Hallo zusammen, ich entwerfe einen digital gesteuerten 4-Kanal Mikrofonverstärker. Das Gerät (Skizze Gehäuse ganz rechts) besitzt eine µC-Platine und 4 Mikrofonverstärker-Platinen. Das Netzteil soll in einem extra Gehäuse untergebracht werden und mit einer bis zu 1,5 m langen geschirmten 5-poligen Leitung angebunden werden. Mir ist leider nicht ganz klar wo der Massesternpunkt am besten liegen sollte (im Netzteil, oder im Mikrofonverstärker) bzw. wo ich die Linearregler am besten verbauen sollte (Im Netzteil, oder da wo sie benötigt werden)? Zusätzlich wüsste ich gerne wie ich verschiedene Schaltungsteile innerhalb des Analogteils, welche sich eine Versorgungsleitung teilen, am besten an die Versorgung anbinde? Leistungsstarke Verbraucher zuerst oder zuletzt, oder am besten einzelne Versorgungsleitungen? Für evtl. app notes, Fachliteratur, etc. bin ich sehr dankbar
Sternpunkt heißt, dass alle GND Leitungen dort zusammen laufen. Du hast dazu einen guten Punkt gewählt, denke ich. Aber das Kabel zur µC Platine widerspricht dem. Das muss auch am Sternpunkt angeschlossen werden.
Du willst doch Positive Ausgangsspannungen? Vo = V Output Vi = V Input Bitte Datenblätter studieren! Sonst wird das nichts
LM337 vs. LM317 schrieb im Beitrag #6882342: > Du willst doch Positive Ausgangsspannungen? > Vo = V Output > Vi = V Input > > Bitte Datenblätter studieren! Sonst wird das nichts Vielen Dank für den Hinweis ;) Ich hab das ganze auf 2 Minuten fürs Forum zusammengeklickt. Das ist nicht der fertige Schaltplan sondern ist nur eine grobe Skizze vom Gesamtaufbau. Du hast natürlich völlig recht ;)
5-pin-Stecker: 5V, GNDD, +28, +48, GNDA. Schirm nur an den Sternpunkt, der sitzt im Gerät, nicht im Netzteil. GNDA für 28V und 48V geht. Für die Schönheit: T2 und T3 durch einen mit 2 Sekundärwicklungen ersetzen.
Manuel S. schrieb: > (Skizze Gehäuse ganz rechts) Du nutzt den Schutzleiter - und weißt vermutlich was der anstellen kann?
Manuel S. schrieb: > Mir ist leider nicht ganz klar wo der Massesternpunkt am besten liegen > sollte Üblicherweise am A/D Wandler. Den hast du nicht. Aber wohl Digitalpotis. Du musst nur dafür sorgen, dass die digitalen Ansteuersignale der Potis trotz Abweichungen von AGND zu DGND noch fehlerfrei ankommen. Je nach dem, welche Digitalpotis du wie einsetzt, haben sie DGND und floating Analog , oder AGND und Digitalsignale in Bezug darauf, oder getrennte AGND und DGND Anschlüsse. Manuel S. schrieb: > wo ich die Linearregler am besten verbauen sollte Im Gerät, dann ist der Spannungsabfall über die Zuleitung und deren Kontakte egal
Danke schon mal für die schnellen Antworten, im Anhang noch mal eine neue Skizze. Es geht hier ausschließlich um die Masseführung. MaWin schrieb: > Aber wohl Digitalpotis. Da hab ich wohl zu wenig Infos preisgegeben. Der Digitalteil besitzt 5x TPIC6B595 Power Shift Register, welche 20 Bistabile Kleinsignalrelais schalten. Es sind keine Digitalpotis oder andere digitale Komponenten, welche AGND benötigen würden, verbaut. > Üblicherweise am A/D Wandler. Soll der Massesternpunkt also immer in kürzest möglicher Entfernung zum empfindlichsten Schaltungsteil liegen? > Im Gerät, dann ist der Spannungsabfall über die Zuleitung und deren > Kontakte egal Danke auch hierfür, leuchtet ein. Helge schrieb: > Schirm nur an den Sternpunkt der sitzt im Gerät, nicht im Netzteil. Evtl. so wie in der neuen Skizze? Könner schrieb: > Du nutzt den Schutzleiter - und weißt vermutlich was der anstellen kann? Mir ist leider nicht ganz klar was genau du hier meinst? Ich weiß für was der Schutzleiter (PE) verwendet wird.
Manuel S. schrieb: >> Üblicherweise am A/D Wandler. > Soll der Massesternpunkt also immer in kürzest möglicher Entfernung zum > empfindlichsten Schaltungsteil liegen? "Immer" ist eigentlich immer falsch. Wenn ich mir die Rumunkerei mal erlauben darf: Nimm ein fertiges Schaltnetzteil, spendiere dem Ding noch ein paar LC-Filter falls du bedenken hast, und fertig. Was man vielleicht noch machen sollte, ist, evt. vorhandenen Digitalschaltungen eine separate Versorgungsleitung spendieren, am Besten vor dem Filter abzweigen. Und alles auf dasselbe Massepotential referenzieren. Die Masseführung möglichst niederimpedanz halten, d.h. eine komplette Gnd-Lage und längere Zuleitungen vermeiden (d.h. das weitaus kleinere Schaltnetzteil doch lieber im Gerät verbauen), und dann sollte das klappen. Bei komplexerem Spannungsversorgungszauber hat man nur die Gefahr, irgendetwas zu übersehen und sich unnötig viele Probleme einzufangen. Es gibt da kein Patentrezept, aber jede Menge Knüppel die man zwischen die Beine bekommen kann. Wenn man mit mehreren Bezugspotentialen arbeitet, sollte man gute Gründe dafür haben und lediglich das Vorhandensein von irgendwelchem harmlosem Analogkram und einem Mikrocontroller ist dafür kein Grund. Ach ja, nochwas bezüglich Schaltnetzteil und Audiokram: Es ist heutzutage schwierig, Netzteile zu bauen oder zu bekommen, die mit Schaltfrequenzen unter 30kHz (was bereits deutlich außerhalb dessen ist was der Mensch so hören kann) arbeiten. 100kHz dagegen sind gängig, und mehr kann man auch noch haben wenn man will.
Warum hast du die Primärwicklungen kurzgeschlossen?
Beachstar schrieb: > Warum hast du die Primärwicklungen kurzgeschlossen? War wohl zu spät am Abend ;) Aber wie schon geschrieben das hier ist nicht als fertiger Schaltplan, oder Schaltplanansatz zu verstehen sondern nur als Skizze. Es geht mir um das Verständnis der idealen Masseführung (um Störeinflüsse des digital Teils in den Analogen zu vermeiden), wie ich Schaltungsteile innerhalb des Analogteils, welche sich eine Versorgungsleitung teilen, am besten an die Versorgung anbinden kann und die Anordnung der Linearregler. Wühlhase schrieb: > "Immer" ist eigentlich immer falsch. Was wäre dann ihr Vorschlag bzw. was wäre der richtige Gedankengang um hier einen Einstieg zu finden? > Wenn ich mir die Rumunkerei mal erlauben darf: Nimm ein fertiges > Schaltnetzteil, spendiere dem Ding noch ein paar LC-Filter falls du > bedenken hast, und fertig. Halte ich für nicht so einfach. Bzw. habe ich noch kein passendes gefunden. Ich habe allerdings bereits überlegt 3 separate Schaltnetzteile zu kombinieren. >Und alles auf dasselbe Massepotential referenzieren. Wo sollte das dann sein? >(d.h. das weitaus kleinere Schaltnetzteil doch lieber im Gerät verbauen) Was ist hier der Vorteil? Ich möchte eigentlich keinerlei 230 VAC in meinem Gerät wg. Störeinflüssen haben. > Ach ja, nochwas bezüglich Schaltnetzteil und Audiokram: Es ist > heutzutage schwierig, Netzteile zu bauen oder zu bekommen, die mit > Schaltfrequenzen unter 30kHz (was bereits deutlich außerhalb dessen ist > was der Mensch so hören kann) arbeiten. 100kHz dagegen sind gängig, und > mehr kann man auch noch haben wenn man will. Es geht mir letztlich in diesem Beitrag auch nicht um die Glaubensfrage ob Schaltnetzteil oder Linearteil, sondern um das oben genannte. ;) Vielen Dank für deinen langen Beitrag.
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Manuel S. schrieb: > Wühlhase schrieb: >> "Immer" ist eigentlich immer falsch. > Was wäre dann ihr Vorschlag bzw. was wäre der richtige Gedankengang um > hier einen Einstieg zu finden? Damit wollte ich lediglich sagen, daß das Festhalten an Faustregeln meist keine gute Idee ist. Man sollte immer das konkrete Problem verstehen und es lösen, dabei aber im Hinterkopf behalten daß die Randbedingungen nicht immer diesselben sind und eine gute Lösung das berücksichtigen muß. Aber wenn du schon fragst was m.M.n. der richtige Gedankengang wäre: Was viele Probleme reduziert oder gar nicht erst entstehen läßt, ist, eine niedrige Impedanz auf dem Massepfad zu haben. Über ein externes Netzteil würde ich nachdenken, wenn im Gerät selbst nochmal eine Spannungsregelung sitzt, ansonsten nicht. Die Versorgungsspannung erst regeln, dann über eine Leitung führen und erst dort hängt die Last, hat zumindest elektrischerseits keinen Vorteil. Birgt aber das Risiko einiger lustiger Problemsuchrätsel, wo man so richtig viel Zeit totschlagen kann. Wenn du in deinem Verstärker etwas Leistung konsumieren willst, und es geht ja um Audiotechnik, wäre es durchaus angebracht etwas Hirnschmalz in das Thema PFC zu stecken (ja, auch und gerade bei einem Trafonetzteil). Wahrscheinlich mußt du das sogar. Manuel S. schrieb: >>Und alles auf dasselbe Massepotential referenzieren. > Wo sollte das dann sein? Im Anhang mal ein Beispiel. Dort habe ich zwei Spannungen mit demselben Potential, eine für Analogkramaufbereitung und die andere um einen Mikrocontroller zu versorgen, und beide in Bezug auf dasselbe Massepotential. Keine Aufteilung auf Analogmasse und Digitalmasse oder solchen Quatsch...das ist damit gemeint. Manuel S. schrieb: >> Wenn ich mir die Rumunkerei mal erlauben darf: Nimm ein fertiges >> Schaltnetzteil, spendiere dem Ding noch ein paar LC-Filter falls du >> bedenken hast, und fertig. > Halte ich für nicht so einfach. Bzw. habe ich noch kein passendes > gefunden. Ich habe allerdings bereits überlegt 3 separate > Schaltnetzteile zu kombinieren. Warum, was sollte da schwierig sein? Aber zwei oder drei Netzteile zu kombinieren ist natürlich immer eine Möglichkeit, wenn es das eine passene Netzteil nicht gibt. Ich weiß nicht wieviel Leistung du einplanst, trotzdem ein paar Beispiele: https://www.mouser.de/c/power/power-supplies/ac-dc-power-modules/?output%20voltage-channel%201=5%20V~~5%20VDC%7C~28%20VDC%7C~48%20V&rp=power%2Fpower-supplies%2Fac-dc-power-modules%7C~Output%20Voltage-Channel%201&pg=2
Wühlhase schrieb: > Über ein externes Netzteil würde ich nachdenken, wenn im Gerät selbst >nochmal eine Spannungsregelung sitzt, ansonsten nicht. Genau so ist es. > Keine Aufteilung auf Analogmasse und Digitalmasse oder > solchen Quatsch...das ist damit gemeint. Kannst du mir noch genau erklären wieso das Quatsch sein soll die Massen aufzuteilen? Wenn ich z.B. bei meiner Schaltung GNDA und GNDD über eine Masseleitung zurückführe zieht mir das Schalten eines Relais das GND-Potential eines Spannungsreglers auf der Analogplatine nach unten, wodurch die analoge Versorgungsspannung ebenfalls um diesen Anteil niedriger wird. Wie ordnest du deine Schaltungsteile auf so einer Platine sinnvollerweise an. Vielen Dank
Manuel S. schrieb: > Kannst du mir noch genau erklären wieso das Quatsch sein soll die Massen > aufzuteilen? Weil eine solche Aufteilung typischerweise erstmal die Masseimpedanz erhöht. Das kann man zwar auch so machen daß es nicht passiert, aber die meisten werden ein Layout zeichnen wo genau das passiert (und gelegentlich findet man leider genau solche Layoutvorschläge auch in Application Notes und Datenblättern). Und weil du z.B. von der Trennung nichts hast wenn du Signale, die von einem Teil in den anderen sollen (z.B. das Ausgangssignal aus einem OPV an den ADC eines Mikrocontrollers), nicht galvanisch trennst. Also Optokoppler, Isolierverstärker oder ähnliche Späße verbaust. Verschiedene Massen sieht man durchaus oft, aber Signalübertragungen mit galvanischer Trennung selten. Nimm mal an, irgendein analoges Vorverarbeitungsgefummel liefert 2V, bezogen auf GNDA. Diese 2V sollen an einen ADC, dessen Referenzspannung aber auf GNDD bezogen ist. Nun schaltest du dein Relais, und über die Masseimpedanz und Einschaltstrom des Relais wird GNDD um +0,5V gegenüber GNDA angehoben. Welche Spannung sieht der ADC jetzt? Oder anders: Wenn du GNDA und GNDD irgendwo sowieso verbinden willst/mußt, warum sollte dann nicht deine ganze Leiterkarte dieser Sternpunkt sein können?
Wühlhase schrieb: > Aber zwei oder drei Netzteile zu kombinieren ist natürlich immer eine > Möglichkeit Inzwischen sind das ja LM317L. Er scheint die 28V und 48V nur für Mikrophon-Phantomspannung zu verwenden. Dann reicht eine ankommende Wechselspannung, aus der man durch Villard oder ähnliche Spannungsvervielfachung die für den Spannungsregler benötigte Eingangsspannung produziert. Übrigens überlebt ein LM317L die 48V nicht. Siehe https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
Wühlhase schrieb: >> Kannst du mir noch genau erklären wieso das Quatsch sein soll die Massen >> aufzuteilen? > > Weil eine solche Aufteilung typischerweise erstmal die Masseimpedanz > erhöht. Das kann man zwar auch so machen daß es nicht passiert, aber die > meisten werden ein Layout zeichnen wo genau das passiert Ich habe jetzt 2 professionelle Mikrofonverstärker zerlegt um zu sehen wie das ganze renommierte Firmen handhaben. Und die teilen tatsächlich Massen auf. Ich denke es hat damit zu tun, dass die ganze Schaltung im Audio-Bereich (NF-Bereich) also von 0 - 20 kHz arbeiten soll und hier ja der Strom eher den direkten Weg nimmt. Das was du schreibst gilt in jedem Fall für den HF-Bereich. Die Masseimpedanz ist doch bei so niedrigen Frequenzen zu vernachlässigen, richtig? Im Anhang die Schaltung und das Layout eines prof. Mikrofonverstärkers.
Manuel S. schrieb: > Wühlhase schrieb: >>> Kannst du mir noch genau erklären wieso das Quatsch sein soll die Massen >>> aufzuteilen? > > Ich habe jetzt 2 professionelle Mikrofonverstärker zerlegt um zu sehen > wie das ganze renommierte Firmen handhaben. Und die teilen tatsächlich > Massen auf. > Ich denke es hat damit zu tun, dass die ganze Schaltung im Audio-Bereich > (NF-Bereich) also von 0 - 20 kHz arbeiten soll und hier ja der Strom > eher den direkten Weg nimmt. Das was du schreibst gilt in jedem Fall für > den HF-Bereich. Die Masseimpedanz ist doch bei so niedrigen Frequenzen > zu vernachlässigen, richtig? > > Im Anhang die Schaltung und das Layout eines prof. Mikrofonverstärkers. Hat hier evtl. noch jemand einen Vorschlag oder kann mir genau erklären wieso die Massen bei Audioschaltungen getrennt sind und bei HF-Schaltungen nicht? Evtl. auch Fachbücher zu Layout, Masseführung etc.? Vielen Dank schon mal
Manuel S. schrieb: > Das Netzteil soll in einem extra Gehäuse > untergebracht werden und mit einer bis zu 1,5 m langen geschirmten > 5-poligen Leitung angebunden werden. Solange die Spannungsregler nicht schwingen, muß da auch nichts geschirmt werden. Die einzelnen GND dürfen natürlich erst im Gerät miteinander verbunden werden.
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