Forum: PC Hard- und Software Papierloses Büro - Scannen mit Linux


von Bernd (b_b304)


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Guten Morgen,
ich würde gerne mein "papierloses Büro" von Windows nach Linux (Mint) 
umziehen. Als Scanner verwende ich einen Brother ADS 1700W 
(Einzugsscanner).

Unter Windows habe ich die Software von Brother "iPrint & Scan" 
verwendet. Die ist recht einfach, macht aber genau das, was ich will:
1. Alle eingelegten Seiten durchziehen und Scannen
2. Seiten beidseitig scannen
3. Automatische Texterkennung (OCR)
4. Speichern als PDF mit eingebetteten OCR-Texten

Das Schöne dabei ist, dass all das mit einem Klick geht. Danach kann ich 
gleich das fertige PDF wegsichern. Die Qualität der PDF ist ziemlich 
gut: hohe Auflösung, gut lesbarer Text, fehlerfreie OCR-Erkennung und 
geringe Dateigröße.

Nun möchte ich das gerne unter Mint ebenso einfach und komfortabel 
einrichten :-)

Dabei stoße ich auf folgende Probleme:

1. Der Scanner lässt sich nicht per WLAN verbinden, obwohl ich den 
passenden Brother-Treiber installiert habe (USB funktioniert hingegen 
problemlos). Wie richtet man unter Linux einen Netzwerkscanner ein?

2. Die Mint-Scan-Software, die bereits bei der Installation dabei war, 
beherrscht kein OCR. Noch mal ein zweites Tool drüberlaufen zu lassen, 
wäre etwas umständlich.

3. Das etwas mächtigere gscan2pdf kann wohl OCR, weigert sich aber 
beidseitig zu scannen (oder ich finde die passende Option nicht?). Zudem 
steht als OCR-Sprache nur Englisch zur Auswahl, eine Option zur 
Installation weiterer Sprachpakete habe ich nicht gefunden.

Hat jemand so etwas in der Art am Laufen? Gibt es heiße Tipps?

von M.M.M (Gast)


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B. B. schrieb:

> Hat jemand so etwas in der Art am Laufen? Gibt es heiße Tipps?

1. Ja, läuft hier, allerdings mit Fujitsu Scanner.
2. Tipp 1: Die entsprechende Doku/Wiki lesen (ubuntuusers Wiki lesen)
3. Tipp 2: Im passenden Forum fragen, da man dort sicher Leute findet, 
die das gleiche Problem auch schon mal hatten.

Deine Fragen sind viel zu allgemein, um sie mal eben in ein paar kurzen 
Sätzen zu beantworten. Laut Sane Projekt ist der Sanner "fully 
supported". Sollte also laufen.

von Rolf M. (rmagnus)


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B. B. schrieb:
> Zudem steht als OCR-Sprache nur Englisch zur Auswahl, eine Option zur
> Installation weiterer Sprachpakete habe ich nicht gefunden.

gscan2pdf nutzt wohl tesseract. Das unterstützt viele Sprachen. Suche 
z.B. mal nach dem Paket tesseract-ocr-deu für deutsche Sprache oder 
tesseract-ocr-all, um alle unterstützten Sprachen zu installieren.

von Julius (Gast)


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Von Brother gibt es die Linux Treiber brscan3, -4 oder -5 je nach 
Scanner.

https://wiki.ubuntuusers.de/Scanner/Brother/

von Julius (Gast)


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Die Einrichtung eines Scanner unter Linux Mint steht mir in naher 
Zukunft auch noch bevor. So wie ich Linux Mint kenne, würde es mich 
nicht wundern, wenn man die Treiber aus den Repositories installieren 
kann.

von Julius (Gast)


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Habe gerade mal nach Linux mint und brscan gesucht. Wahrscheinlich geht 
es nicht aus den Repositories. Einfach mal auf der Brother Homepage 
suchen das sollten die DEB-Pakete zu finden sein.

von Andreas B. (bitverdreher)


Angehängte Dateien:

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B. B. schrieb:
> Wie richtet man unter Linux einen Netzwerkscanner ein?
Die findet alle aktuelle Scan SW selbst. Wenn das nicht funktioniert, 
hast Du bei der Treiberinstallation einen Fehler gemacht.

> Das etwas mächtigere gscan2pdf kann wohl OCR, weigert sich aber
> beidseitig zu scannen (oder ich finde die passende Option nicht?).
Vermutlich letzteres. Siehe Bild. (V2.6.4)

Rolf M. schrieb:
> gscan2pdf nutzt wohl tesseract.
So ist es.

Julius schrieb:
> Die Einrichtung eines Scanner unter Linux Mint steht mir in naher
> Zukunft auch noch bevor. So wie ich Linux Mint kenne, würde es mich
> nicht wundern, wenn man die Treiber aus den Repositories installieren
> kann.
Kann man. Allerdings bieten die Brother Treiber mehr Optionen.

von Bernd (b_b304)


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Der Treiber brscan5 funktioniert für den ADS 1700W unter Mint 20.2 wie 
gewünscht. Aktuell zwar nur per USB, aber mit ein bisschen Gebastel wohl 
auch wireless. Aber das ist erst mal nur eine Komfortsache, nicht 
lebensnotwendig.

Jetzt muss ich eigentlich nur noch rausfinden, wie man mit gscan2pdf 
beidseitig scannt, und wie man der OCR ein deutsches Sprachpaket 
untermogeln kann...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Guck Dir das Bild an. Da stehts (Scanquelle).
Ansonsten kannst Du auch versuchen die Brother SW unter wine laufen zu 
lassen wenn Dir die SW so gut gefällt.

B. B. schrieb:
> und wie man der OCR ein deutsches Sprachpaket
> untermogeln kann...
Indem man das deutsche Sprachmodul für Tesseract installiert.

: Bearbeitet durch User
von Bernd (b_b304)


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Andreas B. schrieb:
> Guck Dir das Bild an. Da stehts (Scanquelle).

Ich hab's gesehen. Bei nächster Gelegenheit schaue ich mal nach, ob die 
Option auch bei mir verfügbar ist.

Andreas B. schrieb:
> Ansonsten kannst Du auch versuchen die Brother SW unter wine laufen zu
> lassen wenn Dir die SW so gut gefällt.

Wenn gscan2pdf das Gleiche leistet, wäre das ja nicht notwendig. 
Windows-Software unter Linux laufen lassen (Wine/VM) ist IMHO nur eine 
Notlösung.

Andreas B. schrieb:
> B. B. schrieb:
>> und wie man der OCR ein deutsches Sprachpaket
>> untermogeln kann...
> Indem man das deutsche Sprachmodul für Tesseract installiert.

Ich vermute mal, dass ich dazu das Deutsche Sprachmodul für Tesseract 
installieren muss? ;-)
Aber das kriege ich schon hin...

von Rolf M. (rmagnus)


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B. B. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> B. B. schrieb:
>>> und wie man der OCR ein deutsches Sprachpaket
>>> untermogeln kann...
>> Indem man das deutsche Sprachmodul für Tesseract installiert.
>
> Ich vermute mal, dass ich dazu das Deutsche Sprachmodul für Tesseract
> installieren muss? ;-)

Ja:

Rolf M. schrieb:
> Suche z.B. mal nach dem Paket tesseract-ocr-deu für deutsche Sprache

von Walter (Gast)


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Ich habe einen per LAN angebundenen MFC-J4...
Ich erinnere mich, dass ich nach Brother-Treiberupdates per 
Kommandozeile mit BR4-Scan oder irgendwie so ähnlich jeweils die 
IP-Adresse von dem Ding neu einstellen muss. Danach funktioniert Scannen 
per Netzwerk.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Walter schrieb:
> Ich erinnere mich, dass ich nach Brother-Treiberupdates per
> Kommandozeile mit BR4-Scan oder irgendwie so ähnlich jeweils die
> IP-Adresse von dem Ding neu einstellen muss. Danach funktioniert Scannen
> per Netzwerk.
So ähnlich habe ich das auch in Erinnerung. Das war aber schon lange her 
und gehört alles zur Treiberinstallation.

von MaWin (Gast)


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Widerspricht sich "Papierloses Büro" und "scannen" nicht etwas?

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin schrieb:
> Widerspricht sich "Papierloses Büro" und "scannen" nicht etwas?

Nein, warum? Wie sonst soll man die bereits vorhandenen Papierdokumente 
los werden, wenn nicht, indem man sie digitalisiert?

von Zum Verzweifeln (Gast)


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> oder irgendwie so ähnlich jeweils die
> IP-Adresse von dem Ding neu einstellen muss

Es ist zum Verzweifeln. Unter Windows/Apple/Android funktioniert es 
jedes Jahr besser, aber unter Linux scheitert es immer noch an trivialen 
Kleinigkeiten.

http://www.catb.org/~esr/writings/cups-horror.html

von Andreas B. (bitverdreher)


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Zum Verzweifeln schrieb:
> aber unter Linux scheitert es immer noch an trivialen
> Kleinigkeiten.

Von 2006. Nur mal als Info: Wir schreiben das Jahr des Herrn 2021.
Und da scheitert so etwas schon lange nicht mehr.

von Zum Verzweifeln (Gast)


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Laut archive.org von 2004. Diesen einen Punkt haben die cups Leute 
behoben.

Trotzdem bleibt das Problem: "Unter Windows geht alles mit einem Klick." 
Unter Linux findet B.B. weder WLAN noch deutsches OCR in der 
Konfigurationsmaske. Bei jedem Programm fehlt ein Feature in der 
Konfiguration. Muss sich durch diverse Foren fragen.

Sicherlich, Linux wird jedes Jahr einfacher. Nur leider wird der Abstand 
zu Windows nicht kleiner.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Cups und Sane kranken leider an den in der Vergangenheit reverse 
engineerten Treibern.

Ich habe hier sowohl einen Brother als auch einen Kyocera die ohne das 
geringste Problem per eSCL (ok, ich musste das am Kyocera erst 
aktivieren, weil der Vorbesitzer das anscheinend deaktiviert hatte) 
laufen.

https://wiki.ubuntuusers.de/Howto/Scanner_%C3%BCber_Airscan_einrichten/

Die "unified" Treiber von Brother haben mich auch schon in die 
Verzweiflung getrieben...

73

von Andreas B. (bitverdreher)


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Zum Verzweifeln schrieb:
> Unter Linux findet B.B. weder WLAN noch deutsches OCR in der
> Konfigurationsmaske.
Ich finde es in 10s. Das muß also was mit B.B. zu tun haben.

Hans W. schrieb:
> Die "unified" Treiber von Brother haben mich auch schon in die
> Verzweiflung getrieben...
Keine Ahnung was Du da gemacht hast. Die gingen bei mir wunderbar. Wenn 
Du mal konkretisieren würdest was das Problem ist/war, dann könnte man 
ja was dazu schreiben.

von herbert (Gast)


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Gerade was Drucker und Scanner angeht beißt man sich unter Linux oft die 
Zähne aus. Linuxer kaufen sich explizit solche Hardware nur wen sie 
Linux getestet sind und in einem "Spezialpapier" gelistet sind.
Ergo meine ich, lass die Sachen unter Windows laufen das ist in der 
Regel die Methode mit weniger Probleme. Mein HP-Laserjet lief auch nicht 
unter Mint obwohl ich alles probiert habe.Epson Scanner ging auch nicht. 
Solange diese beiden noch gehen werde ich das so regeln wie gehabt.
Habe Mint 19.3. tricia installiert. Ist wohl die letzte 32 Bit Variante 
weil zukünftig soll es nur noch 64 Bit geben. Da werden viele in Zukunft 
in die Röhre gucken und schon kommen mir die üblen MS Strategien in den 
Kopf. Jetzt wohl auch bei Linux...

von (prx) A. K. (prx)


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herbert schrieb:
> Epson Scanner ging auch nicht.

Der Epson V39 geht in Ubuntu 20.04 und älterem Mint. EPSON hat Software 
für Linux. Mit Windows hat man aber mehr Möglichkeiten und kompaktere 
Ergebnisse.

von herbert (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mit Windows hat man aber mehr Möglichkeiten und kompaktere
> Ergebnisse.

Ist meistens so weil "gehen" unter Linux oft bedeutet, dass man auf 
einige Funktionen die unter Windows gehen verzichten muss. Dann halt 
gleich unter Windows egal welche Version ab 2k Aufwärts. Mein Scanner 
ist schon sehr betagt hat aber schöne Software mit dabei und ich war 
immer zufrieden.

von Anarchist (Gast)


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Wenn du performant im Homeoffice arbeiten möchtest, brauchst du einen 
Scanner der eigenständig auf Knopfdruck scannt, mit RADF und die Dateien 
per SMB auf einem Server oder NAS ablegt. Mit einer rumsbums 
Geschwindigkeit.

von Schlaumaier (Gast)


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Also ich habe ein Canon MG5650.

Und der hat mich bei meine Linux-Mint 20.* Installation sehr überrascht.

Ich hatte den Drucker in mein Netzwerk hängen. Während der Installation 
hat der  erkannt, sich bei ihm "angemeldet" und alles richtig gemacht.

"angemeldet" bedeutet, das ich von Gerät aus, den Linux-Rechner 
ansprechen kann, und die Scan-Ergebnisse direkt dorthin übertragen kann 
OHNE den Linux-Rechner zu berühren.

Da der 5650 KEIN ADF hat, muss ich das brav von Hand machen, also Seite 
für Seite auflegen und die passende Scan-Taste drücken. Wenn ich AM 
DRUCKER Fertig klicke habe ich die gesamte PDF auf den Drucker.

Bei meinen PC hatte ich ne Menge Stress bis ich festgestellt habe, das 
die Windows-Firewall mir da Stress machte.

Was ich damit sagen will.  Linux funktioniert besser als Windows was das 
Scannen angeht.

von temp (Gast)


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Wenn nichst hilft, kann man auch mal vuescan probieren. Das bringt seine 
eigenen Treiber mit, auch für deinen Brother ADS 1700W.
https://www.hamrick.com/alternate-versions.html
Da werden dann bei Erfolg zwar 69.95$ fällig, allerdings nur ein 
einziges Mal. Kein Abo oder Verdongelung an die Hardware.

von Schlaumaier (Gast)


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Ich hätte da 2 Links zum Thema Texterkennung.

Da ich die fast nie (selbst unter Windows) gemacht habe musste ich mein 
Wissen mal auffrischen.

https://decatec.de/it/linux-ocr-texterkennung-fuer-pdf-dateien-und-bilder/

Auch sehr gut finde ich diesen Artikel.

https://www.linux-magazin.de/ausgaben/2009/03/nachlese/

Ich persönlich finde die "Sandwich-Methode" einfach klasse. Vorteil ist 
in meinen Augen klar, das man Erkennungsfehler nicht sieht, und da die 
in den seltensten Fällen bei Worten auftauchen die man sucht, ist das in 
mein Augen halt die Perfekte Alternative.

Da alle OCR mit einen Wörterbuch und Rechtschreibprüfung arbeiten, 
kommen i.d.R. Fehler nur noch bei Bei-Worten oder Kommas vor.  Und 
danach habe ich noch nie gesucht in einer PDF. ;)

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Danke für diesen Faden!

Durch ihn wurde meine Neugier angestoßen und ich bin auf "gscan2pdf" 
gestoßen.
Hier ist unter einer einzigen GUI Scan, OCR und PDF-Ausgabe 
zusammengefasst.
Wie im letzten Beitrag von Schlaumaier, ist im PDF die gescannte Grafik 
oben sichtbar und dahinter die erkannten Texte zu Durchsuchen.

Habe mir vor einiger Zeit aus Dummheit meinen FB-Scanner zersemmelt (ist 
auf das eingesteckte USB-Kabel gefallen und hat damit die Buchse von der 
Leiterplatte abgerissen). Konnte die Buchse zwar notdürftig wieder 
anflicken, danach war das Gerät aber nicht mehr staubdicht. Mittlerweile 
zeigt er Streifen, parallel zu Laufrichtung, entweder der Sensor 
verschmutzt, oder der Kalibrierungsstreifen. Da es mir innerhalb eines 
Jahres nicht gelungen ist, einen neuen FB-Scanner zu bekommen, habe ich 
mir in der letzten Woche einen Epson ds1630 (mit Duplexeinzug und USB-3) 
geholt und bin begeistert. Wenn ich das richtig versanden habe, ist der 
von Epson gelieferte Linux-Treiber sogar OpenSource - zummindest kann 
man sich dort auch den Quelltext runterladen.

von (prx) A. K. (prx)


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Ingo W. schrieb:
> Hier ist unter einer einzigen GUI Scan, OCR und PDF-Ausgabe
> zusammengefasst.

Vom Hocker haut mich das nicht. Eine A4 Seite:
  EPSON Windows Software:  100 kB
  Ubuntu Dokument-Scanner: 123 kB
   ... + ocrmypdf:         166 kB
  gscan2pdf:               863 kB

: Bearbeitet durch User
von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Vom Hocker haut mich das nicht:

Wobei die Dateigrößen bei Hybrid-PDF(scan+ocr) auch immer von der 
eingestellten Kompression abhängen. Im gscan2pdf habe ich dazu auf die 
Schnelle nichts gefunden.
Die geht von verlustfrei bis jpg, wobei Letzteres natürlich deutlich 
kleinere Dateien produziert.
Toll wäre natürlich, wenn das OCR-Ergebnis so gut wäre, dass die 
Originalgrafik komplett verschwinden könnte, allerdings dann wieder mit 
dem Risiko sinnentstellender Fehler. Es gibt also noch viel zu tun, und 
auch viele Fehler zu machen.

von (prx) A. K. (prx)


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Ingo W. schrieb:
> Wobei die Dateigrößen bei Hybrid-PDF(scan+ocr) auch immer von der
> eingestellten Kompression abhängen.

Natürlich. Aber wenn ich am s/w-grau-farb-Schalter drehe, sind es 4,7 
MB.

> Im gscan2pdf habe ich dazu auf die Schnelle nichts gefunden.

Ich auch nicht. Wenn sowas für Anwender tauglich sein soll, dann muss 
aber schon die Standardeinstellung leidlich was hergeben. Das Ubuntu 
Programm ist übersichtlich und liefert brauchbare Ergebnisse, aber ohne 
OCR.

von Schlaumaier (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Natürlich. Aber wenn ich am s/w-grau-farb-Schalter drehe, sind es 4,7
> MB.

Dies ist nur bedingt relevant.

Wichtig ist : die DPI-Auflösung und zwar die die die Software erstellt.

Normale Text-Dokumente reichen 150 dpi. Grafik i.d.R. max 300 dpi.

ab 2400 dpi sind es Auflösungen für Scanner.

Und nun kommt Faktor 2. Den viele übersehen.

Welches PDF-Format wir benutzt.  Das "Text-Format" ist ziemlich 
verfressen was Speicherplatz angeht.

Bei den Komprimierten Format stellt sich noch die Frage ob es eine 
Archiv-PDF ist oder nicht. Bei einer Archiv-Pdf muss die Schriftart 
(verschlüsselt) mit abgespeichert werden.

Alles das sind Faktoren die man berücksichtigen muss.

Und nicht zu vergessen die Bilder in der PDF. Welche Auflösung sollen 
die haben.

Ich habe mich mit der Problematik mal beschäftigen (müssen) wegen 
"Firmenkatalog im Internet" und da stellen sich dann eine Menge solcher 
Fragen.  Wobei ich sicher noch einige vergessen habe.

Heutzutage erlebe ich es häufig das ich angerufen werde und dann die 
Frage gestellt bekomme wie bekomme ich die fette PDF per Email 
versendet.

Ein Standarttrick (nur unter Windows getestet) ist die gescannte PDF 
nochmal als PDF auszudrucken. Erfahrungsgemäß wird die meist um bis zu 
60% kleiner.

PDF ist klasse aber der Umgang erfordert etwas Übung und Erfahrung.

Wobei ich mal testen muss, ob mein 15 Euro Kassenbon-Scanner auch unter 
Linux läuft. ;)

von Andreas B. (bitverdreher)


Angehängte Dateien:

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(prx) A. K. schrieb:
>> Im gscan2pdf habe ich dazu auf die Schnelle nichts gefunden.
>
> Ich auch nicht.

Ich schon. Siehe Bild: Einstellen der Kompressionsrate beim Speichern.

Unter allgemeinen Optionen kann man auch einstellen ob Bilder auf png 
konvertiert werden sollen.

Dieses Programm ist schon gut. Man muß halt mal die Augen aufmachen und 
sich damit mehr als 30 sec beschäftigen.

von Schlaumaier (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Unter allgemeinen Optionen kann man auch einstellen ob Bilder auf png
> konvertiert werden sollen.

Und nicht den Haken bei "herunter sklalieren auf" übersehen.

Klein aber sehr mächtig. ;)

von Archivartor III (Gast)


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B. B. schrieb:
> 1. Alle eingelegten Seiten durchziehen und Scannen
> 2. Seiten beidseitig scannen
> 3. Automatische Texterkennung (OCR)
> 4. Speichern als PDF mit eingebetteten OCR-Texten

Und dann die pdf Dateien in einem dunklen Ordner vergammeln lassen?

Wie wäre es hier mit:

https://github.com/jonaswinkler/paperless-ng
https://github.com/sbrunner/scan-to-paperless

von MaWin (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Nein, warum? Wie sonst soll man die bereits vorhandenen Papierdokumente
> los werden, wenn nicht, indem man sie digitalisiert?

Dann kann er ja die paar vorhanden Dokumente noch mit dem 
Windows-Programm scannen.

Ein Büro, in dem ständig neues Papier eingeht, ist nicht papierlos.
Auch wenn man sich das einredet, indem man die Papiere einscannt.

von René H. (mumpel)


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MaWin schrieb:
> indem man die Papiere einscannt.

Aber dann ist man das Papier los. 😉 Von "wirklich papierlos" sind wir in 
DE noch meilenweit entfernt.

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:
> Ein Büro, in dem ständig neues Papier eingeht, ist nicht papierlos.

Es wird immerhin kein neues Papier produziert.

> Auch wenn man sich das einredet, indem man die Papiere einscannt.

Die werden nicht eingescannt, um den Papierverbrauch zu reduzieren, 
sondern um Platz und Personal für Aktenarchive einzusparen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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> von MaWin (Gast)02.11.2021 10:32
> von MaWin (Gast)03.11.2021 08:08

Offenkundig hat der Psychopath, der seinen Namen nicht kennt und 
stattdessen MaWin ins Namensfeld schreibt, wieder seine manische Phase, 
nach dem 1/2 Jahr Ruhe war.

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin schrieb:
> Ein Büro, in dem ständig neues Papier eingeht, ist nicht papierlos.
> Auch wenn man sich das einredet, indem man die Papiere einscannt.

Das stimmt zwar, aber das kann man eben nicht immer steuern.
Generell ist das "papierlose Büro" an vielen Stellen ein schlechter 
Scherz. So in der Art kann das z.B. in der Praxis im Falle eines 
Leistungsnachweises an einen Kunden aussehen:
Nach Erstellung in Excel wird das Dokument ausgedruckt, unterschrieben, 
wieder eingescannt und dann in den Shredder gesteckt. Dann geht das 
"unterschriebene PDF" per E-Mail an den Kunden. Der druckt es aus, 
unterschreibt es, scannt es ein und steckt es in den Shredder. Da dort 
zwei unterschreiben müssen, schickt er es per E-Mail weiter. Der zweite 
- man ahnt es schon - druckt es aus, unterschreibt es, scannt es ein und 
steckt das Papier in den Shredder. Das PDF schickt er dann an uns. 
Immerhin wird es inzwischen digital archiviert, muss also nicht wieder 
ausgedruckt und dann abgeheftet werden…

von Philipp Klaus K. (pkk)


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Wie komme ich denn am einfachsten vom Papier zu PDF/A?

Bisher habe ich per xsane gescannt, danach OCR per tesseract, dann mit 
pdfjam die Seiten zusammengefügt.

Neulich kam ein Bescheid einer Behörde auf Papier, den ich an eine eine 
anderen Behörde weiterleiten musste. Da letztere ein Webportal hat, habe 
ich versucht, dort mein .pdf hochzuladen. Das ging aber nicht, nur 
PDF/A-1a akzeptiert wird, was mein .pdf anscheinend nicht war.

Dann habe ich das Original per Brief verschickt, und für mich mein .pdf 
behalten.

von René H. (mumpel)


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Rolf M. schrieb:
> Nach Erstellung in Excel wird das Dokument ausgedruckt, unterschrieben,
> wieder eingescannt und dann in den Shredder gesteckt. Dann geht das
> "unterschriebene PDF" per E-Mail an den Kunden. Der druckt es aus,
> unterschreibt es, scannt es ein und steckt es in den Shredder. Da dort
> zwei unterschreiben müssen, schickt er es per E-Mail weiter…..
>

Und weshalb verwendet ihr kein Signaturpad mit Signatur-Software oder 
einem Adobe-Plug-In? Dann müsstet zumindest ihr nichts drucken. Privat 
nutze ich seit 2010 die digitale Signatur (Anfangs die QES des nPA. Seit 
2014 ein Signaturpad mit Signatur-Software, seit heuer sogar mit einem 
Signaturpad-Siegel, das höchste Zertifikat nach eIDAS-Verordnung).

: Bearbeitet durch User
von Papierloses Büro (Gast)


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Die Idee mit dem papierlosen Büro war von Anfang an total verrückt.

Ausgerechnet Xerox, die mit Fotokopierern irrsinnige Gewinne machten, 
entwickelten die Technologie für das papierlose Büro.

Die einen erfanden Ethernet, setzen Icons für In- und Out-Box 
unübersehbar auf den Bildschirm, ersetzen Papier durch E-Mail. Die 
anderen bauten Kopierer zum Drucker um, produzierten noch schnellen noch 
mehr Papier.

https://www.digibarn.com/collections/systems/xerox-8010/index.html

von René H. (mumpel)


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Damals hießen die noch "Rank Xerox"

von (prx) A. K. (prx)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> Bisher habe ich per xsane gescannt, danach OCR per tesseract, dann mit
> pdfjam die Seiten zusammengefügt.

Das Kommandozeilentool "ocrmypdf" baut aus Standard-PDF ein PDF/A, unter 
impliziter Mithilfe von Tesseract.

Eine längere Liste zu diesem Thema gibts hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesseract_(Software)#Verfügbarkeit

von Markus W. (dl8mby)


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Schaut Euch mal den ccc-media Beitrag
von 2014 über Xerox und die Digitalisierung
von Dokumenten an.

Nicht nur sehr lustig sondern auch informativ
und gleichzeitig erschreckend.

https://www.youtube.com/watch?v=7FeqF1-Z1g0

Markus

von Bernd (b_b304)


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Archivartor III schrieb:
> Und dann die pdf Dateien in einem dunklen Ordner vergammeln lassen?

Die lege ich in meine private "Cloud", so dass ich von überall ran 
komme. Dank den eingebetteten OCR-Ergebnissen, finde ich dann 
tatsächlich auch instantan die Dokumente, die ich gerade suche.

Hat mir unterwegs schon mehrfach das Leben gerettet ;-)

MaWin schrieb:
> Ein Büro, in dem ständig neues Papier eingeht, ist nicht papierlos.
> Auch wenn man sich das einredet, indem man die Papiere einscannt.

Manchmal bekommt man eben noch Papier zugeschickt/in die Hand gedrückt.

von Papierloses Büro (Gast)


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Den Grund für diesen Fehler findest du oben.
1
> Vom Hocker haut mich das nicht. Eine A4 Seite:
2
>  EPSON Windows Software:  100 kB
3
>  gscan2pdf:               863 kB
Wenn die Kunden nur auf die Dateigröße, nicht aber auf den Inhalt 
achten, kommt halt so etwas bei raus.

von MaWin (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Das stimmt zwar, aber das kann man eben nicht immer steuern.

Oft aber schon.
Privat habe ich 95% meiner Korrespondenz mit Versicherungen und anderen 
Unternehmen auf elektronisch umgestellt. Die meisten bieten es 
mittlerweile an. Man muss es nur wollen.
Überall dort, wo es angeboten wird, nutze ich die elektronische 
Alternative.

> Generell ist das "papierlose Büro" an vielen Stellen ein schlechter
> Scherz.

Im Büro sind wir seit Jahren nahezu 100% papierlos. Ich weiß gar nicht, 
wie man unsere Drucker bedient.

von Philipp Klaus K. (pkk)


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MaWin schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Das stimmt zwar, aber das kann man eben nicht immer steuern.
>
> Oft aber schon.
> Privat habe ich 95% meiner Korrespondenz mit Versicherungen und anderen
> Unternehmen auf elektronisch umgestellt. Die meisten bieten es
> mittlerweile an. Man muss es nur wollen.
> Überall dort, wo es angeboten wird, nutze ich die elektronische
> Alternative.

Es ist aber leider nicht "die elektronische Alternative" sondern jeweils 
eine andere elektronische Alternative.

Papierbriefe funktionieren einheitlich, die kommen alle in meinem 
Briefkasten an, egal wer sie absendet. Das funktioniert mindestens so 
gut wie Email.

Diese heute üblichen "elektronische[n] Alternative[n]" dagegen 
erfordern, dass ich mich für jeden potentiellen Briefeschreiber in 
seinem Webportal registriere, und dann auf jeweils unterschiedliche Art 
die Dokumente in unterschiedlicher Form entgegennehme. Oft kann man 
immerhin ein .pdf herunterladen, wie ist aber jeweils verschieden, und 
auch unterschiedlich aufwändig.

von MaWin (Gast)


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Philipp Klaus K. schrieb:
> wie ist aber jeweils verschieden, und
> auch unterschiedlich aufwändig.

Das ist richtig. Perfekt ist es nicht. Aber die meisten Unternehmen 
schicken eine zusätzliche E-Mail als Trigger. Damit ist das eigentliche 
Abholen und Einsortieren nur ein paar Klicks.

In Summe verbringe ich aber deutlich weniger Zeit mit dem Abholen und 
Einsortieren der elektronischen Post, als mit dem Abholen, Abheften und 
verwalten (wegwerfen nach 10 Jahren) von toten Bäumen aus meinem 
Briefkasten.

Und ich speichere auch lange nicht jedes Dokument ab, was mir früher per 
Briefpost aufgezwungen worden wäre. Bei vielen Dingen reicht mir auch 
die Archivierung beim Anbieter selbst, weil ich das Dokument 
höchstwahrscheinlich eh nicht brauche.

von M.M.M (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Vom Hocker haut mich das nicht. Eine A4 Seite:
>   EPSON Windows Software:  100 kB
>   Ubuntu Dokument-Scanner: 123 kB
>    ... + ocrmypdf:         166 kB
>   gscan2pdf:               863 kB

Das kommt doch ganz auf das erwünschte Ergebnis an, halt gute Qualität 
auch bei Grafiken oder maximale Komprimierung.

(prx) A. K. schrieb:
> Ingo W. schrieb:
>> Im gscan2pdf habe ich dazu auf die Schnelle nichts gefunden.

Die Einstellungen zur Scanauflösung befindet sich im Scandialog. 
Einstellungen lassen sich dort als Scanprofil ablegen und aufrufen.

Einstellungen zur Komprimierung beim Abspeichern befinden sich im 
Speicherdialog, da die ja z.B. vom gewähletn Bildformat abhängig sein 
können, welches man in einem PDF ablegt.

> Ich auch nicht. Wenn sowas für Anwender tauglich sein soll, dann muss
> aber schon die Standardeinstellung leidlich was hergeben. Das Ubuntu

Was ist denn anwendertauglich? DAU scannt z.B. seine 
Bewerbungsunterlagen ein, um die als PDF verpackt zu verschicken. Da 
soll die Qualität schon ordentlich sein. Wenn ich Quittungen einscanne, 
kommt's auf Kompressionartefakte nicht so drauf an. Da kann man dann 
halt ordentlich komprimieren.

> Programm ist übersichtlich und liefert brauchbare Ergebnisse, aber ohne
> OCR.

Naja, brauchbar halt. Mein Profil für Rechnungen und Quittungen unter 
gscan2pdf liefert mindestens doppelt so hohe Kompression wie der Gnome 
Document Scanner. Was stört ist, daß sich im Gnome Document Scanner IMHO 
keine Profile anlegen lassen.

von Anarchist (Gast)


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Ich scanne grundsätzlich in der höchsten Auflösung, mindestens mit 1200 
DPI, nur manch altes MF-Gerät begrenzt bei RADF warum auch immer auf 600 
DPI.

Ich habe vollständig auf Big Data umgestellt.

Wenn ich das dann per email versende und eine Fehlermeldung zurückkommt 
habe ich schon einen Grund dort anzurufen und mit leicht vorwurfsvollem 
Unterton anmerken, dass deren rückständige IT meine email abgewiesen 
hat.
Wenn jemand meine mehrere 100 MB große Powerpoint-Präsentation kopiert 
habe ich Zeit, das Gegenüber auf die Vorzüge meiner Dienstleistungen 
hinzuweisen.

Wir sind im Zeitalter von SSD, USB 3.2. Was wollt ihr da mit 100KB 
großen Dateien? Programmiert ihr noch MCS51 mit 32KB EPROMs?

von M.M.M (Gast)


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Anarchist schrieb:
> Ich scanne grundsätzlich in der höchsten Auflösung, mindestens mit
> 1200
> DPI, nur manch altes MF-Gerät begrenzt bei RADF warum auch immer auf 600
> DPI.

Sehr sinnvoll, wenn man einen Pack bedrucktes Papier zu einscannen in 
den Dokumentenscanner einlegt. Dann geht das so richtig langsam.

> Ich habe vollständig auf Big Data umgestellt.

troll Dich

von Andreas B. (bitverdreher)


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Anarchist schrieb:
> nur manch altes MF-Gerät begrenzt bei RADF warum auch immer auf 600
> DPI.
Das ist eben intelligenter als Du.

> Wenn ich das dann per email versende und eine Fehlermeldung zurückkommt
> habe ich schon einen Grund dort anzurufen und mit leicht vorwurfsvollem
> Unterton anmerken, dass deren rückständige IT meine email abgewiesen
> hat.
Die haben halt keine Lust, Gigabyteweise null Infos zu speichern.
Ich scanne normalerweise mit 200dpi. Das reicht völlig aus. Nur mal als 
Info: Eine Zeitung hat 75dpi.
Ich würde solche Mails von Dir auch ablehnen. Verschwendung hat mit 
irgendwelchen Fortschritten nichts zu tun. Es zeugt eher von nicht 
Denken. Du kaufst Deine Kameras wohl auch nach Megapixel.

: Bearbeitet durch User
von Einer (Gast)


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Die beste Homeoffice-Anschaffung die ich je getätigt habe, war ein 
kombinierter Flach- und Duplex-Einzugsscanner der direkt auf ein 
Netzlaufwerk speichert.

Die sind heute nicht mehr teuer. Aber den hätte ich schon vor 15 Jahren 
kaufen sollen, egal wie teuer.

Nichts ist so effektiv wie einfach an den Scanner hinzustehen, und den 
ganzen Papierkram der per Post kommt durchjagen und auch alte Ordner 
Stück für Stück dem Scanner zum Fraß vorwerfen.

Keine komische PC-Software bedienen und unergonomisch mit Maus/Trackpad 
oder auch Tastatur rumfummeln währen man mit Papierstapeln hantiert.

Am PC dann das Zeug später in Ruhe umbenennen und einsortieren und 
danach die gescannten Seiten in den Aktenvernichter. Herrlich.

Bei mir ist der erste Gang vom Briefkasten an den Scanner. Danach liegt 
das Zeug schon in der Box für die spätere Aktenvernichtung. Kein Papier 
mehr an den Schreibtisch tragen, kein Ordner aus dem Regal/Schrank 
ziehen. Traumhaft.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Anarchist schrieb:
> Wir sind im Zeitalter von SSD, USB 3.2. Was wollt ihr da mit 100KB
> großen Dateien?

aus dieser Denkweise heraus wird auch
das Web mit unnötigen Datenmengen dichtgeschissen

von Anarchist (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> aus dieser Denkweise heraus wird auch
> das Web mit unnötigen Datenmengen dichtgeschissen

So funktioniert das System nunmal.
Heutige Webseiten sind riesengroß und enthalten wenig Inhalt.
Das Rendern dieser Webseiten erfordert einen aktuellen 
Vielkernprozessor.
Das ist der aktuelle Zeitgeist.
Wer mit Kilobyte daherkommt lebt noch im letzten Jahrtausend.

von MaWin (Gast)


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Anarchist schrieb:
> Wer mit Kilobyte daherkommt lebt noch im letzten Jahrtausend.

Und das ist schlecht, weil...?

von Anarchist (Gast)


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Für alle anderen, die nicht auf dem Retro/Vintage Trip sind, also
mit Röhren, Disketten und 8085 daherkommen.
Denn mit MCS51, alphanumerischem 2x16 Display und 
Inkrementalgeber-Drehknopf gewinnt man heute keinen Blumentopf mehr.
Heute muss das Display mit LVDS angebunden sein, zig MB von einer 
SD-Karte reinladen und so weiter. Das ist nunmal der Zeitgeist. Alles 
andere wird als altbacken empfunden.
Um auf den Thead zurückzukommen:
Ich habe für 40 Euro einen alten OKI MC561 gekauft, der hat RADF und 
LAN.
Damit kann man ohne PC auf Knopfruck auf ein Netzwerklaufwerk scannen.
Das Ding ist schnell ohne Ende.
Wie kann man sich da mit Scannen unter Linux beschäftigen? Um eine 
Lösung hinzubekommen, die mit der nächsten Distributions-Version schon 
wieder nicht mehr läuft, weil sich irgendwas geändert hat?

von MaWin (Gast)


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Anarchist schrieb:
> Für alle anderen

Weil dann alles zu schnell lädt?

von Anarchist (Gast)


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Mach dir keine Sorgen. "Die" erfinden schon was, damit mit jedem Update 
und jeder neuen Version alles immer mehr gebremst wird oder die 
Ressourcen gleich gar nicht mehr ausreichen (Windows 11).

von MaWin (Gast)


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Anarchist schrieb:
> "Die" erfinden schon was

Nein. Leute wie du, die mit Gigabyte um sich werfen, die tun das.

von ... (Gast)


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> Nach Erstellung in Excel wird das Dokument ausgedruckt, unterschrieben,
> wieder eingescannt und dann in den Shredder gesteckt.

Ich kopiere einfach meine Unterschrift als Bild in das PDF.
Voellig papierlos.
Damit die keiner so ganz einfach wieder herauskopieren kann,
laeuft dann nochmal der Distiller drueber.

> Ich scanne normalerweise mit 200dpi.
+++

Das ist auch die normale Aufloesung eines Faxes.
Kann also nicht ganz verkehrt sein.
Und nicht vergessen das ganze Grauwert- und RGB-Gedoehns auszumachen.
Und zum Schluss als komprimiertes TIF speichern.

Hardware: Paperport-Tastatur mit Durchzugsscanner.

von Philipp Klaus K. (pkk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Philipp Klaus K. schrieb:
>> Bisher habe ich per xsane gescannt, danach OCR per tesseract, dann mit
>> pdfjam die Seiten zusammengefügt.
>
> Das Kommandozeilentool "ocrmypdf" baut aus Standard-PDF ein PDF/A, unter
> impliziter Mithilfe von Tesseract.

Sieht gut aus. Dann wird wohl xsane->img2pdf->ocrmypdf mein zukünftiges 
Vorgehen für mehrseitige Dokumente.

von c-hater (Gast)


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MaWin schrieb:

> Anarchist schrieb:
>> Wer mit Kilobyte daherkommt lebt noch im letzten Jahrtausend.
>
> Und das ist schlecht, weil...?

Weil es Schwachsinn ist, schon immer Schwachsinn war und immer 
Schwachsinn bleiben wird, 32Bit Nutzinformation in 12MBit "overhead" 
einzubetten. Insbesondere dann, wenn der Overhead weder die 
Verfügbarkeit noch die Zuverlässigkeit der Übertragung der 
Nutzinformation in irgendeiner Weise positiv beeinflusst.

Nur die Nassauer, die Geschäftemacher, die Werbestrategen und ähnliches 
unsägliches und unterirdisches Gelichter hält das für "technischen 
Fortschritt".

von Schlaumaier (Gast)


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> Anarchist schrieb:
>> Wer mit Kilobyte daherkommt lebt noch im letzten Jahrtausend.
>
> Und das ist schlecht, weil...?

Das ist weder schlecht noch gut.  Die komplette Aussage ist Schwachsinn.

1. Ich gebe immer die Angabe an die klar und genau ist und im realen 
Verhältnis ist. Und da kann es sogar mal vorkommen das ich Angaben ich 
Datei-Größen-Angaben in Bytes mache.

Davon abgesehen, bei Archiv-Dateien zählt jedes KB. Weil da geht es nach 
den Motto "DIE MASSE MACHT'S".  Die muss nicht Kristallscharf sein, es 
reicht völlig aus wenn man alles klar erkennen kann.


Was die Texterkennung angeht. Die ist in der Regel NICHT für die Suche 
in der Datei da. Jedenfalls nicht beim Papierlosen Büro.  Die ist dafür 
da, das die Archiv-Software die Datei wiederfindet, aufgrund von 
Schlüsselworten.

Deshalb ist es auch völlig egal wenn da mal ein i-Punkt falsch erkannt 
wird (als ').  Es geht darum das ein DMS (Dokument-Management-System) 
die PDF den richtigen Vorgang automatisch zuordnet. Und dann ist man 
schon glücklich wenn Begriffe wie "Betreff : ......." und Angebot / 
Rechnung etc. sauber erkannt und eingeordnet werden. Und das DATUM 
sauber gelesen wird.

Wer die Rechtslage kennt, muss wissen das man den GESAMTEN 
Geschäftsvorgang nach vollziehen muss.

Und ich musste in meiner Jugend (vor ca. 32 Jahren) als Praktikant am 3. 
Tag in der Firma ein sehr wichtiges Dokument suchen (Ging um einen 
Rechtsstreit) bei einen Geschäftsvorgang der 64 megavolle Ordner hatte. 
Ich hab's gefunden, aber ernsthaft über eine Staublunge nachgedacht. Das 
war zu einer Zeit als eine elek. Kugelkopfschreibmaschine High-Tech war.

In der heutigen Zeit erwarte ich, das ich den DMS einige Stichworte 
gebe, und der mir aus den 34 Ordnern relevante Dokumente auf einen 
Bildschirm mit Hochformat-Technik anzeigt.

SO sieht die Welt aus. Ansonsten ist der ganze Scannerei kaum was Wert.

Achja, Ich mache es auf die Old-School-Methode. Scannen / Keine 
Texterkennung und ab in den Ordner. Aber ich habe auch kaum ein Ordner 
wo mehr als 20 Dokumente drin sind.

Es ist nur einfach so. Ich habe keine Lust auf Ordner aus Pappe um in 
tote Bäume  Löcher zu machen, und irgendwann die selbe Geschichte wie 
damals in der Firma zu erleben. Davon abgesehen habe ich kein Platz für 
ein großes Regal nur für den Mist. Also alles wichtige der Reihe nach in 
den Ordner (NUR nach Datum sortiert) und dann die Vorauswahl über meine 
Ordner. Ist eh nur wegen des "Gerichtsnachweis".

Ich hatte nämlich mal den Fall das ich einer Firma gesagt habe. "ich 
habe die gescante PDF die kann ich ihn zuschicken". Antwort : "Die ist 
nicht gültig" Meine Antwort :"Gut dann suche ich das Original raus, 
übergebe es mein Anwalt, der erstellt eine beglaubigte Kopie. Ist mir 
egal die Kosten zahlen eh sie."  UPS und schon war das Fall erledigt und 
ich im Recht, weil sie klein begegeben haben. Mit den üblichen Spruch 
"aus Kulanz". ;)

Auf die Weise schaffe ich es auf 2-3 Ordner pro Jahr und habe alle 
Karten.

von MaWin (Gast)


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c-hater schrieb:
> Weil es Schwachsinn ist, schon immer Schwachsinn war und immer
> Schwachsinn bleiben wird, 32Bit Nutzinformation in 12MBit "overhead"
> einzubetten

Ich glaube du hast den Kontext nicht ganz verstanden.
Lies noch einmal, worauf ich geantwortet habe.

von MaWin (Gast)


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Da die ganzen Beiträge hier

> von MaWin (Gast)02.11.2021 10:32
> von MaWin (Gast)03.11.2021 08:08
> von MaWin (Gast)03.11.2021 11:40
> von MaWin (Gast)03.11.2021 12:31
> von MaWin (Gast)03.11.2021 16:43
> von MaWin (Gast)03.11.2021 16:55
> von MaWin (Gast)03.11.2021 17:23
> von MaWin (Gast)03.11.2021 22:16

vom Psychopathen stammen, der seinen Namen nicht kennt und stattdessen 
MaWin ins Namensfeld schreibt, ist es kein Wunder, dass der  zu dumm ist 
um zu begreifen, warum man auch nach dem Scannen das Original aufheben 
muss.

https://youtu.be/7FeqF1-Z1g0

von Ein Kommentar (Gast)


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> zu dumm ist um zu begreifen, warum man auch nach dem Scannen das
> Original aufheben muss.

Da fällt mir wieder ein...

Hatte in den 90ern für ein Unternehmen gearbeitet, das Systeme 
verkaufte, mit denen unsere Kunden Zeichnungen einscannten. Unser System 
war wirr zusammen gekloppter Murks.

Unsere Vertriebler mussten zuerst die Kunden überzeugen, unser System 
ist besser und zuverlässiger als die alten Papier-Zeichnungen. Dann 
bekamen sie Gewissensbisse und mussten die Kunden vollquatschen, damit 
sie die die alten Papier-Zeichnungen aufheben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Anarchist schrieb:
> Wie kann man sich da mit Scannen unter Linux beschäftigen?

Weil es hier um OCR geht und nicht ums das reine Scannen.

von René H. (mumpel)


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Wenn ich hier so einige Antworten lese wundert es mich nicht, dass es 
mit der Digitalisierung in Deutschland nichts wird.

von Rolf M. (rmagnus)


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René H. schrieb:
> Und weshalb verwendet ihr kein Signaturpad mit Signatur-Software oder
> einem Adobe-Plug-In? Dann müsstet zumindest ihr nichts drucken.

Manche haben ihre Unterschrift eingescannt und fügen sie einfach als 
Bild ins PDF ein, um das Drucken zu umgehen. Mehr "high-tech" habe ich 
im Geschäftsumfeld bisher nicht erlebt - weder bei uns noch bei Kunden 
oder Lieferanten.
Es wird auch den meisten Firmen zu teuer sein, jedem Mitarbeiter so ein 
Pad zu spendieren.

von René H. (mumpel)


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Rolf M. schrieb:
> Mehr "high-tech" habe ich im Geschäftsumfeld bisher nicht erlebt

Bei meinem Optiker wird digital unterschrieben. Bei der DEVK generell 
nurnoch digital, und das seit Jahren. Ich bevorzuge die händische 
Unterschrift, jedes mal frisch, das ist authentischer als irgendwas 
eingescanntes.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb:
> dass der  zu dumm ist
> um zu begreifen, warum man auch nach dem Scannen das Original aufheben
> muss.

Vielleicht liest du auch mal, was ich schreibe.
Ich habe geschrieben, dass ein Scanner nicht zu einem papierlosen Büro 
führt. Ganz im Gegenteil. Er fügt dem Papier nur noch elektronische 
Varianten hinzu.

von Anarchist (Gast)


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René H. schrieb:
> Wenn ich hier so einige Antworten lese wundert es mich nicht, dass es
> mit der Digitalisierung in Deutschland nichts wird.

Ich will auch gar nicht digitalisiert werden.

von Georg (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Manche haben ihre Unterschrift eingescannt und fügen sie einfach als
> Bild ins PDF ein, um das Drucken zu umgehen.

Üblich, mache ich auch fast immer so, aber das ist halt nicht 
rechtssicher.

Die juristischen Auswüchse erleide ich demnächst mal wieder: wegen Umzug 
ändert sich die Adresse meiner Firma, sonst nichts, damit das im 
Handelsregister eingetragen wird muss ich einen Notartermin vereinbaren 
und meine Unterschrift unter Aufsicht des/der Notar*in leisten. Kostet 
ja bloss 500 EUR (für höchstens 5 min).

Georg

von Schlaumaier (Gast)


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Georg schrieb:
> Üblich, mache ich auch fast immer so, aber das ist halt nicht
> rechtssicher.

Naja. Es gibt ja inzwischen die Rechts-Sichere Digitale Unterschrift.
In der Theorie. ;)) Sehr große Firmen haben die. Aber richtig genutzt 
wird das nicht. Ich habe hier ein Ausweislese-Gerät (aus einer Uralten 
Computerbild ;) Wurde als neuster Schrei für alle beworben. Das Ding 
nutzt kein Mensch.

Was das Bild rein kopieren angeht. Ich brauche 5 Minuten dann habe ich 
das wieder raus geholt. Einfach das die PDF mit Photoshop (ELEMENT 5 
reicht) öffnen und das Bild entfernen. Dann schiebe ich das Bild auf 
eine neuen Vertrag und schon hast du ein Mega-Problem. ;)


Wenn du es Ausdrucks, Unterschreibst und wieder einscannst sind die 
Pixel miteinander Verbunden. Und die Fälschung erkennt man meist ohne 
das man ein Experte ist. Zauberwort : "Freistellen"

Das kannst du auch so machen. Abspeichern als JPG und die JPG wieder als 
PDF "ausdrucken". Dann sind die Pixel verbunden und die schönen 
(Hyprid)-OCR Geschichte.

Das Problem wieso das alles nicht Rechtssicher klappt, liegt in den 
Lizenzrecht. Die Firma die ein Allgemeingültige rechtssichere Signatur 
entwickelt hat eine Lizenz zum Gelddrucken. Grund : Jeder der die 
Technik nutzt, muss an die Firma Lizenzgebühren zahlen.

Siehe MP3.  Oder glaubt ihr es gibt ein Player wo der Hersteller keine 
Lizenzgebühren zahlt (direkt o. Indirekt über den Chip). ???

Und wenn die Regierung selbst ein Verfahren entwickelt kostet das 
vermutlich ein 3 Stelligen Mio.-Betrag. Zum Vergleich die Corona-App 
soll 69 Mio. gekostet haben und taugt NIX. Alle anderes APP's der 
Regierung sind so schlecht das ich die sogar besoffen sichere 
hinbekommen hätte. Und ich traue mir nicht zu die wirklich sicher 
hinzubekommen.

Also bedeutet das. Mein Verfahren ist das beste. Schneller Zugriff auf 
die reine Info FÜR MICH und für den (Staats)-Anwalt muss ich halt im 
Ordner suchen. Und da reicht Ablage nach Datum (Stapelverarbeitung immer 
alles oben drauf). Da ich das Datum ja digital sehe, weiß ich dann 
perfekt in welchen Ordner ich suchen muss und arbeite sehr Platz 
optimiert.

Beitrag #6869216 wurde vom Autor gelöscht.
von Bernd (b_b304)


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Sooo, nach dem gestrigen Abend kann ich das Thema für mich abschließen.

Folgende Schritte habe ich zur Einrichtung des Brother ADS 1700W 
durchgeführt:
 - Treiber von Brother installieren (brscan5)
 - Scanner per USB verbinden (WiFi probiere ich dann später noch mal)
 - Die Software gscan2pdf installieren
 - Deutsches Sprachpaket für Tesseract installieren

Damit kann ich jetzt wie gewünscht mehrere Seiten beidseitig scannen, 
und als PDF mit eingebettetem OCR ablegen.

Die Qualität ist dabei sogar auf Anhieb noch etwas besser als unter 
Windows, d.h. insbesondere in schwierigen Abschnitten (z.B. Text auf 
grauem Hintergrund) sieht alles etwas klarer aus.

Auch die OCR ist extrem gut und steht der original Brother-Software in 
nichts nach. Habe bisher keine Fehlerkennungen feststellen können.

Last but not least: auch die Dateigröße ist wie erwartet. Nur ein paar 
kb Unterschied zu meinen bisherigen Windows-Scans.

Vielen dank für eure Hilfe :-)

von René H. (mumpel)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich habe hier ein Ausweislese-Gerät (aus einer Uralten
> Computerbild ;) Wurde als neuster Schrei für alle beworben. Das Ding
> nutzt kein Mensch.

Irrtum, es gibt Bürger die das nutzen. Sollte man m.E. aber nicht 
nutzen, da es nur ein Klasse-1-Lesegerät ist. Ich nutze stattdessen ein 
Klasse-3-Lesegerät. Mal davon abgesehen wurde die QES bereits 2014 
begraben, und eID wird nur von einer handvoll Dienste genutzt (z.B. 
Elster Online).

Schlaumaier schrieb:
> Siehe MP3.  Oder glaubt ihr es gibt ein Player wo der Hersteller keine
> Lizenzgebühren zahlt (direkt o. Indirekt über den Chip). ???

MP3 ist seit 2017 Lizenzfrei.

Schlaumaier schrieb:
> Die Firma die ein Allgemeingültige rechtssichere Signatur
> entwickelt hat eine Lizenz zum Gelddrucken.

Was spricht dagegen? Entwicklung und Weiterentwicklung kosten Geld. Und 
Firmen die Lizenzen zahlen, setzen die Kosten von der Steuer ab. Aber 
Dein Satz zeigt mal wieder die Geiz-Mendalität ("Ich will dafür nicht 
extra zahlen, also nutze ich es nicht").

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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René H. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Die Firma die ein Allgemeingültige rechtssichere Signatur
>> entwickelt hat eine Lizenz zum Gelddrucken.
>
> Was spricht dagegen?

Sowas muss frei und offen sein. Das ist ein Blatt Papier und ein 
Kugelschreiber ja auch. Es ist egal, von wem ich das Papier und den Kuli 
und den Drucker kaufe, und wenn die digitale Alternative wirklich 
erfolgreich sein soll, muss das da auch so sein.
Sonst hat man schon alleine wieder das Problem, dass jeder Hersteller 
versucht, sich sein eigenes Monopol aufzubauen. Dann gibt es lauter zu 
einander inkompatible Systeme, die unterschiedlich funktionieren und 
komplett unter der Kontrolle ihrer jeweiligen Hersteller stehen. Die 
gleiche Pest, von der das Internet seit seiner Kommerzialisierung 
befallen ist.

> Aber Dein Satz zeigt mal wieder die Geiz-Mendalität ("Ich will dafür nicht
> extra zahlen, also nutze ich es nicht").

Warum sollte ich eine Variante, die seit Jahrhunderten universell 
funktioniert und ganz ohne Lizenzkosten auskommt, durch was 
proprietäres, das extra Geld kostet, ersetzen wollen? Nur damit ich 
jetzt "digital" bin?

von René H. (mumpel)


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QES mit dem nPA z.B. ist offen. Nur gibt es seit 2014 keine Zertifikate 
mehr. Mal davon abgesehen ist das eine Preisfrage. Welcher Privatbürger 
ist schon bereit, alle 2 Jahre netto 84,- Euro für ein Zertifikat 
auszugeben. Auch andere Signaturschnittstellen sind offen (zumindest 
unter Windows, dank Standardtreiber). Die Hersteller müssten es nur 
sauber implementieren.

Rolf M. schrieb:
> durch was proprietäres
>

Digitalisierung kostet immer Geld. Oder möchtest Du auch die Geräte 
umsonst?

von Georg (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Naja. Es gibt ja inzwischen die Rechts-Sichere Digitale Unterschrift

Besonders geeignet für den Verkehr per FAX, wie bei deutschen Behörden 
bevorzugt.

Ich wollte letzhin ein Rezept vom Arzt an die Apotheke faxen lassen, 
aber als die Arzthelferin das Rezept ausdruckte und ins Faxgerät 
schieben wollte sagte ich wenn das so ist geben Sie es mir in die Hand, 
ich muss ja eh in die Apotheke. Die Apothekerin, bei der ich das 
erwähnte, dankte mir dafür, weil sie für jedes gefaxte Rezept jemanden 
in die Arztpraxis schicken muss, um das Original zu holen, wegen der 
Arzt-Unterschrift. Nicht jeder Wahnsinn hat Methode.

Georg

von Schlaumaier (Gast)


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René H. schrieb:
> Was spricht dagegen? Entwicklung und Weiterentwicklung kosten Geld. Und
> Firmen die Lizenzen zahlen, setzen die Kosten von der Steuer ab. Aber
> Dein Satz zeigt mal wieder die Geiz-Mendalität ("Ich will dafür nicht
> extra zahlen, also nutze ich es nicht").

NEIN.

Rolf M. schrieb:
> Sonst hat man schon alleine wieder das Problem, dass jeder Hersteller
> versucht, sich sein eigenes Monopol aufzubauen. Dann gibt es lauter zu
> einander inkompatible Systeme, die unterschiedlich funktionieren und
> komplett unter der Kontrolle ihrer jeweiligen Hersteller stehen. Die
> gleiche Pest, von der das Internet seit seiner Kommerzialisierung
> befallen ist.

DU hast die Aussage von mir perfekt richtig verstanden.

Es geht dabei nicht um MEIN Geld. Ich erstelle auch PDF's obwohl die von 
Adobe erfunden wurden, soweit ich weiß.

Es ist das selbe Problem wie mit allen anderen. Es gibt mp3, aber auch 
andere Audioformate. Es gibt JPG aber auch andere Bildformate.
Die anderen können irgendwas etwas besser (was i.d.R. völlig egal ist) 
aber als Anwender muss man sich mit den Mist herum schlagen.

Ich habe geschätzt 40 Video-Codecs + 15 Audiocodes auf meinen Rechner. 
Wovon ich die meisten für AVI + MKV Dateien brauche (Containerformate). 
Geeinigt habe ich mich mit mir selbst auf MPEG-Format. Grund : Es wird 
in vielen Mio. DVD-Playern eingesetzt.

Selbst die Banken sind NICHT in der Lage ein einheitliches System zu 
machen.  Meine Postbank viel Weg vom Zappel-Barcode zu Handy-App.

Das Problem ist aber in der ganzen Branche so. Anstatt mal eine Sache 
wirklich SICHER zu machen, macht man einfach eine neue, damit man da 
neue Sicherheitslücken hat. Und die Coder und Designer ihren Job nicht 
verlieren.

Ich bin für einen Server der Regierung. Dort kann jeder Bürger seinen 
Digitale-Signatur herunterladen. Die PDF-Programme bekommen eine 
Schnittstelle zu diesen Server. Holen die Signatur, ich klicke auf 
"Unterschreiben". Und das PDF ist rechtssicher unterschrieben. Klick auf 
"Speichern + per Email-versenden" und das war's. Schnell einfach und 
sicher.

Alternativ. : Ich habe ein Lesegerät für mein "digitalen Personalausweis 
(den ich sogar schon habe)" , lege mein Perso. auf Gerät, klicke auf 
"lesen und Unterschreiben". Es wird eine Rechtssichere Signatur erzeugt 
und fertig ist.

Das große Problem an der Sache ist nur eins. *Ich bin ein großer 
Träumer*.

Denkt mal drüber nach.

Im Prinzip ist die Sache das selbe wie mit Grippemittel. Erfindet mal 
etwas was wirklich hilft, macht man sich doch das Geschäft kaputt weil 
alle Geheilt sind. Wird mit Corona auch so passieren. Daran kann man 
viel Geld verdienen. Besonders wenn die Regierung zahlt. ;)

von René H. (mumpel)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich bin für einen Server der Regierung.

Gibt es doch. Nennt sich eID und QES. Nur wenn es die Firmen/Anbieter 
nicht nutzen bringt es nichts. Und wie ich bereits erwähnte gibt es 
keine Zertifikate für die QES. eID funktioniert mit vielen 
Kartenlesegeräten, von Klasse 1 bis Klasse 3, wobei Klasse 3 die 
sicherste ist (Dank Display am Lesegerät). Freie Software zum digitalen 
Signieren per nPA gibt es seit Jahren kostenlos 
(https://seccommerce.com/secsigner/), auch wenn man damit nur per nPA 
unterschreibt/signiert anstatt händisch, was aber wieder ohne Zertifikat 
auf dem nPA nichts nützt. Bleibt nurnoch eine Zertifikatkarte für 84,- 
Euro pro zwei Jahre. Der Bürger muss also investieren um "Freie 
Standards" verwenden zu können.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Schlaumaier schrieb:
> Klick auf
> "Speichern + per Email-versenden"

Funktioniert aber nicht wenn die Schriftform erforderlich ist.

von Schlaumaier (Gast)


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René H. schrieb:
> Funktioniert aber nicht wenn die Schriftform erforderlich ist.

René H. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Ich bin für einen Server der Regierung.
>
> Gibt es doch. Nennt sich eID und QES.


Genau DAS ist das Problem.   Es gibt ein berühmten Spruch der 
Anti-Kriegs-Leute aus den 70er.  "Stellt euch mal vor es gibt Krieg und 
keiner geht hin".

Irgendwie ist der Spruch auf der Thema anwendbar, so nach den Motto 
"Stellt euch mal vor es gibt die Technik, aber KEINER akzeptiert sie". 
Ich denke es muss dazu ein paar fette BGH-Urteile geben, die die EU 
nicht kassiert. Und dann brauchen wir noch ein paar Branchen-Riesen die 
da mitmachen.

So nebenbei. ab 1.1.2023 gibt es das Online-Rezept und die 
Online-Krankmeldung, inkl. automatischer Kopie an die Krankenkasse. Ich 
bin mal neugierig was das für ein Chaos gibt. ;)

Ist nämlich im Prinzip genau das selbe.

Nur ein Gerücht hält sich seit 30 Jahren behaglich. Das Deutschland ein 
Technologie-Land ist.  Ich habe z.b. seit ca. 6 Monaten vollständigen 
Impfschutz. Und wurde gestern als ich meine Schwester in Krankenhaus 
begleiten musste zum ersten mal nach Vorschrift (OR-Code + 
Personalausweis) geprüft für den Zugang.  Wie schon gesagt : Stellt euch 
mal vor es gibt die Technik, aber KEINER akzeptiert/nutzt sie"

von René H. (mumpel)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich
> bin mal neugierig was das für ein Chaos gibt. ;)

Das Chaos gibt es teilweise schon. Bei uns bei der Bahn. Einige können 
die elektronische Au-Meldung schon nutzen, andere wieder nicht. Eine 
Einheit gibt es nicht, und wird es sehr wahrscheinlich auch nicht geben. 
Gleiches für die elektronische Patientenakte. Eigenlich sollten seit 
Januar alle Arztpraxen damit ausgestattet sein, aber in der Praxis sieht 
das anders aus (Laut unserer BKK gibt es derzeit in ganz Deutschland nur 
31 Arztpraxen die mitmachen können).

von Einer (Gast)


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Es liegt gar nicht an der Technik. Das Problem ist ein völlig anderes:

Digitale Signaturen versuchen ein Problem zu lösen, das im "normalen" 
Alltag überhaupt nicht existiert. Digitale Signaturen sind nicht 
identisch zu einer händischen Unterschrift, sondern zum Gang zu einem 
Notar.

Einfach mal überlegen, z.B. Behörden: Da müssen irgendwelche Anträge und 
Kram auf Papier unterschrieben eingereicht werden. So weit so gut.

Doch die Beamtin in der Behörde, die einen Antrag auf Papier bearbeitet, 
kann die in irgendeiner Weise feststellen, ob die 
Kugelschreiber-Unterschrift auf dem Antrag auch wirklich vom 
Antragssteller kommt?

Genau das kann sie eben nicht!

Und es kommt noch viel besser: In 99.9% der Fälle ist das überhaupt 
nicht notwendig. Die Welt funktioniert einfach so, durch Vertrauen und 
dass Dinge so ihren Weg gehen, wie sie eben gehen. Und im Zweifel werden 
Fehler aufgedeckt und im Gespräch von Mensch zu Mensch repariert.

Es gibt ein paar Rechtsgeschäfte, die müssen sitzen, z.B. Immobilien, 
Gesellschaftsrecht etc., da geht's zum Notar. Und der Notar macht genau 
das, was digitale Unterschriften leisten, er stellt sicher, dass die 
Unterschrift auch wirklich von der richtigen Person geleistet wird, und 
zwar genau unter den Schriftstücken, die der Unterzeichner auch 
unterschreiben will.
D.h. der Notar prüft wer die Leute sind, die vor ihm sitzen, schaut beim 
Unterschreiben zu, liest vorher den Vertrag laut vor und nimmt eine 
Kopie vom Vertrag in sein Archiv, fertigt ein Protokoll an, usw.

D.h. bei Streitigkeiten, ob und was unterschrieben wurde, ist das durch 
diesen notariellen Vorgang absolut felsenfest bewiesen.

Aber genau das braucht man im Alltag nicht. Und darum funktioniert der 
Blödsinn mit den digitalen Unterschriften nicht. Die Systeme werden viel 
zu sicher und damit umständlich und kompliziert gebaut.

Für über 95% des Behördenkrams, würde ein einfaches "Handshake" 
ausreichen, ähnlich der Zwei-Faktor-Autorisierung, mit der Option eben, 
dass der Antragsteller so einen Antrag im Fehlerfall auch widerrufen 
kann etc.

Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

von Schlaumaier (Gast)


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Einer schrieb:
> Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Weil die deutschen ohne 2 Kg toten Baum (auch Papier genannt) pro 
Vorgang nicht zufrieden sind.  Und DAS liegt in den Genen, Stichwort 
"Deutsches Beamtentum der Kaiserzeit".

In der normalen Geschäftswelt regelte ich die Dinge per Telefon. Dieses 
E-mail schreiben ist mir genau so ein Greul wie ein Anschreiben nach 
DIN-Norm. Ich hasse nämlich alle Arten von Schreiben. Da muss ich auf 
Rechtschreibfehler achten, vergesse Klitzkleinigkeiten o. berücksichtige 
keine Antworten auf Fragen die ich nicht kenne etc.

Man REDET mit den Leuten, klärt das Problem ohne 2 Kg Papier und 
Formulare.
Und wenn ein "ja aber" kommt wird es halt ausdiskutiert. Das geht 40 x 
schneller und nervt viel weniger.

So habe ich 22 Jahre als leitender Angestellte(Chef der EDV-Abteilung) 
gearbeitet. Ich musste nur alle 3-4 Monate die Akkus in mein Gigaset 
tauschen, weil den dann tot waren. ;) Vermutlich zu viel aufgeladen und 
leer gequatscht.

Nur mein Chef hat sich hin+wieder aufgeregt wieso ich keinen Aktennotiz 
gemacht habe. Meine Antwort war : "Wieso der Fall ist doch geklärt".

Aber wie schon gesagt, man kann sich auch zu Tode verwalten. Bester 
Beweis : Das RKI ist zu doof zum rechnen. Und die Leute zu doof zum 
Telefonieren. Ich würde nämlich einfach bei der Krankenkasse anfragen, 
wie viele Behandlungen // Impfungen // Tests sie bezahlt haben. Und da 
keiner was umsonst macht, wären meine Zahlen perfekt.

Aber :

Einer schrieb:
> Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

von René H. (mumpel)


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Einer schrieb:
> Die Welt funktioniert einfach so, durch Vertrauen

Das mag sein. Aber ich setze lieber eine händische Unterschrift drunter, 
mit nachvollziehbaren Identitätsnachweis (das kann ein digitales 
Zertifikat bieten). Das ist mir lieber als eine eingescannte 
Unterschrift.

von Rolf M. (rmagnus)


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René H. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> durch was proprietäres
>>
>
> Digitalisierung kostet immer Geld. Oder möchtest Du auch die Geräte
> umsonst?

Hab ich das irgendwo behauptet? "Proprietär" heißt nicht so viel wie 
"kostet Geld", sondern "ist spezifisch für einen Hersteller".

von Georg (Gast)


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Einer schrieb:
> D.h. der Notar prüft wer die Leute sind, die vor ihm sitzen, schaut beim
> Unterschreiben zu, liest vorher den Vertrag laut vor

In der Theorie. Es gibt zunehmend Fälle wo jemand mit gefälschten 
Ausweisen einen Kaufvertrag abschliesst. Und die Rechtslage ist so, dass 
denen anschliessend das Gebäude wirklich gehört, juristisches Argument: 
das Grundbuch ist nicht fälschbar, also ist alles was drinsteht ohne 
weiteren Beweis wahr.

Georg

von Rolf M. (rmagnus)


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Georg schrieb:
> In der Theorie. Es gibt zunehmend Fälle wo jemand mit gefälschten
> Ausweisen einen Kaufvertrag abschliesst. Und die Rechtslage ist so, dass
> denen anschliessend das Gebäude wirklich gehört, juristisches Argument:
> das Grundbuch ist nicht fälschbar, also ist alles was drinsteht ohne
> weiteren Beweis wahr.

Hmm, wer ist "denen"? Wenn der Ausweis gefälscht ist, gibt es die durch 
diesen ausgewiesene Person doch eigentlich gar nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Georg schrieb:
> Es gibt zunehmend Fälle wo jemand mit gefälschten Ausweisen einen
> Kaufvertrag abschliesst. Und die Rechtslage ist so, dass denen
> anschliessend das Gebäude wirklich gehört, juristisches Argument: das
> Grundbuch ist nicht fälschbar, also ist alles was drinsteht ohne
> weiteren Beweis wahr.

Wie sieht es dann hinsichtlich der Verantwortung des Notars aus? Greift 
dessen Versicherung?

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Hmm, wer ist "denen"? Wenn der Ausweis gefälscht ist, gibt es die durch
> diesen ausgewiesene Person doch eigentlich gar nicht.

Es wird etwas von Leuten verkauft, denen das Objekt nicht gehört. Die 
sind dann mit dem Geld verschwunden. Das Objekt gehört echten Käufern.

von Andreas B. (bitverdreher)


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von (prx) A. K. (prx)


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Spannender wär's bei der Kirche gewesen, nicht bei der Wohnung. Könnte 
nicht jemand den Kölner Dom...

von (prx) A. K. (prx)


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Georg schrieb:
> das Grundbuch ist nicht fälschbar, also ist alles was drinsteht ohne
> weiteren Beweis wahr.

Identitätsdiebstahl kann zur Grundbuchberichtigung führen.
https://www.otto-schmidt.de/news//identitatsdiebstahl-rechtfertigt-grundbuchberichtigung-2016-03-15.html

: Bearbeitet durch User
von Einer (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Gerade in GB einem Pfarrer passiert. Der muß jetzt aus seiner Hütte
> ausziehen.

Dumm nur, dass in GB das Notarwesen völlig anders funktioniert wie in 
Deutschland.

Jedes Land hat seine eigenen Probleme und Auswüchse. Was interessiert 
das (tatsächlich) kaputte Notarwesen in GB oder die Rechtsprechung in 
Russland, China oder im Iran oder sonst einem Staat?

Meine Beiträge ohne weitere Erklärungen beziehen sich hier auf 
Deutschland, wie wohl weit über 90% der anderen Beiträge hier auch.

Viele hier haben keine Ahnung von Notaren, geschweige denn waren jemals 
bei einem Notar. Was zerbrecht ihr euren Kopf über die rechtlichen 
Probleme in anderen Ländern? Die sind ganz einfach völlig irrelevant. 
Oder will hier jemand eine Gesellschaft in Burundi, Nepal oder Mexiko 
gründen?

von Schlaumaier (Gast)


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Zum Thema Grundbucheintrag:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/leicht-zu-klauen-a-21147181-0002-0001-0000-000013523970


Man muss nur auf die richtige Idee kommen. Aber wie immer, wenn man der 
erste ist, gibt das viel Stress.

Sicher ist in DE nur eins, Das man sterben muss und das selbst das mit 2 
KG Papier versehen und sehr teuer ist.

von Einer (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> 
https://www.spiegel.de/wirtschaft/leicht-zu-klauen-a-21147181-0002-0001-0000-000013523970

Klar. In den über 34 Jahren seit diesem Ereignis hat sich ja auch nix 
geändert, weder technisch, organisatorisch, und rechtlich...

von René H. (mumpel)


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Sicher ist nur, dass nicht sicher ist.

von Schlaumaier (Gast)


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René H. schrieb:
> Sicher ist nur, dass nicht sicher ist.

da gebe ich dir völlig recht. !!!

Mir geht es bei so Sachen auch weniger darum das andere da ran kommen, 
sondern das ich im "Fall der Fälle" daran komme. Sieh Ahrweiler. Alles 
abgesoffen, aber die wollen Papiere sehen damit man Kohle bekommt.

Und das ist nur eins der vielen Möglichen Fälle.

Ich wohne in einen Mietshaus mit Gas.  Vor 15 Jahren hat in der Stadt 
mal einer an einer Gasleitung gespielt weil er keine Kohle hatte 
(Aussage der Presse), Ergebnis : das ganzer Dach ist in die Luft 
geflogen.

Und nun. Weist du die Nr. einer Versicherung-Police auswendig. ??!??!

von René H. (mumpel)


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Schlaumaier schrieb:
> Weist du die Nr. einer Versicherung-Police auswendig. ?

Wer weiss das schon. Aber mein Versicherungsvertreter weiss das, den 
muss ich nur anrufen. Und meine Versicherung stellt mir eine 
Ersatzpolice auch digital zu (Email oder bitkasten).

von Schlaumaier (Gast)


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René H. schrieb:
> Wer weiss das schon. Aber mein Versicherungsvertreter weiss das, den
> muss ich nur anrufen. Und meine Versicherung stellt mir eine
> Ersatzpolice auch digital zu (Email oder bitkasten).

Hihi.

Ich habe nicht gesagt welche Versicherungs-Nr. ;)

Du hast nämlich allein davon ca. 5-20 Stück inkl. Sozial-Versicherungen 
etc. Wir leben in DE. Du willst nicht wissen was du für ein Theater 
hast, wenn du die richtigen Nr. und Daten nicht zu Stelle hast.

Nicht zu vergessen, deine anderen Verträge. Die Kontonummer deines 
Vermieters. Die Kunden-nr. bei dein Stromanbieter etc., TV-Anbieter. 
Internet-Zugangsdaten u.s.w.

Die Liste ist lang. Allein in meiner (unhackbaren weil Karteikasten) 
Datenbank befinden sich aktuell über 80 Passwörter für Zugänge im 
Internet.

Und ich mal diese Daten nicht verlieren. Darum geht es. Verliere mal 
deine Geldbörse. Glaub mir die Kohle die darin ist, macht dir die 
wenigsten Sorgen. Die gibst du den Dieb freiwillig wenn du den Ärger los 
bist das andere neu zu beschaffen.

von René H. (mumpel)


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Schlaumaier schrieb:
> Sozial-Versicherungen

Die SVN bzw. den VN hat man in der Regel immer dabei (so soll es 
zumindest sein, falls der Zoll mal eine Arbeitsplatzprüfung vornimmt). 
KFZ-Versicherungsnummer auch kein Problem, und bei den anderen 
Versicherungen auch nicht.

Schlaumaier schrieb:
> Nicht zu vergessen, deine anderen Verträge. Die Kontonummer deines
> Vermieters. Die Kunden-nr. bei dein Stromanbieter etc., TV-Anbieter.
> Internet-Zugangsdaten u.s.w.

Alles kein Problem. Ich arbeite seit 2010 mit dem papierlosen Büro. 
Alles kann man digitalisieren. Die Kontonummer meines Vermieters (WES) 
muss ich nicht wissen, die buchen ab, zudem kann ich kurz über die 
Straße gehen und den Hausverwalter fragen. Beim Stromanbieter gehe ich 
ins Kundenkonto und schaue nach, genauso bei all den anderen 
Vertragspartnern. Es können unmöglich alle meine (Internet)-Geräte 
gleichzeitig "verrecken".

Schlaumaier schrieb:
> das andere neu zu beschaffen

Geld und Ausweispapiere sind bei mir getrennt. Der Dieb bekommt nur die 
Geldbörse, da ist nur Geld drin und sonst nichts weiter.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Gerade in GB einem Pfarrer passiert. Der muß jetzt aus seiner Hütte
> ausziehen.
> 
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/grossbritannien-mann-merkt-an-der-tuer-dass-sein-haus-verkauft-wurde-a-a779b0b4-8ee2-4756-9085-ef78cf1df7cd

Die größte Sauerrei ist, dass das nicht rückabgewickelt wird.
Eine Entschädigung müsste, wenn, dann der Käufer kriegen und der frühere 
Eigentümer muss sein Haus zurückerhalten.
Nur das wäre gerecht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Einer schrieb:
> Oder will hier jemand eine Gesellschaft in Burundi, Nepal oder Mexiko
> gründen?

also wenn ich Altkleider in die Klappe drücke, spende ich

laut Aufschrift auf dem Container

etwas für das Bolivianische Kinderhilfswerk.

:-]

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