Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flankenanstieg bei Level Convertern


von Dennis (Gast)


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Hallo, ich bin gerade dabei verschiede Level Converter zu Evaluieren, 
welche dann später für das Konvertieren von TTL auf RS232 verwendet 
werden sollen.

Ich habe den MAX3232 und SN65C3232DR in der Auswahl. Beide funktionieren 
soweit ganz gut, da bei 250K baud rate und 18m Kabel, dass Signal immer 
noch richtig interpretiert wird (Es kommt das an, was gesendet wurde). 
Wenn ich mir das ganze jetzt auf dem Oszi betrachte, merke ich aber 
gravierente  unterschiede im Flankenanstieg.

MAX3232 ~ 551ns

SN65...~ 159ns

Ist die Behauptung richtig, dass unter der jetzigen Konfiguration (250K 
baud rate und 18m Kabel) dieser Unterschied im Flankenanstieg 
vernachlässigbar ist?

Danke für eure Antworten.
LG Dennis

von Klaus W. (mfgkw)


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Wenn es geht, dann geht es.

Aber wenn ich mich im Kopf nicht verrechnet habe, hat man bei 250kbaud 
für ein Bit insgesamt (Anstieg, Pegel halten zum Auslesen, Übergang zum 
nächsten Bit) gerade 4µs. Da ist deine halbe µs für den Anstieg schon 
nicht mehr weit weg.

Der Max ist m.W. ja auch nur bis 250kbaud angegeben im DS. Mehr würde 
ich mich auch nicht trauen, wenn deine Messung stimmt.

PS: Wenn du schon misst...
Der Max erzeugt sich seine Pegel ja selbst aus den 3.3V, oder was auch 
immer du hast zur Versorgung.
Diese Pegelwandler sind wohl etwas knapp gestrickt.
Vielleicht bessert sich das Bild, wenn man mehr C spendiert an seinen V+ 
und V-? Ich könnte mir vorstellen, daß das die Flanken etwas verbessert.

: Bearbeitet durch User
von Erich (Gast)


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Es ist schon alles gesagt
Beitrag "Re: [V] Mehr Platz im Haus"

von my2ct (Gast)


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Dennis schrieb:
> Beide funktionieren
> soweit ganz gut, da bei 250K baud rate und 18m Kabel, dass Signal immer
> noch richtig interpretiert wird (Es kommt das an, was gesendet wurde).

Das ist kein gutes Kriterium. 10°C höhere Temperatur und alles kann 
schief gehen. Du musst wissen, wieviel Sicherheit du noch hast, 
inbesondere Flankenjitter und der Unterschied t_rise vs. t_fall ist 
dafür wichtig.

> Ist die Behauptung richtig, dass unter der jetzigen Konfiguration (250K
> baud rate und 18m Kabel) dieser Unterschied im Flankenanstieg
> vernachlässigbar ist?

Zu vernachlässigen sind 25% der Bitdauer (Rise+Fall) sicher nicht. Wie 
sieht es mit Potentialverschiebungen auf der Gnd-Leitung aus?
RS232 mit 250kBd auf 18m Kabel kann schon alleine zu einem Problem 
werden. RS422/RS485 wäre bzgl. Störsicherheit deutlich sicherer.

von Schönrechner (Gast)


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Dazu kommen noch die unterschiedlichen Taktfrequenzen von Sender- und 
Empfänger-UART. Dabei geht man ja gerne von idealen Digital-Signalen aus 
und erlaubt bis zu 4%. Das reicht hier nicht mehr.

Andererseits hat man RS-232 absichtlich mit begrenzter Flankensteilheit 
definiert, und das zu einer Zeit, als man noch garnicht wusste, wie man 
EMV schreibt ;)

Klaus W. schrieb:
> Wenn es geht, dann geht es.

...solange, bis es beim Kunden in Südafrika installiert ist...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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my2ct schrieb:
> Zu vernachlässigen sind 25% der Bitdauer (Rise+Fall) sicher nicht

Naja. Vielleicht sind die 18m Kabel auch außerhalb der Spezifikation 
C_L=1nF für 250kBd. Auf jeden Fall ist die minimale Slew-Rate des MAX um 
Faktor 3 niedriger. Das kommt also hin.

Fraglich ist auch, ob die Meßmethode paßt. Der TE sagt nicht, wie er die 
Anstiegszeit gemessen hat. Von 10% .. 90%? Das paßt nicht. Der Receiver 
schaltet ja schon deutlich eher. Aussagekräftiger wäre es, die 
Signal-Verzögerung über Transmitter und Receiver hinweg zu messen.

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