Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug [3D-Druck] 3D Drucker, Druck klebt fest


von Jürgen (Gast)


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Ich habe eine alten ctc Drucker geschenkt bekommen. Desto mehr ich 
drucke, desto häufiger kleben meine Drucke am Boden fest. Zuletzt musste 
ich diese mit Gewalt mit einem Schraubenzeiher lösen.

Dabei geht auch immer mehr dieser Beschichtung verloren. Bodenplatte 
aufheizen bringt nichts und vor dem Druck mach nich stets ein Preheat.

: Bearbeitet durch Moderator
von Erwin D. (Gast)


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Grundplatte vor dem Drucken mit Klebestift einreiben.
Dann kannst du das Druckteil einfacher lösen, weil die Klebeschicht als 
Trennschicht wirkt.

von Oliver S. (phetty)


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Einer der wenigen der über zu VIEL Bodenhaftung klagt.
Aufheizen bewirkt eher das Gegenteil, dann pappts doch noch mehr! Am 
besten abkühlen lassen, also Geduld haben.

von Jürgen (Gast)


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Ich habe jetzt manche schreiben lesen, man solle ohne diese blaue 
Schicht drucken?

von Jürgen (Gast)


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Und was ist wenn diese blaue Schicht hinüber ist?

von DoS (Gast)


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Kein Scheiß: wenn nix mehr hilft, Platte mitsamt Druck in den 
Gefrierschank (-20°C).
Es gibt keine Erfolgsgarantie, aber so habe ich schon Drucke 
beschädigungsfrei lösen können.
Ein Schraubenzieher ist nicht geeignet. Was ich auch gerne nehme, ist 
eine Klinge vom Cuttermesser als Keil, dann mit einer angeschliffenen 
Spachtel nachsetzen.

von Einer (Gast)


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Die blaue Schicht ist Klebeband(evtl. 3M Blue Tape) und kann problemlos 
erneuert werden.

von Andreas K. (andreas_k209)


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Ich benutzte Kaptonband als alternative zu der "blauen Schicht". Heute 
würde ich mir eine dieser Flexiblen magnetischen Druckplatten drauflegen 
(FlexPlate System).

Zum ablösen von großflächigen Drucken hielft in diesem Falle nur 
abkühlen lassen (wie phetty bemerkte).

von Draconix (Gast)


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Ich habe hier fünf Drucker rund um die Uhr laufen. Alle haben 
mittlerweile eine Borosilikat-Glasplatte als Druckbett von mir bekommen.

Das Geaffe mit Kapton-Band, Klebestiften oder Sprays oder den 
Magnetplatten welche dennoch nur durch biegen den Druck lösen lassen und 
man, wenn man Pech hat, nach jedem Abnehmen neu kalibrieren muss - hab 
ich längst hinter mir.

Bei den Glasplatten haftet der Druck wie Hulle während sie am 
Kristalliersungspunkt ist, wenn sie dann abgekühlt ist kann man den 
Druck fast schon runterpusten.

Wenn die Glasplatten dann mal dreckig sind, durch fettige Finger oder 
sonst etwas, stellt man Sie einfach mit dem Geschirr in die 
Geschirrspülmaschine und lässt sie einen Waschgang mitlaufen. Danach ist 
sie wieder wie am ersten Tag (kommt bei mir alle 5-6 kg-Rollen vor).

Preis? Ein normales Bora-Glasdruckbett von 220x220 kostet bei Amazon 
keine 15€.

von Flip B. (frickelfreak)


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Ich kann auch glas empfehlen. Das Kreppband hat man vor 5 Jahren 
geliebt, bevor man besseres kannte.

von exoskelett (Gast)


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Drucke ebenfalls nur auf Glas.
Wenn es schnell mal von der Platte soll gibt es einen Spritzer 
Wasser/IsoLösung aus der Sprühflasche. Das kriecht schön dazwischen und 
löst den Druck fast sofort.
Kreppband nutze ich nur wenn ich eine entsprechende Struktur für die 
Oberfläche möchte

von Draconix (Gast)


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exoskelett schrieb:
> Wenn es schnell mal von der Platte soll gibt es einen Spritzer
> Wasser/IsoLösung aus der Sprühflasche.

ich habe unter den Heiz-Platten, also zwischen Trägerplatte und 
Heizbett, ein 12cm Lüfter - ein angepasstes Marlin und ein End-GCode im 
Slicer kühlt dann die Platte nach dem Druck von unten ab - so ist nach 
30sec Zimmertemperatur auf der Platte erreicht. :-D

von exoskelett (Gast)


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Draconix schrieb:
> ich habe unter den Heiz-Platten, also zwischen Trägerplatte und
> Heizbett, ein 12cm Lüfter - ein angepasstes Marlin und ein End-GCode im
> Slicer kühlt dann die Platte nach dem Druck von unten ab - so ist nach
> 30sec Zimmertemperatur auf der Platte erreicht. :-D

Klappt aber nur bei den dünnen Platten.
Ich hab eine 8mm feingefräste 315x315mm Aluplatte mit 230V Heizmatte 
welche von unten zusätzlich Isoliert um möglichst wenig Wärmeverlust 
nach unten zu haben. Da würde der Lüfter sich totblasen ;)

von Johannes S. (Gast)


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Draconix schrieb:
> Ich habe hier fünf Drucker rund um die Uhr laufen. Alle haben
> mittlerweile eine Borosilikat-Glasplatte als Druckbett von mir bekommen.
>
> Das Geaffe mit Kapton-Band, Klebestiften oder Sprays oder den
> Magnetplatten welche dennoch nur durch biegen den Druck lösen lassen

wie unterschiedlich die Erfahrungen sein können, bei mir genau 
umgekehrt.
Am Glas klebte PETG so stark das Scherben aus der Oberfläche gerissen 
wurden.
PEI hingegen ist jetzt perfekt, PLA Teile liegen bei Abkühlen auf 
Zimmertemperatur schon lose, auch warm lassen die sich ohne kräftiges 
Hebeln oder Platte biegen entfernen.
Auch der Wundermix aus IPA und Wasser, den der Typ mit dem Schweizer 
Akzent so angepriesen hat, der funktionierte bei kaum jemanden.

von Christian B. (luckyfu)


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Ich nutze eine FR4 Platte, auch Dauerdruckplatte genannt, aufgeklebt auf 
ein 10mm plan gefrästes ALU Bett, von unten ist eine 230V 
Silikonheizmatte angeklebt. Ich kann damit 30x30cm Bedrucken und das 
funktioniert 1A. Am längsten dauert immer die Abkühlung des Druckbetts. 
Solange es heiß ist, bekommt man den Druck nicht ab, ist es kalt braucht 
es in der Regel nicht viel. Im Zweifel mit einem ganz dünnen Spachtel 
unterfahren und fertig.

von Rene (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Auch der Wundermix aus IPA und Wasser, den der Typ mit dem Schweizer
> Akzent so angepriesen hat, der funktionierte bei kaum jemanden.

Ich hab keine Ahnung worauf sich das bezieht. Reinigen hilft jedoch 
wunder bei Glas und IPA Wasser ist der Klassiker.

von bernte (Gast)


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seit etlichen jahren nur noch 1-2mm fr4 platten als unterlage, bei 
bedarf mit 240er papier leicht anrauhen, befestigt mit klammern auf dem 
eigentlichen druckbett
wenn es schnell gehen soll die fr4 platte nach dem druck abnehmen, 
leicht beigen und die Teile fallen ab, ansonst druckbett abkühlen lassen 
und die Teil lösen sich fast von selbst, sollte die druckteil dennoch 
kleben bleiben hat man wohl zu tief gelevelt oder die flussrate für die 
erste schicht zu hoch eingestellt oder beides

von Johannes S. (Gast)


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Rene schrieb:
> Ich hab keine Ahnung worauf sich das bezieht.

ich vermute auf diesen Tipp:
https://www.youtube.com/watch?v=nOKFOLXSPnY
ist aber ein anderer Schweizer als der 'Guy with the swiss akzent' an 
den ich vorher dachte.

Jedenfalls hat das bei mir nie funktioniert.

PS:
aber die Sachen die der Christoph Laimer gedruckt hat sind sehenswert 
und genial, leider ist nichts neues mehr hinzugekommen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Also meine Erfahrung:

PlA lösst sich tatsächlich fast von selbst von 
Glasplatten(Borsilikatglas)
nach dem Abkühlen fast wie von selbst. Jedoch PET-G klebt da wie "Anton"
Da ist BuildTak super. ABS hingegen klebt da wieder viel zu stark drauf. 
da hilft die Glasplatte zu kühlen den "klackt" ABS von selbst los(Ja 
meist mit einem "klack" Geräusch) ASA(oder ApolloX) ist an BuildTak sehr 
gut zu lösen.

Kapton-Band ist eher schlecht bei fast allen Materialien.

Die Druckbetten der Adventure 3 und 4 oder REX sind ähnlich wie BuiltTak 
und sind für fasst alle Materialien gut. Auch Justieren muss man diese 
nicht da sie ein sehr gutes Rast-system haben.

Bluetape, eignet sich nur bei ungeheizten Druckbetten, aber auch da nur 
bedinngt.

Für PEEK oder ULTEM gibt es spezielle Karbonfaser Platten.

Wichtig ist immer auf die vom Filament-Hersteller angegebene Druckbett 
Temperatur zu achten, den da klebt das Material während dem Druck ideal 
und hat am wenigsten Verformung.

Vorsicht bei BuilTak oder BlueTab und ähnlichen Materialien:
Da sehr stark auf die Anfangsdruckhöhe achten!
es gibt Slicer die gerne so mit Z -0.04 anfangen, dann hat man "Gräben" 
im Druckbett und das Material lässt sich kaum lösen und nimmt dann 
gerne, etwas Druckbettpartikel mit!

Generell ist die Anfangsdruck-höhe das Primäre Haft- und Entfern- 
Parameter!
Zu viel Abstand, hat das meist zu früh lösen des "Druckling" zu Folge, 
zu wenig dass es sich kaum lösen lässt.

Man sollte da wirklich auf die Parameter achten.
Generell:
Abstand, Druckbett-Temperatur, Schicht-dicke und Anfangsgeschwindigkeit, 
sind gerade so wichtig wie das verwendete Druckbettmaterial!
Man kann bei schwierigen Materialien auch oft mit der 
Anfangsdruck-Temperatur und Geschwindigkeit sehr viel verkehrt machen.

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