hallo, bei einem Shift Register werden mehrere D-FlipFlops in Reihe geschaltet, die ihren jeweiligen D-Eingang speichern und hinten bei Q ausgeben, wenn eine steigende Flanke im Clockeingang registriert wird. Hinter dem Clock-Eingang befindet sich ein Edgedetector, der bei einer steigenden Flanke einen kurzen Impuls generiert. Während dieser kurze Impuls auf high ist übernimmt die FlipFlop Schaltung den anliegenden D-Wert und gibt diesen in Q aus. So kann man mit jedem Clock Takt den D Wert einen FlipFlop weiter nach rechts reichen. Frage: wenn der impuls vom Edgedetector zu lang ist, müsste doch der D Wert durch alle FlipFlops durchrutschen oder? Weil sich ja der Ausgang vom vorgänger flipflop verändert hat und genügend zeit hat beim nachfolger flipflop anzukommen? Gibts dazu eine gute internetseite wo das timing erklärt wird... weil wenn der impuls zu kurz ist, müsste das D-FlipFlop nicht genügend zeit haben den Wert zu übernehmen. Ist der zu lang, müsste das doch durchrutschen?? irgendwie kommt es mir so vor, als müsste man den edgedetector richtig gut einstellen, weil es sonst zu unerwarteten ergebnissen führt, sobald man mehrere flipflops verschaltet... oder hab ich einen grundlegenden denkfehler? vielen dank schonmal im voraus für die antworten lg
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Die Flanke am Takteingang muß den kritischen Bereich schneller durchlaufen als die Durchlaufzeit des FF ist. Und ja, es gibt durch die Durchlaufzeiten eine Maximalfrequenz.
sinapse schrieb: > Frage: wenn der impuls vom Edgedetector zu lang ist, müsste doch der D > Wert durch alle FlipFlops durchrutschen oder? Weil sich ja der Ausgang > vom vorgänger flipflop verändert hat und genügend zeit hat beim > nachfolger flipflop anzukommen? Es gibt keinen Flankendetektor, der "einen kurzen, aber ja nicht zu langen Puls erzeugt", sondern eine Master- und eine Slave-Sektion.
hallo, danke für die antworten. In der master-slave schaltung verstehe ich das. jedoch sehe ich öfter das bild wie es im angehangenen Bild oben gezeigt ist. da handelt es sich ja nicht um eine master-slave schaltung? erst wenn da die inverter in das clock signal eingesetzt werden (siehe im bild mitte). Muss man also immer eine master-slave schaltung verwenden, sobald triggergesteuerte flipflops in reihe geschaltet werden? nicht nur beim schieberegister, sondern bei jeder anderen beliebigen schaltung bei der über mehrere logikgatter ein flipflop mit dem anderen flipflop verbunden ist (siehe bild unten)?? Oder sind die kantenerkennungsimpulse so eingestellt, dass das signal nicht durchrutschen kann?? ich muss mir also keinen kopf machen und das signal kann nicht durchrutschen??
sinapse schrieb: > ich muss mir also keinen kopf machen und das > signal kann nicht durchrutschen?? Ebendies, zumindest wenn die geforderten Zeitbedingungen im Datasheet eingehalten werden.
sinapse schrieb: > In der master-slave schaltung verstehe ich das. > jedoch sehe ich öfter das bild wie es im angehangenen Bild oben gezeigt > ist. da handelt es sich ja nicht um eine master-slave schaltung? Es geht aus dem Schaltbild nicht hervor, ob in den Kästchen, die ein D-Flipflop darstellen, sich ein Master-Slave-Flipflop verbirgt oder nicht. Aber wenn der Takteingang mit einem ">" geschmückt ist, dann kann man gewöhnlich davon ausgehen. Vielleicht sagst du ja einfach mal deine eigentliche Frage, statt immer nur in den Randbereichen zu stochern.
Bei den RCA CD4000 Bausteinen ist oft eine detaillierte Innenschaltung angegeben. So auch beim CD4014B. Mit zweistufigem Flipflop: https://www.ti.com/lit/gpn/cd4014b
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sinapse schrieb: > Gibts dazu eine gute internetseite wo das timing erklärt wird Immer das Datenblatt des IC, zumindest das vollständige Datenblatt eines seriösen Herstellers, nicht die Pocket Guide.
Bitte beachten, dass bei Nichteinhaltung der Zeitbedingungen ein undefinierter Zustand eintreten kann, die Metastabilität. Ein Risiko, das zwar minimiert aber nicht gänzlich vermieden werden kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Metastabilität_(digitale_Schaltung)
sinapse schrieb: > das signal kann nicht durchrutschen?? Das Signal kann dann "durchrutschen" (aka "fall through"), wenn die Taktverteilung ungünstig gelöst ist und der Takt langsamer von links nach rechts durchläuft als das Signal (wie z.B. oben im Bild RaceCondition.png). Sinnvollerweise wäre es dann also gut, wenn der Takt "in die andere Richtung ginge (wie unten im Bild RaceCondition.png). sinapse schrieb: > irgendwie kommt es mir so vor, als müsste man den edgedetector richtig > gut einstellen, weil es sonst zu unerwarteten ergebnissen führt Kommt drauf an, welches die Zielplattform ist. In einem FPGA sorgt der Hersteller dafür, dass die Setup- (tsu) und Hold- (th), und Clock-to-Output (tco) Zeiten samt der Taktverteilung so ein "fall through" verhindern. Das ist die Basis von synchronen Designas. Auf dieser Voraussetzung funktioneren FPGA-Designs. Bei einem ASIC bist du "selber schuld" und musst den Taktbaum passend aufbauen, dass keine solche Race Conditions auftraten. Und diskrete Logik ist ao langsam, dass die Laufzeiten auf der Leiterplatte "normalerweise" nichts mehr ausmachen. sinapse schrieb: > (siehe bild unten)?? In deinem Bild unten ist der unkritische Fall gezeigt: der Takt ist immer schneller als die Logik. Wenn du den Takt zwischen den Flipflops invertierst, dann fängst du dir ganz andere Probleme ein, denn dann musst du auf einmal auf die Phase (steigende oder fallende Flanke?) achten, wenn du 2 Signalpfade wieder miteinander verknüpfen willst. Dazuhin reduzierst du die maximale Taktfrequenz, weil ja die tsu nur noch halb den halben Taktzyklus betragen darf.
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Das Dreieck am Takteingang bedeutet, daß es ein FF mit Flankentriggerung ist. Im Datenblatt sieht man schön, daß intern 2 FFs vorhanden sind. Der erste übernimmt D bei CP = 0, der 2. übernimmt vom ersten bei CP = 1. Der Ausgang des 2. FFs kann sich also nur bei der 0-1 Flanke von CP ändern. Die Gatterlaufzeiten sorgen dafür, daß die Zustände für die Übernahmezeit stabil sind. Siehe Fig. 4. https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/74HC_HCT74.pdf Jeder D-FF ist also intern als Master-Slave aufgebaut. Nur D-Latches (74HC75) enthalten nur einen FF.
Peter D. schrieb: > Im Datenblatt sieht man schön, daß intern 2 FFs vorhanden sind. Denksportaufgabe: Die detaillierte Innenschaltung des flankengetriggerten TTL Klassikers SN74LS74 verstehen. Die CMOS Version ist trivial.
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(prx) A. K. schrieb: > Denksportaufgabe: Die detaillierte Innenschaltung des > flankengetriggerten TTL Klassikers SN74LS74 verstehen. Lass dich nicht durch die vielen Transistoren verwirren. Jeweils fünf gehen schon für die Ausgangsstufen von Q und !Q drauf ;-)
Die Ausgangsstufen sind der einfache Teil. Die Eingangsstufe in der unteren Hälfte ist interessanter. ;-)
sinapse schrieb: > erst > wenn da die inverter in das clock signal eingesetzt werden Das sollte kein Inverter sein, bestenfalls ein Delay. Lothar M. schrieb: > Das Signal kann dann "durchrutschen" (aka "fall through"), wenn die > Taktverteilung ungünstig gelöst ist und der Takt langsamer von links > nach rechts durchläuft als das Signal (wie z.B. oben im Bild > RaceCondition.png). Ich hätte das jetzt genau anders herum erklärt. Die obere Schaltung ist save, die untere, mit der Takteinspeisung von hinten ist unbrauchbar. Der Takt soll ja den alten Zustand des vorangegangenen FFs übernehmen. Und das gelingt ihm schon deshalb, weil zwischen CP und der Änderung an Q eine Laufzeit vorhanden ist (und einem geeigneten IC-Desing bezüglich der Setup- und Holdzeiten von D).
sinapse schrieb: > danke für die antworten. In der master-slave schaltung verstehe ich das. > jedoch sehe ich öfter das bild wie es im angehangenen Bild oben gezeigt > ist. da handelt es sich ja nicht um eine master-slave schaltung? erst > wenn da die inverter in das clock signal eingesetzt werden (siehe im > bild mitte). Jedes einzelne D-FF in deiner Kette ist ein Master-Slave-FF. Das kann also nichts durchrutschen. Nicht bei einem D-FF und auch nicht bei vielen. Solange CLK auf low liegt, wird D über die beiden Tore (NANDs) in der 1.Spalte direkt auf das MASTER-FF (die beiden kreuzgekoppelten NANDs in Spalte 2) transparent durchgeschaltet. Wechselt CLK auf H, wird das MASTER-FF von D abgekoppelt, speichert damit den vorherigen Zustand. Nun tritt das SLAVE-FF in Aktion, das ja mit invertierten Takt angesteuert wird. Funktion genau wie beim MASTER: das SLAVE-FF übernimmt, was am Ausgang des MASTERS liegt, auf die Ausgänge Q und -Q. Das funtioniert immer, eigentlich ... FF's können eine recht unangenehme Eigenschaft aufweisen. Betroffen ist primär das MASTER-FF, wenn D unsynchronisiert zu CLK ist. Nennt sich Meta-Stabilität und kann auftreten, wenn die Setup-Zeit nicht eingehalten wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Metastabilit%C3%A4t_(digitale_Schaltung) (Aber selbst da ist nichts mit "Durchrutschen")
Hallo, Ihr habt auch alle meine Fragen und noch mehr beantwortet. Axel S. schrieb: > Es geht aus dem Schaltbild nicht hervor, ob in den Kästchen, die ein > D-Flipflop darstellen, sich ein Master-Slave-Flipflop verbirgt oder > nicht. Aber wenn der Takteingang mit einem ">" geschmückt ist, dann kann > man gewöhnlich davon ausgehen. Peter D. schrieb: > Jeder D-FF ist also intern als Master-Slave aufgebaut. > Nur D-Latches (74HC75) enthalten nur einen FF. aha, das war mir nicht bewusst. daher die verwirrung, ob das master-slave konstrukt bereits im FlipFlop vorhanden ist oder nicht. Axel S. schrieb: > Vielleicht sagst du ja einfach mal deine eigentliche Frage, statt > immer nur in den Randbereichen zu stochern. das ist(sind) meine eigentliche(n) Frage(n). Wie ihr bereits richtig vermutet habt, möchte ich mich in FPGAs einarbeiten. Allerdings bin ich noch nicht so weit. Ich bin gerade dabei meine flipflop grundlagen aufzubauen. --> insgesamt lese ich aus den vielen Antworten heraus - Master Flip Flop ist üblicherweise bereits im Bauteil vorhanden -> durchrutschen nicht möglich - Man muss halt aufpassen dass das clock signal nicht zu sehr versetzt an einem FlipFlop ankommt. man kann das entschärfen indem man letztere flipflop näher an die clk quelle bringt - weiterhin darf sich beim speichern des signals, sich das signal nicht dabei ändern (metastabil) - lese datenblätter statt internetbeiträge ich schau mir dann mal über die feiertage die denksportaufgabe an vielen Dank für die vielen Antworten. lg
sinapse schrieb: > man kann das entschärfen indem man letztere > flipflop näher an die clk quelle bringt Oder den Takt besser an die Flipflops. Taktverteilung (clock distribution network) ist ein kritisches Thema bei Schaltungsdesign. Egal ob es sich dabei um ein FPGA oder die Internas eines Mikroprozessors handelt, oder früher um Gattergräber mit Logikchips.
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sinapse schrieb: > - Man muss halt aufpassen dass das clock signal ... ... eine genügend hohe Flankensteilheit hat: Beim Wechsel durchläuft das Signal einen Spannungsbereich, bei dem der Zustand undefiniert ist. Dieser Bereich muss schneller durchlaufen werden als die Verzögerungszeit von Clock zu Ausgang. Sonst könnte sich der Dateneingang der nächsten Stufe bereits geändert haben, bevor der Clock dort wirksam wird. Beispiel bei einem Flipflop, das bei postiver Clock-Flanke arbeitet: der Clock reagiert bei Stufe 1 bei einer niedrigeren Spannung als bei Stufe 2 (Exemplarstreuung). Wenn Clockflanke zu flach ist kann die Zeit zwischen den beiden Schaltpunkten größer sein als die Laufzeit des Flipflops.
HildeK schrieb: > Ich hätte das jetzt genau anders herum erklärt. Die obere Schaltung > ist save, die untere, mit der Takteinspeisung von hinten ist > unbrauchbar. Bei der oberen ist das vorherige Bit schon am nächsten FF bevor der Takt ankommt, wird dort übernommen und ist auch am nächsten FF, bevor der Takt ankommt. Und es wandert so klicker-klacker bis zum Ende durch. Bei der unteren Schaltung kommt der Takt am FF an, wenn das nächste FF schon ausgelesen wurde. > Der Takt soll ja den alten Zustand des vorangegangenen FFs übernehmen. Eben drum. (prx) A. K. schrieb: > Denksportaufgabe: Die detaillierte Innenschaltung des > flankengetriggerten TTL Klassikers SN74LS74 verstehen. Das fiese ist die Verriegelungsschaltung in der Mitte mit den 4 Transistoren, von denen 2 Transistoren in Kaskode jeweils der Gegenseite das Signal an der Basis entziehen, wenn dies nicht rechtzeitig da war. Noch bevor die Emitter der oberen Stufe ausreichend Strom bekommen, ist die gegenüberliegende Basis gesperrt. Schon ein wenig tricky ... Gruß Jobst
HildeK schrieb: > Ich hätte das jetzt genau anders herum erklärt. Die obere Schaltung > ist save, die untere, mit der Takteinspeisung von hinten ist > unbrauchbar. Nein, beim oberen Bild hast du ein "fall thru", weil das jeweilige FF den Pegel des vorhergehenden FF den Wert jeweils schon übernommen hat und stabil ausgibt, der Takt aber erst 1 ns später kommt. Einfach mal von links nach rechts betrachtet mit Ausgangszustand "alle FF = 0/_, DataIn = 1, C1 = Clock, 1 Zeichen = 1ns, tsu=th=tco=0":
1 | 1 = # für Signale bzw * für Clock (zur besseren Unterscheidung) |
2 | 0 = _ |
3 | |
4 | Din _#################________________________ |
5 | C1 ___**********__________**********_________ |
6 | Q1 ___####################___________________ |
7 | D2 ____####################_________________ |
8 | C2 _____**********__________**********_______ |
9 | Q2 _____####################_________________ |
10 | D3 ______####################_________________ |
11 | C3 _______**********__________**********________ |
12 | Q3 _______####################_________________ |
13 | D4 ________####################_________________ |
14 | C4 _________**********__________**********_______ |
15 | Q4 _________####################_________________ |
Man sieht den Clock (Sternchen) mit 2ns Verzögerung von "links"
durchlaufen, und schon nach dem Durchlauf des ersten Taktimpulses ist
auch Q4 high. Das ist kein Schieberegister, sondern ein
"Flutschregister".
> Der Takt soll ja den alten Zustand des vorangegangenen FFs übernehmen.
Richtig, und deshalb sollte "das nachfolgende FF" in der Kette "zuerst"
getaktet werden, denn dann übernimmt es sicher den vorigen Zustand:
1 | Q4 ______________________________________________________________ |
2 | C4 _**********__________**********__________**********___________ |
3 | D4 ____________________________________________####################__ |
4 | Q3 ___________________________________________####################__ |
5 | C3 ___**********__________**********__________**********________ |
6 | D3 __________________________####################_________________ |
7 | Q2 _________________________####################________ |
8 | C2 _____**********__________**********__________**********_______ |
9 | D2 ________####################__________________________________ |
10 | Q1 _______####################____________________________________ |
11 | C1 _______**********__________**********__________**********______ |
12 | Din _____#################________________________________________ |
Der Takt (Sternchen) kommt zuletzt beim FF1 an, bis dahin hat jedes nachfolgende Flipflop sicher den alten Wert seines Vorgängers übernommen. Bei jedem nachfolgenden Taktimpuls wird die Information weiter durch die Kette geschoben. jo schrieb: > (Aber selbst da ist nichts mit "Durchrutschen") Das "Durchrutschen" durch so ein Schieberegister passiert natürlich nicht am einzelnen Flipflop, sondern eben an der Kette, wenn der Takt nicht an allen FFs des Designs gleichzeitig anliegt. Dieses Problem der Gleichzeitigkeit wird einem aber vom FPGA-Hersteller abgenommen. Der sorgt dafür, dass der Taktbaum ausbalanciert ist und jedes Flipflop zur gleichen Zeit die aktive Taktflanke sieht. Nur so können synchrone Designs überhaupt funktionieren. sinapse schrieb: > möchte ich mich in FPGAs einarbeiten. Da ist Metastabilität bei üblichen Taktfrequenzen kein Thema. Du bekommst eigenartige Verhalten aber durch asynchrone Vorgänge und unterschiedliche Laufzeiten. > - lese datenblätter statt internetbeiträge Naja, trotzdem: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/35-Einsynchronisieren
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Lothar M. schrieb: > jo schrieb: >> (Aber selbst da ist nichts mit "Durchrutschen") > Das "Durchrutschen" durch so ein Schieberegister passiert natürlich > nicht am einzelnen Flipflop, sondern eben an der Kette, wenn der Takt > nicht an allen FFs des Designs gleichzeitig anliegt. Wir reden hier aber nicht von Sub-Nanosekunden-Schaltkreisen? In 1 ns bewegt sich eine (Takt-)Flanke immerhin 20 cm weiter. Selbst bei einer GHz-getakteten Schaltung ist da noch seeehr viel Luft. > Da ist Metastabilität bei üblichen Taktfrequenzen kein Thema. Du > bekommst eigenartige Verhalten aber durch asynchrone Vorgänge und > unterschiedliche Laufzeiten. Die Metastabilität von Flip-Flops hat mit der Taktfrequenz zunächst mal nichts zu tun. Ich erinnere mich an einen Serienfehler Ende der 80er. Ein in einem Busarbiter eingesetztes, mit 74HC00 aufgebautes FF, zeigte für mehrere zig ns Metastabilität. Da saß ich Wochen dran - erst ein gemieteter Dolch Atlas 9600 (300MHz) brachte das Problem ans Licht! Takt der beteiligtenm uPs lag bei gerade mal 8MHz.
sinapse schrieb: > Peter D. schrieb: >> Jeder D-FF ist also intern als Master-Slave aufgebaut. >> Nur D-Latches (74HC75) enthalten nur einen FF. > > aha, das war mir nicht bewusst. daher die verwirrung, ob das > master-slave konstrukt bereits im FlipFlop vorhanden ist oder nicht. Du solltest streng unterscheiden zwischen LATCH und FLIP-FLOP (*). Schau dir mal die Schaltkreise SN74373 und SN74374 an (Anlage - der Eingang OUTPUT-CONTROL braucht dich erst mal nicht jucken). Der SN74373 ist ein LATCH, Pin 11 wird als G (enable) bezeichnet. Solange G aktiv ist (H in diesem Fall), folgt der Ausgang Q dem Eingang D. Geht G nach inaktiv (L), wird der Zustand von Q eingefroren. Der SN74374 ist ein FLIP-FLOP (master-slave, du erinnerst dich ...), an Pin 11 wird ein CLK gelegt. Der Ausgang Q ändert sich nur bei der Taktflanke CLR(L->H). Bei einer Kette von LATCHES wird das Signal durchrutschen - bei FLIP-FLOPS mit jeder Taktflanke L->H jeweils um eine Stufe weitergereicht (Schieberegister). (*) Ich bin mir nicht 100% sicher, ob die beiden Begriffe 100% genormt sind. Aber ich habe sie in vielen Berufsjahren nie anders verwendet... TI (bei denen habe ich das Datenblatt in der Anlage gemops) verwendet die noch klareren Begriffe TRANSPARENT LATCH und EDGE-TRIGGERED FLIP-FLOP.
Lothar M. schrieb: > Nein, beim oberen Bild hast du ein "fall thru", weil das jeweilige FF > den Pegel des vorhergehenden FF den Wert jeweils schon übernommen hat > und stabil ausgibt, der Takt aber erst 1 ns später kommt. Einfach mal > von links nach rechts betrachtet mit Ausgangszustand "alle FF = 0/_, > DataIn = 1, C1 = Clock, 1 Zeichen = 1ns, tsu=th=tco=0": Danke für die Mühe, die du dir gemacht hast mit den Diagrammen. Ich kann die Argumentation natürlich nachvollziehen. Du setzt hier aber unrealistische Zeiten voraus: tsu=th=tco=0" Genau dem ist ja nicht so. Üblicherweise ist die Laufzeit des außen geführten Taktes wesentlich kleiner als die tco! Und Setup- und Holdzeiten sind darauf angepasst, teilweise ist die Holdzeit sogar negativ, Beispiel HC164, da ist der typische Wert -2ns! Ganz darauf abgestimmt, dass man von links den Takt einspeist. Und tco ist typ 12ns (max. um die 30ns), das sind > 150cm, die die Taktleitung länger sein müsste, damit man in ein Problem läuft. Und von dem HC164 als Beispiel habe ich ein Ausschnitt aus dem Datenblatt angehängt. Da wird der Takt links eingespeist - ich kenne das bisher nicht anders. Auch in FPGAs mit den dezidierten und damit schnellen Taktnetzen dürfte das nicht anders sein; wobei ich mich mit denen nie beschäftigen musste 😀
jo schrieb: > Wir reden hier aber nicht von Sub-Nanosekunden-Schaltkreisen? Nein, wir reden vom Prinzip, von Verhältnissen, davon, dass der Clock-Pfad schneller oder anders läuft als der Signalpfad. Deshalb habe ich auch die gesamten Flipflop-Timings sehr vereinfacht zu 0 angesetzt. > In 1 ns bewegt sich eine (Takt-)Flanke immerhin 20 cm weiter. Dann nimm halt 10ps oder sonst einen beliebig kleinen wert, der dir plausibel erscheint. Dieser Wert mit 1ns ist nur relativ zum Wert 2ns zu sehen. > Selbst bei einer GHz-getakteten Schaltung ist da noch seeehr viel Luft. Ohe Zweifel. Da geht es im internen Routing um ps. HildeK schrieb: > Du setzt hier aber unrealistische Zeiten voraus: tsu=th=tco=0" > Genau dem ist ja nicht so. Ja, richtig. Aber der Witz ist ja, dass es dadurch bestenfalls komplizierter wird. Und ich hatte ja geschrieben, dass diskrete Logik hier viel zu langsam ist, als dass es in üblichen Aufbauten durch solcherartige "Asynchronitäten" zu Problemen kommen würde und man einen Taktbaum aufbauen oder die "Einspeiserichtung" des Taktes beachten müsste. Interessant wird es erst, wenn die Taktfrequenz und die Signallaufzeit in etwa in der gleichen Liga spielen. > Und von dem HC164 als Beispiel habe ich ein Ausschnitt aus dem > Datenblatt angehängt. Da wird der Takt links eingespeist Und wenn da nichts passiert, dann nur, weil die ASIC-Designer das Bausteins natürlich ihre Hausaufgaben gemacht haben. > Da wird der Takt links eingespeist - ich kenne das bisher nicht anders. Mich würde da mal der reale Aufbau interessieren. Was wir im DB sehen ist ja nur ein interner Schaltplan. Und da ist die schönere Leserichtung eben "Eingänge links, Ausgänge rechts". jo schrieb: > Die Metastabilität von Flip-Flops hat mit der Taktfrequenz zunächst mal > nichts zu tun. > zeigte für mehrere zig ns Metastabilität. In FPGAs ist dieser metastabile "Entscheidungsfindungsprozess" heutzutage in weniger als 1ns abgeschlossen, sodass man bis zu hohen Taktraten (auch zusammen mit der nachfoglenden tsu) keine Probleme mit der Metatstabilität bei einem asynchronen Eingang hat. jo schrieb: > Du solltest streng unterscheiden zwischen LATCH und FLIP-FLOP (*). Wem Latches in seinem FPGA-Design gemeldet werden, der sollte genau nachschauen, ob er nicht zufällig eine kombinatorische Schleife eingebaut hat: http://www.lothar-miller.de/s9y/archives/42-Kombinatorische-Schleifen.html HildeK schrieb: > Da wird der Takt links eingespeist - ich kenne das bisher nicht anders.
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