Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Drohende Pleite woran erkennen?


von MicrochipBesteBrudi (Gast)


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Hallo Leute,

mal so eine Frage in die Runde:
Habt ihr es schon mal miterlebt, dass ein Unternehmen in dem ihr 
gearbeitet habt Pleite gegangen ist?
Habt ihr es im Vorfeld erkannt, bzw. ab wann war klar das euer 
Unternehmen konkurs gehen wird?
Und wenn ihr es erkennen konntet, wann habt ihr es erkannt?

Die Situation ist die folgende:
In meinem Unternehmen, ca. 250 Leute, ist aktuell eine sehr hohe 
Fluktuation und die Auftragslage ist auch spürbar eingebrochen.

In den letzten 1.5 Jahren sind von der "Bürobesatzung" ca. 15 Leute 
gegangen.
Insgesamt haben vor ca. 2 Jahren 80 Leute im Büro gearbeitet.
Darunter waren auch Leute die seit 15+ Jahren im Unternehmen gewesen 
sind.
Was mir am meisten Sorgen macht, ist das fast die komplette Buchhaltung 
gegangen ist.
Also diejenigen, die eigentlich die Zahlen des Unternehmens iim Blick 
haben.
Von den Leuten aus der Fertigung habe ich leider keinen genauen 
Überblick.

Auf northdata etc. liegen auch noch keine Daten bezüglich der 
Umsatzzahlen etc. aus 2020 vor.
Als wolle man die Veröffentlichung dieser Zahlen maximal hinauszögern.
Jedoch war ein klarer Abwärtstrend über die Jahre erkennbar und 2019 
wurde gerade noch so eine "schwarze Null" geschrieben.

Das alles finde ich aktuell etwas besorgniserregend.

Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation?
Habt ihr ähnlich gedacht wie ich und wie ist es ausgegangen?

Ich bin sehr interessiert an euren Erfahrungsberichten.

von Pleitegeier (Gast)


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Dein Gefühl ist doch schonmal ein guter Anhaltspunkt. Oftmals sind 
Gefühle unterbewusste Wahrnehmungen.

Dass Personal gegangen wurde, spricht schon dafür. Allerdings kann das 
auch schlicht mit der schlechten Auftragslage einhergegangen sein.

Verwunderlich ist, wenn altgediente zuerst entlassen werden. Denn das 
kostet einer Firma durch Abfindungen ENORM! viel Geld. Daher wird 
eigentlich zuerst entlassen, wer neu dabei ist. Scheinbar ist dafür also 
noch genug Geld vorhanden.

Die Veröffentlichung der Daten kannst Du eigentlich nicht als Inidikator 
geben. Mein letztes Unternehmen hat 150 Mio. Jahresumsatz eingefahren, 
und dennoch bis zum letzten Tag der Veröffentlichungsfrist gewartet. Die 
Zahlen waren dabei jedes Jahr besser. Eine Kausalität vermag ich da 
nicht zu erkennen. Die Abschlüsse werden oft extern gemacht. Vermutlich 
brauchen die einfach so lange dafür.

Ansonsten schau in den Bundesanzeiger. Dort steht alles notwendige 
drinnen. Privatfirmen, die im Grunde nur die offiziellen Dokumente 
kanibalisieren, sind nicht zielführend.

Es gibt eigentlich nur zwei Indikatoren für den finanziellen Zustand 
einer Firma: 1) keine Investitionen mehr und 2) kein pünktliches Gehalt.

von Erich (Gast)


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Wem geht es in aktuellen Zeiten schon richtig gut. Wenn mitarbeiter 
gehen es aber auch wenig Aufträge gibt ist das nicht unbedingt sehr 
falsch, immerhin werden damit auch Kosten gesenkt.

von Schlaumaier (Gast)


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Achte auf die Launen.

Die der Kunden und die der Lieferanten.

Das ist immer ein guter Barometer. Auch die Reklamationsabt. hat Infos 
die man verwerten kann.

Nicht zu vergessen, den Flurfunk. Da wird zwar aus einer Mücke ein 
Elefant gemacht, aber die "Strömungen" kann man da mit etwas Psychologie 
gut heraus lesen.

Wenn man den Trasch analysiert hat man gute Anhaltspunkte. 
Sekretärinnen quatschen mit "Guten Freundinnen"   ;)

Ja das alles ist Oldschool, aber es hat mir mein Lebenlang geholfen 
Strömungen zu erfassen und rechtzeitig für mich zu sorgen.

von Deligieren ist das Zauberwort (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Was mir am meisten Sorgen macht, ist das fast die komplette Buchhaltung
> gegangen ist.

Ach, nix schlimm, das nennt sich Digitalisierung.
Viele Firmen sourcen bspw die Gehaltsbuchhaltung an bspw. Datev aus um 
sich nicht mit den ganzen Gesetzesaktuallisierungen herumschlagen zu 
müssen.

https://sevdesk.de/blog/buchhaltung-outsourcing/

von MicrochipBesteBrudi (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Dass Personal gegangen wurde, spricht schon dafür. Allerdings kann das
> auch schlicht mit der schlechten Auftragslage einhergegangen sein.
>
> Verwunderlich ist, wenn altgediente zuerst entlassen werden. Denn das
> kostet einer Firma durch Abfindungen ENORM! viel Geld. Daher wird
> eigentlich zuerst entlassen, wer neu dabei ist. Scheinbar ist dafür also
> noch genug Geld vorhanden.

Ich hatte mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt:
So wie ich das mitbekommen habe, sind die meisten freiwillig gegangen.
Ich glaube es war auch der ein oder andere nicht verlängerte 2 
Jahresvertrag mit dabei, aber bei den meisten war es freiwillig.

Pleitegeier schrieb:
> Es gibt eigentlich nur zwei Indikatoren für den finanziellen Zustand
> einer Firma: 1) keine Investitionen mehr und 2) kein pünktliches Gehalt.

Das ist mal ne klare Aussage.
Das Geld war bis jetzt immer passend da und die letzte größere 
Investition war 2019 in Form von neuen Fräsmaschinen.

Schlaumaier schrieb:
> Ja das alles ist Oldschool, aber es hat mir mein Lebenlang geholfen
> Strömungen zu erfassen und rechtzeitig für mich zu sorgen.

Wie meinst du das?
Hast du schonmal zum passenden Zeitpunkt die Firma gewechselt.
Quasi die Titanic verlassen, bevor diese untergegangen ist? :D

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Ich würde bis zum Schluss an Bord bleiben und noch die 200.000 Euro 
Abfindung mitnehmen, sonst beißt man sich hinterher in den eigenen 
Hintern!

von Schlaumaier (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Wie meinst du das?
> Hast du schonmal zum passenden Zeitpunkt die Firma gewechselt.
> Quasi die Titanic verlassen, bevor diese untergegangen ist? :D

Nein. Aber gewusst wen man sich nicht zu Feind machen sollte. Einfach 
gesagt, es ist nicht immer der Abt.-Leiter der das sagen hat in der 
Abteilung. Oft ist es der, der mit den Chef gut kann.

Und wenn man weiß wer mit wen kuschelt, kann man sich viel Ärger 
ersparen.

Was im kleinen geht, geht im großen noch viel schneller und besser.

Wichtigste Grundregel. : Ohren und Augen auf, Mund zu.  Und niemals nach 
den Mund reden.

Seine Meinung vertreten, aber sich auch mit guten Argumenten überzeugen 
lassen.

von Delegieren ist das Zauberwort (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Ich würde bis zum Schluss an Bord bleiben und noch die 200.000 Euro
> Abfindung mitnehmen,

Womit sollte ne insolvente Bude deine Abfindung zahlen? Meinste der 
Inhaber schickt dafür seine Mutter auf dem Strich?

von Schlaumaier (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Ich würde bis zum Schluss an Bord bleiben und noch die 200.000 Euro
> Abfindung mitnehmen, sonst beißt man sich hinterher in den eigenen
> Hintern!

Falsch.

Ein Recht auf Abfindung gibt es nicht. !!! Hat mir mein Anwalt damals 
klar erklärt.

Die Abfindung ist "Schmiergeld" für den Mitarbeiter, bei einen 
"Zerrütteten Verhältnis"  zu den man sich vor Gericht einigt, wenn das 
Gericht auf "normale Kündigung" entscheidet. Also eine Motivationshilfe 
das der Mitarbeiter die Kündigung akzeptiert.

Wenn die Firma aber "die Hosen runterlässt" also die Finanzverhältnisse 
offen legt (was bei einer Insolvenz eh der Fall ist) bekommst du meist 
nix.

Der Arbeitgeber kommt immer nach den Staat in der Reihe wenn die 
Restkohle verteilt wird. Und wenn man den Staat bezahlen kann, ist man 
i.d.R. nicht pleite, sondern hat nur eine miese Kreditwürdigkeit im 
schlimmsten Fall.

Was die Höhe der Abfindung angeht.
I.d.R. entscheiden Gerichte nach folgender Formel.
Ab 3 Jahre fest gilt : Pro Jahr 1/2 Monatsgehalt BRUTTO.  Diese 
Abfindung musst du als Extra-Gehalt sehen  weil das VOLL durch die 
Lohnabrechnung rauscht. (40-50% sind dann schon mal weg). Wenn du Glück 
hast, und im 1.Quartal gefeuert wirst, bekommst du von Arbeitsamt (nicht 
Jobcenter) deine Prozente. Am 2.1. des folge Jahr stehst du vor den 
Finanzamt und holst dir 80% der Abzüge wieder.

von Oliver S. (oliverso)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Pleitegeier schrieb:
>> Es gibt eigentlich nur zwei Indikatoren für den finanziellen Zustand
>> einer Firma: 1) keine Investitionen mehr und 2) kein pünktliches Gehalt.

Eigentlich vor allem 2.
Je nach Unternehmensgröße gibt es da aber vorher Entlassungsrunden. Das 
merkt man dann schon.

1. ist in der aktuellen Situation je nach Branche auch einfach nur 
kaufmännische Vorsicht. Fräsmaschinen laufen sehr lange...

Oliver

von WastMi (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Verwunderlich ist, wenn altgediente zuerst entlassen werden. Denn das
> kostet einer Firma durch Abfindungen ENORM! viel Geld. Daher wird
> eigentlich zuerst entlassen, wer neu dabei ist. Scheinbar ist dafür also
> noch genug Geld vorhanden.

Die Mitarbeiter die 10+ x  Jahre dabei sind, die haben in der Regel eine 
längere Kündigungsfrist, ist also normal wenn diese Mitarbeiter mit 
einer Abfindung zum Verlassen der Firma aufgefordert werden.
Es ist dann ein Aufhebungsvertrag, beide Seiten verzichten dann auf 
Forderungen der Gegenseite.

Schlaumaier schrieb:
> Nicht zu vergessen, den Flurfunk. Da wird zwar aus einer Mücke ein
> Elefant gemacht, aber die "Strömungen" kann man da mit etwas Psychologie
> gut heraus lesen.

Genau so ist es.

Als Gutes Beispiel wie sich das Ende ankündigt war bei der Firma 
Kathrein in Rosenheim zu sehen. Gibt hier auch einen eigen Eintrag dazu.

MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Habt ihr es im Vorfeld erkannt, bzw. ab wann war klar das euer
> Unternehmen konkurs gehen wird?

Ja das Verhalten der Geschäftsleitung wurde immer seltsamer, die haben 
sich auch immer mehr von den Mitarbeitern isoliert.

Auch wenn versucht wird, das Geschäftsleitung und Bereichsleiter alles 
daran setzen noch möglichst viel raus zu schlagen.
Verständlich wenn es bald nichts mehr zu holen gibt.

von Pleitegeier (Gast)


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>> Verwunderlich ist, wenn altgediente zuerst entlassen werden. Denn das
>> kostet einer Firma durch Abfindungen ENORM! viel Geld. Daher wird
>> eigentlich zuerst entlassen, wer neu dabei ist. Scheinbar ist dafür also
>> noch genug Geld vorhanden.
>
> Ich hatte mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt:
> So wie ich das mitbekommen habe, sind die meisten freiwillig gegangen.

Auch ein Aufhebungsvertrag ist eine Entlassung. Entlassung != Kündigung 
durch den Arbeitgeber.

> Pleitegeier schrieb:
>> Es gibt eigentlich nur zwei Indikatoren für den finanziellen Zustand
>> einer Firma: 1) keine Investitionen mehr und 2) kein pünktliches Gehalt.
>
> Das ist mal ne klare Aussage.
> Das Geld war bis jetzt immer passend da und die letzte größere
> Investition war 2019 in Form von neuen Fräsmaschinen.

Lass dich nicht blenden. Oftmals werden Maschinen heute geleast. Bei den 
Preisen für CNC - je nach Größe - auch kaum verwunderlich.

von Udo S. (urschmitt)


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Schlaumaier schrieb:
> Ohren und Augen auf, Mund zu.

Warum hältst du dich hier im Forum nicht an deine Philosophie?

von René H. (mumpel)


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Erich schrieb:
> Wem geht es in aktuellen Zeiten schon richtig gut.

Mir. Ich kann nicht klagen.

von Schlaumaier (Gast)


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Was auch möglich ist, ist eine Firmen-Anpassung.

Einfach erklärt, man verschlankt  die Abteilungen um die Firma 
attraktiver für eine mögliche Übernahme/Verkauf zu machen.

Dabei gelten Mitarbeiter die Ewig im Unternehmen sind, ganz klar als 
"Altlasten" die man vorher los werden muss.

Bei allen ist es völlig egal ob der Firma gut geht oder nicht.

Diese Art von Infos sind aber i.d.R. sehr schwer zu bekommen weil so was 
selten die Chef-Sekretärin weiß.

von Reinhard S. (rezz)


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Erich schrieb:
> Wem geht es in aktuellen Zeiten schon richtig gut.

Bei uns (EuroStoxx50-Konzern) brummt, wie schon vor Corona und während 
Corona, der Laden und wir haben eine ziemliche Überlast.

Ich wär ja mal wieder für einen Lockdown, da waren die Straßen so schön 
frei :D

: Bearbeitet durch User
von ths (Gast)


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Werden Lieferanten pünktlich bezahlt?
Wird skontiert?


Oder werden 90 Tage Zahlungsziel vereinbart?
Das Gehalt kommt erst am 5.?
Führungskräfte nehmen tageweise Urlaub?
Dann empfiehlt es sich, immer einen unterschriftsreifen Vertrag in 
Reserve zu haben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation?
Ja, mehrmals.

> Habt ihr ähnlich gedacht wie ich
Nichts wie weg. Und zwar bevor man kein Gehalt mehr bekommt.

>und wie ist es ausgegangen?
Nach mir die Sintflut. War froh daß ich rechtzeitig raus bin.

von Thorsten R. (halogenfan)


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War 2008. Die Betriebsleitung hat über den Betriebsrat die Mitarbeiter 
gefragt, ob Klopapier oder Druckerpapier gekauft werden sollte. Für 
beides zusammen hätte das Geld nicht gereicht. Die Mehrheit hat sich für 
Klopapier entschieden ;-))

Hat trotzdem noch ein paar Wochen gedauert, bis zur Insolvenz.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thorsten R. schrieb:
> Hat trotzdem noch ein paar Wochen gedauert, bis zur Insolvenz

War dann wenigstens noch Klopapier übrig?

von Thorsten R. (halogenfan)


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Gute Frage. Das weiss ich nicht mehr. Aber es hat auf jeden Fall 
gereicht :-))

von klausi (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Gute Frage. Das weiss ich nicht mehr. Aber es hat auf jeden Fall
> gereicht :-))

Habt ihr dann auf Klopapier gedruckt, oder war das auch ein sinnvoller 
Schritt hin Richtung "papierloses Büro"? 😄

von Thorsten R. (halogenfan)


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gedruckt wurde eh nicht mehr viel. Ich glaube aber, die guten alten hp 
Laserdrucker hätten das mitgemacht ;-)

Auf jeden Fall hatte es die trostlose Stimmung aufgehellt :-))

von Abrissbirne (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Das alles finde ich aktuell etwas besorgniserregend.

zwischen/arbeits zeugnis holen und sich weiter bewerben, warte nicht 
auf  ALG1 Bescheid im Postkasten zum Jahresende ...

von oszi40 (Gast)


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Man das Geld nicht mehr pünktlich kommt, sollte man sich um seine 
Papiere kümmern. Denn wenn eine Firma pleite ist, wird keiner mehr da 
sein, der ohne Geld arbeitet. Das Insolvenzausfallgeld von Amt gibt es 
nur 3 Monate.
Mancher Betriebsteil wird auch ausgegliedert und geht dann unter ...

von Matt Eagle (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> MicrochipBesteBrudi schrieb:
>> Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation?
> Ja, mehrmals.
>
>> Habt ihr ähnlich gedacht wie ich
> Nichts wie weg. Und zwar bevor man kein Gehalt mehr bekommt.
>
>>und wie ist es ausgegangen?
> Nach mir die Sintflut. War froh daß ich rechtzeitig raus bin.

Ich hab das auch schon einmal hinter mir und hab es nie bereut etwas 
neues angefangen zu haben.

Wenn:
- Lohnzahlungen später kommen,
- Lieferanten nur gegen Vorkasse liefern,
- Kannibalisiert wird (Teile von fertigen Maschinen demontiert werden 
und dann an die Maschine montiert, bei der der Kunde zu Besuch kommt, um 
den Baustatus zu checken. Danach wieder zurückgebaut wird.)
- Leute sich lange mit der Geschäftsleitung zu Gesprächen treffen, deren 
Name verschwiegen wird. (Heuschrecken)
- Einem ein Änderungsvertrag angeboten wird, bei dem man auf viele 
AG-Leistungen verzichten soll.
- Man diesen nicht unterschreibt und einem dann "Sabotage an der 
Sanierung der Firma vorgehalten wird"  :-)  (Alles passiert)

Dann sollte man sich ganz schnell was neues suchen. Als Mitarbeiter der 
Firma steht man im Insolvenzfall ganz weit hinten in der Schlange.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Habt ihr es schon mal miterlebt, dass ein Unternehmen in dem ihr
> gearbeitet habt Pleite gegangen ist?
Njein,
Die Firmenreste wurden von einer anderen Firma übernommen als ich schon 
weg war.

> Habt ihr es im Vorfeld erkannt
ja,

> , bzw. ab wann war klar das euer Unternehmen konkurs gehen wird?
Monatszahlen.

> Und wenn ihr es erkennen konntet, wann habt ihr es erkannt?
1,5 Jahre vor dem Verkauf der Firmenreste.

> .... eine sehr hohe Fluktuation
Das kann viele Gründe haben. z.B. "Organisationsänderungen".

> und die Auftragslage ist auch spürbar eingebrochen.
Alarm Alarm. Stimmt denn die Rendite noch.

> In den letzten 1.5 Jahren sind von der "Bürobesatzung" ca. 15 Leute
> gegangen.
im Jahresschnitt also 10 von 80 - entspricht einer durchschnittlichen 
Dauer von 12,5 Jahren. HerrGott wer hat Lust auf 12 Jahre die gleiche 
Suppe? und wenn die Konkurrenz besser zahlt und spannendere Aufgaben 
hat, dann ist man halt weiter.

> Darunter waren auch Leute die seit 15+ Jahren im Unternehmen gewesen
> sind.
Gegangen worden oder gegangen. Bei den paar Leuten solltest du dich 
schon mal für die individuellen Gründe kennen.

> Was mir am meisten Sorgen macht, ist das fast die komplette Buchhaltung
> gegangen ist.
Kam ein neuer CFO? Debitor oder Kreditor?
Wenn Debit noch läuft ist das ja kein Problem.

> Also diejenigen, die eigentlich die Zahlen des Unternehmens iim Blick
> haben.
Das sollte JEDER in einem Unternehmen haben. Sonst ist es kein 
Unternehmen.

> Auf northdata etc. liegen auch noch keine Daten bezüglich der
> Umsatzzahlen etc. aus 2020 vor.
Vergiss solche Aggregatoren. Welche Unternehmensform? Welche 
Berichtspflicht? und ansonsten gilt immer: Chef löchern.

> Als wolle man die Veröffentlichung dieser Zahlen maximal hinauszögern.
Da gibt es feste Fristen. Da kann man nix hinauszögern. Zu welches Datum 
macht denn das Unternehmen Jahresabschluss?

> Habt ihr ähnlich gedacht wie ich und wie ist es ausgegangen?
Turnschuhe schnüren und weg. Du bist dort angestellt und nicht 
verheiratet.

von Rick M. (rick-nrw)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Die Situation ist die folgende:
> In meinem Unternehmen, ca. 250 Leute, ist aktuell eine sehr hohe
> Fluktuation und die Auftragslage ist auch spürbar eingebrochen.

Ist erstmal eine Krise!

> In den letzten 1.5 Jahren sind von der "Bürobesatzung" ca. 15 Leute
> gegangen.

Selbst gegangen oder gegangen worden?

Falls nur gegangen, sind welche neu gekommen?

> Insgesamt haben vor ca. 2 Jahren 80 Leute im Büro gearbeitet.
> Darunter waren auch Leute die seit 15+ Jahren im Unternehmen gewesen
> sind.

Buchhaltung? 15 Jahre+
Alarmsignal!


> Was mir am meisten Sorgen macht, ist das fast die komplette Buchhaltung
> gegangen ist.

Ich sach' mal so:
Falls Du ein neues interessantes Angebot hast, ist es sicher nicht 
verkehrt sich mehr als 10 Minuten ernsthaft zu überlegen, sich höflich 
zu verabschieden!

Auch wenn das Unternehmen nicht pleite geht, das hört sich für mich nach 
einer deutlichen Umstrukturierung an.

Bewege Dich selbst, wohin DU willst, bevor Du sonst wo hin bewegt wirst!

von Ultimate Qwertz (Gast)


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Erich schrieb:
> Wem geht es in aktuellen Zeiten schon richtig gut.

Es gibt wohl doch einige hier im Forum, denen permanent die Sonne aus 
dem *rsch scheint.

von Reinhard S. (rezz)


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Abrissbirne schrieb:
> MicrochipBesteBrudi schrieb:
>> Das alles finde ich aktuell etwas besorgniserregend.
>
> zwischen/arbeits zeugnis holen und sich weiter bewerben, warte *nicht*
> auf  ALG1 Bescheid im Postkasten zum Jahresende ...

Und dann erstmal schön entspannen. Danach kann man sich ja wieder 
bewerben.

Ultimate Qwertz schrieb:
> Erich schrieb:
>> Wem geht es in aktuellen Zeiten schon richtig gut.
>
> Es gibt wohl doch einige hier im Forum, denen permanent die Sonne aus
> dem *rsch scheint.

Klar. Wenn man halt was ordentliches gelernt hat, was seit jeher gesucht 
und gebraucht wird, ist einem eine Wirtschaftskrise sowas von schnuppe 
und man sieht sogar bei Corona Vorteile.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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ths schrieb:
> Werden Lieferanten pünktlich bezahlt?
Matt Eagle schrieb:
> Lieferanten nur gegen Vorkasse liefern,

Wenn das mal so einfach wäre. Ich war in einem Betrieb, wo Lieferungen 
wegen schlechter Zahlung ausblieben ... und die Gewerkschaftlerin schon 
in Richtung Konkursverschleppung spekulierte.

Das ist gute 5 Jahre her, die Firma lebt noch immer und hat auch 
jederzeit die Gehälter termingerecht gezahlt.

von Schlaumaier (Gast)


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ths schrieb:
> Werden Lieferanten pünktlich bezahlt?
Matt Eagle schrieb:
> Lieferanten nur gegen Vorkasse liefern,

Das bedeutet das das Kreditlimit der Firma ausgeschöpft ist, lt. 
Creditreform/Schufa und die Firma so ein mieses Rating bekommt.

Das macht besonders neue Lieferanten immer misstrauisch.

Aber es gibt Firmen die seit Ewigkeiten so existieren. Der untere 
Mittelstand kann halt keine 100 Mio. Miese machen wie große Firmen. Ist 
halt so. Die kommen eben so über die Runden. Alle bekommen ihr Geld nur 
der Ruf ist halt mies.

Wie schon oben geschrieben. Es kommt auf die Laune der Lieferanten an, 
nicht auf deren Geschäftsgebaren.

Wir hatten in der Firma eine kleine Firma als Kunde. Die wurden wegen 
der miesen Quote auch nur per Vorkasse beliefert.  Die EDV war halt so 
eingestellt.  Der Kunde war aber immer mit uns zufrieden und hat sich 
halt dran gewöhnt.


Man erkennt so was sehr selten an harten Fakten, sondern immer an der 
Stimmung.

Misstrauisch sollte dich nicht machen wenn die EINE Abteilung streichen. 
Sondern wenn die Führungskräfte der Mittleren Ebene in Reihe rauswerfen. 
DIE sind es die den Laden am laufen halten. !!!

Also 3 Abteilungsleiter in 2 Monaten würden mir mehr Sorgen machen als 
eine Firma die die halbe Buchhaltung entlässt.

Meine Firma (ca. 25 Mitarbeiter) hatte nur eine sehr kleine Buchhaltung 
(1 Buchhalter und 1 Hilfskraft) Keine Lohnbuchhaltung und keinen 
Buchführung für die Regierung. Die Daten gingen per Datev (hab die 
Software und den Server selbst eingerichtet) an den Steuerberater und 
der machte auch die Lohnabrechnung.  Das hat die ganzen 23 Jahre gut 
geklappt.

Und damit die Lohnabrechnung einfach war, bekam jeder Mitarbeiter immer 
das selbe an Gehalt, egal wie viel Tage der Monat hat. + 1/2 Gehalt zum 
1.7 + 1.12.

Das ganze nennt man neudeutsch OUTSOURCING ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Reinhard S. schrieb:
> Ultimate Qwertz schrieb:
>> Erich schrieb:
>>> Wem geht es in aktuellen Zeiten schon richtig gut.
>>
>> Es gibt wohl doch einige hier im Forum, denen permanent die Sonne aus
>> dem *rsch scheint.
>
> Klar. Wenn man halt was ordentliches gelernt hat, was seit jeher gesucht
> und gebraucht wird, ist einem eine Wirtschaftskrise sowas von schnuppe
> und man sieht sogar bei Corona Vorteile.
Das ist zwar etwas krass formuliert, aber es stimmt. Krisen betreffen 
meist diejenigen, die in der Hierarchie und im fachlichen Können weiter 
unten stehen. Das muß man jetzt nicht gut finden, aber es ist halt so.

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:

> Habt ihr es im Vorfeld erkannt, bzw. ab wann war klar das euer
> Unternehmen konkurs gehen wird?

Da keiner in die Zukunft sehen kann, kann auch keiner sicher eine 
Firmenschliessung wegen Insolvenz voraussagen.

Was man abschätzen kann ist eine aktuelle/Gewesene wirtschaftliche 
Schieflage, also höhere Ausgaben statt Einnahmen. Wie groß die 
Rücklagen/Risikokapital sind um das aufzufangen weiss man nicht, man 
kann aber das wirtschaftliche Umfeld (Mitbewerber, Marktentwicklung) 
abschätzen.

Unabhängig vom aktuellen Unternehmen sollte man aber immer sehen, das 
man KnowHow hat, womit man jederzeit in anderen Branchen starten kann. 
Wenn du also µC-Entwickler bist und bisher den 'hauseigenen' Controller 
für eine Spezialanwendung programmiert hast, dann könnte man sich eine 
andere (Aktuelle) µC-Klasse raussuchen und vielleicht auch in Richtung 
Embedded Linux gehen um bei Veränderung noch dabei zu seien.

Was derzeit gefragt ist, kann man easy auf Messen oder beim Studium von 
Stellenangeboten in Erfahrung bringen

von oszi40 (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Da keiner in die Zukunft sehen kann, kann auch keiner sicher eine
> Firmenschliessung wegen Insolvenz voraussagen.

Schleppende Gehaltszahlung ist ein Achtungszeichen. Übrigens bevor die 
Schufa was merkte, kann länger dauern. Schlecht sind jedoch 
Großaufträge, die viel Vorkasse erfordern. Da hat sich schon mancher 
kleine Betrieb ganz schnell daran verhoben weil der Auftraggeber nicht 
zahlte...
Ein kleiner Plausch mit der Rechnungsabteilung ist manchamal auch ganz 
nützlich um die aktuelle Lage besser einzuschätzen.

von Augen auf bei der Lebensplanung (Gast)


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wenn die brötchen bei besprechungen gestrichen werden ist vorsicht 
angebracht

kenne auch ein großes ing-büro, bei dem der Geschäftsführer mal von der 
Polizei abgeholt wurde (untreue, krumme finanzgeschäfte und 
dergleichen...)

von René H. (mumpel)


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Andreas B. schrieb:
> die in der Hierarchie und im fachlichen Können weiter
> unten stehen.

Oder dem Auslagern ins Ausland oder Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen 
sind.

von AchDerSchonWieder (Gast)


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klausi schrieb:
> Habt ihr dann auf Klopapier gedruckt, oder war das auch ein sinnvoller
> Schritt hin Richtung "papierloses Büro"? 😄

Das papierlose Büro ist wie das papierlose Klo ... funktioniert nicht 
;-)

von René H. (mumpel)


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AchDerSchonWieder schrieb:
> klausi schrieb:
>> Habt ihr dann auf Klopapier gedruckt, oder war das auch ein sinnvoller
>> Schritt hin Richtung "papierloses Büro"? 😄
>
> Das papierlose Büro ist wie das papierlose Klo ... funktioniert nicht
> ;-)

Das papierlose Büro kann durchaus funktionieren. Nur will Deutschland 
nicht.

von Der Robs (Gast)


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Servus,

mal ganz Old-Scool:

Habt Ihr einen Betriebsrat (wenn nein, kannst Du Dir überlegen, ob Du 
nicht einen Gründen willst)? Der soll afaik von der Geschäftsführung 
über die aktuelle Geschäftliche Situation unterrichtet werden (siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsausschuss) und hat das Recht in 
Bücher/Bilanzen etc. zu gucken.

Gruß

P.S. Meine Meinung:
Wie sehr bist Du auf den Job angewiesen und identifizierst Dich damit? 
Wie sind die Chancen auf einen anderen Job jetzt? Wenn die Firma 
pleitegeht hast du vermutlich einige Mitbewerber (deine jetzigen 
Kollegen) gegen die Du Dich bei einem neuen Arbeitgeber durchsetzten 
musst. Die suchen nämlich dann auch alle gleichzeitig einen neuen Job 
und wohnen auch in etwa da wo Du auch wohnst. Deshalb von mir eher die 
Tendenz: "Eher rechtzeitig das Schiff wechseln als auf ein Rettungsboot 
zu hoffen".

von Prokrastinator (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Habt ihr es schon mal miterlebt, dass ein Unternehmen in dem ihr
> gearbeitet habt Pleite gegangen ist?
Ja
> Habt ihr es im Vorfeld erkannt, bzw. ab wann war klar das euer
> Unternehmen konkurs gehen wird?

Klar ist das erst wenn es pleite ist.
Das es Probleme gibt ist ja meist schon viele Jahre bekannt und wird von 
der GF mit den üblichen Parolen schön und / oder klein geredet.
Ich kenne Läden die so tief in der Durchgriffshaftung stecken, wegen 
Insolvenzverschleppung, das die garkeine andere Wahl habe als stumpf 
weiterzumachen.
Ist schon erstaunlich, das man an die ganz gierigen 'Investoren' mehr 
als 100% der Anteile verscherbeln kann, mit immer fantastischeren 
Versprechen, und wie lange Banken noch mitmachen wenn ihnen klar wird, 
das die nix mehr bekommen wenn sie den Laden jetzt platzen lassen.

Die eine Bank ist heilfroh den Kunden los zu sein und die nächste weitet 
erstmal sein Kreditvolumen aus, weil das Unternehmen ja soooo innovativ 
ist.
Hängt davon ab wie gut man vernetzt ist und wie gut man das blaue vom 
Himmel runterlügen kann.

Andere Läden hingegen werden dicht gemacht, obwohl die noch in den 
schwarzen Zahlen sind, weil die GF erkennt das die Zukunftsaussichten 
schlecht sind und man lieber aufhört bevor man in der Überschuldung ist.

Das Unternehmen das mir vor 3J schon nicht mehr pünklich den Lohn zahlen 
konnte, dessen Zulieferer nur noch auf Vorkasse geliefert haben und das 
sich ständig neue Kunden suchen musste, weil die alten die Beine in die 
Hand nahmen, existiert immer noch.
Die Probleme sind alle hausgemacht und es geht ganz offensichtlich schon 
lange nicht mehr darum mit dem Laden Geld zu verdienen.
Der Laden ist nur noch das Vehikel Fördergelder und Kredite zu 
erschleichen. Scheint ein beliebtes Konzept zu sein.

Ist halt nur nicht so prickelnd für so einen Stall zu arbeiten.
Dieses ständige Damokles Schwert geht sehr auf die Stimmungslage der MA 
und ich kann nur jedem empfehlen zum AG genauso loyal zu sein wie er zu 
den MA.
Also garnicht. An den eigenen Vorteil denken und die Zeit die man dort 
noch hat für die entspannte Suche nach was besserem nutzen.

Die haben den Laden ohne mein Zutun in die Scheisse geritten und jeden 
Widerstand gegen dumme Entscheidungen mit harter Hand ausgebrannt.
Warum sollte ich die jetzt auf meinem Rücken damit weitermachen lassen?

von Andreas B. (bitverdreher)


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AchDerSchonWieder schrieb:
> Das papierlose Büro ist wie das papierlose Klo ... funktioniert nicht
> ;-)

In Japan schon  ;-)

von Schlaumaier (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Schlecht sind jedoch
> Großaufträge, die viel Vorkasse erfordern.

Das ist auch so ein Faktor.

Wenn die Firma nur 1-2 Großkunden hat, muss man die beobachten.

Was aktuell besonders in der Autoindustrie zu gigantischen Problemen für 
gesunde Mittelstandsfirmen führen kann. Man baut Teile für Verbrenner 
und die sind in 5-10 Jahren weg vom Fenster (ich meine Neuwagen).

Ich erinnere mich an einige Skandale besonders in der Bauindustrie + in 
der Großindustrie (Hat bei einen auch die gesunde Firma erwischt wo ich 
Praktikum gemacht habe) wo ein Konzern ex ging und viele kleine Betriebe 
hinterher.

von Reinhard S. (rezz)


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Andreas B. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Ultimate Qwertz schrieb:
>> Klar. Wenn man halt was ordentliches gelernt hat, was seit jeher gesucht
>> und gebraucht wird, ist einem eine Wirtschaftskrise sowas von schnuppe
>> und man sieht sogar bei Corona Vorteile.
>
> Das ist zwar etwas krass formuliert, aber es stimmt. Krisen betreffen
> meist diejenigen, die in der Hierarchie und im fachlichen Können weiter
> unten stehen. Das muß man jetzt nicht gut finden, aber es ist halt so.

Eigentlich war das genau anders von mir gemeint :D Man kann ja in der 
Hierachie ruhig unten stehen (fachliches Können sollte man aber schon 
haben), aber es gibt halt Arbeit, die kann man nicht ins Ausland 
verlagern, die muss hier gemacht werden. Und die fällt langfristig an, 
egal ob Krise oder nicht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Reinhard S. schrieb:
> fachliches Können sollte man aber schon
> haben
Das habe ich doch geschrieben: Hierarchie UND fachliches Können unten 
sind betroffen. Alle anderen haben bessere Karten.
Hierarchie oben braucht kein fachliches oder sonstiges Können. Diese 
Nieten kommen durch Seilschaften immer wieder unter.

von Augen auf bei der Lebensplanung (Gast)


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Andreas B. schrieb:
>> Das papierlose Büro ist wie das papierlose Klo ... funktioniert nicht
>> ;-)

ohne papier geht es schon, ohne sch.... dagegen in beiden fällen nicht

von Holger R. (holgerr)


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Pleitegeier schrieb:
> Verwunderlich ist, wenn altgediente zuerst entlassen werden. Denn das
> kostet einer Firma durch Abfindungen ENORM! viel Geld. Daher wird
> eigentlich zuerst entlassen, wer neu dabei ist. Scheinbar ist dafür also
> noch genug Geld vorhanden.
Das gehört bei vielen Firmen zum Geschäftsgebahren.

Pleitegeier schrieb:
> Daher wird
> eigentlich zuerst entlassen, wer neu dabei ist.
Das stimmt heute nicht mehr. Heute wird gerne mit Abfindung die Älteren 
entlassen und die Jungen behalten. Die können halt mehr und sind besser 
ausgebildet. Die Älteren mit dem Motto, daß haben wir die letzten Jahre 
immer so gemacht, wollen die Firmen nicht mehr.
Mein leider verstorbener Freund hat von seiner Baufirma € 200.000,- 
bekommen und genommen, damit er geht, er war eigentlich unkündbar, im 
Betriebsrat und schwerbehindet.

Prokrastinator schrieb:
> Die eine Bank ist heilfroh den Kunden los zu sein
Kunden einer Bank die kein Kredit oder Darlehnen brauchen sowie die 
nicht risikoreich investieren wollen, will heute keine Bank mehr. Der 
Berater muß ja auch verdienen. Und so weiter.
HolgerR

von Harfner (Gast)


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Ich habe einmal gerade im letzten Moment gewechselt (und beim Wechsel 
daneben gegriffen). Das letzte Gehalt habe ich noch bekommen, einen 
Monat später  kam die Pleite und die noch ausstehenden Überstunden Jahre 
später zu 60% aus der Insolvenzmasse.
Allgemeine Anzeichen waren: mehrere Runden, in denen mit 
Betriebsvereinbarungen de facto die Gehälter gesenkt wurden, 
Entlassungen, zuerst die, bei denen ich mich vorher gefragt hatte, was 
die eigentlich beitragen, später die, bei denen ich den Beitrag sehen 
konnte. Als ein (menschlich schwieriger) absoluter Schlüsselmitarbeiter 
entlassen wurde, war für mich die Situation klar.
Der äußere Anlass waren Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft, es ging 
um Korruption in einer Branche, wo alles über Ausschreibungen läuft. Das 
hat die Situation klarer gemacht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harfner schrieb:
> Allgemeine Anzeichen waren: mehrere Runden, in denen mit
> Betriebsvereinbarungen de facto die Gehälter gesenkt wurden,
Bei der ersten Runde von so etwas bin ich i.A. schon weg.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Prokrastinator schrieb:

> Klar ist das erst wenn es pleite ist.

> Ich kenne Läden die so tief in der Durchgriffshaftung stecken, wegen
> Insolvenzverschleppung, das die garkeine andere Wahl habe als stumpf
> weiterzumachen.

Interessante These, das 'dank' Haftung des Firmeninhabers manche 
wirtschaftlich schwache Firmen noch jahrelang grad so laufen und 
Mitarbeiter etwas besser als arbeitslos und und auf Gemeinschafstkosten 
Grundversorgt da stehen.

Auch eine Klasse für 'dahin siechende' Unternehmen, sind die, die wegen 
Inhabernachfolge (Altersruhestand des bisherigen Inhaber/Gründers) an 
Privat-Finanziers verkauften. Die werden dann bspw. vom 'family office' 
in Holdings gehalten, damit sich der Familienschatz 'magisch' und ohne 
Domainspezifische Führungsqualitäten vermehre.

https://exporo.de/wiki/familiy-office/

Wenn also irgendwo bei der Recherche bei North Data o. ä. der Begriff 
'Gewinnabtretung' auftritt, sollte man skeptisch über den langfristigen 
Fortbestand der Firma werden.
Wer nur Gewinne abzieht, hat kein Interesse und meist auch nicht das 
KnowHow eine Technik-Firma durch Invest und Weiterbildung der 
Mitarbeiter weiterzuentwicklen. Da wird nur gemolken bis die Kuh dann 
doch an Altersschwäche verreckt.

Beitrag #6855467 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Woran erkennen? Woran ich das erkenne, muss ich in eine ganz andere 
Richtung schauen: Nach dem ich Artikel gelesen habe, dass KI jetzt KI 
programmieren kann und ich gesehen habe wie x-beinige Roboter laufen, 
ist für mich jetzt sonnenklar: Die meisten von euch, inklusive Chefs 
werden auf die Straße landen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Die meisten von euch, inklusive Chefs
> werden auf die Straße landen.
Eher in Pension bis die KI soweit ist.

von Knowing (Gast)


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KI wird krachend scheitern.
Wo kann ich nochmal ein autonomes Auto oder einen Roboter für den 
Haushalt bestellen?
Tisch decken ist schon zu kompliziert für die KI und ihre Experten. 
Sorry Jungs das wird nix.

von Karl (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Ich hatte mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt:
> So wie ich das mitbekommen habe, sind die meisten freiwillig gegangen.

War klar genug. Aber in diesem Forum geht es nicht um Diskussion einer 
Sachlage sonder die Verbreitung der eigenen Meinung ohne jeden Bezug.

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Knowing schrieb:
> KI wird krachend scheitern.
> Wo kann ich nochmal ein autonomes Auto oder einen Roboter für den
> Haushalt bestellen?

Autonomes Auto: Tesla

> Tisch decken ist schon zu kompliziert für die KI und ihre Experten.
> Sorry Jungs das wird nix.

Objekterkennung läuft ganz gut. Fast alle Objekte werden erkannt.

3D-Layer auf erkannte Objekte, daran wird noch gearbeitet:
https://www.youtube.com/watch?v=8kPY1fQhZtk

Dann kommt auf 3D-Layer die Physik-Simulationen bevor KI irgendwas 
anfasst oder bearbeitet.
Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=bN4yqHhfAfQ

Immer realistischere Simulationen für Haushaltroboter:
https://www.youtube.com/watch?v=fE9BqmJrrW0

Und dann geht das ganz ganz schnell...

Und der Kunde sagt dann: "Alexa, bitte decke den Tisch" und die 
Gastronomie geht pleite.

von Karl (Gast)


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Pleitegeier schrieb:
> Auch ein Aufhebungsvertrag ist eine Entlassung. Entlassung != Kündigung
> durch den Arbeitgeber.

Ganz neue sprachlich/juristische Neuheiten die du hier findest. Wenn 
eine Entlastung nicht die Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den 
Arbeitgeber sein soll, was ist es dann?

Ein Aufhebungsvertrag ist jedenfalls keine Entlastung, sondern die 
beidseitige Willenserklärung das Arbeitsverhältnis zu beenden.

von Gerald K. (geku)


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Wenn die älteren Mitarbeiter zuerst gekündigt werden, dann ist es ein 
Zeichen, dass das Unternehmen verkauft wird.
Altlasten durch Abfertigung und andere Ansprüche.

von isschonHerbst? (Gast)


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Vielleicht etwas aus dem Kontext, aber:

Was wäre davon zu halten wenn ein Betrieb(>400MA) seine Unternehmensform 
von GmbH zu GmbH & Co KG ändert?

von Johannes F. (doppelgrau)


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Das ist angeblich eine Steueroptimierung, wenn man sich um Steuern 
sorgen macht, eigentlich gutes Zeichen.

von Prokrastinator (Gast)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Nach dem ich Artikel gelesen habe, dass KI jetzt KI
> programmieren kann und ich gesehen habe wie x-beinige Roboter laufen,
> ist für mich jetzt sonnenklar:

Das Du jeden Mist glaubst, solange er nur leicht verdaulich und 
Auflagensteigernd verfasst ist?

Z.B. Beethovens 'unvollendete' die von einer KI 'vollendet' wurde:
Die KI hat viele verschiedene Mischmaschdingsbumsstücke aus allem 
zusammengestümpert das Beethoven jemals geschrieben hat.
Eine Expertenkommision aus menschlichen Sachverständigen hat dann das 
Teil ausgesucht das am wenigsten furchtbar trivial war.

Aber das ist eben nur der Mischmasch aus ollen Kamellen.
Bethoven hätte etwas neues erschaffen, das es vorher nicht gab und er 
hätte vielleicht einen völlig neuen Stil dafür gefunden.
Das kann eine KI eben nicht, weil sie nichts weiter ist als eine 
ausgefuchste Mustererkennung ohne jedes Verständniss von dem was sie da 
zusammenklöppelt.

Oh, wow, ein vielbeiniger Roboter kann laufen und kippt nicht sofort um 
wenn man dagegentippt. Manno, kaum 20J intensiver Arbeit mit Millionen 
und abermillionen investiert und der kann etwas das jedes frisch 
geschlüpfte Küken und jede Kakerlake sofort kann.

'Okay, dann geht mal los Roboter, hol mir Kippen von der Tanke und bring 
Aufschnitt vom Discounter und was fürs Frühstück morgen mit.'

Also nach 30min hat der das bis zur Straße geschafft, weil Treppen 
runter und Tür öffnen ohne menschlichen Bediener echt ne hammer aufgabe 
für den ist. Da wird er dann aber leider überfahren, weil Verhalten im 
Straßenverkehr war nicht Teil seiner Trainingsdaten.
Kommt er bis zur Tanke, fehlt ihm die Erfahrung was 'Kippen' bedeutet 
und welche ich rauche, bzw. das ich ja Tabak rauche und wohl auch noch 
Blättchen brauchen werde. Was ist ein 'Discounter', was ist Aufschnitt, 
was ist 'Frühstück' und warum nicht 5 verschiedene Salami statt käse, 
wurst, salat und Marmelade und was mag ich denn garnicht?
Würde der Brötchen und Kaffee mitbringen, weil er weiß das sowas zum 
Frühstück dazugehört?
Könnte der was interessantes sehen das ihm nicht expliziet befohlen 
wurde und könnte er aufgrund seines inneren Abbildes von der Welt, 
gestützt auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz folgerichtige 
Entscheidungen treffen?
Nein, kann er nicht, weil er nicht mal die Intelligenz einer Katze hat.
Er hat garkeine Intelligenz. Er erkennt Muster die man mit ihm trainiert 
hat und versucht die am wenisgten dumme entscheidung zu treffen ohne 
jedes Verständniss was er tut und was die Folgen in der realen Welt 
sind.

KIs scheitern an Problemen die so derart trivial sind, das mein Hund 
schon mit 2Monaten sowas selbstständig lösen konnte.
KIs werden noch auf sehr, sehr lange Zeit von I so weit entfernt sein, 
wie eine Walzensteuerung von einer KI.
Und selbst wenn die mal soweit sind:
Ein ausgefuchster Roboter mit KI kostet dann 156 Millionen € und kann 
dafür Sachen machen, die ein durchschnittlich intelligenter und 
motivierter Mensch für 10€/Std erledigt.
Den Mensch bezahle ich pro stunde und wie der sich selbst erhält ist 
seine eigene Aufgabe. Bricht der sich das Bein, ist der nach ein paar 
Wochen wieder auf dem Damm.
Fällt mein geilo KI Robot die Treppe runter ode3r wird vom LKW 
zerquetscht, weil er dann doch nicht ganz so geilo war, kann ich 156Mio 
in den Wind schiessen.
Sicher für Amazon und Google Portokasse, aber bis KI Robots mehr können 
als die stupidesten Aufgaben zu übernehmen, wird noch sehr viel Zeit 
vergehen.

Wenn ich sehe was Alexa, mit einem gigantischen Rechenzentrum im Rücken, 
für ein absolut dämliches, inteligenzloses Stück Müll ist, das kaum mehr 
beherscht als simpelste Anweisungen mehr oder minder sinnbringend 
auszuführen, kann ich mich nur kugeln vor Lachen wenn so Leute um die 
Ecke kommen, die meinen sie hätten da was auf YT gesehen und hätten 
jetzt den Plan wie die Zukunft aussehen wird.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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isschonHerbst? schrieb:
> Was wäre davon zu halten wenn ein Betrieb(>400MA) seine Unternehmensform
> von GmbH zu GmbH & Co KG ändert?

Kann auch bedeuten, dass Kommanditisten als neue Teilhaber/Investoren 
eingestiegen sind.

von Karl (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> isschonHerbst? schrieb:
>> Was wäre davon zu halten wenn ein Betrieb(>400MA) seine Unternehmensform
>> von GmbH zu GmbH & Co KG ändert?
>
> Kann auch bedeuten, dass Kommanditisten als neue Teilhaber/Investoren
> eingestiegen sind.

Oder dass der Gesellschafter einfach die Haftung aufs Privatvermögen 
wirklich ausschließen will.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Prokrastinator schrieb:
> Das Du jeden Mist glaubst, solange er nur leicht verdaulich und
> Auflagensteigernd verfasst ist? usw. usw.
+1
Super beschrieben. Meine Worte (obwohl ich zu faul war, das 
aufzuschreiben) ;-)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Andreas B. schrieb:
> +1
> Super beschrieben. Meine Worte (obwohl ich zu faul war, das
> aufzuschreiben) ;-)

Ja, finde ich auch. 👍 Ich druck mir den Text mal aus und hänge ihn mir 
in mein Büro. Der beschreibt nämlich exakt die Mankos der heutigen KI.

von Deligieren ist das Zauberwort (Gast)


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isschonHerbst? schrieb:
> Was wäre davon zu halten wenn ein Betrieb(>400MA) seine Unternehmensform
> von GmbH zu GmbH & Co KG ändert?

Das kommt auf die Gründe für diesen Formwechsel an. bspw. 
Generationenwechsel im Familienbetrieb, Abspaltung Immobilinbesitz vom 
operativen geschäft, steuerliche Vorteile, Schaffung von 
Einstiegsmöglichkeiten für Investoren und damit Expansionsoption.

So ein Formwechsel deutet eher daraufhin, das das Unternehmen bleiben 
soll. Für eine Beendigung des Geschäftsbetriebes bedarf es keine 
besondere Rechtsform, da geht man einfach in eine Liquidation: 
https://www.aachen.ihk.de/recht/rechtsinformationen/aktuelle-dokumente-zum-thema-recht/gmbh-aufloesung-und-beendigung-607570

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Prokrastinator schrieb:

>
> Das Du jeden Mist glaubst, solange er nur leicht verdaulich und
> Auflagensteigernd verfasst ist?
>
> Z.B. Beethovens 'unvollendete' die von einer KI 'vollendet' wurde:
> Die KI hat viele verschiedene Mischmaschdingsbumsstücke aus allem
> zusammengestümpert das Beethoven jemals geschrieben hat.
> Eine Expertenkommision aus menschlichen Sachverständigen hat dann das
> Teil ausgesucht das am wenigsten furchtbar trivial war.

Eigentlich hat mich Beethoven nie interessiert. Nach dem ich mir aber 
einige Musiksoftware mit Melodie- und Rhythmusgeneratoren angeschaut 
habe, weiß ich nicht ob man eine KI dafür braucht. Ein bisschen die 
Weltformel noch drauf und das Ergebnis klingt interessanter als 
Beethoven.

>
> Aber das ist eben nur der Mischmasch aus ollen Kamellen.
> Bethoven hätte etwas neues erschaffen, das es vorher nicht gab und er
> hätte vielleicht einen völlig neuen Stil dafür gefunden.
> Das kann eine KI eben nicht, weil sie nichts weiter ist als eine
> ausgefuchste Mustererkennung ohne jedes Verständniss von dem was sie da
> zusammenklöppelt.
>

Google halt mal AI Picture Generator. Seit dem her interessieren mich 
alle bildende Kunstwerke nicht, weil eine KI Millionenfach in allen 
Variationen ausdenken kann. Beispiel. https://deepart.io/ schmeisse 2 
Bilder rein, und es kommt ein komplett neues Van Gogh Bild raus

> Oh, wow, ein vielbeiniger Roboter kann laufen und kippt nicht sofort um
> wenn man dagegentippt. Manno, kaum 20J intensiver Arbeit mit Millionen
> und abermillionen investiert und der kann etwas das jedes frisch
> geschlüpfte Küken und jede Kakerlake sofort kann.


Ja denkst du wie lange das evolutionstechnisch gedauert hat, damit eine 
Küke so ziellos umherläuft? 500 Millionen Jahre!! Da sind 20J ein Witz 
dagegen.


Und:

Iterationen != abgespeicherte KI-Models

https://www.youtube.com/watch?v=SsJ_AusntiU Hier muss man nur Millionen 
mal iterieren lassen und schon kommt die KI auf die Idee wie man den 
anderen richtig wegboxt. Bei Küken werden trainierte Daten bereits 
genetisch kopiert.  Das geht mit KIs auch. Die iterierten Daten können 
Millionen mal auf andere Boxroboter übertragen werden. Die Küken können 
nichts neues dazulernen, weil Gehirn Read-Only-Access-Memory ist, 
deshalb bleiben die nicht nur kükendumm, sondern auch hühnerdumm. Sie 
lernen nichts wie man dem Schlachthof entfliehen kann. Bei einer KI muss 
ich so programmieren, dass er gegen den Willen von Menschen handeln 
kann, indem sie neue Denkprozesse iteriert.

>
> 'Okay, dann geht mal los Roboter, hol mir Kippen von der Tanke und bring
> Aufschnitt vom Discounter und was fürs Frühstück morgen mit.'
>
> Also nach 30min hat der das bis zur Straße geschafft, weil Treppen
> runter und Tür öffnen ohne menschlichen Bediener echt ne hammer aufgabe
> für den ist. Da wird er dann aber leider überfahren, weil Verhalten im
> Straßenverkehr war nicht Teil seiner Trainingsdaten.

Mit LIDAR geht das problemlos. Die kann ich sogar auf Aliexpress für 
Schnäppchenpreis kaufen. Und die KI bekommt mehr Informationen für die 
Roboterbeine, wohin sie drauftreten sollen.

> Kommt er bis zur Tanke, fehlt ihm die Erfahrung was 'Kippen' bedeutet
> und welche ich rauche, bzw. das ich ja Tabak rauche und wohl auch noch
> Blättchen brauchen werde. Was ist ein 'Discounter', was ist Aufschnitt,
> was ist 'Frühstück' und warum nicht 5 verschiedene Salami statt käse,
> wurst, salat und Marmelade und was mag ich denn garnicht?
> Würde der Brötchen und Kaffee mitbringen, weil er weiß das sowas zum
> Frühstück dazugehört?

Wieso weiss meine Kaffeemaschine wie für mich der Kaffee gut schmeckt? 
Vorprogrammierte Parameter aus Big Data die den Durchschnitt aus den 
Like-Buttons-Daten errechnen, damit es für fast alle Menschen gut 
schmeckt.

Wenn es mir nicht schmeckt, kann ich die Kaffeemaschine nachträglich 
einstellen. Dazu brauch ich keinen Roboter.

Und wenn mir der Kaffee immer noch langweilig schmeckt, sage ich der 
Kaffeemaschine: "Du Kaffeemaschine, mach mal anderen Kaffee" und die 
Kaffeemaschine greift dann auf personenbezogene Daten.

> Könnte der was interessantes sehen das ihm nicht expliziet befohlen
> wurde und könnte er aufgrund seines inneren Abbildes von der Welt,
> gestützt auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz folgerichtige
> Entscheidungen treffen?
> Nein, kann er nicht, weil er nicht mal die Intelligenz einer Katze hat.
> Er hat garkeine Intelligenz. Er erkennt Muster die man mit ihm trainiert
> hat und versucht die am wenisgten dumme entscheidung zu treffen ohne
> jedes Verständniss was er tut und was die Folgen in der realen Welt
> sind.

Schau halt wie dumm die KI-Boxer waren. Babys fassen auch sehr dumm 
alles an und verstehen nichts was die anfassen. Es fasst sogar Scheisse 
an. openai zeigt wie eine Roboterhand Zauberwürfel dreht. 
https://www.youtube.com/watch?v=kVmp0uGtShk so ein simples drehen 
schafft nicht mal ein Menschen-Baby. Alles nur eine Frage der Zeit bis 
die KI noch schneller lernt als der Mensch.

>
> KIs scheitern an Problemen die so derart trivial sind, das mein Hund
> schon mit 2Monaten sowas selbstständig lösen konnte.
> KIs werden noch auf sehr, sehr lange Zeit von I so weit entfernt sein,
> wie eine Walzensteuerung von einer KI.
> Und selbst wenn die mal soweit sind:
> Ein ausgefuchster Roboter mit KI kostet dann 156 Millionen € und kann
> dafür Sachen machen, die ein durchschnittlich intelligenter und
> motivierter Mensch für 10€/Std erledigt.

10€/Std wären im Monat (40Std die Woche) 1600€
Der Roboter die Einmalzahlung und dann 30 cent pro Kilowatt Stromkosten 
und arbeitet 720Std die Woche. Genügt mir das nicht, kauf ich mir einen 
zweiten Roboter dazu.

> Den Mensch bezahle ich pro stunde und wie der sich selbst erhält ist
> seine eigene Aufgabe. Bricht der sich das Bein, ist der nach ein paar
> Wochen wieder auf dem Damm.
> Fällt mein geilo KI Robot die Treppe runter ode3r wird vom LKW
> zerquetscht, weil er dann doch nicht ganz so geilo war, kann ich 156Mio
> in den Wind schiessen.
So ein Vierbeiniger kostet 75000$
Die chinesische Version kostet 25000$

Die Preise senken dann, der dürfte dann in ein paar Jahren vielleicht 
5000$ kosten, wie ein 250ccm Motorroller, da ist es egal, wie oft man 
den in den Wind schießt. Ein Menschenmitarbeiter kostet Brutto 3000$ und 
das muss ich immer wieder jeden Monat hinblättern. *Grrrrrr!*

Ein Robotermitarbeiter kostet einmal 5000$ und arbeitet ewig bis der 
erste Schraube für 10 cent nach 3 Jahren locker wird.


> Sicher für Amazon und Google Portokasse, aber bis KI Robots mehr können
> als die stupidesten Aufgaben zu übernehmen, wird noch sehr viel Zeit
> vergehen.
>
> Wenn ich sehe was Alexa, mit einem gigantischen Rechenzentrum im Rücken,
> für ein absolut dämliches, inteligenzloses Stück Müll ist, das kaum mehr
> beherscht als simpelste Anweisungen mehr oder minder sinnbringend
> auszuführen, kann ich mich nur kugeln vor Lachen wenn so Leute um die
> Ecke kommen, die meinen sie hätten da was auf YT gesehen und hätten
> jetzt den Plan wie die Zukunft aussehen wird.

Keine Ahnung wie Alexa heute ist, hab den vor 2 Jahren schon 
weggeschmissen, weil ich keine Wanze will. Der Roboter, der kommt hinten 
im Abstellraum oder draußen neben dem Kinderwagen vom Nachbarn.

von Rente mit 76 (Gast)


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> Ein Menschenmitarbeiter kostet Brutto 3000$ und
> das muss ich immer wieder jeden Monat hinblättern. *Grrrrrr!*
Verdammter Geizkragen und Kleinkrämer! Noch nicht mal Euro, OMG.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Keine Ahnung wie Alexa heute ist, hab den vor 2 Jahren schon
> weggeschmissen, weil ich keine Wanze will.

Dann musst du streng genommen auch dein Handy wegwerfen.

von Deligieren ist das Zauberwort (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Kybernetiker X. schrieb:
>> weil ich keine Wanze will.
>
> Dann musst du streng genommen auch dein Handy wegwerfen.

Auch das festnetztelefon und alles was sonst noch Mikrofon und nach 
aussenführendes Netz unter einem Gehäuse enthält (Headset, Laptop).

Und seit der Erfindung des Lasermikrofons müsste man auch noch alle 
Fensterscheiben zerschlagen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lasermikrofon#Anwendung

von Prokrastinator (Gast)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Ein Robotermitarbeiter kostet einmal 5000$ und arbeitet ewig bis der
> erste Schraube für 10 cent nach 3 Jahren locker wird.
Schau Dir das lächerliche Elend mal an.
Der Kasten kostet 60.000$ und nicht 5000

Du hast noch nie in der Industrie gearbeitet, oder?
KEINE bewegte Maschine im Schmutzbereich hält auch nur 1J ohne das man 
ständig daran etwas tun muß.
Je mehr Sensoren man anbaut um Fehler zu erkennen umso häufiger steht 
das Teil in Störung.

Nicht mal so triviale Aufgaben wie Burger braten kann eine KI.
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article175222047/Burger-Roboter-Flippy-Missglueckte-Digitalisierung-bei-Cali-Burger-in-den-USA.html
mm genau Burger Ausrichtung durch Menschen, damit die KI das packt.
Ich lach mich kaputt.

Kybernetiker X. schrieb:
> Der Roboter die Einmalzahlung und dann 30 cent pro Kilowatt Stromkosten
> und arbeitet 720Std die Woche.
Klar, die eine einzige Aufgabe die er kann und für die er konstruiert 
wurde.
Dem MA kann ich die Halle fegen lassen oder Brütchen holen oder die Wand 
streichen lassen.
Wenn die Fließbandteile plötzölich blau und eckig sind, statt oval und 
orange, kackt der KI BOT schon ab bis der techniker kommt um dem das 
beibringt.
Wenn er die Teile jetzt in Plastiktüten packen muss, statt in Kartons, 
muss man den umfangreich umrüsten.
Das sind keine KI Bots, sondern Produktionsmaschinen für einen 
speziellen zweck mit einer etwas flexibleren Steuerung.
Von Intelligenz ist da weit und breit nichts zu sehen.

von Prokrastinator (Gast)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Alles nur eine Frage der Zeit bis
> die KI noch schneller lernt als der Mensch.

Ja, das dachte man auch schon in den 50er Jahren.

Kybernetiker X. schrieb:
> Google halt mal AI Picture Generator. Seit dem her interessieren mich
> alle bildende Kunstwerke nicht, weil eine KI Millionenfach in allen
> Variationen ausdenken kann. Beispiel. https://deepart.io/ schmeisse 2
> Bilder rein, und es kommt ein komplett neues Van Gogh Bild raus

Oh, toll, die KI kann ein beliebiges Bild wie ein Van Gogh aussehen 
lassen.
Aber kann die KI auch einen eigenen Stil entwickeln, der nicht nur eine 
Variation aus den gelernten Stilen ist?

Kann die KI mit dem Auge des Künstlers ein Motiv ersinnen und in 
Bildgewaltige Sprache mit einem ganz eigenen Stil umsetzen?
Nein, die KI kann nichts davon.
Eine KI kopiert und variiert gelernte Muster aber erschafft nichts 
neues.

von Rick M. (rick-nrw)


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KI - ein  Schlagwort!

Was kann KI, was nicht?

Autonomes Fahren, selbst lernende vernetzte Systeme.
Au weh, trial and error?

Von wem lernt das System?
Von den vernünftigen Fahrern oder von den Heizern oder ....

KI Systeme bei Amazon & Co.
Du interessierst Dich für Elektronik und Black Metall
also könnte Dich das rosarote Einhorn Plüschtier interessieren!

Ups - daneben gegriffen!


Google Lense (Bilderkennung):
Klappt oft sehr gut, falls nicht - Pech gehabt!

Welche Entscheidungen wollen wir einer KI überlassen?

von Joachim B. (jar)


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Rick M. schrieb:
> KI Systeme bei Amazon & Co.

du hattest gerade ein neues Schlafzimmerbett gekauft, also bekommst du 
täglich überall Schlafzimmerbetten angeboten, weil, jeder braucht 
ständig mehr als eines!

Ja sind schon echt intelligent die KI

Was du hast nach Lambo und Königsegg gegoogelt, klar zeigen wir dir von 
nun ab immer die Angebote, also verdammt noch mal kaufe endlich.

von Prokrastinator (Gast)


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Rick M. schrieb:
> KI Systeme bei Amazon & Co.

Mir werden ständig die Artikel angezeigt die ich schon lange gekauft 
habe.
Also wenn ich etwas NICHT nochmal kaufen werde, dann doch das was ich 
schon gekauft habe.
Die könnten für alles andere Werbung machen und hätten mehr Erfolg 
damit.

Mal auf 'Ähnliche Artikel anzeigen' gehen in diversen Shops.
Okay, also ein Zahnstocher, das rosa Plüsch Einhorn und der 
Aufsitzrasenmäher sind alle dem Pfefferstreuer ähnlich.

Nicht mal einen nicht mehr verfügbaren Transistor im TO220 kann ich über 
eine Vergleichssuche finden.
Da ist wirklich allse dabei, was auch nur im entferntesten Transistor 
heißt.
Dabei sind alle Daten vorhanden die die KI braucht.
Nur das die eben nicht die leiseste Vorstellung hat was wohl sinnvoll 
sein könnte.

Oder Netflix / Prime:
Andauernd Filmempfehlungen die ich auf genau der Streamingbörse bereits 
gesehen habe oder die noch in meiner Liste sind..
Totale Schrottfilme die ich nach 3min ausgemacht habe dienen als 
Grundlage für neue Vorschläge und verbleiben für immer in der 
'Fortsetzen' Liste.
Jeder 6Jährige wüsste das ich sowas ganz bestimmt nicht nochmal sehen 
will.

Aber eine KI ist ja total überlegen.
Das weiß jeder der mal in einem KI gestütztem Supportsystem festhing und 
Blut gekotzt hat bis er endlich einen Menschen am Telefon hatte.
Nur das der mensch dann nach einer Liste arbeitet von der er nicht 
abweichen darf, was ihn ebenso nutzlos und frustrierend macht wie eine 
KI.
DAS ist die tolle neue KI Welt.

Menschen auf eine so niedrige Stufe zu reduzieren damit selbst die 
dümmste KI diese Arbeit machen kann.

von Ultimate Qwertz (Gast)


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Prokrastinator schrieb:
> Eine KI kopiert und variiert gelernte Muster aber erschafft nichts
> neues.

KI = Chinese

von Schlaumaier (Gast)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Und der Kunde sagt dann: "Alexa, bitte decke den Tisch" und die
> Gastronomie geht pleite.

Ist bis auf Amazon bereits auf den Markt.

Ich habe schon Berichte (auch in DE) über vollautomatische Restaurants 
gesehen. Ich fand die Essens-Achterbahn darin voll cool.

Bestellt wird über Tablett (Das mit den Display nicht das andere). 
Abgerechnet via APP.

https://www.sueddeutsche.de/leben/vollautomatisches-restaurant-ganz-ohne-kellner-1.222507

Ist aber am Thema vorbei.

Was aber zum Thema gehört ist, das Betriebe die sich nicht auf die 
modernen Bedürfnisse ihrer Kunden umstellen ganz schnell ein sehr großes 
Problem haben.  Sieht man aktuell an der Autoindustrie sehr gut. Die 
Autobauer haben den Zug fast verpasst, und laufen hinterher. Und die 
Zulieferer haben ein Problem, weil ihr Zeug nicht mehr gebraucht wird. 
Weil von ca. 12.000 Teile am Auto braucht ein E-Auto nur ca. 2.700 
Teile. Aussage eines Experten neulich im TV.

Je Nostalgischer die Firma also in ihren Prozessen und Produkten ist, je 
vorsichtiger muss man sein. Besonders wenn es sich um Betriebe > 30 
Mitarbeiter handelt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfslls zum Chef gehen und um Lohnvorauszahlung bitten. Oder auf 
Vorauszahlung bestehen. Und immer die Einzahlung in die Rentenkasse 
kontrollieren.

von AtariST (Gast)


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Meine Erfahrung ist, dass das Bauchgefühl oft zumindest teilweise recht 
hat. Ich würde mir etwas neues suchen, bevor ich zu den Ratten gehöre, 
die das sinkende Schiff verlassen. Oder womöglich gekündigt werde. 
Eventuell hast du so eine realistische Chance, einen adäquaten Job zu 
ergattern, was aber in deiner Region vielleicht schwierig werden könnte, 
wenn plötzlich 200 Konkurrenten auf dem Markt verfügbar sind. Ohnehin 
bin ich der Meinung (aber das ist nur meine persönliche Meinung!!!), 
dass zwischen 6 und 8 Jahren Firmenzugehörigkeit genug sein müssen. Dann 
ist ein Wechsel angesagt, damit du dich weiter entwickeln kannst. Deine 
Firma ruht sich auf deinen Gewohnheiten und deiner Abgestumpftheit sonst 
nur aus und lernst womöglich modernere Arbeitsmethoden nicht kennen. 
Erfahrungsgemäß lässt sich in einer neuen Firma auch ein besseres Gehalt 
aushandeln, solange man nicht im Zugzwang ist. Dann wirst du nur 
abserviert. Denn die wissen genau: Du nimmst diesen Job zu deren 
Konditionen, weil du keine andere Wahl hast. Bist du zu spät, bist du 
der letzte, der etwas ab bekommt. Para**n oder Volt**ox sind 
prädestinierte Beispiele für Ausbeutung in unserer Region.

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Prokrastinator schrieb:
> Schau Dir das lächerliche Elend mal an.
> Der Kasten kostet 60.000$ und nicht 5000
>
Wie teuer war der erste Computer?

> Du hast noch nie in der Industrie gearbeitet, oder?
> KEINE bewegte Maschine im Schmutzbereich hält auch nur 1J ohne das man
> ständig daran etwas tun muß.
> Je mehr Sensoren man anbaut um Fehler zu erkennen umso häufiger steht
> das Teil in Störung.

Warte einfach nur bis die Russen das Teil (den Roboter) auseinander 
nehmen. Die werden das Prinzip kopieren, allerdings die Teile nicht CNC 
fräsen, sondern Stanzen, wie sie eben immer Massenproduktion für die 
Kalashnikovs tun. Der Roboter wird dann im Schlammwasser und in Eis noch 
arbeiten können. https://youtu.be/DmA3XIEVs0s?t=551


>
> Nicht mal so triviale Aufgaben wie Burger braten kann eine KI.
> 
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article175222047/Burger-Roboter-Flippy-Missglueckte-Digitalisierung-bei-Cali-Burger-in-den-USA.html
> mm genau Burger Ausrichtung durch Menschen, damit die KI das packt.
> Ich lach mich kaputt.

Mit jedem Update für die KI-Software wirst du weniger lachen können.
Wie war das noch mal mit Windows 3.11 mit seinen Abstürzen und all den 
blöden Fehler- und Abfragemeldungen?

> Klar, die eine einzige Aufgabe die er kann und für die er konstruiert
> wurde.
> Dem MA kann ich die Halle fegen lassen oder Brütchen holen oder die Wand
> streichen lassen.

Ein anderes KI-Modell hochladen und schon spricht er ungarisch oder 
chinesisch und kann defekte PCB-Platinen perfekt reparieren wo der 
Mensch die nerven dafür nicht hat.

> Von Intelligenz ist da weit und breit nichts zu sehen.

Schau dir mal die Intelligenz der autonomen Autos an. Die kacken immer 
weniger ab bei trivialen Problemen. Oder die Übersetzungsmaschine von 
deepl, immer bessere für uns verständlichere Satzbildungen. Ich bin mir 
sicher, die ganzen Übersetzer sind inzwischen arbeitslos geworden.

: Bearbeitet durch User
von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Prokrastinator schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> KI Systeme bei Amazon & Co.

>
> Oder Netflix / Prime:

Beschwere dich bei Amazon und Netflix warum sie so blöde Algorithmen 
laufen haben. Ich erinnere mich, Youtube hatte bessere Algorithmen, mir 
wurden immer bessere Musikvideos und Spaßvideos vorgeschlagen. Doch als 
Verschwörungstheorien vorgeschlagen wurden, haben sie diesen Algorithmus 
abgeschaltet. Jetzt müssen die Ethiker die KI umprogrammieren.


> Aber eine KI ist ja total überlegen.

Das kommt ja alles noch!!!

> Das weiß jeder der mal in einem KI gestütztem Supportsystem festhing und
> Blut gekotzt hat bis er endlich einen Menschen am Telefon hatte.
> Nur das der mensch dann nach einer Liste arbeitet von der er nicht
> abweichen darf, was ihn ebenso nutzlos und frustrierend macht wie eine
> KI.
> DAS ist die tolle neue KI Welt.
>
> Menschen auf eine so niedrige Stufe zu reduzieren damit selbst die
> dümmste KI diese Arbeit machen kann.

An Neuromorphen Chips werden noch entwickelt. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuromorpher_Chip Dann können die KI 
selbständiger und personenspezifischer denken. Die Super-Rechenzentren 
durchlaufen bestimmt keine aufwendige Simulation für einen Kunden durch, 
die auf Geschmack und Vorlieben zugeschnitten ist.

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Schlaumaier schrieb:

> Ich habe schon Berichte (auch in DE) über vollautomatische Restaurants
> gesehen. Ich fand die Essens-Achterbahn darin voll cool.
>
> Bestellt wird über Tablett (Das mit den Display nicht das andere).
> Abgerechnet via APP.
>
> 
https://www.sueddeutsche.de/leben/vollautomatisches-restaurant-ganz-ohne-kellner-1.222507
>
Ja, genau das geht in die richtige Richtung! Diese Idee mit der 
Achterbahn wollte ich über ganze Städte verteilen. Ich drücke auf den 
Knopf und die Ware kommt durch den Kamin geliefert.

Bei mir um die Eck gibt es das Sushi-Restaurant. Da laufen die Sushis am 
Rollband. Die Idee finde ich noch cooler, das Katalog, was ich essen 
will, ist nicht auf Papier, (ich spare mir Mediengestalter) nicht 
digital, sondern gleich am Rollband wo ich mir das Essen gleich nehmen 
kann. Ist mir unverständlich warum andere Restaurant dieses Prinzip 
nicht durchgesetzt haben.


> Ist aber am Thema vorbei.
>
> Was aber zum Thema gehört ist, das Betriebe die sich nicht auf die
> modernen Bedürfnisse ihrer Kunden umstellen ganz schnell ein sehr großes
> Problem haben.  Sieht man aktuell an der Autoindustrie sehr gut. Die
> Autobauer haben den Zug fast verpasst, und laufen hinterher. Und die
> Zulieferer haben ein Problem, weil ihr Zeug nicht mehr gebraucht wird.
> Weil von ca. 12.000 Teile am Auto braucht ein E-Auto nur ca. 2.700
> Teile. Aussage eines Experten neulich im TV.
>

Das Thema ist eigentlich nicht vorbei, denn wenn man das verstanden hat 
und die Zusammenhänge versteht, muss man sich nicht mehr wundern warum 
immer mehr Firmen insolvent gehen. Immer mehr Unternehmen werden 
künstlich am Leben erhalten (Aussetzen von Insolvenzen) macht die Sache 
nur noch schlimmer: Plötzliche erhöhte Gaspreise, Holz, Stahl, 
Rohstoffe. Der Euro wird abgewertet, weil hier nichts innovatives in die 
Außenwelt geliefert wird.

Deutschland lebt von Autos und Maschinen. Doch eben wegen Chipmangel und 
E-Autos mit nur 2.700 Autoteilen kann Deutschland die Autoindustrie 
gleich einstampfen.

Selbst die Maschinen aus China werden immer besser und bleiben billig. 
Vergleiche die Preise von CNC-Cutter, SMD-Bestücker, 
Kabelabisoliermaschine, CNC-Fräßer mit Made-in-Germany Maschinen. Ich 
würde nicht groß überlegen, ein bisschen auf Qualität und 
Sicherheitsmaßnahmen zu verzichten damit ich 4/5 des Preises einsparen 
kann.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Oder die Übersetzungsmaschine von
> deepl, immer bessere für uns verständlichere Satzbildungen. Ich bin mir
> sicher, die ganzen Übersetzer sind inzwischen arbeitslos geworden.
Nur mit dem Unterschied, daß ein Übersetzer nicht irgend ein irgendwie 
verständliches Gebrabbel wiedergeben soll, sondern in eine andere 
Sprache mit sauberer Grammatik übersetzt und zwar so, daß der Sinn der 
ursprünglichen Aussage dabei nicht verloren geht.
Und da sind die automatischen Übersetzer noch ziemlich weit davon 
entfernt.

Kybernetiker X. schrieb:
>> Aber eine KI ist ja total überlegen.
> Das kommt ja alles noch!!!
Bestimmt. Die Frage ist nur wann?

Kybernetiker X. schrieb:
> Ich drücke auf den
> Knopf und die Ware kommt durch den Kamin geliefert.
Amazon?
Hat aber mit KI recht wenig zu tun. ;-)

Evtl. wird die KI ja noch in dieser Generation die Intelligenz des 
Menschen erreichen. Das liegt dann aber nicht an der Steigerung der KI. 
;-)

von Schlaumaier (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Nur mit dem Unterschied, daß ein Übersetzer nicht irgend ein irgendwie
> verständliches Gebrabbel wiedergeben soll, sondern in eine andere
> Sprache mit sauberer Grammatik übersetzt und zwar so, daß der Sinn der
> ursprünglichen Aussage dabei nicht verloren geht.

LÖL.

Für Gerichtsakten + EU-Vorschriften vielleicht.

Für die Bauanleitung jedenfalls nicht.

Entweder sie ist ein Stummfilm-Comic (Viele Bilder, 0 Text) wie z.b. bei 
meinen Waschmaschinenumbauschrank (gestern montiert). Das war nur die 
Rechtsbelehrung als Text.

Oder ich habe eine Anleitung die Google besser kann. Bei meinen 40 Euro 
China-Fitness-Band ist die Anleitung grausig. Aber der Blutdruckmesser 
TOP. Das reicht mir.

Also wozu noch Übersetzungen von einen Menschlichen Person. Das sind 
dann eh Doppel-Übersetzungen.  China -> Englisch -> Deutsch.  Grausig.

Und das sage ICH. Ein Mensch der es mit der Rechtschreibung selbst nicht 
genau nimmt. Aber was ich schreibe kann jeder der lesen kann auch 
verstehen, trotz Tippfehler und hin und wieder ein falsches Wort.


Fakt ist halt. Die Firmen verlassen sich auf China. Und wenn eine Krise 
kommt (und das ist nicht die erste jetzt) jammert jeder der nicht bei 3 
auf den Baum ist, das man in DE das auch machen sollte um unabhängig zu 
sein.

Vor gar nicht so langer Zeit die "Medikamentenkrise". Ich hatte Probleme 
ein Medikament zu bekommen was ein billiges Standart-Medikament gegen 
Diabetes ist. In jeder Zeitung konnte man lesen "Wichtige Medikamente in 
DE fertigen". Was ist passiert NIX.

Neulich habe ich gelesen, das die Erdgas-Tanks fast leer sind, weil eine 
Vorratshaltung nicht effizient ist. Auch ohne Glaskugel weiß ich, das 
die Forderung nach bessere Vorratshaltung nix wird. Einzige Ausnahme: 
Die DATEN-Vorratsspeicherung ;)

Die selbe Show hatten wir in den 70er Jahren. Also ich Sonntags 
gemütlich über die Autobahn spazieren konnte. Und du ohne 
Sondergenehmigung nicht mal Autofahren durftest.

Alles schon mal da gewesen.

Und wenn man sich immer schön auf "Lieferketten AdHoc" verlässt, rennt 
man verdammt schnell gegen die Wand. Die Kunden verklagen einen wegen 
"Nichteinhaltung von Lieferfristen"  Und das geht dann durch die ganze 
Lieferkette und schon knallt es und Firmen gehen pleite.

Also was das Thema angeht. Schaut man in eurer Lager ob genug Ware drin 
ist, und genug "Rohstoffe" für die Produktion. Erste Handwerkbetriebe 
(Dachdecker etc.) haben schon Probleme ein Balken fürs Dach zu bekommen.

Kunde macht Vertrag zum Festpreis. Betrieb muss das x-fache für Rohstoff 
bezahlen, hat kein Geld für Löhne, alle haben ein Riesen Problem.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl schrieb:
> Pleitegeier schrieb:
>
>> Auch ein Aufhebungsvertrag ist eine Entlassung. Entlassung != Kündigung
>> durch den Arbeitgeber.
>
> Ganz neue sprachlich/juristische Neuheiten die du hier findest.
Eher so alt, dass sich niemand mehr erinnern mag.
> Wenn
> eine Entlastung nicht die Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den
> Arbeitgeber sein soll, was ist es dann?
Die Neueinstellung eines weiteren Kollegen soll mitunter recht 
entlastend wirken.
> Ein Aufhebungsvertrag ist jedenfalls keine Entlastung,
Das käme auf den Einzelfall an; jedenfalls werden beide Parteien aus 
ihren wechselseitigen Pflichten entlassen (was allerdings eine unschöne 
Übertragung einer unpassenden Terminologie beinhaltet: "Entlassen 
werden" kann im Wortsinne nur der Untergebene aus einem 
Herrschaftsverhältnis; dies ist bei Arbeits-und Dienstverträgen generell 
nicht der Fall, auch nicht bei Kündigung durch den AG).
> sondern die
> beidseitige Willenserklärung das Arbeitsverhältnis zu beenden.

von Schlaumaier (Gast)


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Percy N. schrieb:
>> Ein Aufhebungsvertrag ist jedenfalls keine Entlastung,
> Das käme auf den Einzelfall an; jedenfalls werden beide Parteien aus
> ihren wechselseitigen Pflichten entlassen

*Das ist ein RIESEN Unterschied.*

Da ein Aufhebungsvertrag im weitesten Sinne ein Versicherungsbetrug ist, 
kannst du um keinen Versicherungsbetrug zu begehen KEIN Arbeitslosengeld 
beantragen. Arbeitslosengeld ist eine Versicherung KEINE Sozialleistung.

Im Gegenteil: In der Regel hast du kein Stress wenn du gegen die 
Entlassung gerichtlich vorgehst. Was in den meisten Fällen in der ersten 
Runde immer Kostenlos ist (Anwalt sollte man nehmen muss aber nicht. Und 
den muss man auch selbst bezahlen. Soll er sich sein Gehalt über die 
"Kündigungs-Entschädigung" = Abfindung selbst verdienen ;)

Und wenn es kurzfristig ist = kein Anspruch auf Arbeitslosengeld wird 
das Jobcenter dir jeden Cent anrechnen, auf dein Hartz-4 Anspruch. Eine 
Sperre gibts wenn mach Pech hat noch obendrauf.

Ein Aufhebungsvertrag würde ich nur Unterschreiben wenn ich gleich 
danach 100% sicher ein Arbeitsvertrag bei einer anderen Firma 
unterschreiben kann und nicht 1 TAG arbeitslos bin.

Lieber die Runde vor Gericht und das Geld da "erstreiten" dann ist die 
Kohle save. Thema : Schadensvermeidungs-/minderungspflicht .

Ist wie bei jeder anderen Versicherung auch.

von Percy N. (vox_bovi)


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Schlaumaier schrieb:
> Da ein Aufhebungsvertrag im weitesten Sinne ein Versicherungsbetrug ist,

ist Dein Beitrag im weitesten Sinne sinnvoll.

von Schlaumaier (Gast)


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Percy N. schrieb:
> ist Dein Beitrag im weitesten Sinne sinnvoll.

Les noch 2 Zeilen weiter.

Es ist einer und die Arbeitslosenversicherung wird dir eine Fette Speere 
rein drücken, wenn du sie beantragst. Rechtsbegründung : 
"herbeiführung des Schadensfall".

Deshalb taugt der Aufhebungsvertrag nur was, wenn man ein neuen Job hat. 
Dann ist der aber super von Vorteil.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Schlaumaier schrieb:
> Deshalb taugt der Aufhebungsvertrag nur was, wenn man ein neuen Job hat.

Im Grundsatz völlig richtig.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>
>> Deshalb taugt der Aufhebungsvertrag nur was, wenn man ein neuen Job hat.
>
> Im Grundsatz völlig richtig.

Aber eben nur im Grundsatz. Speziell tut es auch eine Kündigung, und die 
hat den Vorteil, dass man sie allein bewirken kann.

von rbx (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Habt ihr es im Vorfeld erkannt, bzw. ab wann war klar das euer
> Unternehmen konkurs gehen wird?

Sowas kann man normalerweise gut an den Zahlen erkennen, Bilanzwerte, 
Schuldenaufnahme und Balance, Liquidität, Zahlungsfähigkeit, Rücklagen 
und so weiter.

Man kann es auch soziologisch bzw. Sozilogisch/Geschichtlich betrachten. 
Man denke nur an die vielen Schulschließungen, oder auch daran, dass so 
manch Kirchenorganisation an Unternehmen abgegeben wurde, die dann einen 
auf "schlanke Strukturen" oder ähnliches machten, und den Laden zu 
retten. Ja, sparen kann man mal, aber wenn die 
Geldkreislaufgeschwindigkeit sinkt, und der Geldstrom versiegt, da 
helfen dann auch Sparmaßnahmen nicht mehr viel.

von DANIEL D. (Gast)


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Also eine drohende Pleite erkennt man als Mitarbeiter daran, dass Löhne 
nicht mehr gezahlt werden.

von Elektrofan (Gast)


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> Drohende Pleite woran erkennen?

Z.B. wenn plötzlich überall Stellenanzeigen der betreffenden Fa.
auftauchen (=> "Fachkräftemangel"), hingegen betriebsintern alle 
"unproduktiven" Abteilungen aufgelöst werden (sollen). - s.a.:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Opel-schliesst-Werkzeugbau-in-Ruesselsheim-article22891826.html

von Peter M. (r2d3)


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Schlaumaier schrieb:
> dann ist die
> Kohle save .

Dann ist die Kohle gespart (saved)?
An Deinem Denglisch musst Du noch ein bisschen arbeiten!

: Bearbeitet durch User
von Christoph Z. (christophz)


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Prokrastinator schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> KI Systeme bei Amazon & Co.
[...]
> Aber eine KI ist ja total überlegen.
> Das weiß jeder der mal in einem KI gestütztem Supportsystem festhing und
> Blut gekotzt hat bis er endlich einen Menschen am Telefon hatte.

Meine NI (natural intelligence) empfielt dir Quality Land 1&2 :-)

von klausi (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> dann ist die
>> Kohle save .
> Dann ist die Kohle gespart (saved)?
> An Deinem Denglisch musst Du noch ein bisschen arbeiten!

Hier für "Schlaumaier" ein paar Sätze zum üben:

"So, let’s start …
Nobody can reach you the water.
I wish you what.
Hold the ears stiff.
Enjoy your life in full trains.
I get foxdevilswild.
My english is not the yellow from the egg, but it goes.
With me is not good cherry eating.
Sorry, my englisch is under all pig.
..."

von DANIEL D. (Gast)


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My english makes me nobody after.

von Delegieren ist das Zauberwort (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> ab wann war klar das euer
> Unternehmen konkurs gehen wird?

Als ausschließlich Vertriebler resp. Personen mit Vertriebserfahrung neu 
eingestellt worden. Wer braucht schon Entwicklung?!  Ach ja, der 
Servicebereich wurde auch aufgestockt, wer keine solide Konstruktion 
hinbekommt, muß eben alle halben Jahre Komponenten wechseln. Blöd das 
grad der Reiseverkehr zusammenbrach. Dann muß man halt den Entwickler 
rausschmeissen um die angemietetet Filmcrew für das Werbefilmchen zu 
bezahlen.

von MarciW (Gast)


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Kybernetiker X. schrieb:
>> Weil von ca. 12.000 Teile am Auto braucht ein E-Auto nur ca. 2.700
>> Teile. Aussage eines Experten neulich im TV.
>>

"Das Letzte, was man hören wird, bevor die Welt explodiert, ist die 
Stimme eines Experten der sagt 'das ist technisch unmöglich'"
Sir Peter Ustinov

SCNR

von MarciW (Gast)


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Kybernetiker X. schrieb:

zuerst mal will ich klarstellen:

1.) Roboter != KI

2.) Der Siegeszug und große Durchbruch der KI wurde schon mal 
prognostiziert, und ist bis jetzt noch nicht eingetreten!

3.) Vieles, was in den "Medien" heute als KI tituliert wird, hat in 
Wirklichkeit gar nichts damit zu tun. Man findet z.B. oft die 
Konnotation von Industrie 4.0 und KI. Beides hat per se nichts 
miteinander zu tun.

> Autonomes Auto: Tesla

Es gibt noch kein vollständig (Level 5) autonomes Fahrzeug

> Objekterkennung läuft ganz gut. Fast alle Objekte werden erkannt.

Viel zu allgemein! Ich kann dir beliebig viele Gegenbeispiele nennen. 
Eines davon:

Ich bin gespannt, wann es Haushaltsroboter gibt, die die Wäsche aus dem 
Wäschekorb nehmen, bügeln und zusammenlegen. Hat eigentlich auch wieder 
nur indirekt mit KI zu tun. Aber das wird wohl noch ne Weile dauern.

[...]
> Und dann geht das ganz ganz schnell...

Siehe oben, das wurde schon öfter prognostiziert.

>
> Und der Kunde sagt dann: "Alexa, bitte decke den Tisch" und die
> Gastronomie geht pleite.

Und wer kocht? ;-) Ich denke, das Szenario werden wir wohl (leider) 
nicht mehr erleben. Wäre schön, wenn ich damit falsch liegen würde.

Denn jeder Fortschritt der Automatisierung ist ein Fortschritt für die 
Menschheit! Nur Kleingeister sehen darin eine Bedrohung. OK, kurzfristig 
und lokal kann es schon Probleme geben. Aber langfristig und global 
gesehen ist jede Effizienzsteigerung ein Gewinn.

Just my 2 Cents

MarciW

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich sehe das anders.

Das Problem mit Innovation ist meistens, daß jene von denen 
geschäftsmäßig ausgenützt wird die Technologie kontrollieren. Wenn nun 
diese Innovation existierende Menschen um ihre Arbeitsstellen bringt ist 
das bitter für sie. Langfristig mag solche Innovation die Menschheit 
eventuell weiterbringen. Deshalb ist reines Logik und BWL Denken ohne 
sozialbewußtes Planen verantwortungslos und "wreckless". Bloß weil man 
es kann soll nicht heissen, daß man es kompromisslos durchzieht. Diese 
Materie ist zu umfangend als das man hier in schwarz-weißer Manier 
urteilen könnte. Im Falle von wirklich umwälzenden Technologien sollte 
alle Stakeholders eine zu berücksichtigende Stimme haben. Leider war das 
historisch fast nie der Fall und "Money Talks". Eine gesunde 
Geschäftsethik ist bitter vonnöten.

Das Problem ist, wie Innovation richtig an den "Mann" zu bringen. 
Inwieweit spielen sozialtechnische Faktoren eine Rolle die 
berücksichtigt werden sollte. Ich bin sicher, daß viele disruptive 
Innovation menschlicher in den Marktplatz eingeführt werden hätte 
können. Aber solange Geld und wirtschaftliche Dominanz diese Bewegungen 
treiben zieht der Schwächere meist den Kürzeren.

Ob KI jemals "gezähmt" werden kann ist unklar. Auch hier wird diese 
Technik in manchen Fällen unglücklich angewandt und wie alles Neue, man 
spielt halt viel herum um Erfahrungen zu sammeln. KI sozial gegen 
Menschen einzusetzen um hinterrücks Vorteile damit zu erzwingen wie es 
z.B. in Human Ressources passiert ist zu verwerfen. Auch KI um Menschen 
zu bespitzeln wie es u.a. auch China betreibt, ist ähnlich kritisierbar.

Es liegt am Einzelnen inwieweit seine Aktivitäten seinen Mitmenschen 
betreffen. Keiner zwingt die Amazons, Googles und Facebooks dieser Welt 
zu agieren wie sie es bis jetzt getan haben. Und wenn dort keine 
Einsicht herrscht ist es möglicherweise an der Zeit sie eindringlich zu 
motivieren...

Früher hiess es "Noblesse, oblige". Das sollte man auch auf das Denken 
mächtiger Organisation ausdehnen. Zum Glück gibt es das auch.

Ein wichtiges (positives) Beispiel sieht man an der Geschwindigkeit wie 
schnell der Corona Impfstoff entwickelt werden konnte. Niemals in der 
Geschichte der Medizin konnte man schnell Vorwärtskommen. Nicht zuletzt 
Dank der immer weiterfortschreitenden Entwicklung in der Mikrobiologie, 
Gentechnik und was es sonst noch alles gibt.

Ist ja toll. Nicht? Naja. Es bedeutet aber auch, daß extrem viel 
Ressourcen in Mikrobiologie investiert werden um hohe Ziele wie z.B. 
relative Lebensverlängerung zu verfolgen. Diese Erfolge und Anderes 
werden aber wahrscheinlich leider nur wenigen Mächtigen nützen. Auch ist 
z.B. das Mißbrauchpotential im Bereich der Genenmanipulation enorm.

Aber trotzdem finde ich, daß die Menschheit das Risiko aller neuen 
Erkenntnisse und Forschung eingehen muß um weiterzubestehen. Die Natur 
hat uns ein Gehirn gegeben und erwartet, daß wir es auch maximal nutzen. 
Ignoranz könnte nämlich eventuell ins Auge gehen. Aber zur Zeit ist es 
wahrscheinlich wichtiger, der Klimabedrohung und die anderen Probleme zu 
lösen.

Auch wenn ihr es mir nicht glaubt, ich bin kein Pessimist. Ich sehe 
durchaus das Potenzial in unserer Existenz. Aber wir müssen vorsichtig 
und weitblickend sein und verantwortungsvoll sein. Alle Fehler lassen 
sich nicht nämlich immer korrigieren.

von MarciW (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Das Problem mit Innovation ist meistens, daß jene von denen
> geschäftsmäßig ausgenützt wird die Technologie kontrollieren. Wenn nun
> diese Innovation existierende Menschen um ihre Arbeitsstellen bringt ist
> das bitter für sie.

Hallo Gerhard,

falls Du das auf meinen Beitrag beziehst: deshalb schrieb ich ja auch 
"langfristig und global". Dass es kurzfristig und lokal zuerst mal sehr 
unschöne Entwicklungen gibt, sehe ich auch.

Gruß

Marcus

von Marx W. (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Also eine drohende Pleite erkennt man als Mitarbeiter daran, dass Löhne
> nicht mehr gezahlt werden.

Hmm, is genauso aussagekräftig wie wenn man wissen will ob man tot ist 
es man daran erkennt, das man nur mehr mit Wasser aus der Giesskanne in 
1,5m tiefe begossen wird.

von MicrochipBesteBrudi (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und die daraus entstandenen 
Diskussionen.
Es war sehr interessant diesen Thread mit zu lesen.
Für alle die, die es interessiert wie es weitergegangen ist:

Am Dienstag hatte ich ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten wegen einem 
anderen Thema.
Wir haben uns sehr lange unterhalten und während des Gespräches habe ich 
gesagt, dass ich den Eindruck habe das es der Firma nicht mehr gut geht.
Da meinte er, dass dies richtig sei und längst nicht so viele Aufträge 
reingekommen sind wie erwartet.
Auch erwartet man, dass die Aufträge langfristig rückgängig werden.
Wir sind Zulieferer für die Automobilindustrie und werden wahrscheinlich 
überflüssig, wenn nur noch Elektroautos gebaut werden.

Die Sache ist, dass ich mit meinen Kollegen gerade an einer 
Neuentwicklung arbeite, wo sich alle noch nicht ganz so sicher sind ob 
es überhaupt in dieser Form so funktionieren wird.
Die Geschäftsleitung setzt aber sehr große Hoffnung auf dieses Projekt.
Mein Chef meinte sogar zu mir, dass der Ausgang dieses Projektes 
"unternehmensentscheidend" sei.

Ich weiß so absolut nicht was ich davon halten soll, sehe es aber 
ziemlich negativ.
Es scheint hier in einem halben Jahr sehr stressig werden zu können, 
wenn dann dieses Projekt immer noch nicht abgeschlossen ist.
Mein Gedanke ist, dass die ganze Last des Unternehmens eventuell auf 
meinen Schultern liegen kann und man für ein eventuelles scheitern des 
Unternehmens verantwortlich gemacht werden kann. -> Potenziell sehr viel 
Stress

Auf der anderen Seite finde ich dieses Projekt auch sehr spannend und 
möchte es eigentlich auch zu Ende bringen.
Ein weiterer Gedanke meinerseits: Selbst wenn dieses Projekt gelingt und 
man das resultierende Produkt zu einem passablen Preis hergestellt 
werden kann, ist es noch keine Garantie dafür das es auch ordentlich 
Umsatz generiert.

Das rationalste wäre es wahrscheinlich sich jetzt etwas neues zu suchen, 
bevor alle auf der Suche sind.
Mal gucken was ich machen werde...

von Max M. (Gast)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Mein Chef meinte sogar zu mir, dass der Ausgang dieses Projektes
> "unternehmensentscheidend" sei.

Dann frag den mal nach mehr Gehalt.
Da wirst Du sehen wie wenig "unternehmensentscheidend" das ist.
Diese Sprüche kenne ich zu genüge.
'Oh, von dir hängt alles ab. So viele Jobs, mein Porsche, mein Boot, 20 
Familien.'
Aha, aber wenn man mehr Geld oder schriftliche Zusagen für den 
zukünftigen Karriereweg will, ist man dann doch nur irgend so ein blöder 
Penner, der doch gefälligst froh sein soll, das man ihn so mitschleppt.

MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Das rationalste wäre es wahrscheinlich sich jetzt etwas neues zu suchen,
> bevor alle auf der Suche sind.
Schwierig.
Wenn die Stimmung schon mies ist und immer mieser wird, hau da ab, so 
lange Du noch nicht davon infiziert bist.
Ansonsten halte Augen und Ohren offen und werfe Deinen Hut mal bei einem 
Headhunter in den Ring.

von Reinhard S. (rezz)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Ich weiß so absolut nicht was ich davon halten soll, sehe es aber
> ziemlich negativ.
> Es scheint hier in einem halben Jahr sehr stressig werden zu können,
> wenn dann dieses Projekt immer noch nicht abgeschlossen ist.

Dann mach halt hinne... Ein halbes Jahr ist ja doch etwas Zeit.

> Mein Gedanke ist, dass die ganze Last des Unternehmens eventuell auf
> meinen Schultern liegen kann und man für ein eventuelles scheitern des
> Unternehmens verantwortlich gemacht werden kann. -> Potenziell sehr viel
> Stress

Emotionaler Stress. Mehr als arbeiten kannst du nicht und du wirst die 
Firma vermutlich nicht mit Absicht ruinieren wollen, machst also alles 
nach bestem Wissen und Gewissen.

Anderer Gedanke: Wenn das Projekt läuft bist du der Held :)

> Auf der anderen Seite finde ich dieses Projekt auch sehr spannend und
> möchte es eigentlich auch zu Ende bringen.

Mach doch. Hab aber, wie immer, ein Backup in der Hinterhand. Und wenns 
nur 1-3 Monate Arbeitslos ist.

> Das rationalste wäre es wahrscheinlich sich jetzt etwas neues zu suchen,
> bevor alle auf der Suche sind.

Denkbar, hätte aber auch etwas von einer Flucht und Aufgeben.

von Oliver S. (oliverso)


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MicrochipBesteBrudi schrieb:
> Auch erwartet man, dass die Aufträge langfristig rückgängig werden.
> Wir sind Zulieferer für die Automobilindustrie und werden wahrscheinlich
> überflüssig, wenn nur noch Elektroautos gebaut werden.

Je nun, du kannst warten, bis es soweit ist, oder einfach mal anfangen, 
den Einstieg in eine Branche mit rosigeren Zukunftschancen zu suchen.

Ganz unabhängig von irgend einer akut drohenden Pleite.

Oliver

von Percy N. (vox_bovi)


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Reinhard S. schrieb:
> Denkbar, hätte aber auch etwas von einer Flucht und Aufgeben.

"Herr X verlässt uns auf eigenen Wunsch in einer schwierigen Phase, um 
sich anderen Herausforderungen zu stellen".

Kommt bestimmt gut ...

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
> "Herr X verlässt uns auf eigenen Wunsch in einer schwierigen Phase, um
> sich anderen Herausforderungen zu stellen".

Soll ja auch Leute geben, die nur Geld verdienen wollen und nicht die 
Welt retten.

Achja, ich vergaß: Das entspricht nicht dem Zeitgeist.

von P. S. (namnyef)


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Schwierig, schon oft genug erlebt, dass Leute von einer Insolvenz völlig 
überrascht wurden. Aber ich denke so ein paar Alarmzeichen gibt es 
dennoch:
- Jeder Euro wird zweimal umgedreht. Natürlich ist es sinnvoll, wenn das 
Geld nicht zum Fenster hinaus geworfen wird. Aber wenn es den Anschein 
hat, dass noch nicht mal für sinnvolle Investitionen Geld vorhanden ist, 
könnte etwas im argen liegen.
- Gehälter verspäten sich.
- Rechnungen werden verspätet oder gar nicht gezahlt (Mahnungen sammeln 
sich).
- Man versucht Personal loszuwerden.
- Ein wichtiger Kunde springt ab.
- Wartungsstau (sei es Maschinen, Gebäude oder IT-Infrastruktur).
- Streit zwischen den Geschäftsführern (falls es mehrere gibt).
- Eheprobleme beim Geschäftsführer.
- Leistungsträger kündigen. Pfeifen bleiben. Wobei das im Grunde überall 
so ist. Man sollte also zumindest eine Idee haben warum die 
Leistungsträger kündigen (z. B. wegen mangelnder finanzieller 
Wertschätzung).

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Soll ja auch Leute geben, die nur Geld verdienen wollen und nicht die
> Welt retten.

Die sind überall besonders gern gesehen und werden bevorzugt 
eingestellt.

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Soll ja auch Leute geben, die nur Geld verdienen wollen und nicht die
>> Welt retten.
>
> Die sind überall besonders gern gesehen und werden bevorzugt
> eingestellt.

Gleich und gleich gesellt sich gerne.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Shorty schrieb:
>>> Soll ja auch Leute geben, die nur Geld verdienen wollen und nicht die
>>> Welt retten.
>>
>> Die sind überall besonders gern gesehen und werden bevorzugt
>> eingestellt.
>
> Gleich und gleich gesellt sich gerne.

In dem Fall eher nicht.

von Joachim B. (jar)


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Schlaumaier schrieb:
> Standart-Medikament

wie steht das so? (eckige Pillen?)

von Pleiteknacker (Gast)


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P. S. schrieb:
> Schwierig, schon oft genug erlebt, dass Leute von einer Insolvenz
> völlig überrascht wurden. Aber ich denke so ein paar Alarmzeichen gibt
> es dennoch:
>
> Jeder Euro wird zweimal umgedreht. Natürlich ist es sinnvoll, wenn das
> Geld nicht zum Fenster hinaus geworfen wird. Aber wenn es den Anschein
> hat, dass noch nicht mal für sinnvolle Investitionen Geld vorhanden ist,
> könnte etwas im argen liegen.
> Gehälter verspäten sich.
> Rechnungen werden verspätet oder gar nicht gezahlt (Mahnungen sammeln
> sich).
> Man versucht Personal loszuwerden.
> Ein wichtiger Kunde springt ab.
> Wartungsstau (sei es Maschinen, Gebäude oder IT-Infrastruktur).
> Streit zwischen den Geschäftsführern (falls es mehrere gibt).
> Eheprobleme beim Geschäftsführer.
> Leistungsträger kündigen. Pfeifen bleiben. Wobei das im Grunde überall
> so ist. Man sollte also zumindest eine Idee haben warum die
> Leistungsträger kündigen (z. B. wegen mangelnder finanzieller
> Wertschätzung).

Mindestens ein Kriterium trifft heute auf die meisten Unternehmen zu
Wobei man auch sagen muss, fährt die Regierung den Kurs seit März 2020 
bis heute nochmals von März 2022 bis März 2024, sind fast die Hälfte 
hiesiger Unternehmen finanziell, auftragmäßig oder lieferstrukturmäßig 
oder alles zusammen am Arsch. Dann ist wirklich alles egal.

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
>> Gleich und gleich gesellt sich gerne.
>
> In dem Fall eher nicht.

Der potentielle Pleitegeier wird nur den einstellen, der sich in der 
Weltenretterrolle sieht.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>>> Gleich und gleich gesellt sich gerne.
>>
>> In dem Fall eher nicht.
>
> Der potentielle Pleitegeier wird nur den einstellen, der sich in der
> Weltenretterrolle sieht.

Und umgekehrt: der Deserteur wird nur noch Angebote von sicher morituren 
Unternehmen bekommen. Wer sich selbst eine Chance einräumt, der setzt 
nicht auf unsichere Kantonisten.

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Und umgekehrt: der Deserteur wird nur noch Angebote von sicher morituren
> Unternehmen bekommen. Wer sich selbst eine Chance einräumt, der setzt
> nicht auf unsichere Kantonisten.

Nein, denn die können gerade keine Deserteure brauchen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Und umgekehrt: der Deserteur wird nur noch Angebote von sicher morituren
>> Unternehmen bekommen. Wer sich selbst eine Chance einräumt, der setzt
>> nicht auf unsichere Kantonisten.
>
> Nein, denn die können gerade keine Deserteure brauchen.

Und damit wäre der Deserteur komplett aus dem Spiel. Wer hätte es geahnt 
...

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Und damit wäre der Deserteur komplett aus dem Spiel. Wer hätte es geahnt

Wie willst du einen "Deserteur" erkennen?

Nebenbei: Bist du hier nicht schon als Sprachpolizist unterwegs gewesen 
und verwendest nun selbst so eine schäbige Bezeichnung, die völlig 
unzutreffend ist? Diese Leute sind Angestellte und die kündigen 
vertragsgerecht ihren Arbeitsvertrag wenn sie ein besseres Angebot 
haben.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Wie willst du einen "Deserteur" erkennen?

Ganz einfach, und Du weißt es auch:

Shorty schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> "Herr X verlässt uns auf eigenen Wunsch in einer schwierigen Phase, um
>> sich anderen Herausforderungen zu stellen".
>
> Soll ja auch Leute geben, die nur Geld verdienen wollen und nicht die
> Welt retten.
> Achja, ich vergaß: Das entspricht nicht dem Zeitgeist.

von Shorty (Gast)


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Nun, zum einen stellst du so einen nicht ein, weil er ein Dummkopf ist, 
wenn es so etwas in seinem Arbeitszeugnis stehen lässt und zum anderen 
ist die Bewerbung doch schon längst durch, wenn er das Arbeitszeugnis 
bekommt.

Heilige Einfalt!

von Inside (Gast)


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Shorty schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Und damit wäre der Deserteur komplett aus dem Spiel. Wer hätte es geahnt
>
> Wie willst du einen "Deserteur" erkennen?
>
> Nebenbei: Bist du hier nicht schon als Sprachpolizist unterwegs gewesen
> und verwendest nun selbst so eine schäbige Bezeichnung, die völlig
> unzutreffend ist? Diese Leute sind Angestellte und die kündigen
> vertragsgerecht ihren Arbeitsvertrag wenn sie ein besseres Angebot
> haben.


Ist ja alles schön und gut mit dem Vertragsrecht, aber hier in 
Deutschland gibt es gerade bei den Mittelständlern eine Mentalität, die 
sog. Abtrünnige, Deserteure und Söldner nicht mögen.
Hier muss man sich identifizieren und mit Herzblut einsetzen, auch über 
den Arbeitsvertrag und Arbeitszeiten hinaus.
Oft werden die Mitarbeiter auch "Firmenname"ianer genannt und sehen sich 
als ein Klan, Stamm, verschworene Clique.

Tatsächlich beruht auch der Erfolg der Hiddenchampions auf diese 
Mentalität der verdienten Mitarbeiter, die sich mit hoher Motivation 
eingesetzt haben auch bei einem relativ geringen Gehalt und unbezahlten 
Überstunden.

Anders mag es in den USA, England oder Frankreich sein, wo man eine 
weniger sentimentale Beziehung zur Firma hat und Vertrag wirklich 
Vertrag ist.

In den USA wird niemand scheel angesehen, wenn er alle zwei Jahre den 
Arbeitgeber wechselt. So jemand wird sogar als wertvoll betrachtet wegen 
seiner hohen Erfahrung aus verschienen Firmen und man weiß, dass er in 
zwei Jahren wieder weiterzieht.
Das hängt mit dem stark prozessorientierte Managementsystem in den USA 
als auch GB und insbesondere Frankreich zusammen, wo nicht der einzelne 
Mitarbeiter wichtig ist, sondern das System unabhängig von Mitarbeitern 
funktioniert und überhaupt nicht personenbezogen ist.

Während in Deutschland bei der Abwanderung eines Mitarbeiters immer 
beklagt wird, dass Firmen-Know-How abfließt und der Bereich mühsam 
wieder aufgebaut werden muss durch einen passenden neuen Mitarbeiter, 
ist in einem prozessorienten System der Wechsel fliegend, so dass ein 
neuer Mitarbeiter schon alles was er braucht, geordnet und systematisch 
zur Verfügung steht und er sich schnell in einem logischen und bewährten 
Prozess einarbeiten kann.

Hat alles seine Vor- und Nachteile. In den Mittelständischen Unternehmen 
haben somit die Mitarbeiter mit ihrer Auftragstaktik mehr Freiheiten und 
können sich selbst entscheiden, wie und mit welchen Ressourcen sie ein 
Problem bzw. Aufgabe lösen wollen, während es in einem skalierbar 
prozessorienterten System viel Abstimmung und Mikromanagement bedarf.

von Percy N. (vox_bovi)


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Shorty schrieb:
> Nun, zum einen stellst du so einen nicht ein, weil er ein Dummkopf
> ist, wenn es so etwas in seinem Arbeitszeugnis stehen lässt und zum
> anderen ist die Bewerbung doch schon längst durch, wenn er das
> Arbeitszeugnis bekommt.
Das eird dann alkerdings die letzte erfolgreiche Bewerbung sein, ist zu 
befürchten.
> Heilige Einfalt!
Da stimme ich Dir zu.

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Nun, zum einen stellst du so einen nicht ein, weil er ein Dummkopf
>> ist, wenn es so etwas in seinem Arbeitszeugnis stehen lässt und zum
>> anderen ist die Bewerbung doch schon längst durch, wenn er das
>> Arbeitszeugnis bekommt.
> Das eird dann alkerdings die letzte erfolgreiche Bewerbung sein, ist zu
> befürchten.

Die Behauptung ist auch nicht nachvollziehbar, weil die Information 
nicht ersichtlich ist.

von Shorty (Gast)


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Inside schrieb:
> Oft werden die Mitarbeiter auch "Firmenname"ianer genannt und sehen sich
> als ein Klan, Stamm, verschworene Clique.

Wenn dann noch solche Sprüche kommen, wie "Wir sind eine Familie", dann 
sollten die Alarmglocken schrillen.

von Shorty (Gast)


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Percy N. schrieb:
> "Herr X verlässt uns auf eigenen Wunsch in einer schwierigen Phase, um
> sich anderen Herausforderungen zu stellen".

Und nochmal so grundsätzlich: Wenn der Mitarbeiter die schwierige Phase 
verursacht hätte, dann würde er gegangen worden sein.

In der Regel ist es aber so, dass derjenige, der rechtzeitig Abwandert 
schon eine gewisse Zeit erfolglos gegen die dampfende Kacke gekämpft 
hat, weil es einfach nicht in seiner Macht steht das Ruder rumzureißen. 
Wenn er gegen das Gutsherrenmanagement die Klappe zu weit aufreißt, 
kriegt er auch eines aufs Dach.

Insofern ist es schon schäbig zu erwarten, dass solche Leute bleiben 
sollen und bis zur letzten Patrone kämpfen sollen.

von Reinhard S. (rezz)


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Inside schrieb:
> Oft werden die Mitarbeiter auch "Firmenname"ianer genannt

Das kenn ich bisher nur von Siemens.

> In den USA wird niemand scheel angesehen, wenn er alle zwei Jahre den
> Arbeitgeber wechselt. So jemand wird sogar als wertvoll betrachtet wegen
> seiner hohen Erfahrung aus verschienen Firmen und man weiß, dass er in
> zwei Jahren wieder weiterzieht.

Also quasi dann, wenn er grad mal ordentlich eingearbeitet ist. Keine 
Effizienz.

> Das hängt mit dem stark prozessorientierte Managementsystem in den USA
> als auch GB und insbesondere Frankreich zusammen, wo nicht der einzelne
> Mitarbeiter wichtig ist, sondern das System unabhängig von Mitarbeitern
> funktioniert und überhaupt nicht personenbezogen ist.

Trotzdem muss man als Mitarbeiter oft genug die Details des Prozesses 
kennen. Was nicht immer einfach ist. Oft genug gibts dann auch mal neue 
Vorgaben vom Kunden oder so und man darf dann darauf aufbauen...

Shorty schrieb:
> Wenn dann noch solche Sprüche kommen, wie "Wir sind eine Familie", dann
> sollten die Alarmglocken schrillen.

Ist das aber nicht einer der Standard-Motivations-Sprüche aus dem 
Konzernregal?

von Shorty (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Wenn dann noch solche Sprüche kommen, wie "Wir sind eine Familie", dann
>> sollten die Alarmglocken schrillen.
>
> Ist das aber nicht einer der Standard-Motivations-Sprüche aus dem
> Konzernregal?

Zumindest in dem Konzern, in dem ich tätig bin, hab ich das noch nicht 
im Regal gefunden.

Dafür taucht dieser Warnhinweis gerne mal in KMU-Stellenanzeigen auf.

von Joachim B. (jar)


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Schlaumaier schrieb:
> Deshalb taugt der Aufhebungsvertrag nur was, wenn man ein neuen Job hat.

Quark, der taugt auch wenn schon 400 Kollegen vor einem entlassen wurden 
und man beweisen kann das 40 Kollegen vor dem Arbeitsgericht gescheitert 
sind!
Man kann einfach besser verhandeln als friss oder stirb!
Wie soll da das Amt argmentieren man hätte klagen können? 
Erfolgsaussichten???

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Reinhard S. schrieb:
> Das kenn ich bisher nur von Siemens.

Deine Wahrnehmung in allen Ehren, aber mindestens von Zeiss, Opel und 
Nixdorf ist das ebenfalls bekannt, wie auch von diversen anderen. Nur 
eben nicht jedem.

von Reinhard S. (rezz)


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Percy N. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Das kenn ich bisher nur von Siemens.
>
> Deine Wahrnehmung in allen Ehren, aber mindestens von Zeiss, Opel und
> Nixdorf ist das ebenfalls bekannt, wie auch von diversen anderen. Nur
> eben nicht jedem.

Stimmt, Zeissianer und Opelaner gibts auch. Aber Nixdorfianer? Muss vor 
meiner Zeit gewesen sein.

von Shorty (Gast)


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Audianer hätte ich auch noch anzubieten, aber die haben ja ein trauriges 
Ende gefunden. Wenn ich jetzt drauf eingehe, dann werde ich wieder von 
der Rennleitung zensiert.

von Stefan M. (interrupt)


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Financial Times lesen und nicht auf den Ex-Chef vom Finanzministerium 
hören ...

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Shorty schrieb:
> Audianer hätte ich auch noch anzubieten, aber die haben ja ein trauriges
> Ende gefunden.

Wieso?
https://www.audi-mediacenter.com/de/pressemitteilungen/audianer_innen-2020-erneut-erfinderisch-13634

von Shorty (Gast)


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von Ultimate Qwertz (Gast)


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Shorty schrieb:
> Wenn dann noch solche Sprüche kommen, wie "Wir sind eine Familie", dann
> sollten die Alarmglocken schrillen.

Wenn die Unternehmen ehrlich wären und wenigstens zugeben würden, dass 
sie Zweckgemeinschaften sind, dann wäre an vielen Orten das Arbeiten 
schon viel angenehmer.

von Shorty (Gast)


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Ultimate Qwertz schrieb:
> Wenn die Unternehmen ehrlich wären und wenigstens zugeben würden, dass
> sie Zweckgemeinschaften sind, dann wäre an vielen Orten das Arbeiten
> schon viel angenehmer.

Warum? Da verliert man als Unternehmen doch nur. Für die Familie reißt 
man sich auch mal den A..... auf, für eine Zeckgemeinschaft nicht.

Somit bleibt doch nur das unwürdige Spielchen mit dem wertgeschätzten 
Mitarbeiter der sich mit feuer und Flamme für das Unternehmen engagiert, 
damit er sich selbstverwirklichen kann.

von Ultimate Qwertz (Gast)


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Shorty schrieb:
> Warum? Da verliert man als Unternehmen doch nur. Für die Familie reißt
> man sich auch mal den A..... auf, für eine Zeckgemeinschaft nicht.

Für eine ehrlich gemeinte Zweckgemeinschaft und gutes Geld, würde ich 
mir den A**** auch aufreißen.

Shorty schrieb:
> Somit bleibt doch nur das unwürdige Spielchen mit dem wertgeschätzten
> Mitarbeiter der sich mit feuer und Flamme für das Unternehmen engagiert,
> damit er sich selbstverwirklichen kann.

Für solche Opfer habe ich nicht viel übrig. Dann sollen die sich mal 
ruhig selbst versklaven.

von Abrissbirne (Gast)


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gut maskierte Pleite wird man so einfach nicht erkennen:
in der Regel die GL bis zum Schluss pompöse Mitarbeiterevents feiern und 
richtig viel Geld in "Consulting" stecken, die Mitarbeiter erfahren von 
der Pleite immer zum Schluss

von Inside (Gast)


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Abrissbirne schrieb:
> gut maskierte Pleite wird man so einfach nicht erkennen:
> in der Regel die GL bis zum Schluss pompöse Mitarbeiterevents feiern und
> richtig viel Geld in "Consulting" stecken, die Mitarbeiter erfahren von
> der Pleite immer zum Schluss

Stimmt, es geht auch mit Bilanzbetrug a la Wirecard. Eine aufgeblähte 
Bilanz mit Verschiebungen innerhalb des Konzerns, Scheingewinnbuchungen, 
ruinösen Rabatten und produzieren auf Halde.

Also vor der Pleite könnte das Unternehmen das beste Geschäftsjahr der 
Firmengeschichte haben. :)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Stimmt, es geht auch mit Bilanzbetrug a la Wirecard. Eine aufgeblähte
> Bilanz mit Verschiebungen innerhalb des Konzerns, Scheingewinnbuchungen,
> ruinösen Rabatten und produzieren auf Halde.

> Also vor der Pleite könnte das Unternehmen das beste Geschäftsjahr der
> Firmengeschichte haben. :)

Ist oft der Fall !!!

von Heiner (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Stimmt, es geht auch mit Bilanzbetrug a la Wirecard. Eine
> aufgeblähte
>> Bilanz mit Verschiebungen innerhalb des Konzerns, Scheingewinnbuchungen,
>> ruinösen Rabatten und produzieren auf Halde.
>
>> Also vor der Pleite könnte das Unternehmen das beste Geschäftsjahr der
>> Firmengeschichte haben. :)
>
> Ist oft der Fall !!!

Was heißt oft? Welche Statistiken gibt es dazu?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Heiner schrieb:
> Was heißt oft? Welche Statistiken gibt es dazu?

Das ist leider schwer zu sagen. Selbst Olaf der Kanzler (und frühere 
Finanzminister) kann sich leider schlecht erinnern, wie er selber sagte.

von Abrissbirne (Gast)


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Heiner schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>>> Stimmt, es geht auch mit Bilanzbetrug a la Wirecard. Eine
>> aufgeblähte
>>> Bilanz mit Verschiebungen innerhalb des Konzerns, Scheingewinnbuchungen,
>>> ruinösen Rabatten und produzieren auf Halde.
>>
>>> Also vor der Pleite könnte das Unternehmen das beste Geschäftsjahr der
>>> Firmengeschichte haben. :)
>>
>> Ist oft der Fall !!!
>
> Was heißt oft? Welche Statistiken gibt es dazu?

statistiken? gesunder verstand sagt doch, dass die wahrscheinlichkeit 
nach Jahren des misserfolgs zum zweiten mal in Folge mit denselben 
"Gurkensoldaten" gewinn zu erzielen gleich null ist, also schnell los 
werden bevor der laden zusammenbricht. in der fachsprache nennt sich das 
"stop loss" und wird im 1. semester unterrichtet 🥂😉

von Heiner (Gast)


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Abrissbirne schrieb:
> statistiken? gesunder verstand sagt doch, dass die wahrscheinlichkeit
> nach Jahren des misserfolgs zum zweiten mal in Folge mit denselben
> "Gurkensoldaten" gewinn zu erzielen gleich null ist, also schnell los
> werden bevor der laden zusammenbricht. in der fachsprache nennt sich das
> "stop loss" und wird im 1. semester unterrichtet 🥂😉

Naja, wenn das so oft der Fall wäre, gibt es darüber sicher Statistiken. 
Ist ja nicht, als ob man sich aufs Gefühl verlassen müsste.

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