Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studienarbeit Code: Anhang oder Quelle?


von Sven M. (Gast)


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Hallo zusammen, im Rahmen einer Studienarbeit soll ich verschiedene 
Pipelines analysieren und anhand meiner Erkenntnisse im Idealfall eine 
einzige schreiben, die funktional identisch ist mit der aktuellen 
Lösung. In dem Analysekapitel gehe ich darauf ein, was alle Pipelines 
gemeinsam haben, wo sie sich unterscheiden usw.

Ich verwende an sich nur 'Meta'-Informationen. Ich nehme mir kein 
Snippet einer einzigen Pipeline raus, beschreibe, dass diese Stage dazu 
verwendet wird, um Code zu kompilieren. Sondern ich stelle mehr oder 
weniger nur eine Matrix auf, was welche Pipeline macht und was die 
Pipelines ggf. einzigartig machen.

Diese Verkürzung kommt daher, dass eine detailliere Analyse jeder 
einzelnen Datei den Rahmen der Arbeit sprengen würde.

Wie dem auch sei, ich habe das Ergebnis, die Matrix plus Beschreibung. 
Aber da es eine wissenschaftliche Arbeit ist, möchte/muss ich dem Leser 
die Möglichkeit geben mein Ergebnis zu prüfen – kann schließlich sein, 
dass ich alles frei erfunden habe.

Ich könnte die Pipelines (Sourcecode) in den Anhang packen. Es handelt 
sich um etwa 5k Zeilencode. Was heißt jeder der Zugriff auf meine Arbeit 
hat kann direkt nachprüfen, ob ich richtig konkludiert habe oder aber 
ich nehme die Pipeline und lade sie an beliebiger Stelle hoch und 
referenziere in der Arbeit auf die Pipelines. Die Pipelines sind 
geistiges Eigentum (nicht von mir) weshalb meine Arbeit nicht 
veröffentlicht wird, aber dennoch, würde mich eure Meinung 
interessieren.

A) Ein langer Anhang, aber jeder, der die Arbeit in die Finger bekommt, 
kann direkt alles nachprüfen.

B) Jeder der die Arbeit in die Finger bekommt, benötigt zusätzlich noch 
Rechte, um auf die Pipelines zugreifen zu können.

C) ? Vielleicht habe ich was vergessen?

von Senf D. (senfdazugeber)


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B ist besser als A.

von foo (Gast)


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Wenn Du auf ein Buch verweist, dann nennst Du es ja auch nur in den 
Quellen und legst keine komplette Kopie in den Anhang. Jeder der das 
nachprüfen möchte, muss sich dann selber eine entsprechende Buchausgabe 
besorgen.

Mit Code geht das genauso, sage wo man ihn findet, der Rest ist dann ein 
Problem des Lesers.

von MaWin (Gast)


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A, sonst ist die Arbeit unvollständig.

B ist höchstens zusätzlich nützlich.

von Sven M. (Gast)


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„Misst“- jetzt habe ich genau die zwei Argumente gehört, weshalb ich 
mich nicht entscheiden kann.

foo schrieb:
> Wenn Du auf ein Buch verweist, dann nennst Du es ja auch nur in den
> Quellen und legst keine komplette Kopie in den Anhang. Jeder der das
> nachprüfen möchte, muss sich dann selber eine entsprechende Buchausgabe
> besorgen.

&

MaWin schrieb:
> A, sonst ist die Arbeit unvollständig.

Gibt es vielleicht noch andere Argumente für  gegen  A  B sprechen?

von Hoschti (Gast)


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Was sagt denn dein Betreuer/in dazu?

von foo (Gast)


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Hoschti schrieb:
> Was sagt denn dein Betreuer/in dazu?

Ach komm, wir sind hier immer noch in einem Forum, jetzt bitte keine 
sinnvollen Vorschläge^^

von Sven M. (Gast)


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Hoschti schrieb:
> Was sagt denn dein Betreuer/in dazu?

Mir wurde nur gesagt, dass beide Wege möglich sind und aus dem Wortlaut 
konnte ich die Präferenz des Betreuers auch nicht heraushören.

Deshalb hatte ich hier gehofft auf jemanden zu stoßen, der das sich 
schon für eine Variante entschieden hat. Ich denke, ich werde morgen 
aufstehen und meinen Kaffee trinken und wenn ich im Kaffeesatz ein 
Gesicht sehe, nehme ich Variante A und wenn nicht, dann B.

von interWebz (Gast)


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Was sagt der PipeLord dazu?
Also, will er überhaupt das die Daten, wenn auch geschützt, erreichbar 
sind?
Wenns dem Prof egal ist, lass die andere Seite entscheiden.

von klausi (Gast)


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Pipelines?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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A und C
C weil in 5 Jahren niemand mehr deine Arbeit ansieht, wenn überhaput...

von Zack schluß (Gast)


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Sven M. schrieb:
> A) Ein langer Anhang, aber jeder, der die Arbeit in die Finger bekommt,
> kann direkt alles nachprüfen.

Ach, das macht doch keiner, Studienarbeiten wandern direkt in Tonne!
Außer das Exemplar, das du dir aus Bildungsgründen aufhebst. Ansonsten 
mal beim Prüfungsamt nachfragen; auch die 'Produkte für die Tonne' 
müssen Formvorgaben erfüllen.

von Sven M. (Gast)


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interWebz schrieb:
> Was sagt der PipeLord dazu?
> Also, will er überhaupt das die Daten, wenn auch geschützt, erreichbar

Leider sind das „historisch gewachsene“ Pipelines, da gibt es keinen 
einzelnen PipeLord :D

Mein Chef hat mir auch die für beides sein O.K. gegeben.
Scheint echt eine "me" Entscheidung zu sein.

klausi schrieb:
> Pipelines?

PI * Daumen: Remote ausgeführte Skripte zur Automatisierung von sich 
wiederholenden Aufgaben. Aber eigentlich nicht wirklich für die Frage 
wichtig. Es einfach kleine Skripte zwischen 500 und 1000 Zeichen lang 
(in meinem Fall).

von Christian B. (luckyfu)


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Sven M. schrieb:
> Mein Chef hat mir auch die für beides sein O.K. gegeben.
> Scheint echt eine "me" Entscheidung zu sein.

Die wirst du im Arbeitsleben öfter haben. Es ist eigentlich ganz 
einfach: Es gibt mehrere Wege also entscheide dich für einen und steh 
dazu. Wenn beide per se nicht falsch sind kann man sowieso nur im 
Nachgang feststellen, ob eine Entscheidung falsch war. Davor ist man nie 
gefeit, man sollte halt aber so viel Rückgrat besitzen auch zu falschen 
Entscheidungen zu stehen. In unseren Sphären geht die Welt von einer 
falschen Entscheidung nicht unter, Die Entscheidungsgewalt mit 
derartiger Tragweite haben allenfalls Ji Jin Ping, Putin oder Biden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nauerlich die Loesung A. Nur die kann selbstaendig, dh ohne 
Abhaengigkeit von Dritten untersucht und verstanden werden. Alles Andere 
ist unvollstaendig und wertlos. Allenfalls moechtest du die Arbeit in 10 
Jahren noch jemandem zeigen. Die URL existiert nicht mehr - toll.

von Marko Rehns (Gast)


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Nutze Kreativitätstechniken um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

von Christoph Z. (christophz)


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Klassischerweise hätte ich auch für A (Anhang) plädiert, damit die 
Arbeit in sich geschlossen ist.

Modernerweise, wo man eher selten solche Arbeiten als Papier betrachtet 
und weitergibt, hätte ich einen weiteren Vorschlag:

D: Dem PDF als attachement hinzufügen

Vorteil ist auch, es sind direkt die Originaldateien, die ich dann dem 
Compiler/der IDE vorwerfen kann.

von Elektrofan (Gast)


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> Studienarbeit Code: Anhang oder Quelle?

Mach's wie:
Koch-Mehrin, Schavan, Gutti, v.d. Leyen (wir leiden täglich), Giffey 
uvm.

Selbst, wenn's aus Versehen rauskommt:
Die Schäfchen sind dann längst getrocknet,
als allerhöchste "Strafe" droht mann/frau Beförderung!

von abc (Gast)


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Wenn es Code ist der IP rechtlich unproblematisch ist: einfach in ein 
repo auf GitHub packen und darauf verweisen. Sieht man auch vermehrt bei 
Papern.

von Kolja L. (kolja82)


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Jo, private Repo und Zugangsdaten in die Arbeit.
Hab ich auch so gemacht.

von klausi (Gast)


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Habe auch mein Werk in ein Github Repo gepackt, und sogar public zur 
Verfügung gestellt,  da es nichts geheimes (IP unproblematisch etc.) gab 
und der Code viell. Auch anderen helfen kann.
Mein Tutor wollte trotzdem den Sourcecode als Anhang A in die 
Masterarbeit,  das hab ich dann auch gemacht,  Code selbst bzw. Logik 
war auch gut dokumentiert.
Da es um Data Science (Sourcecode in R) ging und ein, zweitausend Zeilen 
oder so ging das noch, aber der Anhang hatte dann aber auch fast 30 
Seiten, inkl. gplots.

von Sven M. (Gast)


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Danke für die Tipps. Ich habe es so gemacht, dass ich in der Arbeit 
selbst nur mit UML-Diagrammen gearbeitet habe und in den Anhang habe ich 
Pseudocode gepackt, um nicht auf die Seitenzahl von @klausi zu kommen. 
Dann habe ich auf ein Privates Repo angelegt (Danke an @abc und 
@kolja82) und dort die Dateien hochgeladen.


Wie habt ihr auf das Repo referenziert? Einfach als Literatur angegeben 
nur, dass im Literaturverzeichnis bei dieser Quelle Zugangsdaten 
standen?

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