Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ueber das putzen von Tektronix


von Olaf (Gast)


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Der eine oder andere hat ja hier vielleicht noch ein paar echte
Bootsanker von Tektroniks aus den 70ern.

Was bei denen immer auffaellt, die BNC Steckverbinder werden mit
den Jahren irgendwie kontaktarm. Das Metall fuehlt sich irgendwie
oxidiert an und sieht auch matt aus.

Ich hab gerade mal meine Geheimwaffe aus dem Englandurlaub ausprobiert:

Silvo Tarnish Guard. (gibt es auch bei Amazon)

Das ist so eine rosa Watte mit dem Geruch englischer Schloesser von 1750 
als die Dienstmaedchen noch regelmaessig das Silber geputzt haben.

Damit bekommt man die BNC-Stecker wieder wie neu! Und der Geruch passt 
auch super zu Tektronix. :-D

Olaf

von vancouver (Gast)


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Olaf schrieb:
> mit dem Geruch englischer Schloesser von 1750

Daran kannst du dich noch genau erinnern, was? :-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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von Irgendjemand (Gast)


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Hallo

Eben gerade darum funktioniert es (hoffentlich) so gut.
Wäre nicht das erste mal das "altes" Zeug (was mittlerweile gerade in DL 
oft "verboten" ist) hervorragend funktioniert hatte und wo es 
prinzipbedingt keinen gleichwertigen "legalen" Ersatz gibt.

Irgendjemand

von Olaf (Gast)


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Ausgezeichnet! Das Zeug ist giftig genug um zu funktionieren. :-D

Olaf

von OldMan (Gast)


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Ein Produkt das auch hervorragend funktioniert ist Never-Dull. Gibt es 
beim einschlägigen Motorradzubehörhandel.

von Werner H. (werner45)


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Danke für den Tip!
Das ausführliche Datenblatt:
https://www.thamesmeadonline.co.uk/downloads/RC0023.pdf
Der (riechende) Wirkstoff ist also octadecan-1-thiol, ein Mercaptan.
Die Frage ist, wie lange das Silber damit blank bleibt und nicht schwarz 
wird.
Es gibt auch noch im Markt erhältliche Silberputz-Tauchbäder, die 
Thioharnstoff enthalten und sehr gut und schnell funktionieren. Der 
Juwelier/Silberschmied verwendet die auch.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Klingt alles sehr gesund.

von Andrew T. (marsufant)


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Und noch einfacher bekommt man das oxidierte silber der BNC Verbinder 
mit etwas angefeuchteter Natronsoda blank.

Dr große Vorteil: das Silberoxid wird zu Silber reduziert, d.h. die 
versilberung bleibt erhalten.

Danach den BNC mit etwas Neoballistol gegen erneutes oxidieren schützen.

von PC-Freak (Gast)


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Meine Geheimwaffe heißt : Gundel Putz

Ist Blau, und verdammt gut.

von Olaf (Gast)


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> Die Frage ist, wie lange das Silber damit blank bleibt und nicht schwarz
> wird.

Die BNC-Buchsen sind ja nicht aus silber. Wenn ich raten darf dann 
wuerde
ich sagen Messing vernickelt oder sowas. Jedenfalls sind die nicht 
magnetisch.

Olaf

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Du könntest bei Tektronix auch die Sweep-Kraft fragen, was werksintern 
verwendet wird.

von Werner H. (werner45)


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Natürlich sind die versilbert. Vernickelt sind nur die billigen 
Nachbauten.

von Rainer V. (a_zip)


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OldMan schrieb:
> Gibt es
> beim einschlägigen Motorradzubehörhandel.

Ist wirklich sehr bekömmlich, denn man bekommt es überall! (Heinz 
Erhard). Aber im Ernst, Never-Dull war "früher" ein Geheimtip und aus 
England. In den 80er Jahren habe ich es dann zuerst beim großen C 
gefunden...mittlerweile steht es in jedem Baumarktregal. Gold, Silber, 
Chrom wird alles perfekt. Man muß es einmal benutzt haben, danach gibt 
es keine Diskussion mehr... Und selbstverständlich waren die BNC-Buchsen 
bei den/alten alten Geräten versilbert. Später wurde dann vernickelt :-)
Gruß Rainer

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Olaf schrieb:
> Was bei denen immer auffaellt

Und was mir auffällt: Möglicherweise hast Du in Brexitannien auch Deine 
Tastatur gekauft.

Damit es nicht falsch verstanden wird: Der TO umschreibt die Umlaute und 
das "ß" 100% korrekt. Trotzdem scheint es speziell bei den 
Computerfreaks Qwerty-Fans zu geben. Warum eigentlich? Ich sehe nur 
Nachteile. Ist zwar Off-Topic, aber diese Frage treibt mich um, wenn 
umschriebene Umlaute sehe und einen Extra-Thread mag ich deswegen nicht 
eröffnen.

Zum Thema: Ich habe während meines Studiums einen Satz Silberbesteck auf 
dem Flohmarkt gekauft, weil ich das IKEA-Plastik meiner Kommilitonen 
hasste. Deren Reaktion fiel eher verhalten aus ("putzen kannst Du es 
selber"), bis wir feststellten, dass es nicht geputzt zu werden braucht, 
wenn es regelmäßig benutzt wird (außer für weichgekochte Eier).

Meine Eltern haben übrigens "Sidol" benutzt, war ein weitverbreitetes 
Mittelchen. Gibt's auch heute noch. Allen Mittelchen ist offenbar 
gemeinsam, dass sie die gebildete Silbersulfid-Schicht abpolieren.

von Hermann_G (Gast)


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Irgendjemand schrieb:
> Eben gerade darum funktioniert es (hoffentlich) so gut.
> Wäre nicht das erste mal das "altes" Zeug (was mittlerweile gerade in DL
> oft "verboten" ist) hervorragend funktioniert hatte und wo es
> prinzipbedingt keinen gleichwertigen "legalen" Ersatz gibt.

Warum sollte das verboten sein?
Schauen wir doch mal, aus was das "Silvo Tarnish Guard" Putzmittel laut 
dem vorschgeschriebenen Sicherheitsdatenblatt besteht:

Propan-2-diol - Propylenglykol. Ist als unbedenktlich eingestuft und ist 
in der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 1520 zugelassen.

silicon-dioxide - landläufig als Sand bekannt. Gemahlen als 
Schleifmittel.

oleic acid - Ölsäure. Ist eine ungesättigte Fettsäure, die aus Palmfett, 
Hammelfett, Avocado und vielen anderen Fettfrüchten gewonnen wird. In 
vielen Lebensmitteln enthalten.

Dieses Putzmittel hat ja fast Anspruch auf ein Bio-Siegel und könnte im 
Regal von Alnatura stehen.

von Anselm (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Damit es nicht falsch verstanden wird: Der TO umschreibt die Umlaute und
> das "ß" 100% korrekt. Trotzdem scheint es speziell bei den
> Computerfreaks Qwerty-Fans zu geben. Warum eigentlich? Ich sehe nur
> Nachteile. Ist zwar Off-Topic, aber diese Frage treibt mich um, wenn
> umschriebene Umlaute sehe und einen Extra-Thread mag ich deswegen nicht
> eröffnen.

Ich kenne einige Computerfreaks die wegen dem Programmieren die qwerty 
Tastatur haben.
Dort sind die verschiedenen Klammern besser erreichbar.


o/
Anselm

von Peter D. (peda)


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Die Buchsen sind aber nicht aus Vollsilber, sondern nur dünn versilbert. 
Also sehr sparsam putzen, sonst ist die Silberschicht weg. Insbesondere 
die pulverhaltigen Putzmittel scheuern sie schnell ab.

von Christian M. (likeme)


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Bei alten Geräten tausche ich immer aus. Bei den alten Geräten gibt es 
oft unkomplizierten Ersatz für wenige Euro, ab besten aus NICHT Silber, 
das Gerät öffnen schadet übrigens auch nicht, denn dann kann man mal 
ordentlich ausblasen, e.t.c....

Die vergoldeten BNC´s werten das ein oder andere Gerät enorm auf ;-)

Beitrag #6859579 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Anselm schrieb:
> Ich kenne einige Computerfreaks die wegen dem Programmieren die qwerty
> Tastatur haben.
> Dort sind die verschiedenen Klammern besser erreichbar.

Danke Dir! Das mit den Klammern wusste ich nicht, schaue es mir gleich 
mal auf einer Abbildung an. Das rechtfertigt in der Tat eine 
qwerty-Tastatur.

von Keiler (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Damit es nicht falsch verstanden wird: Der TO umschreibt die Umlaute und
> das "ß" 100% korrekt. Trotzdem scheint es speziell bei den
> Computerfreaks Qwerty-Fans zu geben. Warum eigentlich? Ich sehe nur
> Nachteile. Ist zwar Off-Topic, aber diese Frage treibt mich um, wenn
> umschriebene Umlaute sehe und einen Extra-Thread mag ich deswegen nicht
> eröffnen.

Ich tippe manchmal am Handy Beiträge. Dort dauert es länger ein Ä zu 
bekommen (lange aufs A, dann Ä anklicken), als AE zu tippen.

Es gibt noch einen Grund, der aber mehr der Faulheit geschuldet ist:

Ich wohne direkt an der Grenze zu Dänemark. Kommt immer wieder vor, dass 
ich an dänischen Tastaturen sitze. Bisher habe ich noch keinen Elan 
gehabt, mir das andere Layout genauer anzusehen, da tippe ich dann 
einfach Umlaute aus.

Für jeden Umlaut den Blick zur Tastatur runter würde mich nerven...

Ausserdem befürchte ich, dass das blind Tippen auf deutscher Tipse nicht 
mehr flüssig laufen könnte, wenn ich anfange ein neues Layout zu lernen 
und das nicht 100%ig durchziehe.

von Olaf (Gast)


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> Es gibt noch einen Grund, der aber mehr der Faulheit geschuldet ist:

Dafuer gibt es sogar noch weitere Gruende. Wenn du in einer 
internationalen Firma arbeitest dann kommt es auch oft vor das du mal an 
lokalen Rechnern sitzt. Da ist es dann 100x einfacher du hast nur die 
englishe Belegung im Kopf und schaltest dann vor Ort darauf um. Dann 
kann man naemlich einfach blind schreiben ohne auf die Tastatur zu 
schauen. Ansonsten koennt ihr ja mal mit AZERTY schreiben. :-D

Olaf

von Rainer V. (a_zip)


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Rainer Z. schrieb:
> Und was mir auffällt: Möglicherweise hast Du in Brexitannien auch Deine
> Tastatur gekauft.

"Die Welt geht unter, aber wir haben Wurzelbürsten und Badesalz" 
(Loriot) und fast möchte man ergänzen, wir haben natürlich auch Umlaute 
auf der Tastatur...
Natürlich sind alle Stecker nicht massiv beschichtet, sondern mit einem 
Minimum, damit die Schicht nicht schon nach dem dritten Steckvorgang weg 
ist. Never-Dull hat hier halt den riesigen Vorteil, dass es nichts 
schleift. Es bildet sich beim Reiben mit der Watte eine ölige Schicht, 
die nach wenigen Minuten alles Zeugs auf der Oberfläche löst. Bei 
schwach beschichteten "Schätzchen" unschätzbar gut.
Gruß Rainer

Beitrag #6860194 wurde von einem Moderator gelöscht.
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