Hallo zusammen, ich möchte 2x UHF-RFID-Antennen Rücken an Rücken mit ca. 4cm Abstand voneinander mit je einem eigenen Lesegerät betreiben. (https://www.metratec.com/de/produkte/rfid/rfidantennen/echo6p-uhf/). Das Problem ist, dass sich die Antenne, obwohl die Abstrahlrichtungen komplett in die anderen Richtungen zeigen, beinflussen und die Sendeleistung bzw. die Verlässlichkeit der Auslesung runter geht. Habt Ihr eine Idee wie man das lösen kann? Ich habe schon eine Metallplatte dazwischen geschraubt, aber diese scheint sich auch negativ auf die Verlässlichkeit auszuwirken. Mit freundlichen Grüßen Benzko89
Name N. schrieb: > ich möchte 2x UHF-RFID-Antennen Rücken an Rücken mit ca. 4cm Abstand > voneinander mit je einem eigenen Lesegerät betreiben. Womit hast du die Antennen Rücken an Rücken montiert? Eventuell beeinflusst die Montage die Antennencharakteristik. Und wie weit sind die auszulesenden Geräte von den Antennen entfernt? Name N. schrieb: > Ich habe schon eine Metallplatte > dazwischen geschraubt, aber diese scheint sich auch negativ auf die > Verlässlichkeit auszuwirken. "Eine Montage der Antenne direkt auf größeren Metallflächen sollte vermieden werden, da sich in diesem Fall die Antennen-Parameter massiv verändern." https://www.metratec.com/static/66f829241d6bec508d53c59e9bd5d476/Doku_Echo-6P.pdf
Die Antenne ist auf Holz montiert. Wenn ich mich richtig eingelesen habe, gibt es zur Haupt- und Nebenkeule auch eine Rückkeule bei der Abstrahlung. Diese beinflusst dann wahrscheinlich die andere Antenne, oder wie seht Ihr das? Gruß Benzko89
Sind die Reader synchronisiert? Normalerweise nimmt man für sowas nur einen Reader, der die Antennen per Multiplexer zeitversetzt ansteuert. Wenn zwei verschiedene Reader verwendet werden, müssen sie synchronisiert werden, da sie sich sonst gegenseitig "vollquatschen". Die Antennen selbst werden intern eine Reflektorplatte aus Metall haben. Eine Montage Rücken an Rücken sollte ansich unkritisch sein, speziell dann, wenn etwas Abstand gegeben ist.
Hallo, danke für die Rückmeldung. Leider war es bei den Readern technisch nicht möglich mit einem Multiplexer zu arbeiten. Inwiefern behindern sich denn die Reader gegenseitig bzw. was meinst du mit synchronisieren und wie führt man sowas durch? Ich habe folgenden Reader in gebrauch: https://www.metratec.com/de/produkte/rfid/rfidreader/pulsarmx/ Die Reader sind in einen Schaltschrank montiert und zu den Antennen geht je ein 3m low loss Antennekabel. Danke und Gruß benzko89
Name N. schrieb: > Inwiefern > behindern sich denn die Reader gegenseitig bzw. was meinst du mit > synchronisieren und wie führt man sowas durch? Jeder Leser "brüllt" mit einer beachtlichen Sendeleistung seine Anfragen in die Gegend. EIN Leser fragt, ob ein Transponder (z.B. EPC1 Gen2) in Reichweite ist. Die Antwort des Transponders ist extrem "leise" im Verhältnis zur Anfrage, die der Leser rauspustet. Die schwache Antwort des Transponders wird in einem bestimmten Zeitschlitz erwartet, die der Leser dafür zur Verfügung stellt. Wenn nun ein zweiter Leser in der Nähe betrieben wird, weiss der ja nichts von dem Zeitschlitz und der Transponderantwort des ersten Lesers. Statdessn brüllt der zweite Leser in seinem eigenen Takt die Anfragen raus. Meistens genau dann, wenn der erste Leser die schwache Transponderantwort erwartet. Die Leser bügeln sich also gegensitig platt. Das ist so, als ob ich im Stadion beim Fussballspiel hören will, was der Trainer dem Spieler ins Ohr flüstert... Unmöglich quasi. Ob und wie sich Leser synchronisieren lassen, hängt vom Produkt ab(Datenblatt). Manche Leser haben auch Anschlüsse für mehrere Antennen (Multiplexer on Board). Die Datenausgabe enthält dann auch eine Info, von welcher Antenne die Transponderantwort empfangen wurde. Ist alles eine Preisfrage.
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Ich hab mal ein Bild von der Aufbausituation angehangen. Also die Antennen arbeiten autark in jeweils einen Bereich, der komplett vom anderen abgetrennt ist. Spielt das synchronisieren dann überhaupt eine Rolle, da die Antennen ja jeweils komplett entgegengesetzt einen anderen Bereich abdecken? Gruß Benzko89
Name N. schrieb: > Spielt das synchronisieren dann überhaupt eine > Rolle, da die Antennen ja jeweils komplett entgegengesetzt einen anderen > Bereich abdecken? Ja, natürlich. Die Reichweite der "brüllenden" Leser ist ja dadurch nicht geringer. Durch Reflexionen am Boden, den Wänden und jeder Art von Gegenstand wird die Feldstärke wild und chaotisch im Raum verteilt. Es spielt keine Rolle, ob die Antennen voneinander wegschauen. Solche UHF Leser stören sich sogar quer durch eine riesige Produktionshalle (über 100m von einander entfernt). Ich habe beruflich mit der Einrichtung solcher Anlagen zu tun. Ohne Synchronisierung geht das nicht. Es gibt auch Leser, die sich "wireless" synchronisieren. Da "horcht" jeder Leser dann, ob und wann er gerade mal senden darf. UHF Leser haben in der Regel mehrere Sendekanäle (Frequenzen) die man fest einstellen kann, wenn man will. Üblicherweise merkt ein Leser, ob seine Frequenz frei ist, und wenn nicht schaltet er sich selbst auf eine freie Frequenz. Was dein Leser alles kann, weiß ich nicht. Ist wie gesagt eine Preisfrage. Teure Systeme können eine ganze Menge, was hier auch den Rahmen sprengt.
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Achso, der Reader selber gibt auch schon was an Frequenz frei nicht nur über die Antenne? Gruß Benzko89
Man darf UHF nicht mit "LF" vergleichen. Bei LF (125kHz, 13,56MHz) ist das Lesefeld ein "H" Feld, also die magnetische Komponente, die von einer Spule ausgeht. Prinzip des Transformators. Der Leser hat eine Spule als Antenne, der Transponder auch. Nur wenn die Transponderspule von genügend "Feldlinien" durchdrungen wird, reicht die induzierte Energie, um den Chip aufzuwecken. Dieses Feld ist räumlich sehr begrenzt nutzbar und wird nirgends reflektiert. Darum hat man bei LF RFID ein definierbares Lesefeld. Allerdings mit verhältnismässig geringer Reichweite. Bei UHF ist das gänzlich anders. Hier ist das ein "E" Feld, also die elektrische Komponente, die von einer Dipol-Antenne abgestrahlt bzw. epfangen wird. So wie bei einem UKW Radiosender. Einen UHF Leser hört man mit einem Funkscanner kilometerweit. Wären die Transponder weitaus empfindlicher, würde man mit UHF auch auf 200m einen Transponder lesen können. es ist also nicht leicht, mehrere UHF Leser so gegeneinander abzuschirmen, dass sie sich nicht stören. Das geht nur durch synchronisation, verschiedene Sendefrequenzen oder extreme räumliche Trennung.
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