in beiliegendem Bild habe ich versucht, die in meiner Torfernsteuerung aufgefundene Antenne zu skizzieren. Die Platine ist komplett geschirmt in einem Antriebsmotor mit fettem Stahlblechgehäuse eingebaut. Auch die Lagerdeckel sind ziemlich dicht mit Blech zu. Trotzdem funkt die Fernsteuerung auf 433 Mhz und das Teil hat nach aussen keinerlei sichtbare Antenne. Einzige Möglichkeit: Irgendwie wird die 230V AC Zuleitung als Antenne benutzt. Auf der Platine befindet sich ein Emfpänger TDA5200 mit üblichem Anpassnetzwerk welches ich aber noch nicht genauer vermessen habe. Die Empfängerplatine ist auf der Motorplatine (1,5mm FR4) über eine Stiftleiste im 100mil Raster aufgesteckt. Dortselbst läuft auch der Antenneneingang des TDA über eine Stiftleiste auf die Motorplatine. Die beiden Leitungen l=110mm und l=40mm sind auf der Bestückungsseite 100mil breit. Auf der Lötseite ist über die gesamte Lange ein Groundplane was durch die Kringel als Abschirmung angedeutet ist. Ein kapazitiver Teiler 150:8 pf scheint das HF Signal auf die Netzleitung anzukoppeln. Das ist eine ganz normale 3x0,75mmq flexible Leitung welche über 2,8mm Flachsteckstifte (!) hier angeschlossen ist. Erst diese verlässt die Schirmung des Motors. Das Schaltnetzteil (SNT) welches die 5V macht ist im Übrigen galvanisch nicht getrennt weshalb man sich vermutlich nicht wirklich zu einer echten Drahtantenne entschieden hat. Obwohl die Länge der N-Leitung, deren Verlauf und Verbindungsstelle mit PE völlig unbekannt ist und immer vom jeweiligen Installateuer abhängt, empfängt das Teil erstaunlich gut über mehrere Stockwerke. Selbst N und L darf man bei der Installation vertauschen. Gibt es hierzu eine Erklärung ? Könnte man über eine solche Konstruktion auch senden ? Ich nehme an, daß die Induktivität der Netzleitung so groß ist, daß nur eine bestimmte Länge bei 433 Mhz wirksam ist und der Teil dahinter wegen der hohen Dämpfung gar nicht mehr "gesehen" wird.
:
Bearbeitet durch User
J. V. schrieb: > Ich nehme an, daß die Induktivität der Netzleitung so groß ist, daß nur > eine bestimmte Länge bei 433 Mhz wirksam ist und der Teil dahinter wegen > der hohen Dämpfung gar nicht mehr "gesehen" wird. Du unterliegst dem Irrtum, dass es in irgendeiner Form eine "Maximallänge" für eine Antenne gäbe. > Könnte man über eine solche Konstruktion auch senden ? Können schon, sicher, aber wird halt auch nicht notwendigerweise effektiv sein. Wenn man aber eh nur paar Meter damit kommen will, dann genügt eine solche Lösung, warum auch nicht?
ps: Für den Sendefall käme natürlich erschwerend hinzu, dass eine solche Konstruktion praktisch nicht messbar ist, inwiefern sie die zulässigen Abstrahlungs-Grenzwerte einhält. Schon deshalb würde man sowas dafür eher nicht haben wollen.
J. V. schrieb: > Ich nehme an, daß die Induktivität der Netzleitung so > groß ist, daß nur eine bestimmte Länge bei 433 Mhz > wirksam ist und der Teil dahinter wegen der hohen > Dämpfung gar nicht mehr "gesehen" wird. Jein. Einerseits hat Jörg Recht: Jede Leitung sendet "irgend- wie" -- wie gut, das hängt von der Länge ab. Lambda/2 ist aus diversen Gründen beliebt -- aber keineswegs zwingend; länger (oder notfalls auch kürzer) geht auch. Dasselbe gilt sinngemäß auch für den Empfang. Andererseits stimmt auch Deine Vermutung: Netzleitung ist ja nicht für HF gedacht; die Dämpfungswerte bei 70cm werden erbärmlich sein. Wenn die Leitung länger als zwei, drei Meter ist, wirken sowieso nur die letzten Meter vor dem Empfänger als Antenne. (Das hängt aber nicht von der Induktivität ab, sondern überwiegend von den Verlusten, die das Dielektrikum -- also die Isolation -- hervorruft.)
Jörg W. schrieb: > ps: Für den Sendefall käme natürlich erschwerend hinzu, dass eine solche > Konstruktion praktisch nicht messbar ist, inwiefern sie die zulässigen > Abstrahlungs-Grenzwerte einhält. Das Einhalten der Abstrahlungs-Grenzwerte lässt sich per Design sicher stellen. Wenn 10dBm ERP zulässig sind, der Sender 10dBm liefert und der N-Leiter nicht auf wundersame Weise als Richtantenne mit x dB Gewinn arbeitet, lässt sich die tatsächliche Strahlungsleistung schnell eingrenzen.
Wolfgang schrieb: > Das Einhalten der Abstrahlungs-Grenzwerte lässt sich per Design sicher > stellen. Wenn 10dBm ERP zulässig sind, der Sender 10dBm liefert und der > N-Leiter nicht auf wundersame Weise als Richtantenne mit x dB Gewinn > arbeitet, lässt sich die tatsächliche Strahlungsleistung schnell > eingrenzen. Da müsstest du schon gehörigen Sicherheitsabstand einplanen, eben wegen möglicher ungewollter konstruktiver Interferenzen, die zu einer Strahlungsbündelung in einzelne Richtungen führen. Also für einen Sender mit 0 dBm HF-Leistung und einen EIRP-Grenzwert von 10 dBm gebe ich dir Recht. Kann natürlich für manche Fälle trotzdem sinnvoll sein, es genau so zu machen.
Jörg W. schrieb: > Da müsstest du schon gehörigen Sicherheitsabstand einplanen, eben wegen > möglicher ungewollter konstruktiver Interferenzen, die zu einer > Strahlungsbündelung in einzelne Richtungen führen. Da musst du den N-Leiter schon sehr kunstvoll falten, um die richtige Kombination aus strahlenden Elementen und Umwegleitungen zu kreieren. Zeig mal, wie du dir die Faltung vorstellst, um auf 7.85dB Verstärkung zu kommen
Wolfgang schrieb: > Da musst du den N-Leiter schon sehr kunstvoll falten, um die richtige > Kombination aus strahlenden Elementen und Umwegleitungen zu kreieren. > Zeig mal, wie du dir die Faltung vorstellst, um auf 7.85dB Verstärkung > zu kommen Ein gerades Stück Draht von 3m Länge reicht bei 433 MHz. (Natürlich unter idealen Voraussetzungen: optimale Impedanz-Anpassung und keine Verluste)
Theo K. schrieb: > Ein gerades Stück Draht von 3m Länge reicht bei 433 MHz. ;-) Der Punkt ist ja, dass man so ein Teil irgendwie durch eine "offizielle" Messung bekommen muss, wenn man das als aktiven Sender unters Volk ("in Verkehr") bringen möchte. Die Alternative wäre, an jedem Standort einzeln zu messen … das wird keiner bezahlen wollen.
:
Bearbeitet durch Moderator
interessant wäre zu wissen wie die Leitung l=40 (als Trafo in Verbindung mit der längeren Leitung ?) funktioniert
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.