Hallo, seit Jahren benutze ich den Kopfhörerverstärker der auch als RKV Mark ii bekannt ist. http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/PCL805-KH-Amp/PCL805-KH.htm Zusammen mit einem 600 Ohm Kopfhörer unschlagbar (für mein Hörempfinden). Die Heizung der Röhren verhält sich jedoch seltsam. Wenn die Röhren kalt sind, glühen die Heizdrähte in jeder Röhre beim Einschalten sehr hell auf. Nach 2 Sekunden geht das in das übliche warme orange Glühen über. Sicher sind die Röhrenheizungen im kalten Zustand niederohmiger als im Betrieb (so wie bei einer Glühlampe). Ich kenne ein so helles aufglühen aber nicht, bzw. habe es z.B. bei Röhrenradios noch nie beobachtet. Die Beschaltung der Heizung lässt keine Besonderheiten erkennen. Ist das bei diesem Röhrentyp also evtl. normal? PCL805 18VA Heizspannung 300mA.
Ja, das ist normal, dass die Heizung beim Einschalten kurz hell (bis weißlich) aufblitzt. Bedingt durch die Konstruktion sieht man das bei manchen Röhren besser (z.B. ECC85) als bei anderen (EL84). Bei P-Röhren könnte dieser Effekt ausgeprägter sein, da diese für 300 mA-Serienheizung ausgelegt sind und man in der Regel irgendwo einen strombegrenzenden Widerstand (NTC) hatte. Leider geben die meisten Röhrendatenblätter keine Auskunft über den zulässigen Inrush-Current (so nennt man den Einschaltstrom). Ich würde mir da also keine besonderen Gedanken machen. Röhren werden doch immer als so robust gehyped ;-)
P.S.: Welchen hochohmigen Kopfhörer benutzen Sie und wo kann man den heute noch bekommen?
Das ist normal, und m.E. auch nicht gefährlich für die Röhren. Selbst wenn, PCL805 sind billig wie Sand am Meer, da kannst du dir einfach 10 auf Halde legen. Wenn man bedenkt, bis in einem Serienheizkreis eines alten Fernsehers alle dicken Röhren, PL504, PY88, PD510 etc heiß waren, floss da ein ordentlicher Strom durch den ganzen Heizkreis, und auch die kleinen Röhren wie die PC92 oder PC900 haben das relativ problemlos weggesteckt. Sollte dich das stören, kannst du die Röhren ja über einen Widerstand vorheizen, und diesen dann überbrücken. Alternativ kannst du die Röhren mit DC heizen, und für jede Heizung eine LM317 Konstantstromquelle verwenden. Dann ist die Anzeizzeit zwar höher, aber die Röhre bekommt nie mehr als 300mA zu sehen, Außerdem hat man bei DC Heizung keine Brummprobleme :)
Lukas E. schrieb: > ußerdem hat man bei DC Heizung keine > Brummprobleme :) Interessanter Ansatz, den Mittelpunkt zwischen den Röhrenheizungen mit einem Kondensator auf Masse zu legen, quasi als Entbrummer.
Marek N. schrieb: > P.S.: Welchen hochohmigen Kopfhörer benutzen Sie und wo kann man > den > heute noch bekommen? Beyerdynamic DT-990 600 Ohm. Gibt es auch mit anderen Impedanzen. Bei Beyerdynamic auf der Webseite kann man den auch direkt bestellen.
Ok, vielen Dank für die Info. Ich dachte schon, die Röhren brennen durch beim Einschalten.
Stefan M. schrieb: > Ich dachte schon, die Röhren brennen durch beim Einschalten. Das werden sie auch irgendwann tun. Allerdings werden die Röhren- heizungen wohl länger als Glühlampenheizungen halten. Viel früher wird wohl die Kathode "ertauben".
Lukas E. schrieb: > in einem Serienheizkreis eines > alten Fernsehers alle dicken Röhren, PL504, PY88, PD510 etc heiß waren, > floss da ein ordentlicher Strom durch den ganzen Heizkreis, und auch die > kleinen Röhren wie die PC92 oder PC900 haben das relativ problemlos > weggesteckt. Normalerweise war die Summe der Heizspannungen aber kleiner als 220VAC, sodas ein zusätzlicher strombegrenzender Widerstand im Heizkreis lag.
von Stefan M. schrieb >Wenn die Röhren kalt sind, glühen die Heizdrähte in jeder Röhre beim >Einschalten sehr hell auf. Das sind die Zuführungsdrähte zu den Heizdrähten die da hell aufleuchten. Der Heizdraht selbst befindet sich ja im Kathodenröhrchen und erwärmt sich träge weil das Röhrchen ja noch kalt ist. Das helle aufleuchten ist nicht gut für die Röhre und wurde früher durch eine Reihenschaltung mit einem Heißleiter NTC verhindert. Wenn man keinen Heißleiter hat, würde ich einen Zweiebenen-Zweistufen-Einschalter benutzen. Also einen Widerstand im Heizstromkreis einfügen, den der Einschalter in der zweiten Stufe kurzschließt. Mann könnte das auch automatisieren, zum Beispiel mit einem Thermorelais oder andere Verzögerungsschaltungen.
Harald W. schrieb: > Normalerweise war die Summe der Heizspannungen aber kleiner als > 220VAC, sodas ein zusätzlicher strombegrenzender Widerstand im > Heizkreis lag. Und ein Heißleiter, der langsam niederohmiger wurde. Für Heizung ohne Einschaltstrombegrenzung waren die P-Röhren generell nicht gedacht. Die Zahl der Einschaltzyklen wird also deutlich reduziert sein. Nur die E-Röhren konnten direkt an den Trafo angeschlossen werden.
Stefan M. schrieb: > Beyerdynamic DT-990 600 Ohm. > Gibt es auch mit anderen Impedanzen. > > Bei Beyerdynamic auf der Webseite kann man den auch direkt bestellen. Cool, danke! Sind schon paar interessante Hörer bei und der Preis geht eigeltich auch noch. thumbsup
Stefan M. schrieb: > Wenn die Röhren kalt sind, glühen die Heizdrähte in jeder Röhre beim > Einschalten sehr hell auf. Hi, habe am Netztrafo meines DYI Röhrenamps primärseitig einen 30 Ohm NTC, der nach ca. 3 Sekunden durch eine transistorisierte Timerschaltung per Relaiskontakt überbrückt wird. Habe weder bei den 4 EL84 noch bei den mit seprater Heizwicklung am Trafo versehenen 4 ECC81 an den Heizfäden irgenein Aufblitzen beim Einschalten gesehen. Besser ist eine Allround Inrushcurrentverringerung doch zu empfehlen. Mehr schaden kann nur eine längere Unterheizung bei voller Anodenspannung. ciao gustav
Finde schon interessant, dass du diesen Verstärker schon seit Jahren benutzt und erst jetzt das aufglühen beim Einschalten bemerkst. Hörte sich nach dem ersten Lesen nach einen "echten" Problem an. War aber wohl nicht :-) Viel Spass beim Hören und Gruß, Rainer
Rainer V. schrieb: > Finde schon interessant, dass du diesen Verstärker schon seit > Jahren > benutzt und erst jetzt das aufglühen beim Einschalten bemerkst. Hörte > sich nach dem ersten Lesen nach einen "echten" Problem an. War aber wohl > nicht :-) > Viel Spass beim Hören und Gruß, Rainer Natürlich ist mir das gleich aufgefallen. Irgendwie war der Leidensdruck nie hoch genug, um die Sache mal zu erfoschen...:-)
Karl B. schrieb: > Hi, > habe am Netztrafo meines DYI Röhrenamps primärseitig einen 30 Ohm NTC, > der nach ca. 3 Sekunden durch eine transistorisierte Timerschaltung per > Relaiskontakt überbrückt wird. Keine schlechte Idee. Da denke ich mal drüber nach.
Wäre das mein Gerät, würde ich einen Heißleiter vor den Netztrafo setzen. Vielleicht den hier https://www.reichelt.at/ntc-widerstand-3-1-w-33-ohm-epc-b57237-s330-p240063.html
Helge schrieb: > Wäre das mein Gerät, würde ich einen Heißleiter vor den Netztrafo > setzen. Ohne zusätzliches Relais wirst du keinen guten Kompromiss bekommen: Solange Röhren kalt: kein Anodenstrom -> muss sehr hochohmig sein, Später wenn Anodenstrom gezogen wird, muss er sehr niederohmig sein. Wenn NTC, dann nur für Heizung. Wenn die erdsymmetrisch ist, dann zwei für beide Enden.
rechne mal aus, wie schlimm 1Ω (heiß) bei 30W wären.
Stefan M. schrieb: > Natürlich ist mir das gleich aufgefallen. > Irgendwie war der Leidensdruck nie hoch genug, um die Sache mal zu > erfoschen...:-) Na ja, Leidensdruck kann ich jetzt nicht erkennen oder willst du jetzt endlich mal dafür (Vor)sorgen, dass die Röhren doch nicht demnächst einfach kaputt gehen? Oder hast du einfach nur Langeweile... Gruß Rainer
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