versuch mich dem metrischen amerikanischen π nicht glücken 
wollte hängt man halt an Bewährtem.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Wer mal richtige Kopfschmerzen bekommen möchte:

"Vollständiges Handbuch der Münzen, Masse und Gewicht aller Länder der 
Erde" von 1830.
https://archive.org/details/vollstndigeshan00krgoog/page/n219/mode/1up
Anderer Scan
https://archive.org/details/bub_gb__kRRAAAAYAAJ/mode/2up

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Hannes J. schrieb:
> "Vollständiges Handbuch der Münzen, Masse und Gewicht aller Länder der
> Erde" von 1830.

Heute heißt das "divers" ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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Hannes J. schrieb:
> Wer mal richtige Kopfschmerzen bekommen möchte:

Sehr schön, Danke für den link!

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Le X. schrieb:
> Thorsten M. schrieb:
>> die metrische amerikanische Gallone mit 4L im Angebot
>
> Nachdem der Versuch mich dem metrischen amerikanischen π nicht glücken
> wollte hängt man halt an Bewährtem.

Das wäre auch noch ne Idee, so unmetrisch wie möglich: Eine zirkuläre 
Gallone mit 3.1415926535897... Litern (pi*Liter). Ein natürlicher Zoll 
mit 2,718281828459045... Zentimetern (e*cm).

: Bearbeitet durch User
von DANIEL D. (Gast)


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Ein weiteres interessantes Maß ist das Cun das entspricht einer 
Daumenbreite. Ideal um beim Metzger ein Brötchen mit Fleischkäse zu 
bestellen. Für viele Dinge im Alltag vollkommen ausreichend, wenn es 
immer gleich sein muss aber nicht so genau z.B.

von (prx) A. K. (prx)


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Bestens geeignet, um über den Daumen zu peilen. Aber isst man in China 
Fleischkässemmeln?

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Nein, aber vielleicht den Daumen.

Merke:
Hier sagt man: "Das Auge ißt mit."
In China (tlw.) sagt man: "Das Auge ißt man mit."

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfalls ist die Bezeichnung Unze fuer Leiterplatten schon gefallen. 
Standard Leiterplattenmaterial ist 1 Unze, dickeres ist 2 Unzen und 
Hochstrom ist 3 Unzen. Das bedeutet die Kupferauflage in Unzen pro 
Quadratfuss.
Eine Unze ist 25g oder 28g, ein Fuss um die 30cm
1 Unze  /ft^2  = 35 um
2 Unzen /ft^2  = 70 um
3 Unzen /ft^2 = 105 um

Alles klar.

: Bearbeitet durch User
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