Hallo, ich habe eine Flybackschaltung bei der ich den Vorwiderstand bei 45 V Lastspannung erhoehen muss. Von 3 Ohm auf 150 Ohm, da ich sonst extreme Probleme bekomme mit der EMV und das Netzteil auf Stoerung geht. Mit 20 V Lastspannung habe ich diese Probleme nicht. Da ich hier leider in den Text keine Bilder einfuegen kann, frage ich nun stueck fuer stueck. Hat jemand schon so eine Form der Spannung am Gate gehabt und eine Idee wie ich dies in den Griff bekomme? Danke
Klaus schrieb: > Hat jemand schon so eine Form der Spannung am Gate gehabt und eine Idee > wie ich dies in den Griff bekomme? Zu hochohmige Ansteuerung. Die Drain-Spannung wirkt über CDG zurück auf die Gate-Spannung. Sie kann erst Mal nur bis zur UGSth steigen, dann ballert die fallende Draun-Spannung entgegengesetzt rein. Ist das Drain auf Masse angekommen, wird Cg weiter über deine 150 Ohm gekaden, erreicht scheinbar 2V aber wohl noch nicht 3.3, bevor du wieder abschaltest. Zeige noch die Spannung VOR dem Gate-Widerstand Beim Abschalten fällt UGS bis der MOSFET anfangt zu sperren, dann steige UD und dein Widerstand ist nicht in der Lage gegenzuhalten was an Strom über CDG dazu kommt, der MOSFET bleibt an. Erst wenn UD hoch ist, abflacht, zieht es dein Gate scharf weiter runter. Der Test ist ausklingeln. Niederohmiger ansteuern, mit einer Rampe.
Der gate-Spannungsverlauf ist durchaus nicht ungewöhnlich- aber aufschlussreich. Man erkennt den linear hoch rampenden Miller-Bereich, in dessen Verlauf der MOSFET eher widerwillig und mit deutlichen Übergangsverlusten einschaltet ("hard switching"). Während der ganzen Durchflußphase bleibt die gate-Spannung unterhalb des vollen Einschaltpegels - der sich als pos waagerechtes Plateau zeigen müßte. Das Abschalten erfolgt auch eher langsam. Alles in allem sieht man die Auswirkung eines zu großen gate-Widerstandes in Verbindung mit der Gate-Eingangskapazität.
Hier die Messung vor dem Gate Vorwiderstand. Wenn ich den Vorwiderstand nur ein wenig niedriger mache, dann hab ich schon Aussetzer in meiner Analogtechnik. Steuern tue ich eine Spule mit primaer nur 2 Wicklungen. Vielleicht ist dies sehr extrem und jemand hat einen Tipp fuer mich. Parallel werde ich nun die Elektronik (Mosfet, snubber, Gatetreiber) in ein Gehaeuse packen um besser sehen zu koennen wo die Stoerungen her kommen. Danke
Klaus schrieb: > Steuern tue ich eine Spule mit primaer nur 2 Wicklungen. Windungen ? Also eine Induktivität. Wie berechnest du die, was dient als Kern.
Ja die Spule hat primaer 2 Windungen und Sekundaer 400 Windungen. Die Parameter der Spule habe ich noch nicht ermittelt. Als Kernmaterial fuer die Spule nutze ich Mf197 (Al 3450) von Tridelta. Die Uebertragung funktioniert recht gut, aber es entstehen beim Ausschalten immer Stoerungen und mit dem groesseren Vorwiderstand fuer den Mosfet eben diese enorme Verluste am Mosfet. Da ich die Spule selbst Wickle sind diese nicht ideal, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dadurch solche Effekte entstehen. Sollte ich hier eher den Fehler im Design der Platine suchen oder ist es noromal, dass bei 120 Watt solche Stoerungen entstehen?
Klaus schrieb: > aber es entstehen beim > Ausschalten immer Stoerungen Ist eine Freilaufdiode verbaut? Bzw. wie ist der Snubber aufgebaut und angeschlossen? Ein grober Schaltplan (vielleicht auch mit der Farbzuordnung zu den Oszi-Bildern) wäre sicherlich hilfreich.
Blau ist auf der sekundaerseite hinter einer Hochspannungskaskade gemessen. Gruen ist irgendwo auf der Platine fuer eine Messung ein analoges Signal. Die Werte fuer den Snubber sind aktuell bei 330 nF und 6 Ohm.
Klaus schrieb: > Da ich die Spule selbst Wickle sind diese nicht ideal, Hast du eigentlich irgendeine Ahnung, wie man Spulen passend zu einem Kern auslegt ?
Ueberhaupt keinen blassen schimma. Hab das Internet durchsucht nach Informationen mir Buecher besorgt (unteranderem das Buch "Induktivitaeten in der Leistungselektronik") und hab angefangen Versuche zu machen und parallel nach Firmen gesucht die mir dabei helfen wollen, aber zur Zeit will wohl keiner daran arbeiten und die meisten schrecken vor dem Begriff "Hochspannung" hoch und winken ab.... Ich bin also fuer jede Hilfe oder Wink an irgendwas das ich uebersehe dankbar. Was mich immernoch etwas stutzig macht ist die Tatsache, dass ich auch bei sehr kleinem PWM diesen enormen Peak beim Ausschalten habe, das trotz snubber... Habe mal ein Bild angehaengt ohne snubber.
Du bist am Anfang der Lernkurve. Mache Dich schlau über Strom- und Spannungsverlauf einer Speicherdrossel in Abhängigkeit von der Induktivität. Auslegung einer Speicherdrossel: Sättigungsstrom, Vsec-Fläche, Luftspalt uvm.
Hallo, das Problem beim selber bauen ist, das man die ganzen parasitären Parameter nicht beherrscht. Von der Ferne betrachtet, sieht das so aus, also ob du reichlich viel Streuinduktivität hast. Die Energie muss halt irgendwo hin. Flyback (Sperrwandler) geht nicht ohne Snubber.
Flybacks können relativ langsam einschalten, weil noch kein Strom fliesst und eher die parasitäre Kapazität der Induktivität gespeist wird beim Einschalten. Ausschalten muss schnell gehen, weil sonst die Verluste steigen. Also aufladen über R, entladen über D. Störungen mit RC Glied über Mosfet und ggf. Diode bekämpfen.
MaWin schrieb: > Hast du eigentlich irgendeine Ahnung, wie man Spulen passend zu einem > Kern auslegt ? > Ueberhaupt keinen blassen schimma. Siehst du, da liegt das Problem. Du brauchst Grundlagen über Induktivitäten. https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.33 Ohne dass du Fakten nennst, gibt's aber nichts zu beantworten.
Du müßtest schon sagen, aus welcher Quelle (U_ein / I_ein(max)) Du welche Spannung (U_aus) bei welcher Strombelastbarkeit (I_aus bzw. ebfs. I_aus(max)) erzeugen möchtest. Außerdem gilt das was die anderen sagten. Z.B. haben Kerne noch andere Parameter als das Material allein - die Geometrie (also Form, Größe, Maße (vor allem Querschnitt des Mittelschenkels bei E- / Rotationsfläche = Querschnitt des Toroids bei Ring- Kernen... und eben die magnetische Weglänge) bestimmt eben gemeinsam mit dem Material die Eigenschaften. Man braucht die Kern(form/größen)bezeichnung plus Material. "Spule" und "Trafo" sind zum Glück beim Flyback fast identisch (weil dieser einen sogenannten "Speichertrafo" benötigt - der im Grunde beides ist, zwei Speicherdrosseln auf gemeinsamem Kern). Woanders sind sie das meist nicht, große Unterschiede. Hast Du schon einen Luftspalt? (Ist bei Ferrit nötig, um darin "zu speichern". Ferritkern ohne Luftspalt ist für Flyback also leider ungeeignet.) Oder soll "Al 3450" der sog. "AL-Wert" sein? Mf 197 ist vielleicht nicht optimal (kein "Power-Material"), aber mit einem passenden Luftspalt kann man trotzdem arbeiten. (Der Speichertrafo wird damit tendenziell weniger Leistung transformieren/transportieren können als mit angepaßtem Material, aber kein Drama.) Also auf geht's, meine ganzen Fragen wären zu beantworten. ,-)
Hallo der Tipp kam noch nicht: http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/smps/smps.html Da gibt es auch Tipps unter Hilfe. Für den Anfang zum Verständnis sehr gut.
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