Hallo, ich weiß, es gibt schonmal einen entsprechenden Beitrag hier, aber ich habe ein Verständnisproblem, wie das funktionieren soll. Bisher kenne ich nur 3-phasige Motoren am Frequenzumrichter. Wenn mal von 1-phasigem Frequenzumrichter die Rede war, dann war einphasig in Bezug auf die Netzleitung gemeint, nicht auf den Motor. Der folgende Link geht zu einem Hersteller mit entsprechendem Frequenzumrichter: https://www.peter-electronic.com/de/frequenzumrichter-230v-einphasig-versidrive-i-e3s-0-37-1-1kw Der Motorkondensator für die Phasenverschiebung ist ja für 50 Hz ausgelegt. Wenn ich auf den Motor andere Frequenzen draufgebe (z.B. 10 Hz), läuft dann der Motor überhaupt noch einigermaßen rund? Ich vermute, der wird deutlich an Kraft verlieren.
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Martin M. schrieb: > Wenn ich auf den Motor andere Frequenzen draufgebe (z.B. 10 > Hz), läuft dann der Motor überhaupt noch einigermaßen rund? Musst du ausprobieren. Das Drehfeld "eiert" dann halt noch mehr als es bei 50 Hz sowieso schon eiert... > Ich vermute, der wird deutlich an Kraft verlieren. Natürlich, weil du ja auch die Spannung reduzieren musst, damit der Strom nicht Überhand nimmt.
Martin M. schrieb: > ich weiß, es gibt schonmal einen entsprechenden Beitrag hier, aber ich > habe ein Verständnisproblem, wie das funktionieren soll. Bisher kenne > ich nur 3-phasige Motoren am Frequenzumrichter. Der Kondensatormotor ist eigentlich ein 2-phasiger Motor und läuft problemlos an einem 2-phasen 90Grad Umrichter. Martin M. schrieb: > Der Motorkondensator für die Phasenverschiebung ist ja für 50 Hz > ausgelegt. Wenn ich auf den Motor andere Frequenzen draufgebe (z.B. 10 > Hz), läuft dann der Motor überhaupt noch einigermaßen rund? Ich vermute, > der wird deutlich an Kraft verlieren. Das ist bei 3-Phasen Motore in Steinmetzschaltung an einem 1-phasigen Frequenzumrichter genau so. Redet niemand drüber, macht man nicht. Korrekter Weise vergleichst du Steinmetz mit Kondensatormotor oder 3P mit 2P Motor. Letzteres war übrigens der Drehstrom vom Tesla. Hier im Forum wird immer 3P mit Kondensatormotor verglichen. Welche Interessenlage da mitspielt, kannst du dir selbst ausdenken. Es ist praktisch unmöglich hier im Forum 2P Umrichter zu diskutieren. Ich habe mir trotzdem einen gebaut. Funktioniert einwandfrei bei allen Drehzahlen. Der Tesla war kein dummer Mensch, lass sie ruhig lügen.
Lothar M. schrieb: >> Ich vermute, der wird deutlich an Kraft verlieren. > Natürlich, weil du ja auch die Spannung reduzieren musst, damit der > Strom nicht Überhand nimmt. Keineswegs. Das zeichnet ja diesen Elektroantrieb aus. Du verringerst die Spannung so weit, dass das Moment konstant bleibt. Das gilt für 3P und 2P gleichermaßen.
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Martin M. schrieb: > Der Motorkondensator für die Phasenverschiebung ist ja für 50 Hz > ausgelegt. Wenn ich auf den Motor andere Frequenzen draufgebe (z.B. 10 > Hz), läuft dann der Motor überhaupt noch einigermaßen rund? Ich vermute, > der wird deutlich an Kraft verlieren. Warum den Motorkondensator dran lassen ? Macht man ihn weg, kann man den Motor mit 3 Anschlüssen wie einen Drehstrommotor regeln, nur halt nicht mit 120 Grad Phasenvetsatz sondern 180, 90, 90. Ganz so smooth wie ein Drehstrommotor läuft er damit aber nicht. Schliesst man ihn gar mit 4 Leitungen an, kann man die benötigte Ansteuerspannung verringern. Für höhere Drehzahl braucht man mehr Spannung.
Also ich hab mal mit jemandem von Peter electronic über das Thema Kondensatormotor und dazu passender Umrichter gesprochen. Der hat mir glaubhaft versichert, dass hier mit abnehmender Frequenz kein Drehmomentverlust einhergeht. Wie auch immer die das realisieren.
Der Witz am FU für einen Kondensatormotor ist ja der, das der Kondensator wegfällt, der eigentlich für die 90° Verschiebung bei 50Hz sorgt. Stattdessen erzeugt der spezielle FU die Verschiebung und ist damit nicht mehr fixiert auf die Nennfrequenz. Damit ist der Motor genauso steuerbar und hat keinen Drehmoment Verlust bei unterschiedlichen Drehzahlen. Man kommt bloss oft nicht ran - der Idealfall wäre ein Motor, bei dem beide Wicklungen getrennt erreichbar wären. Dann braucht man nur noch einen '4-Phasen FU', der jede Wicklung einzeln speist. Oft ist aber der Zugriff auf alle 4 Kabel nicht möglich und dann muss extern getrickst werden. Das wird schnell aufwendig und teuer und es wird billiger mit Standard FU und Drehstrommotor. Und meist werden Kondensatormotoren in Anwendungen benutzt, bei denen eine Regelung der Drehzahl nicht nötig ist.
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Matthias S. schrieb: > Der Witz am FU für einen Kondensatormotor ist ja der, das der > Kondensator wegfällt, der eigentlich für die 90° Verschiebung bei 50Hz > sorgt. Stattdessen erzeugt der spezielle FU die Verschiebung und ist > damit nicht mehr fixiert auf die Nennfrequenz. > Damit ist der Motor genauso steuerbar und hat keinen Drehmoment Verlust > bei unterschiedlichen Drehzahlen. Das hat jetzt ein Jahr gedauert. Ich freue mich. > Man kommt bloss oft nicht ran - der Idealfall wäre ein Motor, bei dem > beide Wicklungen getrennt erreichbar wären. Dann braucht man nur noch > einen '4-Phasen FU', der jede Wicklung einzeln speist. Oft ist aber der > Zugriff auf alle 4 Kabel nicht möglich und dann muss extern getrickst > werden. > > Das wird schnell aufwendig und teuer und es wird billiger mit Standard > FU und Drehstrommotor. Und meist werden Kondensatormotoren in > Anwendungen benutzt, bei denen eine Regelung der Drehzahl nicht nötig > ist. Stimmt zum Glück nicht. Da kümmere ich mich im nächsten Jahr drum. Ich kann inzwischen halbwegs KiCad und beim Aisler bestellen.
Hier im Forum war mal einer, der sowas gebaut hat. Aber das war Matthias S. schrieb: > aufwendig und teuer und ein völlig irrsinniges Unterfangen. Der Typ hat da Spannungsverdoppler und Einzelspeisung über Trafos für jede Endstufe gemacht, weil er sich anders nicht zu helfen wusste. Kannste also vergessen, der Aufwand ist die Sache nicht wert.
Matthias S. schrieb: > Der Witz am FU für einen Kondensatormotor ist ja der, das der > Kondensator wegfällt, der eigentlich für die 90° Verschiebung bei 50Hz > sorgt. Der Witz an deiner Aussage ist der, dass der Mitarbeiter von Peter-Electronic auf explizite Nachfrage verneinte, dass der Kondensator weg muss. Der Motor würde ganz normal wie am Netz angeschlossen.
Phasennichtabschneider schrieb: > Der Witz an deiner Aussage ist der, dass der Mitarbeiter von > Peter-Electronic auf explizite Nachfrage verneinte, dass der Kondensator > weg muss. Der Motor würde ganz normal wie am Netz angeschlossen. Das ist interessant! Was mir da einfiele ist mit 230V 50Hz dem Motor einen Kick zu geben um ihn dann gewissermaßen als Anwurfmotor laufen zu lassen. Vielen Dank für die Anregung. Das werde ich mal probieren. Habe aber Momentan ein anderes Projekt in Arbeit. Jedenfalls würde dieses Konzept den Inverter nochmal deutlich vereinfachen.
Natürlich kannste den Kondensator drinlassen, wenn du den Motor mit PWM betreibst, denn für die PWM Frequenz ist der C komplett durchlässig. Spielt keine Rolle, ob der noch in Reihe mit der Wicklung ist oder nicht.
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