Hallo liebe Tüftler, viel werden die Metcal Lötstation wohl nicht kennen. Der Lötkolben besticht durch extrem kurze Aufheizzeit und extreme Wärmeleitung und Nachschub. Weissblechgehäuse löten mit kleiner Lötspitze, kein Problem. Der Lötkolben arbeitet mit HF, ca. 14MHz. Wäre da nicht das Problem, das die Lötspitzen immer wieder Aussetzer haben oder plötzlich gar nicht mehr gehen. Weiss jemand, woher das Problem kommt? Sind das Aussetzer in der "Antenne" oder in der schlecht zugänglichen Steckfassung? Vielleicht sollte man die Spitzen mal wobbeln....
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Dietmar P. schrieb: > Wäre da nicht das Problem, das die Lötspitzen immer wieder Aussetzer > haben oder plötzlich gar nicht mehr gehen. Wie wärs mal mit der konkreten Bezeichnung, die haben ja nicht nur eine Lötstation im Programm (fest/variabel, 40..120W). Die kurzen Spitzen sehen exakt so aus, wie die von Weller.
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Das sind: Metcal, Serie STTC für MX-H1-AV, MX-RM3E Wie auf dem Foto oben. Wenn man sie durchmisst, haben sie ca. 0 Ohm. Ich habe mal einen 230V Leistungsmesser vorgeschaltet. Manche defekte Spitzen nehmen 0W, manche 5 -14W auf. Dann heizt sich nichts auf. Wenn die Spitze geht, sind es im Einschaltmoment um 30-50W und geht dann ohne kapazitive Beeinflussung auf ca. 20W zurück. Ich verstehe die Funktion nicht, was das für ein HF-Heizelement in der Spitze sein soll und wie und warum es ausfällt.
...das ist doch ein induktives Prinzip, oder? Da müsste ja selbst ein Nagel heiß werden. Klaus.
...das ist nem Induktionsheizer doch zml schnuppe. Klaus.
Dietmar P. schrieb: > Ich verstehe die Funktion nicht, was das für ein HF-Heizelement in der > Spitze sein soll und wie und warum es ausfällt. Das hier mag in dem Zusammenhang recht interessant sein: https://weekly-geekly-es.imtqy.com/articles/de451246/index.html
Ja, klasse. Das bringt interessantes Licht in die Angelegenheit. Zumal auch JBC dieses HF-Prinzip verwendet. Ich habe es schon vermutet, weil der Lötkolben sehr leicht aussieht. (Ich überlege, ob ich so ein JBC Gerät kaufe) Wenn es diese ferromagnetische Spitze hat, könnte es sein, dass ich die Weisschen Bezirke auf Dauer durcheinanderbringe, weil ich zum "Entlöten" den Kolben auf der Tischplatte "abschlage". Also das Lot damit von der Spitze bringe ohne Lötschwamm. Ich hatte schon oft das Gefühl, das ihm das nicht gut tut und anfangs mit zunehmenden Aussetzern quittiert. Der Metcal hat vor ca. 40 Jahren schon um 600DM gekostet. Also echtes Highend. Ersatzspitzen sind teuer, aber JBC ist noch teurer. Dafür kann ich am Metcal die Temperatur nicht regeln und muss zwischen 350 und 410°C Spitze entscheiden. Momentan habe ich noch einen Ersa Multi TC. Auch nicht schlecht, aber die Lötspitzen verschleissen viel schneller als bei Weller und sind zu teuer.
> Zumal auch JBC dieses HF-Prinzip verwendet.
Da bist du wohl auf dem Holzwege. Hier ist irgendwo ein Beitrag mit
einer aufgeschnittenen JBC-Spitze und diversen Widerstandsmessungen für
den Heizer...
Dietmar P. schrieb: > Wenn es diese ferromagnetische Spitze hat, könnte es sein, dass ich die > Weisschen Bezirke auf Dauer durcheinanderbringe, ...daran dachte ich zugg Maßen auch schon. Kann man die nicht wieder iwie "ausrichten"? Aber die Frage mag naiv sein, durchaus. Klaus.
Die Spitzen mit fester Temperatur hat Weller auch. Da ist aber einfach ein Magnetkontakt drin, in der Spitze klickt es. Die Spitzen nutzen sich nur mechanisch ab, d.h. das Schaltverhalten kann nicht verloren gehen. Auf der Metcal Webseite sind auch verschiedene Frequenzen angegeben, 465kHz und 13,56MHz.
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Nein, ist doch nicht naiv die Frage nach den Weissschen Bezirken. Aber ich weiss es nicht, wie man das neu magnetisieren könnte. Vielleicht tatsächlich mit einem starken Permanentmagneten. Das kann ich mal probieren bei einer Spitze die nur 5 Watt zieht. Das sie "zerknüppelt" werden können ist mir bekannt und man kann davon Gebrauch machen, wenn Schraubendreher oder anderes Werkzeug (aus Stahl) "einfach" wieder entmagnetisiert werden soll. Wobei ich noch nicht ganz verstehe wie das heiss wird. HF auf die ferromagnetische Spitze drauf und das war's dann wohl. Bei induktiver Verstimmung und "Fehlanpassung", beim Löten, wirds heisser... Die Zuleitung ist ein koaxial aufgebautes Kabel. Eine Heizkartusche gibt es nicht.
Dietmar P. schrieb: > Wobei ich noch nicht ganz verstehe wie das heiss wird. HF auf die > ferromagnetische Spitze drauf und das war's dann wohl. Ferromagnetische Materialien werden im HF-Feld heiß. Es gibt mittlerweile sogar Küchenherde, die nach diesem Prinzip funktionieren. Die Lötspitze ist aus Kupfer und hat einen ferromagnetischen Überzug. Diese äußere Schicht wird heiß und heizt die Spitze auf. Wenn die Schicht eine bestimmte Temperatur erreicht, die Curie-Temperatur, dann verliert sie ihre magnetischen Eigenschaften und wird nicht weiter aufgeheizt. So regelt sich eine konstante Temperatur ein.
Hi, wo ist das Problem? Ca. 2018 hab ich den Arbeitgeber gewechselt und wirde genötigt, mit JBC-Lötstationen zu löten. Etwa drei oder vier Wochen später ersteigerte ich in der Bucht eine analoge JBC (Weidinger-Edition) mit 4 Lötspitzen in fast neuwertigen Zustand (Originalverpackung, kaum Anlassfarben) für lächerliche 240eus. Ich darf ja auch mal Glück haben. Sonst hätte ich eine neue gekauft. Keine der Kartuschen ist bisher ausgefallen, so wie sich das gehört. M.W. haben die solide Widerstandsheizung und schieben Wärme wie ein Dachrinnenlötkolben trotz winziger Spitze nach. Mit einer großen gehen warscheinlich auch Dachrinnen. Die alte war eine HF-Station, so in der Art: https://www.reichelt.de/loetstation-lf-3200-120-w-1-kanal-esd-station-lf-3200-p142531.html?&nbc=1 Die ging mir danach einach nur noch auf den Nerv. Hab sie verschenkt. Grüße JBC
JBC schrieb: > M.W. haben die solide Widerstandsheizung und schieben Wärme wie ein > Dachrinnenlötkolben trotz winziger Spitze nach. Wir benutzen ERSA, die haben auch normale Widerstandsheizung. Die Wärmeleistung an der Lötstelle hängt hauptsächlich von der Form ab. Eine dünne SMD-Spitze kann eben nicht soviel Wärme leiten, wie eine breitere. Das mit der HF-Heizung ist wohl eher ein Werbegag, um den Preis hoch zu treiben. Dietmar P. schrieb: > Wäre da nicht das Problem, das die Lötspitzen immer wieder Aussetzer > haben oder plötzlich gar nicht mehr gehen. Dieses Problem kenne ich von einer Widerstandsheizung nicht. Die geht erst kaputt, wenn der Heizdraht oder das Kabel bricht.
Peter D. schrieb: > Das mit der HF-Heizung ist wohl eher ein Werbegag, um den Preis hoch zu > treiben. Ist halt mal was anderes. In den Küchen hält das auch gerade Einzug, da werden die jahrelang bewährten Widerstandskochplatten durch Induktionsheizer abgelöst. Und mit den gleichen Argumenten beworben wie bei der Lötstation: kürzere Zeitkonstante, schnellerer Wärmenachschub. Mal sehen, vielleicht fangen sie bald wieder mit Gas an...
Peter D. schrieb: > JBC schrieb: >> M.W. haben die solide Widerstandsheizung und schieben Wärme wie ein >> Dachrinnenlötkolben trotz winziger Spitze nach. Ich habe seit ein paar Jahren die Metcal 5200. Sie kann 2 Handstücke gleichzeitig betreiben. Das ist ganz praktisch wenn man z.B. einen SMD-Widerstand auslöten will ohne die Pads abzureißen und ohne die Heissluft anzuwerfen. Das eine Handstück ist für feine Spitzen, das andere für ulta-fine. Mit der fine-Spitze kann ich immer noch ein Cent-Stück auf eine ungeätzte Platine löten. Oder 22mm Kupferrohr-Endkappen für pipecap-Filter auf 10 GHz. Meine kleinste ultrafine-Spitze hat 0.12 mm Durchmesser, damit machen 0.4mm pitch SMDs unter dem Mikroskop echt Spaß, mit 0.25mm Zinn. Ein NYFAZ-Kabel schafft man trotzdem noch. Die ist mittlerweile fast immer drauf. Die Spitzen werden nicht kalt weil die Wärme direkt in der Plattierung entsteht. Und es kommt beliebig viel nach, ohne Zeitverzögerung. Ich hatte letzte Woche das Missvergnügen, bei einem Kunden eine Ersa-Station zu benutzen. Das sah zwar gemeingefährlich spitz aus, aber wenn der Heizkörper 5 cm weit weg ist, dann kommt eben kein Nachschub. Als ich die Metcalstation gekauft habe, habe ich mich erst mal geärgert dass ich so viel Zeit mit KlackKlack- und geregelten Wellers verbracht habe. Kommt nicht wieder vor. > Wir benutzen ERSA, die haben auch normale Widerstandsheizung. Die > Wärmeleistung an der Lötstelle hängt hauptsächlich von der Form ab. Eine > dünne SMD-Spitze kann eben nicht soviel Wärme leiten, wie eine breitere. > > Das mit der HF-Heizung ist wohl eher ein Werbegag, um den Preis hoch zu > treiben. Nein, das ist das einzige, was wirklich funktioniert. Wärmeerzeugung praktisch an der Außenseite der Spitze und nicht 5 cm weit weg. Und die Temperatur ist an den Curiepunkt angenagelt. In der Lötkolben-Ablage ist ein Magnet der die Spitze in die Sättigung treibt, damit sie nicht stundenlang bei Nichtbenutzung vor sich hin-oxydiert. Wenn man den Lötkolben herausnimmt wird er auf dem kurzen Weg zur Lötstelle warm. > Dietmar P. schrieb: >> Wäre da nicht das Problem, das die Lötspitzen immer wieder Aussetzer >> haben oder plötzlich gar nicht mehr gehen. Ich kann mir allenfalls vorstellen, dass das Flussmittel die Plattierung wegfrisst. Bei mir funktionieren noch alle Spitzen die ich jemals gekauft habe. Ein Nachteil bei Metcal ist, dass die Spitzen hart an Masse liegen und nicht über 1 Meg.
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Soul E. schrieb: > Peter D. schrieb: > >> Das mit der HF-Heizung ist wohl eher ein Werbegag, um den Preis hoch zu >> treiben. > > Ist halt mal was anderes. In den Küchen hält das auch gerade Einzug, da > werden die jahrelang bewährten Widerstandskochplatten durch > Induktionsheizer abgelöst. Und mit den gleichen Argumenten beworben wie > bei der Lötstation: kürzere Zeitkonstante, schnellerer Wärmenachschub. > Mal sehen, vielleicht fangen sie bald wieder mit Gas an... Gas ist das einzige, das halbwegs an Induktion herankommt. Da werden auch Champignons echt gebraten und kochen nicht in ihrem eigenen Wasser. Und für ein paar Minuten kann man die Energie für die hinteren Platten noch den vorderen dazugeben. Das sind dann 7 KW bei meinem. Da bleibt man besser in der Nähe, sonst wird der Topf mit dem Nudelwasser zum Vulkan.
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Vor 40 Jahren gab es bestimmt nichts besseres als HF-Metcal. Da hatte Weller noch 50W. Aber mit der nächsten 75W-80W Generation sind die Standard Lötkolben sicher besser geworden. Ich habe jetzt keinen Vergleich siehe oben, mit 0,12mm Spitzen. Das dürfte keine normale Heizung schaffen. Oder mal einen dicken Elko auf einem PC Mainboard auslöten. dann scheiden sich die Geister. Mit dem Metcal ist man wesentlich schneller beim Löten, weil es schnell schmilzt. Das macht dann mehr Spass und hat nichts mit Werbegag zu tun. In dem Reverse Eng. Artikel oben steht doch drin, dass JBC auch HF benutzt. Vielleicht nehmen die beides, und deswegen ist JBC anscheinend besonders gut.
Dietmar P. schrieb: > Vor 40 Jahren gab es bestimmt nichts besseres als HF-Metcal. Ja, davon gehe ich auch aus. Dietmar P. schrieb: > Ich verstehe die Funktion nicht, was das für ein HF-Heizelement in der > Spitze sein soll und wie und warum es ausfällt. Hier die Erklärung von Metcal selber: https://www.metcal.com/metcal-smartheat-technology/ Dietmar P. schrieb: > Wäre da nicht das Problem, das die Lötspitzen immer wieder Aussetzer > haben oder plötzlich gar nicht mehr gehen. Mein aktueller Arbeitgeber benutzt Metcal und ich habe das gleiche Phänomen auch beobachten können. Eine Erklärung dazu habe ich auch nicht. Bin also für Hinweise oder Ideen zum Testen dankbar. Was hilft, wenn sie nicht beginnt zu heizen wenn man sie aus dem Ständer nimmt, ist das Handstück ruckartik zu schütteln oder das Handstück einmal auf die Tischfläche zu klopfen. Da sie ja bei 13.56 MHz läuft, sollte ein korrodierter Stecker zwischen Spitze und Handgriff ja nicht so viel ausmachen. Oder doch? JBC schrieb: > M.W. haben die solide Widerstandsheizung und schieben Wärme wie ein > Dachrinnenlötkolben trotz winziger Spitze nach. Mit einer großen gehen > warscheinlich auch Dachrinnen. Habe den selben Weg gemacht. Arbeitgeber geweschselt, JBC kennengelernt und bald danach eine für mich selber gekauft (die mir mittlerweile mein Vater "ausgeliehen" hat, ohne dass ich sie je wiedersehen werde ;-)) Dieser Arbeitgeber macht Leistungselektronik und wir hatten die grossen Spitzen von JBC. Dickkupfer Leiterplatte ca. 30x50cm voll mit DC-Zwischenkreis Elkos und ich musste da einen Stromsensor auswechseln. Ich war mir ja von der JBC schon viel gewohnt aber dabei wurde ich dann doch nochmals überrascht, wie auch das problemlos in erstaunlich kurzer Zeit ging mit der JBC und der dicken Spize. Ja, ich glaube auch das Dachrinnen gehen könnten :-)
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Genau das ist das grosse Fragezeichen: Zitat: Was hilft, wenn sie nicht beginnt zu heizen wenn man sie aus dem Ständer nimmt, ist das Handstück ruckartik zu schütteln oder das Handstück einmal auf die Tischfläche zu klopfen. Es liegt definitiv nicht an der Steckfassung oder Zuleitung. Die habe ich x-mal gecheckt. Man dreht die Spitze etwas und plötzlich springt die Heizung wieder an. Aber auch nicht immer. Welches JBC Modell ist denn der Favorit?
Gerhard H. schrieb: > In der Lötkolben-Ablage ist ein Magnet der die Spitze in die Sättigung > treibt, damit sie nicht stundenlang bei Nichtbenutzung vor sich > hin-oxydiert. Dass es vielleicht damit in irgendeiner Weise zu tun hat, dass die Loetspitzen nicht mehr funktionieren?
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