Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wieso gibt es keine Breadboards mit einem zulässigen Durchmesser von 1,1 mm für Bauteilanschlüsse


von Nano (Gast)


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In der Wikipedia steht zu Breadboards, dass der zulässige Durchmesser 
der Bauteileanschlüsse 0,3 bis 0,8 mm laut AWG 20–28 beträgt.

Normale Stiftleisten haben einen Durchmesser von 1 mm, also eigentlich 
zu viel.
Präzisionssiftleisten sind zwar deutlich dünner, aber die Kosten sind 
(Stand 21.11.2021) 10 mal so hoch.
Wenn man da viele braucht, lohnt sich das praktisch nicht. Genauso gut 
könnte man sich auch eibfach mehrere Breadboards leisten.

Insofern wundert es mich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, 
Breadboards im 2,54 Rastermas auf den Markt zu bringen, die größere 
Durchmesser für Bauteilanschlüsse erlauben.
Sind die Abstände zwischen den Pins da schon so kritisch?

Und die Billigheimer sparen doch überall, warum ist von denen noch 
keiner auf die Idee gekommen normale Stiftleisten herauszubringen, wo 
man einfach deutlich an Material einspart und die Stifte dünner macht, 
ohne den Anspruch zu erheben, eine Präzisionsstiftleiste zu sein?

: Verschoben durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Dünnere Stiftleisten sind nicht kompatibel zu den handelsüblichen. Die 
kauft kaum jemand. Aus diesem Grund sind sie so viel teurer.

Abgesehen davon passen die 1 mm Stifte durchaus in normale Steckbretter. 
Nur sind danach deren Kontakte überdehnt, so dass sie sich nicht mehr 
für 0,3 mm eignen. Bei dem billigen Blech dass darin verwendet wird ist 
das kein Wunder.

Andererseits will wohl niemand mehr 30 Euro für ein ein kleines 880er 
Steckbrett ausgeben, wie damals als sie noch Qualität hatten.

von MaWin (Gast)


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Nano schrieb:
> Insofern wundert es mich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist,
> Breadboards im 2,54 Rastermas auf den Markt zu bringen, die größere
> Durchmesser für Bauteilanschlüsse erlauben.

Weil andere Leute vorher denken, bevor sie sich was wünschen, oder gar 
mit der Konstruktion beginnen.

Damit ein Draht von 1.1mm gefasst werden kann, müssen sich die 
Klemmbleche um 1.1mm auseinanderbewegen können, aber gleichzeitig vorher 
einen Trichter bilden der das ganze 1.1mm Loch abdeckt.

Der Trichter wird also auf eine Gesamtbreite von 2.2mm 
auseinandergedrückt, bei einem Abstand von 2.54mm. Schon wenn man nur 
0.1mm Toleranz ansetzt und 0.2mm Trennwanddicke, passt das nicht mehr 
rein.

Vergiss es.

von 1234567890 (Gast)


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Ich frage mich, warum jemand Stecker- und Buchsenleisten auf ein 
Breadboard stecken will. Das ganze Breadboard ist doch schon ein 
Stecksystem.

Natürlich darf man gerne Stift-und Buchsenleisten stapeln und wie Lego 
zusammenstecken, aber aus elektronischer Sicht macht es keinen Sinn auf 
dem Steckbrett noch mehr unzuverlässige Steckverbingungen zu erzeugen, 
als sowieso schon da sind.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> aber gleichzeitig vorher einen Trichter
> bilden der das ganze 1.1mm Loch abdeckt.

Zum Glück habe die Stiftleisten haben abgerundete Pins, so dass man sie 
trotzdem in normale Steckbretter herein bekommt. Dennoch tut das den 
Kontakten nicht gut.

von Nano (Gast)


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MaWin schrieb:
> Nano schrieb:
>> Insofern wundert es mich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist,
>> Breadboards im 2,54 Rastermas auf den Markt zu bringen, die größere
>> Durchmesser für Bauteilanschlüsse erlauben.
>
> Weil andere Leute vorher denken, bevor sie sich was wünschen, oder gar
> mit der Konstruktion beginnen.
>
> Damit ein Draht von 1.1mm gefasst werden kann, müssen sich die
> Klemmbleche um 1.1mm auseinanderbewegen können, aber gleichzeitig vorher
> einen Trichter bilden der das ganze 1.1mm Loch abdeckt.
>
> Der Trichter wird also auf eine Gesamtbreite von 2.2mm
> auseinandergedrückt, bei einem Abstand von 2.54mm. Schon wenn man nur
> 0.1mm Toleranz ansetzt und 0.2mm Trennwanddicke, passt das nicht mehr
> rein.
>
> Vergiss es.

Verstehe.

Dann also totgesparte Stiftleisten.

von Nano (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Dünnere Stiftleisten sind nicht kompatibel zu den handelsüblichen. Die
> kauft kaum jemand. Aus diesem Grund sind sie so viel teurer.

Hm, okay.
Also gibt's da keine echte Lösung. :(

von Nano (Gast)


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1234567890 schrieb:
> Ich frage mich, warum jemand Stecker- und Buchsenleisten auf ein
> Breadboard stecken will. Das ganze Breadboard ist doch schon ein
> Stecksystem.

Wegen SMD und *SO Adapterplatinen.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Aus dem selben Grund hat man sich vor geschätzt 40 Jahren, als es noch 
kein billiges Zeug aus China gab und der Begriff "Breadboard" ratloses 
Kopfschütteln verursacht hätte, bei Hirschmann eine Experimentier-Platte 
einfallen lassen, bei denen auch solche Stifte problemlos passen. Dafür 
müssen andere Bauteile, insbesondere ICs, auf speziellen Fassungen 
gesteckt werden. Siehe z. B. auch:
https://juergen-horn.de/erinacom/elektronik/kaesten/steckplat/hirschm.html
Die waren damals richtig teuer. Ich habe damals Schaltungen für 
Projekte, die auf bis zu 4 richtig voll gesteckten XP101 aufgebaut 
waren, getestet (erfolgreich).
Auch heute bevorzuge ich vorzugsweise diese Experimentierplatten, habe 
im Laufe der Jahre eine Menge Adapter für alle möglichen Teile im 
1/10"-Raster angefertigt. An die 10 dieser XP101 müssten sich im Laufe 
der Zeit bei mir angesammelt haben. Chinesische Breadboards - na ja, 
manchmal auch. Wenn man sie immer nur 1 mal benutzt, sind sie ok. Und 
billig genug sind sie dafür auch.

von MaWin (Gast)


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Nano schrieb:
> Also gibt's da keine echte Lösung. :(

An die Stiftleisten, ähnlich wie an TO220, Potis oder sonstige Buchsen 
die man ins Steckbrett bekommen will, kurze 0.75mm StarrDrähte anlöten 
die ins Steckbrett passen.

von Teo D. (teoderix)


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MaWin schrieb:
> ähnlich wie an TO220

Och nee.... Nimm zwei Zangen oä. und dreh 4-5mm der Pins um 90°. ... 
Kann man natürlich bei allen unsymmetrischen geformten Anschlusspins 
machen.

von Nano (Gast)


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MaWin schrieb:
> Nano schrieb:
>> Also gibt's da keine echte Lösung. :(
>
> An die Stiftleisten, ähnlich wie an TO220, Potis oder sonstige Buchsen
> die man ins Steckbrett bekommen will, kurze 0.75mm StarrDrähte anlöten
> die ins Steckbrett passen.

Dann wird allerdings das Rastermaß nicht mehr gut passen.
Wenn der Draht lange genug ist, kann man das aber sicher ausreichend 
zurecht biegen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nano schrieb:
> Präzisionssiftleisten sind zwar deutlich dünner, aber die Kosten sind
> (Stand 21.11.2021) 10 mal so hoch.

Ich weiß nicht, welche Preise du erwartest. Aber beim Chinamann gibt es 
die Präzisions-Pinleisten durchaus preiswert. Z.B. 10 Stück a 40pin:

https://de.aliexpress.com/item/32692992041.html

von Nano (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Präzisionssiftleisten sind zwar deutlich dünner, aber die Kosten sind
>> (Stand 21.11.2021) 10 mal so hoch.
>
> Ich weiß nicht, welche Preise du erwartest. Aber beim Chinamann gibt es
> die Präzisions-Pinleisten durchaus preiswert. Z.B. 10 Stück a 40pin:
>
> https://de.aliexpress.com/item/32692992041.html

Ich habe die Preise einfach auf Reichelt verglichen.

40 pin normale Stiftleiste 21 Cent
https://www.reichelt.de/40pol-stiftleiste-gerade-rm-2-54-sl-1x40g-2-54-p19506.html

40 pin Präzisionsstiftleiste 2,60 €
https://www.reichelt.de/praezisions-stiftleiste-40-polig-2-54mm-bkl-10120540-p235668.html

von 2aggressive (Gast)


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Bleiben wir mal zum vergleichen der Preise bei Reichelt. Pins angeblich 
0,64mm, sollte also noch ins Steckbrett passen, Höhe 11,6 mm:


0,51 Euro / 40 Pin
https://www.reichelt.de/stiftleiste-40-polig-vergoldet-2-54mm-bkl-10120513-p235661.html


Mit weniger Pins, (abschneiden kostet anscheinend Geld)
0,55 Euro / 36 Pin
https://www.reichelt.de/stiftleiste-36-polig-vergoldet-2-54mm-bkl-10120511-p235660.html


Etwas kürzere Pins (kürzerer Draht = noch teurer, weil derselbe Draht 
öfter abgeschnitten werden muss), Höhe 10,8 mm
0,69 Euro / 40 Pin
https://www.reichelt.de/stiftleiste-40-polig-vergoldet-2-54mm-bkl-10120183-p235641.html


Wenn mir die Dinger trotzdem zu stramm reingehen markiere ich die 
Federkontakte auf dem Steckbrett mit rotem Edding, und verwende genau 
diese markierten Kontbereiche in Zukunft nur noch für diesen erhöhten 
Drahtdurchmesser.

HTH

von 2aggressive (Gast)


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Nachtrag
- alle diese Leisten haben "Sollbruchstellen", sind also ohne Schwund 
trennbar

von Nano (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Bleiben wir mal zum vergleichen der Preise bei Reichelt. Pins angeblich
> 0,64mm, sollte also noch ins Steckbrett passen, Höhe 11,6 mm:

Die normalen nicht vergoldeten kriegt man für 21 Cent. Siehe oben.

Und nur weil es die Präzisionsstiftleisten bei Reichelt nicht ohne Gold 
gibt, bedeutet das ja nicht, dass man zum Basteln bei den normalen 
Stiftleisten die Goldversionen nehmen müsse.

Und bei n-mal auf und abgesteckt dürfte die Goldschicht ohnehin nicht 
lange bestehen.

von 2aggressive (Gast)


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Nano schrieb:
> Die normalen nicht vergoldeten kriegt man für 21 Cent. Siehe oben.
Achso, die haben ja auch 0,64mm!
Mein Irrtum: bei deinem direktem Preisvergleich mit den "güldenen" 
dachte ich (wegen deines Eröffnungbeitrages "normale") zuerst an 1mm.

> ...auf und abgesteckt dürfte die Goldschicht ohnehin nicht lange bestehen
Sehe ich auch so. Falls es auf kleinste Frittspannungen ankäme müssten 
ausserdem alle gesteckten Oberflächen vergoldet sein, d.h. auch die 
Kontaktfedern, und alle zu steckenden Drahtenden --->Wenn ich auf eine 
solch "superdupergute" Verbindung angewiesen bin ist ein Steckbrett 
sowieso völlig ungeeignet.

von Nano (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Achso, die haben ja auch 0,64mm!
> Mein Irrtum: bei deinem direktem Preisvergleich mit den "güldenen"
> dachte ich (wegen deines Eröffnungbeitrages "normale") zuerst an 1mm.

Ach du meinst die Seite die normalerweise in die Platine kommt.
Die kommt aber schon in die Adapterplatine. D.h. die Stifte würden mit 
dem Oberteil in das Breadboard kommen und oben sind die laut Datenblatt 
1,02 mm im Durchmesser dick.
Also leider nicht wirklich dünn, nur 0,64 mm wäre schön.

Siehe dazu der Bereich, der mit E gekennzeichnet ist.
Im Datenblatt also ganz unten links.

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C140/DS_110442.pdf

von Ralf X. (ralf0815)


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Nano schrieb:
> Siehe dazu der Bereich, der mit E gekennzeichnet ist.
> Im Datenblatt also ganz unten links.

Was verstehst Du unter "recommend pcb layout" nicht? :-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nano schrieb:
> Ach du meinst die Seite die normalerweise in die Platine kommt.
> Die kommt aber schon in die Adapterplatine. D.h. die Stifte würden mit
> dem Oberteil in das Breadboard kommen und oben sind die laut Datenblatt
> 1,02 mm im Durchmesser dick.

Nein. 1.02mm ist der empfohlene Bohrdurchmesser.

> Also leider nicht wirklich dünn, nur 0,64 mm wäre schön.

Die Stifte haben quadratischen Querschnitt mit 0.64mm. In der Diagonale 
also etwas über 0.9mm. Der Rest (zu 1.02mm) ist Zugabe, bzw. dem Zollmaß 
geschuldet. Die 1.02mm sind das metrische Äquivalent zu 40mil. Ein 
europäischer Fertiger würde statt dessen natürlich mit 1.0mm bohren.

Und der Querschnitt ist über die gesamte Länge der Stifte gleich. Im 
Wahrheit sind die Stifte nur abgelängte Stücke eines langen Drahts.

Die Präzisionsstiftleisten haben nicht nur runde, sondern auch dünnere 
Stifte. Sie sind (je nach Seite) nur 0.5mm bzw. 0.48mm dick. Die 
gezeigten Stiftleisten sind also genau die falschen.

: Bearbeitet durch User
von 2aggressive (Gast)


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Nano schrieb:
> und oben sind die laut Datenblatt 1,02 mm im Durchmesser dick.
Sehe ich anders: damit ist der empfohlene Durchmesser der 
Platinenbohrung gemeint.

> Also leider nicht wirklich dünn, nur 0,64 mm wäre schön.
Sieht nach rechteckigem Querschnitt aus, oben und unten gleich, 0,64 mm.
Ein rundes Loch muss wegen der Diagonale der Stifte natürlich einen 
gröseren Durchmesser haben, Pythagoras lässt grüssen. Den Kontaktfedern 
im Steckbrett ist das aber egal, die sind ja (hoffentlich) nicht 
diagonal montiert.

> https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C140/DS_110442.pdf
Das zeigt eine zweireihige, aber egal.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die sind quadratisch, damit sie in runden Bohrlöchern eingepresst werden 
können und dort nicht mehr rausrutschen oder die Einsteckhöhe sich 
ändert. Die Ecken des Drahtes dienen dabei als Federmaterial.

---

Darf ich aus obiger Diskussion nun folgern, daß selbst Chinamann die 
Marktlücke kompatible Steckleisten bzw. Breadboards noch nicht entdeckt 
hat??

von Stefan F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Darf ich aus obiger Diskussion nun folgern, daß selbst Chinamann die
> Marktlücke kompatible Steckleisten bzw. Breadboards noch nicht entdeckt
> hat??

Das habe ich anders verstanden

Axel S. schrieb:
> Die Stifte haben quadratischen Querschnitt mit 0.64mm.

0.64mm sind doch OK.

von Nano (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Siehe dazu der Bereich, der mit E gekennzeichnet ist.
>> Im Datenblatt also ganz unten links.
>
> Was verstehst Du unter "recommend pcb layout" nicht? :-)

Oh, das habe ich überlesen. :)

von Nano (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Nano schrieb:
>> https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C140/DS_110442.pdf
> Das zeigt eine zweireihige, aber egal.

Das war die Datasheet, die zur einreihigen Stiftleiste verlinkt war.

Siehe:
https://www.reichelt.de/40pol-stiftleiste-gerade-rm-2-54-sl-1x40g-2-54-p19506.html

von Nano (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Die Stifte haben quadratischen Querschnitt mit 0.64mm.
>
> 0.64mm sind doch OK.

Ja, wenn das so ist, dürfte das in der Tat okay sein.
Dann kann man die günstigen nehmen.

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Axel S. schrieb:
>>> Die Stifte haben quadratischen Querschnitt mit 0.64mm.
>>
>> 0.64mm sind doch OK.
>
> Ja, wenn das so ist, dürfte das in der Tat okay sein.
> Dann kann man die günstigen nehmen.

Im Prinzip passt das dann gerade so, da sqrt(0.64) = 0,8 mm ergibt.
Also das erlaubte Maximum.
Das sollten die Breadboards also verkraften.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nano schrieb:
> Nano schrieb:
>> Stefan ⛄ F. schrieb:
>>> Axel S. schrieb:
>>>> Die Stifte haben quadratischen Querschnitt mit 0.64mm.
>>>
>>> 0.64mm sind doch OK.
>>
>> Ja, wenn das so ist, dürfte das in der Tat okay sein.
>> Dann kann man die günstigen nehmen.
>
> Im Prinzip passt das dann gerade so, da sqrt(0.64) = 0,8 mm ergibt.

Die Diagonale berechnet sich aber anders. Und es sind 0.905mm. Und nein, 
das paßt nicht. Das sind genau die Stiftleisten, die zwar noch in die 
Steckboards reinpassen, dabei aber die Kontakte so ausleiern, daß sie 
für normalgroße Bauteilbeinchen nicht mehr passen.

Und ehrlich gesagt ist das ein absolutes Nichtproblem. Die Präzisions- 
Stiftleisten sind nicht prohibitiv teuer (außer bei Reichelt). Mein 
Zehnerpack wird mir voraussichtlich bis an mein Lebensende reichen. Man 
braucht ja von jedem Steckmodul nur eins, das steckboardtauglich ist.

von M. K. (sylaina)


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Nano schrieb:
> Wegen SMD und *SO Adapterplatinen.

Du hast an den Adapterplatinen 1.1 mm² Stiftleisten dran? Warum so 
große, warum nicht die "kleinen", normalen mit 0.8 mm². Die würden 
immerhin aufs/ins Steckbrett passen ohn zu Überdehnen ;)

von Soul E. (Gast)


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Nano schrieb:

> Insofern wundert es mich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist,
> Breadboards im 2,54 Rastermas auf den Markt zu bringen, die größere
> Durchmesser für Bauteilanschlüsse erlauben.

Früher, als es Breadboards noch von Markenherstellern wie Ebbo oder Vero 
gab, da gab es sowas.

Heute hast Du eigentlich nur noch diese weissen Dinger aus China. Zwei 
Reihen aussen, dann Fünfergruppen und in der Mitte eine IC-Breite frei. 
Die kauft der chinesische Zwischenhändler da, wo sie am billigsten sind. 
Und der denkt genau gar nicht darüber nach was Du damit machen willst.

von Nano (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Nano schrieb:
>>> Stefan ⛄ F. schrieb:
>>>> Axel S. schrieb:
>>>>> Die Stifte haben quadratischen Querschnitt mit 0.64mm.
>>>>
>>>> 0.64mm sind doch OK.
>>>
>>> Ja, wenn das so ist, dürfte das in der Tat okay sein.
>>> Dann kann man die günstigen nehmen.
>>
>> Im Prinzip passt das dann gerade so, da sqrt(0.64) = 0,8 mm ergibt.
>
> Die Diagonale berechnet sich aber anders.

Ich habe nicht die Diagonale berechnet, sondern die Kante des Vierecks.
Die Federn im Steckboard werden ja vermutlich auch nur von zwei Seiten 
anliegen und wenn die Stifte schön im richtigen Winkel liegen, dann sind 
nur die 0,8 mm relevant.


> Und ehrlich gesagt ist das ein absolutes Nichtproblem. Die Präzisions-
> Stiftleisten sind nicht prohibitiv teuer (außer bei Reichelt). Mein
> Zehnerpack wird mir voraussichtlich bis an mein Lebensende reichen. Man
> braucht ja von jedem Steckmodul nur eins, das steckboardtauglich ist.

Ich habe hier 54 x 8 polige Adapterplatinen. Wenn ich alle bestücke, 
werde ich mind. 11 Stück der 1x40 pol Stiftleisten benötigen. Macht bei 
einem Preis von 2,6 € also 28,6 € für etwas, das mit normalen 
Stiftleisten nur 11*0.21 = 2,31 € kosten würde.

von Bernhard S. (gmb)


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Axel S. schrieb:
> Die Diagonale berechnet sich aber anders. Und es sind 0.905mm. Und nein,
> das paßt nicht. Das sind genau die Stiftleisten, die zwar noch in die
> Steckboards reinpassen, dabei aber die Kontakte so ausleiern, daß sie
> für normalgroße Bauteilbeinchen nicht mehr passen.

Also ich benutze seit eh und je die Stiftleisten und stecke sie 
natürlich passend rein, so dass nicht die Diagonale von 0.905 mm wirksam 
wird sondern nur die 0.64mm. Ich habe bisher keine ausgeleierten 
Kontakte festgestellt.

von Nano (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Die Diagonale berechnet sich aber anders. Und es sind 0.905mm. Und nein,
>> das paßt nicht. Das sind genau die Stiftleisten, die zwar noch in die
>> Steckboards reinpassen, dabei aber die Kontakte so ausleiern, daß sie
>> für normalgroße Bauteilbeinchen nicht mehr passen.
>
> Also ich benutze seit eh und je die Stiftleisten und stecke sie
> natürlich passend rein, so dass nicht die Diagonale von 0.905 mm wirksam
> wird sondern nur die 0.64mm. Ich habe bisher keine ausgeleierten
> Kontakte festgestellt.

Die 0.64mm² sind eine Fläche.
Die Seitenlänge beträgt dann 0,8 mm

von Bernhard S. (gmb)


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Nano schrieb:
> Die 0.64mm² sind eine Fläche.
> Die Seitenlänge beträgt dann 0,8 mm

Nein. Seitenlänge ist 0.64 mm! Geht aus den Zeichnungen hervor und wird 
von meinem Messschieber bestätigt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nano schrieb:
>>> Im Prinzip passt das dann gerade so, da sqrt(0.64) = 0,8 mm ergibt.
>>
>> Die Diagonale berechnet sich aber anders.
>
> Ich habe nicht die Diagonale berechnet, sondern die Kante des Vierecks.

Es ist aber nicht die (Querschnitts)Fläche gegeben, sondern die 
Kantenlänge ist 0.64mm. Entsprechend einer Diagonale 0.9mm.

Und ja, das ist zu dick für herkömmliche Breadboards. Kontakte, in 
denen einmal so eine Stiftleiste gesteckt hat, kontaktieren ein IC nicht 
mehr zuverlässig.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Die 0.64mm² sind eine Fläche.
>> Die Seitenlänge beträgt dann 0,8 mm
>
> Nein. Seitenlänge ist 0.64 mm! Geht aus den Zeichnungen hervor und wird
> von meinem Messschieber bestätigt.

In der Zeichnung steht aber sq, das steht für square root.
Die 64 mm² sind also ein Flächenmaß und die Wurzel davon ist das, was 
der Messschieber anzeigen würde.

Wenn das noch nicht klar genug ist, dann stell dir vor, als würde im 
Datasheet "sqrt(0.64)" stehen.

Es sind also 0,8 mm Seitenlänge.

von Bernhard S. (gmb)


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> In der Zeichnung steht aber sq, das steht für square root.

Nein, das steht für square und sagt dass der Querschnitt quadratisch ist

> Wenn das noch nicht klar genug ist, dann stell dir vor, als würde im
> Datasheet "sqrt(0.64)" stehen.

Steht da aber nicht.

> Es sind also 0,8 mm Seitenlänge.

Sind es nicht.

von Nano (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
>> In der Zeichnung steht aber sq, das steht für square root.
>
> Nein, das steht für square und sagt dass der Querschnitt quadratisch ist
>
>> Wenn das noch nicht klar genug ist, dann stell dir vor, als würde im
>> Datasheet "sqrt(0.64)" stehen.
>
> Steht da aber nicht.
>
>> Es sind also 0,8 mm Seitenlänge.
>
> Sind es nicht.

Ach so. Okay, dann hast du recht.

von Peyer (Gast)


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Nano schrieb:
> In der Zeichnung steht aber sq, das steht für square root.

sq steht fuer "Square", gilt also fuer beide (bzw. alle vier) Seiten. 
Nix root.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nano schrieb:
> In der Zeichnung steht aber sq, das steht für square root.

Nein. "sq" steht für "square". Im Gegensatz zu rund. Abgesehen davon 
wird bei Stiften eigenlich immer der Durchmesser (oder das Außenmaß, 
wenn nicht rund) angegeben. Im Gegensatz zu Leitungen.

> Es sind also 0,8 mm Seitenlänge.

Wenn du es nicht glaubst, miß es selber. Denn mein Meßschieber sagt auch 
0.64mm.

von Nano (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Es ist aber nicht die (Querschnitts)Fläche gegeben, sondern die
> Kantenlänge ist 0.64mm. Entsprechend einer Diagonale 0.9mm.
>
> Und ja, das ist zu dick für herkömmliche Breadboards. Kontakte, in
> denen einmal so eine Stiftleiste gesteckt hat, kontaktieren ein IC nicht
> mehr zuverlässig.

Ja, mein Irrtum.
Aber wenn die Kantenlänge nur 0,64 mm beträgt, dann ist das für die 
Breadboards ja umso besser.

Warum hier aber die Diagonale relevant sein soll, das ist die nächste 
Frage.
In folgendem Video sieht man bspw. wie so ein Breadboard innen aufgebaut 
ist:
https://www.youtube.com/watch?v=0k0_zbkUENw

Im Prinzip ist das also für so ein 5er Pin nur ein Stück Blech, dass von 
zwei Seiten einen Draht einklemmt.

Wenn jetzt der Draht, also die Stiftleiste, genau parallel bzw. 
rechtwinkelig zu dem Blech eingeklemmt wird, also zwei Seiten parallel 
zum Blech liegen, dann sollte die Diagonale doch gar nicht stören.

von Soul E. (Gast)


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Nano schrieb:

> Aber wenn die Kantenlänge nur 0,64 mm beträgt, dann ist das für die
> Breadboards ja umso besser.

0,64 x 0,64 mm2 wäre die klassische Pfostenleiste, zu der es auch die 
aufcrimpbaren Gegenstecker für Flachbandkabel gibt. Ebenso wie FCI PV 
(der "Dupont-Stecker" der Maker-Generation), AMPMODU, Tyco MQS und 
GET.64 -- die haben auch alle 0,64 mm Kantenlänge.

0,8 und 1,0 mm Kantenlänge gibt es natürlich auch, ebenso wie 
rechteckige Querschnitte, aber die muss man ja nicht kaufen.


> Wenn jetzt der Draht, also die Stiftleiste, genau parallel bzw.
> rechtwinkelig zu dem Blech eingeklemmt wird, also zwei Seiten parallel
> zum Blech liegen, dann sollte die Diagonale doch gar nicht stören.

Das hängt in der Tat von der Richtung ab, in der Du den Pin einsteckst. 
Wenn Du parallel zur Feder steckst, dann zählt natürlich nur die Dicke 
und nicht die Diagonale.

von 2aggressive (Gast)


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Zu den 0,64mm:
Axel S. schrieb:
> Und ja, das ist zu dick für herkömmliche Breadboards. Kontakte, in
> denen einmal so eine Stiftleiste gesteckt hat, kontaktieren ein IC nicht
> mehr zuverlässig.
Die Pins von ICs (hab jetzt extra in einem Dabla [TI-lm324n] 
nachgesehen) haben eine Dicke im Toleranzbereich von 0.2 bis 0.36 mm, 
dies sollte den Kontaktfedern aber egal sein, die kontaktieren ja auf 
die Breite der Pins: laut BaBla von 0,36 bis 0,66mm.


Wenn du wirklich ein Exemplar mit 0,36mm erwischst (was wohl heute aus 
Ersparnisgründen nahezu 100%ig der Fall sein wird) müssen die Federn im 
Breadboard wohl noch jungfraueneng sein um ordentlich zu kontaktieren.

Wenn du aber ein Exemplar mit 0,66mm erwischst haste die Kontakte weiter 
geöffnet als mit den obigen Stiftleisten. Eigentlich (wunschdenken?) 
sollten die Dinger das Problemlos überstehen.


Jetzt bin ich immer noch nicht schlauer als vorher, also überdehnte Pins 
mit rotem Edding markieren bleibt mein Favorit.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe schon öfters den Tipp gegeben, sogar Nixie-Röhren kann man in 
die einzelnen Buchsen einer DSub-Buchse zum Einlöten in Platinen 
stecken. Unten haben die 0,6mm Durchmesser, und die Buchse lassen sich 
leicht zerlegen. Fehlt nur noch eine Isolation zwischen den einzelnen 
Buchsenteilen.

Kelche ist der falsche Begriff, das sind unten Lötstifte
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C120/106-D-SUB.pdf
z.B. DSub25 für 1 Euro: W+P 106-25-2-3-0

Der Innendurchmesser ist in der Zeichnung leider nicht angegeben.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wie auch dieser Thread zeigt, herrscht bei den Stiftleisten mit den
quadratischen 0,64mm-Stiften eine gewisse Uneinigkeit darüber, ob man
sie in Breadboards stecken darf, kann, soll oder besser nicht. Ich habe
dies zum Anlass genommen, mir die Sache mal etwas näher anzusehen.

Aus eigener Erfahrung war ich bisher der Meinung, dass für Breadboards
nur Drähte bzw. Stifte mit einem Durchmesser von 0,5±0,1 mm geeignet
sind. Dünner ergibt keinen zuverlässigen Kontakt, dicker macht die
Kontaktfedern kaputt. Inzwischen bin ich aber etwas gescheiter :)

Ich habe hier drei verschiedene Breadboard-Typen, die ich einer näheren
Untersuchung unterzogen und zur weiteren Referenzierung mit Typ 1a, Typ
1b und Typ 2 benannt habe (s. Anhang).

Quellenangaben: Die Bilder typ1a.jpg und typ1b.jpg stammen von
pollin.de, typ2.jpg von conrad.de.

Die Boards selber stammen nicht alle von den o.g. Elektronikhändlern,
sondern teilweise auch von Ebay, sehen aber exakt so aus wie auf den
Bildern.

Die Boards vom Typ 1a und Typ 1b haben die gleichen, recht eng
schließenden Kontaktfedern (Typ A). In Typ 2 sind interessanterweise
zwei verschiedene Typen von Kontaktfedern verbaut (Typ B und Typ C), die
beide weiter sind als Typ A.

Die prinzipielle Funktionsweise ist bei allen drei Federtypen gleich (s.
linke Seite von kontaktfedern1.png): Eine U-förmige Basis sitzt im fest
Kunstsoffgehäuse. Die darüberliegenden Abschnitte (Schenkel und Flügel)
können frei schwingen. Die Flügel bilden einen Trichter, der das
Einführen der Anschlussdrähte der Bauteile erleichtert. Zwischen
Schenkeln und Flügeln sind die Federn ausgebuchtet (kontaktfedern2.jpg).
Diese Ausbuchtungen sind für die drei Federtypen in Form und Größe
verschieden. Da man das auf dem Foto nicht so gut erkennen kann, habe
ich die Formen auf der rechten Seite von kontaktfedern1.png noch einmal
skizziert.

Wenn nun ein Draht in eine Kontaktfeder eingeführt wird, geschieht je
nach dessen Dicke folgendes:

1. Ist der Draht dünner oder kaum dicker als die Ausbuchtung (d <
   d_min), hängt er nur lose zwischen den Kontaktflächen.

2. Ist der Draht etwas dicker (d_min ≤ d < d_f), werden die beiden
   Schenkel leicht auseinanderbewegt und die Kontaktflächen im Bereich
   der Ausbuchtung mit mäßiger Federkraft gegen den Draht gedrückt.
   Dadurch entsteht zwar bereits ein recht zuverlässiger Kontakt, der
   Draht hat aber wegen der geringen Anpresskraft keinen allzu festen
   Halt.

3. Ist der Draht noch dicker (d_f ≤ d < d_p), berühren die beiden
   Flügelenden das Gehäuse und können sich an diesem abstützen. Dadurch
   steigt die Federkraft stark an und gibt dem Draht einen festen Halt.

4. Ist der Draht noch dicker (d_p ≤ d ≤ d_max):, reicht der elastische
   Federweg der Flügel nicht mehr aus, weswegen diese plastisch
   verformt, d.h. nach innen verbogen werden. Da der Federweg der
   Schenkel wegen ihrer größeren Länge deutlich größer ist, bleibt bei
   ihnen die Verformung elastisch.

In dieser Aufstellung bedeuten:

d_min: Minimaler Drahtdurchmesser, für den ein zuverlässiger Kontakt
entsteht (s. Tabelle weiter unten). Er ist etwas größer als die Größe
der Ausbuchtung.

d_f: Drahtdurchmesser, ab dem der Draht – dadurch, dass sich die
Flügelenden am Gehäuse abstützen können – einen festen Halt hat.

d_p: Drahtdurchmesser, ab dem die Flügel plastisch verformt werden.

d_max: Maximaler Drahtdurchmesser, der durch die Öffnung des Gehäuses
passt (ca. 0,95 mm).

d: Tatsächlicher Drahtdurchmesser.

Da die drei Federtypen verschieden große Ausbuchtung haben, ergeben sich
in Abhängigkeit davon die Werte für d_min, d_f und d_p
1
Typ   Ausbuchtung   d_min   d_f¹   d_p
2
───────────────────────────────────────
3
 A        0,2        0,3    0,4    0,6
4
 B        0,3        0,4    0,5    0,7
5
 C        0,4        0,5    0,6    0,8
6
───────────────────────────────────────
7
¹) im Neuzustand, kann durch Verformung größer werden
8
9
alle Werte in Millimeter mit einer Toleranz von ca. ±0,05 mm

Werden die Flügel durch einen Draht mit d > d_p plastisch verformt,
ändert sich dadurch d_f, da die Feder nun weiter geöffnet werden muss,
bis die Flügelenden das Gehäuse berühren. d_min hingegen bleibt
unverändert, da die Schenkel von der Verformung nicht betroffen sind.

Man sieht, dass der Bereich zwischen d_f und d_p recht schmal ist (ca.
0,2 mm). Mein ältestes Breadboard ist vom Typ 1a, d.h. mit Kontaktfedern
vom Typ A. Da ich Wert auf guten Halt der Drähte lege und feststellte,
dass sich die 0,64mm-Pfostenleisten (wenn überhaupt) nur mit Gewalt
hineintreiben lassen, adaptiere ich – wenn nötig – die Bauteilanschlüsse
auf ca. 0,5 mm Durchmesser. Davon betroffen waren insbesondere:

- Dioden in DO-41, Schalter, Potis und andere Bauteile mit dicken
  Anschlüssen: Anlöten von versilbertem Kupferdraht mit 0,5 mm

- Transistoren in TO-126 und TO-220: Verdrehen der Anschlüsse um 90°

- Breakout-Boards: Verwendung von gedrehten Stiftleisten mit 0,5 mm

Auf Pfostenleisten und die beliebten Jumper-Kabel mit Dupont-Steckern
verzichte ich bei diesem Board, weil sie mit ihren (0,64 mm)²-Stiften
die Kontakte ausleiern würden.

Die meisten anderen Bauteile (DIL-ICs, Kondensatoren, Quarze, LEDs sowie
kleine Widerstände, Dioden und Transistoren) haben bereits von Haus aus
0,5mm-Anschlüsse, so dass man sie unmodifiziert verwenden kann.

Da ich inzwischen auch Typ-2-Boards mit weiten Kontaktfedern (Typ B und
C) habe, kann ich damit auch Pfostenleisten und Dupont-Kabel verwenden.
Wobei man bei diesen beachten muss, dass sich ihre effektive Dicke in
Typ-A und Typ-B-Kontaktfedern von den 0,64 mm auf etwa 0,7 mm
vergrößert, da sie auf Grund ihres quadratischen Querschnitts nicht an
der breitesten Stelle der Ausbuchtung anliegen. Deswegen liegen sie für
Typ A schon deutlich oberhalb von d_p, während sie für Typ B gerade noch
in Ordnung sind. Optimal für diese Stifte ist aber wegen der geraden und
parallelen Kontaktflächen Typ C.

Bei den Typ-3-Boards haben die 0,5mm-Drähte wegen d ≤ d_f keinen so
festen Halt (vor allem in den Typ-C-Kontakten), was aber akzeptabel ist,
da nach dem oben Geschriebenen klar ist, dass der elektrische Kontakt
dennoch in Ordnung ist, und Breadboards meist sowieso nur für temporäre
Aufbauten eingesetzt werden.

Wenn man nun bereit ist, auch bei Boards mit Typ-A-Kontakten auf den
optimalen Halt zu verzichten, kann man dafür alle Bauteile von d_min
(0,3 mm) bis etwa 0,8 mm ohne Modifikation verwenden. Bei Durchmessern
größer als 0,8 mm werden werden die Flügel so weit nach innen verbogen,
dass ihre Trichterfunktion eingeschränkt wird, deswegen sollte man die
0,8 mm als Obergrenze ansehen. Immerhin erweitert dies das Spektrum von
unmodifiziert einsetzbaren Bauteilen ganz erheblich.

Ich habe jetzt mal eines der billigen Typ-1b-Boards als so ein
"Universal-Board" deklariert, auf dem ich alle Bauteile von 0,3 mm bis
0,8 mm verwende, und werde sehen, wie sich das längerfristig bewährt :)

: Bearbeitet durch Moderator
von Nano (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Ich habe
> dies zum Anlass genommen, mir die Sache mal etwas näher anzusehen.
> ...

Danke für deine umfangreiche Auswertung. 👍

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