Moin moin, bei der E-Mobilität heißt es immer, bei 80% Restkapazität ist der Akku fertig. Mich würde interessieren, um wie viel Prozent sich dabei der Ri vergrößert hat und ob es da einen definierten Zusammenhang gibt. Also 20% Kapazitätsverlust entspricht einer Zunahme des Ri um 20%. So einfach wird es sicher nicht sein. Kennt sich wer aus? Sebastian
> Also 20% Kapazitätsverlust entspricht einer Zunahme des Ri um 20%.
Faustformeln können durchaus mal zweckmässig sein
(auch bei der Speicherkapazität des EVU-Stromnetzes wurde ja postuliert:
"Das ist alles ausgerechnet.").
Hier jedoch ist es komplizierter.
In unübersichtlicher Form gehen viele Grössen ein, nicht nur:
- Entladestromstärke (da diese i.d.R. variiert
auch die zeitliche Verteilung),
- Temperatur
- Alter
Jeder, der mal versucht hat, diesen "Ri" mal STATISCH zu messen,
musste erfahren, dass das nicht geht!
Elektrofan schrieb: > Jeder, der mal versucht hat, diesen "Ri" mal STATISCH zu messen, > musste erfahren, dass das nicht geht! Was meinst du mir STATISCH? Ich lade hier voll und sehe dann am Bike die Leerlaufspannung an einem Messgerät. Ab Haus und 20°C Akkutemperatur geht es dann an die immer gleiche moderate Steigung und ich sehe bei 100% Motorleistung (ist mit meiner "alten" Motorsteuerung möglich) einen Spannungseinbruch. Und der hat sich jetzt nach 2 Jahren seit neu mehr als verdoppelt. Ich errechne eben einen Ri von 0.32 Ohm. Für die Kapazität habe ich nur 5 Balken, die Auflösung und die Genauigkeit ist kaum aussagekräftig. Gefühlt sind nach 2 Jahren 20-30% der ursprünglichen Kapazität weg.
> Mich würde interessieren, um wie viel Prozent sich dabei der Ri > vergrößert hat und ob es da einen definierten Zusammenhang gibt. Nein, kann es nicht geben weil das auch von der Auslegung des System abhaengt. Deswegen halten groesser dimensionierte Akkus auch laenger, weil man die noch nutzen kann wenn ihr Innenwiderstand Prozentual schlechter ist wie bei einem kleinem Akku im selben Fahrzeug. Und ein Hersteller kann einem Kunden auch denselben Elektromotor mit unterschiedlicher Leistung verkaufen, rein durch Software eingestellt. Bei hoeher Leistung wird er dann auch einen groesseren minimalen Innenwiderstand sehen wollen als der kleinere Motor. Wie immer lohnt es sich fuer eine lange Lebensdauer also ein System mit entsprechend Reserven auszulegen. Olaf
Sebastian K. schrieb: > Für die Kapazität habe ich nur 5 Balken, die Auflösung und die > Genauigkeit ist kaum aussagekräftig. Gefühlt sind nach 2 Jahren 20-30% > der ursprünglichen Kapazität weg. Das hängt sicher auch von der Anzahl der Lade-/Entladezyklen, der Entladetiefe, der Ladegeschwindigkeit und ... ab. Dein Wert hört sich aber nicht unrealistisch an.
Über welche Akkutechnologie sprechen wir hier? Pb, NiCd oder Li-sonstwas ? Es sind Bikes mit allen Technologien im Umlauf.
Wolfgang schrieb: > Dein Wert hört sich aber nicht unrealistisch an. Das würde heißen, dass 70-80% Restkapazität mehr als eine Verdopplung des Ri mit sich bringt. Dann wundert es mich nicht, dass so ein Akku als Schrott gilt, denn es kommt nur noch weniger als die halbe Leistung. Was bei mir bedeutet, dass die höchste Fahrstufe nur noch mit einem frisch geladenen Akku geht, weil sonst die Spannung zu sehr einbricht. Ernüchterung macht sich breit.
Andreas B. schrieb: > Über welche Akkutechnologie sprechen wir hier? > Pb, NiCd oder Li-sonstwas ? Li-sonstwas natürlich (LiIon). > Es sind Bikes mit allen Technologien im Umlauf. Bikes (Pedelecs) mit NiCd oder Bleiakku? Du bist eben aus dem Dornröschenschlaf erwacht? Wolfgang schrieb: > Das hängt sicher auch von der Anzahl der Lade-/Entladezyklen, der > Entladetiefe, der Ladegeschwindigkeit und ... ab. Bis auf die Entladung ist alles optimal. Ladestrom 2.3A, Entladetiefe max. 80%. An Steigungen stehen allerdings 14A auf der Uhr. Zellen sind von LG, kein Eigenbau.
Sebastian K. schrieb: >> Jeder, der mal versucht hat, diesen "Ri" mal STATISCH zu messen, >> musste erfahren, dass das nicht geht! > Was meinst du mit STATISCH? War so gemeint: Wenn man irgendeine Baterie bzw. Akku definiert belastet, läuft die gemessene Spannung immer "weg" (sinkt), so dass man oft raten muss, welchen Wert man nehmen sollte, um den Ri auszurechnen. Schickt man in einen Akku (z.B. Autobatterie) hingegen einen Wechselstrom hinein, ändert sich die Wechselspannung womöglich weniger, die sich so ergebene Impedanz ist aber nicht genau so gross, wie der "Ri".
> Wenn man irgendeine Baterie bzw. Akku definiert belastet, läuft die > gemessene Spannung immer "weg" (sinkt), so dass man oft raten muss, > welchen Wert man nehmen sollte, um den Ri auszurechnen. Komisch, ich dachte hier ein Etechnikforum wo jeder mindestens ein Rigoloszi braucht. Wieso nicht einfach mal den Ausgang mit Nennstrom fuer 1ms belasten und dabei kurz die Spannung messen? Olaf
> Wieso nicht einfach mal den Ausgang mit Nennstrom > fuer 1ms belasten und dabei kurz die Spannung messen? Ja, warum nicht; - nach 1 min die Prozedur wiederholen. Und sich dann den gewüschten Wert aussuchen. ;-)
Sebastian K. schrieb: > Ich errechne eben einen Ri von 0.32 Ohm. Nehmen wir mal an, der Akku könnte als ideale Spannungsquelle mit einem idealen Serienwiderstand modelliert werden (was bei einem realen Akku höchstens in gröbster Näherung zutrifft), sonst hat die Betrachtung des Innenwiderstands sowieso wenig Sinn. Nehmen wir weiterhin an, dass die von dir berechneten 0,32 Ω halbwegs stimmen, dass es sich um einen 36V-Akku handelt und der Wirkungsgrad des Motors mit Controller mindestens 60% ist. Dann kann dem Akku maximal (36 V)² / (2 · 0,32 Ω) ≈ 2,0 kW entnommen werden. Da die mechanische Dauerleistung des Motors maximal 0,25 kW betragen darf, liegt seine Nennleistungsaufnahme bei höchstens 0,25 W / 60% ≈ 0,4 kW. Damit ist die Akkuleistung mindestens fünfmal so groß wie die Nennleistungsaufnahme des Motors, weswegen die volle Akkuleistung nur für ganz kurze Zeit zum Einsatz kommen kann. Somit ist der Akku trotz seines Innenwiderstands von 0,32 Ω immer noch mehr als ausreichend überdimensioniert, so dass in der Praxis keine Einschränkungen feststellbar sein dürften.
Yalu X. schrieb: > Dann kann dem Akku maximal (36 V)² / (2 · 0,32 Ω) ≈ 2,0 kW entnommen > werden. Das wären dann 55A, also knapp 14A pro 18650er Zelle (4p) und damit weit außerhalb der Spezifikation der Zellen. Ist der Akku nur noch halb voll, bricht unter Volllast die Akkuspannung gewaltig ein, dass das Bauchgefühl sagt, eine Fahrstufe weniger. Denn der Ri nimmt mit fortschreitender Entladung zu. Fazit: Nach 2 Jahren kann ich also von den aufgedruckten 500Wh nur ca. 250Wh vernünftig nutzen. 50Wh gehen dann noch eingeschränkt, danach sollte man mit Entladen aufhören, denn der Akku ist leer. Wobei ich dem Akku schon ab neu keine 500Wh entnehmen konnte. Außer man saugt mit kleiner Last, bis der Akku abschaltet.
Elektrofan schrieb: > Und sich dann den gewüschten Wert aussuchen. ;-) Kennst Du nicht die wichtigste Arbeitsregel jedes Messtechnikers? Man misst nie zweimal, denn man weiss dann nicht, welches der beiden Ergebnisse man nehmen soll.
Sebastian K. schrieb: > Das würde heißen, dass 70-80% Restkapazität mehr als eine Verdopplung > des Ri mit sich bringt. Dann wundert es mich nicht, dass so ein Akku als > Schrott gilt, denn es kommt nur noch weniger als die halbe Leistung. Ist das so, dass er bei einem E-Bike als Schrott gilt? Ich kenn die Zahl eher von Autos und dort ist es halt so, dass im Akku "stille Reserven" vorgehalten werden, d.h. der Akku wird groesser ausgelegt, aber die Zyklen (anfangs) nicht voll ausgefahren. Das schont den Akku in der Anfangszeit. Ist der Akku dann bei 80% der Nennkapazitaet, sind die Zellen tatsaechlich schon deutlich schlechter. Bspw. bei 60% ihrer Ausgangskapazitaet. Der Akku wird dann exponentiell schlechter. K.A. ob das bei Fahrraedern auch gemacht wird, ich vermute mal nicht, weil das Gewicht schon ein eher kritischer Punkt beim Fahrrad ist.
Sebastian K. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Dann kann dem Akku maximal (36 V)² / (2 · 0,32 Ω) ≈ 2,0 kW entnommen >> werden. > > Das wären dann 55A, also knapp 14A pro 18650er Zelle (4p) und damit weit > außerhalb der Spezifikation der Zellen. Deswegen schrieb ich ja: Yalu X. schrieb: > Nehmen wir mal an, der Akku könnte als ideale Spannungsquelle mit einem > idealen Serienwiderstand modelliert werden (was bei einem realen Akku > höchstens in gröbster Näherung zutrifft), sonst hat die Betrachtung des > Innenwiderstands sowieso wenig Sinn. > > Nehmen wir weiterhin an, dass die von dir berechneten 0,32 Ω halbwegs > stimmen, dass es sich um einen 36V-Akku handelt und der Wirkungsgrad des > Motors mit Controller mindestens 60% ist. Mindestens eine dieser Annahmen ist dann wohl falsch. Die Frage ist nur, welche? :) Ohne dir etwas unterstellen zu wollen: Innerhalb von zwei Jahren ändern sich nicht nur die physikalischen Eigenschaften des Akkus, sondern möglicherweise auch die des Fahrers, den das E-Bike den Berg hoch schleppen muss :)
Yalu X. schrieb: > Ohne dir etwas unterstellen zu wollen: Innerhalb von zwei Jahren ändern > sich nicht nur die physikalischen Eigenschaften des Akkus, sondern > möglicherweise auch die des Fahrers, den das E-Bike den Berg hoch > schleppen muss :) No Panic, ich unterstelle dir nicht, mir was unterstellen zu wollen ;-) Es ist so: Als das Bike neu war, schaffte ich es locker zu einer etwas entfernteren Pizzeria, die hier als Geheimtipp gilt. Irgendwann kam ich dann mit den letzten Elektronen zu Hause an und letzten Sommer musste ich alle Steigungen schieben, um eben nicht mit den letzten Elektronen zu Hause anzukommen. Am Fahrstil hat sich nichts geändert, denn ich nutze das Bike von Anfang an als elektrischen Beinbeweger.
> Am Fahrstil hat sich nichts geändert, denn ich nutze das Bike von > Anfang an als elektrischen Beinbeweger. Und die elektrisch zu bewegenden Beine plus Dranhängendem sind auch gleich leicht geblieben? ;-)
Zur Ursprungsfrage: Abnehmende Restkapazität und Erhöhung des Innenwiderstands des Akkus korrelieren meist, aber nicht immer. Hier sieht man z.B. die Batterien eines Renault Zoe (Ausschnitt aus dem Herstellerdatenblatt): Nach 1400 Voll-Zyklen (das wären >300000km...) fällt die Kapazität auf 80% ab, und der Innenwiderstand hat sich verdoppelt. https://pushevs.com/2019/02/10/renault-zoe-ze-40-full-battery-specs/
Man redet bei Batterietests eher von einer Impedanz statt Ri. Und die Impedanz kann man durchaus messen. Grüße
Sebastian K. schrieb: > Das würde heißen, dass 70-80% Restkapazität mehr als eine Verdopplung > des Ri mit sich bringt. Dann wundert es mich nicht, dass so ein Akku als > Schrott gilt, denn es kommt nur noch weniger als die halbe Leistung. Wie kommst du auf halbe Leistung?
> Nach 1400 Voll-Zyklen (das wären >300000km...) fällt die Kapazität auf > 80% ab, und der Innenwiderstand hat sich verdoppelt. > https://pushevs.com/2019/02/10/renault-zoe-ze-40-full-battery-specs/ Dann sind die Angabe der 80% aber die totale Verarschung! Die Leute glauben ja, ach wenn ich nach 10Jahren noch 80% habe dann haelt das schon 20Jahre und alles ist super. Wenn sich aber schon der Innenwiderstand verdoppelt hat dann ist es nicht mehr weit bis zu dem Moment wo die Kiste einfach abschaltet weil die Spannung zu stark zusammenbricht. Ausserdem verschlechtert sich dann der Wirkungsgrad weil immer mehr Energie im Akku als Waerme freigesetzt wird und nicht die Raeder dreht. Da hilft es dann nicht das ich das Autoradio im Stand noch fast genauso lange laufen lassen kann wie beim Neuwagen.... Olaf
Ich verstehe die Aufregung wegen der Verdoppelung des Innenwiderstands nicht. Bei einer üblichen Fahrweise braucht der ZOE 20kW. Das sind so 50A. (Oder bei kickdown 200A) Der Innenwiderstands des Akkus ist neu mit ca 72mOhm angegeben. Dann bleiben Neuzustand 1% der Energie im Innenwiderstand hängen und am Ende der Lebensdauer 2%. Da schaltet noch keine "Kiste ab". Es kann aber auch zu beschleunigter Alterung kommen (Stichwort Lithium plating) bei Akku schlechter Qualität oder ungünstigem Bedingungen. (Volle Akkus lange bei hoher Temperatur lagern, zu hohe Ladeströme in Verbindung mit niedriger Temperatur...) Deswegen klimatisierten die Autohersteller die Akkus und begrenzt den Ladestrom bis der Akku ausreichend vorgewärmt wurde.
ACDC schrieb: > Wie kommst du auf halbe Leistung? Sorry, war ein Denkfehler. Richtig ist: Die Spannung bricht um den doppelten Betrag ein und man kann die volle Leistung nicht mehr so lange abrufen, weil die Mindestspannung früher erreicht wird. Wobei die volle Leistung auch etwas reduziert ist, weil durch den erhöhten ca. 3V fehlen.
Andreas R. schrieb: > Ich verstehe die Aufregung wegen der Verdoppelung des Innenwiderstands > nicht. Bei einer üblichen Fahrweise braucht der ZOE 20kW ... Dann machen wir es anders: Ich verkaufe dir meinen gebrauchten ZOE-Akku, dessen Ri sich verdoppelt hat. Zahlst du mir 80% des Neupreises? Falls nicht, wie viel Prozent des Neupreises würdest du bezahlen?
> Ich verstehe die Aufregung wegen der Verdoppelung des Innenwiderstands > nicht. Allgemeine Lebenserfahrung sagt mir das die Akkus nicht linear sondern exponentiell altern.... Olaf
Sebastian K. schrieb: > Korrektur: weil durch den erhöhten Ri ca. 3V fehlen. dann wird mehr Strom gezogen und gut ist. Gleiche Leistung.
> Allgemeine Lebenserfahrung sagt mir das die Akkus nicht linear > sondern exponentiell altern.... Und Akkus für Autos unstetig - wenn's kalt wird!
> dann wird mehr Strom gezogen und gut ist. > Gleiche Leistung. Klar, aber es wird mehr Energie im Akku frei weil der Systemwirkungsgrad sinkt. Irgendwann geht der Akku dann in Flammen auf. Weil das allgemein ein bekanntes und unerwuenschtes Problem ist wird der Hersteller das Auto lange vorher still legen. Aber das ist noch nicht alles. Es gab ja mal eine Zeit als Laptops noch Festplatten hatten. Wenn da der Akku dann etwas aelter wurde, also der Innenwiderstand stieg, und man den Akku im Betrieb auf 50% entladen hatte dann konnte es passieren das die Platte anlief, soviel Strom zog das die Spannung zusammenbrach und dann hat die Akkuueberwachung einfach den Akku abgeschaltet und der Laptop war aus. Kann sich da noch einer dran erinnern? Aehnliches koennte auch beim Auto passieren. Man ist auf der Autobahn, der Akku steht auf 50%, man will mal kurz ueberholen, gibt ordentlich Gas^WStrom und schwups ist der Akku auf 0% und das Auto ist aus. Das wird man nicht wollen. Daher wuerde ich mal vermuten das die Hersteller den Zustand des Akkus sehr konvervativ ueberwachen und beim geringsten Zweifel weigert sich dann das Auto zu funktionieren. Daher wuerde ich solchen Aussagen wie 80% Lebensdauer sehr vorsichtig sehen. Das eine ist die Kapazitaet, das andere der Innenwiderstand. Beides muss stimmen! Ich wuerde nicht erwarten das man irgendwann auf 30% ist und dann anstatt 300km noch 90km fahren kann. Olaf
> Ich wuerde nicht > erwarten das man irgendwann auf 30% ist und dann anstatt 300km noch 90km > fahren kann. Putzig ist, wenn in Reklamespots (vorgetragen natürlch von einem weiblichen Exemplar unserer Spezies!) treuherzig erzählt wird, dass die betreffende elektrisch betriebene SUV-Kiste bis zu 630 km weit fährt! (Da wurde bestimmt sicherheitshalber von 631,27 km abgerundet,,,)
Olaf schrieb: > er Akku steht auf 50%, man will mal kurz ueberholen, gibt ordentlich > Gas^WStrom und schwups ist der Akku auf 0% und das Auto ist aus. Deswegen reduziert das Steuergerät auch die Stromaufnahme des Motors wenn die Spannung einbricht. So gibt es halt weniger wumms beim Beschleunigen aber die Kiste fährt. Es hat schon einen Sinn, dass die Software die meiste Zeit mit Plausibilisierung beschäftigt ist, um die Kiste am laufen zu halten.
> die betreffende elektrisch betriebene SUV-Kiste bis zu 630 km weit > fährt! Jeder der jemals irgendwas mit Akku gekauft hat weiss das er die Angaben vom Hersteller immer durch zwei teilen muss. :-) Olaf
Vielleicht habe ich es überlesen oder falsch verstanden. Meines Wissens errechnet sich der Ri eines Akkus nach: (Leerlaufspannung minus Spannung unter Last)/ Stromstärke Das hat m.E. nichts mit Restkapazität zu tun. Oder ist hier die Zunahme des Ri entsprechend dem Akkualter gemeint?
Olaf schrieb: > Allgemeine Lebenserfahrung sagt mir das die Akkus nicht linear sondern > exponentiell altern.... Genau so ist es. 80% sind wie 80 Jahre beim Opa, da geht nicht mehr viel und laut Sterbetafel geht es auch nicht mehr lange. Dass politische Entscheider diese Schrottakkus als Energiespeicher im Stromnetz einsetzen wollen, lässt pure Ahnungslosigkeit vermuten. ACDC schrieb: > dann wird mehr Strom gezogen und gut ist. > Gleiche Leistung. Bei deutlich erhöhtem Ri bricht bei mehr Strom die Spannung noch mehr zusammen und du musst als direkte Folge noch mehr Strom ziehen. Wodurch die Spannung noch mehr zusammen bricht ... Am Ende brennt die Karre.
Olaf schrieb: > Man ist auf der Autobahn, > der Akku steht auf 50%, man will mal kurz ueberholen, gibt ordentlich > Gas^WStrom und schwups ist der Akku auf 0% und das Auto ist aus. Der Motorcontroller hat das im Griff, da geht nichts aus. Du mobilisierst bei einem ordentlichen Tritt aufs Gaspedal eben nur noch eine bescheidene Mehrleistung. Bei einem Überholmanöver auf der Landstraße kann das allerdings schnell ins Auge gehen: Man zieht raus, tritt ordentlich aufs Gaspedal und es kommt statt der gewohnten brachialen Leistung nur eine sanfte Mehrleistung. Wenn dann direkt hinter einem noch einer zum Überholen ansetzt und es taucht Gegenverkehr auf, dann können die Protagonisten schnell mal die Engelchen auf der Harfe spielen hören. Dagegen kommt bei meinem guter altern Verbrenner IMMER der maximale Schub. Zusätzlich gilt die gleiche Gesetzmäßigkeit wie bei einer senkrecht startenden Rakete: Je weniger der Sprit wird, um so brachialer geht es vorwärts.
> Der Motorcontroller hat das im Griff, da geht nichts aus. Korrekt, ich erwarte auch das sich die Hersteller sich da Gedanken machen und das Problem nicht so wie bei einem Laptop loesen, aber Teil der Loesung wird sein das so ein Auto vermutlich irgendwann sagt, nein dein Akku ist zu schlecht, ich erlaube nur noch Notbetrieb mit xxkm/h damit du zur Werkstatt fahren kannst. Die Hersteller koennen einen Akku nicht bis zum technischen Ende der Lebensdauer ausquetschen sondern werden da vorher stop sagen muessen, durchaus auch im Interesse ihrer Kunden! Daher ja auch das Interesse Akkus die fuer ein Auto zu schlecht geworden sind danach noch anderweitig zu verwenden. Bei einer geringeren Strombelastung wird es so ein Akku dann vermutlich noch Jahrelang machen. > Oder ist hier die Zunahme des Ri entsprechend dem Akkualter gemeint? Genau. Ein schlechter werdender (relativer) Ri ist ein Indiz fuer einen gealterten Akku, aehnlich wie eine verringerte Kapazitaet. Da wird es zum einen einen eher weichen Zusammenhang geben und eine eher harte Grenze in einer Anwendung wenn die Spannung durch eine hohe Last stark zusammenbricht. Olaf
Olaf schrieb: >> Wenn man irgendeine Baterie bzw. Akku definiert belastet, läuft > die >> gemessene Spannung immer "weg" (sinkt), so dass man oft raten muss, >> welchen Wert man nehmen sollte, um den Ri auszurechnen. > > Komisch, ich dachte hier ein Etechnikforum wo jeder mindestens > ein Rigoloszi braucht. Wieso nicht einfach mal den Ausgang mit Nennstrom > fuer 1ms belasten und dabei kurz die Spannung messen? > > Olaf Weil das nicht geht, bzw. nur Mist dabei heraus kommt!
> Dass politische > Entscheider diese Schrottakkus als Energiespeicher im Stromnetz > einsetzen wollen, lässt pure Ahnungslosigkeit vermuten. Quatsch. Das macht das Netz ganz von alleine, mit (digitalen?) Kobolden. Und: "Das ist alles ausgerechnet."
Achtung Ironie: Ums mal mit dem Verbrenner zu vergleichen: Ein 5 Zylinder Motor mit 300 000 km, der nur noch auf 4 Pötten läuft hat doch noch 80%. Der ist ja noch zu 80% gut, ja sogar 80% des Neupreises wert! Den kann man prima für Notstromagregate nehmen, da kann der noch ein zweites Leben für ein Krankenhaus, oder Kernkraftwerk haben. Prima Geschäftsidee, da könnte Amthor für die Gegenleistung von ein paar Aktienoptionen doch gleich mal auf Werbetour bei Investoren gehen. Mal im ernst: Wenn dein Auto bei ansonsten gleichen Nutzungsbedingungen - sei es mit Dino-Saft oder Elektronen - 20% weniger Leistung, Reichweite oder Mehrverbrauch hat: Lass ihn reparieren oder finde dich mit einer baldigen Zwangspause auf den Standstreifen ab.
> Reichweite oder Mehrverbrauch hat: Lass ihn reparieren oder finde dich > mit einer baldigen Zwangspause auf den Standstreifen ab. Das ist nicht ganz so einfach. Bei normalen Autos weisst du das du sobald so eine Kiste erstmal aelter wie 10Jahre alt ist so einiges an Reparaturkosten haben wirst. Da geht heute mal die Lichtmaschine kaputt, naechstes Jahr der Anlasser, in zwei Jahren mal ein Steuergeraet. Mit anderen Worten irgendwas ist immer, aber nicht alles auf einmal. Bemerkenswerter weise werden Autos auch immer aelter, werden also laenger genutzt. Wobei solche alten Autos dann eher weniger vom Hersteller repariert werden, sonder mehr von einer preiswerten Hinterhofwerkstatt oder vom Besitze selber. Bei einem Elektroauto wirst du weniger solche Reparaturen haben weil es da erstmal weniger Teile gibt. Dafuer gibt es zwei andere Sachen: 1. Das teuerste Ersatzeil, die Batterie, ist gleichzeitig ein Verschleissteil. Die wird auf jedenfall irgenwann kaputt gehen und du kannst schlecht eine gebrauchte einbauen weil deren Zustand genauso fragwuerdig ist. Die Reparatur wuerde dann halt immer ueber den Wert des Wagen liegen. In der Praxis werden dann die Preise fuer gebrauchte Autos steigen bis sie teurer wie so eine Reparatur sind. 2. Man macht es kleinen Werkstaetten immer schwerer etwas zu reparieren. (Spezielle Software, Notwendige Schulungen fuer Arbeiten an der Batterie) Mit anderen Worten, weniger haeufig Reparaturen, dafuer aber sehr viel teurer. Das muss auch so sein, sonst haetten wir ja bald 50% arbeitslose Automechaniker. :-) DAs koennte dazu fuehren das Leute die heute ein altes Auto fahren es sich bald nicht mehr leisten koennen. Wir werden Zukunft wieder oefter Mofas mit Anhaenger sehen... Olaf p.s: Es wuerde mich nicht wundern wenn Firmen wie Tuev, Dekra, GTU, usw, bald auf die Idee kommen fuer 100Euro als Dienstleistung eine Bewertung des Akkuzustands anzubieten weil dies beim Gebrauchtkauf die alles entscheidende Frage ist.
Olaf schrieb: > p.s: Es wuerde mich nicht wundern wenn Firmen wie Tuev, Dekra, GTU, usw, > bald auf die Idee kommen fuer 100Euro als Dienstleistung eine Bewertung > des Akkuzustands anzubieten weil dies beim Gebrauchtkauf die alles > entscheidende Frage ist. Ja wäre doch zu hoffen. Solange das mit standardisierten und belastbaren Messmethoden geschieht, würde ich das ganz klar befürworten. Wem - wenn nicht einem staatlich vereidigtem Sachverständigen - soll man denn sonst wirklich trauen können? Ja, gibt auch hier schwarze Schafe, aber das ist eher die Ausnahme.
> Ja wäre doch zu hoffen. Solange das mit standardisierten und belastbaren
Das waere in der Tat wuenschenswert. Noch besser waere es aber wenn
unsere
Politik die Hersteller zu standardisierten Akkus zwingen wuerde. Also
Form, Busprotokoll und Spannung. Idealerweise noch unterteilt in Modulen
von jeweils 50V. (einfacheres Handling)
Wobei das nicht zwangslaeufig der eine genormte Wuerfel sein muss. ES
gibt ja auch heute unterschiedliche Batterien um Herstellern je nach
Geraet etwas flexibilitaet zu erlauben.
Das wuerde es Fremdherstellern erlauben Ersatzakkus anzubieten, oder
auch mal nur einen Teil zu ersetzen. Damit koennte man dann die
Systemeffizienz erhoehen weil ein Auto laenger genutzt wuerde, und
solche Module wenn sie fuers Auto einen zu hohen Ri haben koennen dann
zuhause an die Solarzelle geklemmt werden.
Olaf
Olaf schrieb: > Noch besser waere es aber wenn > unsere > Politik die Hersteller zu standardisierten Akkus zwingen wuerde. Also > Form, Busprotokoll und Spannung. Idealerweise noch unterteilt in Modulen > von jeweils 50V. (einfacheres Handling) Da bin ich - aktuell - noch strikt dagegen. Momentan überschlagen sich die Hersteller mit Innovationen im Akku, neue Zellformate von Tesla, Natrium-Ionenakkus von CATL, unterschiedliche Geschmacksrichtungen von Lithium-Chemie-varianten. (Eisenphosphat mit anderer Spannungslage oder der Entfall von Cobalt, was wiederum ein leistungsfähigeres Wärmemanagement erfordert). Manche machen keine Klimatisierung, Luftkühlung oder Einbindung in den Wasserkreislauf. Eine erzwungene Standardisierung in der aktuellen Technologiephase würde vermutlich die Weiterentwicklung einengen, oder komplett abwürgen. Und bei den Verbrennern hat man sich gerade so auf einen Standard im Treibstoff einigen können, aber beim Motor oder Getriebe kocht jeder sein eigenes Süppchen, niemand würde auf die Idee kommen, den Herstellern einen Einheitsmotor oder auch nur die mech. Schnittstellen oder irgend ein anderes Standardbauteil vorzuschreiben. Um mal beim Thema des Forums zu bleiben: Transistorpackages (SOT23), oder Standard-Akkuformen (NiMh Größe AA) sind auf Initiative der Branche entstanden, nicht weil ein schlauer Politiker das verordnet hat. Stell dir vor die Politik hätte in den 90gern AA-Batterien als verpflichtender Standard für Mobiltelefone vorgeschrieben...
Olaf schrieb: > Mit anderen Worten, weniger haeufig Reparaturen, dafuer aber sehr viel > teurer. Das muss auch so sein, sonst haetten wir ja bald 50% arbeitslose > Automechaniker. :-) > DAs koennte dazu fuehren das Leute die heute ein altes Auto fahren es > sich bald nicht mehr leisten koennen. Wir werden Zukunft wieder oefter > Mofas mit Anhaenger sehen... Für einen Leiharbeiter im Handwerk - heute hier und morgen dort - der seinen 15 Jahre alten Kleinwagen heute durch einen Kumpel irgendwie billig am laufen halten kann bedeutet ein Batteriedefekt Hartz4.
Martin S. schrieb: > Olaf schrieb: >> p.s: Es wuerde mich nicht wundern wenn Firmen wie Tuev, Dekra, GTU, usw, >> bald auf die Idee kommen fuer 100Euro als Dienstleistung eine Bewertung >> des Akkuzustands anzubieten weil dies beim Gebrauchtkauf die alles >> entscheidende Frage ist. > > Ja wäre doch zu hoffen. Solange das mit standardisierten und belastbaren > Messmethoden geschieht ... So wie die standardisierte Abgasmessung im Steuergerät, die hatte echtes Potenzial. Wenn der Superakku auf der Bühne erscheint (in einem Jahr soll der Akku mit 1.000km Reichweite kommen (ja ich weiß, es sollte schon so viel kommen)), ist der ganze heutige E-Krempel eh Sondermüll. Da brauchst du keine Bewertung mehr von Tuev, Dekra, GTU, usw. Andreas B. schrieb: > Für einen Leiharbeiter [...] bedeutet ein Batteriedefekt Hartz4. Das heißt ab jetzt Bürgergeld, das klingt besser.
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