Moinsen, ich habe diesen Ultraschallvernebler gelegentlich im Einsatz: https://www.pollin.de/p/luftbefeuchter-htj-2099-b-ware-552091 Das Teil macht ordentlich Dampf, 1 Liter in 3 Stunden. Die Ansteuerung erfolgt über Sensortasten. Das würde ich gern irgendwie fernsteuerbar machen. Beim Einstromen ist der Vernebler aus. Ein Ferneinschalten über Stromversorgung scheidet also schon mal aus. Bliebe die Möglichkeit, a) die Sensortasten fernzubedienen oder b) die gesamte Steuerlogik durch einen Nachbau zu ersetzen oder c) die Ansteuerung des Verneblers mit einer parallen Schaltung oder-zu-verknüpfen. Hab das Teil heute mal zerlegt und ein bisschen gemessen. Neben dem Schaltnetzteil mit Extraausgang für einen Wasserbeheizer gibt es eine Platine mit einem Abschirmgehäuse, ein Leistungsbauteil ist auf einem Metallblock verschraubt. Das Netzteil liefert 28 und 12 Volt. Die Sensortasten sind Bestandteil einer Einheit mit einem Prozessor oder Spezialbaustein, die über einen Linearregler mit 5V versorgt wird. Die Sensortasten haben hinter der Frontplatte eine Art Spiralfeder, die über Widerstände von 1k oder 3k direkt an einem Port des IC landen. Das Oszi zeigt an der Feder zunächst Schwingungen von 4 MHz 30µs lang, dann eine konstante 5V 20 µS, dann 0V für etwa 2,4 ms. Mit dem Tastkopf dran ist die Taste funktionslos. Es ist mir nicht klar, ob die Erkennung durch Bedämpfung oder Verstimmung eines "Schwingkreises" erfolgt. Die drei Tasten toggeln den Power-Status durch Aus-High-Mid-Low (Leistung), es kann 2. die Heizung zugeschaltet werden und 3. ein Licht. Dessen drei blauen LED werden einzeln über 220R mit 5V direkt vom IC versorgt (je ein Port), Lüfter und Heizung offenbar über einen npn in Kollektorschaltung, deren Basis mit 1k vom IC an 5V gelegt wird. Ein Reedkontakt mit Schwimmer deaktiviert alles bei zu wenig Wasserstand. Soweit wäre das alles klar und problemlos nachzubauen. Die Schaltung rund um den Vernebler selbst wird vom IC über 51R von einem Port angesteuert mit einer Frequenz von 172,68 kHz und einem duty von 95, 39 oder 25% je nach Leistungsstufe. Bei kleineren Leistungen sackt der Pegel sowohl am Port selbst als auch hinter dem R um mehr als ein Volt ein. Auf der Hauptplatine folgt hinter diesem Port eine Diode in (Anode an R/IC, Kathode Richtung Vernebler). Jetzt kommt Euer Part: 1. ich vermute, dass diese Ansteuerung nur quasi über PWM für eine eher geglättete variable Spannung zur Ansteuerung der Verneblerelektronik sorgt, die Frequenz des Verneblers dürfte eine ganz andere sein. ??? 2. kennt jemand diese Art von Sensortasten und sieht eine Möglichkeit, diese "fremdzubedienen"? Optokoppler? Königslösung wäre der Nachbau der Ansteuerung mit ESP8266 und Webinterface nebst Direktaufrufen unter Beibehaltung aller Sicherheitsmaßnahmen, aber auch eine reine "Fernbedienung" könnte ausreichend sein, wenn ich einen Rückkanal über den Status mit einbaue. Letzte Variante wäre das Einspeisen einer anderen Steuerspannung (sofern das reicht) unter Berücksichtigung des Reedkontakts als Sicherheitsschalter. Fälllt jemandem vielleicht eine fertige Komplettlösung ein? Sonstige Ideen, Hinweise?
Volker A. schrieb: > Ansteuerung mit ESP8266 Und du glaubst, daß dieser Aufwand lohnt ? Kostet 90,- freiHaus : https://www.amazon.de/dp/B07SPY93RL incl. Fernbedienung. Das Problem an diesen Soft-Switch-Einschaltungen ist, daß sie nur durch einen parallelen Taster bedient werden können.
Rudi Ratlos schrieb: > Und du glaubst, daß dieser Aufwand lohnt ? Kostet 90,- freiHaus : > https://www.amazon.de/dp/B07SPY93RL > incl. Fernbedienung. Lohnen tut sich viele der Projekte hier im Forum nicht, dachte ich. Der Reiz des Selbermachens oder Pimpens treibt mich. Konkrekt brauche eine Beeinflussungsmöglichkeit durch mein Smarthome (FHEM). Raumklimamelder hat es bereits. Einen WEMOS D1 gibt es für unter 5 Euro, ESPeasy oder Tasmota fallen fast von allein auf so ein Ding, eine Lochrasterplatte (Platz im Gehäuse ist genug) und ein Rudel Bauteile aus dem Fundus dazu ein bisschen Konfig, aus. Mit Fertigteil meinte ich nicht unbedingt einen neuen Vernebler, sonder schlicht eben sowas "fastfertiges" als Fernsteuerung zum Einbauen. Mögliche Analogsteuerung vorausgesetzt, würde sogar ein 1-Kanal-Empfänger etwa von Homematic(IP) reichen, wenn man Lüfteransteuerung und Sicherheitsabschaltung dazu schlicht in Hardware macht. Das Licht ist sowas von entbehrlich, in diesem Fall würde ich es glatt als Wassermangelanzeige missbrauchen. > Das Problem an diesen Soft-Switch-Einschaltungen ist, daß sie nur durch > einen parallelen Taster bedient werden können. Das Problem an diesem Gerät ist, dass es keinen internen Taster gibt.
Volker A. schrieb: > Sensortasten Die lassen sich bestimmt auch fernsteuern. Z.B. indem du die kapazitiv belastest, also einen kleinen Kerko gegen GND dazu schaltest.
Mach doch mal ein Foto der Kontrollplatine. Das Prinzip wird vermutlich wie Q-Touch von Atmel/Microchip sein, bei dem die kapazitive Last des Menschen den Rechteck des Ausgangs belastet und dadurch verzögert. Volker A. schrieb: > die Frequenz des Verneblers dürfte eine ganz andere sein. Das hängt davon ab, ob es eine Schaltung der Endstufe ist, die sich selbst auf Resonanzmaximum justiert. Sowas wird z.B. in besseren Ultraschallreiniern gemacht - hier eher nicht, es kann gut sein, das die 176kHz direkt die Endstufe antreiben. In der Nähe der Zuleitungen zum US Wandler sollten sich dann die 176kHz gut nachweisen lassen.
Matthias S. schrieb: > Mach doch mal ein Foto der Kontrollplatine. Folgt. Habe bisher nur die Leiterplattenseite. Schaltplan ist in Skizze fertig. Muss das Ding nochmal aufschrauben und werde dann auch die Signale jenseits der Diode mal abzugreifen versuchen (Drähte an passende Punkte anlöten; Betrieb ohne Wasser nicht möglich (Piezo würde binnen Sekunden kochend heiß). Dann kann ich auch gleich mal eine DC-Steuerung versuchen. Wenns blubbert und die Primärleistung stimmt, wäre das geklärt. Dann wäre ein lowstandby-1-Kanal-Aktor und ein halbes Dutzend Bauteile rund um einen 4093 ausreichend, um den einstufig zu steuern und eine der LEDs so anzusteuern, dass sie im Betrieb leuchtet und bei Wassermangel blinkt. Das wäre mir eigentlich lieber als die Sensortasten fernzusteuern (keine Rückmeldung ob an oder aus). > Das Prinzip wird vermutlich > wie Q-Touch von Atmel/Microchip sein, bei dem die kapazitive Last des > Menschen den Rechteck des Ausgangs belastet und dadurch verzögert. Danke, das war der entscheidende Hinweis. Das ist genau das Design: Ein R vom Port auf eine Fläche, fertig. > Die lassen sich bestimmt auch fernsteuern. Z.B. indem du die kapazitiv > belastest, also einen kleinen Kerko gegen GND dazu schaltest. Sowas hätte ich auch vermutet, der muss dann wirklich sehr klein sein. Der 10:1-Tastkopf ist jedenfalls schon viel zu lastig. > ... ob es eine Schaltung der Endstufe ist, die sich > selbst auf Resonanzmaximum justiert. Sowas wird z.B. in besseren > Ultraschallreiniern gemacht - hier eher nicht, es kann gut sein, das die > 176kHz direkt die Endstufe antreiben. Stellt sich mir die Frage, wie dieses Signal dann gleichzeitig die Leistungsinformation übertragen soll. Ich würde bei einem direkten Steuersignal eher ein duty von 50% für eine maximale Leistung am Piezo vermuten, hier ist es ein 95% high mit 5% low, und Minimum wird mit 25% angesteuert. Die 127,62 kHz (hatte mich oben verschrieben, sorry) konnte ich sonst nirgends im Gehäuse aufnehmen.
Volker A. schrieb: > Der Reiz des Selbermachens oder Pimpens treibt mich. Verstehe ich. Mich treibt heute- die 'günstigste Lösung'. Wenn du älter geworden bist, fragst du dich: gut, hab einen Denkfehler gemacht, wie kann ich den für billiges Geld beheben? Darum > Stellt sich mir die Frage, wie .. Denn das "Wäre-bloß-noch-(kurz)-umzubauen" Zeug türmt sich im Laufe der Jahre zu imposanten 'Müllbergen' für die Nachwelt .
Rudi Ratlos schrieb: > das "Wäre-bloß-noch-(kurz)-umzubauen" Zeug türmt sich im Laufe der Jahre > zu imposanten 'Müllbergen' für die Nachwelt . Deswegen räume ich auch gerade meinen Fundus auf. Update: Eigentlich wollte ich die Gelegenheit gleich mal nutzen, mich in ein einigermaßen handliches Schaltplanprogramm einzuarbeiten, aber ich komme weder mit Fritzing noch mit Target3001 spontan zurecht, tinyCAD fehlt auch so ziemlich alles, muss das denn schon wieder eine Raketenwissenschaft sein? Da bin ich ja mit der Handskizze immer deutlich flotter... Das Rätsel um das 127-kHz-Signal ist gelöst: hinter der o.g. Diode im Signalpfad hängt ein Elko 10/50 gegen GND und dort finden sich völlig frequenzfreie stabile Gleichspannungen von 3.5, 2.6 und 2.15V je nach Schaltstufe. Die angedeutete Logikschaltung mit Wassermangelerkennung ist realisiert, statt des Fernsteueraktors gibt es einen Schalter auf der Rückseite, mit dem der Vernebler auf Dauerbetrieb gestellt wird (mit mittlerer Leistung) und sich so über eine ganz ordinäre Schaltsteckdose ein- und ausschalten lässt. Die ursprüngliche Bedienung ist weiterhin möglich. Das war dann doch irgendwie einfacher als gedacht... Wenn es noch von Interesse ist, würde ich meine Erkenntnisse nochmal in einer Skizze zusammenfassen, wenn nicht jemand einen heißen Tipp für ein einsteigerfreundliches Schaltplanprogramm hat ...
Volker A. schrieb: > Das war dann doch irgendwie einfacher als gedacht... Problem gelöst. > ein einsteigerfreundliches Schaltplanprogramm ... Unnütze Probleme Nütze die Zeit, sie ist kostbar .
Ich bin gerade dabei deine Lösung b) mit einem ESP8266 zu realisieren.
> b) die gesamte Steuerlogik durch einen Nachbau zu ersetzen
Daher bin ich sehr interessiert an der von Dir emittelten Schalt Skizze.
Besonders wie der Kontakt "CS" und "PWM" genau angebunden ist. soviel
ich erkennen konnte ist PWM am Emitter eines NPN Transistors, Basis über
R an Logiausgang und Collector auf Masse.
Egal welche Leistungssufe ich über PWM einstelle, der Vernebler ist
immer auf voller Leistung.
Welche Rolle spielt "CS"? Eingangssignal für den Prozessor (Chip Select)
oder Enable für den Vernebler?
Ein Foto Deiner Skizze würde schon reichen.
Vielen Dank,
Michael
Oje. Das ist alles doch schon so lange her... Anscheinend habe ich alle meine Schmierzettel seinerzeit nur gescannt und entsorgt, ohne es zu Ende zu bringen. Nicht einmal einen Verdrahtungsplan der kleinen zusätzlichen Logikplatine um einen 4093 habe ich, nur eine Schaltplanskizze. Aus Deiner Beschreibung entnehme ich, dass Du vermutlich eine ganz andere Hardware hast? PWM? CS? sagt mir nix.
OMG - was es alles gibt. Im konkreten Beispiel wenig zuielführend - bzw. es müsste gelingen, den Roboter noch so zu tunen, dass er die kapazitiv betätigte Taste bedienen kann, weil eben kein mechanischer Knopf.
Volker A. schrieb: > Anscheinend habe ich alle meine Schmierzettel seinerzeit nur gescannt > und entsorgt, ohne es zu Ende zu bringen. Nicht einmal einen > Verdrahtungsplan der kleinen zusätzlichen Logikplatine um einen 4093 > habe ich, nur eine Schaltplanskizze. > Aus Deiner Beschreibung entnehme ich, dass Du vermutlich eine ganz > andere Hardware hast? PWM? CS? sagt mir nix. Vielen Dank, die Skizze hat mit schon geholfen. Ja, meine Hardware ist etwas anders, aber doch ähnlich. Ich habe den vorhandenen Mikrocontroller ausgelötet und ihn mit einem ESP8266 ersetzt. Dieser hat dann auch einen Feuchtigkeitssensor (DHT11), was die Bedienung per Sensortaste überflüssig macht. Ich kann eine Zielfeuchtigkeit per MQTT vorgeben. Bei Überschreitung wird der Vernebler abgeschaltet. Die blaue LED zeigt an, dass Wasser im Tank ist. Wenn leer: Blaue LED aus, rote LED blinkt und sonst alles aus. Ohne Wasser überhitzt sonst das Ultraschallteil. Mein Problem waren die 3,3V (PWM aus ESP8622) die ich für die Leistung des Verneblers verwenden wollte. Mit Hilfe einer Transistorschaltung habe ich ein 5V PWM Signal realisiert, welches dann über einen Kondensator geglättet wird und über die Spannung die Leistung des Ultraschallverneblers steuert. Jetzt funktioniert der Vernebler so, wie ich es mir vorgestellt habe.
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