Hallo zusammen, im Zuge der immer weiter um sich greifenden Verschrottung von Geräten an denen nur Kleinigkeiten (Elkos, Dioden, Transistoren) defekt sind, stellt sich die Frage, ob es nicht möglich ist Bauteile zu entwickeln, die durch einen Marker anzeigen, dass sie defekt sind. Das würde die Reparatur erheblich vereinfachen. Bei welchen Bauteilen wäre so etwas wohl einfach umsetzbar? Bei Elkos könnte man einen Marker anbringen, der bei sich bei zu hohem Druck verfärbt oder Ähnliches. Momentan erkennt man das nur mehr schlecht als recht an aufgeblähten Elkos... Bei Halbleitern die überhitzt wurden, wäre eine einfache chemische Signatur denkbar, die sich rot verfärbt.
Meinst du die Hersteller sind daran interessiert wenn jeder Depp den Fehler finden kann statt für 650 ein Ersatzteil bzw für 500 eine Neue Maschine zu kaufen?
Andreas M. schrieb: > Glühlampen, LEDs und Röhren tun das schon lange. > Sie werden nicht mehr hell, wenn sie kaputt sind. Glühlampen und LEDs: ja. Röhren nein. Die können auf verschiedene Arten kaputt gehen. Der Ausfall der Heizung ist nur eine davon. Im übrigen dürfte (vielleicht abgesehen von Elkos) die häufigste Ausfallursache sowieso außerhalb der Bauelemente selber liegen, nämlich: "beschädigte" Lötstellen. Alles an Bauelementen, was groß und/oder schwer und/oder thermisch stark variabel ist, ist diesbezüglich mehr oder weniger gefährdet. Selbst wenn also eine Selbstanalyse der Bauelemente realistisch machbar wäre, würde die zweithäufigste Ausfallursache von Schaltungen dadurch nicht erfasst werden.
Viele Bauelemente gehen kaputt, weil sie überlastet wurden. Der Grund ist meist, dass die Kosten gedrückt werden, indem auf Kante geplant wird. Aus diesem Grund würde niemals ein Bauteil eingesetzt werden, welches anzeigt, dass es kaputt ist. Das wäre viel zu teuer. Die Hersteller wollen, dass man im Defektfall, das ganze Gerät neu kauft und das alte nicht repariert.
Apple und Samsung haben ihre Smartphones mit zahlreichen Wasser-Indikatoren ausgestattet. Aber nicht um zu beweisen, dass die Geräte doch nicht Wasserdicht sind (wie mal versprochen wurde), sondern um zu beweisen, dass der Kunde sie kaputt gemacht hat. Also wenn sie extra Geld ausgeben, dann eher in diese Richtung.
Viele Defekte treten auch an Kabeln/Verbindungen auf. Da diese aber oft extrem winzig und in kompliziert konstruierten Plastikteilen versteckt sind, kriegt man die auch kaum repariert, obwohl es nur um simples Löten geht. Habe letztens ein teures drahtloses Logitech-Headset weggeworfen, bloß weil innen so eine Einzel-Faser-Leitung einen Wackler hatte. Es war nicht möglich die Verbindung wiederherzustellen.
Reparateur schrieb: > Bei welchen Bauteilen wäre so etwas wohl einfach umsetzbar? Sicherungen im Auto mit paralleler 12V LED gibt es wohl schon. Wäre auch bei anderen Bauteilen denkbar. Thermische Überlast durch eine Art Wachs, der sich bei X °C verflüssigt (gibt es in beliebigen Stufen) Das Problem: statt Detektion wäre für den gleichen Preis (außer Sicherungen, Schutzelemente) eine Dimensionierung für lebenslange Haltbarkeit machbar. Das gleiche z.b. bei Kugellagern: da gibt es Dicke Werke zur Dimensionierung auf 10, 100 oder 1000h. Zwischen 1000 und dauerhaft ist da jetzt kein Faktor 2 oder so.
Reparateur schrieb: > ob es nicht möglich ist Bauteile zu entwickeln, > die durch einen Marker anzeigen, dass sie defekt sind. Das würde die > Reparatur erheblich vereinfachen. Ich denke, falsche Ausgangs-Hypothese. Die hohen Reparaturkosten entstehen "im Westen" nicht durch die aufwendige Fehlersuche, sondern hauptsächlich durch die hohen Lohnkosten und die hohen, gesetzlichen Anforderungen. Elkos fallen häufig in Schaltnetzteilen aus. Nehmen wir mal ein "teures" USB-Netzteil für 20,- Euro an. Wieviel wärst Du bereit für eine Reparatur, inkl. Transportkosten, aufzuwenden? Bedenke, was es kosten würde das defekte Gerät an eine zentrale Reparaturstelle zu schicken und wieder zu Dir zurück. Wieviel bleibt der Reparaturstelle übrig? Davon muss sie nicht nur den Fachmann, der repariert, bezahlen, sondern auch alle Büromitarbeiter, Gebäude, und Gewährleistungskosten. Und Gewinn muss der Laden auch noch machen, nach dem er Steuern bezahlt hat. Oder, Du bringst es zum "Fachmann um die Ecke". Wie viele solcher USB-Netzteile müsste er in der Stunde reparieren, damit er am Ende ein Netto-Gehalt hat, nach Abzug der Ladenmiete, Steuern und seiner privaten Rentenvorsorge, dass es sich für ihn lohnt mit all dem Risiko, dass der Reparaturversuch scheitert und Du dann natürlich nichts bezahlen willst? Es ist eben tatsächlich so, dass die Kosten von Massenware im Vergleich zu unseren Lohnkosten lächerlich gering sind. Darum wird nur wenig repariert. Anders sieht es in "unterentwickelten" Ländern aus. Dort ist ein Gerät im Vergleich zu Lohnkosten sehr teuer, dort wird repariert solange es noch irgendwie geht.
Einer schrieb: > Davon muss sie nicht nur den Fachmann, der repariert, bezahlen, sondern > auch alle Büromitarbeiter, Gebäude, und Gewährleistungskosten. Und vor allem Dingen: wie soll er das verklebte Plastegehäuse auf bekommen und hinterher wieder ordentlich zu bekommen ? Da bleibt doch nur aufbrechen und mit Gaffertape zusammenzuflicken, das geht aber nicht als Reparatur durch.
Reparateur schrieb: > ob es nicht möglich ist Bauteile zu entwickeln, > die durch einen Marker anzeigen, dass sie defekt sind. Dafür gibt es doch die Kristallkugeln.
Einer schrieb: > Und Gewinn muss der Laden auch noch machen, nach > dem er Steuern bezahlt hat. Nach dem er Steuern bezahlt hat, hatte er wohl schon Gewinn erwirtschaftet.
Eine Entwicklung könnte sein... Da die Firmen nicht bereit und in der Lage sind, vernünftige Maker in ihren Bauelementen zu intrigieren, muß ein System geschaffen werden, das mit mikrorechnergestützter kybernetischer Mikrorechnerstützung die Bauteile an ihrem Geruch erkennt. Dazu muß geklärt werden: Wie riechen junge Bauteile? Wie mittlere und alte? Wie kann man Stress der Bauteile erkennen? Oder auch Faulheit der Bauelemente durch absolutes Nichtstun? Der Sensor wird dann über die Leiterplatte geführt und piept dann, wenn er ein nicht kooperatives Bauteil erkent. Klar dürfte auch sein, das zur Benutzung des Fehlersuchers eine Cloudverbindung absolute Pflicht ist. Diese dient dann zur Abrechnung, denn der Service kann beim beschriebenen Aufwand natürlich nicht kostenlos sein. Als Aufwandsentschädigung sind 1000 EUR pro Sekunde angedacht, um mit Biontech auf Augehöhe zu kommen. :-P mfg
Richard H. schrieb: > Einer schrieb: >> Und Gewinn muss der Laden auch noch machen, nach >> dem er Steuern bezahlt hat. > > Nach dem er Steuern bezahlt hat, hatte er wohl schon Gewinn > erwirtschaftet. Das stimmt zumindest lange nicht in jeder Beziehung/Steuerart und ist von Unternehmen, dessen Art uvm. unterschiedlich und abhängig.
Reparateur schrieb: > stellt sich die Frage, ob es nicht möglich ist Bauteile zu entwickeln, > die durch einen Marker anzeigen, dass sie defekt sind. Ja, Sicherungen z.B.
Programmierer schrieb: > Da diese aber oft extrem winzig und in kompliziert konstruierten > Plastikteilen versteckt sind, kriegt man die auch kaum repariert, obwohl > es nur um simples Löten geht. Mit dem richtigen Werkzeug ist das durchaus machbar. Habe ich erst vor kurzem an einem Smartphone gemacht.
Man könnte jeden Kondensator/Widerstand mit einem Mini-Controller versehen der dann signalisiert das es nicht mehr geht. Die Bauteile auf diesem MiniController müsste man dann mit einem µController versehen damit man weiß ob die noch funktionieren. Je nach Anspruch kann man das beliebig tiefgehend weiterführen. Bei Raumsonden und Satelliten wird ein anderes Verfahren verwendet.
Reparateur schrieb: > Hallo zusammen, > > im Zuge der immer weiter um sich greifenden Verschrottung von Geräten an > denen nur Kleinigkeiten (Elkos, Dioden, Transistoren) defekt sind, > stellt sich die Frage, ob es nicht möglich ist Bauteile zu entwickeln, > die durch einen Marker anzeigen, dass sie defekt sind. Das würde die > Reparatur erheblich vereinfachen. Es zeichnete den typischen "Reparateur" schon seit Urzeiten aus, dass er nur "Auswechseln" möchte, statt einem Fehler auf den Grund zu gehen und dazu auch eine Weile mit Nachdenken zu verbringen, bzw. sich überhaupt mit den Grundlagen vertraut zu machen. Auch wenn Du nachfolgend ein paar (unsinnige?) Ideen aufzeigst: > Bei welchen Bauteilen wäre so etwas wohl einfach umsetzbar? Bei Elkos > könnte man einen Marker anbringen, der bei sich bei zu hohem Druck > verfärbt oder Ähnliches. Momentan erkennt man das nur mehr schlecht als > recht an aufgeblähten Elkos... Wie genau oder wieviel genauer sollte der Drucksensor gegenüber dem aufgebähten Deckel arbeiten? Was nutzt Dir ein Drucksensor mit Höchstwertanzeige, wenn der Elko kurzzeitig Druck aufgebaut hat, aber Kapazität und ESR noch ok sind? Und was kostet das zusätzlich in der Produktion? > Bei Halbleitern die überhitzt wurden, wäre eine einfache chemische > Signatur denkbar, die sich rot verfärbt. Bei vielen Bauteilen kommt es schon beim Lötvorgang zu höheren äusseren Temperaturen, als ggf. eine innere Überlastung durch Wärmeleitung nach aussen übertragen wird und das Bauteil zerstört. Ich stelle aber gerade vor, wie ein "Reparateur" ein (scheinbar?) defektes Bauteil auslötet und noch dabei plötzlich angezeigt bekommt, dass alle anderen Bauteile drumrum ebenfalls kaputt sind. :-) Nicht nur "früher" war oft so, dass ein Bauteil defekt wurde, weil irgendwo in der langen Kette drumrum etwas aus dem Ruder gelaufen war oder ist, heute ggf. auch ein Fehler im µC (HW oder SW) nach aussen durchschlägt. Der Bastler (Reparateur) wechselt dann gerne das offensichtlich defekte Bauteil und Kunde und er selber wundern sich dann, wenn es nach einiger Zeit oder sofort wieder knallt. Mich hat hat schon vor über 50 Jahren interessiert, warum es zu einem Versagen kam/kommt und habe schon damals als Kind immer versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, auch bei den damals noch gängigen Röhrengeräten. Das war auch in meiner Unternehmerzeit eines der A&O bei allen Reparaturen und Ursache dafür, dass wir seltenst einen Kostenvorschlag für eine Reparatur vor einer ggf. kostenpflichtigen Befragung zur Fehlerentstehung/Entwicklung und Analyse abgegeben haben. I.d.R. hat das die Reparatur auch für den Kunden preiswerter (und zuverlässiger) gemacht. Viele hier Forum lieben allerdings Bastler-Thekengespräche und wollen adhoc-Lösungen, ohne notwendige "Geheimnisse" preiszugeben. Ach ja, es braucht im Softumgang natürlich oft auch ein "Bitte" und langatmetige Begründung, was man mit den Zusatzinfos möchte, während Bastler 1 schon gepostet hat, dass nur T/Qxy und C0815 gewechselt werden muss.
Also ich glaube ihr baut an den falschen Geräten. Die meisten Bauteile zeigen doch an, wenn sie defekt sind. Entweder sind sie weg, dafür ist ein schwarzer Fleck da, das Gehäuse hat Risse bekommen oder der Deckel fehlt ganz, die Anzahl der Anschlüsse hat abgenommen oder im Inneren sind Drahtbrücken gewachsen, die da laut Datenblatt nicht hingehören.
Ben B. schrieb: > Also ich glaube ihr baut an den falschen Geräten. Die meisten Bauteile > zeigen doch an, wenn sie defekt sind. > > Entweder sind sie weg, dafür ist ein schwarzer Fleck da, das Gehäuse hat > Risse bekommen oder der Deckel fehlt ganz, die Anzahl der Anschlüsse hat > abgenommen Das sind dann die Geräte, bei denen die "Reparateure" glauben, sie schnell reparieren zu können. > oder im Inneren sind Drahtbrücken gewachsen, die da laut > Datenblatt nicht hingehören. Und oft hört es da schon auf.. An die Brücken, ggf. auch Halbleitermässig denken manche nicht einmal und erwähnen sie daher auch nicht. Es hat seinen Grund, dass Hersteller schon vor Jahrzehnten auf die Idee gekommen sind, die Modultechtik zu entwickeln und Austauschmodule oft Standard wurden. Dabei war es "früher" dabei auch üblich, dass das defekte Modul auch an den Hersteller zurück gesendet werden musste, oder das "neue" Modul ohne Rücksendung des Altteils einen gehörigen Aufpreis kostete.
Reparateur schrieb: > Hallo zusammen, > > im Zuge der immer weiter um sich greifenden Verschrottung von Geräten an > denen nur Kleinigkeiten (Elkos, Dioden, Transistoren) defekt sind, > stellt sich die Frage, ob es nicht möglich ist Bauteile zu entwickeln, > die durch einen Marker anzeigen, dass sie defekt sind. Das würde die > Reparatur erheblich vereinfachen. Nimm ne IR-Kamera, Bauteile die keine Strom aufnehmen weil sie defekt sind, erkennt man so. Die Markergeschichte ist nur zum teil sinnvoll, weil so ein Markermechanismus selbst fehleranfällig ist. und wenn der Marker dir sagt "Wechsle mich" weisste immer noch nicht womit oder gar wie. Grad BGA kriegt man nicht unbedingt zerstörungsfrei gewechselt. Es sei denn man hat einen Auslötmechanismus mit einem Auslötstrom von ca 10000 mA im sogenannten 'Hard-Erase-Modus' eingebaut wie in einem Fachmagazin der Achtziger Jahre beschrieben. Allerdings im Aprilheft. >Ich stelle aber gerade vor, wie ein "Reparateur" ein (scheinbar?) >defektes Bauteil auslötet und noch dabei plötzlich angezeigt bekommt, >dass alle anderen Bauteile drumrum ebenfalls kaputt sind. :-) Hehe dumm gelaufen ;-) https://www.youtube.com/watch?v=VOA-kCY2b9o
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