Hallo, ich habe oft das Problem, dass sich das Objekt beim Drucken vom Bed löst. Es gibt zwar irgendwelche Folien, die die Anhaftung verbessern sollen, aber egal ob Folie, Reinigung mit Aceton etc., es bleibt nicht wirklich zuverlässig kleben. Ich habe mir überlegt, man könnte doch Klebefolie aus PVA herstellen, welche auf das Druckbed geklebt wird. Da die Folie selbst beim Bedrucken anschmilzt, vereinigt sich das Werkstück mit der Folie untrennbar. Es kann sich so nicht ablösen. Ist der Druck fertig, kann man die Folie mit Wasser auflösen und das gedruckte Objekt abnehmen. Idealerweise sollte diese PVA-Folie auf einer Seite selbstklebend beschichtet sein, und zwar mit einem Klebstoff ähnlich dem von Klebeband. Dieser Klebstoff darf nicht auf Wasser basieren, damit dieses nicht in das PVA einzieht. Allerdings wäre es gut, wenn sich der Klebstoff vollständig in Wasser lösen könnte, damit keine Klebereste auf dem Bed zurückbleiben. Wo gibt es so etwas fertig zu kaufen? Wenn es das noch nicht gibt, wo kann man das anfertigen lassen?
Es gibt speziel für 3D Drucker Klebemittel zum Auftragen. Als Spray oder so in "DEO" roller. Habe beides und damit funktioniert das bestens.
Stefan H. schrieb: > ich habe oft das Problem, dass sich das Objekt beim Drucken vom Bed > löst. Es gibt zwar irgendwelche Folien, die die Anhaftung verbessern > sollen, aber egal ob Folie, Reinigung mit Aceton etc., es bleibt nicht > wirklich zuverlässig kleben. Leider fehlen da Details. Wenn es sich um die „üblichen“ Materialien handelt (PLA, PETG, TPU, ABS), solltest du mal lieber das zugrundeliegende Problem beheben, statt mit irgendwelchen obskuren Folien dran rumzudoktorn – alle anderen kommen da ja auch mit den herkömmlichen Sachen aus. Wenn es sich um ein exotisches Material handeln sollte, wäre das zu benennen. Probleme mit der Druckbettheizung? Unebene Fläche, oder/und falsch/nicht gelevelt? Unsaubere Führung des Bettes, so dass bei der Bewegung Vibrationen auftreten? Unpassende Drucktemperatur? Unpassende Geschwindigkeiten? Zu hohe Beschleunigungswerte? Zu geringe Extrusion? […]
In Ergänzung zu dem guten Beitrag von jackv die noch grundlegenderen Grundlagen: - Bett vor jedem Druckvorgang reinigen, Isopropanol oder ein ähnlicher Alkohol ohne Vergällungsmittel Stefan H. schrieb: > Reinigung mit Aceton etc. Wirklich reines Aceton? Oder irgendein Nagellackentferner, in dem noch zu 1/3 irgendwelche Pflegezusätze sind? Als Lösungsmittel funktioniert im Prinzip alles. Isopropanol hat nur den Vorteil, dass man es ziemlich rein zu sehr vertretbaren Preisen bekommt. Nebenbei würde ich mit Aceton nicht auf einem beheizbaren Bett hantieren, denn die Dämpfe will ich nicht einatmen. Weiter: - Höhe der ersten Lage verändern, mit doppelter Höhe beginnen, von dort ausgehend weiter probieren, - vor allem bei Drucken mit wenig Kontaktfläche und viel Höhe mal brim oder raft ausprobieren oder noch besser gleich das Objekt flach hinlegen, - Standsicherheit des Druckers überprüfen (wackliger Untergrund -> mehr Vibrationen, manchmal Resonanzen, mehr Lärm), - bei Ablösung durch Verzug (warping) die Ursachen dafür bekämpfen (Betttemperatur, wieder raft, Zugluft). Jack V. schrieb: > Wenn es sich um die „üblichen“ Materialien > handelt (PLA, PETG, TPU, ABS), solltest du mal lieber das > zugrundeliegende Problem beheben, statt mit irgendwelchen obskuren > Folien dran rumzudoktorn – alle anderen kommen da ja auch mit den > herkömmlichen Sachen aus. Das ist die Aussage, der ich am meisten zustimme. Vor 15 oder 20 Jahren mag das anders gewesen sein, aber die Technik ist inzwischen so Mainstream, dass man nicht irgendwelche Basteleien anfangen muss, wenn keine ausreichende Haftung erreicht wird, sondern einfach nur systematisch ausprobieren muss, was am eigenen Setup genau kaputt ist. Wenn ich wirklich der Überzeugung wäre, dass mit dem Bett etwas so grundsätzlich nicht in Ordnung ist, dass man es flächig mit irgendetwas bekleben muss, würde ich eher das Bett austauschen. Es gibt diverse Betten mit Oberflächenstrukturen, die die Haftung verbessern, sogar solche, bei denen die Haftung warm zunimmt und kalt abnimmt. Auch mal ein Glasbett ausprobieren, dann aber Vorsicht mit PETG - das könnte plötzlich zu gut haften. Manche Betten haften wirklich gut erst nach ein paar Drucken, manche haften irgendwann nicht mehr und dann gibt es eben eine neues.
Ich streich das Druckbett immer mit in Aceton aufgelöstem ABS kurz vor dem Drucken ein. Hab seitdem keine Probleme mehr mit sich verziehenden Teilen, Nachteil ist halt, das man sich das Druckbett versaut.
andy schrieb: > Ich streich das Druckbett immer mit in Aceton aufgelöstem ABS kurz vor > dem Drucken ein. > Hab seitdem keine Probleme mehr mit sich verziehenden Teilen, Nachteil > ist halt, das man sich das Druckbett versaut. Probier doch mal PVA in Wasser zu lösen und damit das Druckbed einzustreichen.
ich habe auf mein druckbett eine lage gaffa geklebt. pla (v.a. abgekühlt) hält darauf so gut, dass es ohne spachtel (fast) nicht gelöst werden kann
Stefan H. schrieb: > ich habe oft das Problem, dass sich das Objekt beim Drucken vom Bed > löst. Und: Stefan H. schrieb: > Probier doch mal PVA in Wasser zu lösen und damit das Druckbed > einzustreichen. Dissoziative Identitätsstörung? Zuerst hast Du Probleme mit der Druckbetthaftung, dann gibst Du Tipps zur Druckbetthaftung?
Einer schrieb: > Dissoziative Identitätsstörung? Ja! Einer schrieb: > Zuerst hast Du Probleme mit der Druckbetthaftung, dann gibst Du Tipps > zur Druckbetthaftung? Ich habe heute erst mein PVA-Filament bekommen und bin noch dazu gekommen es zu testen. Mein Druck läuft jetzt noch ca. 1 h. Ich hatte mir Feedback erhofft, nachdem er es probiert hat.
Stefan H. schrieb: > Probier doch mal PVA in Wasser zu lösen und damit das Druckbett > einzustreichen. Habe jetzt kein PVA hier, ist aber auf jeden Fall ein Versuch wert.
Heiner schrieb: > Nebenbei würde ich mit Aceton nicht auf einem beheizbaren Bett > hantieren, denn die Dämpfe will ich nicht einatmen. Brauchst du auch nicht. Andererseits ist Aceton ein normales Stoffwechselprodukt und als solches recht unschädlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Aceton#Biochemie
Hp M. schrieb: > Andererseits ist Aceton ein normales Stoffwechselprodukt und als solches > recht unschädlich: > https://de.wikipedia.org/wiki/Aceton#Biochemie Die Logik ist ... bestechend. Kohlenstoffdioxid ist auch ein normales Stoffwechselprodukt, genau so wie Ethanol, trotzdem versucht der Körper, das loszuwerden. Warum wohl? Den Absatz zur Toxikologie ignorieren wir auch? Mir ist schon klar, dass Isopropanoldämpfe auch nicht so wahnsinnig gesund sind (was auch für alle anderen organischen Lösungsmittel gilt), aber Aceton ist erstens noch ein Stück aggressiver und zweitens aufgrund seiner niedrigen Siedetemperatur nichts, was ich mir freiwillig auf ein beheizbares Druckbett kippe. Ich will hier auch ganz bestimmt nicht der Sicherheitsapostel sein und mache selbst genug Mist, der nicht unbedingt sein müsste, aber Aceton bringt in dieser Situation überhaupt keinen Mehrwert und ist zu Gunsten der eigenen Gesundheit völlig verzichtbar. Muss aber jeder selbst entscheiden ...
mit so einem Haftspray hatte ich auch mal gearbeitet, aber der Sprühkopf war schnell verklebt und die Pulle noch fast voll. Dann habe ich das mit Zewa aufgetragen, auch eine Sauerei weil das schnell antrocknet und dann ungleichmäßig aufgetragen wird. Teilweise haben die Teile dann so fest geklebt das man da brutal mit dem Spachtel ran musste. Richtig begeistert bin ich jetzt von PEI Platte mit Magnetfolie. Habe das noch nicht so lange drauf und nur PLA gedruckt, aber schon im ersten Versuch nach langer Standzeit des Druckers und neuem leveln war der erste Layer wie gemalt. Haftung Top und noch bei warmem Druckbett konnte man die schon ablösen. Wenn es fester haftet dann die PEI Platte abheben und etwas biegen, besser geht es nicht.
Es gibt da so ein paar Kanäle auf Youtube die sich mit diesem neumodischen 3D-Druck Thema beschäftigen, vielleicht hat sich von denen ja schon mal einer mit dem Thema beschäftigt? /sarkasmus off Nur ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=02c_8HzOR2A Aber ehrlich, dazu gibt es tausende Beiträge, ein weiterer hier wird niemand schneller zu Ziel bringen als selbst zu lesen und zu testen was es im jeweiligen Fall ist...
Ich habe einige Monate mit einem Drucker mit Ultrabase gearbeitet. das ist eine speziell beschichtete Glasplatte die bei PLA ab 60°C ungemein stark haftet. Sobald das Ding auf 28°C abgekühlt ist kann man das Druckobjekt einfach wegnehmen. Keine Spachtel etc notwendig. Das Zeug ist wirklich geil.
Stimmt, die "Carborundum" Druckplatte bei meinem Ender3v2 hat auch nie Probleme mit der Haftung gehabt. Und abgekühlt lösen sich die Teile ganz von selbst ab.
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