Hallo allerseits, ich möchte das Thema gleichgerichtete 230V Netzspannung mittels ~100 Hz PWM zu dimmen wieder einmal aufgreifen. Dabei bin ich über folgende Beiträge im Netz gestoßen: https://www.instructables.com/AC-PWM-Dimmer-for-Arduino/ https://www.instructables.com/safe-and-simple-AC-PWM-Dimmer-for-arduino-Raspberr/ http://www.hbernstaedt.de/knowhow/dimmer/Dimmer_4.htm Ich möchte ausschließlich Bauteile verwenden, die ich zu Hause habe, ansonsten würde ich ein Crydom-SSR kaufen (zB UPD2415F-10) Ich habe noch einen IPP65R074C6 (Datenblatt: https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-IPP65R074C6-DS-v02_02-EN.pdf?fileId=db3a3043337a914d013383b9c5d060d1) * Kann ich mit 3V3 aus einem ESP8266 direkt das Gate des MOSFET schalten? Lt. Datenblatt ist VGS_typ 3 V. * Brauche ist, außer einem Brücken-Gleichrichter und einem ordentlichen Kühlkörper noch Bauteile, um eine rein Ohmsche Last (1400 W an 230V) zu dimmen? Danke für eure Unterstützung! Beste Grüße LeFish
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LeFish .. schrieb: > * Kann ich mit 3V3 aus einem ESP8266 direkt das Gate des MOSFET > schalten? Lt. Datenblatt ist VGS_typ 3 V. Nein. Das ist die Spannung unterhalb welcher der FET sicher aus ist. Du willst ihn Ein - schalten, und solltest dafür eher 10V verwenden, und diese kräftig genug um schnell über das Plateau bei Ugs = 5.5V (lt. DaBla) zu kommen. LeFish .. schrieb: > * Brauche ist, außer einem Brücken-Gleichrichter und einem ordentlichen > Kühlkörper noch Bauteile, um eine rein Ohmsche Last (1400 W an 230V) zu > dimmen? Entstörung. Hat einen Grund, warum für Heizelemente und ähnliche träge Verbraucher eigentlich Wellenpaketsteuerung statt "Dimmer", egal ob Anschitt, Abschnitt, PWM, verwendet wird.
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Hallo, versuch ich auch gerade zu bauen. Scheint ganz gut zu klappen. Ich habe allerdings nur eine kleine Last angeschlossen. Vielleicht hilft Dir das ja weiter. Gruß Carsten
Carsten-Peter C. schrieb: > Hallo, versuch ich auch gerade zu bauen. Als kleiner Verbesserungsvorschlag für v2.0 oder Nachbauer: Die Leiterbahn unter dem Optokoppler macht dir den Isolationsabstand kaputt, und wenn du den FET näher an den Platinenrand schiebst, kriegt man leichter einen Kühlkörper dran.
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@ Carsten: Danke für das Teilen der Schaltung! Wird sicher zu einem Zeitpunkt sehr interessant sein! Εrnst B. schrieb: > ... warum für Heizelemente und ähnliche träge > Verbraucher eigentlich Wellenpaketsteuerung statt "Dimmer", egal ob > Anschitt, Abschnitt, PWM, verwendet wird. Ich möchte die Idee aufgreifen, da ich sie mit Bauteilen aus der Bastelkiste realisieren kann. Eine Frage noch dazu: Meine Last ist ein Halogenstrahler in einer Heißluftfritteuse. D.h ich kann dir Wellenpakete nicht zu groß machen ohne ein "Diskolicht" in der Küche zu haben. Da ich den Mikrocontroller aber auch nicht mit dem Netz synchronisieren möchte und ein Fotek-SSR-Modul verwenden möchte kann ich dir Wellenpakete auch nicht sehr klein machen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich mit einer Periodenlänge von 100 ms ganz gut fahren könnte. Mit ist klar, dass ich dann nur 10%-weise dimmen kann, sofern das SSR bei steigender und fallender Flanke schalten kann (muss ich erst ausprobieren). Das erscheint mir aber ausreichend zu sein. Was meint ihr: * Flackert die Halogen bei 5-10 Hz, oder ist sie träge genug? * Muss ich bei der Anwendung (5-10Hz mit 0-crossing) auch Maßnahmen zur Entstörung vorsehen?
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Hallo, für Heizelemente ist die Wellenpaketsteuerung sicherlich die erste Wahl, für Licht wahrscheinlich nicht. Mit dem SSR wirst Du nur einen Phasenanschnitt hin bekommen, weil lt. Datenblatt dort Thyristoren verbaut wurden. Somit brauchst Du mit einem SSR ein 100 Hz Netzsynchrones PWM Signal mit Phasenanschnitt. Liegt die Frequenz auch nur wenig daneben, wirst Du mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Ich habe bei einem ATtiny einen 16 Bit Timer im PWM Mode auf die Netzfrequenz Synchronisiert. Der liefert jetzt ein sauberes Phasenabschnittssignal. Nehme ich den 50 Hz Eingang weg, ist es nicht erträglich. Mit weniger Leistung würde ev. ein Leitungstreiber LUD12 in Frage kommen. War ich aber in meiner Schaltung nicht mit zufrieden. Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben Carsten
LeFish .. schrieb: > ich möchte das Thema gleichgerichtete 230V Netzspannung mittels ~100 Hz > PWM zu dimmen wieder einmal aufgreifen Ähm, 100 Hz geht auch mit TRIAC, da braucht man keinen MOSFET mit Brückengleichrichter, der hätte hohere Verluste, braucht mehr Kuhlung. 2 MOSFETs antiseriell wären besser. LeFish .. schrieb: > Kann ich mit 3V3 aus einem ESP8266 direkt das Gate des MOSFET schalten? Nein, RDSon 0.067 0.074 Ω ist bei VGS=10V spezifiziert. > Lt. Datenblatt ist VGS_typ 3 V. Da ist er gesperrt. > Brauche ist, außer einem Brücken-Gleichrichter und einem ordentlichen > Kühlkörper noch Bauteile, um eine rein Ohmsche Last (1400 W an 230V) zu > dimmen? Na ja, Heizungen mit 1.4kW dürfen nicht mit PhasenAN/ABschnitt gedimmt werden, deine 100 Hz machen aber genau das. Also entweder langsamer (>0.25Hz) oder schneller (25kHz?) schalten. Schneller schalten und mit einer Spule den Strom glätten ergibt einen attraktiven Sinus-Dimmer. Ein bisschen Gedanken solltean sich noch über die nur 650V machen die dein MOSFET aushält, weder ein 300V~ noch ein 275V~ VDR kann ihn schützen. Ich sehe nur 800V MOSFETs als Lösung.
Hallo LeFish, teste das doch einfach mal mit Deinem Mosfet. Bau ne kleine Schaltung auf Lochraster oder „fliegend“ auf. Betreibe das mit einer ohmschen Last wie z.B. ein Heizlüfter o.ä. plus Glühbirne. Dann siehst Du, was Du an Kühlung brauchst und ob das Licht flackert. Ausprobiert habe ich einen IRG4BC30 und einen IRFS450 (500V). Mit einem Optokoppler hast Du eine saubere Trennung und einen guten Pegelwandler. Bedenke, das ein 12V Trafo bei so wenig Last über die 20V Gatespannung kommen kann. Da reichen sicherlich 9V AC aus. Du kannst verschiedene PWM- Frequenzen ausprobieren. Gruß Carsten
Carsten-Peter C. schrieb: > Vielleicht hilft Dir das ja weiter. Das isr schon mal ein Anfang. Es fehlen allerdings noch ein paar Schutzbeschaltungen. Diese gehoeren in den Leistungspfad vor dem Diodengleichrichter. Sicherung oder/und Opferwiderstaende. Kleine Drossel. Varistor. Warum? Sollte mal die Drain Source Strecke durchlegieren, knallt es sonst heftig. Ggf. zerreisst es noch den Optokoppler und Netzstrom kommt ueber verkohltes Plastik auf die Steuerseite.
Dieter schrieb: > Sicherung oder/und Opferwiderstaende. > Kleine Drossel. > Varistor. Hallo, die Sicherung ist auf dem Bild zu sehen. Sie ist von außen zugänglich. Eine Drossel würde ich nicht nehmen, um Spannungsspitzen zu verhindern. Wenn, dann schon eher die Kombi aus C,L,C. Den Optokoppler würde ich auch nicht schützen, weil das zu Lasten der Flankensteilheit und somit zu mehr Wärme führt. Du musst selbst wissen, was Du möchtest. Gruß Carsten
Carsten-Peter C. schrieb: > weil das zu Lasten der Flankensteilheit Darum auch vor dem Gleichrichter. Wenn L u N beliebig vertauscht sein koennen, dann teile man die Schutzbeschaltung auf beide Zuleiter auf und kann das auf eine weitere Platine packen.
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