Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 3S Lipo Akku vor Tiefenentladung schützen


von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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Hallo,

ich bin auch auf der Suche nach einer Schaltung (zum selber löten aber
auch gerne fertig zum kaufen) womit ich einen 3S Lipo Akku vor
Tiefenentladung schützen kann.
Hintergrund ist, das sich meine Frau einen sehr schönen
Badezimmerspiegel mit Touch Sensor und LED Hintergrundbeleuchtung
ausgesucht hat, nur haben wir im Bad keinen Stromanschluss über dem
Waschbecken. Also habe ich den Spiegel so umgebaut, dass er mit einem 3S
Akku, der jetzt statt des 12V Netzteils auf der Rückseite des Spiegels
angebracht ist.
Damit jetzt aber durch den Touch Sensor, der ständig 2mA zieht, der Akku
nicht tiefenentladen wird, bin ich da auf der Suche nach einer
geeigneten Schaltung.

Die meisten Sachen, die ich bisher gefunden habe beziehen sich eher auf
den Modellbau und schalten dann den Controller ab oder regeln den PWM
Impuls runter, das bringt mit hier aber nicht viel.

Falls jemand dafür eine Idee hat, wäre ich überglücklich.

Und falls jemand ein USB Ladegerät kennt, mit dem man über den Balance
port auch einen 3S Akku laden kann, dann könnte ich sogar eine
Lademöglichkeit in den Spiegel per USB Buchse integrieren und muss ihn
zum laden nicht immer abnehmen.

von H. H. (Gast)


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von Stromloser (Gast)


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Jacob L. schrieb:
> Und falls jemand ein USB Ladegerät kennt,

was hat der Akku für Werte? Spannung?

wenns 3v7 sind, benutz doch einfach die TP4056 -Ladeschaltung... Die 
lädt solche Akkus... Und wenn kein Stromanschluss im Bad hast (was isn 
das für ne Wohnung ohne Strom im Bad? Holzhütte im Urwaldbusch? Toilette 
vlm Straßenbau? - krass), benutz ne Powerbank fürs Laden.. obwohl, die 
is ja auch irgendwann leer... oh krass ey...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Und was stört dich an den tausenden fertigen BMS die es für sowas gibt?
Was ist deine spezielle Anforderung die diese nicht erfüllen?

So als suchbegriffe:
- "bms 3s"
- "Over discharge protection"

Auf die schnell einfach mal der erstbeste Link:
- 
https://www.akkuteile.de/schutzelektronik/18650/3s-pcb-keeppower-xzd-3s1550-schutzelektronik-26a_200505_1411
- https://www.digikey.com/en/maker/blogs/lithium-ion-cell-protection

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Die meisten BMS haben Schaltschwellen für LiIon. Lipo sollte niht so 
tief entladen werden.

von MaWin (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Die meisten BMS haben Schaltschwellen für LiIon. Lipo sollte niht
> so tief entladen werden.

So so.

Wenn es nach den ewigen Verschwörungstheoretikern, Bedenkenträgern und 
fake news Verbreitern wie dir geht, sollte man Akkus am besten gar nicht 
verwenden, gar nicht laden oder entladen damit sie am längsten Leben.

Der Hersteller ist dann doch etwas klüger als du und weiss genau was 
seine Akkus mit der Chemie vertragen und nennt 2V als 
Entladeschlussspannung und spezifiziert damit auch die Kapazität, 
LiFePo4 dürfen unter Belastung gar bis 1.6V entladen werden.

Ach, ich vergass, alles Lügen die der Hersteller nur verbreitet um die 
Umsätze hochzutreiben, glauben die Verschwörungstheoretiker.

https://a123batteries.com/product_images/uploaded_images/26650.pdf

Da macht jeder LiIon Schutz schon vorher zu.

von Dieter (Gast)


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Baue statt 3s einen 1s3p Akku, tp4056, sparsamen Aufwartswandler auf 
12V, und fertig waerest Du.

von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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Hallo,

danke für die schnelle Antwort. Verstehe ich das richtig, das ich dann 
an das Board die Kabel von dem Balance Port anschließe und an dem 
Ausgang sowohl die Spannung abgreifen, als auch aufladen kann?

Folgenden Akku habe ich in dem Spiegel im Einsatz:

https://www.amazon.de/dp/B086JP8T4H/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_DY4CDFWV36BPM7M8B916?_encoding=UTF8&psc=1

Und zum Laden, was bräuchte ich da für eine Spannung, 12,6V?

Würde es mit einem Spannungswandler von 5V (USB) auf 12,6 V 
funktionieren? Die längere Ladezeit aufgrund des geringen Stroms wäre 
hier kein Problem.

von Dieter (Gast)


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Nach diesen Fragen beurteilt, brauchst Du etwas komplett Fertiges, denn 
sonst geht das schief.

von Dieter (Gast)


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Es gaebe noch Platinen mit aktiven Balancer plus Über- & 
Unterspannungsschutz. So etwas wuerde ich vorschlagen zu verwenden.

Das Ladegeraet mus CCCV koennen. Dh Strombegrenzung und 
Spannungsbeschraenkung muss das Ding koennen. Ein reines 
Festspannungsnetzteil scheidet daher aus.

von Jacob L. (Firma: Privat) (jacoblange)


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Hallo,

danke für die vielen Antworten.

In unserem Bad ist schon Strom, nur halt nicht über dem Waschbecken und 
meine Frau würde mich killen, wenn ich da anfange Kabel zu ziehen.

Und den angegebenen Akku habe ich bereits.

Ich würde dann erstmal zwischen die Beleuchtung und den Akku das Board, 
was H. H. mir empfohlen hat zwischen schalten.

Aufladen würde ich ihn dann halt wie bisher, in dem ich den Spiegel ab 
nehme und am speziellen LiPo Ladegerät lade.

Für die Zukunft wäre es natürlich schon schöner, wenn ich in der ecke 
ganz dezent eine Micro-Usb Buchse anbringen könnte, so das man ihn mit 
dem Handy Ladekabel aufladen kann.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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https://www.ebay.de/itm/403116467105

Und dazu ein 3S BMS mit Balancing.

von Jack V. (jackv)


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MaWin schrieb:
> Der Hersteller ist dann doch etwas klüger als du und weiss genau was
> seine Akkus mit der Chemie vertragen und nennt 2V als
> Entladeschlussspannung und spezifiziert damit auch die Kapazität

Auch, wenn ich viele Beiträge, die unter diesem Namen gepostet werden, 
schätze, ist dies eher daneben: es handelt sich um einen Akku aus dem 
RC-Bereich – und diese Akkus sind nach dem Entladen auf 2V/Zelle im 
günstigen Fall platt, und blasen sich beim Versuch, sie weiterzunutzen, 
wie ein Kugelfisch auf, oder aber sie sind Kandidaten für chinesisches 
Roulette (sprich: geschädigte Akkus weiternutzen, bis sie tatsächlich 
platzen – wenn’s mit Flammenerscheinung geschieht, hat man den 
Hauptgewinn bekommen).

Die Hersteller sind in der Tat so schlau, die Entladeschlussspannung mit 
3-3,2V unter Last anzugeben, und die RC-Leute sind sich dessen meist 
bewusst – aber jemand, der ’ne Badezimmerleuchte damit betreiben will, 
und daher hier fragt, ist’s möglicherweise nicht. Deswegen halte ich es 
für eine eher schlechte Idee, ohne Kenntnis des konkreten Akkus was von 
2V/Zelle zu posten.

Bevor jetzt „Verschwörungstheoretiker!!k“ kommt: ich unterlag anfangs 
dem gleichen Irrtum, und hab die Akkus auf 2,5V/Zelle leergeflogen – 
kannte man ja von den Li-Ion, die man so nutzt. Nach dem dritten Laden 
war der Akku rund, und damit 30€ weg.


Ansonsten: Der verlinkte Akku ist für den Einsatzzweck die so ziemlich 
am wenigsten geeignete Bauart, die man sich dafür besorgen könnte, btw. 
– wie schon dargelegt, mögen sie keine tiefen Entladungen, aber sie 
mögen es auch nicht, längere Zeit mit Zellenspannungen über 4V 
rumzuliegen (wie es bei einer Spiegelleuchte der Fall wäre, wenn man mal 
von der Nutzung von LED-Lampen ausgeht. Für Halogen wär’s hingegen ein 
guter Akku). Außerdem haben sie keinerlei eingebauten Schutz, und ein 
Kurzschluss wird zu eindrucksvollen Effekten führen, die jedoch keiner 
im Haus sehen möchte.

Besser wäre, sich etwa einen LiFePO₄-Akku zu holen. Die gibt es dann 
auch mit eingebautem BMS, und je nach Auslegung gibt es sie auch mit 
integrierter Ladeschaltung.

: Bearbeitet durch User
von Pc-Freak (Gast)


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Bei 2,80 Volt ist Schluss.  Das ist die  Entladeschlussspannung.

von Norbert (Gast)


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Pc-Freak schrieb:
> Bei 2,80 Volt ist Schluss.  Das ist die  Entladeschlussspannung.

Bei 0,1C - 0,2C - 0,5C - 1C - 2C - 5C - 10C?
Nur mal so als Frage in den Raum gestellt.

von MaWin (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Besser wäre, sich etwa einen LiFePO₄-Akku zu holen.

Oh, genau so einen hatte ich verlinkt.

Aber du hast recht, er schrieb LiPo, nicht LiFePo.

Also habe ich das falsche Datenblatt mit der falschen Spannung.

Das richtig zu seinem Akku passende habe ich zwar nicht weil er ihn 
nicht genannt und nicht verlinkt hat, aber:

Jacob L. schrieb:
> 3S Lipo Akku

Eigentlich enthalten die in 99% der Fälle schon eine SchutzschaltungscPC 
gegen Tiefentladung und Überladung und Kurzschluss.

Jack V. schrieb:
> es handelt sich um einen Akku aus dem RC-Bereich

Das wären die einzigen ohne Schutzschaltung. Damit man mehr Strom 
entnehmen kann, als der Überstromschutz sonst zulässt. Ja, nach 
Salamischeibe 3:

Jacob L. schrieb:
> Folgenden Akku habe ich in dem Spiegel im Einsatz:

Er braucht nicht mehr Strom, also tut es eine normale Schutzschaltung, 
für LiIon (3.6V Akkus) oder LiPoly (3.7V Akkus), denn nun landen wir 
wieder beim Humbug:

Michael X. schrieb:
> Die meisten BMS haben Schaltschwellen für LiIon. Lipo sollte niht
> so tief entladen werden.

Jack V. schrieb:
> Die Hersteller sind in der Tat so schlau, die Entladeschlussspannung mit
> 3-3,2V unter Last anzugeben,

LiPo sind die üblichen Smartphoneakkus, werden teilweise bis 4.5V 
geladen (ja, Samsung hatte dann Probleme) und natürlich bis 2.5V 
entladen und halten das jahrelang aus.

Aber du hast schon recht, Modellbauakkus sind oftmals nicht so 
qualitätsvoll, da gilt ja Hauptsache billig, und manche empfehlen laut 
Datenblatt nur 3V Entladespannung und Lagerung unter 4V.

Jack V. schrieb:
> ich unterlag anfangs dem gleichen Irrtum, und hab die Akkus auf
> 2,5V/Zelle leergeflogen – kannte man ja von den Li-Ion, die man so
> nutzt. Nach dem dritten Laden war der Akku rund, und damit 30€ weg.

Ja, die chinesische Billigware.

Zusammenfasend: mein Datenblatt war falsch, von LiFePo statt LiPo, er 
soll den Akku so behandeln wie es im Datenblatt für SEINEN Akku steht, 
dummerweise hat er sich den billigsten NoName Scheiss von Amazon gegönnt 
zu dem er kein Datenblatt hat. Mit 3V (statt den 2V eines LiFePo) liegt 
er auf der sicheren Seite.

von Jack V. (jackv)


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MaWin schrieb:
> Ja, die chinesische Billigware.

Nein. Die Zellen sind schlicht auf andere Parameter optimiert, 
namentlich: Entladen mit 45C (die Angabe ist technisch nicht korrekt, 
hat sich so aber eingebürgert; bei 5Ah wären’s hier also 225A, oder 
knapp 2,5kW) und darüber, Laden mit bis zu 5C (entsprechend 25A, oder 
roundabout 280W). Bei den Werten würde ein Akku der Bauart, wie sie in 
Smartphones verbaut werden, gleich beim ersten Versuch seine Form in 
Richtung kugelrund ändern, wenn die Schutzschaltung nicht direkt 
dichtmachen würde.

Chinesische Billigware ist noch wieder was Anderes: die mögen zum Teil 
am liebsten überhaupt nicht genutzt werden.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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MaWin schrieb:
> dummerweise hat er sich den billigsten NoName Scheiss von Amazon gegönnt
> zu dem er kein Datenblatt hat.

Es ist nicht mal der Billigste; https://hrbusa.com/ ist auch nicht 
direkt „NoName“, und manche Leute sind recht zufrieden damit (einfach in 
den einschlägigen Foren schauen). Nur hier ist’s halt der völlig falsche 
Akkutyp.

(sorry für Doppelpost, editieren/ergänzen war leider nicht mehr möglich)

Beitrag #6827776 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6827880 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6827886 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Ansonsten: Der verlinkte Akku ist für den Einsatzzweck die so ziemlich
> am wenigsten geeignete Bauart,

Im Hinblick auf einen anderen Thread zu LiAkkus, kann ich Dir Jacob nur 
raten die Warnungen von Jack sehr ernst zu nehmen. Er ist Jemand der 
garantiert nicht die Gefährlichkeit von Li-Akkus überschätzt und 
übertreibt.

Beitrag #6827979 wurde von einem Moderator gelöscht.
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