Seltsame Sache... Wir waren bei einem Spaziergang "Kartoffelstoppeln", so hiess es zumindest früher. Also auf dem abgeernteten Feld nach brauchbaren Kartoffeln suchen. Ausbeute war erstaunlich gut, schöne Exemplare dabei. Beim Verarbeiten fiel auf dass die extrem fest sind und auch sehr hell, fast schon weiss. Gekocht wie üblich - mehr oder weniger komplett zerfallen und auch geschmacklich nicht gut. Genauer: ziemlich fad. Industriekartoffeln für die Stärkegewinnung? Schweinefutter? Pommeskartoffeln (ja, die waren schon irggendwie alle länglicher als sonst üblich)?
Wenn sie auch noch recht groß waren, war der anbauende Landwirt kein Intellektueller. Übrigens: Der Krieg ist lange aus. Ihr sollt Kartoffeln kaufen und nicht stehlen.
H.Joachim S. schrieb: > Das ist kein stehlen, sondern erlaubt. > Und macht Spass :-) Nö. "Streng juristisch gesehen ist das Kartoffelstoppeln jedoch ein Straftatbestand. Anwenden würde man am ehesten § 248a StGB, „Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen“. https://www.derwesten.de/incoming/kartoffelstoppeln-spass-oder-straftat-id5116864.html Allerdings interessiert es keinen und ich wäre der letzte der alles verbieten wollte. Nur zu behaupten es wäre erlaubt stimmt einfach nicht. Und das muss man einfach klar sagen.
H.Joachim S. schrieb: > Das ist kein stehlen, sondern erlaubt. > Und macht Spass :-) Das kenne ich auch. Auch Ähren sammeln nach der Getreideernte. Ist aber fast 70 Jahre her.
H.Joachim S. schrieb: > Das ist kein stehlen, sondern erlaubt. Vielleicht von einem Erzbischof? > Und macht Spass :-) Dann hat es auch der Erzbischof nicht erlaubt.
Streichen wir also alles was erlaubt, geduldet oder verboten ist: es geht mir eigentlich um die Kartoffelsorte bzw deren Verwendung.
Der Bauer hat alle Kartoffeln, die beim Kochen zerfallen und fad schmecken, zurückgelassen und nur die Guten geerntet. Wahrscheinlich haben die neuen Vollernter entsprechende Sensoren.
Das werden halt irgendwelche billigen Sorten sein. Im Supermarkt bekommst Du auch solche hellen faden Dinger, die kosten fast nichts und schmecken nach nichts. Es gibt nur wenige Sorten die kaufe.
H.Joachim S. schrieb: > Beim Verarbeiten fiel auf dass die extrem fest sind und auch sehr hell, > fast schon weiss. Gekocht wie üblich - mehr oder weniger komplett > zerfallen und auch geschmacklich nicht gut. Genauer: ziemlich fad. > Industriekartoffeln für die Stärkegewinnung? Schweinefutter? > Pommeskartoffeln (ja, die waren schon irggendwie alle länglicher als > sonst üblich)? Die Pommesindustrie verlangt an sich nach naturgelber Farbe und bestimmt nicht nach "schlechtem" und/oder faden Geschmack. Neben Fleisch und Fisch gehört für mich Kartoffeln zu den wichtigsten regelmässigen Lebensmitteln (von der Menge her) und achte da auf Geschmack, allerdings auch in Verbindung zum Preis. In schlechten Kartoffeljahren/Zeiten bin ich öfters auf TK-Fritten ausgewichen, wenn die Qualität der Frischkartoffeln in den Keller ging, die Preise aber utopisch wurden. Und dann habe ich die TK-Ware auch ähnlich geschälter und frischer Rohware verwendet und war angenehm überrascht. Als Stärkequelle, auch als Tierfutter ist die bei Dir angebaute Kartoffelsorte wahrscheinlicher. Aber ICH würde dennoch wohl probieren, die z.B. mal als Rohgeröstete in Olivenöl zuzubereiten, ggf. auch gereinigt, aber ungeschälte Scheiben, mediteran gewürzt... Jedenfalls bevor ich den Rest ggf. in die Biotonne gebe. :-)
Hallo Joachim, warst Du in Bayern unterwegs? Rund ein Drittel der gesamten bayrischen Kartoffelernte wird von der Südstärke Gmbh zu Kartoffelstärke verarbeitet [Quelle: https://www.suedstaerke.de/index.php?Imagefilm]. Wenn ich mich richtig erinnere darf die Südstärke Gmbh laut Gesetz nur Kartoffeln mit einem Mindestanteil an Stärke verarbeiten. Der Mindestanteil ist so hoch, dass die Kartoffeln nicht wirklich zum Essen geeignet sind. Mit freundlichen Grüßen Guido
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